Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] Eyering, III, 320; Gruter, I, 67; Petri, II, 550; Zinkgref, IV, 359.

"Das ist die breite Warheit", fügt Petri hinzu. "Es sagen die Deutschen im Sprichwort vnd schertzweise: Trawme seynd trieger, wer ins bett thut, mus drin liegen, das ist gewisse warheit." (Mathesy, 237b.)

Holl.: Droomen zijn bedrog; k ... je in je bed, je vindt het's morgens nog. (Harrebomee, I, 157a.)

36 Träume, die den Menschen verleiten, dass er vnrecht thut, seynd des Teuffel Blassbälg. - Lehmann, 753, 6.

37 Träume machen weder reich noch satt. - Masson, 326.

38 Träume sind bisweilen wahr.

Bei Tunnicius (760): Drome sint bytyden war. (Obveniunt cribro nobis quae somnia dicunt.)

39 Träume sind Fäume. - Eiselein, 602; Närrinnen, II; Simrock, 10448; Körte, 6044.

Böhm.: Sen je sen, a pan buh ridi noc i den. (Celakovsky, 15.)

Poln.: Sen mara, bog wiara. (Celakovsky, 15; Lompa, 29.)

40 Träume sind Gäume (Schäume). - Pred. Sal. 34, 5; Simrock, 10447; Gaal, 1558; Körte, 6038; Broma, I, 8; Eiselein, 602; Steiger, 465; Schulze, 173; Braun, I, 4575; Zehner, 285; für Waldeck: Curtze, 354, 500.

Mhd.: Swaz wir noch fröuden han gesehen daz ist uns als ein troum geschehen. (Freidank.) - Ein meister las, troum unde spiepelglas daz si zem wirde bei der staete sin gezalt. (Walther.) (Zingerle, 150.)

Dän.: Drömme er skyggen liigest. (Prov. dan., 123.)

Frz.: Songes sont mensonges. (Kritzinger, 450b; Masson, 336.)

It.: I sogni non son veri, e i pensieri (disegni) non riescono. - I sogni non son veri, sono bugiardi (men zogne).

Lat.: Et pavidas mentes vana timere jubent. - Somnia fallaci ludunt temeraria nocte. (Tibull.) (Binder I, 1671; II, 3181; Gaal, 1558; Fischer, 217, 119; Seybold, 575; Philippi, II, 195.) - Somnia ne cures. ( Cato.) (Binder I, 1674; II, 3181; Philippi, II, 195.)

Poln.: Kto wierzy wczary, tego wezmie diabil stury.

Schwed.: Drömmar äre skuggen lijkast. (Grubb, 160.) - Drömmar äro strömmar. (Marin, 11.)

Ung.: Nem sokat kell az almon epiteni. (Gaal, 1558.)

41 Träume sind Keime (Gäume). - Körte, 6044; Körte2, 7586; Ramann, I, Pred., III, 1.

Ungefähr in demselben Sinne sagt eine jüdisch- deutsche Redensart in Warschau: A Chulem (Traum) is a Narr, Gott is a Harr.

42 Träume sind Lügen, die leichtlich betrügen. - Agricola I, 623; Egenolff, 244b; Lehmann, II, 625, 25.

In Warschau jüdisch-deutsch: Chalojmes battlen (Träume vernichten, annulliren). Wird angewandt beim Anhören von ungereimten, unsinnigen Reden. "Ruben sprach: gesweig der rede! Treume sind trogin, slaf hab frede." (Aus Johannes Rothe's Gedicht von der Passion, S. 4.) Wie im Karlm. (505, 13): "Trome dat is drogenheit", und in Keller's Erzählungen (292, 29): "Traum das sind trüge."

Mhd.: Mein herze in troume wunder siht, daz nie geschach und niemer geschiht. (Freidank.) (Zingerle, 150.)

43 Träume sind nit allemal zu verachten. - Lehmann, II, 625, 27.

44 Träume sind Träume. - Herberger, I, 198.

"Nicht achte, was Träume bedeuten, denn sie betrügen die Leute."

45 Träume und Gedanken dulden (kennen) keine Schranken.

Aehnlich jüdisch-deutsch in Warschau: A Chulem is a Marschelek. Marszalek godow hiess bei den Polen der Spassmacher bei Hochzeiten, der ungestraft den ärgsten Unsinn treiben konnte. Diese bei den Polen längst verschwundene Sitte hat sich bei den polnischen Juden theilweise bis heute noch erhalten. Dieser Spassvogel stegreift Gedichte, gibt lustige Geschichten zum besten und hat überhaupt dafür zu sorgen, dass die Gäste sich gut unterhalten. Das obige Sprichwort sagt daher, dass ein Traum, gleich einem solchen Marschelek, die grössten Ungereimtheiten zusammenstellen könne.

Mhd.: Gedanke und troume sint so frei, si sint den liuten swaere bei. (Freidank.) (Zingerle, 46.)

46 Träume versteht man nicht, biss sie wircklich erfolgt seyn. - Lehmann, 753, 3.

"Wie kann jemand einen Traum verstehen, den er noch nicht gehabt hat."

47 Trewme sind lugen. - Agricola I, 623; Egenolff, 244b; Eyering, I, 254; Glandorp, 145; Suringar, LIII, 1, 5.

Engl.: After a dream of a wedding comes a corpse. (Bohn II, 88.)

Lat.: Ne nocturna tuam turbent in somnia mentem: permanet bis eadem quae fuit ante, fides. - Somnia, per noctem veros imitantia casus, nunc tam vera ut erant lustra uis ante decem. (Buchler, Gnomol., 306.)

[Spaltenumbruch] 48 Wenn alle Träum vnd Wünsch war weren, so wer kein Nonn nicht. - Lehmann, 753, 4; Opel, 375; Körte, 6040.

Dän.: Vare alle drömme og önsker sarde saa var og ingen nonne incere. (Prov. dan., 123.)

49 Wenn alle Träume wahr wären, bliebe keine Nonne fromm. - Simrock, 10453; Klosterspiegel, 18, 10; Braun, I, 4576.

50 Wenn man an seine Träume glaubt, schläft man sein ganzes Leben. - Cibot, 163.

51 Wer auff Träum helt, der greifft nach dem Schatten, vnd wil den Wind haschen. - Petri, II, 685.

Böhm.: Kdo snum veri stin lapa. (Celakovsky, 15.)

52 Wer die eigenen Träume nicht versteht, muss nicht fremde auslegen.

53 Wer nur im Traume isst, der hungert, wenn er erwacht.

54 Wer seinen Traum nicht weiss, kann ihn nicht erzählen.

Dän.: Man skal og vide, hvem man fortaeller sin dröm for. (Prov. dan., 123.)

55 Wer Träumen und Wahrsagern glaubt, ist nie ohne Sorge. - Lehmann, II, 625, 29.

Mhd.: An tröume sol ein altez weip gelouben und ein ritter niht. (Troj. Kr.)

56 Wo vil trawme seynd, da ist eytelkait vnd vil wort. - Agricola II, 61; Henisch, 867, 44; Petri, II, 817.

57 Zu bösem Traume gehört ein guter Ausleger.

*58 Das komt jhm nicht im trawm für. - Pauli, Postilla, 249b.

*59 Das war ein schwerer Traum. - Eiselein, 602.

*60 Dös föllt m'r im Tram neit ei. (Franken.) - Frommann, VI, 325, 390.

Das thue ich in keinem Fall.

Dän.: Han maatte drömt det. - Jeg kunde ei engang drömme derow. (Prov. dan., 123.)

Lat.: Ne per somnium quidem. (Tappius, 107a.)

*61 Ein blinder traum. - Franck, I, 52a.

Täuschung, Lüge.

*62 Ein guldiner traum. - Franck, I, 51b.

Selbsttäuschung.

*63 Einem aus dem Traume helfen. - Für Oesterr.-Schlesien: Peter, 454.

Ihn über irgendeinen Gegenstand aufklären. " ... Wie hesst a denn? Helf a meir doch auss'm Trom." (Keller, 162.) Die Redensart ist wol biblischen Ursprungs und erinnert an 1 Mos. 40, 12 und andere biblische Stellen. (Vgl. Laurillard, S. 89.)

*64 Einem seine Träume sagen. - Körte, 6044a.

Die doch niemand wissen kann, als der Träumer selbst.

Lat.: Tuum tibi narro somnium. (Horaz.) (Erasm., 17.)

*65 Er kann diesen Traum nicht auslegen.

Um auszudrücken, dass man in dieser oder jener Sache ganz fremd sei, sagt man in Warschau jüdisch-deutsch: Er weiss nit vün kein Pisren, nit vün kein Chulem, d. h. er weiss weder Traum noch Auslegung.

*66 Es ist, als wenn er im Traum herumginge.

Von jemand, der ins Wesen hinein handelt, sich seines Thuns nicht klar bewusst ist.

Frz.: Il est etourdi comme le premier coup de matines. (Lendroy, 686.)

*67 Es ist mir als wär's ein Traum gewesen.

Holl.: Het is, alsof het en dromm geweest is. (Harrebomee, I, 157a.)

*68 Es ist mir noch so wie im Traum.

Ich erinnere mich dessen noch dunkel.

Lat.: Per caliginem: - Per nebulam. (Plautus.) - Per somnium. (Philippi, II, 93.)

*69 Ich weil'm au'sm Trom halfen. (Schles.) - Frommann, III, 414, 524; Robinson, 362; Gomolcke, 591.

Holl.: Ik zal u uit den droom helpen. (Harrebomee, I, 157a.)

*70 Wenn ich's im Traume finde, werde ich's geben.


Traumbild.

* Es ist ein blosses Traumbild.

Holl.: Dat is een droombield. (Harrebomee, I, 175a.)


Traumbuch.

* Das ist ein wahres Traumbuch. - Klix, 108.


Traumann.

Traumann war ein guter Mann, aber Traunicht war klüger.

It.: Fidati era un buon uoma. - Non tifidare era meglio. (Bohn II, 98.)


[Spaltenumbruch] Eyering, III, 320; Gruter, I, 67; Petri, II, 550; Zinkgref, IV, 359.

„Das ist die breite Warheit“, fügt Petri hinzu. „Es sagen die Deutschen im Sprichwort vnd schertzweise: Trawme seynd trieger, wer ins bett thut, mus drin liegen, das ist gewisse warheit.“ (Mathesy, 237b.)

Holl.: Droomen zijn bedrog; k ... je in je bed, je vindt het's morgens nog. (Harrebomée, I, 157a.)

36 Träume, die den Menschen verleiten, dass er vnrecht thut, seynd des Teuffel Blassbälg.Lehmann, 753, 6.

37 Träume machen weder reich noch satt.Masson, 326.

38 Träume sind bisweilen wahr.

Bei Tunnicius (760): Drome sint bytyden wâr. (Obveniunt cribro nobis quae somnia dicunt.)

39 Träume sind Fäume.Eiselein, 602; Närrinnen, II; Simrock, 10448; Körte, 6044.

Böhm.: Sen je sen, a pán bůh řídí noc i den. (Čelakovsky, 15.)

Poln.: Sen mara, bóg wiara. (Čelakovsky, 15; Lompa, 29.)

40 Träume sind Gäume (Schäume).Pred. Sal. 34, 5; Simrock, 10447; Gaal, 1558; Körte, 6038; Broma, I, 8; Eiselein, 602; Steiger, 465; Schulze, 173; Braun, I, 4575; Zehner, 285; für Waldeck: Curtze, 354, 500.

Mhd.: Swaz wir noch fröuden hân gesehen daz ist uns als ein troum geschehen. (Freidank.) – Ein meister las, troum unde spiepelglas daz si zem wirde bî der staete sin gezalt. (Walther.) (Zingerle, 150.)

Dän.: Drømme er skyggen liigest. (Prov. dan., 123.)

Frz.: Songes sont mensonges. (Kritzinger, 450b; Masson, 336.)

It.: I sogni non son veri, e i pensieri (disegni) non riescono. – I sogni non son veri, sono bugiardi (men zogne).

Lat.: Et pavidas mentes vana timere jubent. – Somnia fallaci ludunt temeraria nocte. (Tibull.) (Binder I, 1671; II, 3181; Gaal, 1558; Fischer, 217, 119; Seybold, 575; Philippi, II, 195.) – Somnia ne cures. ( Cato.) (Binder I, 1674; II, 3181; Philippi, II, 195.)

Poln.: Kto wierzy wczary, tego weżmie diabił stury.

Schwed.: Drömmar äre skuggen lijkast. (Grubb, 160.) – Drömmar äro strömmar. (Marin, 11.)

Ung.: Nem sokat kell az álmon épiteni. (Gaal, 1558.)

41 Träume sind Keime (Gäume).Körte, 6044; Körte2, 7586; Ramann, I, Pred., III, 1.

Ungefähr in demselben Sinne sagt eine jüdisch- deutsche Redensart in Warschau: A Chulem (Traum) is a Narr, Gott is a Harr.

42 Träume sind Lügen, die leichtlich betrügen.Agricola I, 623; Egenolff, 244b; Lehmann, II, 625, 25.

In Warschau jüdisch-deutsch: Chalojmes battlen (Träume vernichten, annulliren). Wird angewandt beim Anhören von ungereimten, unsinnigen Reden. „Ruben sprach: geswîg der rede! Treume sind trogin, slâf hab frede.“ (Aus Johannes Rothe's Gedicht von der Passion, S. 4.) Wie im Karlm. (505, 13): „Trôme dat is drogenheit“, und in Keller's Erzählungen (292, 29): „Traum das sind trüge.“

Mhd.: Mîn herze in troume wunder siht, daz nie geschach und niemer geschiht. (Freidank.) (Zingerle, 150.)

43 Träume sind nit allemal zu verachten.Lehmann, II, 625, 27.

44 Träume sind Träume.Herberger, I, 198.

„Nicht achte, was Träume bedeuten, denn sie betrügen die Leute.“

45 Träume und Gedanken dulden (kennen) keine Schranken.

Aehnlich jüdisch-deutsch in Warschau: A Chulem is a Márschelek. Marszałek godów hiess bei den Polen der Spassmacher bei Hochzeiten, der ungestraft den ärgsten Unsinn treiben konnte. Diese bei den Polen längst verschwundene Sitte hat sich bei den polnischen Juden theilweise bis heute noch erhalten. Dieser Spassvogel stegreift Gedichte, gibt lustige Geschichten zum besten und hat überhaupt dafür zu sorgen, dass die Gäste sich gut unterhalten. Das obige Sprichwort sagt daher, dass ein Traum, gleich einem solchen Márschelek, die grössten Ungereimtheiten zusammenstellen könne.

Mhd.: Gedanke und troume sint sô frî, si sint den liuten swaere bî. (Freidank.) (Zingerle, 46.)

46 Träume versteht man nicht, biss sie wircklich erfolgt seyn.Lehmann, 753, 3.

„Wie kann jemand einen Traum verstehen, den er noch nicht gehabt hat.“

47 Trewme sind lugen.Agricola I, 623; Egenolff, 244b; Eyering, I, 254; Glandorp, 145; Suringar, LIII, 1, 5.

Engl.: After a dream of a wedding comes a corpse. (Bohn II, 88.)

Lat.: Ne nocturna tuam turbent in somnia mentem: permanet bis eadem quae fuit ante, fides. – Somnia, per noctem veros imitantia casus, nunc tam vera ut erant lustra uis ante decem. (Buchler, Gnomol., 306.)

[Spaltenumbruch] 48 Wenn alle Träum vnd Wünsch war weren, so wer kein Nonn nicht.Lehmann, 753, 4; Opel, 375; Körte, 6040.

Dän.: Vare alle drømme og ønsker sarde saa var og ingen nonne incere. (Prov. dan., 123.)

49 Wenn alle Träume wahr wären, bliebe keine Nonne fromm.Simrock, 10453; Klosterspiegel, 18, 10; Braun, I, 4576.

50 Wenn man an seine Träume glaubt, schläft man sein ganzes Leben.Cibot, 163.

51 Wer auff Träum helt, der greifft nach dem Schatten, vnd wil den Wind haschen.Petri, II, 685.

Böhm.: Kdo snům vĕří stín lapá. (Čelakovsky, 15.)

52 Wer die eigenen Träume nicht versteht, muss nicht fremde auslegen.

53 Wer nur im Traume isst, der hungert, wenn er erwacht.

54 Wer seinen Traum nicht weiss, kann ihn nicht erzählen.

Dän.: Man skal og vide, hvem man fortæller sin drøm for. (Prov. dan., 123.)

55 Wer Träumen und Wahrsagern glaubt, ist nie ohne Sorge.Lehmann, II, 625, 29.

Mhd.: An tröume sol ein altez wîp gelouben und ein ritter niht. (Troj. Kr.)

56 Wo vil trawme seynd, da ist eytelkait vnd vil wort.Agricola II, 61; Henisch, 867, 44; Petri, II, 817.

57 Zu bösem Traume gehört ein guter Ausleger.

*58 Das komt jhm nicht im trawm für.Pauli, Postilla, 249b.

*59 Das war ein schwerer Traum.Eiselein, 602.

*60 Dös föllt m'r im Tram nît ei. (Franken.) – Frommann, VI, 325, 390.

Das thue ich in keinem Fall.

Dän.: Han maatte drømt det. – Jeg kunde ei engang drømme derow. (Prov. dan., 123.)

Lat.: Ne per somnium quidem. (Tappius, 107a.)

*61 Ein blinder traum.Franck, I, 52a.

Täuschung, Lüge.

*62 Ein guldiner traum.Franck, I, 51b.

Selbsttäuschung.

*63 Einem aus dem Traume helfen. – Für Oesterr.-Schlesien: Peter, 454.

Ihn über irgendeinen Gegenstand aufklären. „ ... Wie hêsst a denn? Helf a mîr doch auss'm Trom.“ (Keller, 162.) Die Redensart ist wol biblischen Ursprungs und erinnert an 1 Mos. 40, 12 und andere biblische Stellen. (Vgl. Laurillard, S. 89.)

*64 Einem seine Träume sagen.Körte, 6044a.

Die doch niemand wissen kann, als der Träumer selbst.

Lat.: Tuum tibi narro somnium. (Horaz.) (Erasm., 17.)

*65 Er kann diesen Traum nicht auslegen.

Um auszudrücken, dass man in dieser oder jener Sache ganz fremd sei, sagt man in Warschau jüdisch-deutsch: Er weiss nit vün kein Pisren, nit vün kein Chulem, d. h. er weiss weder Traum noch Auslegung.

*66 Es ist, als wenn er im Traum herumginge.

Von jemand, der ins Wesen hinein handelt, sich seines Thuns nicht klar bewusst ist.

Frz.: Il est étourdi comme le premier coup de matines. (Lendroy, 686.)

*67 Es ist mir als wär's ein Traum gewesen.

Holl.: Het is, alsof het en dromm geweest is. (Harrebomée, I, 157a.)

*68 Es ist mir noch so wie im Traum.

Ich erinnere mich dessen noch dunkel.

Lat.: Per caliginem: – Per nebulam. (Plautus.) – Per somnium. (Philippi, II, 93.)

*69 Ich wîl'm au'sm Trôm halfen. (Schles.) – Frommann, III, 414, 524; Robinson, 362; Gomolcke, 591.

Holl.: Ik zal u uit den droom helpen. (Harrebomée, I, 157a.)

*70 Wenn ich's im Traume finde, werde ich's geben.


Traumbild.

* Es ist ein blosses Traumbild.

Holl.: Dat is een droombield. (Harrebomée, I, 175a.)


Traumbuch.

* Das ist ein wahres Traumbuch.Klix, 108.


Traumann.

Traumann war ein guter Mann, aber Traunicht war klüger.

It.: Fidati era un buon uoma. – Non tifidare era meglio. (Bohn II, 98.)


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#i"><pb facs="#f0654" n="[648]"/><cb n="1295"/>
Eyering, III, 320; Gruter, I, 67; Petri, II, 550; Zinkgref, IV, 359.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Das ist die breite Warheit&#x201C;, fügt <hi rendition="#i">Petri</hi> hinzu. &#x201E;Es sagen die Deutschen im Sprichwort vnd schertzweise: Trawme seynd trieger, wer ins bett thut, mus drin liegen, das ist gewisse warheit.&#x201C; (<hi rendition="#i">Mathesy, 237<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Droomen zijn bedrog; k ... je in je bed, je vindt het's morgens nog. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 157<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">36 Träume, die den Menschen verleiten, dass er vnrecht thut, seynd des Teuffel Blassbälg.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 753, 6.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">37 Träume machen weder reich noch satt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Masson, 326.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">38 Träume sind bisweilen wahr.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (760):</hi> Drome sint bytyden wâr. (Obveniunt cribro nobis quae somnia dicunt.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">39 Träume sind Fäume.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 602; Närrinnen, II; Simrock, 10448; Körte, 6044.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Sen je sen, a pán b&#x016F;h &#x0159;ídí noc i den. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 15.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Sen mara, bóg wiara. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 15; Lompa, 29.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">40 Träume sind Gäume (Schäume).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Pred. Sal. 34, 5; Simrock, 10447; Gaal, 1558; Körte, 6038; Broma, I, 8; Eiselein, 602; Steiger, 465; Schulze, 173; Braun, I, 4575; Zehner, 285;</hi> für Waldeck: <hi rendition="#i">Curtze, 354, 500.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Swaz wir noch fröuden hân gesehen daz ist uns als ein troum geschehen. (<hi rendition="#i">Freidank.</hi>) &#x2013; Ein meister las, troum unde spiepelglas daz si zem wirde bî der staete sin gezalt. (<hi rendition="#i">Walther.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 150.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Drømme er skyggen liigest. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 123.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Songes sont mensonges. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 450<hi rendition="#sup">b</hi>; Masson, 336.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: I sogni non son veri, e i pensieri (disegni) non riescono. &#x2013; I sogni non son veri, sono bugiardi (men zogne).</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Et pavidas mentes vana timere jubent. &#x2013; Somnia fallaci ludunt temeraria nocte. (<hi rendition="#i">Tibull.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder I, 1671; II, 3181; Gaal, 1558; Fischer, 217, 119; Seybold, 575; Philippi, II, 195.</hi>) &#x2013; Somnia ne cures. ( <hi rendition="#i">Cato.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder I, 1674; II, 3181; Philippi, II, 195.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Kto wierzy wczary, tego we&#x017C;mie diabi&#x0142; stury.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Drömmar äre skuggen lijkast. (<hi rendition="#i">Grubb, 160.</hi>) &#x2013; Drömmar äro strömmar. (<hi rendition="#i">Marin, 11.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ung.</hi>: Nem sokat kell az álmon épiteni. (<hi rendition="#i">Gaal, 1558.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">41 Träume sind Keime (Gäume).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 6044; Körte<hi rendition="#sup">2</hi>, 7586; Ramann, I, Pred., III, 1.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ungefähr in demselben Sinne sagt eine jüdisch- deutsche Redensart in Warschau: A Chulem (Traum) is a Narr, Gott is a Harr.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">42 Träume sind Lügen, die leichtlich betrügen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola I, 623; Egenolff, 244<hi rendition="#sup">b;</hi> Lehmann, II, 625, 25.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In Warschau jüdisch-deutsch: Chalojmes battlen (Träume vernichten, annulliren). Wird angewandt beim Anhören von ungereimten, unsinnigen Reden. &#x201E;Ruben sprach: geswîg der rede! Treume sind trogin, slâf hab frede.&#x201C; (<hi rendition="#i">Aus Johannes Rothe's Gedicht von der Passion, S. 4.</hi>) Wie im <hi rendition="#i">Karlm. (505, 13):</hi> &#x201E;Trôme dat is drogenheit&#x201C;, und in <hi rendition="#i">Keller's Erzählungen (292, 29):</hi> &#x201E;Traum das sind trüge.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Mîn herze in troume wunder siht, daz nie geschach und niemer geschiht. (<hi rendition="#i">Freidank.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 150.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">43 Träume sind nit allemal zu verachten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 625, 27.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">44 Träume sind Träume.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, I, 198.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Nicht achte, was Träume bedeuten, denn sie betrügen die Leute.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">45 Träume und Gedanken dulden (kennen) keine Schranken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Aehnlich jüdisch-deutsch in Warschau: A Chulem is a Márschelek. Marsza&#x0142;ek godów hiess bei den Polen der Spassmacher bei Hochzeiten, der ungestraft den ärgsten Unsinn treiben konnte. Diese bei den Polen längst verschwundene Sitte hat sich bei den polnischen Juden theilweise bis heute noch erhalten. Dieser Spassvogel stegreift Gedichte, gibt lustige Geschichten zum besten und hat überhaupt dafür zu sorgen, dass die Gäste sich gut unterhalten. Das obige Sprichwort sagt daher, dass ein Traum, gleich einem solchen Márschelek, die grössten Ungereimtheiten zusammenstellen könne.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Gedanke und troume sint sô frî, si sint den liuten swaere bî. (<hi rendition="#i">Freidank.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 46.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">46 Träume versteht man nicht, biss sie wircklich erfolgt seyn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 753, 3.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Wie kann jemand einen Traum verstehen, den er noch nicht gehabt hat.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">47 Trewme sind lugen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola I, 623; Egenolff, 244<hi rendition="#sup">b;</hi> Eyering, I, 254; Glandorp, 145; Suringar, LIII, 1, 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: After a dream of a wedding comes a corpse. (<hi rendition="#i">Bohn II, 88.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ne nocturna tuam turbent in somnia mentem: permanet bis eadem quae fuit ante, fides. &#x2013; Somnia, per noctem veros imitantia casus, nunc tam vera ut erant lustra uis ante decem. (<hi rendition="#i">Buchler, Gnomol., 306.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1296"/>
48 Wenn alle Träum vnd Wünsch war weren, so wer kein Nonn nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 753, 4; Opel, 375; Körte, 6040.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Vare alle drømme og ønsker sarde saa var og ingen nonne incere. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 123.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">49 Wenn alle Träume wahr wären, bliebe keine Nonne fromm.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 10453; Klosterspiegel, 18, 10; Braun, I, 4576.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">50 Wenn man an seine Träume glaubt, schläft man sein ganzes Leben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Cibot, 163.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">51 Wer auff Träum helt, der greifft nach dem Schatten, vnd wil den Wind haschen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 685.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Kdo sn&#x016F;m v&#x0115;&#x0159;í stín lapá. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 15.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">52 Wer die eigenen Träume nicht versteht, muss nicht fremde auslegen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">53 Wer nur im Traume isst, der hungert, wenn er erwacht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">54 Wer seinen Traum nicht weiss, kann ihn nicht erzählen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Man skal og vide, hvem man fortæller sin drøm for. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 123.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">55 Wer Träumen und Wahrsagern glaubt, ist nie ohne Sorge.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, II, 625, 29.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: An tröume sol ein altez wîp gelouben und ein ritter niht. (<hi rendition="#i">Troj. Kr.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">56 Wo vil trawme seynd, da ist eytelkait vnd vil wort.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola II, 61; Henisch, 867, 44; Petri, II, 817.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">57 Zu bösem Traume gehört ein guter Ausleger.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*58 Das komt jhm nicht im trawm für.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Pauli, Postilla, 249<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*59 Das war ein schwerer Traum.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 602.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*60 Dös föllt m'r im Tram nît ei.</hi> (<hi rendition="#i">Franken.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, VI, 325, 390.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Das thue ich in keinem Fall.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Han maatte drømt det. &#x2013; Jeg kunde ei engang drømme derow. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 123.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ne per somnium quidem. (<hi rendition="#i">Tappius, 107<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*61 Ein blinder traum.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 52<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Täuschung, Lüge.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*62 Ein guldiner traum.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 51<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Selbsttäuschung.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*63 Einem aus dem Traume helfen. &#x2013; Für Oesterr.-Schlesien: Peter, 454.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ihn über irgendeinen Gegenstand aufklären. &#x201E; ... Wie hêsst a denn? Helf a mîr doch auss'm Trom.&#x201C; (<hi rendition="#i">Keller, 162.</hi>) Die Redensart ist wol biblischen Ursprungs und erinnert an 1 Mos. 40, 12 und andere biblische Stellen. (Vgl. <hi rendition="#i">Laurillard, S. 89.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*64 Einem seine Träume sagen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 6044<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die doch niemand wissen kann, als der Träumer selbst.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Tuum tibi narro somnium. (<hi rendition="#i">Horaz.</hi>) (<hi rendition="#i">Erasm., 17.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*65 Er kann diesen Traum nicht auslegen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Um auszudrücken, dass man in dieser oder jener Sache ganz fremd sei, sagt man in Warschau jüdisch-deutsch: Er weiss nit vün kein Pisren, nit vün kein Chulem, d. h. er weiss weder Traum noch Auslegung.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*66 Es ist, als wenn er im Traum herumginge.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von jemand, der ins Wesen hinein handelt, sich seines Thuns nicht klar bewusst ist.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il est étourdi comme le premier coup de matines. (<hi rendition="#i">Lendroy, 686.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*67 Es ist mir als wär's ein Traum gewesen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het is, alsof het en dromm geweest is. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 157<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*68 Es ist mir noch so wie im Traum.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ich erinnere mich dessen noch dunkel.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Per caliginem: &#x2013; Per nebulam. (<hi rendition="#i">Plautus.</hi>) &#x2013; Per somnium. (<hi rendition="#i">Philippi, II, 93.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*69 Ich wîl'm au'sm Trôm halfen.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, III, 414, 524; Robinson, 362; Gomolcke, 591.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Ik zal u uit den droom helpen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 157<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*70 Wenn ich's im Traume finde, werde ich's geben.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Traumbild.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Es ist ein blosses Traumbild.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Dat is een droombield. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 175<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Traumbuch.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Das ist ein wahres Traumbuch.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klix, 108.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Traumann.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Traumann war ein guter Mann, aber Traunicht war klüger.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Fidati era un buon uoma. &#x2013; Non tifidare era meglio. (<hi rendition="#i">Bohn II, 98.</hi>)</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[648]/0654] Eyering, III, 320; Gruter, I, 67; Petri, II, 550; Zinkgref, IV, 359. „Das ist die breite Warheit“, fügt Petri hinzu. „Es sagen die Deutschen im Sprichwort vnd schertzweise: Trawme seynd trieger, wer ins bett thut, mus drin liegen, das ist gewisse warheit.“ (Mathesy, 237b.) Holl.: Droomen zijn bedrog; k ... je in je bed, je vindt het's morgens nog. (Harrebomée, I, 157a.) 36 Träume, die den Menschen verleiten, dass er vnrecht thut, seynd des Teuffel Blassbälg. – Lehmann, 753, 6. 37 Träume machen weder reich noch satt. – Masson, 326. 38 Träume sind bisweilen wahr. Bei Tunnicius (760): Drome sint bytyden wâr. (Obveniunt cribro nobis quae somnia dicunt.) 39 Träume sind Fäume. – Eiselein, 602; Närrinnen, II; Simrock, 10448; Körte, 6044. Böhm.: Sen je sen, a pán bůh řídí noc i den. (Čelakovsky, 15.) Poln.: Sen mara, bóg wiara. (Čelakovsky, 15; Lompa, 29.) 40 Träume sind Gäume (Schäume). – Pred. Sal. 34, 5; Simrock, 10447; Gaal, 1558; Körte, 6038; Broma, I, 8; Eiselein, 602; Steiger, 465; Schulze, 173; Braun, I, 4575; Zehner, 285; für Waldeck: Curtze, 354, 500. Mhd.: Swaz wir noch fröuden hân gesehen daz ist uns als ein troum geschehen. (Freidank.) – Ein meister las, troum unde spiepelglas daz si zem wirde bî der staete sin gezalt. (Walther.) (Zingerle, 150.) Dän.: Drømme er skyggen liigest. (Prov. dan., 123.) Frz.: Songes sont mensonges. (Kritzinger, 450b; Masson, 336.) It.: I sogni non son veri, e i pensieri (disegni) non riescono. – I sogni non son veri, sono bugiardi (men zogne). Lat.: Et pavidas mentes vana timere jubent. – Somnia fallaci ludunt temeraria nocte. (Tibull.) (Binder I, 1671; II, 3181; Gaal, 1558; Fischer, 217, 119; Seybold, 575; Philippi, II, 195.) – Somnia ne cures. ( Cato.) (Binder I, 1674; II, 3181; Philippi, II, 195.) Poln.: Kto wierzy wczary, tego weżmie diabił stury. Schwed.: Drömmar äre skuggen lijkast. (Grubb, 160.) – Drömmar äro strömmar. (Marin, 11.) Ung.: Nem sokat kell az álmon épiteni. (Gaal, 1558.) 41 Träume sind Keime (Gäume). – Körte, 6044; Körte2, 7586; Ramann, I, Pred., III, 1. Ungefähr in demselben Sinne sagt eine jüdisch- deutsche Redensart in Warschau: A Chulem (Traum) is a Narr, Gott is a Harr. 42 Träume sind Lügen, die leichtlich betrügen. – Agricola I, 623; Egenolff, 244b; Lehmann, II, 625, 25. In Warschau jüdisch-deutsch: Chalojmes battlen (Träume vernichten, annulliren). Wird angewandt beim Anhören von ungereimten, unsinnigen Reden. „Ruben sprach: geswîg der rede! Treume sind trogin, slâf hab frede.“ (Aus Johannes Rothe's Gedicht von der Passion, S. 4.) Wie im Karlm. (505, 13): „Trôme dat is drogenheit“, und in Keller's Erzählungen (292, 29): „Traum das sind trüge.“ Mhd.: Mîn herze in troume wunder siht, daz nie geschach und niemer geschiht. (Freidank.) (Zingerle, 150.) 43 Träume sind nit allemal zu verachten. – Lehmann, II, 625, 27. 44 Träume sind Träume. – Herberger, I, 198. „Nicht achte, was Träume bedeuten, denn sie betrügen die Leute.“ 45 Träume und Gedanken dulden (kennen) keine Schranken. Aehnlich jüdisch-deutsch in Warschau: A Chulem is a Márschelek. Marszałek godów hiess bei den Polen der Spassmacher bei Hochzeiten, der ungestraft den ärgsten Unsinn treiben konnte. Diese bei den Polen längst verschwundene Sitte hat sich bei den polnischen Juden theilweise bis heute noch erhalten. Dieser Spassvogel stegreift Gedichte, gibt lustige Geschichten zum besten und hat überhaupt dafür zu sorgen, dass die Gäste sich gut unterhalten. Das obige Sprichwort sagt daher, dass ein Traum, gleich einem solchen Márschelek, die grössten Ungereimtheiten zusammenstellen könne. Mhd.: Gedanke und troume sint sô frî, si sint den liuten swaere bî. (Freidank.) (Zingerle, 46.) 46 Träume versteht man nicht, biss sie wircklich erfolgt seyn. – Lehmann, 753, 3. „Wie kann jemand einen Traum verstehen, den er noch nicht gehabt hat.“ 47 Trewme sind lugen. – Agricola I, 623; Egenolff, 244b; Eyering, I, 254; Glandorp, 145; Suringar, LIII, 1, 5. Engl.: After a dream of a wedding comes a corpse. (Bohn II, 88.) Lat.: Ne nocturna tuam turbent in somnia mentem: permanet bis eadem quae fuit ante, fides. – Somnia, per noctem veros imitantia casus, nunc tam vera ut erant lustra uis ante decem. (Buchler, Gnomol., 306.) 48 Wenn alle Träum vnd Wünsch war weren, so wer kein Nonn nicht. – Lehmann, 753, 4; Opel, 375; Körte, 6040. Dän.: Vare alle drømme og ønsker sarde saa var og ingen nonne incere. (Prov. dan., 123.) 49 Wenn alle Träume wahr wären, bliebe keine Nonne fromm. – Simrock, 10453; Klosterspiegel, 18, 10; Braun, I, 4576. 50 Wenn man an seine Träume glaubt, schläft man sein ganzes Leben. – Cibot, 163. 51 Wer auff Träum helt, der greifft nach dem Schatten, vnd wil den Wind haschen. – Petri, II, 685. Böhm.: Kdo snům vĕří stín lapá. (Čelakovsky, 15.) 52 Wer die eigenen Träume nicht versteht, muss nicht fremde auslegen. 53 Wer nur im Traume isst, der hungert, wenn er erwacht. 54 Wer seinen Traum nicht weiss, kann ihn nicht erzählen. Dän.: Man skal og vide, hvem man fortæller sin drøm for. (Prov. dan., 123.) 55 Wer Träumen und Wahrsagern glaubt, ist nie ohne Sorge. – Lehmann, II, 625, 29. Mhd.: An tröume sol ein altez wîp gelouben und ein ritter niht. (Troj. Kr.) 56 Wo vil trawme seynd, da ist eytelkait vnd vil wort. – Agricola II, 61; Henisch, 867, 44; Petri, II, 817. 57 Zu bösem Traume gehört ein guter Ausleger. *58 Das komt jhm nicht im trawm für. – Pauli, Postilla, 249b. *59 Das war ein schwerer Traum. – Eiselein, 602. *60 Dös föllt m'r im Tram nît ei. (Franken.) – Frommann, VI, 325, 390. Das thue ich in keinem Fall. Dän.: Han maatte drømt det. – Jeg kunde ei engang drømme derow. (Prov. dan., 123.) Lat.: Ne per somnium quidem. (Tappius, 107a.) *61 Ein blinder traum. – Franck, I, 52a. Täuschung, Lüge. *62 Ein guldiner traum. – Franck, I, 51b. Selbsttäuschung. *63 Einem aus dem Traume helfen. – Für Oesterr.-Schlesien: Peter, 454. Ihn über irgendeinen Gegenstand aufklären. „ ... Wie hêsst a denn? Helf a mîr doch auss'm Trom.“ (Keller, 162.) Die Redensart ist wol biblischen Ursprungs und erinnert an 1 Mos. 40, 12 und andere biblische Stellen. (Vgl. Laurillard, S. 89.) *64 Einem seine Träume sagen. – Körte, 6044a. Die doch niemand wissen kann, als der Träumer selbst. Lat.: Tuum tibi narro somnium. (Horaz.) (Erasm., 17.) *65 Er kann diesen Traum nicht auslegen. Um auszudrücken, dass man in dieser oder jener Sache ganz fremd sei, sagt man in Warschau jüdisch-deutsch: Er weiss nit vün kein Pisren, nit vün kein Chulem, d. h. er weiss weder Traum noch Auslegung. *66 Es ist, als wenn er im Traum herumginge. Von jemand, der ins Wesen hinein handelt, sich seines Thuns nicht klar bewusst ist. Frz.: Il est étourdi comme le premier coup de matines. (Lendroy, 686.) *67 Es ist mir als wär's ein Traum gewesen. Holl.: Het is, alsof het en dromm geweest is. (Harrebomée, I, 157a.) *68 Es ist mir noch so wie im Traum. Ich erinnere mich dessen noch dunkel. Lat.: Per caliginem: – Per nebulam. (Plautus.) – Per somnium. (Philippi, II, 93.) *69 Ich wîl'm au'sm Trôm halfen. (Schles.) – Frommann, III, 414, 524; Robinson, 362; Gomolcke, 591. Holl.: Ik zal u uit den droom helpen. (Harrebomée, I, 157a.) *70 Wenn ich's im Traume finde, werde ich's geben. Traumbild. * Es ist ein blosses Traumbild. Holl.: Dat is een droombield. (Harrebomée, I, 175a.) Traumbuch. * Das ist ein wahres Traumbuch. – Klix, 108. Traumann. Traumann war ein guter Mann, aber Traunicht war klüger. It.: Fidati era un buon uoma. – Non tifidare era meglio. (Bohn II, 98.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:19Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/654
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [648]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/654>, abgerufen am 19.04.2024.