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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] *18 He hett'n Stek up. (Ostfries.) - Bueren, 526; Frommann, V, 429, 518.

*19 Ick verlang' min Steg und Weg betalt. (Mecklenburg.)

*20 Sich än de Stiewrich (Stege) säzen. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 173, 119.

Sich zusammennehmen.

*21 Steg und Strasse. - Fastnachtspiel, 1108.


Stegreif.

1 Mancher nehrt sich aussm Stegreiff wie ein Wolff. - Lehmann, 534, 29.

2 Wer einem in die Stegreif hilfft, den muss man zu Danck aussm Sattel helffen. - Lehmann, 811, 21; Chaos, 331; Eiselein, 577; Simrock, 9838.

3 Wer im Stegreiffen ist, der sitzt noch nicht im Sattel. - Lehmann, 379, 9.

*4 Aus dem Stegreif einen Schluss fassen.

*5 Aus dem Stegreif leben. - Murner, Nb., 23; Hegewald, 75; Meinau, 165; Braun, I, 4258.

Ohne bestimmten, regelmässigen Beruf und Erwerb. "Auss dem Stegreif, wie man zu sagen pflegt." (Zeiler, Handbuch, I, 370.)

*6 Aus dem Stegreif reden. - Wurzbach II, 325.

Ohne besondere Vorbereitung.

*7 Das ist mehr als aus dem Stegreif in den Sattel. - Simrock, 9838.

*8 Einem den Stegreif halten müssen. - Eiselein, 577.

Lat.: Equus me portat, alit nex. (Eiselein, 577.)

*9 Einem in den Stegreif helfen.

*10 Einen durch die Stegreife jagen.

Ein anderer Ausspruch für Spiessruthen laufen.

Frz.: Donner le morion a un Soldat. (Kritzinger, 466a.)

*11 Er hat wieder in die Stägreiffen geholffen. (S. Licht 8.) - Lehmann, 377, 55.

*12 Er nährt sich aus dem Stegreif. - Körte, 5709a.

"Etlich gute schlucker, die sich dess stegenreifs dazumal ernährt" (Rollwagenbüchlein, XXXIII.)

*13 On stegreyff ynn den sattel springen. - Agricola I, 738; Eyering, III, 277; Schottel, 1140b; Eiselein, 539.

Sich im Nothfall ohne fremden Beistand zu helfen wissen.

*14 Sich des Stegreifs ernähren, wie Müller. - Simrock, 7147a.

*15 Sich stegreifs ernären. - Geiler; Mathesy, 264b; Alsatia, 1862-67, 422.

Weniger in der Bedeutung als Bedienter dem Herrn den Stegreif halten, als in der: vom Strassenraube leben. B. Herzog (II, 23.): "Der Adel behalff sich ungestrafft des Stegreifs, machte ihre Schlösser zu Raubhäusern." "Sich im stegreyff nehmen vnd von dem raub leben, wie bey vns etliche Heckenritter." (Franck, Weltbuch, XLVIa.)


Stehen.

1 Dor stet he, säd' de Jung', un kackt vör seinen Vader up'n Disch. - Hoefer, 555; Schlingmann, 627.

2 Ein gut stehen ist halbe arbeit. - Petri, II, 838.

3 Jeder stehet für sich selber, Gott für vns alle. - Petri, II, 203.

4 Es stehet keiner so wol, er kan fallen. - Henisch, 989, 12; Petri, II, 298.

5 Es stehet nicht alles allen wohl an. - Petri, II, 298.

6 Es stehet wie es gehet vnd wie Gott will. - Petri, II, 299.

7 Hie stehn wir fisch, der stechlin sprach zur schnecken als er die ersah. - Zinkgref, IV, 340.

8 Hier stehen wir Helden, sagte der Frosch zum Schwaben.

9 Hier stehn wir, Meister Lobesan, theht der Schinder beym Hencken stan. - Eyering, I, 510; Zinkgref, IV, 340.

10 Je höher jemand steht, desto weiter reicht sein Auge. - Gutzkow, Hohenschwangau, II, 249.

11 Je höher man steht, je tiefer man fällt.

12 Man kann lange stehen, ehe einem eine gebratene Taube in den Mund fliegt.

Dän.: Man skal laenge staae og gabe, för en stegt due kommer flyvendes i munden. ( Prov. dan., 420.)

13 Mancher steht hinter der Thür; hat er Glück, so kommt er herfür.

[Spaltenumbruch] 14 Stah steif, Knäckerben, seggt de Sparling tom Hadebar. (Samland.) - Frischbier2, 3609.

15 Stehen macht müde Beine.

16 Vom Stehen hat man eben so viel als vom sitzen. - Gruter, III, 93; Lehmann, II, 805, 146.

17 Wer hoch steht, den sieht man weit. - Sailer, 245.

Dän.: Höje stand, udkraever forstand. - Hvo som staaer böjt, den seer man vidt. (Prov. dan., 305.)

18 Wer hoch steht, den trifft der Sturm.

19 Wer lange hat gestanden, gibt keinen guten Läufer.

Lat.: Tempore qui longo steteret male curret. (Ovid.) (Binder II, 3306.)

20 Wer nicht hoch steht, fällt auch nicht tief.

Lat.: Tutior est locus in terra, quam in turribus altis. (Alan., II; Binder II, 3377.)

Schwed.: Ringa kall, har tryggen val. (Grubb, 688.)

21 Wer stehet, der stehet. - Petri, II, 718.

22 Wer steht bei der Gemein, steht allweg gern allein. - Pistor., IX, 52.

23 Wer steht, der sehe, dass er nicht fall. - 1 Korinth. 10, 12; Gruter, III, 111; Petri, II, 768; Lehmann, II, 878, 247; Waldis, I, 33; Eiselein, 577; Simrock, 9839; Schulze, 264; Zehner, 547; Braun, I, 4259.

Ein Gedicht von Uhland trägt diese Ueberschrift. (Düsseldorf, II.)

Mhd.: Wer da stet, der huete sich wol, daz er nit valle zu tal. (Morolf.) (Zingerle, 142.)

Engl.: Climb not too high, lest the fall be the greater. - The highest standing, the lower fall. (Marin, 16.)

It.: Chi e ritto puo cadere. (Bohn I, 80.)

Lat.: Nemo confidat nimium secundis, nemo desperat meliora lapsit. - Quem dies veniens videt superbum, hunc dies videt fugiens jacentem. (Philippi, II, 15 u. 124.) - Qui stat, videat ne cadat. (Egeria, 245.)

Schwed.: Hvilken, som later sig tyckat, at han star, han se tila han icke faller. (Törning, 79.)

24 Wer steht, muss siegen oder sterben.

25 Wer steht, pass' auf, dass er nicht falle. - Körte, 6774.

26 Wer still will stehen, wird rückwärts gehen.

27 Wie jemand stehet, so versteht er. - Harms, 24.

*28 Alles stehen und liegen lassen. - Mathesy, 219a; Mathesius, Postilla, XXXIIb; Herberger, Hertzpostille, Ib, 101.

*29 Ar stett, as wenn'n die Hüh'r (Hühner) 's Broat g'numme hätt'n. (Franken.) - Frommann, VI, 317, 188.

*30 Ar stett wie's Kind ban Drak. (Franken.) - Frommann, VI, 318, 221.

*31 Da stehen die Ochsen (Affen) am Berge. - Frischbier2, 2591.

*32 Da steid da as en Meulop. (Grafschaft Mark.) - Frommann, V, 163, 151.

*33 Da steit 'r ass Bott'r an d' Sunn. (Altmark.) - Danneil, 23; für Iserlohn: Frommann, V, 163, 151.

Er ist beschämt, verblüfft.

*34 Das steht ganz bei mir.

Lat.: In tuo loco et fano est situm. (Philippi, I, 207.)

*35 Das steht ihm wie der Sau ein Sattel. (Eifel.)

*36 Das steht ihr, wie der Sau eine Bandhaub'. (Eifel.)

*37 Das steht wie der Ziege das Kummet. (Franken.)

*38 Das steht wie vor Rossbach. (Königsberg.) - Frischbier2, 3593.

*39 Dat steht as 'ne Maur. - Dähnert, 314a.

Das steht unbeweglich.

Holl.: Hij staat als een' paal (of: pilaar). (Harrebomee, II, 159a.)

*40 Dat steit as arm Lü Korn. - Eichwald, 1113; Schlingmann, 858.

Der Bart, das Kopfhaar steht so einzeln wie armer Leute Korn.

*41 Dat steit bi de Ribb'n. - Eichwald, 1586.

*42 Der steht wie 'n Baum.

Redensart beim Kartenspiel.

*43 Do stehs de we enen Oevvegötz (Abergötze Abgott). (Euskirchen.)

*44 Dös stat der grad win ema hund a paar Hose. (Ulm.)

*45 Du stehst wie ein klotz (leuchter, ölgötz Tielmann u. s. w.). - Franck, II, 51a.

[Spaltenumbruch] *18 He hett'n Stêk up. (Ostfries.) – Bueren, 526; Frommann, V, 429, 518.

*19 Ick verlang' min Steg und Weg betalt. (Mecklenburg.)

*20 Sich än de Stiewrich (Stege) säzen. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 173, 119.

Sich zusammennehmen.

*21 Steg und Strasse.Fastnachtspiel, 1108.


Stegreif.

1 Mancher nehrt sich aussm Stegreiff wie ein Wolff.Lehmann, 534, 29.

2 Wer einem in die Stegreif hilfft, den muss man zu Danck aussm Sattel helffen.Lehmann, 811, 21; Chaos, 331; Eiselein, 577; Simrock, 9838.

3 Wer im Stegreiffen ist, der sitzt noch nicht im Sattel.Lehmann, 379, 9.

*4 Aus dem Stegreif einen Schluss fassen.

*5 Aus dem Stegreif leben.Murner, Nb., 23; Hegewald, 75; Meinau, 165; Braun, I, 4258.

Ohne bestimmten, regelmässigen Beruf und Erwerb. „Auss dem Stegreif, wie man zu sagen pflegt.“ (Zeiler, Handbuch, I, 370.)

*6 Aus dem Stegreif reden.Wurzbach II, 325.

Ohne besondere Vorbereitung.

*7 Das ist mehr als aus dem Stegreif in den Sattel.Simrock, 9838.

*8 Einem den Stegreif halten müssen.Eiselein, 577.

Lat.: Equus me portat, alit nex. (Eiselein, 577.)

*9 Einem in den Stegreif helfen.

*10 Einen durch die Stegreife jagen.

Ein anderer Ausspruch für Spiessruthen laufen.

Frz.: Donner le morion à un Soldat. (Kritzinger, 466a.)

*11 Er hat wieder in die Stägreiffen geholffen. (S. Licht 8.) – Lehmann, 377, 55.

*12 Er nährt sich aus dem Stegreif.Körte, 5709a.

„Etlich gute schlucker, die sich dess stegenreifs dazumal ernährt“ (Rollwagenbüchlein, XXXIII.)

*13 On stegreyff ynn den sattel springen.Agricola I, 738; Eyering, III, 277; Schottel, 1140b; Eiselein, 539.

Sich im Nothfall ohne fremden Beistand zu helfen wissen.

*14 Sich des Stegreifs ernähren, wie Müller.Simrock, 7147a.

*15 Sich stegreifs ernären.Geiler; Mathesy, 264b; Alsatia, 1862-67, 422.

Weniger in der Bedeutung als Bedienter dem Herrn den Stegreif halten, als in der: vom Strassenraube leben. B. Herzog (II, 23.): „Der Adel behalff sich ungestrafft des Stegreifs, machte ihre Schlösser zu Raubhäusern.“ „Sich im stegreyff nehmen vnd von dem raub leben, wie bey vns etliche Heckenritter.“ (Franck, Weltbuch, XLVIa.)


Stehen.

1 Dôr stét he, säd' de Jung', un kackt vör sînen Vader up'n Disch.Hoefer, 555; Schlingmann, 627.

2 Ein gut stehen ist halbe arbeit.Petri, II, 838.

3 Jeder stehet für sich selber, Gott für vns alle.Petri, II, 203.

4 Es stehet keiner so wol, er kan fallen.Henisch, 989, 12; Petri, II, 298.

5 Es stehet nicht alles allen wohl an.Petri, II, 298.

6 Es stehet wie es gehet vnd wie Gott will.Petri, II, 299.

7 Hie stehn wir fisch, der stechlin sprach zur schnecken als er die ersah.Zinkgref, IV, 340.

8 Hier stehen wir Helden, sagte der Frosch zum Schwaben.

9 Hier stehn wir, Meister Lobesan, theht der Schinder beym Hencken stan.Eyering, I, 510; Zinkgref, IV, 340.

10 Je höher jemand steht, desto weiter reicht sein Auge.Gutzkow, Hohenschwangau, II, 249.

11 Je höher man steht, je tiefer man fällt.

12 Man kann lange stehen, ehe einem eine gebratene Taube in den Mund fliegt.

Dän.: Man skal længe staae og gabe, før en stegt due kommer flyvendes i munden. ( Prov. dan., 420.)

13 Mancher steht hinter der Thür; hat er Glück, so kommt er herfür.

[Spaltenumbruch] 14 Stah stîf, Knäckerbên, seggt de Sparling tom Hadebar. (Samland.) – Frischbier2, 3609.

15 Stehen macht müde Beine.

16 Vom Stehen hat man eben so viel als vom sitzen.Gruter, III, 93; Lehmann, II, 805, 146.

17 Wer hoch steht, den sieht man weit.Sailer, 245.

Dän.: Høje stand, udkraever forstand. – Hvo som staaer bøjt, den seer man vidt. (Prov. dan., 305.)

18 Wer hoch steht, den trifft der Sturm.

19 Wer lange hat gestanden, gibt keinen guten Läufer.

Lat.: Tempore qui longo steteret male curret. (Ovid.) (Binder II, 3306.)

20 Wer nicht hoch steht, fällt auch nicht tief.

Lat.: Tutior est locus in terra, quam in turribus altis. (Alan., II; Binder II, 3377.)

Schwed.: Ringa kall, har tryggen val. (Grubb, 688.)

21 Wer stehet, der stehet.Petri, II, 718.

22 Wer steht bei der Gemein, steht allweg gern allein.Pistor., IX, 52.

23 Wer steht, der sehe, dass er nicht fall.1 Korinth. 10, 12; Gruter, III, 111; Petri, II, 768; Lehmann, II, 878, 247; Waldis, I, 33; Eiselein, 577; Simrock, 9839; Schulze, 264; Zehner, 547; Braun, I, 4259.

Ein Gedicht von Uhland trägt diese Ueberschrift. (Düsseldorf, II.)

Mhd.: Wer dâ stêt, der huete sich wol, daz er nit valle zu tal. (Morolf.) (Zingerle, 142.)

Engl.: Climb not too high, lest the fall be the greater. – The highest standing, the lower fall. (Marin, 16.)

It.: Chi è ritto può cadere. (Bohn I, 80.)

Lat.: Nemo confidat nimium secundis, nemo desperat meliora lapsit. – Quem dies veniens videt superbum, hunc dies videt fugiens jacentem. (Philippi, II, 15 u. 124.) – Qui stat, videat ne cadat. (Egeria, 245.)

Schwed.: Hvilken, som låter sig tyckat, at han står, han se tila han icke faller. (Törning, 79.)

24 Wer steht, muss siegen oder sterben.

25 Wer steht, pass' auf, dass er nicht falle.Körte, 6774.

26 Wer still will stehen, wird rückwärts gehen.

27 Wie jemand stehet, so versteht er.Harms, 24.

*28 Alles stehen und liegen lassen.Mathesy, 219a; Mathesius, Postilla, XXXIIb; Herberger, Hertzpostille, Ib, 101.

*29 Ar stett, as wenn'n die Hüh'r (Hühner) 's Broat g'numme hätt'n. (Franken.) – Frommann, VI, 317, 188.

*30 Ar stett wie's Kind bân Drak. (Franken.) – Frommann, VI, 318, 221.

*31 Da stehen die Ochsen (Affen) am Berge.Frischbier2, 2591.

*32 Da stèid da as en Méulop. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 163, 151.

*33 Da steit 'r ass Bott'r an d' Sunn. (Altmark.) – Danneil, 23; für Iserlohn: Frommann, V, 163, 151.

Er ist beschämt, verblüfft.

*34 Das steht ganz bei mir.

Lat.: In tuo loco et fano est situm. (Philippi, I, 207.)

*35 Das steht ihm wie der Sau ein Sattel. (Eifel.)

*36 Das steht ihr, wie der Sau eine Bandhaub'. (Eifel.)

*37 Das steht wie der Ziege das Kummet. (Franken.)

*38 Das steht wie vor Rossbach. (Königsberg.) – Frischbier2, 3593.

*39 Dat steht as 'ne Mûr.Dähnert, 314a.

Das steht unbeweglich.

Holl.: Hij staat als een' paal (of: pilaar). (Harrebomée, II, 159a.)

*40 Dat steit as arm Lü Korn.Eichwald, 1113; Schlingmann, 858.

Der Bart, das Kopfhaar steht so einzeln wie armer Leute Korn.

*41 Dat steit bi de Ribb'n.Eichwald, 1586.

*42 Der steht wie 'n Baum.

Redensart beim Kartenspiel.

*43 Do stehs de we enen Oevvegötz (Abergötze Abgott). (Euskirchen.)

*44 Dös stat der grad win ema hund a paar Hose. (Ulm.)

*45 Du stehst wie ein klotz (leuchter, ölgötz Tielmann u. s. w.).Franck, II, 51a.

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[[397]/0403] *18 He hett'n Stêk up. (Ostfries.) – Bueren, 526; Frommann, V, 429, 518. *19 Ick verlang' min Steg und Weg betalt. (Mecklenburg.) *20 Sich än de Stiewrich (Stege) säzen. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 173, 119. Sich zusammennehmen. *21 Steg und Strasse. – Fastnachtspiel, 1108. Stegreif. 1 Mancher nehrt sich aussm Stegreiff wie ein Wolff. – Lehmann, 534, 29. 2 Wer einem in die Stegreif hilfft, den muss man zu Danck aussm Sattel helffen. – Lehmann, 811, 21; Chaos, 331; Eiselein, 577; Simrock, 9838. 3 Wer im Stegreiffen ist, der sitzt noch nicht im Sattel. – Lehmann, 379, 9. *4 Aus dem Stegreif einen Schluss fassen. *5 Aus dem Stegreif leben. – Murner, Nb., 23; Hegewald, 75; Meinau, 165; Braun, I, 4258. Ohne bestimmten, regelmässigen Beruf und Erwerb. „Auss dem Stegreif, wie man zu sagen pflegt.“ (Zeiler, Handbuch, I, 370.) *6 Aus dem Stegreif reden. – Wurzbach II, 325. Ohne besondere Vorbereitung. *7 Das ist mehr als aus dem Stegreif in den Sattel. – Simrock, 9838. *8 Einem den Stegreif halten müssen. – Eiselein, 577. Lat.: Equus me portat, alit nex. (Eiselein, 577.) *9 Einem in den Stegreif helfen. *10 Einen durch die Stegreife jagen. Ein anderer Ausspruch für Spiessruthen laufen. Frz.: Donner le morion à un Soldat. (Kritzinger, 466a.) *11 Er hat wieder in die Stägreiffen geholffen. (S. Licht 8.) – Lehmann, 377, 55. *12 Er nährt sich aus dem Stegreif. – Körte, 5709a. „Etlich gute schlucker, die sich dess stegenreifs dazumal ernährt“ (Rollwagenbüchlein, XXXIII.) *13 On stegreyff ynn den sattel springen. – Agricola I, 738; Eyering, III, 277; Schottel, 1140b; Eiselein, 539. Sich im Nothfall ohne fremden Beistand zu helfen wissen. *14 Sich des Stegreifs ernähren, wie Müller. – Simrock, 7147a. *15 Sich stegreifs ernären. – Geiler; Mathesy, 264b; Alsatia, 1862-67, 422. Weniger in der Bedeutung als Bedienter dem Herrn den Stegreif halten, als in der: vom Strassenraube leben. B. Herzog (II, 23.): „Der Adel behalff sich ungestrafft des Stegreifs, machte ihre Schlösser zu Raubhäusern.“ „Sich im stegreyff nehmen vnd von dem raub leben, wie bey vns etliche Heckenritter.“ (Franck, Weltbuch, XLVIa.) Stehen. 1 Dôr stét he, säd' de Jung', un kackt vör sînen Vader up'n Disch. – Hoefer, 555; Schlingmann, 627. 2 Ein gut stehen ist halbe arbeit. – Petri, II, 838. 3 Jeder stehet für sich selber, Gott für vns alle. – Petri, II, 203. 4 Es stehet keiner so wol, er kan fallen. – Henisch, 989, 12; Petri, II, 298. 5 Es stehet nicht alles allen wohl an. – Petri, II, 298. 6 Es stehet wie es gehet vnd wie Gott will. – Petri, II, 299. 7 Hie stehn wir fisch, der stechlin sprach zur schnecken als er die ersah. – Zinkgref, IV, 340. 8 Hier stehen wir Helden, sagte der Frosch zum Schwaben. 9 Hier stehn wir, Meister Lobesan, theht der Schinder beym Hencken stan. – Eyering, I, 510; Zinkgref, IV, 340. 10 Je höher jemand steht, desto weiter reicht sein Auge. – Gutzkow, Hohenschwangau, II, 249. 11 Je höher man steht, je tiefer man fällt. 12 Man kann lange stehen, ehe einem eine gebratene Taube in den Mund fliegt. Dän.: Man skal længe staae og gabe, før en stegt due kommer flyvendes i munden. ( Prov. dan., 420.) 13 Mancher steht hinter der Thür; hat er Glück, so kommt er herfür. 14 Stah stîf, Knäckerbên, seggt de Sparling tom Hadebar. (Samland.) – Frischbier2, 3609. 15 Stehen macht müde Beine. 16 Vom Stehen hat man eben so viel als vom sitzen. – Gruter, III, 93; Lehmann, II, 805, 146. 17 Wer hoch steht, den sieht man weit. – Sailer, 245. Dän.: Høje stand, udkraever forstand. – Hvo som staaer bøjt, den seer man vidt. (Prov. dan., 305.) 18 Wer hoch steht, den trifft der Sturm. 19 Wer lange hat gestanden, gibt keinen guten Läufer. Lat.: Tempore qui longo steteret male curret. (Ovid.) (Binder II, 3306.) 20 Wer nicht hoch steht, fällt auch nicht tief. Lat.: Tutior est locus in terra, quam in turribus altis. (Alan., II; Binder II, 3377.) Schwed.: Ringa kall, har tryggen val. 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(Törning, 79.) 24 Wer steht, muss siegen oder sterben. 25 Wer steht, pass' auf, dass er nicht falle. – Körte, 6774. 26 Wer still will stehen, wird rückwärts gehen. 27 Wie jemand stehet, so versteht er. – Harms, 24. *28 Alles stehen und liegen lassen. – Mathesy, 219a; Mathesius, Postilla, XXXIIb; Herberger, Hertzpostille, Ib, 101. *29 Ar stett, as wenn'n die Hüh'r (Hühner) 's Broat g'numme hätt'n. (Franken.) – Frommann, VI, 317, 188. *30 Ar stett wie's Kind bân Drak. (Franken.) – Frommann, VI, 318, 221. *31 Da stehen die Ochsen (Affen) am Berge. – Frischbier2, 2591. *32 Da stèid da as en Méulop. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 163, 151. *33 Da steit 'r ass Bott'r an d' Sunn. (Altmark.) – Danneil, 23; für Iserlohn: Frommann, V, 163, 151. Er ist beschämt, verblüfft. *34 Das steht ganz bei mir. Lat.: In tuo loco et fano est situm. (Philippi, I, 207.) *35 Das steht ihm wie der Sau ein Sattel. (Eifel.) *36 Das steht ihr, wie der Sau eine Bandhaub'. (Eifel.) *37 Das steht wie der Ziege das Kummet. (Franken.) *38 Das steht wie vor Rossbach. (Königsberg.) – Frischbier2, 3593. *39 Dat steht as 'ne Mûr. – Dähnert, 314a. Das steht unbeweglich. Holl.: Hij staat als een' paal (of: pilaar). (Harrebomée, II, 159a.) *40 Dat steit as arm Lü Korn. – Eichwald, 1113; Schlingmann, 858. Der Bart, das Kopfhaar steht so einzeln wie armer Leute Korn. *41 Dat steit bi de Ribb'n. – Eichwald, 1586. *42 Der steht wie 'n Baum. Redensart beim Kartenspiel. *43 Do stehs de we enen Oevvegötz (Abergötze Abgott). (Euskirchen.) *44 Dös stat der grad win ema hund a paar Hose. (Ulm.) *45 Du stehst wie ein klotz (leuchter, ölgötz Tielmann u. s. w.). – Franck, II, 51a.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [397]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/403>, abgerufen am 29.03.2024.