Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 15 Was man will recht theuer han, dass muss man sich schenken lan.

Port.: Mais barato he o comprado, que o pedido. (Bohn I, 281.)

16 Was tewer ist vnd vil gelten soll, das kann man nicht wolfeil bieten. - Petri, II, 604; Henisch, 376, 29.

17 Was theuer, das schön.

In der Herzegowina: Wenn es nicht schön ist, ist es nicht theuer. (Hausfreund, XVI, 519, 103.)

18 Was theuer ist, geht weg, wär' es auch nur Schnepfendreck.

19 Was theuer ist, schmeckt am besten. - Körte, 5937.

Lat.: Gratiosa sunt quae pluris emuntur. (Seybold, 204.)

20 Was theuer kommt ins Haus, das gibt man langsam aus.

21 Was thewer, das lieb (angenehm, gut). - Franck, II, 6b; Gruter, I, 76; Petri, II, 610; Sailer, 170; Eiselein, 594; Sutor, 417; Simrock, 10258; Körte, 5937.

It.: Cosa cara, ch' e bella, non e cara.

Lat.: Carius et quidquid magna mercede paratur. (Seybold, 87; Gaal, 1341; Philippi, I, 74; Frob., 72.) - Magis illa juvant, quae pluris emuntur. (Juvenal.) (Seybold, 288.) - Omni rarum carum vilescit quotidianum. (Frob., 508; Philippi, II, 66; Schonheim, O, 13.)

22 Wer zu theuer bietet, wird wenig verkaufen.

Lat.: Care taxata non est res vendita grata. (Philippi, I, 73.)

23 Zu theuer findet keinen Käufer.

Dän.: Alt for dyyrt bliver sielden kiöbt, for jager lysten. (Prov. dan., 133.)

24 Zu theuer geboten, macht die Waare unwerth.

Schwed.: Alt för dyrt blifver sällan kjöpt. (Grubb, 24.)

25 Zu theuer schnürt die Gurgel zu. - Winckler, XV, 26.

*26 Der ist (es wäre) geschenkt zu theuer. - Mayer, II, 7.

*27 Er hat es theuer bezahlen müssen.

Lat.: Quanta mus apud Pisam. (Philippi, II, 122.)

*28 Es ist heidenmässig theuer.

*29 'S is doch olles bitterlich toier hoite. (Schles.) - Frommann, III, 410, 374.

*30 'S ist ebbis nu a mol z' theuer. (Oberschwaben.) - Birlinger, 436.

*31 So duir as in der Apteike. (Grafschaft Mark.) - Frommann, V, 58, 33.


Theueres.

Nichts thewrers, dann dasjenige, was man mit bitten kaufft. - Lehmann, II, 428, 122.


Theuerkauf.

Besser Theuerkauf als Nichtsfeil. - Sailer, 112.


Theuerkaufbrand.

Dat is Düerkops-Brand, se(de) Woltert, do le(de) he de Viole (Violine) up 't Für. - Bueren, 270; Eichwald, 2078; Frommann, II, 537, 157; Hoefer, 1143; Hauskalender, III.


Theuerung.

1 Auf Theuerung folgt Ueberfluss.

Frz.: Cherte foisonne. (Cahier, 331.)

2 Alle thier vnd vöglein seind so weiss, sie ruhen ein stündlein auff die speiss. - Lehmann, 303, 15.

Frz.: Souvent les betes montrent a vivre aux hommes. (Leroux, I, 94.)

3 Theuerung macht guten Markt.

Engl.: Dearth, scarcity, makes things go further.

4 Theuerung und schlechtes Mass. - Burckhardt, 457.

Schlechte Zeiten, schlechte Menschen.

5 Theurung auff dem Landt bringt wolfeile im Wasser. - Wurstisen, Bassler Chron., DLXXXVII.

6 Wenn eine Thewrung sol seyn, so hilffts nichts, wenn gleich alle berg Mäl weren. - Franck, Zeytbuch. CCLa.

7 Wenn Theuerung ist, gelten die Kleien so viel als Mehl.


Thier.

1 Alle Thier' ein Paar sind miteinander, drum auch der Mensch will sein selbander.

2 Alle Thiere folgen der Natur.

Bei Tunnicius (1530): Alle deirte volgen der nataur. (Omnia naturae parent animantia passim.)

Mhd.: Ein adelig tier, en edeler boum die habent von art ouch edelen zoum. (H. von Meissen, Leiche, Quedlinburg 1843, 6, 13-14.)

[Spaltenumbruch] 3 Alle Thiere fressen die Cassaba, aber das Kaninchen allein bekommt die Schuld. - Wullschlägel.

Wer einmal einen schlimmen Ruf hat, dem wird alles Böse nachgesagt, er muss stets der Sündenbock sein.

4 Allen Thieren ist Frieden gesetzt, ausser Bären und Wölfen. - Eisenhart, 194; Pistor., I, 7; Hillebrand, 63, 90; Blum, 729; Grimm, Rechtsalt., 733; Simrock, 721; Gaal, 541; Graf, 131, 389; Sachsenspiegel, II, 61, 2.

Bären und Wölfe, zu welchem alle andern Arten von Raubthieren zu rechnen sind, können als allgemein schädlich von jedermann frei getödtet werden. Auf diese Thiere, wenn man nicht etwa Fliegen, Maikäfer u. dgl. hinzurechnen wollte, beschränkt sich jetzt die ursprünglich allgemeine Jagdfreiheit der Deutschen.

Mhd.: Allen tieren ist friede gasezet, ane wolven und beren. (Schwabenspiegel, 197, 2.)

Frz.: Tout le monde est arme contre les mechans. (Gaal, 541.)

5 An bösen Thieren ist nichts zu verdienen. - Petri, II, 14.

6 Andere Thiere, andere Köder (Lockspeise).

Den einen gewinnt man durch Lob, den andern durch Geschenke.

7 Besser unter wilden Thieren wohnen, als bei argdächtigen Leuten. - Luther, 411.

8 Das beste Thier im Stall kommt meist zuerst zu Fall.

Holl.: Het beste beest van stal sterft meest tijds 't eerst. (Harrebomee, I, 41b.)

9 Das ist ein wunderbares Thier, sagte Hans, als er einen Affen auf Stelzen gehen sah.

Holl.: Dat is een schepsel met langen beenen, zei Teeuwes de boer, en hij zag een' rap op stelten loopen. (Harrebomee, I, 39.)

10 Das Thier geht auf Schaden des Herrn. - Graf, 291, 52.

Einige deutsche Rechte forderten vom Herrn für den Frevel, den sein Thier anrichtete, halbe Busse: "Was der Zahn thut oder der Hund, oder Hahn und Hahnensporn, oder ein unjährig Kind, oder eines Mannes Weib, büsst man mit halber Busse." (Vgl. Hettema, Wetten, II, 89, 11.) Andere germanische Rechte haben den Herrn des Thieres von der Verpflichtung, eine Busse zu erlegen, gänzlich befreit (s. Vieh); nur das Thier selbst sollte dem Beschädigten ausgeliefert werden. "Vor Horn und Huf", sagt die Graugans, "helfe sich jeder selbst." In andern norwegischen Gesetzen heisst es: Wenn jemand ein Pferd schlägt, ein Hund beisst, ein Rind stösst, ein Eber haut, da soll es der Herr von sich thun. Bissige Hunde, zahme Wölfe, Affen und ähnliche Thiere mussten beschlossen sein. Ausser des Herrn Gewalt sind sie völlig friedlos. Haust und hoft er sie noch nach begangener Unthat, so muss er des Thieres Unthat büssen; denn dann geht das Thier auf Schaden des Herrn. (Vgl. Graf, 295.) In Friesland; Dat beest geyt up schade des herren. (Richthofen; Westerwald, VI, 118.)

11 Das Thier hat kein andern Herrn als den Menschen. - Veith, Anfänge der Menschenwelt (Wien 1865).

Sagen die Grönländer.

12 Das Thier ist nicht mehr als eine Peitsche werth. - Burckhardt, 243.

Was sehr wenig Werth hat.

13 Das Thier schreit auch, ist eine Kuh, ihr Kind heisst Kalb, ihr Mann heisst Stier, Ochs heisst ihr Bruder, zusammen vier. - Eiselein, 400.

14 Das Thier, so zöpf hat, soll man fliehen.

Lat.: Mulier ante parvum onerosa, in portu dolorosa, post partum laboriosa. (Chaos, 514.)

15 Das Thier, was die Borsten eigen hat, kämmt sich am wenigsten.

16 Das wildeste Thier scheut sich vor seinesgleichen.

17 Dem stärksten Thiere die stärkste Last.

18 Die Thiere haben schon Gras gelesen, als der Mensch noch Erdenkloss gewesen.

19 Die Thiere sind nicht von Holz. - Mayer, II, 127.

20 Die trägsten Thiere haben das zäheste Leben.

21 E Thier weisst au, wenn 's gnueg het. - Sutermeister, 62.

22 Ein böses Thier muss man schrecken, ehe es uns schreckt.

23 Ein erschrecktes Thier flieht.

24 Ein gut Thier erwärmt sich beim Fressen.

Frz.: Bonne bete s'echauffe en mangeant. (Bohn I, 9.)

[Spaltenumbruch] 15 Was man will recht theuer han, dass muss man sich schenken lan.

Port.: Mais barato he o comprado, que o pedido. (Bohn I, 281.)

16 Was tewer ist vnd vil gelten soll, das kann man nicht wolfeil bieten.Petri, II, 604; Henisch, 376, 29.

17 Was theuer, das schön.

In der Herzegowina: Wenn es nicht schön ist, ist es nicht theuer. (Hausfreund, XVI, 519, 103.)

18 Was theuer ist, geht weg, wär' es auch nur Schnepfendreck.

19 Was theuer ist, schmeckt am besten.Körte, 5937.

Lat.: Gratiosa sunt quae pluris emuntur. (Seybold, 204.)

20 Was theuer kommt ins Haus, das gibt man langsam aus.

21 Was thewer, das lieb (angenehm, gut).Franck, II, 6b; Gruter, I, 76; Petri, II, 610; Sailer, 170; Eiselein, 594; Sutor, 417; Simrock, 10258; Körte, 5937.

It.: Cosa cara, ch' e bella, non è cara.

Lat.: Carius et quidquid magna mercede paratur. (Seybold, 87; Gaal, 1341; Philippi, I, 74; Frob., 72.) – Magis illa juvant, quae pluris emuntur. (Juvenal.) (Seybold, 288.) – Omni rarum carum vilescit quotidianum. (Frob., 508; Philippi, II, 66; Schonheim, O, 13.)

22 Wer zu theuer bietet, wird wenig verkaufen.

Lat.: Care taxata non est res vendita grata. (Philippi, I, 73.)

23 Zu theuer findet keinen Käufer.

Dän.: Alt for dyyrt bliver sielden kiøbt, for jager lysten. (Prov. dan., 133.)

24 Zu theuer geboten, macht die Waare unwerth.

Schwed.: Alt för dyrt blifver sällan kjöpt. (Grubb, 24.)

25 Zu theuer schnürt die Gurgel zu.Winckler, XV, 26.

*26 Der ist (es wäre) geschenkt zu theuer.Mayer, II, 7.

*27 Er hat es theuer bezahlen müssen.

Lat.: Quanta mus apud Pisam. (Philippi, II, 122.)

*28 Es ist heidenmässig theuer.

*29 'S is doch olles bitterlich toier hoite. (Schles.) – Frommann, III, 410, 374.

*30 'S ist ebbis nu a mol z' theuer. (Oberschwaben.) – Birlinger, 436.

*31 So duir as in der Aptèike. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 58, 33.


Theueres.

Nichts thewrers, dann dasjenige, was man mit bitten kaufft.Lehmann, II, 428, 122.


Theuerkauf.

Besser Theuerkauf als Nichtsfeil.Sailer, 112.


Theuerkaufbrand.

Dat is Düerkôps-Brand, se(de) Woltert, dô le(de) he de Viole (Violine) up 't Für.Bueren, 270; Eichwald, 2078; Frommann, II, 537, 157; Hoefer, 1143; Hauskalender, III.


Theuerung.

1 Auf Theuerung folgt Ueberfluss.

Frz.: Cherté foisonne. (Cahier, 331.)

2 Alle thier vnd vöglein seind so weiss, sie ruhen ein stündlein auff die speiss.Lehmann, 303, 15.

Frz.: Souvent les bêtes montrent à vivre aux hommes. (Leroux, I, 94.)

3 Theuerung macht guten Markt.

Engl.: Dearth, scarcity, makes things go further.

4 Theuerung und schlechtes Mass.Burckhardt, 457.

Schlechte Zeiten, schlechte Menschen.

5 Theurung auff dem Landt bringt wolfeile im Wasser.Wurstisen, Bassler Chron., DLXXXVII.

6 Wenn eine Thewrung sol seyn, so hilffts nichts, wenn gleich alle berg Mäl weren.Franck, Zeytbuch. CCLa.

7 Wenn Theuerung ist, gelten die Kleien so viel als Mehl.


Thier.

1 Alle Thier' ein Paar sind miteinander, drum auch der Mensch will sein selbander.

2 Alle Thiere folgen der Natur.

Bei Tunnicius (1530): Alle deirte volgen der natûr. (Omnia naturae parent animantia passim.)

Mhd.: Ein adelig tier, en edeler boum die habent von art ouch edelen zoum. (H. von Meissen, Leiche, Quedlinburg 1843, 6, 13-14.)

[Spaltenumbruch] 3 Alle Thiere fressen die Cassaba, aber das Kaninchen allein bekommt die Schuld.Wullschlägel.

Wer einmal einen schlimmen Ruf hat, dem wird alles Böse nachgesagt, er muss stets der Sündenbock sein.

4 Allen Thieren ist Frieden gesetzt, ausser Bären und Wölfen.Eisenhart, 194; Pistor., I, 7; Hillebrand, 63, 90; Blum, 729; Grimm, Rechtsalt., 733; Simrock, 721; Gaal, 541; Graf, 131, 389; Sachsenspiegel, II, 61, 2.

Bären und Wölfe, zu welchem alle andern Arten von Raubthieren zu rechnen sind, können als allgemein schädlich von jedermann frei getödtet werden. Auf diese Thiere, wenn man nicht etwa Fliegen, Maikäfer u. dgl. hinzurechnen wollte, beschränkt sich jetzt die ursprünglich allgemeine Jagdfreiheit der Deutschen.

Mhd.: Allen tieren ist friede gasezet, âne wolven und beren. (Schwabenspiegel, 197, 2.)

Frz.: Tout le monde est armé contre les méchans. (Gaal, 541.)

5 An bösen Thieren ist nichts zu verdienen.Petri, II, 14.

6 Andere Thiere, andere Köder (Lockspeise).

Den einen gewinnt man durch Lob, den andern durch Geschenke.

7 Besser unter wilden Thieren wohnen, als bei argdächtigen Leuten.Luther, 411.

8 Das beste Thier im Stall kommt meist zuerst zu Fall.

Holl.: Het beste beest van stal sterft meest tijds 't eerst. (Harrebomée, I, 41b.)

9 Das ist ein wunderbares Thier, sagte Hans, als er einen Affen auf Stelzen gehen sah.

Holl.: Dat is een schepsel met langen beenen, zei Teeuwes de boer, en hij zag een' rap op stelten loopen. (Harrebomée, I, 39.)

10 Das Thier geht auf Schaden des Herrn.Graf, 291, 52.

Einige deutsche Rechte forderten vom Herrn für den Frevel, den sein Thier anrichtete, halbe Busse: „Was der Zahn thut oder der Hund, oder Hahn und Hahnensporn, oder ein unjährig Kind, oder eines Mannes Weib, büsst man mit halber Busse.“ (Vgl. Hettema, Wetten, II, 89, 11.) Andere germanische Rechte haben den Herrn des Thieres von der Verpflichtung, eine Busse zu erlegen, gänzlich befreit (s. Vieh); nur das Thier selbst sollte dem Beschädigten ausgeliefert werden. „Vor Horn und Huf“, sagt die Graugans, „helfe sich jeder selbst.“ In andern norwegischen Gesetzen heisst es: Wenn jemand ein Pferd schlägt, ein Hund beisst, ein Rind stösst, ein Eber haut, da soll es der Herr von sich thun. Bissige Hunde, zahme Wölfe, Affen und ähnliche Thiere mussten beschlossen sein. Ausser des Herrn Gewalt sind sie völlig friedlos. Haust und hoft er sie noch nach begangener Unthat, so muss er des Thieres Unthat büssen; denn dann geht das Thier auf Schaden des Herrn. (Vgl. Graf, 295.) In Friesland; Dat beest geyt up schade des herren. (Richthofen; Westerwald, VI, 118.)

11 Das Thier hat kein andern Herrn als den Menschen.Veith, Anfänge der Menschenwelt (Wien 1865).

Sagen die Grönländer.

12 Das Thier ist nicht mehr als eine Peitsche werth.Burckhardt, 243.

Was sehr wenig Werth hat.

13 Das Thier schreit auch, ist eine Kuh, ihr Kind heisst Kalb, ihr Mann heisst Stier, Ochs heisst ihr Bruder, zusammen vier.Eiselein, 400.

14 Das Thier, so zöpf hat, soll man fliehen.

Lat.: Mulier ante parvum onerosa, in portu dolorosa, post partum laboriosa. (Chaos, 514.)

15 Das Thier, was die Borsten eigen hat, kämmt sich am wenigsten.

16 Das wildeste Thier scheut sich vor seinesgleichen.

17 Dem stärksten Thiere die stärkste Last.

18 Die Thiere haben schon Gras gelesen, als der Mensch noch Erdenkloss gewesen.

19 Die Thiere sind nicht von Holz.Mayer, II, 127.

20 Die trägsten Thiere haben das zäheste Leben.

21 E Thier weisst au, wenn 's gnueg het.Sutermeister, 62.

22 Ein böses Thier muss man schrecken, ehe es uns schreckt.

23 Ein erschrecktes Thier flieht.

24 Ein gut Thier erwärmt sich beim Fressen.

Frz.: Bonne bête s'échauffe en mangeant. (Bohn I, 9.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0581" n="[575]"/><cb n="1149"/>
15 Was man will recht theuer han, dass muss man sich schenken lan.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Port.</hi>: Mais barato he o comprado, que o pedido. (<hi rendition="#i">Bohn I, 281.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Was tewer ist vnd vil gelten soll, das kann man nicht wolfeil bieten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 604; Henisch, 376, 29.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">17 Was theuer, das schön.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In der Herzegowina: Wenn es nicht schön ist, ist es nicht theuer. (<hi rendition="#i">Hausfreund, XVI, 519, 103.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">18 Was theuer ist, geht weg, wär' es auch nur Schnepfendreck.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">19 Was theuer ist, schmeckt am besten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 5937.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Gratiosa sunt quae pluris emuntur. (<hi rendition="#i">Seybold, 204.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">20 Was theuer kommt ins Haus, das gibt man langsam aus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">21 Was thewer, das lieb (angenehm, gut).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, II, 6<hi rendition="#sup">b</hi>; Gruter, I, 76; Petri, II, 610; Sailer, 170; Eiselein, 594; Sutor, 417; Simrock, 10258; Körte, 5937.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Cosa cara, ch' e bella, non è cara.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Carius et quidquid magna mercede paratur. (<hi rendition="#i">Seybold, 87; Gaal, 1341; Philippi, I, 74; Frob., 72.</hi>) &#x2013; Magis illa juvant, quae pluris emuntur. (<hi rendition="#i">Juvenal.</hi>) (<hi rendition="#i">Seybold, 288.</hi>) &#x2013; Omni rarum carum vilescit quotidianum. (<hi rendition="#i">Frob., 508; Philippi, II, 66; Schonheim, O, 13.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">22 Wer zu theuer bietet, wird wenig verkaufen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Care taxata non est res vendita grata. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 73.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">23 Zu theuer findet keinen Käufer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Alt for dyyrt bliver sielden kiøbt, for jager lysten. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 133.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">24 Zu theuer geboten, macht die Waare unwerth.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Alt för dyrt blifver sällan kjöpt. (<hi rendition="#i">Grubb, 24.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">25 Zu theuer schnürt die Gurgel zu.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, XV, 26.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*26 Der ist (es wäre) geschenkt zu theuer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mayer, II, 7.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*27 Er hat es theuer bezahlen müssen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Quanta mus apud Pisam. (<hi rendition="#i">Philippi, II, 122.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*28 Es ist heidenmässig theuer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*29 'S is doch olles bitterlich toier hoite.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, III, 410, 374.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*30 'S ist ebbis nu a mol z' theuer.</hi> (<hi rendition="#i">Oberschwaben.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Birlinger, 436.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*31 So duir as in der Aptèike.</hi> (<hi rendition="#i">Grafschaft Mark.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 58, 33.</hi></p><lb/>
          <p/><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Theueres.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Nichts thewrers, dann dasjenige, was man mit bitten kaufft.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 428, 122.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Theuerkauf.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Besser Theuerkauf als Nichtsfeil.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sailer, 112.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Theuerkaufbrand.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Dat is Düerkôps-Brand, se(de) Woltert, dô le(de) he de Viole (Violine) up 't Für.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bueren, 270; Eichwald, 2078; Frommann, II, 537, 157; Hoefer, 1143; Hauskalender, III.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Theuerung.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Auf Theuerung folgt Ueberfluss.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Cherté foisonne. (<hi rendition="#i">Cahier, 331.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Alle thier vnd vöglein seind so weiss, sie ruhen ein stündlein auff die speiss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 303, 15.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Souvent les bêtes montrent à vivre aux hommes. (<hi rendition="#i">Leroux, I, 94.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Theuerung macht guten Markt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Dearth, scarcity, makes things go further.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Theuerung und schlechtes Mass.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Burckhardt, 457.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Schlechte Zeiten, schlechte Menschen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Theurung auff dem Landt bringt wolfeile im Wasser.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wurstisen, Bassler Chron., DLXXXVII.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Wenn eine Thewrung sol seyn, so hilffts nichts, wenn gleich alle berg Mäl weren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, Zeytbuch. CCL<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Wenn Theuerung ist, gelten die Kleien so viel als Mehl.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Thier.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Alle Thier' ein Paar sind miteinander, drum auch der Mensch will sein selbander.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Alle Thiere folgen der Natur.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (1530)</hi>: Alle deirte volgen der natûr. (Omnia naturae parent animantia passim.)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Ein adelig tier, en edeler boum die habent von art ouch edelen zoum. (<hi rendition="#i">H. von Meissen, Leiche, Quedlinburg 1843, 6, 13-14.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1150"/>
3 Alle Thiere fressen die Cassaba, aber das Kaninchen allein bekommt die Schuld.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wullschlägel.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wer einmal einen schlimmen Ruf hat, dem wird alles Böse nachgesagt, er muss stets der Sündenbock sein.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Allen Thieren ist Frieden gesetzt, ausser Bären und Wölfen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eisenhart, 194; Pistor., I, 7; Hillebrand, 63, 90; Blum, 729; Grimm, Rechtsalt., 733; Simrock, 721; Gaal, 541; Graf, 131, 389; Sachsenspiegel, II, 61, 2.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Bären und Wölfe, zu welchem alle andern Arten von Raubthieren zu rechnen sind, können als allgemein schädlich von jedermann frei getödtet werden. Auf diese Thiere, wenn man nicht etwa Fliegen, Maikäfer u. dgl. hinzurechnen wollte, beschränkt sich jetzt die ursprünglich allgemeine Jagdfreiheit der Deutschen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Allen tieren ist friede gasezet, âne wolven und beren. (<hi rendition="#i">Schwabenspiegel, 197, 2.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Tout le monde est armé contre les méchans. (<hi rendition="#i">Gaal, 541.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 An bösen Thieren ist nichts zu verdienen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 14.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Andere Thiere, andere Köder (Lockspeise).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Den einen gewinnt man durch Lob, den andern durch Geschenke.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Besser unter wilden Thieren wohnen, als bei argdächtigen Leuten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Luther, 411.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Das beste Thier im Stall kommt meist zuerst zu Fall.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het beste beest van stal sterft meest tijds 't eerst. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 41<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Das ist ein wunderbares Thier, sagte Hans, als er einen Affen auf Stelzen gehen sah.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Dat is een schepsel met langen beenen, zei Teeuwes de boer, en hij zag een' rap op stelten loopen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 39.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Das Thier geht auf Schaden des Herrn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 291, 52.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Einige deutsche Rechte forderten vom Herrn für den Frevel, den sein Thier anrichtete, halbe Busse: &#x201E;Was der Zahn thut oder der Hund, oder Hahn und Hahnensporn, oder ein unjährig Kind, oder eines Mannes Weib, büsst man mit halber Busse.&#x201C; (Vgl. <hi rendition="#i">Hettema, Wetten, II, 89, 11.</hi>) Andere germanische Rechte haben den Herrn des Thieres von der Verpflichtung, eine Busse zu erlegen, gänzlich befreit (s.  Vieh); nur das Thier selbst sollte dem Beschädigten ausgeliefert werden. &#x201E;Vor Horn und Huf&#x201C;, sagt die <hi rendition="#i">Graugans,</hi> &#x201E;helfe sich jeder selbst.&#x201C; In andern norwegischen Gesetzen heisst es: Wenn jemand ein Pferd schlägt, ein Hund beisst, ein Rind stösst, ein Eber haut, da soll es der Herr von sich thun. Bissige Hunde, zahme Wölfe, Affen und ähnliche Thiere mussten beschlossen sein. Ausser des Herrn Gewalt sind sie völlig friedlos. Haust und hoft er sie noch nach begangener Unthat, so muss er des Thieres Unthat büssen; denn dann geht das Thier auf Schaden des Herrn. (Vgl. <hi rendition="#i">Graf, 295.</hi>) In Friesland; Dat beest geyt up schade des herren. (<hi rendition="#i">Richthofen; Westerwald, VI, 118.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Das Thier hat kein andern Herrn als den Menschen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Veith, Anfänge der Menschenwelt (Wien 1865).</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Sagen die Grönländer.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Das Thier ist nicht mehr als eine Peitsche werth.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Burckhardt, 243.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Was sehr wenig Werth hat.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Das Thier schreit auch, ist eine Kuh, ihr Kind heisst Kalb, ihr Mann heisst Stier, Ochs heisst ihr Bruder, zusammen vier.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 400.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">14 Das Thier, so zöpf hat, soll man fliehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Mulier ante parvum onerosa, in portu dolorosa, post partum laboriosa. (<hi rendition="#i">Chaos, 514.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">15 Das Thier, was die Borsten eigen hat, kämmt sich am wenigsten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">16 Das wildeste Thier scheut sich vor seinesgleichen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">17 Dem stärksten Thiere die stärkste Last.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">18 Die Thiere haben schon Gras gelesen, als der Mensch noch Erdenkloss gewesen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">19 Die Thiere sind nicht von Holz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mayer, II, 127.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">20 Die trägsten Thiere haben das zäheste Leben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">21 E Thier weisst au, wenn 's gnueg het.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 62.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">22 Ein böses Thier muss man schrecken, ehe es uns schreckt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">23 Ein erschrecktes Thier flieht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">24 Ein gut Thier erwärmt sich beim Fressen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Bonne bête s'échauffe en mangeant. (<hi rendition="#i">Bohn I, 9.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[575]/0581] 15 Was man will recht theuer han, dass muss man sich schenken lan. Port.: Mais barato he o comprado, que o pedido. (Bohn I, 281.) 16 Was tewer ist vnd vil gelten soll, das kann man nicht wolfeil bieten. – Petri, II, 604; Henisch, 376, 29. 17 Was theuer, das schön. In der Herzegowina: Wenn es nicht schön ist, ist es nicht theuer. (Hausfreund, XVI, 519, 103.) 18 Was theuer ist, geht weg, wär' es auch nur Schnepfendreck. 19 Was theuer ist, schmeckt am besten. – Körte, 5937. Lat.: Gratiosa sunt quae pluris emuntur. (Seybold, 204.) 20 Was theuer kommt ins Haus, das gibt man langsam aus. 21 Was thewer, das lieb (angenehm, gut). – Franck, II, 6b; Gruter, I, 76; Petri, II, 610; Sailer, 170; Eiselein, 594; Sutor, 417; Simrock, 10258; Körte, 5937. It.: Cosa cara, ch' e bella, non è cara. Lat.: Carius et quidquid magna mercede paratur. (Seybold, 87; Gaal, 1341; Philippi, I, 74; Frob., 72.) – Magis illa juvant, quae pluris emuntur. (Juvenal.) (Seybold, 288.) – Omni rarum carum vilescit quotidianum. (Frob., 508; Philippi, II, 66; Schonheim, O, 13.) 22 Wer zu theuer bietet, wird wenig verkaufen. Lat.: Care taxata non est res vendita grata. (Philippi, I, 73.) 23 Zu theuer findet keinen Käufer. Dän.: Alt for dyyrt bliver sielden kiøbt, for jager lysten. (Prov. dan., 133.) 24 Zu theuer geboten, macht die Waare unwerth. Schwed.: Alt för dyrt blifver sällan kjöpt. (Grubb, 24.) 25 Zu theuer schnürt die Gurgel zu. – Winckler, XV, 26. *26 Der ist (es wäre) geschenkt zu theuer. – Mayer, II, 7. *27 Er hat es theuer bezahlen müssen. Lat.: Quanta mus apud Pisam. (Philippi, II, 122.) *28 Es ist heidenmässig theuer. *29 'S is doch olles bitterlich toier hoite. (Schles.) – Frommann, III, 410, 374. *30 'S ist ebbis nu a mol z' theuer. (Oberschwaben.) – Birlinger, 436. *31 So duir as in der Aptèike. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 58, 33. Theueres. Nichts thewrers, dann dasjenige, was man mit bitten kaufft. – Lehmann, II, 428, 122. Theuerkauf. Besser Theuerkauf als Nichtsfeil. – Sailer, 112. Theuerkaufbrand. Dat is Düerkôps-Brand, se(de) Woltert, dô le(de) he de Viole (Violine) up 't Für. – Bueren, 270; Eichwald, 2078; Frommann, II, 537, 157; Hoefer, 1143; Hauskalender, III. Theuerung. 1 Auf Theuerung folgt Ueberfluss. Frz.: Cherté foisonne. (Cahier, 331.) 2 Alle thier vnd vöglein seind so weiss, sie ruhen ein stündlein auff die speiss. – Lehmann, 303, 15. Frz.: Souvent les bêtes montrent à vivre aux hommes. (Leroux, I, 94.) 3 Theuerung macht guten Markt. Engl.: Dearth, scarcity, makes things go further. 4 Theuerung und schlechtes Mass. – Burckhardt, 457. Schlechte Zeiten, schlechte Menschen. 5 Theurung auff dem Landt bringt wolfeile im Wasser. – Wurstisen, Bassler Chron., DLXXXVII. 6 Wenn eine Thewrung sol seyn, so hilffts nichts, wenn gleich alle berg Mäl weren. – Franck, Zeytbuch. CCLa. 7 Wenn Theuerung ist, gelten die Kleien so viel als Mehl. Thier. 1 Alle Thier' ein Paar sind miteinander, drum auch der Mensch will sein selbander. 2 Alle Thiere folgen der Natur. Bei Tunnicius (1530): Alle deirte volgen der natûr. (Omnia naturae parent animantia passim.) Mhd.: Ein adelig tier, en edeler boum die habent von art ouch edelen zoum. (H. von Meissen, Leiche, Quedlinburg 1843, 6, 13-14.) 3 Alle Thiere fressen die Cassaba, aber das Kaninchen allein bekommt die Schuld. – Wullschlägel. Wer einmal einen schlimmen Ruf hat, dem wird alles Böse nachgesagt, er muss stets der Sündenbock sein. 4 Allen Thieren ist Frieden gesetzt, ausser Bären und Wölfen. – Eisenhart, 194; Pistor., I, 7; Hillebrand, 63, 90; Blum, 729; Grimm, Rechtsalt., 733; Simrock, 721; Gaal, 541; Graf, 131, 389; Sachsenspiegel, II, 61, 2. Bären und Wölfe, zu welchem alle andern Arten von Raubthieren zu rechnen sind, können als allgemein schädlich von jedermann frei getödtet werden. Auf diese Thiere, wenn man nicht etwa Fliegen, Maikäfer u. dgl. hinzurechnen wollte, beschränkt sich jetzt die ursprünglich allgemeine Jagdfreiheit der Deutschen. Mhd.: Allen tieren ist friede gasezet, âne wolven und beren. (Schwabenspiegel, 197, 2.) Frz.: Tout le monde est armé contre les méchans. (Gaal, 541.) 5 An bösen Thieren ist nichts zu verdienen. – Petri, II, 14. 6 Andere Thiere, andere Köder (Lockspeise). Den einen gewinnt man durch Lob, den andern durch Geschenke. 7 Besser unter wilden Thieren wohnen, als bei argdächtigen Leuten. – Luther, 411. 8 Das beste Thier im Stall kommt meist zuerst zu Fall. Holl.: Het beste beest van stal sterft meest tijds 't eerst. (Harrebomée, I, 41b.) 9 Das ist ein wunderbares Thier, sagte Hans, als er einen Affen auf Stelzen gehen sah. Holl.: Dat is een schepsel met langen beenen, zei Teeuwes de boer, en hij zag een' rap op stelten loopen. (Harrebomée, I, 39.) 10 Das Thier geht auf Schaden des Herrn. – Graf, 291, 52. Einige deutsche Rechte forderten vom Herrn für den Frevel, den sein Thier anrichtete, halbe Busse: „Was der Zahn thut oder der Hund, oder Hahn und Hahnensporn, oder ein unjährig Kind, oder eines Mannes Weib, büsst man mit halber Busse.“ (Vgl. Hettema, Wetten, II, 89, 11.) Andere germanische Rechte haben den Herrn des Thieres von der Verpflichtung, eine Busse zu erlegen, gänzlich befreit (s. Vieh); nur das Thier selbst sollte dem Beschädigten ausgeliefert werden. „Vor Horn und Huf“, sagt die Graugans, „helfe sich jeder selbst.“ In andern norwegischen Gesetzen heisst es: Wenn jemand ein Pferd schlägt, ein Hund beisst, ein Rind stösst, ein Eber haut, da soll es der Herr von sich thun. Bissige Hunde, zahme Wölfe, Affen und ähnliche Thiere mussten beschlossen sein. Ausser des Herrn Gewalt sind sie völlig friedlos. Haust und hoft er sie noch nach begangener Unthat, so muss er des Thieres Unthat büssen; denn dann geht das Thier auf Schaden des Herrn. (Vgl. Graf, 295.) In Friesland; Dat beest geyt up schade des herren. (Richthofen; Westerwald, VI, 118.) 11 Das Thier hat kein andern Herrn als den Menschen. – Veith, Anfänge der Menschenwelt (Wien 1865). Sagen die Grönländer. 12 Das Thier ist nicht mehr als eine Peitsche werth. – Burckhardt, 243. Was sehr wenig Werth hat. 13 Das Thier schreit auch, ist eine Kuh, ihr Kind heisst Kalb, ihr Mann heisst Stier, Ochs heisst ihr Bruder, zusammen vier. – Eiselein, 400. 14 Das Thier, so zöpf hat, soll man fliehen. Lat.: Mulier ante parvum onerosa, in portu dolorosa, post partum laboriosa. (Chaos, 514.) 15 Das Thier, was die Borsten eigen hat, kämmt sich am wenigsten. 16 Das wildeste Thier scheut sich vor seinesgleichen. 17 Dem stärksten Thiere die stärkste Last. 18 Die Thiere haben schon Gras gelesen, als der Mensch noch Erdenkloss gewesen. 19 Die Thiere sind nicht von Holz. – Mayer, II, 127. 20 Die trägsten Thiere haben das zäheste Leben. 21 E Thier weisst au, wenn 's gnueg het. – Sutermeister, 62. 22 Ein böses Thier muss man schrecken, ehe es uns schreckt. 23 Ein erschrecktes Thier flieht. 24 Ein gut Thier erwärmt sich beim Fressen. Frz.: Bonne bête s'échauffe en mangeant. (Bohn I, 9.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:19Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/581
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [575]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/581>, abgerufen am 25.04.2024.