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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 10 Zähl' über deine Zähne. (Warschau.)

Wird gebraucht, wenn jemand die Häupter einer Versammlung zählen will, welches für dieselben schädlich sein soll.

11 Zähle das Geld nicht, bis du's im Sacke hast.

*12 Der zählt wia da Brezenbua beim Kirchenthor. (Niederösterr.)

Von jemand, der sehr genau ist.

*13 Er kann nicht (bis auf) drei zählen.

Lat.: Ne numerare scit. (Plato.) (Zubrodt, 304.)

*14 Er zählt die Sterne.

Verliert seine Zeit unnütz.

*15 Er zählt lieber zwei als eins.

Der Zänkische, Rechthaberische.


Zahler.

1 An bösen Zahlern mahnt man sich bald müde. - Petri, II, 14.

2 Böse Zahler bedürfen viel Erinnerns.

Schwed.: Ond gjäldenär skal man.

3 Böse Zahler meinen, sie haben's im Drecke gefunden, was sie borgen. - Petri, II, 50.

4 Böse Zahler sind gute Mahner. - Petri, II, 50.

Lat.: Quanto perditior quisque ost, tanto acrius urget. (Horaz.) (Binder I, 1442; II, 2737; Fischer, 187, 19; Kruse, 875; Philippi, II, 122; Seybold, 475.)

5 Dem guten Zahler ist leicht borgen.

6 Die schlechtesten Zahler sind die grössten Prahler.

7 Die schlimmsten Zahler sind die besten Mahner. - Eiselein, 654.

Lat.: Pelle moras, brevis est magni fortuna favoris. (Sutor, 412.) - Quanto superiores sumus, tanto acrius urget. (Seybold, 475.)

8 Ein guter Zahler ist Herr über jedermanns Beutel.

Engl.: He who is a good paymaster, is lord of another man's purse.

9 Einem guten Zahler gereut kein Pfand. - Frischbier, II, 2978.

10 Gute Zahler brauchen keine Bürgen.

Engl.: A good paymaster starts not at assurantes. (Bohn II, 123.) - Good paymasters need no surety. (Bohn II, 99.)

Span.: Al buen pagador no te duelen prendas. (Bohn II, 123.)

11 Gute Zahler kaufen billig.

Frz.: A bon payeur, bon marche. (Cahier, 1047.)

12 Man mahnt auch wol einen guten Zahler.

Dän.: Man maner og en god goldener. (Prov. dan., 223.)

Schwed.: Man kräfver och stundom en god gjäldenär. (Grubb, 509.)

13 Vom schlechten Zahler nimm auch Spreu (Stroh und Heu) für Geld.

Engl.: Of an ill paymaster get what you can, though it be but a straw. (Bohn II, 123.)

Holl.: Van een' kwaad' betaler neemt men kaf. (Harrebomee, I, 50.)

It.: Da cattivo debitor, togli paglia in loco d' or. Da mal pagatore o aceto, o cercone. (Biber.)

Lat.: Ab (A) solvente pigre (pigri) tibi micas salis dige nigri. (Reuterdahl, 14.) - De male solvente sal nigrum suscipe gente. (Reuterdahl, 205.) - Sal nigrum poscas a quo solui male noscas. (Reuterdahl, 864.)

Schwed.: Swart salt af ond gjäldenär. (Grubb, 772.) - Thu skalt taka swarth salt aff ondem goellara. (Reuterdahl, 14.)

Span.: Al buen pagador no te duelen prendas. (Bohn II, 123.)

14 Vom schlechten Zahler nimm, kann's nicht anders sein, kahmigen Essig und schalen Wein.

15 Vom schlechten Zahler nimmt man, was man bekommen kann.

16 Von einem guten Zahler fordert man kein Pfand. (S. Bezahler.)

Holl.: Een goed betaler weigert geen pand. (Harrebomee, I, 50.)

It.: Buon pagatore non si cura dar pegno. (Pazzaglia, 260, 1.)

Span.: Al buen pagador no le duelen las prendas? (Cahier, 3661.)


Zahlmeister.

Der Herr Zahlmeister ist nicht zu Haus. - Chaos, 634.

Um zu sagen, dass es an Geld gebricht.


[Spaltenumbruch]
Zahlpfennig.

Zahlpfenning sindt vorm Rechenmeister alle gleich; sie gelten aber, wie er sie setzt. - Lehmann, 828, 17.


Zahltag.

1 Der Bezuoldach bleift nemessten ouss. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 719.

Der Bezahltag bleibt niemandem aus.

2 Der Zahltag kommt einmal.

3 Ist ein Zahltag noch so fern, er kommt dem Schuldner stets zu früh.

Frz.: Si long jour n'est que tost ne soit prest.

Lat.: Nulla tam longa quin succedat dies. (Bovill, III, 50.)

4 Zahltag kommt alle Tag. - Simrock, 11958; Körte, 7048.

*5 Es ist noch kein Zahltag ausgeblieben.

Dän.: Geldes-dag kommer vel. (Prov. dan., 223.)

*6 Sein Zahltag ist zu Nichaelis.

Der böse Schuldner zahlt am Nimmerleinstage. "Das Ziel, an dem man den Borg bezahlt, ist - Nichaelis." Eine Ordensregel aus der seltenen Schrift: Ein nagelneuer Orden, oder nasse Brüderschaft des weingrünen Kreuzes u. s. w. Gedruckt zu Durstlingen bei Urban Borglänger. Anno M. DC. XXI. Der vollständige Titel befindet sich in Westermann's Monatsheften, 202, S. 370 in dem Artikel: Aus alten Tröstern. Es finden sich dort auch folgende Verse, in denen noch andere Zahltage empfohlen werden: "Nimmerling hat auch einen Tag, den man zum Ziel fürschlagen mag. Der Juden Christtag (s. d.) kann's auch sein, ein Ziel, es schickt sich mächtig fein." - Auch für gute Bürgen ist für solche Zahler in der genannten Schrift gesorgt: "Nemo, das ist ein ehrlich Mann, den man gar wohl kann nehmen an. Nullus wär' auch zu schlagen für, weiss sich zu halten nach Gebühr. An diesen zweyn hat man genug, ohn Noth, dass man nach andern such." Was die Münzsorten betrifft, in denen Zahlung zu leisten, so werden Nihil und Nunquam empfohlen.


Zahlung.

Zeitige Zahlung erhält den Glauben.


Zahlungstag.

* Zahlungstag und Respecttage. - Eiselein, 654.

Lat.: Oculata dies, coeca dies. (Eiselein, 654.)


Zahm.

*1 Er ist so zahm, dass man ihn um einen Finger wickeln kann. - Eiselein, 654.

*2 Er ist so zahm, wie ein Schaf. - Eiselein, 407; Braun, I, 2103.

*3 Me kann se sau tamm kreigen, dat me se up de Hand setten un wegpausten kann as 'n Flüüsen. - Lyra, 25.


Zähmen.

Was zähmt, das lähmt. - Simrock, 11961; Körte, 7049.


Zahmheit.

Wer sich auf die Zahmheit eines Wolfs verlässt, muss nicht bei Sinnen sein.


Zahn.

1 Alle haben weisse Zähne, aber man weiss nicht, was dahinter ist.

2 An den kranken Zahn stösst die Zunge an.

3 An den Zähnen kennt man die Pferde. - Parömiakon, 1912.

4 Der Zahn beisset offt die Zung, vnd bleiben doch einig (gute Nachbarn). - Lehmann, 165, 15; Gruter, I, 19; Simrock, 11963; Körte, 7851; Dove, 379.

Dän.: Tanden bider ofte tungen, og dog blive eenige. (Prov. dan., 545.)

Schwed.: State grannar gnabbas och untertiden. (Grubb, 557.)

5 Der Zahn des alten Mütterchens hat längst gewackelt; wenn er ausfällt, ist ein Löffel Brei schuld. (Surinam.)

Man sucht oft die Ursache von Unfällen fälschlich in Dingen ausserhalb, in denen sie nicht liegen.

6 Die die besten Zähne haben, haben oft das wenigste Brot, und die, welche Brot haben, haben keine Zähne.

7 Die grössten Zähne stehen oft im kleinsten Maule.

8 Die jungen Zähne pröckeln (necken) die alten. (Sauerland.)

Bei jungen Frauen deuten Zahnschmerzen oft eine Schwangerschaft an.

[Spaltenumbruch] 10 Zähl' über deine Zähne. (Warschau.)

Wird gebraucht, wenn jemand die Häupter einer Versammlung zählen will, welches für dieselben schädlich sein soll.

11 Zähle das Geld nicht, bis du's im Sacke hast.

*12 Der zählt wia da Brezenbua beim Kirchenthor. (Niederösterr.)

Von jemand, der sehr genau ist.

*13 Er kann nicht (bis auf) drei zählen.

Lat.: Ne numerare scit. (Plato.) (Zubrodt, 304.)

*14 Er zählt die Sterne.

Verliert seine Zeit unnütz.

*15 Er zählt lieber zwei als eins.

Der Zänkische, Rechthaberische.


Zahler.

1 An bösen Zahlern mahnt man sich bald müde.Petri, II, 14.

2 Böse Zahler bedürfen viel Erinnerns.

Schwed.: Ond gjäldenär skal man.

3 Böse Zahler meinen, sie haben's im Drecke gefunden, was sie borgen.Petri, II, 50.

4 Böse Zahler sind gute Mahner.Petri, II, 50.

Lat.: Quanto perditior quisque ost, tanto acrius urget. (Horaz.) (Binder I, 1442; II, 2737; Fischer, 187, 19; Kruse, 875; Philippi, II, 122; Seybold, 475.)

5 Dem guten Zahler ist leicht borgen.

6 Die schlechtesten Zahler sind die grössten Prahler.

7 Die schlimmsten Zahler sind die besten Mahner.Eiselein, 654.

Lat.: Pelle moras, brevis est magni fortuna favoris. (Sutor, 412.) – Quanto superiores sumus, tanto acrius urget. (Seybold, 475.)

8 Ein guter Zahler ist Herr über jedermanns Beutel.

Engl.: He who is a good paymaster, is lord of another man's purse.

9 Einem guten Zahler gereut kein Pfand.Frischbier, II, 2978.

10 Gute Zahler brauchen keine Bürgen.

Engl.: A good paymaster starts not at assurantes. (Bohn II, 123.) – Good paymasters need no surety. (Bohn II, 99.)

Span.: Al buen pagador no te duelen prendas. (Bohn II, 123.)

11 Gute Zahler kaufen billig.

Frz.: A bon payeur, bon marché. (Cahier, 1047.)

12 Man mahnt auch wol einen guten Zahler.

Dän.: Man maner og en god goldener. (Prov. dan., 223.)

Schwed.: Man kräfver och stundom en god gjäldenär. (Grubb, 509.)

13 Vom schlechten Zahler nimm auch Spreu (Stroh und Heu) für Geld.

Engl.: Of an ill paymaster get what you can, though it be but a straw. (Bohn II, 123.)

Holl.: Van een' kwaad' betaler neemt men kaf. (Harrebomée, I, 50.)

It.: Da cattivo debitor, togli paglia in loco d' or. Da mal pagatore o aceto, o cercone. (Biber.)

Lat.: Ab (A) solvente pigre (pigri) tibi micas salis dige nigri. (Reuterdahl, 14.) – De male solvente sal nigrum suscipe gente. (Reuterdahl, 205.) – Sal nigrum poscas a quo solui male noscas. (Reuterdahl, 864.)

Schwed.: Swart salt af ond gjäldenär. (Grubb, 772.) – Thu skalt taka swarth salt aff ondem goellara. (Reuterdahl, 14.)

Span.: Al buen pagador no te duelen prendas. (Bohn II, 123.)

14 Vom schlechten Zahler nimm, kann's nicht anders sein, kahmigen Essig und schalen Wein.

15 Vom schlechten Zahler nimmt man, was man bekommen kann.

16 Von einem guten Zahler fordert man kein Pfand. (S. Bezahler.)

Holl.: Een goed betaler weigert geen pand. (Harrebomée, I, 50.)

It.: Buon pagatore non si cura dar pegno. (Pazzaglia, 260, 1.)

Span.: Al buen pagador no le duelen las prendas? (Cahier, 3661.)


Zahlmeister.

Der Herr Zahlmeister ist nicht zu Haus.Chaos, 634.

Um zu sagen, dass es an Geld gebricht.


[Spaltenumbruch]
Zahlpfennig.

Zahlpfenning sindt vorm Rechenmeister alle gleich; sie gelten aber, wie er sie setzt.Lehmann, 828, 17.


Zahltag.

1 Der Bezuoldâch bléift nemessten ouss. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 719.

Der Bezahltag bleibt niemandem aus.

2 Der Zahltag kommt einmal.

3 Ist ein Zahltag noch so fern, er kommt dem Schuldner stets zu früh.

Frz.: Si long jour n'est que tost ne soit prest.

Lat.: Nulla tam longa quin succedat dies. (Bovill, III, 50.)

4 Zahltag kommt alle Tag.Simrock, 11958; Körte, 7048.

*5 Es ist noch kein Zahltag ausgeblieben.

Dän.: Geldes-dag kommer vel. (Prov. dan., 223.)

*6 Sein Zahltag ist zu Nichaelis.

Der böse Schuldner zahlt am Nimmerleinstage. „Das Ziel, an dem man den Borg bezahlt, ist – Nichaelis.“ Eine Ordensregel aus der seltenen Schrift: Ein nagelneuer Orden, oder nasse Brüderschaft des weingrünen Kreuzes u. s. w. Gedruckt zu Durstlingen bei Urban Borglänger. Anno M. DC. XXI. Der vollständige Titel befindet sich in Westermann's Monatsheften, 202, S. 370 in dem Artikel: Aus alten Tröstern. Es finden sich dort auch folgende Verse, in denen noch andere Zahltage empfohlen werden: „Nimmerling hat auch einen Tag, den man zum Ziel fürschlagen mag. Der Juden Christtag (s. d.) kann's auch sein, ein Ziel, es schickt sich mächtig fein.“ – Auch für gute Bürgen ist für solche Zahler in der genannten Schrift gesorgt: „Nemo, das ist ein ehrlich Mann, den man gar wohl kann nehmen an. Nullus wär' auch zu schlagen für, weiss sich zu halten nach Gebühr. An diesen zweyn hat man genug, ohn Noth, dass man nach andern such.“ Was die Münzsorten betrifft, in denen Zahlung zu leisten, so werden Nihil und Nunquam empfohlen.


Zahlung.

Zeitige Zahlung erhält den Glauben.


Zahlungstag.

* Zahlungstag und Respecttage.Eiselein, 654.

Lat.: Oculata dies, coeca dies. (Eiselein, 654.)


Zahm.

*1 Er ist so zahm, dass man ihn um einen Finger wickeln kann.Eiselein, 654.

*2 Er ist so zahm, wie ein Schaf.Eiselein, 407; Braun, I, 2103.

*3 Me kann se sau tamm krîgen, dat me se up de Hand setten un wegpûsten kann as 'n Flüüsen.Lyra, 25.


Zähmen.

Was zähmt, das lähmt.Simrock, 11961; Körte, 7049.


Zahmheit.

Wer sich auf die Zahmheit eines Wolfs verlässt, muss nicht bei Sinnen sein.


Zahn.

1 Alle haben weisse Zähne, aber man weiss nicht, was dahinter ist.

2 An den kranken Zahn stösst die Zunge an.

3 An den Zähnen kennt man die Pferde.Parömiakon, 1912.

4 Der Zahn beisset offt die Zung, vnd bleiben doch einig (gute Nachbarn).Lehmann, 165, 15; Gruter, I, 19; Simrock, 11963; Körte, 7851; Dove, 379.

Dän.: Tanden bider ofte tungen, og dog blive eenige. (Prov. dan., 545.)

Schwed.: State grannar gnabbas och untertiden. (Grubb, 557.)

5 Der Zahn des alten Mütterchens hat längst gewackelt; wenn er ausfällt, ist ein Löffel Brei schuld. (Surinam.)

Man sucht oft die Ursache von Unfällen fälschlich in Dingen ausserhalb, in denen sie nicht liegen.

6 Die die besten Zähne haben, haben oft das wenigste Brot, und die, welche Brot haben, haben keine Zähne.

7 Die grössten Zähne stehen oft im kleinsten Maule.

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[[242]/0254] 10 Zähl' über deine Zähne. (Warschau.) Wird gebraucht, wenn jemand die Häupter einer Versammlung zählen will, welches für dieselben schädlich sein soll. 11 Zähle das Geld nicht, bis du's im Sacke hast. *12 Der zählt wia da Brezenbua beim Kirchenthor. (Niederösterr.) Von jemand, der sehr genau ist. *13 Er kann nicht (bis auf) drei zählen. Lat.: Ne numerare scit. (Plato.) (Zubrodt, 304.) *14 Er zählt die Sterne. Verliert seine Zeit unnütz. *15 Er zählt lieber zwei als eins. Der Zänkische, Rechthaberische. Zahler. 1 An bösen Zahlern mahnt man sich bald müde. – Petri, II, 14. 2 Böse Zahler bedürfen viel Erinnerns. Schwed.: Ond gjäldenär skal man. 3 Böse Zahler meinen, sie haben's im Drecke gefunden, was sie borgen. – Petri, II, 50. 4 Böse Zahler sind gute Mahner. – Petri, II, 50. Lat.: Quanto perditior quisque ost, tanto acrius urget. (Horaz.) (Binder I, 1442; II, 2737; Fischer, 187, 19; Kruse, 875; Philippi, II, 122; Seybold, 475.) 5 Dem guten Zahler ist leicht borgen. 6 Die schlechtesten Zahler sind die grössten Prahler. 7 Die schlimmsten Zahler sind die besten Mahner. – Eiselein, 654. Lat.: Pelle moras, brevis est magni fortuna favoris. (Sutor, 412.) – Quanto superiores sumus, tanto acrius urget. (Seybold, 475.) 8 Ein guter Zahler ist Herr über jedermanns Beutel. Engl.: He who is a good paymaster, is lord of another man's purse. 9 Einem guten Zahler gereut kein Pfand. – Frischbier, II, 2978. 10 Gute Zahler brauchen keine Bürgen. Engl.: A good paymaster starts not at assurantes. (Bohn II, 123.) – Good paymasters need no surety. (Bohn II, 99.) Span.: Al buen pagador no te duelen prendas. (Bohn II, 123.) 11 Gute Zahler kaufen billig. Frz.: A bon payeur, bon marché. (Cahier, 1047.) 12 Man mahnt auch wol einen guten Zahler. Dän.: Man maner og en god goldener. (Prov. dan., 223.) Schwed.: Man kräfver och stundom en god gjäldenär. (Grubb, 509.) 13 Vom schlechten Zahler nimm auch Spreu (Stroh und Heu) für Geld. Engl.: Of an ill paymaster get what you can, though it be but a straw. (Bohn II, 123.) Holl.: Van een' kwaad' betaler neemt men kaf. (Harrebomée, I, 50.) It.: Da cattivo debitor, togli paglia in loco d' or. Da mal pagatore o aceto, o cercone. (Biber.) Lat.: Ab (A) solvente pigre (pigri) tibi micas salis dige nigri. (Reuterdahl, 14.) – De male solvente sal nigrum suscipe gente. (Reuterdahl, 205.) – Sal nigrum poscas a quo solui male noscas. (Reuterdahl, 864.) Schwed.: Swart salt af ond gjäldenär. (Grubb, 772.) – Thu skalt taka swarth salt aff ondem goellara. (Reuterdahl, 14.) Span.: Al buen pagador no te duelen prendas. (Bohn II, 123.) 14 Vom schlechten Zahler nimm, kann's nicht anders sein, kahmigen Essig und schalen Wein. 15 Vom schlechten Zahler nimmt man, was man bekommen kann. 16 Von einem guten Zahler fordert man kein Pfand. (S. Bezahler.) Holl.: Een goed betaler weigert geen pand. (Harrebomée, I, 50.) It.: Buon pagatore non si cura dar pegno. (Pazzaglia, 260, 1.) Span.: Al buen pagador no le duelen las prendas? (Cahier, 3661.) Zahlmeister. Der Herr Zahlmeister ist nicht zu Haus. – Chaos, 634. Um zu sagen, dass es an Geld gebricht. Zahlpfennig. Zahlpfenning sindt vorm Rechenmeister alle gleich; sie gelten aber, wie er sie setzt. – Lehmann, 828, 17. Zahltag. 1 Der Bezuoldâch bléift nemessten ouss. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 719. Der Bezahltag bleibt niemandem aus. 2 Der Zahltag kommt einmal. 3 Ist ein Zahltag noch so fern, er kommt dem Schuldner stets zu früh. Frz.: Si long jour n'est que tost ne soit prest. Lat.: Nulla tam longa quin succedat dies. (Bovill, III, 50.) 4 Zahltag kommt alle Tag. – Simrock, 11958; Körte, 7048. *5 Es ist noch kein Zahltag ausgeblieben. Dän.: Geldes-dag kommer vel. (Prov. dan., 223.) *6 Sein Zahltag ist zu Nichaelis. Der böse Schuldner zahlt am Nimmerleinstage. „Das Ziel, an dem man den Borg bezahlt, ist – Nichaelis.“ Eine Ordensregel aus der seltenen Schrift: Ein nagelneuer Orden, oder nasse Brüderschaft des weingrünen Kreuzes u. s. w. Gedruckt zu Durstlingen bei Urban Borglänger. Anno M. DC. XXI. Der vollständige Titel befindet sich in Westermann's Monatsheften, 202, S. 370 in dem Artikel: Aus alten Tröstern. Es finden sich dort auch folgende Verse, in denen noch andere Zahltage empfohlen werden: „Nimmerling hat auch einen Tag, den man zum Ziel fürschlagen mag. Der Juden Christtag (s. d.) kann's auch sein, ein Ziel, es schickt sich mächtig fein.“ – Auch für gute Bürgen ist für solche Zahler in der genannten Schrift gesorgt: „Nemo, das ist ein ehrlich Mann, den man gar wohl kann nehmen an. Nullus wär' auch zu schlagen für, weiss sich zu halten nach Gebühr. An diesen zweyn hat man genug, ohn Noth, dass man nach andern such.“ Was die Münzsorten betrifft, in denen Zahlung zu leisten, so werden Nihil und Nunquam empfohlen. Zahlung. Zeitige Zahlung erhält den Glauben. Zahlungstag. * Zahlungstag und Respecttage. – Eiselein, 654. Lat.: Oculata dies, coeca dies. (Eiselein, 654.) Zahm. *1 Er ist so zahm, dass man ihn um einen Finger wickeln kann. – Eiselein, 654. *2 Er ist so zahm, wie ein Schaf. – Eiselein, 407; Braun, I, 2103. *3 Me kann se sau tamm krîgen, dat me se up de Hand setten un wegpûsten kann as 'n Flüüsen. – Lyra, 25. Zähmen. Was zähmt, das lähmt. – Simrock, 11961; Körte, 7049. Zahmheit. Wer sich auf die Zahmheit eines Wolfs verlässt, muss nicht bei Sinnen sein. Zahn. 1 Alle haben weisse Zähne, aber man weiss nicht, was dahinter ist. 2 An den kranken Zahn stösst die Zunge an. 3 An den Zähnen kennt man die Pferde. – Parömiakon, 1912. 4 Der Zahn beisset offt die Zung, vnd bleiben doch einig (gute Nachbarn). – Lehmann, 165, 15; Gruter, I, 19; Simrock, 11963; Körte, 7851; Dove, 379. Dän.: Tanden bider ofte tungen, og dog blive eenige. (Prov. dan., 545.) Schwed.: State grannar gnabbas och untertiden. (Grubb, 557.) 5 Der Zahn des alten Mütterchens hat längst gewackelt; wenn er ausfällt, ist ein Löffel Brei schuld. (Surinam.) Man sucht oft die Ursache von Unfällen fälschlich in Dingen ausserhalb, in denen sie nicht liegen. 6 Die die besten Zähne haben, haben oft das wenigste Brot, und die, welche Brot haben, haben keine Zähne. 7 Die grössten Zähne stehen oft im kleinsten Maule. 8 Die jungen Zähne pröckeln (necken) die alten. (Sauerland.) Bei jungen Frauen deuten Zahnschmerzen oft eine Schwangerschaft an.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [242]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/254>, abgerufen am 19.03.2024.