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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 48 Spieler tragen einander das Geld nach. - Petri, II, 539.

49 Spieler und Rennpferde dauern nicht lange. - Sailer, 153; Simrock, 9720; Körte, 5660.

Engl.: Gamesters and race-horses never last long. (Gaal, 1441.)

Frz.: A cheval courant et a homme joueur peu de tems dure l'honneur. (Gaal, 1441.)

It.: A caval corrente e felice giuocatore poco dura l'onore. (Gaal, 1442.)

50 Vnglückhaffte Spiler werffen Kartten vnd Würffl hinweg, als wenn sie jhnen vnglück machten, da sie selbst jhr vnglück in Händen haben. - Lehmann, 181, 12.

51 Vor falschen Spielern nimmt sich jeder in Acht.

52 Wenn ein Spieler nicht verlör, so höret er nimmer auff. - Petri, II, 653.

53 Wer den Spielern hält (gibt) das Licht, ist ein noch ärgerer Wicht.

Böhm.: Ten horsi hrac, kdo hracum svicky dava. (Celakovsky, 142.)

Poln.: Nie to kostera co gra, to kostera co kosterom przyswieca. (Celakovsky, 142.)

54 Wo zwei Spieler sind, stellt als der dritte sich der Teufel ein.

Lat.: Lucrum sine alterius damno fieri non potest. (Chaos, 492.)

*55 Ein Spieler von der hohen Schule zu Paris.


Spielgeld.

Um Spielgeld hilft man nicht Rechts. - Graf, 229, 39.

Rückständiges Spielgeld kann gesetzlich nicht eingefordert werden. "Vmb spilgelt sol man keines rechtes helfen." (Rössler, I, 18.)


Spielhansel.

* Das Spielhansel. - Germania, V, 322.

Im 82. Märchen der Brüder Grimm.


Spielhaus.

Ein Spielhaus ist ein Schlag, in dem die Tauben lauter Habichte werden.


Spielkarte.

* Die Spielkarten zum Primarius schicken. (Zittau.)

Zum Oberpfarrer, der gegen das Spielen so gewaltig eifert. Man meint aber die abgegriffenen, schmuzigen Karten, wenn sie unbrauchbar geworden sind.


Spielleute.

*1 Er ist wie die Spielleute, er ist überall gern, nur nicht zu Hause.

Frz.: Il est comme les menetriers, qui ne trouvent point de pire maison que la leur (ou: il n'a pire logis que le sien).

*2 Spielleute im Maul haben.

Scherzhaft für: Zahnschmerzen haben: Heit er Speillüt im Maul? (Sutermeister, 7.)


Spielmann.

1 Den guten Spielmann bezahlt man für das Spiel, den schlechten, dass er aufhört.

Dän.: Betal god spillemand for hand spiller vel; men heller en ond for hand holder op. (Prov. dan., 525.)

2 Der Spielmann gehört an die Hochzeit. - Simrock, 9744a.

3 Der Spielmann pfeift einen Tanz und aller Scherz was ganz. - Liedersaal.

4 E goder Spelmann mot ok op drei Saide spele könne, am lewste spelt hei awer op dusend Saide. - Frischbier2, 3567.

5 Eh der Spielmann eine newe Geige stimpt, so hat er auf der alten ein Dantz gemacht. (S. Nuss 53.) - Lehmann, 144, 63.

6 Ein schlechter Spielmann, der nur eine Weise kann. - Eiselein, 573; Simrock, 9744; Braun, I, 4209.

7 Wä der Spillmann meth, dä muss en och bezahlen. (Bedburg.)

8 Wei den Spillmann bestellt (dingt), mot 'ne betahlen. (Sauerland.)

9 Wenn der Spielmann will, klingt (stimmt) seine Geige gut.

Schwed.: Otwungen speleman gijgar best. (Grubb, 584.)

10 Wer ohne Spielmann tanzen kann, kann auch ohne Steigbügel reiten.

Frz.: Qui danse bien sans menestrier, peut bien chevaucher sans estrier. (Leroux, II, 295.)

Holl.: Die zonder speelman dansen kan, kan ook zonder stijgbeugel rijden. (Harrebomee, II, 283b.)

[Spaltenumbruch] *11 Da liegt ein Spielmann begraben. - Simrock, 9745.

Wird gesagt, wenn jemand stolpert oder fällt. In Schwaben: Gib acht, do leut a Spielma vergraba. (Michel, 269; Nefflen, 460.)

Holl.: Daar ligt een speelman begraven, hij wil zien waar de strijkstok ligt (hij valt over den strijkstok). (Harrebomee, II, 283b.)

*12 Ueber einen Spielmann stolpern. - Willkomm, Der deutsche Bauer, 31.


Spielschatz.

Spielschatz darf niemand schaden. (S. Spielgeld.) - Graf, 229, 40.

"Scholschatz sol nimandt schaden." (Zöpfl, 37.)


Spielstein.

Ein Spielstein tödtet die Taube. (Surinam.)

Was dem einen ein Spiel ist, kann andern das Leben kosten. Scherz kann ein schlechtes Ende nehmen.


Spielteufel.

1 Der Spielteufel scheisst dem Wirth in die Herberge und gibt höllisch Feuer zum Trinkgeld. - Theatrum Diabolorum, 442a.

2 Wo der Spielteufel einkehrt, da bringt er viel andere Teufel mit.


Spieluhr.

Eine Spieluhr erfreut andere, aber sie selbst wird nicht gerührt.


Spielverderber.

* Er ist ein (kein) Spielverderber. - Frischbier2, 3568.


Spielverlöper.

Spillverlöper - Kartenverköper. - Diermissen, 258.


Spielwerk.

*1 Das ist nur Spielwerk.

Holl.: Dat is maar speelwerk. (Harrebomee, II, 283b.)

*2 Spielwerk ohne Werkzeuge. - Burckhardt, 237.

Lärm um Kleinigkeiten; viel Lärm um nichts.


Spielzeug.

1 Sein Spielzeug hat ein jedermann, wenn man's auch nicht stets sehen kann.

Holl.: Elk heeft zijn speeltuig, de een meer dan de ander. (Harrebomee, II, 283b.)

2 Spielzeug verdirbt die Kinder nicht, aber bös Beispiel.

*3 He het sin Speltüg nit mitbrögt. (Holst.) - Schütze, IV, 288.

Wenn jemand beim Billard-, Kegelspiel u. dgl. kein Glück hat.


Spiering.

1 Der Spiering macht den Kabliau wohlfeil. (Halle.)

Ueberfluss von geringern Kaufmannswaaren drückt die Preise der besten herab. Die Bezeichnungen Spiering und Spierling werden nicht selten für einander gebraucht, obgleich sie zwei verschiedene Fische bezeichnen. Spiering ist der Name des Stintes und gehört unter die Salme oder Forellen, und zwar in die Familie der ungefleckten (Salmo eperlanus L.). Der Spierling (Cyprinus aphya L.) gehört in die Familie der Weissfische. (Vgl. Campe, Wb., IV, 522b; Schilling, Naturgeschichte, III.)

Holl.: De spiering doet den kabeljaauw (bolk, zalm) afslaan. (Harrebomee, II, 288a.)

*2 Er wirft einen Spiering aus, um einen Kabliau zu fangen.

Wenig Kosten um grossen Gewinn, geringer Dienst, um ansehnliche Belohnung zu erhalten, in dem Sinne wie: Wurst nach der Speckseite. Im gemeinen Leben wird es auch wol gebraucht von jemand, der eine scheinbar gleichgültige Frage thut, um hinter die Wahrheit zu kommen.


Spierling.

1 Besser Spierlinge gefangen, als still gesessen. - Simrock, 9746.

Holl.: Beter spiering gevangen dan stil gezeten. (Harrebomee, II, 288a.)

2 Der Spierling macht, dass der Salm abschlägt. - Simrock, 9747.

3 Man muss einen Spierling nicht verkaufen, ehe er gefangen ist.

Holl.: Verkoop geen' spiering, voor gij ze gevangen hebt. (Harrebomee, II, 288a.)

4 Wer Spierlinge fängt, fängt auch Fische. - Simrock, 9748.

Holl.: Die spiering vangt (heeft), vangt (heeft) ook visch. - Spiering is ook visch, als er niet anders is. (Harrebomee, II, 288a.)

*5 Es ist ein magerer Spierling.

Holl.: Het is een magere spiering.


[Spaltenumbruch] 48 Spieler tragen einander das Geld nach.Petri, II, 539.

49 Spieler und Rennpferde dauern nicht lange.Sailer, 153; Simrock, 9720; Körte, 5660.

Engl.: Gamesters and race-horses never last long. (Gaal, 1441.)

Frz.: A cheval courant et à homme joueur peu de tems dure l'honneur. (Gaal, 1441.)

It.: A caval corrente e felice giuocatore poco dura l'onore. (Gaal, 1442.)

50 Vnglückhaffte Spiler werffen Kartten vnd Würffl hinweg, als wenn sie jhnen vnglück machten, da sie selbst jhr vnglück in Händen haben.Lehmann, 181, 12.

51 Vor falschen Spielern nimmt sich jeder in Acht.

52 Wenn ein Spieler nicht verlör, so höret er nimmer auff.Petri, II, 653.

53 Wer den Spielern hält (gibt) das Licht, ist ein noch ärgerer Wicht.

Böhm.: Ten horší hráč, kdo hráčům svíčky dává. (Čelakovsky, 142.)

Poln.: Nie to kostera co gra, to kostera co kosterom przyświeca. (Čelakovsky, 142.)

54 Wo zwei Spieler sind, stellt als der dritte sich der Teufel ein.

Lat.: Lucrum sine alterius damno fieri non potest. (Chaos, 492.)

*55 Ein Spieler von der hohen Schule zu Paris.


Spielgeld.

Um Spielgeld hilft man nicht Rechts.Graf, 229, 39.

Rückständiges Spielgeld kann gesetzlich nicht eingefordert werden. „Vmb spilgelt sol man keines rechtes helfen.“ (Rössler, I, 18.)


Spielhansel.

* Das Spielhansel.Germania, V, 322.

Im 82. Märchen der Brüder Grimm.


Spielhaus.

Ein Spielhaus ist ein Schlag, in dem die Tauben lauter Habichte werden.


Spielkarte.

* Die Spielkarten zum Primarius schicken. (Zittau.)

Zum Oberpfarrer, der gegen das Spielen so gewaltig eifert. Man meint aber die abgegriffenen, schmuzigen Karten, wenn sie unbrauchbar geworden sind.


Spielleute.

*1 Er ist wie die Spielleute, er ist überall gern, nur nicht zu Hause.

Frz.: Il est comme les ménétriers, qui ne trouvent point de pire maison que la leur (ou: il n'a pire logis que le sien).

*2 Spielleute im Maul haben.

Scherzhaft für: Zahnschmerzen haben: Heit er Spîllüt im Maul? (Sutermeister, 7.)


Spielmann.

1 Den guten Spielmann bezahlt man für das Spiel, den schlechten, dass er aufhört.

Dän.: Betal god spillemand for hand spiller vel; men heller en ond for hand holder op. (Prov. dan., 525.)

2 Der Spielmann gehört an die Hochzeit.Simrock, 9744a.

3 Der Spielmann pfeift einen Tanz und aller Scherz was ganz.Liedersaal.

4 E goder Spêlmann mot ok op drei Saide spêle könne, am lewste spêlt hei awer op dusend Saide.Frischbier2, 3567.

5 Eh der Spielmann eine newe Geige stimpt, so hat er auf der alten ein Dantz gemacht. (S. Nuss 53.) – Lehmann, 144, 63.

6 Ein schlechter Spielmann, der nur eine Weise kann.Eiselein, 573; Simrock, 9744; Braun, I, 4209.

7 Wä der Spillmann meth, dä muss en ôch bezahlen. (Bedburg.)

8 Wei den Spillmann bestellt (dingt), mot 'ne betahlen. (Sauerland.)

9 Wenn der Spielmann will, klingt (stimmt) seine Geige gut.

Schwed.: Otwungen speleman gijgar best. (Grubb, 584.)

10 Wer ohne Spielmann tanzen kann, kann auch ohne Steigbügel reiten.

Frz.: Qui danse bien sans menestrier, peut bien chevaucher sans estrier. (Leroux, II, 295.)

Holl.: Die zonder speelman dansen kan, kan ook zonder stijgbeugel rijden. (Harrebomée, II, 283b.)

[Spaltenumbruch] *11 Da liegt ein Spielmann begraben.Simrock, 9745.

Wird gesagt, wenn jemand stolpert oder fällt. In Schwaben: Gib acht, do leut a Spielma vergraba. (Michel, 269; Nefflen, 460.)

Holl.: Daar ligt een speelman begraven, hij wil zien waar de strijkstok ligt (hij valt over den strijkstok). (Harrebomée, II, 283b.)

*12 Ueber einen Spielmann stolpern.Willkomm, Der deutsche Bauer, 31.


Spielschatz.

Spielschatz darf niemand schaden. (S. Spielgeld.) – Graf, 229, 40.

„Scholschatz sol nimandt schaden.“ (Zöpfl, 37.)


Spielstein.

Ein Spielstein tödtet die Taube. (Surinam.)

Was dem einen ein Spiel ist, kann andern das Leben kosten. Scherz kann ein schlechtes Ende nehmen.


Spielteufel.

1 Der Spielteufel scheisst dem Wirth in die Herberge und gibt höllisch Feuer zum Trinkgeld.Theatrum Diabolorum, 442a.

2 Wo der Spielteufel einkehrt, da bringt er viel andere Teufel mit.


Spieluhr.

Eine Spieluhr erfreut andere, aber sie selbst wird nicht gerührt.


Spielverderber.

* Er ist ein (kein) Spielverderber.Frischbier2, 3568.


Spielverlöper.

Spillverlöper – Kartenverköper.Diermissen, 258.


Spielwerk.

*1 Das ist nur Spielwerk.

Holl.: Dat is maar speelwerk. (Harrebomée, II, 283b.)

*2 Spielwerk ohne Werkzeuge.Burckhardt, 237.

Lärm um Kleinigkeiten; viel Lärm um nichts.


Spielzeug.

1 Sein Spielzeug hat ein jedermann, wenn man's auch nicht stets sehen kann.

Holl.: Elk heeft zijn speeltuig, de een meer dan de ander. (Harrebomée, II, 283b.)

2 Spielzeug verdirbt die Kinder nicht, aber bös Beispiel.

*3 He het sin Spêltüg nit mitbrögt. (Holst.) – Schütze, IV, 288.

Wenn jemand beim Billard-, Kegelspiel u. dgl. kein Glück hat.


Spiering.

1 Der Spiering macht den Kabliau wohlfeil. (Halle.)

Ueberfluss von geringern Kaufmannswaaren drückt die Preise der besten herab. Die Bezeichnungen Spiering und Spierling werden nicht selten für einander gebraucht, obgleich sie zwei verschiedene Fische bezeichnen. Spiering ist der Name des Stintes und gehört unter die Salme oder Forellen, und zwar in die Familie der ungefleckten (Salmo eperlanus L.). Der Spierling (Cyprinus aphya L.) gehört in die Familie der Weissfische. (Vgl. Campe, Wb., IV, 522b; Schilling, Naturgeschichte, III.)

Holl.: De spiering doet den kabeljaauw (bolk, zalm) afslaan. (Harrebomée, II, 288a.)

*2 Er wirft einen Spiering aus, um einen Kabliau zu fangen.

Wenig Kosten um grossen Gewinn, geringer Dienst, um ansehnliche Belohnung zu erhalten, in dem Sinne wie: Wurst nach der Speckseite. Im gemeinen Leben wird es auch wol gebraucht von jemand, der eine scheinbar gleichgültige Frage thut, um hinter die Wahrheit zu kommen.


Spierling.

1 Besser Spierlinge gefangen, als still gesessen.Simrock, 9746.

Holl.: Beter spiering gevangen dan stil gezeten. (Harrebomée, II, 288a.)

2 Der Spierling macht, dass der Salm abschlägt.Simrock, 9747.

3 Man muss einen Spierling nicht verkaufen, ehe er gefangen ist.

Holl.: Verkoop geen' spiering, voor gij ze gevangen hebt. (Harrebomée, II, 288a.)

4 Wer Spierlinge fängt, fängt auch Fische.Simrock, 9748.

Holl.: Die spiering vangt (heeft), vangt (heeft) ook visch. – Spiering is ook visch, als er niet anders is. (Harrebomée, II, 288a.)

*5 Es ist ein magerer Spierling.

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[[356]/0362] 48 Spieler tragen einander das Geld nach. – Petri, II, 539. 49 Spieler und Rennpferde dauern nicht lange. – Sailer, 153; Simrock, 9720; Körte, 5660. Engl.: Gamesters and race-horses never last long. (Gaal, 1441.) Frz.: A cheval courant et à homme joueur peu de tems dure l'honneur. (Gaal, 1441.) It.: A caval corrente e felice giuocatore poco dura l'onore. (Gaal, 1442.) 50 Vnglückhaffte Spiler werffen Kartten vnd Würffl hinweg, als wenn sie jhnen vnglück machten, da sie selbst jhr vnglück in Händen haben. – Lehmann, 181, 12. 51 Vor falschen Spielern nimmt sich jeder in Acht. 52 Wenn ein Spieler nicht verlör, so höret er nimmer auff. – Petri, II, 653. 53 Wer den Spielern hält (gibt) das Licht, ist ein noch ärgerer Wicht. Böhm.: Ten horší hráč, kdo hráčům svíčky dává. (Čelakovsky, 142.) Poln.: Nie to kostera co gra, to kostera co kosterom przyświeca. (Čelakovsky, 142.) 54 Wo zwei Spieler sind, stellt als der dritte sich der Teufel ein. Lat.: Lucrum sine alterius damno fieri non potest. (Chaos, 492.) *55 Ein Spieler von der hohen Schule zu Paris. Spielgeld. Um Spielgeld hilft man nicht Rechts. – Graf, 229, 39. Rückständiges Spielgeld kann gesetzlich nicht eingefordert werden. „Vmb spilgelt sol man keines rechtes helfen.“ (Rössler, I, 18.) Spielhansel. * Das Spielhansel. – Germania, V, 322. Im 82. Märchen der Brüder Grimm. Spielhaus. Ein Spielhaus ist ein Schlag, in dem die Tauben lauter Habichte werden. Spielkarte. * Die Spielkarten zum Primarius schicken. (Zittau.) Zum Oberpfarrer, der gegen das Spielen so gewaltig eifert. Man meint aber die abgegriffenen, schmuzigen Karten, wenn sie unbrauchbar geworden sind. Spielleute. *1 Er ist wie die Spielleute, er ist überall gern, nur nicht zu Hause. Frz.: Il est comme les ménétriers, qui ne trouvent point de pire maison que la leur (ou: il n'a pire logis que le sien). *2 Spielleute im Maul haben. Scherzhaft für: Zahnschmerzen haben: Heit er Spîllüt im Maul? (Sutermeister, 7.) Spielmann. 1 Den guten Spielmann bezahlt man für das Spiel, den schlechten, dass er aufhört. Dän.: Betal god spillemand for hand spiller vel; men heller en ond for hand holder op. (Prov. dan., 525.) 2 Der Spielmann gehört an die Hochzeit. – Simrock, 9744a. 3 Der Spielmann pfeift einen Tanz und aller Scherz was ganz. – Liedersaal. 4 E goder Spêlmann mot ok op drei Saide spêle könne, am lewste spêlt hei awer op dusend Saide. – Frischbier2, 3567. 5 Eh der Spielmann eine newe Geige stimpt, so hat er auf der alten ein Dantz gemacht. (S. Nuss 53.) – Lehmann, 144, 63. 6 Ein schlechter Spielmann, der nur eine Weise kann. – Eiselein, 573; Simrock, 9744; Braun, I, 4209. 7 Wä der Spillmann meth, dä muss en ôch bezahlen. (Bedburg.) 8 Wei den Spillmann bestellt (dingt), mot 'ne betahlen. (Sauerland.) 9 Wenn der Spielmann will, klingt (stimmt) seine Geige gut. Schwed.: Otwungen speleman gijgar best. (Grubb, 584.) 10 Wer ohne Spielmann tanzen kann, kann auch ohne Steigbügel reiten. Frz.: Qui danse bien sans menestrier, peut bien chevaucher sans estrier. (Leroux, II, 295.) Holl.: Die zonder speelman dansen kan, kan ook zonder stijgbeugel rijden. (Harrebomée, II, 283b.) *11 Da liegt ein Spielmann begraben. – Simrock, 9745. Wird gesagt, wenn jemand stolpert oder fällt. In Schwaben: Gib acht, do leut a Spielma vergraba. (Michel, 269; Nefflen, 460.) Holl.: Daar ligt een speelman begraven, hij wil zien waar de strijkstok ligt (hij valt over den strijkstok). (Harrebomée, II, 283b.) *12 Ueber einen Spielmann stolpern. – Willkomm, Der deutsche Bauer, 31. Spielschatz. Spielschatz darf niemand schaden. (S. Spielgeld.) – Graf, 229, 40. „Scholschatz sol nimandt schaden.“ (Zöpfl, 37.) Spielstein. Ein Spielstein tödtet die Taube. (Surinam.) Was dem einen ein Spiel ist, kann andern das Leben kosten. Scherz kann ein schlechtes Ende nehmen. Spielteufel. 1 Der Spielteufel scheisst dem Wirth in die Herberge und gibt höllisch Feuer zum Trinkgeld. – Theatrum Diabolorum, 442a. 2 Wo der Spielteufel einkehrt, da bringt er viel andere Teufel mit. Spieluhr. Eine Spieluhr erfreut andere, aber sie selbst wird nicht gerührt. Spielverderber. * Er ist ein (kein) Spielverderber. – Frischbier2, 3568. Spielverlöper. Spillverlöper – Kartenverköper. – Diermissen, 258. Spielwerk. *1 Das ist nur Spielwerk. Holl.: Dat is maar speelwerk. (Harrebomée, II, 283b.) *2 Spielwerk ohne Werkzeuge. – Burckhardt, 237. Lärm um Kleinigkeiten; viel Lärm um nichts. Spielzeug. 1 Sein Spielzeug hat ein jedermann, wenn man's auch nicht stets sehen kann. Holl.: Elk heeft zijn speeltuig, de een meer dan de ander. (Harrebomée, II, 283b.) 2 Spielzeug verdirbt die Kinder nicht, aber bös Beispiel. *3 He het sin Spêltüg nit mitbrögt. (Holst.) – Schütze, IV, 288. Wenn jemand beim Billard-, Kegelspiel u. dgl. kein Glück hat. Spiering. 1 Der Spiering macht den Kabliau wohlfeil. (Halle.) Ueberfluss von geringern Kaufmannswaaren drückt die Preise der besten herab. Die Bezeichnungen Spiering und Spierling werden nicht selten für einander gebraucht, obgleich sie zwei verschiedene Fische bezeichnen. Spiering ist der Name des Stintes und gehört unter die Salme oder Forellen, und zwar in die Familie der ungefleckten (Salmo eperlanus L.). Der Spierling (Cyprinus aphya L.) gehört in die Familie der Weissfische. (Vgl. Campe, Wb., IV, 522b; Schilling, Naturgeschichte, III.) Holl.: De spiering doet den kabeljaauw (bolk, zalm) afslaan. (Harrebomée, II, 288a.) *2 Er wirft einen Spiering aus, um einen Kabliau zu fangen. Wenig Kosten um grossen Gewinn, geringer Dienst, um ansehnliche Belohnung zu erhalten, in dem Sinne wie: Wurst nach der Speckseite. Im gemeinen Leben wird es auch wol gebraucht von jemand, der eine scheinbar gleichgültige Frage thut, um hinter die Wahrheit zu kommen. Spierling. 1 Besser Spierlinge gefangen, als still gesessen. – Simrock, 9746. Holl.: Beter spiering gevangen dan stil gezeten. (Harrebomée, II, 288a.) 2 Der Spierling macht, dass der Salm abschlägt. – Simrock, 9747. 3 Man muss einen Spierling nicht verkaufen, ehe er gefangen ist. Holl.: Verkoop geen' spiering, voor gij ze gevangen hebt. (Harrebomée, II, 288a.) 4 Wer Spierlinge fängt, fängt auch Fische. – Simrock, 9748. Holl.: Die spiering vangt (heeft), vangt (heeft) ook visch. – Spiering is ook visch, als er niet anders is. (Harrebomée, II, 288a.) *5 Es ist ein magerer Spierling. Holl.: Het is een magere spiering.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [356]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/362>, abgerufen am 19.04.2024.