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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 15 Witzig nach der That, ist viel zu spat. - Chaos, 137.

16 Zu witzig hat einen Wurm im Verstande.

Dän.: For vittig har en orm i forstanden. (Prov. dan., 189.)

17 Zu witzig ist vnnützig. - Lehmann, 905, 33.

*18 Er ist witzig wie ein Mann von sieben Sinnen. - Wirth, I, 585.

*19 Es ist so witzig, als wenn es Klaus Narr gesagt hätte.

*20 Sie sind so witzig, dass sie hören das Gras wachsen. - Eiselein, 256.


Witzigen.

1 Man witzigt einen nur einmal. - Pistor., VIII, 10; Simrock, 11739.

*2 Er ist gewitzigt worden. - Mayer, II, 91.


Witziger.

1 Der witzig hat ein grossen Sack voll witz, do ein ander kaum ein Bröcklein hat. - Lehmann, 903, 3.

2 Der Witzige weiss, wie man die Ziege scheren muss.

3 Wenn ein Witziger in ein Spiegel sihet, so sihet er offt ein Narren vnd einen witzigen. - Lehmann, 905, 25.


Witzigung.

* Er hat sich diss eine Witzigung seyn lassen. - Friedborn, II, 98.


Witzler.

Witzler und Nesseln stechen nicht mehr, wenn man sie hart angreift.


Witzling.

1 Ein Witzling foppt den andern.

Poln.: Kolik chytrcov, tolik mudrcov. (Celakovsky, 202.)

*2 Dafür hilfft weder Witzling noch spitzling. - Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 389.


Wix.

* Ein Meister Wix vnd Klügling. - Mathesy, 267a.


Wo.

1 Dat ward doch noch waur (wo, irgendwo) sein, säd' de Jung, achter eis ok noch 'n Loch. - Hoefer, 547.

2 Von wo bist du? Vom Zonsker Rohrbreik, wo dei Kiwitt de Bolle dodt stett? (Rheden.) - Frischbier, 4089.

Es ist der grosse ksionsker Rohrbruch im Kreis Strassburg gemeint.

3 Von wo bist du? Von Bosnow, wo sei de Ascheplatz öm Giewel (Giebel) backe? - Frischbier, 4090.

Burstinowo im Amte Rheden.

4 Von wo bist du? Von Jerrentowitz, wo sei dei grote Kulken kaken vom halwen Schepel drei? (Rheden.) - Frischbier, 4091.

Die Gefoppten geben zur Antwort: Wir kochen nicht vom halben Scheffel, sondern vom Mehl Keilchen.

5 Wa? Hasch 's am Zah, putz d' Nase dra. - Sutermeister, 9.

In der Schweiz scherzhafte Antwort auf die Frage: wo? Eine andere Antwort auf diese Frage ist: "Bim Sant Antoni von Padua, suech mer, was i verlore ha." Auch folgende sprichwörtliche Redensarten hat man in der Schweiz als Antwort auf die obige Frage: Drei Stond hönder Gotterbarm. Z' Bümplitz uf der Pelzmüli. Z' Tripstrill, wo d' Gäns Hoorseckel trage. Wo ist der ferndrig (vorjährige) Schnee? (Sutermeister, 10.)


Woche.

1 A anneri Wuch'n hat a an Monta. (Neustadt a. O. in Franken.)

Eine andere Woche hat auch einen Montag. Die Zeit, mit ihm abzurechnen, mich zu rächen, wird kommen.

2 A sex Wocha1 schted da Himm'l offa. (Niederösterr.) - Frommann, III, 390, 7.

1) Etwa sechs Wochen oder: a Wochener sechs. In Bezug auf den gefährlichen Zustand einer Wöchnerin.

3 Alle Wochen einen andern Knecht und das Jahr zwölf Mägde. - Chaos, 401.

4 De ganze Week krank on Sonndags necks te begrawen. (Meurs.) - Firmenich, I, 404, 255; Frischbier, 2165.

[Spaltenumbruch] 5 De ganze Woche wunnerlich, de Freidag is afsunnerlich. (Stendal.) - Firmenich, III, 131, 1.

6 Die eilfte Woche nach Weyhnachten muss der Pflug in der Erde seyn. - Coler, 35a.

7 Die ganz Wochen krank und am Sunnta kei Leich. (Rott-Thal.)

8 Die ganze Woche fasten, um am Sonntag Küchle zu essen, bringt schlechten Gewinn. - Chaos, 379.

9 Die vierzigst Wuche wird's bezüge, was me gspilt het uf der Geige. (S. Geige 24.) - Sutermeister, 115.

10 Die Woche fängt gut an, sagte der Dieb, als er Montag zum Galgen geführt wurde (gehängt werden sollte). - Frischbier, 4092; Schlingmann, 765.

"De Wäk fängt jout a'n, sät de Spezbouh, als hä Mandejs jeköpt ward." (Röttscher, 78.)

11 Die Woche fängt gut an, sagte der Jude, da sollt' er am Montag gehängt werden. - Hoefer, 493.

Plattdeutsch: De Wäk fangt schön an, sä de Def, da se em Mandags nah 'm Galgen hinutbröchden. (Peik, 196, 77.)

12 Die Woche (zwyer) ins Bad macht einen leeren Hoffstatt. - Petri, II, 151.

13 Die Woche zwier, der Weiber Gebühr, schadet weder mir noch dir, macht's Jahr einhundert- und vier. - Luther; Eiselein, 662; Simrock, 11741; Körte, 6920.

Frz.: Il faut se resveiller deux foys la nuit pour vendre le bien de sa femme. (Leroux, I, 148.)

14 Eine Woche hat nicht drei Sonntage.

Böhm.: Nema nedele sedm patkuv. (Celakovsky, 196.)

15 Elwen Weiken nau Weinachten mot de Bauer den Plog (Pflug) betrachten. (Tecklenburg.) - Boebel, 70.

16 Et werd de ganze Weke 'knört, un den Sunndag eis er nits te begraben. - Schambach, II, 197.

Die Spitze des Sprichworts ist gegen die gerichtet, namentlich gegen Frauen, welche gern über Unwohlsein klagen, viel stöhnen, ohne dass ihr Uebelbefinden sehr ernstlich ist.

17 In vierzig Wochen wird sich's zeigen, was (wie) man gespielt hat auf der Geigen. - Eiselein, 216; Simrock, 3179.

18 Ist die Woche wunderlich, so ist's der Freitag absunderlich. - Blum, 273; Boebel, 120; Simrock, 11742; Körte, 6921.

Ist die Woche sonderlich, ist der Freitag wunderlich. (Schambach, II, 633.) Sonnabend hält der Regen an, damit der Pastor 's Kräglein trocknen kann.

19 Ist's in der ersten Woche heiss, so bleibt der Winter lange weiss. - Simrock, 11743.

20 Jede Woche hat ihren Sonntag.

21 Keine Woche ohne Feierabend. - Parömiakon, 1610.

22 Wen die Woche nicht reich macht, der bleibt auch Sonntags ein Bettler.

*23 Wenn de Woch is wunnerlich, is Dunnersdag affsunnerlich. (Altmark.) - Danneil, 259.

Hat hier wol den Sinn: In einer Woche häuslichen Unfriedens spielt der Donnerstag, als Keif-, Zank- und Keiltag die Hauptrolle. (S. Donnerstag.)

24 Wenn die Woche um ist, weiss man, was man verdient hat.

Holl.: Als de week om is, weet een groot weefsel. (Harrebomee, II, 444b.)

*25 Wenn's in der ganzen Woche vor Weihnacht regnet, so überfriert der See. (Luzern.)

Ganz ist die Woche, in der kein Feiertag ist.

26 Wer die Woche vier gute Montage macht, der wird selten reich. - Petri, II, 696.

27 Wer in jeder Woche einen blauen Montag und einen grünen Donnerstag macht, bescheidet seinen Kindern den Bettelstab und den Gemeinkasten. - Sailer, 264.

28 Wer wil ein Woch gut leben haben, der thu' ein Sau ein, so hat er Fleisch vnd Wurst zu essen. - Petri, II, 779.

[Spaltenumbruch] 15 Witzig nach der That, ist viel zu spat.Chaos, 137.

16 Zu witzig hat einen Wurm im Verstande.

Dän.: For vittig har en orm i forstanden. (Prov. dan., 189.)

17 Zu witzig ist vnnützig.Lehmann, 905, 33.

*18 Er ist witzig wie ein Mann von sieben Sinnen.Wirth, I, 585.

*19 Es ist so witzig, als wenn es Klaus Narr gesagt hätte.

*20 Sie sind so witzig, dass sie hören das Gras wachsen.Eiselein, 256.


Witzigen.

1 Man witzigt einen nur einmal.Pistor., VIII, 10; Simrock, 11739.

*2 Er ist gewitzigt worden.Mayer, II, 91.


Witziger.

1 Der witzig hat ein grossen Sack voll witz, do ein ander kaum ein Bröcklein hat.Lehmann, 903, 3.

2 Der Witzige weiss, wie man die Ziege scheren muss.

3 Wenn ein Witziger in ein Spiegel sihet, so sihet er offt ein Narren vnd einen witzigen.Lehmann, 905, 25.


Witzigung.

* Er hat sich diss eine Witzigung seyn lassen.Friedborn, II, 98.


Witzler.

Witzler und Nesseln stechen nicht mehr, wenn man sie hart angreift.


Witzling.

1 Ein Witzling foppt den andern.

Poln.: Kolik chytrcov, tolik mudrcov. (Čelakovsky, 202.)

*2 Dafür hilfft weder Witzling noch spitzling.Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 389.


Wix.

* Ein Meister Wix vnd Klügling.Mathesy, 267a.


Wo.

1 Dat ward doch noch wûr (wo, irgendwo) sîn, säd' de Jung, achter îs ôk noch 'n Loch.Hoefer, 547.

2 Von wo bist du? Vom Zonsker Rohrbrîk, wo dei Kiwitt de Bolle dodt stett? (Rheden.) – Frischbier, 4089.

Es ist der grosse ksionsker Rohrbruch im Kreis Strassburg gemeint.

3 Von wo bist du? Von Bosnow, wo sei de Ascheplatz öm Giewel (Giebel) backe?Frischbier, 4090.

Burstinowo im Amte Rheden.

4 Von wo bist du? Von Jerrentowitz, wo sei dei grote Kulken kaken vom halwen Schêpel drei? (Rheden.) – Frischbier, 4091.

Die Gefoppten geben zur Antwort: Wir kochen nicht vom halben Scheffel, sondern vom Mehl Keilchen.

5 Wa? Hasch 's am Zah, putz d' Nase dra.Sutermeister, 9.

In der Schweiz scherzhafte Antwort auf die Frage: wo? Eine andere Antwort auf diese Frage ist: „Bim Sant Antoni von Padua, suech mer, was i verlore ha.“ Auch folgende sprichwörtliche Redensarten hat man in der Schweiz als Antwort auf die obige Frage: Drei Stond hönder Gotterbarm. Z' Bümplitz uf der Pelzmüli. Z' Tripstrill, wo d' Gäns Hoorseckel trage. Wo ist der ferndrig (vorjährige) Schnee? (Sutermeister, 10.)


Woche.

1 A anneri Wuch'n hat â an Monta. (Neustadt a. O. in Franken.)

Eine andere Woche hat auch einen Montag. Die Zeit, mit ihm abzurechnen, mich zu rächen, wird kommen.

2 A sex Wocha1 schted da Himm'l offa. (Niederösterr.) – Frommann, III, 390, 7.

1) Etwa sechs Wochen oder: a Wochener sechs. In Bezug auf den gefährlichen Zustand einer Wöchnerin.

3 Alle Wochen einen andern Knecht und das Jahr zwölf Mägde.Chaos, 401.

4 De ganze Week krank on Sonndags necks te begrawen. (Meurs.) – Firmenich, I, 404, 255; Frischbier, 2165.

[Spaltenumbruch] 5 De ganze Woche wunnerlich, de Freidag is afsunnerlich. (Stendal.) – Firmenich, III, 131, 1.

6 Die eilfte Woche nach Weyhnachten muss der Pflug in der Erde seyn.Coler, 35a.

7 Die ganz Wochen krank und am Sunnta kei Leich. (Rott-Thal.)

8 Die ganze Woche fasten, um am Sonntag Küchle zu essen, bringt schlechten Gewinn.Chaos, 379.

9 Die vierzigst Wuche wird's bezüge, was me gspilt het uf der Gîge. (S. Geige 24.) – Sutermeister, 115.

10 Die Woche fängt gut an, sagte der Dieb, als er Montag zum Galgen geführt wurde (gehängt werden sollte).Frischbier, 4092; Schlingmann, 765.

„De Wäk fängt jout â'n, sät de Spezbouh, als hä Måndejs jeköpt wård.“ (Röttscher, 78.)

11 Die Woche fängt gut an, sagte der Jude, da sollt' er am Montag gehängt werden.Hoefer, 493.

Plattdeutsch: De Wäk fangt schön an, sä de Dêf, da se em Mândags nah 'm Galgen hinutbröchden. (Peik, 196, 77.)

12 Die Woche (zwyer) ins Bad macht einen leeren Hoffstatt.Petri, II, 151.

13 Die Woche zwier, der Weiber Gebühr, schadet weder mir noch dir, macht's Jahr einhundert- und vier.Luther; Eiselein, 662; Simrock, 11741; Körte, 6920.

Frz.: Il faut se resveiller deux foys la nuit pour vendre le bien de sa femme. (Leroux, I, 148.)

14 Eine Woche hat nicht drei Sonntage.

Böhm.: Nemá nedĕle sedm patkův. (Čelakovsky, 196.)

15 Elwen Wîken nau Wînachten mot de Bûer den Plog (Pflug) betrachten. (Tecklenburg.) – Boebel, 70.

16 Et werd de ganze Wêke 'knört, un den Sunndag îs er nits te begrâben.Schambach, II, 197.

Die Spitze des Sprichworts ist gegen die gerichtet, namentlich gegen Frauen, welche gern über Unwohlsein klagen, viel stöhnen, ohne dass ihr Uebelbefinden sehr ernstlich ist.

17 In vierzig Wochen wird sich's zeigen, was (wie) man gespielt hat auf der Geigen.Eiselein, 216; Simrock, 3179.

18 Ist die Woche wunderlich, so ist's der Freitag absunderlich.Blum, 273; Boebel, 120; Simrock, 11742; Körte, 6921.

Ist die Woche sonderlich, ist der Freitag wunderlich. (Schambach, II, 633.) Sonnabend hält der Regen an, damit der Pastor 's Kräglein trocknen kann.

19 Ist's in der ersten Woche heiss, so bleibt der Winter lange weiss.Simrock, 11743.

20 Jede Woche hat ihren Sonntag.

21 Keine Woche ohne Feierabend.Parömiakon, 1610.

22 Wen die Woche nicht reich macht, der bleibt auch Sonntags ein Bettler.

*23 Wenn de Woch is wunnerlich, is Dunnersdag affsunnerlich. (Altmark.) – Danneil, 259.

Hat hier wol den Sinn: In einer Woche häuslichen Unfriedens spielt der Donnerstag, als Keif-, Zank- und Keiltag die Hauptrolle. (S. Donnerstag.)

24 Wenn die Woche um ist, weiss man, was man verdient hat.

Holl.: Als de week om is, weet een groot weefsel. (Harrebomée, II, 444b.)

*25 Wenn's in der ganzen Woche vor Weihnacht regnet, so überfriert der See. (Luzern.)

Ganz ist die Woche, in der kein Feiertag ist.

26 Wer die Woche vier gute Montage macht, der wird selten reich.Petri, II, 696.

27 Wer in jeder Woche einen blauen Montag und einen grünen Donnerstag macht, bescheidet seinen Kindern den Bettelstab und den Gemeinkasten.Sailer, 264.

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[[164]/0176] 15 Witzig nach der That, ist viel zu spat. – Chaos, 137. 16 Zu witzig hat einen Wurm im Verstande. Dän.: For vittig har en orm i forstanden. (Prov. dan., 189.) 17 Zu witzig ist vnnützig. – Lehmann, 905, 33. *18 Er ist witzig wie ein Mann von sieben Sinnen. – Wirth, I, 585. *19 Es ist so witzig, als wenn es Klaus Narr gesagt hätte. *20 Sie sind so witzig, dass sie hören das Gras wachsen. – Eiselein, 256. Witzigen. 1 Man witzigt einen nur einmal. – Pistor., VIII, 10; Simrock, 11739. *2 Er ist gewitzigt worden. – Mayer, II, 91. Witziger. 1 Der witzig hat ein grossen Sack voll witz, do ein ander kaum ein Bröcklein hat. – Lehmann, 903, 3. 2 Der Witzige weiss, wie man die Ziege scheren muss. 3 Wenn ein Witziger in ein Spiegel sihet, so sihet er offt ein Narren vnd einen witzigen. – Lehmann, 905, 25. Witzigung. * Er hat sich diss eine Witzigung seyn lassen. – Friedborn, II, 98. Witzler. Witzler und Nesseln stechen nicht mehr, wenn man sie hart angreift. Witzling. 1 Ein Witzling foppt den andern. Poln.: Kolik chytrcov, tolik mudrcov. (Čelakovsky, 202.) *2 Dafür hilfft weder Witzling noch spitzling. – Fischart, Gesch. in Kloster, VIII, 389. Wix. * Ein Meister Wix vnd Klügling. – Mathesy, 267a. Wo. 1 Dat ward doch noch wûr (wo, irgendwo) sîn, säd' de Jung, achter îs ôk noch 'n Loch. – Hoefer, 547. 2 Von wo bist du? Vom Zonsker Rohrbrîk, wo dei Kiwitt de Bolle dodt stett? (Rheden.) – Frischbier, 4089. Es ist der grosse ksionsker Rohrbruch im Kreis Strassburg gemeint. 3 Von wo bist du? Von Bosnow, wo sei de Ascheplatz öm Giewel (Giebel) backe? – Frischbier, 4090. Burstinowo im Amte Rheden. 4 Von wo bist du? Von Jerrentowitz, wo sei dei grote Kulken kaken vom halwen Schêpel drei? (Rheden.) – Frischbier, 4091. Die Gefoppten geben zur Antwort: Wir kochen nicht vom halben Scheffel, sondern vom Mehl Keilchen. 5 Wa? Hasch 's am Zah, putz d' Nase dra. – Sutermeister, 9. In der Schweiz scherzhafte Antwort auf die Frage: wo? Eine andere Antwort auf diese Frage ist: „Bim Sant Antoni von Padua, suech mer, was i verlore ha.“ Auch folgende sprichwörtliche Redensarten hat man in der Schweiz als Antwort auf die obige Frage: Drei Stond hönder Gotterbarm. Z' Bümplitz uf der Pelzmüli. Z' Tripstrill, wo d' Gäns Hoorseckel trage. Wo ist der ferndrig (vorjährige) Schnee? (Sutermeister, 10.) Woche. 1 A anneri Wuch'n hat â an Monta. (Neustadt a. O. in Franken.) Eine andere Woche hat auch einen Montag. Die Zeit, mit ihm abzurechnen, mich zu rächen, wird kommen. 2 A sex Wocha1 schted da Himm'l offa. (Niederösterr.) – Frommann, III, 390, 7. 1) Etwa sechs Wochen oder: a Wochener sechs. In Bezug auf den gefährlichen Zustand einer Wöchnerin. 3 Alle Wochen einen andern Knecht und das Jahr zwölf Mägde. – Chaos, 401. 4 De ganze Week krank on Sonndags necks te begrawen. (Meurs.) – Firmenich, I, 404, 255; Frischbier, 2165. 5 De ganze Woche wunnerlich, de Freidag is afsunnerlich. (Stendal.) – Firmenich, III, 131, 1. 6 Die eilfte Woche nach Weyhnachten muss der Pflug in der Erde seyn. – Coler, 35a. 7 Die ganz Wochen krank und am Sunnta kei Leich. (Rott-Thal.) 8 Die ganze Woche fasten, um am Sonntag Küchle zu essen, bringt schlechten Gewinn. – Chaos, 379. 9 Die vierzigst Wuche wird's bezüge, was me gspilt het uf der Gîge. (S. Geige 24.) – Sutermeister, 115. 10 Die Woche fängt gut an, sagte der Dieb, als er Montag zum Galgen geführt wurde (gehängt werden sollte). – Frischbier, 4092; Schlingmann, 765. „De Wäk fängt jout â'n, sät de Spezbouh, als hä Måndejs jeköpt wård.“ (Röttscher, 78.) 11 Die Woche fängt gut an, sagte der Jude, da sollt' er am Montag gehängt werden. – Hoefer, 493. Plattdeutsch: De Wäk fangt schön an, sä de Dêf, da se em Mândags nah 'm Galgen hinutbröchden. (Peik, 196, 77.) 12 Die Woche (zwyer) ins Bad macht einen leeren Hoffstatt. – Petri, II, 151. 13 Die Woche zwier, der Weiber Gebühr, schadet weder mir noch dir, macht's Jahr einhundert- und vier. – Luther; Eiselein, 662; Simrock, 11741; Körte, 6920. Frz.: Il faut se resveiller deux foys la nuit pour vendre le bien de sa femme. (Leroux, I, 148.) 14 Eine Woche hat nicht drei Sonntage. Böhm.: Nemá nedĕle sedm patkův. (Čelakovsky, 196.) 15 Elwen Wîken nau Wînachten mot de Bûer den Plog (Pflug) betrachten. (Tecklenburg.) – Boebel, 70. 16 Et werd de ganze Wêke 'knört, un den Sunndag îs er nits te begrâben. – Schambach, II, 197. Die Spitze des Sprichworts ist gegen die gerichtet, namentlich gegen Frauen, welche gern über Unwohlsein klagen, viel stöhnen, ohne dass ihr Uebelbefinden sehr ernstlich ist. 17 In vierzig Wochen wird sich's zeigen, was (wie) man gespielt hat auf der Geigen. – Eiselein, 216; Simrock, 3179. 18 Ist die Woche wunderlich, so ist's der Freitag absunderlich. – Blum, 273; Boebel, 120; Simrock, 11742; Körte, 6921. Ist die Woche sonderlich, ist der Freitag wunderlich. (Schambach, II, 633.) Sonnabend hält der Regen an, damit der Pastor 's Kräglein trocknen kann. 19 Ist's in der ersten Woche heiss, so bleibt der Winter lange weiss. – Simrock, 11743. 20 Jede Woche hat ihren Sonntag. 21 Keine Woche ohne Feierabend. – Parömiakon, 1610. 22 Wen die Woche nicht reich macht, der bleibt auch Sonntags ein Bettler. *23 Wenn de Woch is wunnerlich, is Dunnersdag affsunnerlich. (Altmark.) – Danneil, 259. Hat hier wol den Sinn: In einer Woche häuslichen Unfriedens spielt der Donnerstag, als Keif-, Zank- und Keiltag die Hauptrolle. (S. Donnerstag.) 24 Wenn die Woche um ist, weiss man, was man verdient hat. Holl.: Als de week om is, weet een groot weefsel. (Harrebomée, II, 444b.) *25 Wenn's in der ganzen Woche vor Weihnacht regnet, so überfriert der See. (Luzern.) Ganz ist die Woche, in der kein Feiertag ist. 26 Wer die Woche vier gute Montage macht, der wird selten reich. – Petri, II, 696. 27 Wer in jeder Woche einen blauen Montag und einen grünen Donnerstag macht, bescheidet seinen Kindern den Bettelstab und den Gemeinkasten. – Sailer, 264. 28 Wer wil ein Woch gut leben haben, der thu' ein Sau ein, so hat er Fleisch vnd Wurst zu essen. – Petri, II, 779.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [164]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/176>, abgerufen am 19.03.2024.