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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 12 Ein gewinnsüchtig Spielen ist ein höflicher Diebstahl.

Lat.: Sum nudus ut passer, facit hoc mihi tessera. (Sutor, 298.)

13 Erst spielt er um Pfennig und Hosen, dann stiehlt er und kommt zum Profosen; vom Kleinen kommt man zum Grossen. - Parömiakon, 460.

14 Es ist leicht spielen, wenn die Würfel gut fallen.

Dän.: Godt at lege naar taerningen vil vel. (Prov. dan., 380.)

15 Es ist nicht genug spielen, man muss auch Partie machen.

Es reicht nicht bin, sich auf seine Geschäfte zu verstehen, man muss seine Sache auch gut zu machen wissen und nur etwas Gutes und Gescheites unternehmen.

16 Es spielen viele, aber nur einer kann gewinnen.

Lat.: Currimus ad metam, paucique attingimus illam.

17 Es spielts mancher auff Rausch vnd weiss nicht, was in den Karten ist. - Petri, II, 234.

18 Es spilen sich eh zehen arm, dann einer reich. - Franck, II, 160b; Gruter, I, 38; Egenolff, 219a; Henisch, 795, 1; Petri, II, 298; Lehmann, 725, 23; Latendorf II, 13; Eiselein, 573; Eisenhart, 422; Gaal, 1441; Pistor., VII, 50; Sailer, 206; Seybold, 17; Körte, 5656; Simrock, 9716; Wirth, I, 100, 480; Schmitz, 201, 251; Lohrengel, I, 267; Braun, I, 4189.

Daher ist auch in vielen Staaten das Spiel, namentlich das Glücksspiel, verboten.

Dän.: Sielden spiller man sig riig. (Prov. dan., 356.)

Engl.: I'll win the horse, or lose the saddle. (Körte, 5656.)

Frz.: Le jeu ne vaut pas la chandelle.

Lat.: Anceps est ludi alea (eventus). (Philippi, I, 30.) - Lusori fata resistunt. (Binder I, 908; II, 1718; Philippi, II, 231; Seybold, 286.) - Optimus interdum natans submergitur undis. (Chaos, 491.)

Schwed.: Sällen spelar man sig rijk. - Tije spela sig arm för än en rijk. (Grubb, 784 u. 802.)

19 Et schpile sich inder är zän uorem wä ener rich. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 320.

20 Heute haben wir schön gespielt, sagte der Balgtreter zum Organisten. - Simrock, 9735c; Hoefer, 38; Peik, 15.

21 Im spilen wirds spiel nicht gleich aussgetheilet. - Lehmann, 828, 22.

22 Ins gemein spielt man jetzo Trumpffspiel, die geringern stechen die höhern. - Lehmann, 725, 32.

23 Man kann nur spielen, was Würfel und Karte gibt.

24 Man muss spielen, wenn man Glück hat.

It.: Ognuno giuochi quando gli dice buono.

25 Man spielt am liebsten mit seinesgleichen.

Dän.: Leegen gaaer best af med sine jevnlige. (Prov. dan., 79.)

26 Man spielt nicht mit Dingen, die Gefahr können bringen.

Auch die Russen sagen: Man spielt nicht mit dem, was den Tod bringen kann. (Cahier, 1974.)

27 Man spielt nicht nur vmb Nüss. - Lehmann, 724, 3.

Es handelt sich vielmehr um sehr ernste Dinge, nicht um Nüsse, sondern um Gut und Blut.

Schwed.: Här spelas intet om äpple och päron. (Grubb, 324.)

28 Man spielt sich nicht gelehrt. - Körte, 4036.

Dän.: Leeg gjör liden laesning. (Prov. dan., 379.)

Lat.: Raro doctus erit, qui semper ludere quaerit.

29 Manchmal spielt man mit einem wie die Juden mit Gott; hiessen jhn ein König vnnd schlugen jhn ins angesicht. - Lehmann, 772, 6.

30 Mit Spielen verliert man Zeit und Geld.

Frz.: En jouant on perd le tems et l'argent. (Leroux, II, 67; Kritzinger, 401b.)

31 Offt spielt einer mit den Leuten, als weren sie alte Kartenblätter. - Lehmann, 725, 31.

32 Oft muss man spielen, wie die Geige (s. d. 24) will. - Eiselein, 216; Simrock, 3181.

33 Spel mi hierke, spel mi darke op minem Klaverke. (Königsberg.)

34 Spiel mit deines Gleichen. - Petri, II, 539.

35 Spiel nur brav mit Knöchelein (Würfeln), wirst deines Guts bald ledig sein.

36 Spiele mit falscher Münze, bis du einen Diwani gewinnst. - Burckhardt, 47.

Man muss klein anfangen, wenn man gewinnen will.

[Spaltenumbruch] 37 Spiele nicht in der Fremde, du verlierst sonst Rock und Hemde. - Simrock, 2685.

38 Spielen, Bauen und Processiren an den Bettelstab führen.

Lat.: Aedificia et lites faciunt pauperem. (Gaal, 1293.)

39 Spielen, Fischen und Vogelstellen schänden (verderben) jeden (manchen) Junggesellen. - Simrock, 9719; Gaal, 1442.

40 Spielen hitzt wohl und kleidet übel.

Lat.: Saepius ima petunt, melius qui scandere norunt. (Chaos, 491.)

41 Spielen, huren vnd sauffen alles aus, machen leere Taschen vnd leer hauss. - Zinkgref, IV, 401.

42 Spielen ist ein Kübel, in dem steckt alles Uebel, ein Pflaster, auf dem gehen alle Laster; ein Linden, unter der ruhen alle Sünden; ein Faden, an dem hangen alle Schaden; eine Wurst, die gefüllt mit lauter Durst; ein Fluss, in dem nur schwimmen Aergernuss; eine Bank, an der sitzt aller Zank. - Abraham a Sancta Clara; Chaos, 494.

43 Spielen ist ein vrsach zum Diebstahl. - Sarcerius, Hirtenbuch, 297.

"Es fehlet diese Regel nicht."

44 Spielen ist nicht Schafe hüten.

Holl.: Spelen is geen schapen hoeden. (Harrebomee, II, 239b.)

45 Spielen kleidet selten wol. - Petri, II, 539.

Die Finnen: Mit Spielen bekommt man kein Brot, mit Narretheiding keine Kleider. (Bertram, 43.)

46 Spielen macht den Menschen toll, Saufen macht den Leib toll; Spielen macht den Säckel leer, Saufen macht das Haupt schwer. - Chaos, 493.

47 Spielen, Trinken, Buhlerei bringen bald zu Bettelei. - Seybold, 133.

48 Spielen und Saufen macht grosses Gut verlaufen.

Böhm.: Hrac a marnotratny zrac, byva sveho statku drac. (Celakovsky, 142.)

49 Spielen und Stehlen sind zwei schlimme Handwerke; das eine verdirbt seinen Meister, das andere bringt ihn an den Galgen.

Frz.: Le jeu et le larcin sont deux mechans metiers, parceque l'un ruine son maitre et l'autre fait mourir le sien. (Kritzinger, 388b.)

50 Spielen und Tanzen zu gleicher Zeit erfordert grosse Geschicklichkeit.

51 Spielen vnd ein böses Weib bringen manchen vmb sein ehr vnd leib. - Zinkgref, IV, 418.

"Drum guter gesell, trink des weins nicht zu viel hüt dich vor Huren vnd vor spiel."

52 Spielen wie ein Ratz. - Schöpf, 538.

In Mecklenburg: Spelrott' = Spielratte.

53 Spilen ist kein kunst, sonder auffhören. - Franck, II, 81b; Gruter, I, 61; Eyering, III, 316; Petri, II, 539; Sailer, 272; Körte, 5646; Simrock, 9712; Braun, I, 4185.

It.: Non e arte il giuocare, ma e ottima arte il lasciar il giuoco. (Pazzaglia, 154, 6.)

Lat.: Dum ludus bonus est, ipsum dimittere fas est. (Sutor, 927.)

54 'T spält sick eer tein arm, as en reik. (Oldenburg.) - Weserzeitung, 4097; Schambach, II, 193.

Damit drückt der oldenburger Bauer seine Abneigung gegen gewagte Unternehmungen aller Art aus, sodass er sich sogar wenig oder gar nicht an industriellen Unternehmungen betheiligt.

55 Viele spielen, einer gewinnt. - Simrock, 9717; Braun, I, 4788.

56 Wenn die einen spielen, seufzen (klagen, weinen) die andern.

Böhm.: Vasi hrajis a nasi lkaji. (Celakovsky, 183.)

57 Wenn du mit einem spielst, so beiss' ihn nicht in die Finger.

Engl.: Play not with a man, till you hurt him, nor jest till you shame him.

58 Wenn du nicht spielen willst, so gib die Karten ab.

59 Wer ehrlich spielt, kommt bei dem Spiel zu kurz um lutzel oder viel. - Eiselein, 574.

60 Wer im Spielen glücklich ist, ist's auch im Heirathen.


[Spaltenumbruch] 12 Ein gewinnsüchtig Spielen ist ein höflicher Diebstahl.

Lat.: Sum nudus ut passer, facit hoc mihi tessera. (Sutor, 298.)

13 Erst spielt er um Pfennig und Hosen, dann stiehlt er und kommt zum Profosen; vom Kleinen kommt man zum Grossen.Parömiakon, 460.

14 Es ist leicht spielen, wenn die Würfel gut fallen.

Dän.: Godt at lege naar tærningen vil vel. (Prov. dan., 380.)

15 Es ist nicht genug spielen, man muss auch Partie machen.

Es reicht nicht bin, sich auf seine Geschäfte zu verstehen, man muss seine Sache auch gut zu machen wissen und nur etwas Gutes und Gescheites unternehmen.

16 Es spielen viele, aber nur einer kann gewinnen.

Lat.: Currimus ad metam, paucique attingimus illam.

17 Es spielts mancher auff Rausch vnd weiss nicht, was in den Karten ist.Petri, II, 234.

18 Es spilen sich eh zehen arm, dann einer reich.Franck, II, 160b; Gruter, I, 38; Egenolff, 219a; Henisch, 795, 1; Petri, II, 298; Lehmann, 725, 23; Latendorf II, 13; Eiselein, 573; Eisenhart, 422; Gaal, 1441; Pistor., VII, 50; Sailer, 206; Seybold, 17; Körte, 5656; Simrock, 9716; Wirth, I, 100, 480; Schmitz, 201, 251; Lohrengel, I, 267; Braun, I, 4189.

Daher ist auch in vielen Staaten das Spiel, namentlich das Glücksspiel, verboten.

Dän.: Sielden spiller man sig riig. (Prov. dan., 356.)

Engl.: I'll win the horse, or lose the saddle. (Körte, 5656.)

Frz.: Le jeu ne vaut pas la chandelle.

Lat.: Anceps est ludi alea (eventus). (Philippi, I, 30.) – Lusori fata resistunt. (Binder I, 908; II, 1718; Philippi, II, 231; Seybold, 286.) – Optimus interdum natans submergitur undis. (Chaos, 491.)

Schwed.: Sällen spelar man sig rijk. – Tije spela sig arm för än en rijk. (Grubb, 784 u. 802.)

19 Et schpile sich inder är zän uorem wä ener rich. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 320.

20 Heute haben wir schön gespielt, sagte der Balgtreter zum Organisten.Simrock, 9735c; Hoefer, 38; Peik, 15.

21 Im spilen wirds spiel nicht gleich aussgetheilet.Lehmann, 828, 22.

22 Ins gemein spielt man jetzo Trumpffspiel, die geringern stechen die höhern.Lehmann, 725, 32.

23 Man kann nur spielen, was Würfel und Karte gibt.

24 Man muss spielen, wenn man Glück hat.

It.: Ognuno giuochi quando gli dice buono.

25 Man spielt am liebsten mit seinesgleichen.

Dän.: Leegen gaaer best af med sine jevnlige. (Prov. dan., 79.)

26 Man spielt nicht mit Dingen, die Gefahr können bringen.

Auch die Russen sagen: Man spielt nicht mit dem, was den Tod bringen kann. (Cahier, 1974.)

27 Man spielt nicht nur vmb Nüss.Lehmann, 724, 3.

Es handelt sich vielmehr um sehr ernste Dinge, nicht um Nüsse, sondern um Gut und Blut.

Schwed.: Här spelas intet om äpple och päron. (Grubb, 324.)

28 Man spielt sich nicht gelehrt.Körte, 4036.

Dän.: Leeg gjør liden læsning. (Prov. dan., 379.)

Lat.: Raro doctus erit, qui semper ludere quaerit.

29 Manchmal spielt man mit einem wie die Juden mit Gott; hiessen jhn ein König vnnd schlugen jhn ins angesicht.Lehmann, 772, 6.

30 Mit Spielen verliert man Zeit und Geld.

Frz.: En jouant on perd le tems et l'argent. (Leroux, II, 67; Kritzinger, 401b.)

31 Offt spielt einer mit den Leuten, als weren sie alte Kartenblätter.Lehmann, 725, 31.

32 Oft muss man spielen, wie die Geige (s. d. 24) will.Eiselein, 216; Simrock, 3181.

33 Spêl mi hierke, spêl mi darke op minem Klaverke. (Königsberg.)

34 Spiel mit deines Gleichen.Petri, II, 539.

35 Spiel nur brav mit Knöchelein (Würfeln), wirst deines Guts bald ledig sein.

36 Spiele mit falscher Münze, bis du einen Diwáni gewinnst.Burckhardt, 47.

Man muss klein anfangen, wenn man gewinnen will.

[Spaltenumbruch] 37 Spiele nicht in der Fremde, du verlierst sonst Rock und Hemde.Simrock, 2685.

38 Spielen, Bauen und Processiren an den Bettelstab führen.

Lat.: Aedificia et lites faciunt pauperem. (Gaal, 1293.)

39 Spielen, Fischen und Vogelstellen schänden (verderben) jeden (manchen) Junggesellen.Simrock, 9719; Gaal, 1442.

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Lat.: Saepius ima petunt, melius qui scandere norunt. (Chaos, 491.)

41 Spielen, huren vnd sauffen alles aus, machen leere Taschen vnd leer hauss.Zinkgref, IV, 401.

42 Spielen ist ein Kübel, in dem steckt alles Uebel, ein Pflaster, auf dem gehen alle Laster; ein Linden, unter der ruhen alle Sünden; ein Faden, an dem hangen alle Schaden; eine Wurst, die gefüllt mit lauter Durst; ein Fluss, in dem nur schwimmen Aergernuss; eine Bank, an der sitzt aller Zank.Abraham a Sancta Clara; Chaos, 494.

43 Spielen ist ein vrsach zum Diebstahl.Sarcerius, Hirtenbuch, 297.

„Es fehlet diese Regel nicht.“

44 Spielen ist nicht Schafe hüten.

Holl.: Spelen is geen schapen hoeden. (Harrebomée, II, 239b.)

45 Spielen kleidet selten wol.Petri, II, 539.

Die Finnen: Mit Spielen bekommt man kein Brot, mit Narretheiding keine Kleider. (Bertram, 43.)

46 Spielen macht den Menschen toll, Saufen macht den Leib toll; Spielen macht den Säckel leer, Saufen macht das Haupt schwer.Chaos, 493.

47 Spielen, Trinken, Buhlerei bringen bald zu Bettelei.Seybold, 133.

48 Spielen und Saufen macht grosses Gut verlaufen.

Böhm.: Hráč a marnotratný žráč, bývá svého statku dráč. (Čelakovsky, 142.)

49 Spielen und Stehlen sind zwei schlimme Handwerke; das eine verdirbt seinen Meister, das andere bringt ihn an den Galgen.

Frz.: Le jeu et le larcin sont deux méchans métiers, parceque l'un ruine son maitre et l'autre fait mourir le sien. (Kritzinger, 388b.)

50 Spielen und Tanzen zu gleicher Zeit erfordert grosse Geschicklichkeit.

51 Spielen vnd ein böses Weib bringen manchen vmb sein ehr vnd leib.Zinkgref, IV, 418.

„Drum guter gesell, trink des weins nicht zu viel hüt dich vor Huren vnd vor spiel.“

52 Spielen wie ein Ratz.Schöpf, 538.

In Mecklenburg: Spêlrott' = Spielratte.

53 Spilen ist kein kunst, sonder auffhören.Franck, II, 81b; Gruter, I, 61; Eyering, III, 316; Petri, II, 539; Sailer, 272; Körte, 5646; Simrock, 9712; Braun, I, 4185.

It.: Non è arte il giuocare, ma è ottima arte il lasciar il giuoco. (Pazzaglia, 154, 6.)

Lat.: Dum ludus bonus est, ipsum dimittere fas est. (Sutor, 927.)

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Damit drückt der oldenburger Bauer seine Abneigung gegen gewagte Unternehmungen aller Art aus, sodass er sich sogar wenig oder gar nicht an industriellen Unternehmungen betheiligt.

55 Viele spielen, einer gewinnt.Simrock, 9717; Braun, I, 4788.

56 Wenn die einen spielen, seufzen (klagen, weinen) die andern.

Böhm.: Vaši hrajís a naši lkají. (Čelakovsky, 183.)

57 Wenn du mit einem spielst, so beiss' ihn nicht in die Finger.

Engl.: Play not with a man, till you hurt him, nor jest till you shame him.

58 Wenn du nicht spielen willst, so gib die Karten ab.

59 Wer ehrlich spielt, kommt bei dem Spiel zu kurz um lutzel oder viel.Eiselein, 574.

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[[353]/0359] 12 Ein gewinnsüchtig Spielen ist ein höflicher Diebstahl. Lat.: Sum nudus ut passer, facit hoc mihi tessera. (Sutor, 298.) 13 Erst spielt er um Pfennig und Hosen, dann stiehlt er und kommt zum Profosen; vom Kleinen kommt man zum Grossen. – Parömiakon, 460. 14 Es ist leicht spielen, wenn die Würfel gut fallen. Dän.: Godt at lege naar tærningen vil vel. (Prov. dan., 380.) 15 Es ist nicht genug spielen, man muss auch Partie machen. Es reicht nicht bin, sich auf seine Geschäfte zu verstehen, man muss seine Sache auch gut zu machen wissen und nur etwas Gutes und Gescheites unternehmen. 16 Es spielen viele, aber nur einer kann gewinnen. Lat.: Currimus ad metam, paucique attingimus illam. 17 Es spielts mancher auff Rausch vnd weiss nicht, was in den Karten ist. – Petri, II, 234. 18 Es spilen sich eh zehen arm, dann einer reich. – Franck, II, 160b; Gruter, I, 38; Egenolff, 219a; Henisch, 795, 1; Petri, II, 298; Lehmann, 725, 23; Latendorf II, 13; Eiselein, 573; Eisenhart, 422; Gaal, 1441; Pistor., VII, 50; Sailer, 206; Seybold, 17; Körte, 5656; Simrock, 9716; Wirth, I, 100, 480; Schmitz, 201, 251; Lohrengel, I, 267; Braun, I, 4189. Daher ist auch in vielen Staaten das Spiel, namentlich das Glücksspiel, verboten. Dän.: Sielden spiller man sig riig. (Prov. dan., 356.) Engl.: I'll win the horse, or lose the saddle. (Körte, 5656.) Frz.: Le jeu ne vaut pas la chandelle. Lat.: Anceps est ludi alea (eventus). (Philippi, I, 30.) – Lusori fata resistunt. (Binder I, 908; II, 1718; Philippi, II, 231; Seybold, 286.) – Optimus interdum natans submergitur undis. (Chaos, 491.) Schwed.: Sällen spelar man sig rijk. – Tije spela sig arm för än en rijk. (Grubb, 784 u. 802.) 19 Et schpile sich inder är zän uorem wä ener rich. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 320. 20 Heute haben wir schön gespielt, sagte der Balgtreter zum Organisten. – Simrock, 9735c; Hoefer, 38; Peik, 15. 21 Im spilen wirds spiel nicht gleich aussgetheilet. – Lehmann, 828, 22. 22 Ins gemein spielt man jetzo Trumpffspiel, die geringern stechen die höhern. – Lehmann, 725, 32. 23 Man kann nur spielen, was Würfel und Karte gibt. 24 Man muss spielen, wenn man Glück hat. It.: Ognuno giuochi quando gli dice buono. 25 Man spielt am liebsten mit seinesgleichen. Dän.: Leegen gaaer best af med sine jevnlige. (Prov. dan., 79.) 26 Man spielt nicht mit Dingen, die Gefahr können bringen. Auch die Russen sagen: Man spielt nicht mit dem, was den Tod bringen kann. (Cahier, 1974.) 27 Man spielt nicht nur vmb Nüss. – Lehmann, 724, 3. Es handelt sich vielmehr um sehr ernste Dinge, nicht um Nüsse, sondern um Gut und Blut. Schwed.: Här spelas intet om äpple och päron. (Grubb, 324.) 28 Man spielt sich nicht gelehrt. – Körte, 4036. Dän.: Leeg gjør liden læsning. (Prov. dan., 379.) Lat.: Raro doctus erit, qui semper ludere quaerit. 29 Manchmal spielt man mit einem wie die Juden mit Gott; hiessen jhn ein König vnnd schlugen jhn ins angesicht. – Lehmann, 772, 6. 30 Mit Spielen verliert man Zeit und Geld. Frz.: En jouant on perd le tems et l'argent. (Leroux, II, 67; Kritzinger, 401b.) 31 Offt spielt einer mit den Leuten, als weren sie alte Kartenblätter. – Lehmann, 725, 31. 32 Oft muss man spielen, wie die Geige (s. d. 24) will. – Eiselein, 216; Simrock, 3181. 33 Spêl mi hierke, spêl mi darke op minem Klaverke. (Königsberg.) 34 Spiel mit deines Gleichen. – Petri, II, 539. 35 Spiel nur brav mit Knöchelein (Würfeln), wirst deines Guts bald ledig sein. 36 Spiele mit falscher Münze, bis du einen Diwáni gewinnst. – Burckhardt, 47. Man muss klein anfangen, wenn man gewinnen will. 37 Spiele nicht in der Fremde, du verlierst sonst Rock und Hemde. – Simrock, 2685. 38 Spielen, Bauen und Processiren an den Bettelstab führen. Lat.: Aedificia et lites faciunt pauperem. (Gaal, 1293.) 39 Spielen, Fischen und Vogelstellen schänden (verderben) jeden (manchen) Junggesellen. – Simrock, 9719; Gaal, 1442. 40 Spielen hitzt wohl und kleidet übel. Lat.: Saepius ima petunt, melius qui scandere norunt. (Chaos, 491.) 41 Spielen, huren vnd sauffen alles aus, machen leere Taschen vnd leer hauss. – Zinkgref, IV, 401. 42 Spielen ist ein Kübel, in dem steckt alles Uebel, ein Pflaster, auf dem gehen alle Laster; ein Linden, unter der ruhen alle Sünden; ein Faden, an dem hangen alle Schaden; eine Wurst, die gefüllt mit lauter Durst; ein Fluss, in dem nur schwimmen Aergernuss; eine Bank, an der sitzt aller Zank. – Abraham a Sancta Clara; Chaos, 494. 43 Spielen ist ein vrsach zum Diebstahl. – Sarcerius, Hirtenbuch, 297. „Es fehlet diese Regel nicht.“ 44 Spielen ist nicht Schafe hüten. Holl.: Spelen is geen schapen hoeden. (Harrebomée, II, 239b.) 45 Spielen kleidet selten wol. – Petri, II, 539. Die Finnen: Mit Spielen bekommt man kein Brot, mit Narretheiding keine Kleider. (Bertram, 43.) 46 Spielen macht den Menschen toll, Saufen macht den Leib toll; Spielen macht den Säckel leer, Saufen macht das Haupt schwer. – Chaos, 493. 47 Spielen, Trinken, Buhlerei bringen bald zu Bettelei. – Seybold, 133. 48 Spielen und Saufen macht grosses Gut verlaufen. Böhm.: Hráč a marnotratný žráč, bývá svého statku dráč. (Čelakovsky, 142.) 49 Spielen und Stehlen sind zwei schlimme Handwerke; das eine verdirbt seinen Meister, das andere bringt ihn an den Galgen. Frz.: Le jeu et le larcin sont deux méchans métiers, parceque l'un ruine son maitre et l'autre fait mourir le sien. (Kritzinger, 388b.) 50 Spielen und Tanzen zu gleicher Zeit erfordert grosse Geschicklichkeit. 51 Spielen vnd ein böses Weib bringen manchen vmb sein ehr vnd leib. – Zinkgref, IV, 418. „Drum guter gesell, trink des weins nicht zu viel hüt dich vor Huren vnd vor spiel.“ 52 Spielen wie ein Ratz. – Schöpf, 538. In Mecklenburg: Spêlrott' = Spielratte. 53 Spilen ist kein kunst, sonder auffhören. – Franck, II, 81b; Gruter, I, 61; Eyering, III, 316; Petri, II, 539; Sailer, 272; Körte, 5646; Simrock, 9712; Braun, I, 4185. It.: Non è arte il giuocare, ma è ottima arte il lasciar il giuoco. (Pazzaglia, 154, 6.) Lat.: Dum ludus bonus est, ipsum dimittere fas est. (Sutor, 927.) 54 'T spält sick êer tein arm, as ên rîk. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4097; Schambach, II, 193. Damit drückt der oldenburger Bauer seine Abneigung gegen gewagte Unternehmungen aller Art aus, sodass er sich sogar wenig oder gar nicht an industriellen Unternehmungen betheiligt. 55 Viele spielen, einer gewinnt. – Simrock, 9717; Braun, I, 4788. 56 Wenn die einen spielen, seufzen (klagen, weinen) die andern. Böhm.: Vaši hrajís a naši lkají. (Čelakovsky, 183.) 57 Wenn du mit einem spielst, so beiss' ihn nicht in die Finger. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [353]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/359>, abgerufen am 25.04.2024.