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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 76 Wei sparen well, dai mot mit dem Miulen anfangen. (Sauerland.)

Dän.: Hvo ret vil spare, skal begynde af munden. (Bohn I, 378; Prov. dan., 524.)

Span.: Ahorrar para la vejez ganar un maravedi y bever tres. (Bohn I, 195.)

77 Wenn einer sparen will, muss er am Kratzkuchen anfangen, am letzten Laib Brot ist's zu spat. (Kurhessen.)

Es ist nicht Zeit zu sparen, wenn es bis auf den Grund ausgeschöpft ist, sagen die Polen.

78 Wer ängstlich spart für seine Erben, der pflegt als Narr zu sterben.

Engl.: He who is niggardly and too self-denying for the sake of his heir, is next to a fool.

It.: Chi soverchio austero vive, stendando in grazia degli eredi, non e lungi dal folle.

79 Wer heute spart, hat morgen etwas. - Eiselein, 571; Schottel, 1130a; Simrock, 9629.

Frz.: Qui epargne s'enrichit.

80 Wer nicht spart zur rechten Zeit, der darbt zur Unzeit. - Gaal, 1418; Simrock, 9637; Körte, 5611; Venedey, 112; Braun, I, 4141.

Die rechte Zeit zu sparen ist der Zeitraum der vollen Lebenskraft. Wer hier nicht sammelt, der darbt im Alter, wo der ersparte Nothpfennig die fehlende Kraft unterstützen soll.

Engl.: Know when to spend and when to spare, and you need not be bare.

Frz.: Il faut faire vie, qui dure. - Qui deine tout il n'a que souper. (Masson, 315.)

81 Wer nicht zu sparen weiss, dem nützt das Gewinnen nichts.

It.: Poco val guadagnare a chi non sa sparagnare. - Un huomo senza lesina e un corpo senz' anima. (Pazzaglia, 162, 10 u. 194, 3.)

82 Wer recht sparen will, muss am Maul anfangen. - Wirth, I, 98, 438.

83 Wer sparen kann, bleibt wohl im Land.

Lat.: Magnum vectigal parsimonia. (Cicero.) (Philippi, I, 235; Frob., 430; Schonheim, M, 1.)

Schwed.: Spara wedbrädden, sa haar du nagot wed bottnen. (Grubb, 754.)

84 Wer sparet in der Jugend, hat einen Wehr- vnnd Zehrpfennig im Alter. - Mathesy, 156a.

85 Wer spart am Mund, spart für Katz' und Hund.

It.: Chi serba, serba al gatta. (Bohn I, 85.)

86 Wer spart, das bringt jhm grossen zoll, macht kuchen, keller, boden voll. - Henisch, 445, 4; Petri, II, 767.

87 Wer spart für morgen, spart für Mäuse.

Dän.: Den gemmer til katte, som gemmer til natte. - Den gemmer til muus, til morgen gemmer. (Prov. dan., 224.)

88 Wer spart, hat nie vollauf.

Dän.: Altid at spare, er altid at fattes. (Bohn I, 317.)

Engl.: Ever spare and ever bare.

89 Wer spart, wenn er hat, der findet, wenn er (be)darff. - Petri, II, 767; Henisch, 1099, 54; Luther's Ms., S. 13; Simrock, 9629a.

"Dass dir nichts fehlen mag, so spare für und für, und dass du sparen mögst, so denk', es fehle dir." (Seybold, 346.)

Dän.: Hvo der gemmer og sparer naar han haver noget, han finder det naar han leder og behöver. (Prov. dan., 224.)

Engl.: Who spends more than he should, shall not have to spend when he would. (Gaal, 1418.)

Frz.: Amasser par saison, dependre par raison fait la bonne maison.

Holl.: Die heden wat spaart, morgen wat heeft. (Bohn I, 309.)

Lat.: Bonus condus, bonus promus. (Binder I, 139; II, 361; Philippi, I, 64; Schonheim, B, 12; Seybold, 58; Gaal, 1419.)

Span.: Quien guarda halla. (Bohn I, 249.)

90 Wer viel spart, der kann viel Gutes thun. - Pauli, Postilla, 368b.

91 Wer's Spaare recht verstoht, der niemals z'lumpe goht. (Aargau.) - Schweiz, II, 184, 15.

*92 Er fängt zu sparen an, nachdem er am Boden ist.

*93 Er spart am Zapfen und lässt es am Spundloch wieder heraus. - Braun, I, 4147.

*94 Er spart für den alten Mann, er nimmt einen Kreuzer ein und vertrinkt drei.

*95 Er spart für lachende Erben.

Holl.: Zij sparen voor neefjes en nichtjes. (Harrebomee, II, 118b.)

[Spaltenumbruch] *96 Er spart seine Andacht bis aufs Tanzhaus und seine Fastnacht bis auf den Charfreitag.

*97 Erst sparen, wenn man den Fuhrmann nach der Oliva1 miethet. - Flores.

1) Kloster Oliva bei Danzig. - Anfangen zu sparen, wenn es zu spät ist.

*98 Sie sparen löffelweis und verzehren scheffelweis.

Holl.: Zij sparen 't met lepels, en verteren 't met schepels. (Harrebomee, II, 17.)

*99 Sparen die warheyt. - Egenolff, 200a.

*100 Sparen, wenn man am Boden ist.

Lat.: Post rem devoratam ratio. (Plautus.) (Binder I, 1385; II, 2624; Philippi, II, 103; Seybold, 451.)

*101 Sparen, wenn man nichts mehr hat.


Sparenberg.

Von Sparenberg kommt man leicht nach Reichenbach.

Wortspiel mit zwei Ortsnamen, um den Gedanken auszudrücken, dass der Sparsame leicht in Wohlstand kommt. Die Holländer drücken einen ähnlichen Gedanken durch ein Wortspiel mit Ortsnamen aus: Duren is eene schoone stad, die aan het sparen ligt. Duren is eene schoone stad, en blijven duren nog eene schonere. Duren is eene schoone stad, maan Kortrijk ligt er zoo digt bij. (Harrebomee, I, 167.) Nach Harrebomee a. a. O. gibt es zwar ähnlich lautende Ortschaften in den Niederlanden, aber eine schöne Stadt Duren nicht. Kortrijk liegt in der belgischen Provinz Westflandern. Die Namen in den drei holländischen Sprichwörtern stehen nur bildlich, um den Gedanken daran zu knüpfen, das Erworbene so zu verwenden, dass es dauernd zu schnellem Reichthum (Kurzreich) führe.


Sparenichts.

Sparenichts und Habenichts wohnen unter Einem Dache.


Sparenzien.

* Sparenzien machen. - Trachsel, 54.

Soviel wie Umstände.


Sparer.

1 An iada Spoara gfint an Ziara. (Steiermark.) - Firmenich, II, 766, 47.

Ein jeder Sparer findet einen Zehrer.

2 Auf einen kargen Sparer folgt meist ein wilder Zehrer.

In Königsberg: Op de gode Sparer folgt e goder Tehrer. (S. Heger 3.)

Holl.: Na een' goed' spaarder komt een goed verteerder. (Harrebomee, II, 282b.)

It.: Chi per se raguna, per altri sparpaglia.

Lat.: De male quaesitis non gaudet tertius haeret. (Chaos, 69.)

Schwed.: Njugger spaar, grymmer nöther. (Grubb, 568.)

Neuschwed.: Njugg spar och raggen tar.

3 Da Sboara find't an Ziara. (Niederösterreich.) - Frommann, III, 389, 1.

Der Sparer findet seinen Zehrer. (Mayer, I, 149.)

4 Dem Sparer gehört ein Zehrer. - Körte, 5613.

Frz.: A beau amasseur, beau dependeur.

5 Der Sparer hat alweg ein verthuer. - Alsatia, 419.

6 Der Sparer macht einen Güder (Verschwender). - Gotthelf, Geldstag, 115.

7 Der Sporer muss sein Oawarer1 hob'n. (Franken.) - Frommann, VI, 324, 362 u. 416, 28; für Henneberg, II, 409, 57.

1) Anwender, Ausgeber, Verthuer, statt Awarer sagt das Sprichwort auch Uembrenger = Verthuer.

8 D'r Sparar mues a Güüder ha'. (Bern.) - Zyro, 99; Sutermeister, 138.

9 Eim Saprer gehört ein zerer. - Franck, I, 118b u. 144b.

10 Ein guter Sparer gibt einen guten Wohlthäter. - Herberger, II, 104.

Lat.: Bonus servatius facit bonum bonifacium.

11 Ein guter Sparer ist gleich einem (oder: besser als ein) guten (guter) Gewinner. - Eiselein, 571; Simrock, 9626; Alsatia, 1862-67, 418; Braun, I, 4142.

Engl.: A good saver fares better than a good gainer. - A good saver is a good server. (Bohn II, 129.)

Frz.: A pere avare fils prodigue. (Montlong, 24.) - Les enfants d'un avare sont ordinairement prodigues. - Mieux vaut bon gardeur que bon amasseur. (Cahier, 800.) - Pere menager, fils prodigue.

Holl.: De spaarder is meer dan de winner. (Harrebomee, II, 282a.) - Nae den goeden holder comt een got verterer. (Tunn., 20, 11.)

Lat.: Prodigus est natus qui de parco patre natus. (Fallersleben, 553; Latendorf, 127.)

Schwed.: Efter en sparare kommet en ödslare. (Marin, 11.)

[Spaltenumbruch] 76 Wei sparen well, dai mot mit dem Miulen anfangen. (Sauerland.)

Dän.: Hvo ret vil spare, skal begynde af munden. (Bohn I, 378; Prov. dan., 524.)

Span.: Ahorrar para la vejez ganar un maravedí y bever tres. (Bohn I, 195.)

77 Wenn einer sparen will, muss er am Kratzkuchen anfangen, am letzten Laib Brot ist's zu spat. (Kurhessen.)

Es ist nicht Zeit zu sparen, wenn es bis auf den Grund ausgeschöpft ist, sagen die Polen.

78 Wer ängstlich spart für seine Erben, der pflegt als Narr zu sterben.

Engl.: He who is niggardly and too self-denying for the sake of his heir, is next to a fool.

It.: Chi soverchio austero vive, stendando in grazia degli eredi, non è lungi dal folle.

79 Wer heute spart, hat morgen etwas.Eiselein, 571; Schottel, 1130a; Simrock, 9629.

Frz.: Qui épargne s'enrichit.

80 Wer nicht spart zur rechten Zeit, der darbt zur Unzeit.Gaal, 1418; Simrock, 9637; Körte, 5611; Venedey, 112; Braun, I, 4141.

Die rechte Zeit zu sparen ist der Zeitraum der vollen Lebenskraft. Wer hier nicht sammelt, der darbt im Alter, wo der ersparte Nothpfennig die fehlende Kraft unterstützen soll.

Engl.: Know when to spend and when to spare, and you need not be bare.

Frz.: Il faut faire vie, qui dure. – Qui dîne tout il n'a que souper. (Masson, 315.)

81 Wer nicht zu sparen weiss, dem nützt das Gewinnen nichts.

It.: Poco val guadagnare a chi non sà sparagnare. – Un huomo senza lesina è un corpo senz' anima. (Pazzaglia, 162, 10 u. 194, 3.)

82 Wer recht sparen will, muss am Maul anfangen.Wirth, I, 98, 438.

83 Wer sparen kann, bleibt wohl im Land.

Lat.: Magnum vectigal parsimonia. (Cicero.) (Philippi, I, 235; Frob., 430; Schonheim, M, 1.)

Schwed.: Spara wedbrädden, så haar du något wed bottnen. (Grubb, 754.)

84 Wer sparet in der Jugend, hat einen Wehr- vnnd Zehrpfennig im Alter.Mathesy, 156a.

85 Wer spart am Mund, spart für Katz' und Hund.

It.: Chi serba, serba al gatta. (Bohn I, 85.)

86 Wer spart, das bringt jhm grossen zoll, macht kuchen, keller, boden voll.Henisch, 445, 4; Petri, II, 767.

87 Wer spart für morgen, spart für Mäuse.

Dän.: Den gemmer til katte, som gemmer til natte. – Den gemmer til muus, til morgen gemmer. (Prov. dan., 224.)

88 Wer spart, hat nie vollauf.

Dän.: Altid at spare, er altid at fattes. (Bohn I, 317.)

Engl.: Ever spare and ever bare.

89 Wer spart, wenn er hat, der findet, wenn er (be)darff.Petri, II, 767; Henisch, 1099, 54; Luther's Ms., S. 13; Simrock, 9629a.

„Dass dir nichts fehlen mag, so spare für und für, und dass du sparen mögst, so denk', es fehle dir.“ (Seybold, 346.)

Dän.: Hvo der gemmer og sparer naar han haver noget, han finder det naar han leder og behøver. (Prov. dan., 224.)

Engl.: Who spends more than he should, shall not have to spend when he would. (Gaal, 1418.)

Frz.: Amasser par saison, dépendre par raison fait la bonne maison.

Holl.: Die heden wat spaart, morgen wat heeft. (Bohn I, 309.)

Lat.: Bonus condus, bonus promus. (Binder I, 139; II, 361; Philippi, I, 64; Schonheim, B, 12; Seybold, 58; Gaal, 1419.)

Span.: Quien guarda halla. (Bohn I, 249.)

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91 Wer's Spaare recht verstoht, der niemals z'lumpe goht. (Aargau.) – Schweiz, II, 184, 15.

*92 Er fängt zu sparen an, nachdem er am Boden ist.

*93 Er spart am Zapfen und lässt es am Spundloch wieder heraus.Braun, I, 4147.

*94 Er spart für den alten Mann, er nimmt einen Kreuzer ein und vertrinkt drei.

*95 Er spart für lachende Erben.

Holl.: Zij sparen voor neefjes en nichtjes. (Harrebomée, II, 118b.)

[Spaltenumbruch] *96 Er spart seine Andacht bis aufs Tanzhaus und seine Fastnacht bis auf den Charfreitag.

*97 Erst sparen, wenn man den Fuhrmann nach der Oliva1 miethet.Flores.

1) Kloster Oliva bei Danzig. – Anfangen zu sparen, wenn es zu spät ist.

*98 Sie sparen löffelweis und verzehren scheffelweis.

Holl.: Zij sparen 't met lepels, en verteren 't met schepels. (Harrebomée, II, 17.)

*99 Sparen die warheyt.Egenolff, 200a.

*100 Sparen, wenn man am Boden ist.

Lat.: Post rem devoratam ratio. (Plautus.) (Binder I, 1385; II, 2624; Philippi, II, 103; Seybold, 451.)

*101 Sparen, wenn man nichts mehr hat.


Sparenberg.

Von Sparenberg kommt man leicht nach Reichenbach.

Wortspiel mit zwei Ortsnamen, um den Gedanken auszudrücken, dass der Sparsame leicht in Wohlstand kommt. Die Holländer drücken einen ähnlichen Gedanken durch ein Wortspiel mit Ortsnamen aus: Duren is eene schoone stad, die aan het sparen ligt. Duren is eene schoone stad, en blijven duren nog eene schonere. Duren is eene schoone stad, maan Kortrijk ligt er zoo digt bij. (Harrebomée, I, 167.) Nach Harrebomée a. a. O. gibt es zwar ähnlich lautende Ortschaften in den Niederlanden, aber eine schöne Stadt Duren nicht. Kortrijk liegt in der belgischen Provinz Westflandern. Die Namen in den drei holländischen Sprichwörtern stehen nur bildlich, um den Gedanken daran zu knüpfen, das Erworbene so zu verwenden, dass es dauernd zu schnellem Reichthum (Kurzreich) führe.


Sparenichts.

Sparenichts und Habenichts wohnen unter Einem Dache.


Sparenzien.

* Sparenzien machen.Trachsel, 54.

Soviel wie Umstände.


Sparer.

1 An iada Spoara gfint an Ziara. (Steiermark.) – Firmenich, II, 766, 47.

Ein jeder Sparer findet einen Zehrer.

2 Auf einen kargen Sparer folgt meist ein wilder Zehrer.

In Königsberg: Op de gode Sparer folgt e goder Tehrer. (S. Heger 3.)

Holl.: Na een' goed' spaarder komt een goed verteerder. (Harrebomée, II, 282b.)

It.: Chi per se raguna, per altri sparpaglia.

Lat.: De male quaesitis non gaudet tertius haeret. (Chaos, 69.)

Schwed.: Njugger spaar, grymmer nöther. (Grubb, 568.)

Neuschwed.: Njugg spar och raggen tar.

3 Da Sboara find't an Ziara. (Niederösterreich.) – Frommann, III, 389, 1.

Der Sparer findet seinen Zehrer. (Mayer, I, 149.)

4 Dem Sparer gehört ein Zehrer.Körte, 5613.

Frz.: A beau amasseur, beau dépendeur.

5 Der Sparer hat alweg ein verthuer.Alsatia, 419.

6 Der Sparer macht einen Güder (Verschwender).Gotthelf, Geldstag, 115.

7 Der Spôrer muss sein Oawarer1 hob'n. (Franken.) – Frommann, VI, 324, 362 u. 416, 28; für Henneberg, II, 409, 57.

1) Anwender, Ausgeber, Verthuer, statt Awarer sagt das Sprichwort auch Uembrenger = Verthuer.

8 D'r Sparar mues a Güüder ha'. (Bern.) – Zyro, 99; Sutermeister, 138.

9 Eim Saprer gehört ein zerer.Franck, I, 118b u. 144b.

10 Ein guter Sparer gibt einen guten Wohlthäter.Herberger, II, 104.

Lat.: Bonus servatius facit bonum bonifacium.

11 Ein guter Sparer ist gleich einem (oder: besser als ein) guten (guter) Gewinner.Eiselein, 571; Simrock, 9626; Alsatia, 1862-67, 418; Braun, I, 4142.

Engl.: A good saver fares better than a good gainer. – A good saver is a good server. (Bohn II, 129.)

Frz.: A père avare fils prodigue. (Montlong, 24.) – Les enfants d'un avare sont ordinairement prodigues. – Mieux vaut bon gardeur que bon amasseur. (Cahier, 800.) – Père ménager, fils prodigue.

Holl.: De spaarder is meer dan de winner. (Harrebomée, II, 282a.) – Nae den goeden holder comt een got verterer. (Tunn., 20, 11.)

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[[329]/0335] 76 Wei sparen well, dai mot mit dem Miulen anfangen. (Sauerland.) Dän.: Hvo ret vil spare, skal begynde af munden. (Bohn I, 378; Prov. dan., 524.) Span.: Ahorrar para la vejez ganar un maravedí y bever tres. (Bohn I, 195.) 77 Wenn einer sparen will, muss er am Kratzkuchen anfangen, am letzten Laib Brot ist's zu spat. (Kurhessen.) Es ist nicht Zeit zu sparen, wenn es bis auf den Grund ausgeschöpft ist, sagen die Polen. 78 Wer ängstlich spart für seine Erben, der pflegt als Narr zu sterben. Engl.: He who is niggardly and too self-denying for the sake of his heir, is next to a fool. It.: Chi soverchio austero vive, stendando in grazia degli eredi, non è lungi dal folle. 79 Wer heute spart, hat morgen etwas. – Eiselein, 571; Schottel, 1130a; Simrock, 9629. Frz.: Qui épargne s'enrichit. 80 Wer nicht spart zur rechten Zeit, der darbt zur Unzeit. – Gaal, 1418; Simrock, 9637; Körte, 5611; Venedey, 112; Braun, I, 4141. Die rechte Zeit zu sparen ist der Zeitraum der vollen Lebenskraft. Wer hier nicht sammelt, der darbt im Alter, wo der ersparte Nothpfennig die fehlende Kraft unterstützen soll. Engl.: Know when to spend and when to spare, and you need not be bare. Frz.: Il faut faire vie, qui dure. – Qui dîne tout il n'a que souper. (Masson, 315.) 81 Wer nicht zu sparen weiss, dem nützt das Gewinnen nichts. It.: Poco val guadagnare a chi non sà sparagnare. – Un huomo senza lesina è un corpo senz' anima. (Pazzaglia, 162, 10 u. 194, 3.) 82 Wer recht sparen will, muss am Maul anfangen. – Wirth, I, 98, 438. 83 Wer sparen kann, bleibt wohl im Land. Lat.: Magnum vectigal parsimonia. (Cicero.) (Philippi, I, 235; Frob., 430; Schonheim, M, 1.) Schwed.: Spara wedbrädden, så haar du något wed bottnen. (Grubb, 754.) 84 Wer sparet in der Jugend, hat einen Wehr- vnnd Zehrpfennig im Alter. – Mathesy, 156a. 85 Wer spart am Mund, spart für Katz' und Hund. It.: Chi serba, serba al gatta. (Bohn I, 85.) 86 Wer spart, das bringt jhm grossen zoll, macht kuchen, keller, boden voll. – Henisch, 445, 4; Petri, II, 767. 87 Wer spart für morgen, spart für Mäuse. Dän.: Den gemmer til katte, som gemmer til natte. – Den gemmer til muus, til morgen gemmer. (Prov. dan., 224.) 88 Wer spart, hat nie vollauf. Dän.: Altid at spare, er altid at fattes. (Bohn I, 317.) Engl.: Ever spare and ever bare. 89 Wer spart, wenn er hat, der findet, wenn er (be)darff. – Petri, II, 767; Henisch, 1099, 54; Luther's Ms., S. 13; Simrock, 9629a. „Dass dir nichts fehlen mag, so spare für und für, und dass du sparen mögst, so denk', es fehle dir.“ (Seybold, 346.) Dän.: Hvo der gemmer og sparer naar han haver noget, han finder det naar han leder og behøver. (Prov. dan., 224.) Engl.: Who spends more than he should, shall not have to spend when he would. (Gaal, 1418.) Frz.: Amasser par saison, dépendre par raison fait la bonne maison. Holl.: Die heden wat spaart, morgen wat heeft. (Bohn I, 309.) Lat.: Bonus condus, bonus promus. (Binder I, 139; II, 361; Philippi, I, 64; Schonheim, B, 12; Seybold, 58; Gaal, 1419.) Span.: Quien guarda halla. (Bohn I, 249.) 90 Wer viel spart, der kann viel Gutes thun. – Pauli, Postilla, 368b. 91 Wer's Spaare recht verstoht, der niemals z'lumpe goht. (Aargau.) – Schweiz, II, 184, 15. *92 Er fängt zu sparen an, nachdem er am Boden ist. *93 Er spart am Zapfen und lässt es am Spundloch wieder heraus. – Braun, I, 4147. *94 Er spart für den alten Mann, er nimmt einen Kreuzer ein und vertrinkt drei. *95 Er spart für lachende Erben. Holl.: Zij sparen voor neefjes en nichtjes. (Harrebomée, II, 118b.) *96 Er spart seine Andacht bis aufs Tanzhaus und seine Fastnacht bis auf den Charfreitag. *97 Erst sparen, wenn man den Fuhrmann nach der Oliva1 miethet. – Flores. 1) Kloster Oliva bei Danzig. – Anfangen zu sparen, wenn es zu spät ist. *98 Sie sparen löffelweis und verzehren scheffelweis. Holl.: Zij sparen 't met lepels, en verteren 't met schepels. (Harrebomée, II, 17.) *99 Sparen die warheyt. – Egenolff, 200a. *100 Sparen, wenn man am Boden ist. Lat.: Post rem devoratam ratio. (Plautus.) (Binder I, 1385; II, 2624; Philippi, II, 103; Seybold, 451.) *101 Sparen, wenn man nichts mehr hat. Sparenberg. Von Sparenberg kommt man leicht nach Reichenbach. Wortspiel mit zwei Ortsnamen, um den Gedanken auszudrücken, dass der Sparsame leicht in Wohlstand kommt. Die Holländer drücken einen ähnlichen Gedanken durch ein Wortspiel mit Ortsnamen aus: Duren is eene schoone stad, die aan het sparen ligt. Duren is eene schoone stad, en blijven duren nog eene schonere. Duren is eene schoone stad, maan Kortrijk ligt er zoo digt bij. (Harrebomée, I, 167.) Nach Harrebomée a. a. O. gibt es zwar ähnlich lautende Ortschaften in den Niederlanden, aber eine schöne Stadt Duren nicht. Kortrijk liegt in der belgischen Provinz Westflandern. Die Namen in den drei holländischen Sprichwörtern stehen nur bildlich, um den Gedanken daran zu knüpfen, das Erworbene so zu verwenden, dass es dauernd zu schnellem Reichthum (Kurzreich) führe. Sparenichts. Sparenichts und Habenichts wohnen unter Einem Dache. Sparenzien. * Sparenzien machen. – Trachsel, 54. Soviel wie Umstände. Sparer. 1 An iada Spoara gfint an Ziara. (Steiermark.) – Firmenich, II, 766, 47. Ein jeder Sparer findet einen Zehrer. 2 Auf einen kargen Sparer folgt meist ein wilder Zehrer. In Königsberg: Op de gode Sparer folgt e goder Tehrer. (S. Heger 3.) Holl.: Na een' goed' spaarder komt een goed verteerder. (Harrebomée, II, 282b.) It.: Chi per se raguna, per altri sparpaglia. Lat.: De male quaesitis non gaudet tertius haeret. (Chaos, 69.) Schwed.: Njugger spaar, grymmer nöther. (Grubb, 568.) Neuschwed.: Njugg spar och raggen tar. 3 Da Sboara find't an Ziara. (Niederösterreich.) – Frommann, III, 389, 1. Der Sparer findet seinen Zehrer. (Mayer, I, 149.) 4 Dem Sparer gehört ein Zehrer. – Körte, 5613. Frz.: A beau amasseur, beau dépendeur. 5 Der Sparer hat alweg ein verthuer. – Alsatia, 419. 6 Der Sparer macht einen Güder (Verschwender). – Gotthelf, Geldstag, 115. 7 Der Spôrer muss sein Oawarer1 hob'n. (Franken.) – Frommann, VI, 324, 362 u. 416, 28; für Henneberg, II, 409, 57. 1) Anwender, Ausgeber, Verthuer, statt Awarer sagt das Sprichwort auch Uembrenger = Verthuer. 8 D'r Sparar mues a Güüder ha'. (Bern.) – Zyro, 99; Sutermeister, 138. 9 Eim Saprer gehört ein zerer. – Franck, I, 118b u. 144b. 10 Ein guter Sparer gibt einen guten Wohlthäter. – Herberger, II, 104. Lat.: Bonus servatius facit bonum bonifacium. 11 Ein guter Sparer ist gleich einem (oder: besser als ein) guten (guter) Gewinner. – Eiselein, 571; Simrock, 9626; Alsatia, 1862-67, 418; Braun, I, 4142. Engl.: A good saver fares better than a good gainer. – A good saver is a good server. (Bohn II, 129.) Frz.: A père avare fils prodigue. (Montlong, 24.) – Les enfants d'un avare sont ordinairement prodigues. – Mieux vaut bon gardeur que bon amasseur. (Cahier, 800.) – Père ménager, fils prodigue. Holl.: De spaarder is meer dan de winner. (Harrebomée, II, 282a.) – Nae den goeden holder comt een got verterer. (Tunn., 20, 11.) Lat.: Prodigus est natus qui de parco patre natus. (Fallersleben, 553; Latendorf, 127.) Schwed.: Efter en sparare kommet en ödslare. (Marin, 11.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [329]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/335>, abgerufen am 23.04.2024.