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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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*14 Du hast vil warks amm rocken. - Hätzlerin, Liederbuch, I, 89, 7.

Lat.: In mea colu, stupae insunt quam plurimae. (Bovill, I, 146.)

*15 Er hat alweg new werck (und Gespinst) am rocken (an der Kunkel). - Franck, II, 133a; Egenolff, 144b; Gruter, I, 4; Eyering, I, 31; II, 198 u. 292; Eiselein, 641; Körte, 6790a.

Der Vielgeschäftige, besonders ausser seinem Kreise; auch von fruchtbaren Eheleuten.

*16 Er hat anderes (schlimmes) Werg am Rocken. - Körte, 6790C.

*17 Er hat Werg a der Chunkle. (Solothurn.) - Schild, 96, 434; Schw. Michel, 262.

Er hat etwas Unangenehmes auszufechten. "Wenn eines schellig im kopff ist, wenn es an d' eselhaft ist, vnd in vnordentlicher liebe gefangen u. s. w. als der buler, des teufels marterer, so spricht man, es hat werck an der gunckel." (Granatapfel, 70, 1a.)

*18 Er hot Werck um d' Füss. - Schw. Michel, 263.

Ist in Verlegenheiten verwickelt.

*19 Man spinnt ungehechelt Werg. - Eiselein, 641.

*20 Sie hoat Werg ums Ben. (Hirschberg.)

Von einem Mädchen oder einer Frau, die Vermögen besitzt. Auch in der Gegend von Münsterberg gebräuchlich. (Schles. Provinzialbl., 1866, 428.)

*21 Werg ins Feuer werfen und (hernach) mit Oel löschen. - Winckler, X, 93.

*22 Wierk um Roken hun. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 327, 296.

*23 Wo der Werg aus dem Hause trägt, da will ich nicht Flachs suchen. - Simrock, 11567; Körte, 6791b.


Wergeld.

Wergeld ist Manngeld vom todten Hals. - Graf, 323, 286.

Wenn ein Verbrechen nicht blos in einem das Vermögen berührenden Angriff, sondern in einer Verstümmelung oder Tödtung des Angegriffenen selbst bestanden hatte, so begnügte man sich mit einfacher Busse. Die Familie des Verstümmelten oder Verletzten forderte gleichsam zur Entschädigung eine ihrem Verlust entsprechende Summe, die das Wergeld oder das Manngeld vom todten Hals genannt wurde. Da durch das Wergeld im allgemeinen der Preis des Lebens überhaupt ausgedrückt wird, so wurde auch für die weiblichen Glieder der Familie, sogar für Thiere, Wergeld gefordert. (S. Weib 453.)

Fries.: Alle wergeld dat is mannegeld van doeden halse. (Richthofen, 380, 6.)


Wergpfocken.

Wergpfocken mit Wanzensauce. (Schlesien.)

Eins von den "schlesischen Gerichten". Scherzhafte Antwort auf die Frage, was es heute zu essen gebe, oder was gekocht werde. (S. Töpflein 9.) Die Holländer antworten auf die neugierige Frage, was es zu essen gäbe: Wij zullen speculatie eten, zei de meid, want dan behoef ik geene schotels te wasschen. (Harrebomee, II, 75b.)


Wergrocken.

Ein Wergrocken, dass er kracht; ein Flachsrocken, dass er lacht. (Meiningen.)


Werk.

1 Am Werk sieht man zu aller Frist, was meisters drob gewesen ist. - Eyering, I, 89.

Frz.: A l'oeuvre on connaeit l'artisan (l'ouvrier). (Kritzinger, 487b; Lendroy, 1102.) - C'est a la muraille qu'on connaeit les macons. (Masson, 379.)

Holl.: Aan het werk kent men den meester. (Harrebomee, II, 452b.)

2 Am Werke erkennt me den Werkmann (Arbeiter). - Curtze, 322, 102.

Lat.: Indicat artificem res operata suum. (Binder II, 1494; Buchler, 202.)

3 An den werken erkenn dein freundt vnd in nöten beware denselben. (Wachter.)

4 An den Werken erkennt man, wie das Herz gesinnt sei. - Lehmann, II, 46, 15; Petri, II, 15.

"Bey den wercken erkennt man wol, ob das hertz sey liebe vol."

5 An den Werken kann man's merken.

Holl.: Aan de werken zal men 't merken. (Harrebomee, II, 452b.)

6 An ungethanem Werk ist nichts zu meistern.

Schwed.: För ogjord gjärning bötes oföd fä. - Hät är med ingo bött. - Ogjord blijr ospord. (Grubb, 371.)

[Spaltenumbruch] 7 Aus den Werken kann man den Willen merken.

Lat.: Affectus mentis operam patet experimentis. (Sutor, 419.)

8 Begonnen Werk lobt man, wenn's beendet.

Holl.: Begonnens wercs wort immer einde. (Tunn., 6, 10.)

Lat.: Vidimus in cöpta fore finem laudis adepta. (Fallersleben, 133.)

9 Begonnen Werk nimmt auch ein Ende.

Holl.: Alle begonnen werk neemt een eind. (Harrebomee, II, 452b.)

10 Beschissne Werk vnd gute Wort sind ärger als Diebstahl und Mord. - Petri, II, 34; Zinkgref, IV, 402.

Lat.: Fide parum, sed multa vide, nam multa videre, saepe juvat, multum fidere saepe nocet. - Fide, sed ante vide, qui fidit, nec bene vidit, fallitur, ergo vide, ne capiare fide. (Sutor, 362.)

11 Böse Werke geben bösen Lohn.

Holl.: Kwade werken geven kwaden loon, maar reine harten spannen de kroon. ( Harrebomee, II, 454b.)

12 Böse Werke hängen sich gern ein fromm Mäntlein um.

Mhd.: Boesiu werk, gebaerde guot triegent maniges menschen muot. (Boner.) (Zingerle, 174.)

13 Böse Werke nehmen kein gut Ende.

Mhd.: Pöse werk machent pöses ent. (Vintler.) (Zingerle, 174.)

14 Darnae werk, darnae loin. (Westf.) - Tappius, 26a; hochdeutsch bei Franck, II, 96a; Tappius, 143b u. Graf, 265, 239.

Der Lohn muss im richtigen Verhältniss zur Arbeit stehen.

15 Das Werck beurtheilt die Gemein, das Herz kennt Gott allein.

16 Das werck bewert den meyster. - Franck, I, 62; Henisch, 362, 4; Petri, II, 71.

17 Das werck lobet seinen (zeugt vom) Meister. - Sirach, 9, 24; Agricola I, 209; Egenolff, 8; Lehmann, 106; Gruter, I, 12; Tappius, 38; Eyering, I, 351 u. 386; II, 93; Petri, II, 66; Bücking, 283; Beyer, II, 217; Eiselein, 118; Siebenkees, 113; Neumeister, 188; Ramann, Unterr., 13; Steiger, 402; Zinkgref, 360; Schreiber, 148; Sailer, 162; Lohrengel, I, 117; Schottel, 1132a; Latendorf II, 8; Simrock, 11568; Körte, 6792; Gaal, 1718; Braun, I, 2372; Mayer, II, 36; für Schlesien: Frommann, 416, 611; Meisner, 5, 1; Nieter, 189.

Altfries.: Dat Werk laawet sin Meister. (Hansen, 4.)

Mhd.: Ains meisters werk in loben sol, lobt er sich selb daz stat nit wol. (Freidank.) (Pfeiffer, Germania, II, 141a.)

Böhm.: Remeslnika dilo ukaze. - Ucinek chvali mistra. (Celakovsky, 219 u. 317.)

Engl.: The workman is known by his work.

Frz.: A l'aigneler voit l'en qui luyt. (Leroux, I, 37.)

It.: Loda il maestro l' opera ben fatta. (Pazzaglia, 201, 8.) - L' opera loda il maestro. (Gaal, 1718.)

Lat.: Artificem (opificem) commendat opus. (Chaos, 652; Gaal, 1718; Seybold, 39; Philippi, I, 43; Binder I, 90; II, 250; Buchler, 10.) - Auctorem opus commendat. (Philippi, I, 48; Seybold, 49.) - Opus laudat artificem. (Egeria, 17a.)

Schwed.: Mannen rosas af gjärningen. - Wärket prijsar mästaren. (Grubb, 514.)

Ung.: Munkaja dicseri meg a' mestert. (Gaal, 1718.)

18 Das Werck lobt den Meister vnd nicht der rhum. - Lehmann, 750, 28.

Dän.: Gjerningen priser mesteren. (Prov. dan., 230.)

Holl.: Het werk prijst zijnen meester. (Harrebomee, II, 454a.)

19 Das Werck lobt oder schilt den Meister. - Lehmann, 510, 17.

20 Das Werck schlegt seinem Meister nach. - Lehmann, 510, 17.

21 Das Werck zeigt an, was der Mann kann. - Lehmann, 28, 28.

Lass dich durch Aussehen und Worte nicht täuschen.

Mhd.: Des mannes werc erzeigent wol, wes man ime getrauwen sol. (Freidank.) (Zingerle, 174.)

Holl.: Het werk leert zijnen meester. (Harrebomee, II, 454a.)

22 Das Werk gehorcht dem Meister. - Simrock, 6958a.

Böhm.: Dilo se mistra boji. (Celakovsky, 219.)

23 Das Werk ist wie der Meister. - Petri, II, 71; Sailer, 237.

24 Das Werk lobt sich selbst.

[Spaltenumbruch]

*14 Du hast vil warks amm rocken.Hätzlerin, Liederbuch, I, 89, 7.

Lat.: In mea colu, stupae insunt quam plurimae. (Bovill, I, 146.)

*15 Er hat alweg new werck (und Gespinst) am rocken (an der Kunkel).Franck, II, 133a; Egenolff, 144b; Gruter, I, 4; Eyering, I, 31; II, 198 u. 292; Eiselein, 641; Körte, 6790a.

Der Vielgeschäftige, besonders ausser seinem Kreise; auch von fruchtbaren Eheleuten.

*16 Er hat anderes (schlimmes) Werg am Rocken.Körte, 6790C.

*17 Er hat Werg a der Chunkle. (Solothurn.) – Schild, 96, 434; Schw. Michel, 262.

Er hat etwas Unangenehmes auszufechten. „Wenn eines schellig im kopff ist, wenn es an d' eselhaft ist, vnd in vnordentlicher liebe gefangen u. s. w. als der buler, des teufels marterer, so spricht man, es hat werck an der gunckel.“ (Granatapfel, 70, 1a.)

*18 Er hôt Werck um d' Füss.Schw. Michel, 263.

Ist in Verlegenheiten verwickelt.

*19 Man spinnt ungehechelt Werg.Eiselein, 641.

*20 Sie hoat Werg ums Bên. (Hirschberg.)

Von einem Mädchen oder einer Frau, die Vermögen besitzt. Auch in der Gegend von Münsterberg gebräuchlich. (Schles. Provinzialbl., 1866, 428.)

*21 Werg ins Feuer werfen und (hernach) mit Oel löschen.Winckler, X, 93.

*22 Wierk um Rôken hun. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 327, 296.

*23 Wo der Werg aus dem Hause trägt, da will ich nicht Flachs suchen.Simrock, 11567; Körte, 6791b.


Wergeld.

Wergeld ist Manngeld vom todten Hals.Graf, 323, 286.

Wenn ein Verbrechen nicht blos in einem das Vermögen berührenden Angriff, sondern in einer Verstümmelung oder Tödtung des Angegriffenen selbst bestanden hatte, so begnügte man sich mit einfacher Busse. Die Familie des Verstümmelten oder Verletzten forderte gleichsam zur Entschädigung eine ihrem Verlust entsprechende Summe, die das Wergeld oder das Manngeld vom todten Hals genannt wurde. Da durch das Wergeld im allgemeinen der Preis des Lebens überhaupt ausgedrückt wird, so wurde auch für die weiblichen Glieder der Familie, sogar für Thiere, Wergeld gefordert. (S. Weib 453.)

Fries.: Alle wergeld dat is mannegeld van doeden halse. (Richthofen, 380, 6.)


Wergpfocken.

Wergpfocken mit Wanzensauce. (Schlesien.)

Eins von den „schlesischen Gerichten“. Scherzhafte Antwort auf die Frage, was es heute zu essen gebe, oder was gekocht werde. (S. Töpflein 9.) Die Holländer antworten auf die neugierige Frage, was es zu essen gäbe: Wij zullen speculatie eten, zei de meid, want dan behoef ik geene schotels te wasschen. (Harrebomée, II, 75b.)


Wergrocken.

Ein Wergrocken, dass er kracht; ein Flachsrocken, dass er lacht. (Meiningen.)


Werk.

1 Am Werk sieht man zu aller Frist, was meisters drob gewesen ist.Eyering, I, 89.

Frz.: A l'œuvre on connaît l'artisan (l'ouvrier). (Kritzinger, 487b; Lendroy, 1102.) – C'est à la muraille qu'on connaît les maçons. (Masson, 379.)

Holl.: Aan het werk kent men den meester. (Harrebomée, II, 452b.)

2 Am Werke erkennt me den Werkmann (Arbeiter).Curtze, 322, 102.

Lat.: Indicat artificem res operata suum. (Binder II, 1494; Buchler, 202.)

3 An den werken erkenn dein freundt vnd in nöten beware denselben. (Wachter.)

4 An den Werken erkennt man, wie das Herz gesinnt sei.Lehmann, II, 46, 15; Petri, II, 15.

„Bey den wercken erkennt man wol, ob das hertz sey liebe vol.“

5 An den Werken kann man's merken.

Holl.: Aan de werken zal men 't merken. (Harrebomée, II, 452b.)

6 An ungethanem Werk ist nichts zu meistern.

Schwed.: För ogjord gjärning bötes oföd fä. – Hät är med ingo bött. – Ogjord blijr ospord. (Grubb, 371.)

[Spaltenumbruch] 7 Aus den Werken kann man den Willen merken.

Lat.: Affectus mentis operam patet experimentis. (Sutor, 419.)

8 Begonnen Werk lobt man, wenn's beendet.

Holl.: Begonnens wercs wort immer einde. (Tunn., 6, 10.)

Lat.: Vidimus in cöpta fore finem laudis adepta. (Fallersleben, 133.)

9 Begonnen Werk nimmt auch ein Ende.

Holl.: Alle begonnen werk neemt een eind. (Harrebomée, II, 452b.)

10 Beschissne Werk vnd gute Wort sind ärger als Diebstahl und Mord.Petri, II, 34; Zinkgref, IV, 402.

Lat.: Fide parum, sed multa vide, nam multa videre, saepe juvat, multum fidere saepe nocet. – Fide, sed ante vide, qui fidit, nec bene vidit, fallitur, ergo vide, ne capiare fide. (Sutor, 362.)

11 Böse Werke geben bösen Lohn.

Holl.: Kwade werken geven kwaden loon, maar reine harten spannen de kroon. ( Harrebomée, II, 454b.)

12 Böse Werke hängen sich gern ein fromm Mäntlein um.

Mhd.: Boesiu werk, gebaerde guot triegent maniges menschen muot. (Boner.) (Zingerle, 174.)

13 Böse Werke nehmen kein gut Ende.

Mhd.: Pöse werk machent pöses ent. (Vintler.) (Zingerle, 174.)

14 Darnae werk, darnae loin. (Westf.) – Tappius, 26a; hochdeutsch bei Franck, II, 96a; Tappius, 143b u. Graf, 265, 239.

Der Lohn muss im richtigen Verhältniss zur Arbeit stehen.

15 Das Werck beurtheilt die Gemein, das Herz kennt Gott allein.

16 Das werck bewert den meyster.Franck, I, 62; Henisch, 362, 4; Petri, II, 71.

17 Das werck lobet seinen (zeugt vom) Meister.Sirach, 9, 24; Agricola I, 209; Egenolff, 8; Lehmann, 106; Gruter, I, 12; Tappius, 38; Eyering, I, 351 u. 386; II, 93; Petri, II, 66; Bücking, 283; Beyer, II, 217; Eiselein, 118; Siebenkees, 113; Neumeister, 188; Ramann, Unterr., 13; Steiger, 402; Zinkgref, 360; Schreiber, 148; Sailer, 162; Lohrengel, I, 117; Schottel, 1132a; Latendorf II, 8; Simrock, 11568; Körte, 6792; Gaal, 1718; Braun, I, 2372; Mayer, II, 36; für Schlesien: Frommann, 416, 611; Meisner, 5, 1; Nieter, 189.

Altfries.: Dat Werk laawet sin Meister. (Hansen, 4.)

Mhd.: Ains meisters werk in loben sol, lobt er sich selb daz stat nit wol. (Freidank.) (Pfeiffer, Germania, II, 141a.)

Böhm.: Řemeslníka dilo ukáže. – Učinek chválí mistra. (Čelakovsky, 219 u. 317.)

Engl.: The workman is known by his work.

Frz.: A l'aigneler voit l'en qui luyt. (Leroux, I, 37.)

It.: Loda il maestro l' opera ben fatta. (Pazzaglia, 201, 8.) – L' opera loda il maestro. (Gaal, 1718.)

Lat.: Artificem (opificem) commendat opus. (Chaos, 652; Gaal, 1718; Seybold, 39; Philippi, I, 43; Binder I, 90; II, 250; Buchler, 10.) – Auctorem opus commendat. (Philippi, I, 48; Seybold, 49.) – Opus laudat artificem. (Egeria, 17a.)

Schwed.: Mannen rosas af gjärningen. – Wärket prijsar mästaren. (Grubb, 514.)

Ung.: Munkája dicséri meg a' mestert. (Gaal, 1718.)

18 Das Werck lobt den Meister vnd nicht der rhum.Lehmann, 750, 28.

Dän.: Gjerningen priser mesteren. (Prov. dan., 230.)

Holl.: Het werk prijst zijnen meester. (Harrebomée, II, 454a.)

19 Das Werck lobt oder schilt den Meister.Lehmann, 510, 17.

20 Das Werck schlegt seinem Meister nach.Lehmann, 510, 17.

21 Das Werck zeigt an, was der Mann kann.Lehmann, 28, 28.

Lass dich durch Aussehen und Worte nicht täuschen.

Mhd.: Des mannes werc erzeigent wol, wes man ime getrûwen sol. (Freidank.) (Zingerle, 174.)

Holl.: Het werk leert zijnen meester. (Harrebomée, II, 454a.)

22 Das Werk gehorcht dem Meister.Simrock, 6958a.

Böhm.: Dilo se mistra bojí. (Čelakovsky, 219.)

23 Das Werk ist wie der Meister.Petri, II, 71; Sailer, 237.

24 Das Werk lobt sich selbst.

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[[98]/0110] *14 Du hast vil warks amm rocken. – Hätzlerin, Liederbuch, I, 89, 7. Lat.: In mea colu, stupae insunt quam plurimae. (Bovill, I, 146.) *15 Er hat alweg new werck (und Gespinst) am rocken (an der Kunkel). – Franck, II, 133a; Egenolff, 144b; Gruter, I, 4; Eyering, I, 31; II, 198 u. 292; Eiselein, 641; Körte, 6790a. Der Vielgeschäftige, besonders ausser seinem Kreise; auch von fruchtbaren Eheleuten. *16 Er hat anderes (schlimmes) Werg am Rocken. – Körte, 6790C. *17 Er hat Werg a der Chunkle. (Solothurn.) – Schild, 96, 434; Schw. Michel, 262. Er hat etwas Unangenehmes auszufechten. „Wenn eines schellig im kopff ist, wenn es an d' eselhaft ist, vnd in vnordentlicher liebe gefangen u. s. w. als der buler, des teufels marterer, so spricht man, es hat werck an der gunckel.“ (Granatapfel, 70, 1a.) *18 Er hôt Werck um d' Füss. – Schw. Michel, 263. Ist in Verlegenheiten verwickelt. *19 Man spinnt ungehechelt Werg. – Eiselein, 641. *20 Sie hoat Werg ums Bên. (Hirschberg.) Von einem Mädchen oder einer Frau, die Vermögen besitzt. Auch in der Gegend von Münsterberg gebräuchlich. (Schles. Provinzialbl., 1866, 428.) *21 Werg ins Feuer werfen und (hernach) mit Oel löschen. – Winckler, X, 93. *22 Wierk um Rôken hun. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 327, 296. *23 Wo der Werg aus dem Hause trägt, da will ich nicht Flachs suchen. – Simrock, 11567; Körte, 6791b. Wergeld. Wergeld ist Manngeld vom todten Hals. – Graf, 323, 286. Wenn ein Verbrechen nicht blos in einem das Vermögen berührenden Angriff, sondern in einer Verstümmelung oder Tödtung des Angegriffenen selbst bestanden hatte, so begnügte man sich mit einfacher Busse. Die Familie des Verstümmelten oder Verletzten forderte gleichsam zur Entschädigung eine ihrem Verlust entsprechende Summe, die das Wergeld oder das Manngeld vom todten Hals genannt wurde. Da durch das Wergeld im allgemeinen der Preis des Lebens überhaupt ausgedrückt wird, so wurde auch für die weiblichen Glieder der Familie, sogar für Thiere, Wergeld gefordert. (S. Weib 453.) Fries.: Alle wergeld dat is mannegeld van doeden halse. (Richthofen, 380, 6.) Wergpfocken. Wergpfocken mit Wanzensauce. (Schlesien.) Eins von den „schlesischen Gerichten“. Scherzhafte Antwort auf die Frage, was es heute zu essen gebe, oder was gekocht werde. (S. Töpflein 9.) Die Holländer antworten auf die neugierige Frage, was es zu essen gäbe: Wij zullen speculatie eten, zei de meid, want dan behoef ik geene schotels te wasschen. (Harrebomée, II, 75b.) Wergrocken. Ein Wergrocken, dass er kracht; ein Flachsrocken, dass er lacht. (Meiningen.) Werk. 1 Am Werk sieht man zu aller Frist, was meisters drob gewesen ist. – Eyering, I, 89. Frz.: A l'œuvre on connaît l'artisan (l'ouvrier). (Kritzinger, 487b; Lendroy, 1102.) – C'est à la muraille qu'on connaît les maçons. (Masson, 379.) Holl.: Aan het werk kent men den meester. (Harrebomée, II, 452b.) 2 Am Werke erkennt me den Werkmann (Arbeiter). – Curtze, 322, 102. Lat.: Indicat artificem res operata suum. (Binder II, 1494; Buchler, 202.) 3 An den werken erkenn dein freundt vnd in nöten beware denselben. (Wachter.) 4 An den Werken erkennt man, wie das Herz gesinnt sei. – Lehmann, II, 46, 15; Petri, II, 15. „Bey den wercken erkennt man wol, ob das hertz sey liebe vol.“ 5 An den Werken kann man's merken. Holl.: Aan de werken zal men 't merken. (Harrebomée, II, 452b.) 6 An ungethanem Werk ist nichts zu meistern. Schwed.: För ogjord gjärning bötes oföd fä. – Hät är med ingo bött. – Ogjord blijr ospord. (Grubb, 371.) 7 Aus den Werken kann man den Willen merken. Lat.: Affectus mentis operam patet experimentis. (Sutor, 419.) 8 Begonnen Werk lobt man, wenn's beendet. Holl.: Begonnens wercs wort immer einde. (Tunn., 6, 10.) Lat.: Vidimus in cöpta fore finem laudis adepta. (Fallersleben, 133.) 9 Begonnen Werk nimmt auch ein Ende. Holl.: Alle begonnen werk neemt een eind. (Harrebomée, II, 452b.) 10 Beschissne Werk vnd gute Wort sind ärger als Diebstahl und Mord. – Petri, II, 34; Zinkgref, IV, 402. Lat.: Fide parum, sed multa vide, nam multa videre, saepe juvat, multum fidere saepe nocet. – Fide, sed ante vide, qui fidit, nec bene vidit, fallitur, ergo vide, ne capiare fide. (Sutor, 362.) 11 Böse Werke geben bösen Lohn. Holl.: Kwade werken geven kwaden loon, maar reine harten spannen de kroon. ( Harrebomée, II, 454b.) 12 Böse Werke hängen sich gern ein fromm Mäntlein um. Mhd.: Boesiu werk, gebaerde guot triegent maniges menschen muot. (Boner.) (Zingerle, 174.) 13 Böse Werke nehmen kein gut Ende. Mhd.: Pöse werk machent pöses ent. (Vintler.) (Zingerle, 174.) 14 Darnae werk, darnae loin. (Westf.) – Tappius, 26a; hochdeutsch bei Franck, II, 96a; Tappius, 143b u. Graf, 265, 239. Der Lohn muss im richtigen Verhältniss zur Arbeit stehen. 15 Das Werck beurtheilt die Gemein, das Herz kennt Gott allein. 16 Das werck bewert den meyster. – Franck, I, 62; Henisch, 362, 4; Petri, II, 71. 17 Das werck lobet seinen (zeugt vom) Meister. – Sirach, 9, 24; Agricola I, 209; Egenolff, 8; Lehmann, 106; Gruter, I, 12; Tappius, 38; Eyering, I, 351 u. 386; II, 93; Petri, II, 66; Bücking, 283; Beyer, II, 217; Eiselein, 118; Siebenkees, 113; Neumeister, 188; Ramann, Unterr., 13; Steiger, 402; Zinkgref, 360; Schreiber, 148; Sailer, 162; Lohrengel, I, 117; Schottel, 1132a; Latendorf II, 8; Simrock, 11568; Körte, 6792; Gaal, 1718; Braun, I, 2372; Mayer, II, 36; für Schlesien: Frommann, 416, 611; Meisner, 5, 1; Nieter, 189. Altfries.: Dat Werk laawet sin Meister. (Hansen, 4.) Mhd.: Ains meisters werk in loben sol, lobt er sich selb daz stat nit wol. (Freidank.) (Pfeiffer, Germania, II, 141a.) Böhm.: Řemeslníka dilo ukáže. – Učinek chválí mistra. (Čelakovsky, 219 u. 317.) Engl.: The workman is known by his work. Frz.: A l'aigneler voit l'en qui luyt. (Leroux, I, 37.) It.: Loda il maestro l' opera ben fatta. (Pazzaglia, 201, 8.) – L' opera loda il maestro. (Gaal, 1718.) Lat.: Artificem (opificem) commendat opus. (Chaos, 652; Gaal, 1718; Seybold, 39; Philippi, I, 43; Binder I, 90; II, 250; Buchler, 10.) – Auctorem opus commendat. (Philippi, I, 48; Seybold, 49.) – Opus laudat artificem. (Egeria, 17a.) Schwed.: Mannen rosas af gjärningen. – Wärket prijsar mästaren. (Grubb, 514.) Ung.: Munkája dicséri meg a' mestert. (Gaal, 1718.) 18 Das Werck lobt den Meister vnd nicht der rhum. – Lehmann, 750, 28. Dän.: Gjerningen priser mesteren. (Prov. dan., 230.) Holl.: Het werk prijst zijnen meester. (Harrebomée, II, 454a.) 19 Das Werck lobt oder schilt den Meister. – Lehmann, 510, 17. 20 Das Werck schlegt seinem Meister nach. – Lehmann, 510, 17. 21 Das Werck zeigt an, was der Mann kann. – Lehmann, 28, 28. Lass dich durch Aussehen und Worte nicht täuschen. Mhd.: Des mannes werc erzeigent wol, wes man ime getrûwen sol. (Freidank.) (Zingerle, 174.) Holl.: Het werk leert zijnen meester. (Harrebomée, II, 454a.) 22 Das Werk gehorcht dem Meister. – Simrock, 6958a. Böhm.: Dilo se mistra bojí. (Čelakovsky, 219.) 23 Das Werk ist wie der Meister. – Petri, II, 71; Sailer, 237. 24 Das Werk lobt sich selbst.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [98]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/110>, abgerufen am 19.03.2024.