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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] zu derselben hat die Handlungsweise eines reichen Mannes in Vesoul in Franche-Comte, Namens Cognefetu, gegeben, der die Gewohnheit hatte, sich andern durch guten Rath und Empfehlungen nützlich zu machen. Von früh an am Tage bis spät abends ging er von Haus zu Haus, um mit eigenen Augen zu sehen, womit er irgendjemand einen Dienst leisten könne; und wenn jemand seinen Dienst ansprach, ging er rechts und links, als wenn er die ganze Welt in Bewegung setzen wollte. Da man aber wusste, dass er niemals die Mühen derer bezahlte, die er in Anspruch nahm, indem er sich einbildete, die Ehre, die er durch seine Inanspruchnahme erweise, werde ihnen genügen, legte niemand Hand ans Werk, und alle seine Mühe blieb ohne den gewünschten Erfolg. (Lendroy, 459.)

*569 Sie hat zu thun, wie die Maus in Sechswochen. (Breslau.)

*570 Sie het z' thue, wie d' Brut im Bad. (Solothurn.) - Schild, 78, 242.

Ist sehr geschäftig.

*571 Sie thäte, was der Teufel nicht, sie nimmt einen Mann für eine Seele. - Eiselein, 448.

*572 Sie thun als ässen sie Haferstroh und leben in dulci jubilo.

Lat.: Qui curios simulant et Bacchantia vivunt. (Eiselein, 268.)

*573 Sie thun als ässen sie Haferstroh und leben doch in wildem Hallo. - Eiselein, 268.

*574 Sie thut nichts als laden und löschen.

So sagen die Seeleute von fruchtbaren Frauen.

*575 'T is dan mit Katje. - Bueren, 1095.

*576 'T is noch lang nich dan, 't fangt erst an to gan. (Ostfries.)

*577 Than, as wen ein' da Scheid'l raitöt. (Oberösterreich.)

Thun als ob einem der Schittel reiten würde.

*578 Thu' das, lass dich vom Schaf beissen.

*579 Thu ma nischt, ich thu de a nischt. (Böhmen.)

*580 Thue das, lass dich von der Köchin hacken.

*581 Thue mir nichts, ich thue dir auch nichts.

Wird z. B. auch scherzweise zu einem Hunde gesagt, der anbellt. Dies Sprichwort erinnert an das Wort der Fabel: Tret' er mich nicht, Herr Pferd, ich will ihn auch nicht treten.

*582 Thun, als ob einen der Esel getreten hätte. - Ramann, Unterr., III, 2.

*583 Thun, was der ful Brief vermag. - Tobler, 77.

Mehr als die rechten Mittel anwenden.

*584 Thüend doch au wie wän er Menschenverstand hettid. - Sutermeister, 20.

*585 Thut a doch, as welde en mit a Oagen der stechen. - Gomolcke, 1030.

*586 Thut a doch su frustig, as wenn's Koilen schneite. - Gomolcke, 1029.

*587 Thut a doch wie de Gänse, wenn's Water loicht. - Gomolcke, 1032.

*588 Thut nichts, könnt's noeh öfter hören.

Aus Offenbach's Die schöne Helena, 3. Act, 2. Scene. (Büchmann, 8. Aufl., S. 59.)

*589 Taud a duch, as wenn a welde am Hoasen dervon lofen. (Schles.) - Frommann, III, 248, 248.

*590 Taud a duch, as wenn a welde uben naus foaren. (Schles.) - Frommann, III, 414, 553.

*591 Taud a duch, as wenn's weche Eer wär'n. (Schles.) - Frommann, III, 415, 584.

*592 Was er thut, hat Hände und Füsse.

Schwed.: Hans Gjärning har händer och fötter. (Grubb, 305.)

*593 Was er thut, thut er um Gottes willen.

Dän.: Han gjör alt hvis han vil ikke lade for Guds skyld. (Prov. dan., 234.)

*594 Was thut nun eine kluge Hausfrau? (Dönhofstädt.)

Wenn die Entscheidung, die Wahl schwer fällt.

*595 Was thut's, wenn auch das Wasserschiff ein Loch bekommt.

Wenn eine Sache bereits verfallen ist, dass es auf etwas Nachtheil mehr oder weniger nicht ankommt. Von Schiffen entlehnt, die entweder Süsswasser führen, oder Fische enthalten, die einen Zufluss von frischem Wasser bedürfen.

*596 Wenn du es thätest, so dürfts der Knecht nicht thun. - Fischart.

[Spaltenumbruch] *597 Wenn ich es nicht gethan habe, bin ich des Todes; und wenn ich es thue, bekomme ich Prügel.

Lat.: Peribo si non fecero; si faxo, vapulabo. (Gellius.) (Binder II, 2552.)

*598 Wenn ich's nicht thue, thut's ein anderer. - Siebenkees, 279.

Als faule Entschuldigung gebraucht.

*599 Wer das thut, der muss das dulden.

*600 Wer das thut, macht ebenso viel, als die mit dem Hintern eine Nuss wollen aufbeissen.

*601 Zu thun haben, wie das Mäusel in den Sechswochen. (Schles.) - Weinhold, 61.


Thunersee.

* Auf den Thunersee Erbsen setzen. - Gotthelf, Jakobs, 234.


Thunichtgut.

1 Einem alten Thunichtgut nützt kein neuer Hut.

Engl.: An ole naught will never be aught. (Bohn II, 121.)

2 En Daukeingaud1 doit niemals gaud. - Schambach, II, 135.

1) Ein Taugenichts.

3 Hans Thunichtgut ist überall daheim.

Dän.: Gabe gaaer om huuse, giör quinder med börn. (Prov. dan., 311.)


Thutnichts.

1 Es thut nichts hat viele an den Galgen gebracht.

2 'S thut nichts hat schon viele ins Grab gebracht. - Gaal, 568; Simrock, 10308; Sailer, 78.


Thur.

1 Es gibt keinen so zwischen Thur und Rhein. - Eiselein, 528.

Wenn der Schweizer einen sehr braven oder schlechten Menschen bezeichnen will.

2 Zwischen Thur und Rhein wird kein zweiter sein.


Thür.

1 A breite Thür herein ün a schmale heraus. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Von anscheinend lockenden Geschäften, die uns später viel Sorge machen.

2 An der Thür des vollen Gewölbes drängen sich Freunde und Verwandte, aber die kalte Küche ist leer.

3 An der Thür solt es geschriben stan, Hurenleben ist zum todt ein ban.

Lat.: Scribatur portis, meretrix est ianua mortis. (Loci comm., 117.)

4 Bei der engen Thür erkennt man den Rang.

Man lässt den Höhergestellten zuerst gehen.

Frz.: Entre deux de pareil estat par l'huys estroict sort le debat.

Lat.: Angustae fores parium distingunt honores. - Angusto parium honores distinguiti anua. (Bovill, III, 66.)

5 Der hinter die Thür thut, hat es ebenso gut, als der es ausfegt.

6 Der Letzte macht die Thür zu.

Bezeichnet als altes Rechtssprichwort den Anfall des ehelichen Gesammtguts an den überlebenden Ehegatten.

7 Der sich zwischen thür vnd Angel legt, der wirdt zerquetscht. - Lehmann, 522, 15.

8 Der soll (muss) hinter der Thür stehen, der ungeladen zu Hofe thut gehen.

9 Die Thür geht auf und zu, im Himmel ist die ewige Ruh'. (Appenzell.) - Aargauer hist. Taschenbuch.

10 Die Thür gut zu, rief die Frau, als sie auf den Flöhfang ging.

Holl.: Doe de deur toe, pas wel op, zei besje tegen haar jongen, en zij ging op de vlooijen-vangst. (Harrebomee, I, 127b.)

11 Die Thür hat das schwerste Amt im Haus.

Dän.: Dörren har meest umage i huuset; saa og huusbond og huusfrue. (Prov. dan., 117.)

12 Die Thür ist am besten verschlossen, die man nicht zu verschliessen braucht.

Auch die Chinesen sagen: Die Thür, die man offen lassen kann, ist am besten verschlossen. (Cahier, 2081.)

13 Die Thür ist der höchste Berg, da kommt man nicht bald vber. (S. Schwelle 1 u. 3.) - Petri, II, 145.

[Spaltenumbruch] zu derselben hat die Handlungsweise eines reichen Mannes in Vesoul in Franche-Comté, Namens Cognefêtu, gegeben, der die Gewohnheit hatte, sich andern durch guten Rath und Empfehlungen nützlich zu machen. Von früh an am Tage bis spät abends ging er von Haus zu Haus, um mit eigenen Augen zu sehen, womit er irgendjemand einen Dienst leisten könne; und wenn jemand seinen Dienst ansprach, ging er rechts und links, als wenn er die ganze Welt in Bewegung setzen wollte. Da man aber wusste, dass er niemals die Mühen derer bezahlte, die er in Anspruch nahm, indem er sich einbildete, die Ehre, die er durch seine Inanspruchnahme erweise, werde ihnen genügen, legte niemand Hand ans Werk, und alle seine Mühe blieb ohne den gewünschten Erfolg. (Lendroy, 459.)

*569 Sie hat zu thun, wie die Maus in Sechswochen. (Breslau.)

*570 Sie het z' thue, wie d' Brut im Bad. (Solothurn.) – Schild, 78, 242.

Ist sehr geschäftig.

*571 Sie thäte, was der Teufel nicht, sie nimmt einen Mann für eine Seele.Eiselein, 448.

*572 Sie thun als ässen sie Haferstroh und leben in dulci jubilo.

Lat.: Qui curios simulant et Bacchantia vivunt. (Eiselein, 268.)

*573 Sie thun als ässen sie Haferstroh und leben doch in wildem Hallo.Eiselein, 268.

*574 Sie thut nichts als laden und löschen.

So sagen die Seeleute von fruchtbaren Frauen.

*575 'T is dân mit Katje.Bueren, 1095.

*576 'T is noch lang nich dân, 't fangt erst an to gân. (Ostfries.)

*577 Than, as wen ein' da Schîd'l raitöt. (Oberösterreich.)

Thun als ob einem der Schittel reiten würde.

*578 Thu' das, lass dich vom Schaf beissen.

*579 Thu ma nischt, ich thu de a nischt. (Böhmen.)

*580 Thue das, lass dich von der Köchin hacken.

*581 Thue mir nichts, ich thue dir auch nichts.

Wird z. B. auch scherzweise zu einem Hunde gesagt, der anbellt. Dies Sprichwort erinnert an das Wort der Fabel: Tret' er mich nicht, Herr Pferd, ich will ihn auch nicht treten.

*582 Thun, als ob einen der Esel getreten hätte.Ramann, Unterr., III, 2.

*583 Thun, was der ful Brief vermag.Tobler, 77.

Mehr als die rechten Mittel anwenden.

*584 Thüend doch au wie wän er Menschenverstand hettid.Sutermeister, 20.

*585 Thut a doch, as welde ên mit a Oagen der stechen.Gomolcke, 1030.

*586 Thut a doch su frustig, as wenn's Koilen schneite.Gomolcke, 1029.

*587 Thut a doch wie de Gänse, wenn's Wâter loicht.Gomolcke, 1032.

*588 Thut nichts, könnt's noeh öfter hören.

Aus Offenbach's Die schöne Helena, 3. Act, 2. Scene. (Büchmann, 8. Aufl., S. 59.)

*589 Tûd a duch, as wenn a welde am Hoasen dervôn lôfen. (Schles.) – Frommann, III, 248, 248.

*590 Tûd a duch, as wenn a welde uben naus foaren. (Schles.) – Frommann, III, 414, 553.

*591 Tûd a duch, as wenn's wêche Eer wär'n. (Schles.) – Frommann, III, 415, 584.

*592 Was er thut, hat Hände und Füsse.

Schwed.: Hans Gjärning har händer och fötter. (Grubb, 305.)

*593 Was er thut, thut er um Gottes willen.

Dän.: Han gjør alt hvis han vil ikke lade for Guds skyld. (Prov. dan., 234.)

*594 Was thut nun eine kluge Hausfrau? (Dönhofstädt.)

Wenn die Entscheidung, die Wahl schwer fällt.

*595 Was thut's, wenn auch das Wasserschiff ein Loch bekommt.

Wenn eine Sache bereits verfallen ist, dass es auf etwas Nachtheil mehr oder weniger nicht ankommt. Von Schiffen entlehnt, die entweder Süsswasser führen, oder Fische enthalten, die einen Zufluss von frischem Wasser bedürfen.

*596 Wenn du es thätest, so dürfts der Knecht nicht thun.Fischart.

[Spaltenumbruch] *597 Wenn ich es nicht gethan habe, bin ich des Todes; und wenn ich es thue, bekomme ich Prügel.

Lat.: Peribo si non fecero; si faxo, vapulabo. (Gellius.) (Binder II, 2552.)

*598 Wenn ich's nicht thue, thut's ein anderer.Siebenkees, 279.

Als faule Entschuldigung gebraucht.

*599 Wer das thut, der muss das dulden.

*600 Wer das thut, macht ebenso viel, als die mit dem Hintern eine Nuss wollen aufbeissen.

*601 Zu thun haben, wie das Mäusel in den Sechswochen. (Schles.) – Weinhold, 61.


Thunersee.

* Auf den Thunersee Erbsen setzen.Gotthelf, Jakobs, 234.


Thunichtgut.

1 Einem alten Thunichtgut nützt kein neuer Hut.

Engl.: An ole naught will never be aught. (Bohn II, 121.)

2 En Daukeingaud1 doit niemâls gaud.Schambach, II, 135.

1) Ein Taugenichts.

3 Hans Thunichtgut ist überall daheim.

Dän.: Gabe gaaer om huuse, giør quinder med børn. (Prov. dan., 311.)


Thutnichts.

1 Es thut nichts hat viele an den Galgen gebracht.

2 'S thut nichts hat schon viele ins Grab gebracht.Gaal, 568; Simrock, 10308; Sailer, 78.


Thur.

1 Es gibt keinen so zwischen Thur und Rhein.Eiselein, 528.

Wenn der Schweizer einen sehr braven oder schlechten Menschen bezeichnen will.

2 Zwischen Thur und Rhein wird kein zweiter sein.


Thür.

1 A breite Thür herein ün a schmale heraus. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Von anscheinend lockenden Geschäften, die uns später viel Sorge machen.

2 An der Thür des vollen Gewölbes drängen sich Freunde und Verwandte, aber die kalte Küche ist leer.

3 An der Thür solt es geschriben stan, Hurenleben ist zum todt ein ban.

Lat.: Scribatur portis, meretrix est ianua mortis. (Loci comm., 117.)

4 Bei der engen Thür erkennt man den Rang.

Man lässt den Höhergestellten zuerst gehen.

Frz.: Entre deux de pareil estat par l'huys estroict sort le debat.

Lat.: Angustae fores parium distingunt honores. – Angusto parium honores distinguiti anua. (Bovill, III, 66.)

5 Der hinter die Thür thut, hat es ebenso gut, als der es ausfegt.

6 Der Letzte macht die Thür zu.

Bezeichnet als altes Rechtssprichwort den Anfall des ehelichen Gesammtguts an den überlebenden Ehegatten.

7 Der sich zwischen thür vnd Angel legt, der wirdt zerquetscht.Lehmann, 522, 15.

8 Der soll (muss) hinter der Thür stehen, der ungeladen zu Hofe thut gehen.

9 Die Thür geht auf und zu, im Himmel ist die ewige Ruh'. (Appenzell.) – Aargauer hist. Taschenbuch.

10 Die Thür gut zu, rief die Frau, als sie auf den Flöhfang ging.

Holl.: Doe de deur toe, pas wel op, zei besje tegen haar jongen, en zij ging op de vlooijen-vangst. (Harrebomée, I, 127b.)

11 Die Thür hat das schwerste Amt im Haus.

Dän.: Dørren har meest umage i huuset; saa og huusbond og huusfrue. (Prov. dan., 117.)

12 Die Thür ist am besten verschlossen, die man nicht zu verschliessen braucht.

Auch die Chinesen sagen: Die Thür, die man offen lassen kann, ist am besten verschlossen. (Cahier, 2081.)

13 Die Thür ist der höchste Berg, da kommt man nicht bald vber. (S. Schwelle 1 u. 3.) – Petri, II, 145.

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[[595]/0601] zu derselben hat die Handlungsweise eines reichen Mannes in Vesoul in Franche-Comté, Namens Cognefêtu, gegeben, der die Gewohnheit hatte, sich andern durch guten Rath und Empfehlungen nützlich zu machen. Von früh an am Tage bis spät abends ging er von Haus zu Haus, um mit eigenen Augen zu sehen, womit er irgendjemand einen Dienst leisten könne; und wenn jemand seinen Dienst ansprach, ging er rechts und links, als wenn er die ganze Welt in Bewegung setzen wollte. Da man aber wusste, dass er niemals die Mühen derer bezahlte, die er in Anspruch nahm, indem er sich einbildete, die Ehre, die er durch seine Inanspruchnahme erweise, werde ihnen genügen, legte niemand Hand ans Werk, und alle seine Mühe blieb ohne den gewünschten Erfolg. (Lendroy, 459.) *569 Sie hat zu thun, wie die Maus in Sechswochen. (Breslau.) *570 Sie het z' thue, wie d' Brut im Bad. (Solothurn.) – Schild, 78, 242. Ist sehr geschäftig. *571 Sie thäte, was der Teufel nicht, sie nimmt einen Mann für eine Seele. – Eiselein, 448. *572 Sie thun als ässen sie Haferstroh und leben in dulci jubilo. Lat.: Qui curios simulant et Bacchantia vivunt. (Eiselein, 268.) *573 Sie thun als ässen sie Haferstroh und leben doch in wildem Hallo. – Eiselein, 268. *574 Sie thut nichts als laden und löschen. So sagen die Seeleute von fruchtbaren Frauen. *575 'T is dân mit Katje. – Bueren, 1095. *576 'T is noch lang nich dân, 't fangt erst an to gân. (Ostfries.) *577 Than, as wen ein' da Schîd'l raitöt. (Oberösterreich.) Thun als ob einem der Schittel reiten würde. *578 Thu' das, lass dich vom Schaf beissen. *579 Thu ma nischt, ich thu de a nischt. (Böhmen.) *580 Thue das, lass dich von der Köchin hacken. *581 Thue mir nichts, ich thue dir auch nichts. Wird z. B. auch scherzweise zu einem Hunde gesagt, der anbellt. Dies Sprichwort erinnert an das Wort der Fabel: Tret' er mich nicht, Herr Pferd, ich will ihn auch nicht treten. *582 Thun, als ob einen der Esel getreten hätte. – Ramann, Unterr., III, 2. *583 Thun, was der ful Brief vermag. – Tobler, 77. Mehr als die rechten Mittel anwenden. *584 Thüend doch au wie wän er Menschenverstand hettid. – Sutermeister, 20. *585 Thut a doch, as welde ên mit a Oagen der stechen. – Gomolcke, 1030. *586 Thut a doch su frustig, as wenn's Koilen schneite. – Gomolcke, 1029. *587 Thut a doch wie de Gänse, wenn's Wâter loicht. – Gomolcke, 1032. *588 Thut nichts, könnt's noeh öfter hören. Aus Offenbach's Die schöne Helena, 3. Act, 2. Scene. (Büchmann, 8. Aufl., S. 59.) *589 Tûd a duch, as wenn a welde am Hoasen dervôn lôfen. (Schles.) – Frommann, III, 248, 248. *590 Tûd a duch, as wenn a welde uben naus foaren. (Schles.) – Frommann, III, 414, 553. *591 Tûd a duch, as wenn's wêche Eer wär'n. (Schles.) – Frommann, III, 415, 584. *592 Was er thut, hat Hände und Füsse. Schwed.: Hans Gjärning har händer och fötter. (Grubb, 305.) *593 Was er thut, thut er um Gottes willen. Dän.: Han gjør alt hvis han vil ikke lade for Guds skyld. (Prov. dan., 234.) *594 Was thut nun eine kluge Hausfrau? (Dönhofstädt.) Wenn die Entscheidung, die Wahl schwer fällt. *595 Was thut's, wenn auch das Wasserschiff ein Loch bekommt. Wenn eine Sache bereits verfallen ist, dass es auf etwas Nachtheil mehr oder weniger nicht ankommt. Von Schiffen entlehnt, die entweder Süsswasser führen, oder Fische enthalten, die einen Zufluss von frischem Wasser bedürfen. *596 Wenn du es thätest, so dürfts der Knecht nicht thun. – Fischart. *597 Wenn ich es nicht gethan habe, bin ich des Todes; und wenn ich es thue, bekomme ich Prügel. Lat.: Peribo si non fecero; si faxo, vapulabo. (Gellius.) (Binder II, 2552.) *598 Wenn ich's nicht thue, thut's ein anderer. – Siebenkees, 279. Als faule Entschuldigung gebraucht. *599 Wer das thut, der muss das dulden. *600 Wer das thut, macht ebenso viel, als die mit dem Hintern eine Nuss wollen aufbeissen. *601 Zu thun haben, wie das Mäusel in den Sechswochen. (Schles.) – Weinhold, 61. Thunersee. * Auf den Thunersee Erbsen setzen. – Gotthelf, Jakobs, 234. Thunichtgut. 1 Einem alten Thunichtgut nützt kein neuer Hut. Engl.: An ole naught will never be aught. (Bohn II, 121.) 2 En Daukeingaud1 doit niemâls gaud. – Schambach, II, 135. 1) Ein Taugenichts. 3 Hans Thunichtgut ist überall daheim. Dän.: Gabe gaaer om huuse, giør quinder med børn. (Prov. dan., 311.) Thutnichts. 1 Es thut nichts hat viele an den Galgen gebracht. 2 'S thut nichts hat schon viele ins Grab gebracht. – Gaal, 568; Simrock, 10308; Sailer, 78. Thur. 1 Es gibt keinen so zwischen Thur und Rhein. – Eiselein, 528. Wenn der Schweizer einen sehr braven oder schlechten Menschen bezeichnen will. 2 Zwischen Thur und Rhein wird kein zweiter sein. Thür. 1 A breite Thür herein ün a schmale heraus. (Jüd.-deutsch. Warschau.) Von anscheinend lockenden Geschäften, die uns später viel Sorge machen. 2 An der Thür des vollen Gewölbes drängen sich Freunde und Verwandte, aber die kalte Küche ist leer. 3 An der Thür solt es geschriben stan, Hurenleben ist zum todt ein ban. Lat.: Scribatur portis, meretrix est ianua mortis. (Loci comm., 117.) 4 Bei der engen Thür erkennt man den Rang. Man lässt den Höhergestellten zuerst gehen. Frz.: Entre deux de pareil estat par l'huys estroict sort le debat. Lat.: Angustae fores parium distingunt honores. – Angusto parium honores distinguiti anua. (Bovill, III, 66.) 5 Der hinter die Thür thut, hat es ebenso gut, als der es ausfegt. 6 Der Letzte macht die Thür zu. Bezeichnet als altes Rechtssprichwort den Anfall des ehelichen Gesammtguts an den überlebenden Ehegatten. 7 Der sich zwischen thür vnd Angel legt, der wirdt zerquetscht. – Lehmann, 522, 15. 8 Der soll (muss) hinter der Thür stehen, der ungeladen zu Hofe thut gehen. 9 Die Thür geht auf und zu, im Himmel ist die ewige Ruh'. (Appenzell.) – Aargauer hist. Taschenbuch. 10 Die Thür gut zu, rief die Frau, als sie auf den Flöhfang ging. Holl.: Doe de deur toe, pas wel op, zei besje tegen haar jongen, en zij ging op de vlooijen-vangst. (Harrebomée, I, 127b.) 11 Die Thür hat das schwerste Amt im Haus. Dän.: Dørren har meest umage i huuset; saa og huusbond og huusfrue. (Prov. dan., 117.) 12 Die Thür ist am besten verschlossen, die man nicht zu verschliessen braucht. Auch die Chinesen sagen: Die Thür, die man offen lassen kann, ist am besten verschlossen. (Cahier, 2081.) 13 Die Thür ist der höchste Berg, da kommt man nicht bald vber. (S. Schwelle 1 u. 3.) – Petri, II, 145.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [595]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/601>, abgerufen am 19.04.2024.