Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 5 Auch im Spiel kann man den Freund erkennen.

Böhm.: I ve hre pritele poznas. (Celakovsky, 142.)

6 Auf dem Spiel gilt alles. - Pistor., IV, 17; Estor, II, 318, 3569; Simrock, 9743; Graf, 229, 41.

So werden z. B. mindergehaltige Münzen im Spiel für voll berechnet und angenommen.

7 Bei bösem Spiel muss man ein gut Gesicht machen.

Holl.: Bij een slecht spel een goed gezigt zetten. (Harrebomee, II, 285a.)

8 Bei Spiel und Trank wird einem die Zeit nicht lang.

Frz.: En jouant et en bauvent, on ne trouve pas le tems grand. (Kritzinger, 401a.)

9 Bei Spiel und Trinkgelag kein Gelehrter werden mag.

Frz.: Etude de feu, de jeu et de fenetre n'ont jamais fait un savant pretre. (Cahier, 705.)

10 Beim Spiel erkennt man, was in einem steckt.

Frz.: Le jeu est la pierre de touche, qui fait connoitre l'humeur et l'avidite d'une personne. (Kritzinger, 389b.)

11 Beim Spiel ist Aufhören das beste. - Henisch, 326, 27; Petri, II, 23.

12 Beim Spiel ist Aufpassen das Beste.

It.: Il piu bel del giuoco e fan fatti e parlar poco. (Pazzaglia, 154, 3.)

13 Beim Spiel (und auf der Reise) lernt man die Leute kennen.

Engl.: He that begins the play, must continue it.

It.: Al giuoco et al viaggio si conoscono le genti. (Pazzaglia, 406, 3.)

Port.: Mais descobre huma hora de jogo, que hum anno de conversacao. (Bohn I, 281.)

14 Beim Spiel und bei Trinkgelagen hört man die Uhr nicht schlagen.

It.: Giuocando, e bevendo il tempo non par mai longo. (Pazzaglia, 372, 2.)

15 Beim Spiel und beim Wein alle Laster gedeihn.

Frz.: Au juec e aon vin l'ome se fai coquin. (Thiessing.)

16 Beim Spiel und beim Wein heisst's: gleiche Brüder, gleiche Kappen.

Frz.: Le jeu et les bouteilles rendent les hommes egaux. (Cahier, 254.)

17 Beim Spiel verliert man das Licht.

18 Beim Spiel verliert man vier Dinge: Zeit, Geld, Andacht und Gewissen.

19 Bis einer von dem Spiel wird reich, gehen zehne mit der Leich'.

20 Da hef wei dat Spil gan, säd de Kröpel, un full up sein Leier (Leierkasten). (Holst.) - Schütze, II, 354; Hagen, 99, 16; Hoefer, 649; Peik, 204.

Da haben wir das Spiel gethan, nun bin ich mit dem Spiel fertig, sagte der Krüppel, und fiel auf die Leier.

Frz.: L'interet est la pierre de touche. (Masson, 319.)

21 Da heff wei dat Spill gan, sär dei Kräpel, da fäll hei up sin Fidel. (Mecklenburg.) - Raabe, 184.

22 Danach das spiel ist, macht man ein Strowisch zum König. - Lehmann, 77, 40 u. 724, 12; Eiselein, 573; Simrock, 9739; Braun, I, 4201.

23 Danach das Spiel ist, muss man Hertz wehlen, nicht Schellen. - Lehmann, 724, 9; Eiselein, 573; Simrock, 9740; Braun, I, 4200.

24 Danach das Spiel ist, sticht der Bub' die Dame. - Eiselein, 573; Simrock, 9742; Braun, I, 4199.

Auch russisch Altmann VI, 409.

25 Danach das Spiel ist, sticht die Sau den König. - Eiselein, 573; Simrock, 9741; Braun, I, 4198.

26 Das beste Spiel heisst: Siehe zu. - Eiselein, 568; Petri, II, 70.

Holl.: Het spel heet: zie toe. (Harrebomee, II, 286a.)

Lat.: Amat victoria curam. - Certamen non admittit excusationes. (Seybold, 22 u. 73.)

27 Das beste Spiel ist, aufhören zu spielen.

28 Das beste Spiel ist nicht des Lichts werth.

Es wird damit nicht so viel Nützliches geschaffen, als die dazu nöthige Beleuchtung kostet, passt also auf alle Fälle, in denen die Kosten über den Werth des dafür Gewonnenen hinausgehen, wo also, wie die Letten sagen, die Schleuder besser ist als das Ziel, oder, wie die Perser, das Halsband besser als der Hund, oder wie die Türken meinen, das Futter theurer als das Oberzeug. Die Neugriechen sagen in diesem Falle: Die Braut ist die Kosten der Hochzeit nicht werth. Die Sarden: Die Brühe ist mehr werth als der Fisch.

[Spaltenumbruch] Engl.: The play won't pay the candles. (Bohn II, 175; Leroux, II, 67.)

Frz.: Le jeu ne vaut pas la chandelle. (Bohn, I, 32.)

It.: La cosa no 'l comporta.

29 Das beste Spiel wird auch zu viel. - Simrock, 9715.

30 Das Spiel braucht Aufseher. - Simrock, 9703.

31 Das Spiel der Starken ist der Kranken Tod.

32 Das Spiel geht 'rum wie eine Pudelmütze. (Köthen.)

Diese dreht sich gern auf dem Kopfe.

33 Das Spiel hat auch sein Recht.

Lat.: Ludus animo debet aliquando dari. (Phaedrus.) (Binder II, 1705.)

34 Das Spiel ist angefangen, es muss fortgesetzt werden.

35 Das Spiel ist der Wachenden, das Glück der Schlafenden.

Zuweilen verfehlen es beide.

Lat.: Jura vigilantibus. (Sutor, 333.)

36 Das Spiel ist ein Faden, der hängt voller Schaden. - Parömiakon, 1391.

37 Das Spiel ist ein Kübel, in dem steckt alles Uebel. - Parömiakon, 1388.

38 Das Spiel ist ein Pflaster, auf dem gehen alle Laster. - Parömiakon, 1389.

39 Das Spiel ist eine Bank, auf der ruht aller Zank. - Parömiakon, 1393.

40 Das Spiel ist eine Linde, unter der ruht jede Sünde. - Parömiakon, 1390.

41 Das Spiel ist eine Wurst, nur gefüllt mit Durst. - Parömiakon, 1392.

42 Das Spiel ist noch nicht gewonnen, die Kart liegt noch vffm Tisch. - Lehmann, 725, 27.

Lat.: Ne canas triumphum ante victoriam. (Binder II, 1989; Schreger, 16.)

43 Das Spiel ist ungewiss.

44 Das Spiel macht einen reich, den andern arm.

45 Das Spiel reinigt den Säckel, wie die Pillen den Magen.

Lat.: Sero doctus erit nimium qui ludere quaerit. (Chaos, 492.)

46 Das spiel treibt vnnatürlich hitz, gibt angst vnd macht den beutel spitz. - Henisch, 357, 48; Petri, II, 70.

47 Das Spiel und das Negotium bringen die beste (oder: bringen alle) Freundschaft um.

48 Dat beste Spel werdt ok wol to vel. - Körte, 5650.

Wer sich zu beschränken, zu beherrschen weiss, ist Meister.

49 Dat beste Spel wird likers to vel. (Lübeck.) - Deecke, 3.

50 De 't Spill nich kann, de bliv davan; denn et is leg un swar to drapen: en waken drom un dregsam Hapen1. - Diermissen, 256.

1) Eine trügerische Hoffnung. - Bei Lyra (29): Deit Spell nich kann, de bleiw 'r van, denn 't is 'n leigen Kraum dregsam Huapen un 'n waken 'n Draum.

51 Der dem Spiel zusieht, will's immer anders gespielt haben. - Körte, 5653; Luther, 319.

52 Der eine beginnt das Spiel und der andere steckt den Gewinn ein.

Span.: Uno levanta la caza, y otro la mata. (Bohn I, 260.)

53 Des guten Spiels wird auch offt zu viel. - Petri, II, 117.

Bei Tunnicius (529): Des guden spels wert ok wol to vele. (Jucundus crebro lusus mutatur in iram.)

54 Doa häw ick 't Spell up 'n Wa'n, söä de Baur, doa har 'n besoapnen Musekanten up de Karr. - Schlingmann, 207.

55 E bös Spiel will nach gespielt sein. - Tendlau, 872.

Man muss den Kampf durchkämpfen, in welchen uns eine Schuld oder ein ungünstiges Geschick versetzt hat.

56 Ein gut Spiel kommt wieder.

Tröstende Rede beim Kartenspiel.

57 Ein gut spiel soll bald auffhören. - Lehmann, 147, 99 u. 735, 25; Eiselein, 573; Simrock, 9713; Braun, I, 4196.

Lat.: Ludus bonus non sit nimius. (Eiselein, 573.)

58 Ein Spiel bringt das ander. - Gruter, III, 29; Lehmann, II, 150, 68.

[Spaltenumbruch] 5 Auch im Spiel kann man den Freund erkennen.

Böhm.: I ve hře přítele poznás. (Čelakovsky, 142.)

6 Auf dem Spiel gilt alles.Pistor., IV, 17; Estor, II, 318, 3569; Simrock, 9743; Graf, 229, 41.

So werden z. B. mindergehaltige Münzen im Spiel für voll berechnet und angenommen.

7 Bei bösem Spiel muss man ein gut Gesicht machen.

Holl.: Bij een slecht spel een goed gezigt zetten. (Harrebomée, II, 285a.)

8 Bei Spiel und Trank wird einem die Zeit nicht lang.

Frz.: En jouant et en bûvent, on ne trouve pas le tems grand. (Kritzinger, 401a.)

9 Bei Spiel und Trinkgelag kein Gelehrter werden mag.

Frz.: Étude de feu, de jeu et de fenêtre n'ont jamais fait un savant prêtre. (Cahier, 705.)

10 Beim Spiel erkennt man, was in einem steckt.

Frz.: Le jeu est la pierre de touche, qui fait connoitre l'humeur et l'avidité d'une personne. (Kritzinger, 389b.)

11 Beim Spiel ist Aufhören das beste.Henisch, 326, 27; Petri, II, 23.

12 Beim Spiel ist Aufpassen das Beste.

It.: Il più bel del giuoco è fan fatti e parlar poco. (Pazzaglia, 154, 3.)

13 Beim Spiel (und auf der Reise) lernt man die Leute kennen.

Engl.: He that begins the play, must continue it.

It.: Al giuoco et al viaggio si conoscono le genti. (Pazzaglia, 406, 3.)

Port.: Mais descobre huma hora de jogo, que hum anno de conversação. (Bohn I, 281.)

14 Beim Spiel und bei Trinkgelagen hört man die Uhr nicht schlagen.

It.: Giuocando, e bevendo il tempo non par mai longo. (Pazzaglia, 372, 2.)

15 Beim Spiel und beim Wein alle Laster gedeihn.

Frz.: Au juec e aon vin l'ome se faï coquin. (Thiessing.)

16 Beim Spiel und beim Wein heisst's: gleiche Brüder, gleiche Kappen.

Frz.: Le jeu et les bouteilles rendent les hommes égaux. (Cahier, 254.)

17 Beim Spiel verliert man das Licht.

18 Beim Spiel verliert man vier Dinge: Zeit, Geld, Andacht und Gewissen.

19 Bis einer von dem Spiel wird reich, gehen zehne mit der Leich'.

20 Da hef wî dat Spil gan, säd de Kröpel, un full up sîn Lîer (Leierkasten). (Holst.) – Schütze, II, 354; Hagen, 99, 16; Hoefer, 649; Peik, 204.

Da haben wir das Spiel gethan, nun bin ich mit dem Spiel fertig, sagte der Krüppel, und fiel auf die Leier.

Frz.: L'intérêt est la pierre de touche. (Masson, 319.)

21 Dâ heff wî dat Spill gân, sär dei Kräpel, da fäll hei up sin Fidel. (Mecklenburg.) – Raabe, 184.

22 Danach das spiel ist, macht man ein Strowisch zum König.Lehmann, 77, 40 u. 724, 12; Eiselein, 573; Simrock, 9739; Braun, I, 4201.

23 Danach das Spiel ist, muss man Hertz wehlen, nicht Schellen.Lehmann, 724, 9; Eiselein, 573; Simrock, 9740; Braun, I, 4200.

24 Danach das Spiel ist, sticht der Bub' die Dame.Eiselein, 573; Simrock, 9742; Braun, I, 4199.

Auch russisch Altmann VI, 409.

25 Danach das Spiel ist, sticht die Sau den König.Eiselein, 573; Simrock, 9741; Braun, I, 4198.

26 Das beste Spiel heisst: Siehe zu.Eiselein, 568; Petri, II, 70.

Holl.: Het spel heet: zie toe. (Harrebomée, II, 286a.)

Lat.: Amat victoria curam. – Certamen non admittit excusationes. (Seybold, 22 u. 73.)

27 Das beste Spiel ist, aufhören zu spielen.

28 Das beste Spiel ist nicht des Lichts werth.

Es wird damit nicht so viel Nützliches geschaffen, als die dazu nöthige Beleuchtung kostet, passt also auf alle Fälle, in denen die Kosten über den Werth des dafür Gewonnenen hinausgehen, wo also, wie die Letten sagen, die Schleuder besser ist als das Ziel, oder, wie die Perser, das Halsband besser als der Hund, oder wie die Türken meinen, das Futter theurer als das Oberzeug. Die Neugriechen sagen in diesem Falle: Die Braut ist die Kosten der Hochzeit nicht werth. Die Sarden: Die Brühe ist mehr werth als der Fisch.

[Spaltenumbruch] Engl.: The play won't pay the candles. (Bohn II, 175; Leroux, II, 67.)

Frz.: Le jeu ne vaut pas la chandelle. (Bohn, I, 32.)

It.: La cosa no 'l comporta.

29 Das beste Spiel wird auch zu viel.Simrock, 9715.

30 Das Spiel braucht Aufseher.Simrock, 9703.

31 Das Spiel der Starken ist der Kranken Tod.

32 Das Spiel geht 'rum wie eine Pudelmütze. (Köthen.)

Diese dreht sich gern auf dem Kopfe.

33 Das Spiel hat auch sein Recht.

Lat.: Ludus animo debet aliquando dari. (Phaedrus.) (Binder II, 1705.)

34 Das Spiel ist angefangen, es muss fortgesetzt werden.

35 Das Spiel ist der Wachenden, das Glück der Schlafenden.

Zuweilen verfehlen es beide.

Lat.: Jura vigilantibus. (Sutor, 333.)

36 Das Spiel ist ein Faden, der hängt voller Schaden.Parömiakon, 1391.

37 Das Spiel ist ein Kübel, in dem steckt alles Uebel.Parömiakon, 1388.

38 Das Spiel ist ein Pflaster, auf dem gehen alle Laster.Parömiakon, 1389.

39 Das Spiel ist eine Bank, auf der ruht aller Zank.Parömiakon, 1393.

40 Das Spiel ist eine Linde, unter der ruht jede Sünde.Parömiakon, 1390.

41 Das Spiel ist eine Wurst, nur gefüllt mit Durst.Parömiakon, 1392.

42 Das Spiel ist noch nicht gewonnen, die Kart liegt noch vffm Tisch.Lehmann, 725, 27.

Lat.: Ne canas triumphum ante victoriam. (Binder II, 1989; Schreger, 16.)

43 Das Spiel ist ungewiss.

44 Das Spiel macht einen reich, den andern arm.

45 Das Spiel reinigt den Säckel, wie die Pillen den Magen.

Lat.: Sero doctus erit nimium qui ludere quaerit. (Chaos, 492.)

46 Das spiel treibt vnnatürlich hitz, gibt angst vnd macht den beutel spitz.Henisch, 357, 48; Petri, II, 70.

47 Das Spiel und das Negotium bringen die beste (oder: bringen alle) Freundschaft um.

48 Dat beste Spêl werdt ôk wol to vêl.Körte, 5650.

Wer sich zu beschränken, zu beherrschen weiss, ist Meister.

49 Dat beste Spêl wird likers to vêl. (Lübeck.) – Deecke, 3.

50 De 't Spill nich kann, de bliv davan; denn et is lêg un swar to drapen: en waken drôm un drêgsam Hapen1.Diermissen, 256.

1) Eine trügerische Hoffnung. – Bei Lyra (29): Deit Spell nich kann, de blîw 'r van, denn 't is 'n leigen Kraum drêgsam Huapen un 'n wâken 'n Draum.

51 Der dem Spiel zusieht, will's immer anders gespielt haben.Körte, 5653; Luther, 319.

52 Der eine beginnt das Spiel und der andere steckt den Gewinn ein.

Span.: Uno levanta la caza, y otro la mata. (Bohn I, 260.)

53 Des guten Spiels wird auch offt zu viel.Petri, II, 117.

Bei Tunnicius (529): Des guden spels wert ôk wol to vele. (Jucundus crebro lusus mutatur in iram.)

54 Doa häw ick 't Spell up 'n Wa'n, söä de Bûr, doa har 'n besoapnen Musekanten up de Karr.Schlingmann, 207.

55 E bös Spiel will nach gespielt sein.Tendlau, 872.

Man muss den Kampf durchkämpfen, in welchen uns eine Schuld oder ein ungünstiges Geschick versetzt hat.

56 Ein gut Spiel kommt wieder.

Tröstende Rede beim Kartenspiel.

57 Ein gut spiel soll bald auffhören.Lehmann, 147, 99 u. 735, 25; Eiselein, 573; Simrock, 9713; Braun, I, 4196.

Lat.: Ludus bonus non sit nimius. (Eiselein, 573.)

58 Ein Spiel bringt das ander.Gruter, III, 29; Lehmann, II, 150, 68.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0354" n="[348]"/><cb n="695"/>
5 Auch im Spiel kann man den Freund erkennen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: I ve h&#x0159;e p&#x0159;ítele poznás. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 142.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Auf dem Spiel gilt alles.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Pistor., IV, 17; Estor, II, 318, 3569; Simrock, 9743; Graf, 229, 41.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">So werden z. B. mindergehaltige Münzen im Spiel für voll berechnet und angenommen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Bei bösem Spiel muss man ein gut Gesicht machen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Bij een slecht spel een goed gezigt zetten. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 285<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Bei Spiel und Trank wird einem die Zeit nicht lang.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: En jouant et en bûvent, on ne trouve pas le tems grand. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 401<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Bei Spiel und Trinkgelag kein Gelehrter werden mag.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Étude de feu, de jeu et de fenêtre n'ont jamais fait un savant prêtre. (<hi rendition="#i">Cahier, 705.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">10 Beim Spiel erkennt man, was in einem steckt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Le jeu est la pierre de touche, qui fait connoitre l'humeur et l'avidité d'une personne. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 389<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Beim Spiel ist Aufhören das beste.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 326, 27; Petri, II, 23.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">12 Beim Spiel ist Aufpassen das Beste.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Il più bel del giuoco è fan fatti e parlar poco. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 154, 3.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">13 Beim Spiel (und auf der Reise) lernt man die Leute kennen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: He that begins the play, must continue it.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Al giuoco et al viaggio si conoscono le genti. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 406, 3.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Port.</hi>: Mais descobre huma hora de jogo, que hum anno de conversação. (<hi rendition="#i">Bohn I, 281.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">14 Beim Spiel und bei Trinkgelagen hört man die Uhr nicht schlagen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Giuocando, e bevendo il tempo non par mai longo. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 372, 2.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">15 Beim Spiel und beim Wein alle Laster gedeihn.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Au juec e aon vin l'ome se faï coquin. (<hi rendition="#i">Thiessing.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">16 Beim Spiel und beim Wein heisst's: gleiche Brüder, gleiche Kappen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Le jeu et les bouteilles rendent les hommes égaux. (<hi rendition="#i">Cahier, 254.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">17 Beim Spiel verliert man das Licht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">18 Beim Spiel verliert man vier Dinge: Zeit, Geld, Andacht und Gewissen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">19 Bis einer von dem Spiel wird reich, gehen zehne mit der Leich'.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">20 Da hef wî dat Spil gan, säd de Kröpel, un full up sîn Lîer (Leierkasten).</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, II, 354; Hagen, 99, 16; Hoefer, 649; Peik, 204.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Da haben wir das Spiel gethan, nun bin ich mit dem Spiel fertig, sagte der Krüppel, und fiel auf die Leier.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: L'intérêt est la pierre de touche. (<hi rendition="#i">Masson, 319.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">21 Dâ heff wî dat Spill gân, sär dei Kräpel, da fäll hei up sin Fidel.</hi> (<hi rendition="#i">Mecklenburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Raabe, 184.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">22 Danach das spiel ist, macht man ein Strowisch zum König.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 77, 40 u. 724, 12; Eiselein, 573; Simrock, 9739; Braun, I, 4201.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">23 Danach das Spiel ist, muss man Hertz wehlen, nicht Schellen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 724, 9; Eiselein, 573; Simrock, 9740; Braun, I, 4200.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">24 Danach das Spiel ist, sticht der Bub' die Dame.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 573; Simrock, 9742; Braun, I, 4199.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Auch russisch <hi rendition="#i">Altmann VI, 409</hi>.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">25 Danach das Spiel ist, sticht die Sau den König.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 573; Simrock, 9741; Braun, I, 4198.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">26 Das beste Spiel heisst: Siehe zu.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 568; Petri, II, 70.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Het spel heet: zie toe. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 286<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Amat victoria curam. &#x2013; Certamen non admittit excusationes. (<hi rendition="#i">Seybold, 22 u. 73.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">27 Das beste Spiel ist, aufhören zu spielen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">28 Das beste Spiel ist nicht des Lichts werth.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Es wird damit nicht so viel Nützliches geschaffen, als die dazu nöthige Beleuchtung kostet, passt also auf alle Fälle, in denen die Kosten über den Werth des dafür Gewonnenen hinausgehen, wo also, wie die Letten sagen, die Schleuder besser ist als das Ziel, oder, wie die Perser, das Halsband besser als der Hund, oder wie die Türken meinen, das Futter theurer als das Oberzeug. Die Neugriechen sagen in diesem Falle: Die Braut ist die Kosten der Hochzeit nicht werth. Die Sarden: Die Brühe ist mehr werth als der Fisch.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i"><cb n="696"/>
Engl.</hi>: The play won't pay the candles. (<hi rendition="#i">Bohn II, 175; Leroux, II, 67.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Le jeu ne vaut pas la chandelle. (<hi rendition="#i">Bohn, I, 32.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: La cosa no 'l comporta.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">29 Das beste Spiel wird auch zu viel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 9715.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">30 Das Spiel braucht Aufseher.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 9703.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">31 Das Spiel der Starken ist der Kranken Tod.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">32 Das Spiel geht 'rum wie eine Pudelmütze.</hi> (<hi rendition="#i">Köthen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Diese dreht sich gern auf dem Kopfe.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">33 Das Spiel hat auch sein Recht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ludus animo debet aliquando dari. (<hi rendition="#i">Phaedrus.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 1705.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">34 Das Spiel ist angefangen, es muss fortgesetzt werden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">35 Das Spiel ist der Wachenden, das Glück der Schlafenden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Zuweilen verfehlen es beide.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Jura vigilantibus. (<hi rendition="#i">Sutor, 333.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">36 Das Spiel ist ein Faden, der hängt voller Schaden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 1391.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">37 Das Spiel ist ein Kübel, in dem steckt alles Uebel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 1388.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">38 Das Spiel ist ein Pflaster, auf dem gehen alle Laster.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 1389.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">39 Das Spiel ist eine Bank, auf der ruht aller Zank.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 1393.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">40 Das Spiel ist eine Linde, unter der ruht jede Sünde.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 1390.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">41 Das Spiel ist eine Wurst, nur gefüllt mit Durst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 1392.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">42 Das Spiel ist noch nicht gewonnen, die Kart liegt noch vffm Tisch.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 725, 27.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ne canas triumphum ante victoriam. (<hi rendition="#i">Binder II, 1989; Schreger, 16.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">43 Das Spiel ist ungewiss.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">44 Das Spiel macht einen reich, den andern arm.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">45 Das Spiel reinigt den Säckel, wie die Pillen den Magen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Sero doctus erit nimium qui ludere quaerit. (<hi rendition="#i">Chaos, 492.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">46 Das spiel treibt vnnatürlich hitz, gibt angst vnd macht den beutel spitz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 357, 48; Petri, II, 70.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">47 Das Spiel und das Negotium bringen die beste (oder: bringen alle) Freundschaft um.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">48 Dat beste Spêl werdt ôk wol to vêl.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 5650.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wer sich zu beschränken, zu beherrschen weiss, ist Meister.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">49 Dat beste Spêl wird likers to vêl.</hi> (<hi rendition="#i">Lübeck.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Deecke, 3.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">50 De 't Spill nich kann, de bliv davan; denn et is lêg un swar to drapen: en waken drôm un drêgsam Hapen<hi rendition="#sup">1</hi>.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Diermissen, 256.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Eine trügerische Hoffnung. &#x2013; Bei <hi rendition="#i">Lyra (29)</hi>: Deit Spell nich kann, de blîw 'r van, denn 't is 'n leigen Kraum drêgsam Huapen un 'n wâken 'n Draum.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">51 Der dem Spiel zusieht, will's immer anders gespielt haben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 5653; Luther, 319.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">52 Der eine beginnt das Spiel und der andere steckt den Gewinn ein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Uno levanta la caza, y otro la mata. (<hi rendition="#i">Bohn I, 260.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">53 Des guten Spiels wird auch offt zu viel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 117.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (529)</hi>: Des guden spels wert ôk wol to vele. (Jucundus crebro lusus mutatur in iram.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">54 Doa häw ick 't Spell up 'n Wa'n, söä de Bûr, doa har 'n besoapnen Musekanten up de Karr.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 207.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">55 E bös Spiel will nach gespielt sein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tendlau, 872.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Man muss den Kampf durchkämpfen, in welchen uns eine Schuld oder ein ungünstiges Geschick versetzt hat.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">56 Ein gut Spiel kommt wieder.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Tröstende Rede beim Kartenspiel.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">57 Ein gut spiel soll bald auffhören.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 147, 99 u. 735, 25; Eiselein, 573; Simrock, 9713; Braun, I, 4196.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ludus bonus non sit nimius. (<hi rendition="#i">Eiselein, 573.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">58 Ein Spiel bringt das ander.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 29; Lehmann, II, 150, 68.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[348]/0354] 5 Auch im Spiel kann man den Freund erkennen. Böhm.: I ve hře přítele poznás. (Čelakovsky, 142.) 6 Auf dem Spiel gilt alles. – Pistor., IV, 17; Estor, II, 318, 3569; Simrock, 9743; Graf, 229, 41. So werden z. B. mindergehaltige Münzen im Spiel für voll berechnet und angenommen. 7 Bei bösem Spiel muss man ein gut Gesicht machen. Holl.: Bij een slecht spel een goed gezigt zetten. (Harrebomée, II, 285a.) 8 Bei Spiel und Trank wird einem die Zeit nicht lang. Frz.: En jouant et en bûvent, on ne trouve pas le tems grand. (Kritzinger, 401a.) 9 Bei Spiel und Trinkgelag kein Gelehrter werden mag. Frz.: Étude de feu, de jeu et de fenêtre n'ont jamais fait un savant prêtre. (Cahier, 705.) 10 Beim Spiel erkennt man, was in einem steckt. Frz.: Le jeu est la pierre de touche, qui fait connoitre l'humeur et l'avidité d'une personne. (Kritzinger, 389b.) 11 Beim Spiel ist Aufhören das beste. – Henisch, 326, 27; Petri, II, 23. 12 Beim Spiel ist Aufpassen das Beste. It.: Il più bel del giuoco è fan fatti e parlar poco. (Pazzaglia, 154, 3.) 13 Beim Spiel (und auf der Reise) lernt man die Leute kennen. Engl.: He that begins the play, must continue it. It.: Al giuoco et al viaggio si conoscono le genti. (Pazzaglia, 406, 3.) Port.: Mais descobre huma hora de jogo, que hum anno de conversação. (Bohn I, 281.) 14 Beim Spiel und bei Trinkgelagen hört man die Uhr nicht schlagen. It.: Giuocando, e bevendo il tempo non par mai longo. (Pazzaglia, 372, 2.) 15 Beim Spiel und beim Wein alle Laster gedeihn. Frz.: Au juec e aon vin l'ome se faï coquin. (Thiessing.) 16 Beim Spiel und beim Wein heisst's: gleiche Brüder, gleiche Kappen. Frz.: Le jeu et les bouteilles rendent les hommes égaux. (Cahier, 254.) 17 Beim Spiel verliert man das Licht. 18 Beim Spiel verliert man vier Dinge: Zeit, Geld, Andacht und Gewissen. 19 Bis einer von dem Spiel wird reich, gehen zehne mit der Leich'. 20 Da hef wî dat Spil gan, säd de Kröpel, un full up sîn Lîer (Leierkasten). (Holst.) – Schütze, II, 354; Hagen, 99, 16; Hoefer, 649; Peik, 204. Da haben wir das Spiel gethan, nun bin ich mit dem Spiel fertig, sagte der Krüppel, und fiel auf die Leier. Frz.: L'intérêt est la pierre de touche. (Masson, 319.) 21 Dâ heff wî dat Spill gân, sär dei Kräpel, da fäll hei up sin Fidel. (Mecklenburg.) – Raabe, 184. 22 Danach das spiel ist, macht man ein Strowisch zum König. – Lehmann, 77, 40 u. 724, 12; Eiselein, 573; Simrock, 9739; Braun, I, 4201. 23 Danach das Spiel ist, muss man Hertz wehlen, nicht Schellen. – Lehmann, 724, 9; Eiselein, 573; Simrock, 9740; Braun, I, 4200. 24 Danach das Spiel ist, sticht der Bub' die Dame. – Eiselein, 573; Simrock, 9742; Braun, I, 4199. Auch russisch Altmann VI, 409. 25 Danach das Spiel ist, sticht die Sau den König. – Eiselein, 573; Simrock, 9741; Braun, I, 4198. 26 Das beste Spiel heisst: Siehe zu. – Eiselein, 568; Petri, II, 70. Holl.: Het spel heet: zie toe. (Harrebomée, II, 286a.) Lat.: Amat victoria curam. – Certamen non admittit excusationes. (Seybold, 22 u. 73.) 27 Das beste Spiel ist, aufhören zu spielen. 28 Das beste Spiel ist nicht des Lichts werth. Es wird damit nicht so viel Nützliches geschaffen, als die dazu nöthige Beleuchtung kostet, passt also auf alle Fälle, in denen die Kosten über den Werth des dafür Gewonnenen hinausgehen, wo also, wie die Letten sagen, die Schleuder besser ist als das Ziel, oder, wie die Perser, das Halsband besser als der Hund, oder wie die Türken meinen, das Futter theurer als das Oberzeug. Die Neugriechen sagen in diesem Falle: Die Braut ist die Kosten der Hochzeit nicht werth. Die Sarden: Die Brühe ist mehr werth als der Fisch. Engl.: The play won't pay the candles. (Bohn II, 175; Leroux, II, 67.) Frz.: Le jeu ne vaut pas la chandelle. (Bohn, I, 32.) It.: La cosa no 'l comporta. 29 Das beste Spiel wird auch zu viel. – Simrock, 9715. 30 Das Spiel braucht Aufseher. – Simrock, 9703. 31 Das Spiel der Starken ist der Kranken Tod. 32 Das Spiel geht 'rum wie eine Pudelmütze. (Köthen.) Diese dreht sich gern auf dem Kopfe. 33 Das Spiel hat auch sein Recht. Lat.: Ludus animo debet aliquando dari. (Phaedrus.) (Binder II, 1705.) 34 Das Spiel ist angefangen, es muss fortgesetzt werden. 35 Das Spiel ist der Wachenden, das Glück der Schlafenden. Zuweilen verfehlen es beide. Lat.: Jura vigilantibus. (Sutor, 333.) 36 Das Spiel ist ein Faden, der hängt voller Schaden. – Parömiakon, 1391. 37 Das Spiel ist ein Kübel, in dem steckt alles Uebel. – Parömiakon, 1388. 38 Das Spiel ist ein Pflaster, auf dem gehen alle Laster. – Parömiakon, 1389. 39 Das Spiel ist eine Bank, auf der ruht aller Zank. – Parömiakon, 1393. 40 Das Spiel ist eine Linde, unter der ruht jede Sünde. – Parömiakon, 1390. 41 Das Spiel ist eine Wurst, nur gefüllt mit Durst. – Parömiakon, 1392. 42 Das Spiel ist noch nicht gewonnen, die Kart liegt noch vffm Tisch. – Lehmann, 725, 27. Lat.: Ne canas triumphum ante victoriam. (Binder II, 1989; Schreger, 16.) 43 Das Spiel ist ungewiss. 44 Das Spiel macht einen reich, den andern arm. 45 Das Spiel reinigt den Säckel, wie die Pillen den Magen. Lat.: Sero doctus erit nimium qui ludere quaerit. (Chaos, 492.) 46 Das spiel treibt vnnatürlich hitz, gibt angst vnd macht den beutel spitz. – Henisch, 357, 48; Petri, II, 70. 47 Das Spiel und das Negotium bringen die beste (oder: bringen alle) Freundschaft um. 48 Dat beste Spêl werdt ôk wol to vêl. – Körte, 5650. Wer sich zu beschränken, zu beherrschen weiss, ist Meister. 49 Dat beste Spêl wird likers to vêl. (Lübeck.) – Deecke, 3. 50 De 't Spill nich kann, de bliv davan; denn et is lêg un swar to drapen: en waken drôm un drêgsam Hapen1. – Diermissen, 256. 1) Eine trügerische Hoffnung. – Bei Lyra (29): Deit Spell nich kann, de blîw 'r van, denn 't is 'n leigen Kraum drêgsam Huapen un 'n wâken 'n Draum. 51 Der dem Spiel zusieht, will's immer anders gespielt haben. – Körte, 5653; Luther, 319. 52 Der eine beginnt das Spiel und der andere steckt den Gewinn ein. Span.: Uno levanta la caza, y otro la mata. (Bohn I, 260.) 53 Des guten Spiels wird auch offt zu viel. – Petri, II, 117. Bei Tunnicius (529): Des guden spels wert ôk wol to vele. (Jucundus crebro lusus mutatur in iram.) 54 Doa häw ick 't Spell up 'n Wa'n, söä de Bûr, doa har 'n besoapnen Musekanten up de Karr. – Schlingmann, 207. 55 E bös Spiel will nach gespielt sein. – Tendlau, 872. Man muss den Kampf durchkämpfen, in welchen uns eine Schuld oder ein ungünstiges Geschick versetzt hat. 56 Ein gut Spiel kommt wieder. Tröstende Rede beim Kartenspiel. 57 Ein gut spiel soll bald auffhören. – Lehmann, 147, 99 u. 735, 25; Eiselein, 573; Simrock, 9713; Braun, I, 4196. Lat.: Ludus bonus non sit nimius. (Eiselein, 573.) 58 Ein Spiel bringt das ander. – Gruter, III, 29; Lehmann, II, 150, 68.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:19Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/354
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [348]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/354>, abgerufen am 24.04.2024.