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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 3 Es ist überall gut wohnen und singen: Ein' feste Burg ist vnser Gott. - Herberger, Herzpostille, I, 550.

4 Hier, meine Herren, wohne ich, sagte der Delinquent zu den Richtern, und legte die Hand aufs Herz, als ihm fünfundzwanzig aufgezählt wurden; was auf meinem Rücken vorgeht, kümmert mich nicht. - Frankfurter Zeitung, 1872, Nr. 122, 2. Bl.

5 Hier wohnt ein fröhlicher Mann, der Herrendienst entrathen kan. (Hausinschrift in Würtemberg.) - Hertz, 15.

6 Ich wohne gar nicht, sagte der Bettler zum Vogt, als er ihn nach der Wohnung fragte.

7 Ich wohne hier an der Strassen, wünsche allen Vettern und Basen, und allen, die da gehen vorbei, dass Gott ihr Helfer und Beschützer sei. (Hausinschrift in Niederhessen.) - Weininger, 168; Hertz, 23.

8 Man mag wohnen, wo man will, man findet in der Nähe der Thür einen Dornbusch.

Engl.: Where ever a man dwells, he shall be sure to have a thorn-bush near his door. (Bohn II, 136.)

9 Viele wohnen in einem wurmstichigen Haus und wollen doch nicht heraus.

10 Wer ösch wonen weit, dei frögt nich na ösch. - Schambach, II, 561.

Wer uns wohnen weiss, der fragt nicht nach uns; besitzt er Theilnahme für unser Ergehen, so kommt er selbst, um es zu erfahren.

11 Wer überall wohnt, der wohnt nirgends. - Petri, II, 771; Mathesy, I, 68a.

12 Wer unten wohnt, der muss der obern Gerumpel leiden. - Mathesy, 243b.

13 Wer wol wohnt, der ist wol. - Petri, II, 783.

*14 Da wahnt Hans van der Lucht (Luft). (Holst.) - Schütze, III, 31.

*15 E wunt um Angd. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 36, 79.

Er wohnt am Ende, d. h. ist arm, oder ein Walach. Am Ende des Dorfs wohnen meist die ärmern Leute oder Walachen.

*16 E wunt un der Zel. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 176, 188.

Er wohnt an der Zeile, d. i. er hat kein eigen Haus.

*17 Er wohnt auf der Lucht in der halben Tonne. (Samland.) - Frischbier, 4098.

*18 Er wohnt beim Teufel auf der Rinne. - Frischbier, 4098.

Entweder sehr entfernt, oder im höchsten Stockwerk.

*19 Er wohnt da, wo d' Fuchs und d' Hase enangere gut Nacht säge. (Emmenthal.) - Schweiz, I, 143, 96.

*20 Er wohnt drei Treppen hoch im Keller. - Frischbier, II, 2946.

*21 Hei want bei Kusche1 op e Lucht önn e Feddertonn'. (Wehlau.) - Frischbier, II, 2947.

1) Name eines Krugwirthes.

*22 Hier wohnen die Musikanten.

*23 Hier wohnt Hans von der Luft.

In Holstein von einem zerfallenen Hause mit zerbrochenen Fenstern.

*24 Wane da ok noch Lüd? - Frischbier, II, 2948.

Zu Unberufenen, die sich hervordrängen.


Wohnung.

* Er hat eine Wohnung wie Alexius, unter der Stiegen.


Wolchow.

1 Was ein Wolchow werden kann, fliesst wol in den Ilmen ein, bleibt aber nicht darin. (Ilmensee.) - Altmann V, 89.

2 Was liegt daran, dass man auf dem Wolchow eine gute Schiffahrt hat, wenn man auf dem Ilmen untergeht. - Altmann V, 89.


Wolf.

1 Alten Wolf reiten Krähen. - Eiselein, 647.

2 Alten Wolf verspotten die Hunde. - Schlechta, 362.

[Spaltenumbruch] 3 Als der Wolf predigte, hatte er Gänse zu Zuhörern.

4 Als der Wolff in der Grube lag, wollt' er ein heiliger Mönch werden. - Mathesy, 108a.

5 An alten Wölfen und bösen Menschen ist Hopfen und Malz verloren. - Gaal, 1743.

6 Än diem der Wolf behort, än diem e begrot. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 99.

7 An einem Wolff bricht man keine Wildbahn. - Henisch, 1274, 15; Petri, II, 16.

D. i. wer einen Wolf schiesst, der wird nicht als Jagdfrevler bestraft.

8 Auch der Wolf hat Wasser im Auge, wenn er in eine Grube gerathen ist. - Bertram, 69.

9 Auch der Wolf in der Mönchskutte stellt dem Lämmlein nach. - Eiselein, 647.

10 Auch der Wolf packt das Schaf erst, ehe er es würgt. - Altmann VI, 441.

11 Auch wenn dem Wolf die Zähne ausgebrochen sind, schielt er nach den Schafen. - Altmann VI, 475.

12 Auch wenn man den Wolf in den Schafstall sperrte, er würde in den Wald zu entwischen suchen. - Altmann V, 100.

13 Aus dem Wolfe wird kein Zugochs.

Böhm.: Nebude ze psa slanina, z vlka beranina. - Z vlka nebude beran ani ze psa ohar. - Z vlka nebude orac. (Celakovsky, 35.)

14 Aus einem alten Wolfe wird nicht erst ein Schaf.

Holl.: Een oude wolf verbetert sich niet. (Harrebomee, II, 447a.)

15 Aus einem (jungen) Wolfe wird kein Lamm. - Schlechta, 365.

Schwed.: Af ulfen bliver aldrig lam. (Törning, 4.)

16 Aus einem Wolf wird kein Schafhirt. - Schlechta, 359.

17 Aus einem Wolfe wird leicht ein böses Thier gemacht.

Holl.: Van een' wolf is haast een kwaad beest gemaakt. (Harrebomee, II, 478a.)

18 Bäst te angder de Wilwen, se mist te mäd en helen. - Schuster, 100a.

19 Bei Wölfen und Eulen lernt man heulen. - Simrock, 11803; Körte, 6958; Gaal, 1744; Lohrengel, I, 78.

Holl.: Bij wolven en uilen leert man huilen. (Harrebomee, II, 476b.)

20 Beim Wolf muss man nicht Hülfe gegen die Hunde suchen.

Böhm.: Neprizyvej vlka ku pomoci na psy. (Celakovsky, 365.)

21 Ben men von Bolf sprecht, setzt a hentan Zoan. (Ungar. Bergland.) - Schröer.

22 Besser der Wolf, als der Sonne Licht zu Lichtmess in den Schafstall bricht. - Boebel, 7.

23 Besser der Wolf fresse mich, als ein Schaf, so thut mir das Küffeln (Müffeln) nicht so weh. - Simrock, 11792; Eiselein, 647.

24 Besser die Wölfe fressen uns, als die Flöhe; das Beissen thut lange nicht so wehe.

25 Besser mit einem Wolff streiten, denn mit einem gebarteten bösen Weibe. - Petri, II, 38.

26 Besser Wolf als Schaf.

Frz.: Il est meilleur estre cheual que beuf, loup que brebis.

Lat.: Praestat equum esse, quam bouem, et lupum quam ouem. (Bovill, II, 150.)

27 Bleibt der Wolf in der Heide liegen, so wird er wenig Schafe kriegen. - Sutor, 577.

Lat.: Otium fortunas secundas perdit. (Philippi, II, 79.)

28 Blieb der wolff im wald, so würd er nit beschrien. - Franck, I, 88b; Lehmann, 112, 6; Gruter, I, 8; Petri, II, 48.

Bei Tunnicius (653): Bleve de wulf in dem busche, he en worde nicht angeropen. (Dum lupus antra colit, non inclamatur ab ullo.)

Holl.: Liet die wolf sijn lopen, dat volc liet sijn roepen. (Prov. comm., 465.)

[Spaltenumbruch] 3 Es ist überall gut wohnen und singen: Ein' feste Burg ist vnser Gott.Herberger, Herzpostille, I, 550.

4 Hier, meine Herren, wohne ich, sagte der Delinquent zu den Richtern, und legte die Hand aufs Herz, als ihm fünfundzwanzig aufgezählt wurden; was auf meinem Rücken vorgeht, kümmert mich nicht.Frankfurter Zeitung, 1872, Nr. 122, 2. Bl.

5 Hier wohnt ein fröhlicher Mann, der Herrendienst entrathen kan. (Hausinschrift in Würtemberg.) – Hertz, 15.

6 Ich wohne gar nicht, sagte der Bettler zum Vogt, als er ihn nach der Wohnung fragte.

7 Ich wohne hier an der Strassen, wünsche allen Vettern und Basen, und allen, die da gehen vorbei, dass Gott ihr Helfer und Beschützer sei. (Hausinschrift in Niederhessen.) – Weininger, 168; Hertz, 23.

8 Man mag wohnen, wo man will, man findet in der Nähe der Thür einen Dornbusch.

Engl.: Where ever a man dwells, he shall be sure to have a thorn-bush near his door. (Bohn II, 136.)

9 Viele wohnen in einem wurmstichigen Haus und wollen doch nicht heraus.

10 Wer ösch wônen weit, dei frögt nich nâ ösch.Schambach, II, 561.

Wer uns wohnen weiss, der fragt nicht nach uns; besitzt er Theilnahme für unser Ergehen, so kommt er selbst, um es zu erfahren.

11 Wer überall wohnt, der wohnt nirgends.Petri, II, 771; Mathesy, I, 68a.

12 Wer unten wohnt, der muss der obern Gerumpel leiden.Mathesy, 243b.

13 Wer wol wohnt, der ist wol.Petri, II, 783.

*14 Da wahnt Hans van der Lucht (Luft). (Holst.) – Schütze, III, 31.

*15 E wunt um Angd. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 36, 79.

Er wohnt am Ende, d. h. ist arm, oder ein Walach. Am Ende des Dorfs wohnen meist die ärmern Leute oder Walachen.

*16 E wunt un der Zel. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 176, 188.

Er wohnt an der Zeile, d. i. er hat kein eigen Haus.

*17 Er wohnt auf der Lucht in der halben Tonne. (Samland.) – Frischbier, 4098.

*18 Er wohnt beim Teufel auf der Rinne.Frischbier, 4098.

Entweder sehr entfernt, oder im höchsten Stockwerk.

*19 Er wohnt da, wo d' Fuchs und d' Hase enangere gut Nacht säge. (Emmenthal.) – Schweiz, I, 143, 96.

*20 Er wohnt drei Treppen hoch im Keller.Frischbier, II, 2946.

*21 Hei wânt bî Kusche1 op e Lucht önn e Feddertonn'. (Wehlau.) – Frischbier, II, 2947.

1) Name eines Krugwirthes.

*22 Hier wohnen die Musikanten.

*23 Hier wohnt Hans von der Luft.

In Holstein von einem zerfallenen Hause mit zerbrochenen Fenstern.

*24 Wâne da ôk noch Lüd?Frischbier, II, 2948.

Zu Unberufenen, die sich hervordrängen.


Wohnung.

* Er hat eine Wohnung wie Alexius, unter der Stiegen.


Wolchow.

1 Was ein Wolchow werden kann, fliesst wol in den Ilmen ein, bleibt aber nicht darin. (Ilmensee.) – Altmann V, 89.

2 Was liegt daran, dass man auf dem Wolchow eine gute Schiffahrt hat, wenn man auf dem Ilmen untergeht.Altmann V, 89.


Wolf.

1 Alten Wolf reiten Krähen.Eiselein, 647.

2 Alten Wolf verspotten die Hunde.Schlechta, 362.

[Spaltenumbruch] 3 Als der Wolf predigte, hatte er Gänse zu Zuhörern.

4 Als der Wolff in der Grube lag, wollt' er ein heiliger Mönch werden.Mathesy, 108a.

5 An alten Wölfen und bösen Menschen ist Hopfen und Malz verloren.Gaal, 1743.

6 Än diem der Wolf behôrt, än diem e begrôt. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 99.

7 An einem Wolff bricht man keine Wildbahn.Henisch, 1274, 15; Petri, II, 16.

D. i. wer einen Wolf schiesst, der wird nicht als Jagdfrevler bestraft.

8 Auch der Wolf hat Wasser im Auge, wenn er in eine Grube gerathen ist.Bertram, 69.

9 Auch der Wolf in der Mönchskutte stellt dem Lämmlein nach.Eiselein, 647.

10 Auch der Wolf packt das Schaf erst, ehe er es würgt.Altmann VI, 441.

11 Auch wenn dem Wolf die Zähne ausgebrochen sind, schielt er nach den Schafen.Altmann VI, 475.

12 Auch wenn man den Wolf in den Schafstall sperrte, er würde in den Wald zu entwischen suchen.Altmann V, 100.

13 Aus dem Wolfe wird kein Zugochs.

Böhm.: Nebude ze psa slanina, z vlka beranina. – Z vlka nebude beran ani ze psa ohař. – Z vlka nebude oráč. (Čelakovsky, 35.)

14 Aus einem alten Wolfe wird nicht erst ein Schaf.

Holl.: Een oude wolf verbetert sich niet. (Harrebomée, II, 447a.)

15 Aus einem (jungen) Wolfe wird kein Lamm.Schlechta, 365.

Schwed.: Af ulfen bliver aldrig lam. (Törning, 4.)

16 Aus einem Wolf wird kein Schafhirt.Schlechta, 359.

17 Aus einem Wolfe wird leicht ein böses Thier gemacht.

Holl.: Van een' wolf is haast een kwaad beest gemaakt. (Harrebomée, II, 478a.)

18 Bäst te angder de Wilwen, se mist te mäd en helen.Schuster, 100a.

19 Bei Wölfen und Eulen lernt man heulen.Simrock, 11803; Körte, 6958; Gaal, 1744; Lohrengel, I, 78.

Holl.: Bij wolven en uilen leert man huilen. (Harrebomée, II, 476b.)

20 Beim Wolf muss man nicht Hülfe gegen die Hunde suchen.

Böhm.: Nepřizývej vlka ku pomoci na psy. (Čelakovsky, 365.)

21 Ben men von Bolf sprêcht, sêtzt a hentan Zoan. (Ungar. Bergland.) – Schröer.

22 Besser der Wolf, als der Sonne Licht zu Lichtmess in den Schafstall bricht.Boebel, 7.

23 Besser der Wolf fresse mich, als ein Schaf, so thut mir das Küffeln (Müffeln) nicht so weh.Simrock, 11792; Eiselein, 647.

24 Besser die Wölfe fressen uns, als die Flöhe; das Beissen thut lange nicht so wehe.

25 Besser mit einem Wolff streiten, denn mit einem gebarteten bösen Weibe.Petri, II, 38.

26 Besser Wolf als Schaf.

Frz.: Il est meilleur estre cheual que beuf, loup que brebis.

Lat.: Praestat equum esse, quam bouem, et lupum quam ouem. (Bovill, II, 150.)

27 Bleibt der Wolf in der Heide liegen, so wird er wenig Schafe kriegen.Sutor, 577.

Lat.: Otium fortunas secundas perdit. (Philippi, II, 79.)

28 Blieb der wolff im wald, so würd er nit beschrien.Franck, I, 88b; Lehmann, 112, 6; Gruter, I, 8; Petri, II, 48.

Bei Tunnicius (653): Bleve de wulf in dem busche, he en worde nicht angeropen. (Dum lupus antra colit, non inclamatur ab ullo.)

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[[175]/0187] 3 Es ist überall gut wohnen und singen: Ein' feste Burg ist vnser Gott. – Herberger, Herzpostille, I, 550. 4 Hier, meine Herren, wohne ich, sagte der Delinquent zu den Richtern, und legte die Hand aufs Herz, als ihm fünfundzwanzig aufgezählt wurden; was auf meinem Rücken vorgeht, kümmert mich nicht. – Frankfurter Zeitung, 1872, Nr. 122, 2. Bl. 5 Hier wohnt ein fröhlicher Mann, der Herrendienst entrathen kan. (Hausinschrift in Würtemberg.) – Hertz, 15. 6 Ich wohne gar nicht, sagte der Bettler zum Vogt, als er ihn nach der Wohnung fragte. 7 Ich wohne hier an der Strassen, wünsche allen Vettern und Basen, und allen, die da gehen vorbei, dass Gott ihr Helfer und Beschützer sei. (Hausinschrift in Niederhessen.) – Weininger, 168; Hertz, 23. 8 Man mag wohnen, wo man will, man findet in der Nähe der Thür einen Dornbusch. Engl.: Where ever a man dwells, he shall be sure to have a thorn-bush near his door. (Bohn II, 136.) 9 Viele wohnen in einem wurmstichigen Haus und wollen doch nicht heraus. 10 Wer ösch wônen weit, dei frögt nich nâ ösch. – Schambach, II, 561. Wer uns wohnen weiss, der fragt nicht nach uns; besitzt er Theilnahme für unser Ergehen, so kommt er selbst, um es zu erfahren. 11 Wer überall wohnt, der wohnt nirgends. – Petri, II, 771; Mathesy, I, 68a. 12 Wer unten wohnt, der muss der obern Gerumpel leiden. – Mathesy, 243b. 13 Wer wol wohnt, der ist wol. – Petri, II, 783. *14 Da wahnt Hans van der Lucht (Luft). (Holst.) – Schütze, III, 31. *15 E wunt um Angd. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 36, 79. Er wohnt am Ende, d. h. ist arm, oder ein Walach. Am Ende des Dorfs wohnen meist die ärmern Leute oder Walachen. *16 E wunt un der Zel. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 176, 188. Er wohnt an der Zeile, d. i. er hat kein eigen Haus. *17 Er wohnt auf der Lucht in der halben Tonne. (Samland.) – Frischbier, 4098. *18 Er wohnt beim Teufel auf der Rinne. – Frischbier, 4098. Entweder sehr entfernt, oder im höchsten Stockwerk. *19 Er wohnt da, wo d' Fuchs und d' Hase enangere gut Nacht säge. (Emmenthal.) – Schweiz, I, 143, 96. *20 Er wohnt drei Treppen hoch im Keller. – Frischbier, II, 2946. *21 Hei wânt bî Kusche1 op e Lucht önn e Feddertonn'. (Wehlau.) – Frischbier, II, 2947. 1) Name eines Krugwirthes. *22 Hier wohnen die Musikanten. *23 Hier wohnt Hans von der Luft. In Holstein von einem zerfallenen Hause mit zerbrochenen Fenstern. *24 Wâne da ôk noch Lüd? – Frischbier, II, 2948. Zu Unberufenen, die sich hervordrängen. Wohnung. * Er hat eine Wohnung wie Alexius, unter der Stiegen. Wolchow. 1 Was ein Wolchow werden kann, fliesst wol in den Ilmen ein, bleibt aber nicht darin. (Ilmensee.) – Altmann V, 89. 2 Was liegt daran, dass man auf dem Wolchow eine gute Schiffahrt hat, wenn man auf dem Ilmen untergeht. – Altmann V, 89. Wolf. 1 Alten Wolf reiten Krähen. – Eiselein, 647. 2 Alten Wolf verspotten die Hunde. – Schlechta, 362. 3 Als der Wolf predigte, hatte er Gänse zu Zuhörern. 4 Als der Wolff in der Grube lag, wollt' er ein heiliger Mönch werden. – Mathesy, 108a. 5 An alten Wölfen und bösen Menschen ist Hopfen und Malz verloren. – Gaal, 1743. 6 Än diem der Wolf behôrt, än diem e begrôt. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 99. 7 An einem Wolff bricht man keine Wildbahn. – Henisch, 1274, 15; Petri, II, 16. D. i. wer einen Wolf schiesst, der wird nicht als Jagdfrevler bestraft. 8 Auch der Wolf hat Wasser im Auge, wenn er in eine Grube gerathen ist. – Bertram, 69. 9 Auch der Wolf in der Mönchskutte stellt dem Lämmlein nach. – Eiselein, 647. 10 Auch der Wolf packt das Schaf erst, ehe er es würgt. – Altmann VI, 441. 11 Auch wenn dem Wolf die Zähne ausgebrochen sind, schielt er nach den Schafen. – Altmann VI, 475. 12 Auch wenn man den Wolf in den Schafstall sperrte, er würde in den Wald zu entwischen suchen. – Altmann V, 100. 13 Aus dem Wolfe wird kein Zugochs. Böhm.: Nebude ze psa slanina, z vlka beranina. – Z vlka nebude beran ani ze psa ohař. – Z vlka nebude oráč. (Čelakovsky, 35.) 14 Aus einem alten Wolfe wird nicht erst ein Schaf. Holl.: Een oude wolf verbetert sich niet. (Harrebomée, II, 447a.) 15 Aus einem (jungen) Wolfe wird kein Lamm. – Schlechta, 365. Schwed.: Af ulfen bliver aldrig lam. (Törning, 4.) 16 Aus einem Wolf wird kein Schafhirt. – Schlechta, 359. 17 Aus einem Wolfe wird leicht ein böses Thier gemacht. Holl.: Van een' wolf is haast een kwaad beest gemaakt. (Harrebomée, II, 478a.) 18 Bäst te angder de Wilwen, se mist te mäd en helen. – Schuster, 100a. 19 Bei Wölfen und Eulen lernt man heulen. – Simrock, 11803; Körte, 6958; Gaal, 1744; Lohrengel, I, 78. Holl.: Bij wolven en uilen leert man huilen. (Harrebomée, II, 476b.) 20 Beim Wolf muss man nicht Hülfe gegen die Hunde suchen. Böhm.: Nepřizývej vlka ku pomoci na psy. (Čelakovsky, 365.) 21 Ben men von Bolf sprêcht, sêtzt a hentan Zoan. (Ungar. Bergland.) – Schröer. 22 Besser der Wolf, als der Sonne Licht zu Lichtmess in den Schafstall bricht. – Boebel, 7. 23 Besser der Wolf fresse mich, als ein Schaf, so thut mir das Küffeln (Müffeln) nicht so weh. – Simrock, 11792; Eiselein, 647. 24 Besser die Wölfe fressen uns, als die Flöhe; das Beissen thut lange nicht so wehe. 25 Besser mit einem Wolff streiten, denn mit einem gebarteten bösen Weibe. – Petri, II, 38. 26 Besser Wolf als Schaf. Frz.: Il est meilleur estre cheual que beuf, loup que brebis. Lat.: Praestat equum esse, quam bouem, et lupum quam ouem. (Bovill, II, 150.) 27 Bleibt der Wolf in der Heide liegen, so wird er wenig Schafe kriegen. – Sutor, 577. Lat.: Otium fortunas secundas perdit. (Philippi, II, 79.) 28 Blieb der wolff im wald, so würd er nit beschrien. – Franck, I, 88b; Lehmann, 112, 6; Gruter, I, 8; Petri, II, 48. Bei Tunnicius (653): Bleve de wulf in dem busche, he en worde nicht angeropen. (Dum lupus antra colit, non inclamatur ab ullo.) Holl.: Liet die wolf sijn lopen, dat volc liet sijn roepen. (Prov. comm., 465.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [175]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/187>, abgerufen am 19.03.2024.