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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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Schlafapfel.

* Er ist en Schloföpfel. (S. Lahmarsch.) - Sutermeister, 61.


Schlafbank.

Van de Slapbank geit numms wedder aff, he ward der denn affdragen. (Oldenburg.) - Goldschmidt, II, 27.


Schlafen.

1 Beter is dot geslapen, denn dot gelopen.

Lat.: Stertendo praestat quam cursu fata subire. (Tunn., 192.)

2 Beyzeiten schlaffen gehen, früe auffstehen vnd jung freyen soll niemand gerewen. - Henisch, 1207, 32; Mathesy, 203b.

3 De da will slapen, de mut ok wat schapen. (Holst.) - Schütze, IV, 23; Diermissen, 277.

Wer gut schlafen will, muss rüstig schaffen, arbeiten.

4 De der slöpt, de bitt (beisst) nüms (niemand). (Ostfries.) - Bueren, 124; Frommann, III, 430, 289; Eichwald, 1743.

5 De lang slöppt, de Gott ernährt, de fro upsteit, de vel vertert. - Bueren, 146; Eichwald, 1744; Frommann, IV, 141, 300; Schlingmann, 1234; Hauskalender, I.

6 De lang slöppt un denn flink löppt, kümmt ok to Städ1. (Mecklenburg.) - Günther. II, 199, 34; Firmenich, I, 70, 2.

1) In der Altmark: ...und drall löppt, kümmt doch to Maot. (Danneil, 275.) - Wer seine Kräfte zusammennimmt, kann manches Versäumte durch grössere Thätigkeit wieder einholen.

7 De lang slöpt un fleitig löpt, den segnet Gott in Slap; de frö upsteit un nig vel deit, dat is vergebliche Arbeit. (Holst.) - Schütze, III, 9.

8 Denck nicht, dass schlaff der gantze hauff, der lig und mit der nasen schnauff.

Lat.: Naso stertentes, interdum sunt uigilantes. (Loci comm., 71.)

9 Der kann sanft schlafen, der keine Sorge hat.

Bei Tunnicius (211): He mach sachde slapen, de neine sorge heft. (Dormit in utramvis aurem quem cura relinquit.)

10 Der schläft auf sanftem Kissen, der rein ist im Gewissen. - Parömiakon, 2201.

11 Der schläft nicht fest, der an die Füsse friert.

12 Der schläft sicher, wer nichts zu verlieren hat.

Frz.: Celui qui n'a rien a perdre, peut dormir en surete. (Kritzinger, 525b.)

13 Der schlefft wol (sanfft), der nit empfindt (fühlet, weiss), das er hart (unsanft, übel) ligt. - Franck, I, 66a; Lehmann, II, 66, 167; Petri, II, 106; Henisch, 1679, 1; Simrock, 9041; Witzfunken, IVb, 111; Körte, 5328; Körte2, 6669.

Böhm.: Sladke vyspani - pest pod hlavu a pasem ee prikryti. (Celakovsky, 283.)

Lat.: Bene dormit qui non sentit quam male dormiat. (Franck, I, 61a.)

Poln.: Slodkie wyspanie piesc pod glowe a pasem sie odsziawzy. (Celakovsky, 283.)

14 Du gewinst dein Ding schlaffend. - Sutor, 277.

15 Ein gut Schlaffen ist so gut wie ein gut Essen. - Henisch, 948, 47; Petri, II, 838; Körte, 5327; Simrock, 9039; Braun, I, 3881; Masson, 303.

16 Ein jeder schläft bei seiner Frau auf seine Weise. - Pistor., X, 92; Simrock, 9046.

17 Einer schlefft vnd sein Netz fahet. - Petri, II, 181; Sprichwörterschatz, 125.

18 Es ist übel zu schlaffen, wenn man sich selber wiegen muss. - Winckler, V, 32.

19 Es kommt nichts im Schlaf. - Simrock, 9040.

20 Es mag sanfft schlaffen, der kein sorg hat. - Petri, II, 241.

21 Es muss mancher hungrig schlafen gehen, wenn er auch einen Backofen im Hause hat.

In Aegypten sagt man von einer Person, die Mangel leidet, obgleich sie dem Ueberfluss am nächsten ist: Sie ging hungrig schlafen, und ihr Mann ist ein Bäcker. (Burckhardt, 148.)

22 Es schlaffen nit all, die da schnarchen. - Franck, II, 921.

Bei Tunnicius (917): Se slapen nicht al de snorken [Spaltenumbruch] unde de ogen to hebben. (Non stertens omnis dormit neque lumina claudens.)

Dän.: De söve ikke alle der snive og snarke. (Bohn I, 357.)

Poln.: Nie kazdy spi, co chrapi. (Lompa, 23.)

23 Es schlaffen nit all, die die augen zu hond. - Franck, I, 78a; Petri, II, 523; Lehmann, II, 138, 97; Coler, 589a; Schottel, 1120b; Sailer, 270; Oec. rur., 576; Winckler, XX, 87; Frischbier2, 3315; Braun, I, 3878.

Böhm.: Nespi kazdy, kdo privrene oci ma. (Celakovsky, 43.)

Dän.: Man soffner ey alt det man skryder. (Prov. dan., 517.)

It.: Non tutti dormono quelli ch' hanno serrato gl' occhi. (Pazzaglia, 104, 2; Bohn I, 115.)

Kroat.: Nespi vsaki, koi oci zaperte derzi. (Celakovsky, 43.)

Lat.: Non omnes stertentes dormiunt. (Binder II, 2199.)

24 Es schläfft einer sänffter in gutem Gewissen, als in gantzer Haut. - Lehmann, 311, 4.

Dän.: Swar er den söffn, som med synden synden soffwis. (Prov. dan., 522.)

25 Es schläft einer nicht so lange als der andere.

Die Dänen geben an, wie lange der eine oder der andere nach seinem Berufe schlafe: En student ma sove sex timer, en vandrings mandsyv, en arbeyder otte, en lad nitten. (Prov. dan., 521.)

26 Es schläft mancher mit offenem Auge wie der Hase.

Glaube also nicht, dass er wirklich schläft.

27 Es schläft nicht jeder, der im Bette liegt. (Surinam.)

28 Es schläft sich keiner zu einem grossen Manne.

Lat.: Ut famam acquiras, festinus desere lectum. (Gaal, 550.)

29 Es schlefft einer desto sanffter, wenn hundert Gulden für dem Bethe stehn. - Petri, II, 296; Henisch, 343, 17.

30 Es seynd noch nit alle schlaffen gangen. - Sutor, 974.

31 Früe schlaffen gehen vnd früe auffstehen erspart viel Apotekens. - Mathesy, 210b.

32 Früe schlaffen gehen vnd früe auffstehen ist vor viel Kranckheiten ein bewerthe Artzney. - Lehmann, 51, 46; Henisch, 1265, 4; Petri, II, 319.

33 Früh schlafen gehen und früh aufstehen schliesst viel Krankheiten die Thür zu. - Simrock, 9085.

Dän.: Stat aarle op, det giver dig en sund krop. (Prov. dan., 552.)

Engl.: Early to bed and early to rise make a man healthy, wealthy and wise.

Frz.: Lever a cinq, diner a neuf, souper a cinq, coucher a neuf font vivre d'ans nonante-neuf.

Schwed.: Tidigt i säng och bittida uppgör en man sund, rik och wis. (Marin, 26.)

34 Gänk schlofen en Schtanjd no den Küken und schtänd af müt dem Dach. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 420.

35 Gut schlafen ist so gut wie gut essen.

36 Ich schlafe nicht besser, sagte der Bauer (die alte Frau), als in der Predigt.

37 Je länger man schläft, je weniger man lebt.

It.: Chi voglia piu che gl' altri, anche piu vive. (Pazzaglia, 414, 4.)

Poln.: Dlugi sen krotkie zycie. (Lompa, 9.)

38 Je lenger geschlaffen, je weniger geschaffen. - Petri, II, 844.

39 Je mehr man schläfft, je mehr man schlaffen will. - Gruter, III, 53; Lehmann, II, 282, 29.

Holl.: Alle ding is maar eene gewoonte, hoe meer men slaapt, hoe meer men slapen wil. (Harrebomee, I, 134.)

40 Lang schlaffen thut Laster schaffen. - Petri, II, 431.

41 Man darf nig slopen, wenn dat Glück vör der Dühr ess. (Lippe.)

42 Man kann nicht für andere schlafen, aber für sie arbeiten.

It.: S'io dormo, dormo a mi, s'io lavoro, non so a che. (Bohn I, 126.)

43 Man kann nicht zugleich schlafen und Schildwach stehen.

It.: Non si puol dormire, e far la guardia. (Pazzaglia, 104, 3.)

44 Man schläfft sich nit gelert. - Franck, II, 155b; Gruter, I, 58; Eiselein, 550; Simrock, 3358; Körte, 4036; Braun, I, 2504.

Lat.: Multi scire volunt, sed vere discere nolunt. (Sutor, 732.)

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Schlafapfel.

* Er ist en Schloföpfel. (S. Lahmarsch.) – Sutermeister, 61.


Schlafbank.

Van de Slapbank geit numms wedder aff, he ward der denn affdragen. (Oldenburg.) – Goldschmidt, II, 27.


Schlafen.

1 Beter is dôt geslapen, denn dôt gelopen.

Lat.: Stertendo praestat quam cursu fata subire. (Tunn., 192.)

2 Beyzeiten schlaffen gehen, früe auffstehen vnd jung freyen soll niemand gerewen.Henisch, 1207, 32; Mathesy, 203b.

3 De da will slâpen, de mut ôk wat schâpen. (Holst.) – Schütze, IV, 23; Diermissen, 277.

Wer gut schlafen will, muss rüstig schaffen, arbeiten.

4 De der slöpt, de bitt (beisst) nüms (niemand). (Ostfries.) – Bueren, 124; Frommann, III, 430, 289; Eichwald, 1743.

5 De lang slöppt, de Gott ernährt, de fro upsteit, de vêl vertêrt.Bueren, 146; Eichwald, 1744; Frommann, IV, 141, 300; Schlingmann, 1234; Hauskalender, I.

6 De lâng slöppt un denn flink löppt, kümmt ôk to Städ1. (Mecklenburg.) – Günther. II, 199, 34; Firmenich, I, 70, 2.

1) In der Altmark: ...und drall löppt, kümmt doch to Maot. (Danneil, 275.) – Wer seine Kräfte zusammennimmt, kann manches Versäumte durch grössere Thätigkeit wieder einholen.

7 De lang slöpt un flîtig löpt, den segnet Gott in Slâp; de frö upsteit un nig vêl deit, dat is vergebliche Arbeit. (Holst.) – Schütze, III, 9.

8 Denck nicht, dass schlaff der gantze hauff, der lig und mit der nasen schnauff.

Lat.: Naso stertentes, interdum sunt uigilantes. (Loci comm., 71.)

9 Der kann sanft schlafen, der keine Sorge hat.

Bei Tunnicius (211): He mach sachde slapen, de neine sorge heft. (Dormit in utramvis aurem quem cura relinquit.)

10 Der schläft auf sanftem Kissen, der rein ist im Gewissen.Parömiakon, 2201.

11 Der schläft nicht fest, der an die Füsse friert.

12 Der schläft sicher, wer nichts zu verlieren hat.

Frz.: Celui qui n'a rien à perdre, peut dormir en sureté. (Kritzinger, 525b.)

13 Der schlefft wol (sanfft), der nit empfindt (fühlet, weiss), das er hart (unsanft, übel) ligt.Franck, I, 66a; Lehmann, II, 66, 167; Petri, II, 106; Henisch, 1679, 1; Simrock, 9041; Witzfunken, IVb, 111; Körte, 5328; Körte2, 6669.

Böhm.: Sladké vyspání – pĕst pod hlavu a pasem ee přikrýti. (Čelakovsky, 283.)

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Poln.: Słodkie wyspanie pięść pod głowę a pasem się odsziawzy. (Čelakovsky, 283.)

14 Du gewinst dein Ding schlaffend.Sutor, 277.

15 Ein gut Schlaffen ist so gut wie ein gut Essen.Henisch, 948, 47; Petri, II, 838; Körte, 5327; Simrock, 9039; Braun, I, 3881; Masson, 303.

16 Ein jeder schläft bei seiner Frau auf seine Weise.Pistor., X, 92; Simrock, 9046.

17 Einer schlefft vnd sein Netz fahet.Petri, II, 181; Sprichwörterschatz, 125.

18 Es ist übel zu schlaffen, wenn man sich selber wiegen muss.Winckler, V, 32.

19 Es kommt nichts im Schlaf.Simrock, 9040.

20 Es mag sanfft schlaffen, der kein sorg hat.Petri, II, 241.

21 Es muss mancher hungrig schlafen gehen, wenn er auch einen Backofen im Hause hat.

In Aegypten sagt man von einer Person, die Mangel leidet, obgleich sie dem Ueberfluss am nächsten ist: Sie ging hungrig schlafen, und ihr Mann ist ein Bäcker. (Burckhardt, 148.)

22 Es schlaffen nit all, die da schnarchen.Franck, II, 921.

Bei Tunnicius (917): Se slapen nicht al de snorken [Spaltenumbruch] unde de ogen tô hebben. (Non stertens omnis dormit neque lumina claudens.)

Dän.: De søve ikke alle der snive og snarke. (Bohn I, 357.)

Poln.: Nie každy śpi, co chrapi. (Lompa, 23.)

23 Es schlaffen nit all, die die augen zu hond.Franck, I, 78a; Petri, II, 523; Lehmann, II, 138, 97; Coler, 589a; Schottel, 1120b; Sailer, 270; Oec. rur., 576; Winckler, XX, 87; Frischbier2, 3315; Braun, I, 3878.

Böhm.: Nespí každý, kdo přivřené oči má. (Čelakovsky, 43.)

Dän.: Man soffner ey alt det man skryder. (Prov. dan., 517.)

It.: Non tutti dormono quelli ch' hanno serrato gl' occhi. (Pazzaglia, 104, 2; Bohn I, 115.)

Kroat.: Nespi vsaki, koi oči zaperte derži. (Čelakovsky, 43.)

Lat.: Non omnes stertentes dormiunt. (Binder II, 2199.)

24 Es schläfft einer sänffter in gutem Gewissen, als in gantzer Haut.Lehmann, 311, 4.

Dän.: Swar er den søffn, som med synden synden soffwis. (Prov. dan., 522.)

25 Es schläft einer nicht so lange als der andere.

Die Dänen geben an, wie lange der eine oder der andere nach seinem Berufe schlafe: En student ma sove sex timer, en vandrings mandsyv, en arbeyder otte, en lad nitten. (Prov. dan., 521.)

26 Es schläft mancher mit offenem Auge wie der Hase.

Glaube also nicht, dass er wirklich schläft.

27 Es schläft nicht jeder, der im Bette liegt. (Surinam.)

28 Es schläft sich keiner zu einem grossen Manne.

Lat.: Ut famam acquiras, festinus desere lectum. (Gaal, 550.)

29 Es schlefft einer desto sanffter, wenn hundert Gulden für dem Bethe stehn.Petri, II, 296; Henisch, 343, 17.

30 Es seynd noch nit alle schlaffen gangen.Sutor, 974.

31 Früe schlaffen gehen vnd früe auffstehen erspart viel Apotekens.Mathesy, 210b.

32 Früe schlaffen gehen vnd früe auffstehen ist vor viel Kranckheiten ein bewerthe Artzney.Lehmann, 51, 46; Henisch, 1265, 4; Petri, II, 319.

33 Früh schlafen gehen und früh aufstehen schliesst viel Krankheiten die Thür zu.Simrock, 9085.

Dän.: Stat aarle op, det giver dig en sund krop. (Prov. dan., 552.)

Engl.: Early to bed and early to rise make a man healthy, wealthy and wise.

Frz.: Lever à cinq, diner à neuf, souper à cinq, coucher à neuf font vivre d'ans nonante-neuf.

Schwed.: Tidigt i säng och bittida uppgør en man sund, rik och wis. (Marin, 26.)

34 Gänk schlôfen en Schtanjd nô den Küken und schtänd af müt dem Dâch. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 420.

35 Gut schlafen ist so gut wie gut essen.

36 Ich schlafe nicht besser, sagte der Bauer (die alte Frau), als in der Predigt.

37 Je länger man schläft, je weniger man lebt.

It.: Chi voglia più chè gl' altri, anche più vive. (Pazzaglia, 414, 4.)

Poln.: Długi sen krótkie życie. (Lompa, 9.)

38 Je lenger geschlaffen, je weniger geschaffen.Petri, II, 844.

39 Je mehr man schläfft, je mehr man schlaffen will.Gruter, III, 53; Lehmann, II, 282, 29.

Holl.: Alle ding is maar eene gewoonte, hoe meer men slaapt, hoe meer men slapen wil. (Harrebomée, I, 134.)

40 Lang schlaffen thut Laster schaffen.Petri, II, 431.

41 Man darf nig slopen, wenn dat Glück vör der Dühr ess. (Lippe.)

42 Man kann nicht für andere schlafen, aber für sie arbeiten.

It.: S'io dormo, dormo a mi, s'io lavoro, non so a che. (Bohn I, 126.)

43 Man kann nicht zugleich schlafen und Schildwach stehen.

It.: Non si puol dormire, e far la guardia. (Pazzaglia, 104, 3.)

44 Man schläfft sich nit gelert.Franck, II, 155b; Gruter, I, 58; Eiselein, 550; Simrock, 3358; Körte, 4036; Braun, I, 2504.

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[[99]/0105] Schlafapfel. * Er ist en Schloföpfel. (S. Lahmarsch.) – Sutermeister, 61. Schlafbank. Van de Slapbank geit numms wedder aff, he ward der denn affdragen. (Oldenburg.) – Goldschmidt, II, 27. Schlafen. 1 Beter is dôt geslapen, denn dôt gelopen. Lat.: Stertendo praestat quam cursu fata subire. (Tunn., 192.) 2 Beyzeiten schlaffen gehen, früe auffstehen vnd jung freyen soll niemand gerewen. – Henisch, 1207, 32; Mathesy, 203b. 3 De da will slâpen, de mut ôk wat schâpen. (Holst.) – Schütze, IV, 23; Diermissen, 277. Wer gut schlafen will, muss rüstig schaffen, arbeiten. 4 De der slöpt, de bitt (beisst) nüms (niemand). (Ostfries.) – Bueren, 124; Frommann, III, 430, 289; Eichwald, 1743. 5 De lang slöppt, de Gott ernährt, de fro upsteit, de vêl vertêrt. – Bueren, 146; Eichwald, 1744; Frommann, IV, 141, 300; Schlingmann, 1234; Hauskalender, I. 6 De lâng slöppt un denn flink löppt, kümmt ôk to Städ1. (Mecklenburg.) – Günther. 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(Kritzinger, 525b.) 13 Der schlefft wol (sanfft), der nit empfindt (fühlet, weiss), das er hart (unsanft, übel) ligt. – Franck, I, 66a; Lehmann, II, 66, 167; Petri, II, 106; Henisch, 1679, 1; Simrock, 9041; Witzfunken, IVb, 111; Körte, 5328; Körte2, 6669. Böhm.: Sladké vyspání – pĕst pod hlavu a pasem ee přikrýti. (Čelakovsky, 283.) Lat.: Bene dormit qui non sentit quam male dormiat. (Franck, I, 61a.) Poln.: Słodkie wyspanie pięść pod głowę a pasem się odsziawzy. (Čelakovsky, 283.) 14 Du gewinst dein Ding schlaffend. – Sutor, 277. 15 Ein gut Schlaffen ist so gut wie ein gut Essen. – Henisch, 948, 47; Petri, II, 838; Körte, 5327; Simrock, 9039; Braun, I, 3881; Masson, 303. 16 Ein jeder schläft bei seiner Frau auf seine Weise. – Pistor., X, 92; Simrock, 9046. 17 Einer schlefft vnd sein Netz fahet. – Petri, II, 181; Sprichwörterschatz, 125. 18 Es ist übel zu schlaffen, wenn man sich selber wiegen muss. – Winckler, V, 32. 19 Es kommt nichts im Schlaf. – Simrock, 9040. 20 Es mag sanfft schlaffen, der kein sorg hat. – Petri, II, 241. 21 Es muss mancher hungrig schlafen gehen, wenn er auch einen Backofen im Hause hat. In Aegypten sagt man von einer Person, die Mangel leidet, obgleich sie dem Ueberfluss am nächsten ist: Sie ging hungrig schlafen, und ihr Mann ist ein Bäcker. (Burckhardt, 148.) 22 Es schlaffen nit all, die da schnarchen. – Franck, II, 921. Bei Tunnicius (917): Se slapen nicht al de snorken unde de ogen tô hebben. (Non stertens omnis dormit neque lumina claudens.) Dän.: De søve ikke alle der snive og snarke. (Bohn I, 357.) Poln.: Nie každy śpi, co chrapi. (Lompa, 23.) 23 Es schlaffen nit all, die die augen zu hond. – Franck, I, 78a; Petri, II, 523; Lehmann, II, 138, 97; Coler, 589a; Schottel, 1120b; Sailer, 270; Oec. rur., 576; Winckler, XX, 87; Frischbier2, 3315; Braun, I, 3878. Böhm.: Nespí každý, kdo přivřené oči má. (Čelakovsky, 43.) Dän.: Man soffner ey alt det man skryder. (Prov. dan., 517.) It.: Non tutti dormono quelli ch' hanno serrato gl' occhi. (Pazzaglia, 104, 2; Bohn I, 115.) Kroat.: Nespi vsaki, koi oči zaperte derži. (Čelakovsky, 43.) Lat.: Non omnes stertentes dormiunt. (Binder II, 2199.) 24 Es schläfft einer sänffter in gutem Gewissen, als in gantzer Haut. – Lehmann, 311, 4. Dän.: Swar er den søffn, som med synden synden soffwis. (Prov. dan., 522.) 25 Es schläft einer nicht so lange als der andere. Die Dänen geben an, wie lange der eine oder der andere nach seinem Berufe schlafe: En student ma sove sex timer, en vandrings mandsyv, en arbeyder otte, en lad nitten. (Prov. dan., 521.) 26 Es schläft mancher mit offenem Auge wie der Hase. Glaube also nicht, dass er wirklich schläft. 27 Es schläft nicht jeder, der im Bette liegt. (Surinam.) 28 Es schläft sich keiner zu einem grossen Manne. Lat.: Ut famam acquiras, festinus desere lectum. (Gaal, 550.) 29 Es schlefft einer desto sanffter, wenn hundert Gulden für dem Bethe stehn. – Petri, II, 296; Henisch, 343, 17. 30 Es seynd noch nit alle schlaffen gangen. – Sutor, 974. 31 Früe schlaffen gehen vnd früe auffstehen erspart viel Apotekens. – Mathesy, 210b. 32 Früe schlaffen gehen vnd früe auffstehen ist vor viel Kranckheiten ein bewerthe Artzney. – Lehmann, 51, 46; Henisch, 1265, 4; Petri, II, 319. 33 Früh schlafen gehen und früh aufstehen schliesst viel Krankheiten die Thür zu. – Simrock, 9085. Dän.: Stat aarle op, det giver dig en sund krop. (Prov. dan., 552.) Engl.: Early to bed and early to rise make a man healthy, wealthy and wise. Frz.: Lever à cinq, diner à neuf, souper à cinq, coucher à neuf font vivre d'ans nonante-neuf. Schwed.: Tidigt i säng och bittida uppgør en man sund, rik och wis. (Marin, 26.) 34 Gänk schlôfen en Schtanjd nô den Küken und schtänd af müt dem Dâch. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 420. 35 Gut schlafen ist so gut wie gut essen. 36 Ich schlafe nicht besser, sagte der Bauer (die alte Frau), als in der Predigt. 37 Je länger man schläft, je weniger man lebt. It.: Chi voglia più chè gl' altri, anche più vive. (Pazzaglia, 414, 4.) Poln.: Długi sen krótkie życie. (Lompa, 9.) 38 Je lenger geschlaffen, je weniger geschaffen. – Petri, II, 844. 39 Je mehr man schläfft, je mehr man schlaffen will. – Gruter, III, 53; Lehmann, II, 282, 29. Holl.: Alle ding is maar eene gewoonte, hoe meer men slaapt, hoe meer men slapen wil. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [99]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/105>, abgerufen am 29.03.2024.