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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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Ueberzählig.

1 Ich bin überzählig, man weist mir die Thür, sagt der Barfüsser von Limburg. - Klosterspiegel, 24, 22.

*2 Er isch überzählig wie-n-e-n alte Soldat. (Solothurn.) - Schild, 95, 421.

Er ist unwerth, überflüssig.


Ueberzeugen.

Man überzeugt das Vieh und nicht den Mann. - Graf, 292, 35.

In Bezug darauf, wann durch Zeugenbeweis festgestellt ist, ob den Herrn des Thiers, das einen Schaden angerichtet hat, eine Vertretung trifft.


Ueberzug.

1 Dat 's 'n Oewertoch, säd de Voss, un lett sich 't Fell öwer de Uren trecken. - Hoefer, 370a; Hagen, 100, 37; Diermissen, 223; Schütze, III, 164; IV, 279.

*2 Man kann's zu Ueberzug und Unterfutter gebrauchen.

Holl.: Het dient tot spar en tot kloet. (Harrebomee, I, 415b.)


Ueberzwerch.

*1 Ueberzwerch wie den Bauern ein Adventsferkel. - Scharfenberg, Hist. von Oberhessen, S. 111.

*2 Er wirft überzwerch und gewinnt kreuzweise.


Uebles.

1 Dass wir viel Uebles haben vernommen, ist alles von der Zung herkommen. - Chaos, 481.

2 Es ist nichts so Uebles auf der Welt, es ist etwas gut. - Parömiakon, 3221.

3 Kein vbels bleibt vngestraft. - Egenolff, 322b.

4 Thue keinem Uebels, der dir Böses erweisen kann. - Chaos, 293.

5 Thue nichts Uebles, so widerfährt dir nichts Uebles. - Parömiakon, 2130.

6 Uebles ist bald gethan.

It.: A far gran male piccol tempo basta. (Pazzaglia, 123, 5.)

7 Uebles muss man dulden und auf Besserung hoffen. - Bertram, 71.

8 Wer für Uebles Gutes thut, hat die Hölle nicht zu fürchten.

Engl.: For ill do well, then fear not hell. (Bohn II, 357.)

9 Wer nach Ueblem tracht', den muss man fassen, eh' er's macht.

Dän.: Man skal gribe en an dersom det gjör vee. (Prov. dan., 253.)

10 Wer nichts Uebles denkt, wird am ersten betrogen. - Winckler, XIII, 1.

11 Wer sich selber Uebles thut, wird andern nicht wohlthun.

Holl.: Die zich zelven kwaad is, is niemand nut. (Harrebomee, I, 459b.)

12 Wer Uebles gethan hat, fürchtet die Ruthe.

Holl.: Die kwaad gedaan heeft, vreest de roede. (Harrebomee, II, 223b.)

13 Wer Uebles thun will, der findet bald Gelegenheit.

It.: A chi vuol far male non manca mai l' occasione. (Pazzaglia, 123, 2.)

14 Wer Uebles thut, dem geht's übel.

Frz.: A qui mal fait, mal advient. (Kritzinger, 431b.)

It.: A chi mal fa, mal na. (Pazzaglia, 123, 1.)

15 Wer Uebles thut, kann sich zu nichts Gutem versehen.

It.: Chi la fa, l'aspetti.

16 Wer Uebles versucht, fürchte sich vor dem Argen.


Uebrig.

1 Das ist so übrig wie Dreck zu Weihnachten. - Weinhold, 15.

2 Hast du was übrig, um wegzugeben, so lass es regnen auf eine trockene Stelle.

In Nordfriesland: Heest wat aur, om weg tö dön, da let et riin üp en drüg steed. (Hansen, 8.)

*3 Dat öss äwrig, de fette Gans den Arsch to schmere. - Frischbier2, 3853.

Dem noch Geschenke zu bringen, der bereits im Ueberfluss lebt.

*4 Du böst hier äwrig wie Perdschet om Pingsten. (Pillkallen.) - Frischbier2, 3854.


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Uebrigbleiben.

Es wird ihm auch nicht mehr übrig bleiben als Erde sieben Schuh lang wie dem ärmsten Manne.


Uebriges.

* Er kann ein Uebriges thun. - Klix, 114; Parömiakon, 1571.


Uebrighaben.

* Er hat nichts mehr übrig als dreissig Tage im Monat und zum Kauen die Nägel. -Unterhaltungen des lit. Kränzchens in Königsberg, herausgegeben von Reusch, 1865, Nr. 1, S. 6.


Uebriglassen.

1 Wer nüt will übrig la, richt mit dem grosse Kelle-n a. - Sutermeister, 146.

*2 Lässt er was übrig, so streich's an die Hosen. - Eiselein, 323.


Uebrigsein.

Was übrig ist, fressen die Mäuse. (Wend. Lausitz.)


Uebung.

1 Die stäte übung thuts alles. - Gruter, I, 21; Petri, II, 144.

Lat.: Assiduus usus uni rei deditus et ingenium et artem saepe vincit. (Seybold, 42.)

2 Die übung bringt erfarung, erfarung kanns allein. - Gruter, I, 22; Petri, II, 146; Henisch, 922, 46; Körte, 6113.

Böhm.: Cviceni a zkuseni dava umcni. (Skola, 39.)

Frz.: A force de forger on devient forgeron. - En faisant on apprend. - Les affaires font les hommes. - L'experience fait le maeitre. (Masson, 338.)

It.: La pratica val piu della grammatica. (Masson, 338.)

Lat.: Per varios usus artem experientia facit. (Masson, 338.)

3 Die vbung lehret alles. - Sutor, 650.

4 Ein vbung beutet der andern die Hand. - Lehmann, 771, 16.

5 Lang Vbung macht witzig. - Petri, II, 431.

Dän.: Brug (övelse) er fader, og hukommelse moder til viisdom. (Prov. dan., 92.)

6 Ohne Uebung und Erfahrung lernt man nichts. - Luther, 443.

Holl.: Zonder oefening gaat de kunst verloren. (Harrebomee, II, 132a.)

7 Tägliche vbung gibt viel new erfindung. - Lehmann, 771, 23; Petri, II, 544.

It.: L'esercizio esercita la scienza. (Pazzaglia, 106, 2.)

Lat.: Per varios usus artem experientia fecit. (Gaal, 1565.)

8 Tegliche Vbung macht gute Meister. - Petri, II, 544; Körte, 6116; Braun, I, 4641.

Böhm.: Rozum se cvicenim brousi. - Castejsi, cviceni, jistejsi prospech. - Mistr Cvik. - Trapeni dava rozum zkuseni umeni. (Celakovsky, 216.)

9 Uebung bringt Kunst, Kunst bringt Gunst. - Simrock, 10613; Körte, 6114.

Dän.: Övelse gjör konsten let. (Prov. dan., 449.)

Lat.: Scribere scribendo, dicendo dicere disces. (Sutor, 729.)

10 Uebung bringt Kunst, sagte jener, und warf ein alt Weib zum Fenster hinaus, dass es sollte fliegen lernen. - Hoefer, 474.

11 Uebung ist der beste (Schul)Meister (die beste Lehrmeisterin). - Simrock, 10612; Petri, II, 554; Körte, 6115; Gaal, 565; Braun, I, 4642.

Frz.: En faisant on apprend.

Lat.: Exercitatio optima est magister. (Pauli, Schimpff, 309.) - Per varios usus artem experientia facit. (Binder II, 2541; Philippi, II, 94; Seybold, 439; Manilius, 1, 91.) - Usus artium magister optimus. (Seybold, 654; Egeria, 310; Philippi, II, 244; Sutor, 421.)

Schwed.: Oefningen är bäste lären mästaren. (Grubb, 117.)

12 Uebung lehrt alles.

13 Uebung macht auch den Bettelstab leicht.

Leider!

14 Uebung macht den Meister. - Bücking, 323; Hollenberg, II, 87; Müller, 24, 5; Petri, II, 554; Neus, 104; Eiselein, 458; Simrock, 10611; Gaal, 1565; Dove, 1041; Mayer, II, 152; Braun, I, 2671; für Waldeck: Curtze, 337, 294.

Dän.: Övelse giör mand. (Prov. dan., 117.)

Engl.: Use makes perfectness. (Gaal, 1565.)

Frz.: En forgeant on devient forgeron. - L'exercice fait (tout) le maeitre. (Kritzinger, 297a.)

Holl.: Eerst na lange oefening wordt de leerling meester. (Harrebomee, II, 132a.)

[Spaltenumbruch]
Ueberzählig.

1 Ich bin überzählig, man weist mir die Thür, sagt der Barfüsser von Limburg.Klosterspiegel, 24, 22.

*2 Er isch überzählig wie-n-e-n alte Soldat. (Solothurn.) – Schild, 95, 421.

Er ist unwerth, überflüssig.


Ueberzeugen.

Man überzeugt das Vieh und nicht den Mann.Graf, 292, 35.

In Bezug darauf, wann durch Zeugenbeweis festgestellt ist, ob den Herrn des Thiers, das einen Schaden angerichtet hat, eine Vertretung trifft.


Ueberzug.

1 Dat 's 'n Oewertoch, säd de Voss, un lett sich 't Fell öwer de Úren trecken.Hoefer, 370a; Hagen, 100, 37; Diermissen, 223; Schütze, III, 164; IV, 279.

*2 Man kann's zu Ueberzug und Unterfutter gebrauchen.

Holl.: Het dient tot spar en tot kloet. (Harrebomée, I, 415b.)


Ueberzwerch.

*1 Ueberzwerch wie den Bauern ein Adventsferkel.Scharfenberg, Hist. von Oberhessen, S. 111.

*2 Er wirft überzwerch und gewinnt kreuzweise.


Uebles.

1 Dass wir viel Uebles haben vernommen, ist alles von der Zung herkommen.Chaos, 481.

2 Es ist nichts so Uebles auf der Welt, es ist etwas gut.Parömiakon, 3221.

3 Kein vbels bleibt vngestraft.Egenolff, 322b.

4 Thue keinem Uebels, der dir Böses erweisen kann.Chaos, 293.

5 Thue nichts Uebles, so widerfährt dir nichts Uebles.Parömiakon, 2130.

6 Uebles ist bald gethan.

It.: A far gran male piccol tempo basta. (Pazzaglia, 123, 5.)

7 Uebles muss man dulden und auf Besserung hoffen.Bertram, 71.

8 Wer für Uebles Gutes thut, hat die Hölle nicht zu fürchten.

Engl.: For ill do well, then fear not hell. (Bohn II, 357.)

9 Wer nach Ueblem tracht', den muss man fassen, eh' er's macht.

Dän.: Man skal gribe en an dersom det gjør vee. (Prov. dan., 253.)

10 Wer nichts Uebles denkt, wird am ersten betrogen.Winckler, XIII, 1.

11 Wer sich selber Uebles thut, wird andern nicht wohlthun.

Holl.: Die zich zelven kwaad is, is niemand nut. (Harrebomée, I, 459b.)

12 Wer Uebles gethan hat, fürchtet die Ruthe.

Holl.: Die kwaad gedaan heeft, vreest de roede. (Harrebomée, II, 223b.)

13 Wer Uebles thun will, der findet bald Gelegenheit.

It.: A chi vuol far male non manca mai l' occasione. (Pazzaglia, 123, 2.)

14 Wer Uebles thut, dem geht's übel.

Frz.: A qui mal fait, mal advient. (Kritzinger, 431b.)

It.: A chi mal fà, mal nà. (Pazzaglia, 123, 1.)

15 Wer Uebles thut, kann sich zu nichts Gutem versehen.

It.: Chi la fa, l'aspetti.

16 Wer Uebles versucht, fürchte sich vor dem Argen.


Uebrig.

1 Das ist so übrig wie Dreck zu Weihnachten.Weinhold, 15.

2 Hast du was übrig, um wegzugeben, so lass es regnen auf eine trockene Stelle.

In Nordfriesland: Heest wat aur, om weg tö dön, da let et riin üp en drüg steed. (Hansen, 8.)

*3 Dat öss äwrig, de fette Gans den Arsch to schmêre.Frischbier2, 3853.

Dem noch Geschenke zu bringen, der bereits im Ueberfluss lebt.

*4 Du böst hier äwrig wie Pêrdschêt om Pingsten. (Pillkallen.) – Frischbier2, 3854.


[Spaltenumbruch]
Uebrigbleiben.

Es wird ihm auch nicht mehr übrig bleiben als Erde sieben Schuh lang wie dem ärmsten Manne.


Uebriges.

* Er kann ein Uebriges thun.Klix, 114; Parömiakon, 1571.


Uebrighaben.

* Er hat nichts mehr übrig als dreissig Tage im Monat und zum Kauen die Nägel. -Unterhaltungen des lit. Kränzchens in Königsberg, herausgegeben von Reusch, 1865, Nr. 1, S. 6.


Uebriglassen.

1 Wer nüt will übrig la, richt mit dem grosse Kelle-n a.Sutermeister, 146.

*2 Lässt er was übrig, so streich's an die Hosen.Eiselein, 323.


Uebrigsein.

Was übrig ist, fressen die Mäuse. (Wend. Lausitz.)


Uebung.

1 Die stäte übung thuts alles.Gruter, I, 21; Petri, II, 144.

Lat.: Assiduus usus uni rei deditus et ingenium et artem saepe vincit. (Seybold, 42.)

2 Die übung bringt erfarung, erfarung kanns allein.Gruter, I, 22; Petri, II, 146; Henisch, 922, 46; Körte, 6113.

Böhm.: Cvíčení a zkušení davà umčni. (Skola, 39.)

Frz.: A force de forger on devient forgeron. – En faisant on apprend. – Les affaires font les hommes. – L'expérience fait le maître. (Masson, 338.)

It.: La pratica val più della grammatica. (Masson, 338.)

Lat.: Per varios usus artem experientia facit. (Masson, 338.)

3 Die vbung lehret alles.Sutor, 650.

4 Ein vbung beutet der andern die Hand.Lehmann, 771, 16.

5 Lang Vbung macht witzig.Petri, II, 431.

Dän.: Brug (øvelse) er fader, og hukommelse moder til viisdom. (Prov. dan., 92.)

6 Ohne Uebung und Erfahrung lernt man nichts.Luther, 443.

Holl.: Zonder oefening gaat de kunst verloren. (Harrebomée, II, 132a.)

7 Tägliche vbung gibt viel new erfindung.Lehmann, 771, 23; Petri, II, 544.

It.: L'esercizio esercita la scienza. (Pazzaglia, 106, 2.)

Lat.: Per varios usus artem experientia fecit. (Gaal, 1565.)

8 Tegliche Vbung macht gute Meister.Petri, II, 544; Körte, 6116; Braun, I, 4641.

Böhm.: Rozum se cvičením brousí. – Častĕjší, cvičeni, jistĕjší prospĕch. – Mistr Cvik. – Trápeni dává rozum zkušení umĕni. (Čelakovsky, 216.)

9 Uebung bringt Kunst, Kunst bringt Gunst.Simrock, 10613; Körte, 6114.

Dän.: Øvelse gjør konsten let. (Prov. dan., 449.)

Lat.: Scribere scribendo, dicendo dicere disces. (Sutor, 729.)

10 Uebung bringt Kunst, sagte jener, und warf ein alt Weib zum Fenster hinaus, dass es sollte fliegen lernen.Hoefer, 474.

11 Uebung ist der beste (Schul)Meister (die beste Lehrmeisterin).Simrock, 10612; Petri, II, 554; Körte, 6115; Gaal, 565; Braun, I, 4642.

Frz.: En faisant on apprend.

Lat.: Exercitatio optima est magister. (Pauli, Schimpff, 309.) – Per varios usus artem experientia facit. (Binder II, 2541; Philippi, II, 94; Seybold, 439; Manilius, 1, 91.) – Usus artium magister optimus. (Seybold, 654; Egeria, 310; Philippi, II, 244; Sutor, 421.)

Schwed.: Oefningen är bäste lären mästaren. (Grubb, 117.)

12 Uebung lehrt alles.

13 Uebung macht auch den Bettelstab leicht.

Leider!

14 Uebung macht den Meister.Bücking, 323; Hollenberg, II, 87; Müller, 24, 5; Petri, II, 554; Neus, 104; Eiselein, 458; Simrock, 10611; Gaal, 1565; Dove, 1041; Mayer, II, 152; Braun, I, 2671; für Waldeck: Curtze, 337, 294.

Dän.: Øvelse giør mand. (Prov. dan., 117.)

Engl.: Use makes perfectness. (Gaal, 1565.)

Frz.: En forgeant on devient forgeron. – L'exercice fait (tout) le maître. (Kritzinger, 297a.)

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[[701]/0707] Ueberzählig. 1 Ich bin überzählig, man weist mir die Thür, sagt der Barfüsser von Limburg. – Klosterspiegel, 24, 22. *2 Er isch überzählig wie-n-e-n alte Soldat. (Solothurn.) – Schild, 95, 421. Er ist unwerth, überflüssig. Ueberzeugen. Man überzeugt das Vieh und nicht den Mann. – Graf, 292, 35. In Bezug darauf, wann durch Zeugenbeweis festgestellt ist, ob den Herrn des Thiers, das einen Schaden angerichtet hat, eine Vertretung trifft. Ueberzug. 1 Dat 's 'n Oewertoch, säd de Voss, un lett sich 't Fell öwer de Úren trecken. – Hoefer, 370a; Hagen, 100, 37; Diermissen, 223; Schütze, III, 164; IV, 279. *2 Man kann's zu Ueberzug und Unterfutter gebrauchen. Holl.: Het dient tot spar en tot kloet. (Harrebomée, I, 415b.) Ueberzwerch. *1 Ueberzwerch wie den Bauern ein Adventsferkel. – Scharfenberg, Hist. von Oberhessen, S. 111. *2 Er wirft überzwerch und gewinnt kreuzweise. Uebles. 1 Dass wir viel Uebles haben vernommen, ist alles von der Zung herkommen. – Chaos, 481. 2 Es ist nichts so Uebles auf der Welt, es ist etwas gut. – Parömiakon, 3221. 3 Kein vbels bleibt vngestraft. – Egenolff, 322b. 4 Thue keinem Uebels, der dir Böses erweisen kann. – Chaos, 293. 5 Thue nichts Uebles, so widerfährt dir nichts Uebles. – Parömiakon, 2130. 6 Uebles ist bald gethan. It.: A far gran male piccol tempo basta. (Pazzaglia, 123, 5.) 7 Uebles muss man dulden und auf Besserung hoffen. – Bertram, 71. 8 Wer für Uebles Gutes thut, hat die Hölle nicht zu fürchten. Engl.: For ill do well, then fear not hell. (Bohn II, 357.) 9 Wer nach Ueblem tracht', den muss man fassen, eh' er's macht. Dän.: Man skal gribe en an dersom det gjør vee. (Prov. dan., 253.) 10 Wer nichts Uebles denkt, wird am ersten betrogen. – Winckler, XIII, 1. 11 Wer sich selber Uebles thut, wird andern nicht wohlthun. Holl.: Die zich zelven kwaad is, is niemand nut. (Harrebomée, I, 459b.) 12 Wer Uebles gethan hat, fürchtet die Ruthe. Holl.: Die kwaad gedaan heeft, vreest de roede. (Harrebomée, II, 223b.) 13 Wer Uebles thun will, der findet bald Gelegenheit. It.: A chi vuol far male non manca mai l' occasione. (Pazzaglia, 123, 2.) 14 Wer Uebles thut, dem geht's übel. Frz.: A qui mal fait, mal advient. (Kritzinger, 431b.) It.: A chi mal fà, mal nà. (Pazzaglia, 123, 1.) 15 Wer Uebles thut, kann sich zu nichts Gutem versehen. It.: Chi la fa, l'aspetti. 16 Wer Uebles versucht, fürchte sich vor dem Argen. Uebrig. 1 Das ist so übrig wie Dreck zu Weihnachten. – Weinhold, 15. 2 Hast du was übrig, um wegzugeben, so lass es regnen auf eine trockene Stelle. In Nordfriesland: Heest wat aur, om weg tö dön, da let et riin üp en drüg steed. (Hansen, 8.) *3 Dat öss äwrig, de fette Gans den Arsch to schmêre. – Frischbier2, 3853. Dem noch Geschenke zu bringen, der bereits im Ueberfluss lebt. *4 Du böst hier äwrig wie Pêrdschêt om Pingsten. (Pillkallen.) – Frischbier2, 3854. Uebrigbleiben. Es wird ihm auch nicht mehr übrig bleiben als Erde sieben Schuh lang wie dem ärmsten Manne. Uebriges. * Er kann ein Uebriges thun. – Klix, 114; Parömiakon, 1571. Uebrighaben. * Er hat nichts mehr übrig als dreissig Tage im Monat und zum Kauen die Nägel. -Unterhaltungen des lit. Kränzchens in Königsberg, herausgegeben von Reusch, 1865, Nr. 1, S. 6. Uebriglassen. 1 Wer nüt will übrig la, richt mit dem grosse Kelle-n a. – Sutermeister, 146. *2 Lässt er was übrig, so streich's an die Hosen. – Eiselein, 323. Uebrigsein. Was übrig ist, fressen die Mäuse. (Wend. Lausitz.) Uebung. 1 Die stäte übung thuts alles. – Gruter, I, 21; Petri, II, 144. Lat.: Assiduus usus uni rei deditus et ingenium et artem saepe vincit. (Seybold, 42.) 2 Die übung bringt erfarung, erfarung kanns allein. – Gruter, I, 22; Petri, II, 146; Henisch, 922, 46; Körte, 6113. Böhm.: Cvíčení a zkušení davà umčni. (Skola, 39.) Frz.: A force de forger on devient forgeron. – En faisant on apprend. – Les affaires font les hommes. – L'expérience fait le maître. (Masson, 338.) It.: La pratica val più della grammatica. (Masson, 338.) Lat.: Per varios usus artem experientia facit. (Masson, 338.) 3 Die vbung lehret alles. – Sutor, 650. 4 Ein vbung beutet der andern die Hand. – Lehmann, 771, 16. 5 Lang Vbung macht witzig. – Petri, II, 431. Dän.: Brug (øvelse) er fader, og hukommelse moder til viisdom. (Prov. dan., 92.) 6 Ohne Uebung und Erfahrung lernt man nichts. – Luther, 443. Holl.: Zonder oefening gaat de kunst verloren. (Harrebomée, II, 132a.) 7 Tägliche vbung gibt viel new erfindung. – Lehmann, 771, 23; Petri, II, 544. It.: L'esercizio esercita la scienza. (Pazzaglia, 106, 2.) Lat.: Per varios usus artem experientia fecit. (Gaal, 1565.) 8 Tegliche Vbung macht gute Meister. – Petri, II, 544; Körte, 6116; Braun, I, 4641. Böhm.: Rozum se cvičením brousí. – Častĕjší, cvičeni, jistĕjší prospĕch. – Mistr Cvik. – Trápeni dává rozum zkušení umĕni. (Čelakovsky, 216.) 9 Uebung bringt Kunst, Kunst bringt Gunst. – Simrock, 10613; Körte, 6114. Dän.: Øvelse gjør konsten let. (Prov. dan., 449.) Lat.: Scribere scribendo, dicendo dicere disces. (Sutor, 729.) 10 Uebung bringt Kunst, sagte jener, und warf ein alt Weib zum Fenster hinaus, dass es sollte fliegen lernen. – Hoefer, 474. 11 Uebung ist der beste (Schul)Meister (die beste Lehrmeisterin). – Simrock, 10612; Petri, II, 554; Körte, 6115; Gaal, 565; Braun, I, 4642. Frz.: En faisant on apprend. Lat.: Exercitatio optima est magister. (Pauli, Schimpff, 309.) – Per varios usus artem experientia facit. (Binder II, 2541; Philippi, II, 94; Seybold, 439; Manilius, 1, 91.) – Usus artium magister optimus. (Seybold, 654; Egeria, 310; Philippi, II, 244; Sutor, 421.) Schwed.: Oefningen är bäste lären mästaren. (Grubb, 117.) 12 Uebung lehrt alles. 13 Uebung macht auch den Bettelstab leicht. Leider! 14 Uebung macht den Meister. – Bücking, 323; Hollenberg, II, 87; Müller, 24, 5; Petri, II, 554; Neus, 104; Eiselein, 458; Simrock, 10611; Gaal, 1565; Dove, 1041; Mayer, II, 152; Braun, I, 2671; für Waldeck: Curtze, 337, 294. Dän.: Øvelse giør mand. (Prov. dan., 117.) Engl.: Use makes perfectness. (Gaal, 1565.) Frz.: En forgeant on devient forgeron. – L'exercice fait (tout) le maître. (Kritzinger, 297a.) Holl.: Eerst na lange oefening wordt de leerling meester. (Harrebomée, II, 132a.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [701]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/707>, abgerufen am 20.04.2024.