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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 6 Wei sik mank (unter, zwischen) de Drawe misket, mot leien, dat eane (ihn) de Sügge (Säue) freatet. (Marsberg.) - Firmenich, I, 321, 19; hochdeutsch bei Lohrengel, I, 858.

"We sik mengt mank dem Ate, dei wert den Sogen gerrn to Frate." (Theophilius, 428; Sandvoss, Sprichwörterlese, 88.)

7 Wer sich unter die Treber mengt, den fressen die Säue. - Blum, 668; Siebenkees, 142.

Holl.: Wie zich onder den draf mengt, dien eten de zwijnen. (Harrebomee, I, 151b; Bohn I, 344.)

It.: Chi si metta tra la semola, gli asini se lo mangiano. (Marin, 8.)

Lat.: Furfure se miscens, porcorum dentibus estur. (Philippi, I, 166.)

Schwed.: Blandar man sig i draf, blir man äten af swin; blandar man sig i guld, blir man lagd i skrin. (Wensell, 8.) - Den som blandar sig bland agnar, blir up äten of swin. (Marin, 8.)

8 Wer vnter den Trebern wohnt, der muss es wagen, dass jhn die Sew fressen. - Petri, II, 775.

"Weil wir müssen vnter den Trebern wonen, müssen wir wagen, ob vns die Sewe frassen." (Luther's Werke, VII, 362a.)

Dän.: Hvo sig blander med saader hannem aede sviin. (Prov. dan., 73.)

*9 Er wird noch Treber mit den Säuen fressen.

Der Ausdruck ist biblischen Ursprungs und aus Luc. 15, 16 entlehnt, wo es heisst: "Die Treber, so die Säue assen."

*10 Sich mit Trebern nähren müssen. - Luc. 15, 16.


Trecken.

1 Dat treckt sich aoalls na'n Liew, säd de Schneirer, un hätt den Armel in dei Tasch neigt. (Vorpommern.) - Hoefer, 949a.

"'T treckt sich schon torecht, söä de Schnieder, doa sett' hä 'n Aermel in 't Taschenloch." (Peik, 237; Schlingmann, 2357.)

2 Trake mi, diar wat es, sad di Blinj. (Amrum.) - Haupt, VIII, 362.

Ziehe mich hin, wo etwas ist, sagte der Blinde.

*3 Du treckst as de dür Zeit. (Mecklenburg.) - Günther, II, 199, 33; Schiller, I, 7a.

Du ziehst wie die theuere Zeit.

*4 Hei will nit trecken. (Arnsberg.)


Treff.

1 Treff ist Trumpf. - Eiselein, 602; Simrock, 10460; Braun, I, 4578.

Eine vom Kartenspiel entlehnte Redensart, die man bei eigenen oder fremden gewagten Unternehmungen anwendet.

Lat.: Midas in tesseris consultor optimus. (Philippi, I, 249.)

*2 Das ist Treff.

Ein glücklicher Zufall.

*3 Einem einen Treff geben. (Baiern.) - Klein, II, 194.

D. i. einen tüchtigen Hieb.

*4 Er hat seinen Treff (ictus) bekommen. - Eiselein, 602; Braun, I, 4580.


Treffe.

* Einem in die Treffe kommen. - Mathesy, 118b.


Treffen.

1 Das war getroffen, als ein Fleischer, der den Ochsen für den Kopff schlagen wollte, und schlug ihn für den Hindern. - Facet., 414.

"Dat is schlecht troffen, söä' de Schlächter, doa ha'r'n Osten in 't O' schloan." (Schlingmann, 1231.)

2 Dat drapst du, Pudel, bittst mi in 't holt'n Ben. - Hauskalender, III.

3 Dat es getroffe, sat der Jong, du worp he si Vaaer en Og us. (Aachen.) - Firmenich, I, 494, 180.

4 Dat hest drapen, säd' de Kröpel, as em 'n Hund in't holten Ben bäten. (Mecklenburg.) - Raabe, 103; Günther, III; Hoefer, 461a; Lehrerzeitung, 1863, S. 132.

5 Dat is so'n Treffen, segt der Schlachter, un slet den Ossen in 't Og. - Hoefer, 918.

6 Dat trüff in, säd' de Jung, un smitt den Ganten (Gänserich) dat Og aut. (Pommern.)

7 Dat was druapen, har de Junge saght, doa harre sin Var 'n Ouge autsmieten. (Kierspe in der Grafschaft Mark.) - Frommann, III, 257, 68.

Wird gesagt, wenn ein Spieler einen guten Zug thut.

8 Dropen (getroffen), säd de Jung, dor smet he sein Moder 'n Og aut. (S. Miss 4.) - Hoefer, 550; Eichwald, 894; Firmenich, I, 406, 363.

[Spaltenumbruch] 9 Es gilt treffen, nicht nahe herbey schiessen. - Lehmann, 755, 4.

10 Es meint einer offt, er will ein andern treffen vnd verwundt sich zum sehrsten. - Lehmann, 693, 43.

11 Es treffen nicht alle Kugeln.

It.: Le canno nate, le archi buggiate non si misurano. - Puo vivere il piu poltrone, e puo morire il piu valoroso. - Tocca a chi tocca.

12 Es trifft nicht jeder Pfeil.

13 Es trifft, sagt Samuel Schnabel in Tauchwitz. (Oberlausitz.)

Samuel Schnabel war um das Jahr 1840 Cantor in Tauchwitz, einem Dorfe unweit der Landskrone. Da ihm die Redensart: "Es trifft" eigen war, so hat dies zur Entstehung des Sprichworts Veranlassung gegeben, welches angewandt wird, um etwas besonders Scherzhaftes zu bestätigen.

14 Es trifft sich allwegen, dass man unter Gott (seiner Hand) ist. (Lit.)

15 Getroffen, getroffen, sag de Jung, doa har he sin Mour (Mutter) 't Ouge utsmietten. (Recklinghausen.) - Firmenich, III, 170, 6; für Gladbach: Firmenich, III, 517, 65.

16 Gut getroffen, a Ben atzwjä. (Lusdorf bei Friedland.)

Sagen spottweise die Knaben, wenn sie ein Stein, der ihnen galt, nicht traf. Es ist eine stehende alte Redensart für diesen Fall.

17 Man kann's nit allen treffen!

18 Man trifft nicht immer, worauf man zielt.

Frz.: Toujours ne frappe-t-on pas ce a quoy l'on vise. (Bohn I, 59.)

19 Mancher hats jhme gewiss vor, er wolle es treffen, aber es liegt am geraten. - Lehmann, 755, 13.

20 Mancher trifft's, wie der Gänseheilige Sanct- Martin, der die Vögel braten lässt, so er schützen soll. - Eiselein, 602.

21 Mancher triffts wie die Buler, die zielen nach dem weissen vnd schiessen ins Schwartz. - Lehmann, 755, 9; Simrock, 10401.

22 Mancher triffts wie ein künstlochischer Wind, der zielt nach den Versen vnd trifft die Nass. - Lehmann, 755, 2.

23 Mancher triffts wie ein Maulbeerbaum mit der Blüth vnd Frucht; er schlägt nicht auss, die Kält sey dann vorüber. - Lehmann, 756, 16.

24 Sie treffens nicht alle weg, die auffm Polster sitzen. - Petri, II, 523.

25 Treffen ist nicht allweg bey der kunst, es liegt mehrertheils an Gottes gunst. - Lehmann, 755, 3.

26 Treffen ist Trumpf. - Klix, 108.

27 Trifft's, so klappt's.

Die Russen: Wen es nicht trifft, dem gilt's nicht. (Altmann VI, 409.)

28 Viel treffens wie jener Fuhrmann, der hat die breite, weit Strass vor sich, vnnd fuhr bey dess Wirts Tochter in den engen pfad, wie der Student der Jungfraw den Krantz vnterm Hemd abgehoben. - Lehmann, 756, 22.

29 Was einen treffen kann, kann alle treffen.

Lat.: Cuivis potest accidere, quod cuiquam potest. (Binder II, 630; Philippi, I, 100.)

30 Wenn wir uns heute nicht treffen, so werden wir uns morgen begegnen.

Böhm.: Trebas se dnes nedohonili, zitra es potkame. (Skola, 29.)

31 Wenns zum Treffen kompt, so ist niemands daheym. - Theatrum Diabolorum, 478a.

32 Wenns zum treffen kompt, so läst die Katz das Liecht fallen vnnd läufft der Mauss nach. - Lehmann, 35, 14.

33 Wer einmal trifft, ist noch kein Schütze.

Poln.: Jakie nabycie, takie pozbycie. (Lompa, 13.)

34 Wer getroffen wird, der regt sich. - Pistor., IV, 93; Simrock, 10463.

35 Wer sich getroffen fühlt, der meldet sich (oder: zupft sich bei der Nase). - Gaal, 1203; Simrock, 10464.

Engl.: Let him whom the cap fite near it.

[Spaltenumbruch] 6 Wei sik mank (unter, zwischen) de Drawe misket, mot leien, dat eane (ihn) de Sügge (Säue) freatet. (Marsberg.) – Firmenich, I, 321, 19; hochdeutsch bei Lohrengel, I, 858.

„We sik mengt mank dem Ate, dei wert den Sogen gerrn to Frate.“ (Theophilius, 428; Sandvoss, Sprichwörterlese, 88.)

7 Wer sich unter die Treber mengt, den fressen die Säue.Blum, 668; Siebenkees, 142.

Holl.: Wie zich onder den draf mengt, dien eten de zwijnen. (Harrebomée, I, 151b; Bohn I, 344.)

It.: Chi si metta tra la semola, gli asini se lo mangiano. (Marin, 8.)

Lat.: Furfure se miscens, porcorum dentibus estur. (Philippi, I, 166.)

Schwed.: Blandar man sig i draf, blir man äten af swin; blandar man sig i guld, blir man lagd i skrin. (Wensell, 8.) – Den som blandar sig bland agnar, blir up äten of swin. (Marin, 8.)

8 Wer vnter den Trebern wohnt, der muss es wagen, dass jhn die Sew fressen.Petri, II, 775.

„Weil wir müssen vnter den Trebern wonen, müssen wir wagen, ob vns die Sewe frassen.“ (Luther's Werke, VII, 362a.)

Dän.: Hvo sig blander med saader hannem æde sviin. (Prov. dan., 73.)

*9 Er wird noch Treber mit den Säuen fressen.

Der Ausdruck ist biblischen Ursprungs und aus Luc. 15, 16 entlehnt, wo es heisst: „Die Treber, so die Säue assen.“

*10 Sich mit Trebern nähren müssen.Luc. 15, 16.


Trecken.

1 Dat treckt sich aoalls na'n Liew, säd de Schnîrer, un hätt den Armel in dei Tasch neigt. (Vorpommern.) – Hoefer, 949a.

„'T treckt sich schon torecht, söä de Schnieder, doa sett' hä 'n Aermel in 't Taschenloch.“ (Peik, 237; Schlingmann, 2357.)

2 Trâke mi, diar wat es, sâd di Blinj. (Amrum.) – Haupt, VIII, 362.

Ziehe mich hin, wo etwas ist, sagte der Blinde.

*3 Du treckst as de dür Zît. (Mecklenburg.) – Günther, II, 199, 33; Schiller, I, 7a.

Du ziehst wie die theuere Zeit.

*4 Hei will nit trecken. (Arnsberg.)


Treff.

1 Treff ist Trumpf.Eiselein, 602; Simrock, 10460; Braun, I, 4578.

Eine vom Kartenspiel entlehnte Redensart, die man bei eigenen oder fremden gewagten Unternehmungen anwendet.

Lat.: Midas in tesseris consultor optimus. (Philippi, I, 249.)

*2 Das ist Treff.

Ein glücklicher Zufall.

*3 Einem einen Treff geben. (Baiern.) – Klein, II, 194.

D. i. einen tüchtigen Hieb.

*4 Er hat seinen Treff (ictus) bekommen.Eiselein, 602; Braun, I, 4580.


Trêffe.

* Einem in die Treffe kommen.Mathesy, 118b.


Treffen.

1 Das war getroffen, als ein Fleischer, der den Ochsen für den Kopff schlagen wollte, und schlug ihn für den Hindern.Facet., 414.

„Dat is schlecht troffen, söä' de Schlächter, doa ha'r'n Osten in 't O' schloan.“ (Schlingmann, 1231.)

2 Dat drâpst du, Pudel, bittst mi in 't holt'n Bên.Hauskalender, III.

3 Dat es getroffe, sât der Jong, du worp he si Vaaer en Og us. (Aachen.) – Firmenich, I, 494, 180.

4 Dat hest drâpen, säd' de Kröpel, as em 'n Hund in't holten Bên bäten. (Mecklenburg.) – Raabe, 103; Günther, III; Hoefer, 461a; Lehrerzeitung, 1863, S. 132.

5 Dat is so'n Treffen, segt der Schlachter, un slêt den Ossen in 't Ôg.Hoefer, 918.

6 Dat trüff in, säd' de Jung, un smitt den Ganten (Gänserich) dat Ôg ût. (Pommern.)

7 Dat was druapen, har de Junge saght, doa harre sin Vâr 'n Ouge ûtsmieten. (Kierspe in der Grafschaft Mark.) – Frommann, III, 257, 68.

Wird gesagt, wenn ein Spieler einen guten Zug thut.

8 Drôpen (getroffen), säd de Jung, dôr smet he sîn Môder 'n Ôg ût. (S. Miss 4.) – Hoefer, 550; Eichwald, 894; Firmenich, I, 406, 363.

[Spaltenumbruch] 9 Es gilt treffen, nicht nahe herbey schiessen.Lehmann, 755, 4.

10 Es meint einer offt, er will ein andern treffen vnd verwundt sich zum sehrsten.Lehmann, 693, 43.

11 Es treffen nicht alle Kugeln.

It.: Le canno nate, le archi buggiate non si misurano. – Può vivere il più poltrone, e può morire il più valoroso. – Tocca a chi tocca.

12 Es trifft nicht jeder Pfeil.

13 Es trifft, sagt Samuel Schnabel in Tauchwitz. (Oberlausitz.)

Samuel Schnabel war um das Jahr 1840 Cantor in Tauchwitz, einem Dorfe unweit der Landskrone. Da ihm die Redensart: „Es trifft“ eigen war, so hat dies zur Entstehung des Sprichworts Veranlassung gegeben, welches angewandt wird, um etwas besonders Scherzhaftes zu bestätigen.

14 Es trifft sich allwegen, dass man unter Gott (seiner Hand) ist. (Lit.)

15 Getroffen, getroffen, sag de Jung, doa har he sin Mour (Mutter) 't Ouge utsmiëtten. (Recklinghausen.) – Firmenich, III, 170, 6; für Gladbach: Firmenich, III, 517, 65.

16 Gut getroffen, a Ben atzwjä. (Lusdorf bei Friedland.)

Sagen spottweise die Knaben, wenn sie ein Stein, der ihnen galt, nicht traf. Es ist eine stehende alte Redensart für diesen Fall.

17 Man kann's nit allen treffen!

18 Man trifft nicht immer, worauf man zielt.

Frz.: Toujours ne frappe-t-on pas ce à quoy l'on vise. (Bohn I, 59.)

19 Mancher hats jhme gewiss vor, er wolle es treffen, aber es liegt am geraten.Lehmann, 755, 13.

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22 Mancher triffts wie ein künstlochischer Wind, der zielt nach den Versen vnd trifft die Nass.Lehmann, 755, 2.

23 Mancher triffts wie ein Maulbeerbaum mit der Blüth vnd Frucht; er schlägt nicht auss, die Kält sey dann vorüber.Lehmann, 756, 16.

24 Sie treffens nicht alle weg, die auffm Polster sitzen.Petri, II, 523.

25 Treffen ist nicht allweg bey der kunst, es liegt mehrertheils an Gottes gunst.Lehmann, 755, 3.

26 Treffen ist Trumpf.Klix, 108.

27 Trifft's, so klappt's.

Die Russen: Wen es nicht trifft, dem gilt's nicht. (Altmann VI, 409.)

28 Viel treffens wie jener Fuhrmann, der hat die breite, weit Strass vor sich, vnnd fuhr bey dess Wirts Tochter in den engen pfad, wie der Student der Jungfraw den Krantz vnterm Hemd abgehoben.Lehmann, 756, 22.

29 Was einen treffen kann, kann alle treffen.

Lat.: Cuivis potest accidere, quod cuiquam potest. (Binder II, 630; Philippi, I, 100.)

30 Wenn wir uns heute nicht treffen, so werden wir uns morgen begegnen.

Böhm.: Třebas se dnes nedohoníli, zítra es potkáme. (Skola, 29.)

31 Wenns zum Treffen kompt, so ist niemands daheym.Theatrum Diabolorum, 478a.

32 Wenns zum treffen kompt, so läst die Katz das Liecht fallen vnnd läufft der Mauss nach.Lehmann, 35, 14.

33 Wer einmal trifft, ist noch kein Schütze.

Poln.: Jakie nabycie, takie pozbycie. (Lompa, 13.)

34 Wer getroffen wird, der regt sich.Pistor., IV, 93; Simrock, 10463.

35 Wer sich getroffen fühlt, der meldet sich (oder: zupft sich bei der Nase).Gaal, 1203; Simrock, 10464.

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[[651]/0657] 6 Wei sik mank (unter, zwischen) de Drawe misket, mot leien, dat eane (ihn) de Sügge (Säue) freatet. (Marsberg.) – Firmenich, I, 321, 19; hochdeutsch bei Lohrengel, I, 858. „We sik mengt mank dem Ate, dei wert den Sogen gerrn to Frate.“ (Theophilius, 428; Sandvoss, Sprichwörterlese, 88.) 7 Wer sich unter die Treber mengt, den fressen die Säue. – Blum, 668; Siebenkees, 142. Holl.: Wie zich onder den draf mengt, dien eten de zwijnen. (Harrebomée, I, 151b; Bohn I, 344.) It.: Chi si metta tra la semola, gli asini se lo mangiano. (Marin, 8.) Lat.: Furfure se miscens, porcorum dentibus estur. (Philippi, I, 166.) Schwed.: Blandar man sig i draf, blir man äten af swin; blandar man sig i guld, blir man lagd i skrin. (Wensell, 8.) – Den som blandar sig bland agnar, blir up äten of swin. (Marin, 8.) 8 Wer vnter den Trebern wohnt, der muss es wagen, dass jhn die Sew fressen. – Petri, II, 775. „Weil wir müssen vnter den Trebern wonen, müssen wir wagen, ob vns die Sewe frassen.“ (Luther's Werke, VII, 362a.) Dän.: Hvo sig blander med saader hannem æde sviin. (Prov. dan., 73.) *9 Er wird noch Treber mit den Säuen fressen. Der Ausdruck ist biblischen Ursprungs und aus Luc. 15, 16 entlehnt, wo es heisst: „Die Treber, so die Säue assen.“ *10 Sich mit Trebern nähren müssen. – Luc. 15, 16. Trecken. 1 Dat treckt sich aoalls na'n Liew, säd de Schnîrer, un hätt den Armel in dei Tasch neigt. (Vorpommern.) – Hoefer, 949a. „'T treckt sich schon torecht, söä de Schnieder, doa sett' hä 'n Aermel in 't Taschenloch.“ (Peik, 237; Schlingmann, 2357.) 2 Trâke mi, diar wat es, sâd di Blinj. (Amrum.) – Haupt, VIII, 362. Ziehe mich hin, wo etwas ist, sagte der Blinde. *3 Du treckst as de dür Zît. (Mecklenburg.) – Günther, II, 199, 33; Schiller, I, 7a. Du ziehst wie die theuere Zeit. *4 Hei will nit trecken. (Arnsberg.) Treff. 1 Treff ist Trumpf. – Eiselein, 602; Simrock, 10460; Braun, I, 4578. Eine vom Kartenspiel entlehnte Redensart, die man bei eigenen oder fremden gewagten Unternehmungen anwendet. Lat.: Midas in tesseris consultor optimus. (Philippi, I, 249.) *2 Das ist Treff. Ein glücklicher Zufall. *3 Einem einen Treff geben. (Baiern.) – Klein, II, 194. D. i. einen tüchtigen Hieb. *4 Er hat seinen Treff (ictus) bekommen. – Eiselein, 602; Braun, I, 4580. Trêffe. * Einem in die Treffe kommen. – Mathesy, 118b. Treffen. 1 Das war getroffen, als ein Fleischer, der den Ochsen für den Kopff schlagen wollte, und schlug ihn für den Hindern. – Facet., 414. „Dat is schlecht troffen, söä' de Schlächter, doa ha'r'n Osten in 't O' schloan.“ (Schlingmann, 1231.) 2 Dat drâpst du, Pudel, bittst mi in 't holt'n Bên. – Hauskalender, III. 3 Dat es getroffe, sât der Jong, du worp he si Vaaer en Og us. (Aachen.) – Firmenich, I, 494, 180. 4 Dat hest drâpen, säd' de Kröpel, as em 'n Hund in't holten Bên bäten. (Mecklenburg.) – Raabe, 103; Günther, III; Hoefer, 461a; Lehrerzeitung, 1863, S. 132. 5 Dat is so'n Treffen, segt der Schlachter, un slêt den Ossen in 't Ôg. – Hoefer, 918. 6 Dat trüff in, säd' de Jung, un smitt den Ganten (Gänserich) dat Ôg ût. (Pommern.) 7 Dat was druapen, har de Junge saght, doa harre sin Vâr 'n Ouge ûtsmieten. (Kierspe in der Grafschaft Mark.) – Frommann, III, 257, 68. Wird gesagt, wenn ein Spieler einen guten Zug thut. 8 Drôpen (getroffen), säd de Jung, dôr smet he sîn Môder 'n Ôg ût. (S. Miss 4.) – Hoefer, 550; Eichwald, 894; Firmenich, I, 406, 363. 9 Es gilt treffen, nicht nahe herbey schiessen. – Lehmann, 755, 4. 10 Es meint einer offt, er will ein andern treffen vnd verwundt sich zum sehrsten. – Lehmann, 693, 43. 11 Es treffen nicht alle Kugeln. It.: Le canno nate, le archi buggiate non si misurano. – Può vivere il più poltrone, e può morire il più valoroso. – Tocca a chi tocca. 12 Es trifft nicht jeder Pfeil. 13 Es trifft, sagt Samuel Schnabel in Tauchwitz. (Oberlausitz.) Samuel Schnabel war um das Jahr 1840 Cantor in Tauchwitz, einem Dorfe unweit der Landskrone. Da ihm die Redensart: „Es trifft“ eigen war, so hat dies zur Entstehung des Sprichworts Veranlassung gegeben, welches angewandt wird, um etwas besonders Scherzhaftes zu bestätigen. 14 Es trifft sich allwegen, dass man unter Gott (seiner Hand) ist. (Lit.) 15 Getroffen, getroffen, sag de Jung, doa har he sin Mour (Mutter) 't Ouge utsmiëtten. (Recklinghausen.) – Firmenich, III, 170, 6; für Gladbach: Firmenich, III, 517, 65. 16 Gut getroffen, a Ben atzwjä. (Lusdorf bei Friedland.) Sagen spottweise die Knaben, wenn sie ein Stein, der ihnen galt, nicht traf. Es ist eine stehende alte Redensart für diesen Fall. 17 Man kann's nit allen treffen! 18 Man trifft nicht immer, worauf man zielt. Frz.: Toujours ne frappe-t-on pas ce à quoy l'on vise. (Bohn I, 59.) 19 Mancher hats jhme gewiss vor, er wolle es treffen, aber es liegt am geraten. – Lehmann, 755, 13. 20 Mancher trifft's, wie der Gänseheilige Sanct- Martin, der die Vögel braten lässt, so er schützen soll. – Eiselein, 602. 21 Mancher triffts wie die Buler, die zielen nach dem weissen vnd schiessen ins Schwartz. – Lehmann, 755, 9; Simrock, 10401. 22 Mancher triffts wie ein künstlochischer Wind, der zielt nach den Versen vnd trifft die Nass. – Lehmann, 755, 2. 23 Mancher triffts wie ein Maulbeerbaum mit der Blüth vnd Frucht; er schlägt nicht auss, die Kält sey dann vorüber. – Lehmann, 756, 16. 24 Sie treffens nicht alle weg, die auffm Polster sitzen. – Petri, II, 523. 25 Treffen ist nicht allweg bey der kunst, es liegt mehrertheils an Gottes gunst. – Lehmann, 755, 3. 26 Treffen ist Trumpf. – Klix, 108. 27 Trifft's, so klappt's. Die Russen: Wen es nicht trifft, dem gilt's nicht. (Altmann VI, 409.) 28 Viel treffens wie jener Fuhrmann, der hat die breite, weit Strass vor sich, vnnd fuhr bey dess Wirts Tochter in den engen pfad, wie der Student der Jungfraw den Krantz vnterm Hemd abgehoben. – Lehmann, 756, 22. 29 Was einen treffen kann, kann alle treffen. Lat.: Cuivis potest accidere, quod cuiquam potest. (Binder II, 630; Philippi, I, 100.) 30 Wenn wir uns heute nicht treffen, so werden wir uns morgen begegnen. Böhm.: Třebas se dnes nedohoníli, zítra es potkáme. (Skola, 29.) 31 Wenns zum Treffen kompt, so ist niemands daheym. – Theatrum Diabolorum, 478a. 32 Wenns zum treffen kompt, so läst die Katz das Liecht fallen vnnd läufft der Mauss nach. – Lehmann, 35, 14. 33 Wer einmal trifft, ist noch kein Schütze. Poln.: Jakie nabycie, takie pozbycie. (Lompa, 13.) 34 Wer getroffen wird, der regt sich. – Pistor., IV, 93; Simrock, 10463. 35 Wer sich getroffen fühlt, der meldet sich (oder: zupft sich bei der Nase). – Gaal, 1203; Simrock, 10464. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [651]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/657>, abgerufen am 25.04.2024.