Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] Zeugen gleichgültig, also zwei so viel wie zehn oder mehr.

Isl.: Sua er, ef einn ber vitne medh manne sem en gi beri, en tveir sem tiu. (Jarnside, 110, 2.)

*7 Ein gut Zeugniss geben.

Lat.: Cret anotare. (Hanzely, 42; Philippi, I, 98.)


Zeus.

Zeus sieht auf sein Fell und wär' es auch spät. (Altröm.)

In dem Sinne Gott 1109.


Zibiwäbi.

* Er ist en Zibiwäbi, - Sutermeister, 57.

Ist ein Trippeler, hat einen unsichern Gang; wofür sich a. a. O. noch folgende Redensarten finden: Er geit wie a Hund. Er lauft mit de Beine wie wenn der Kopf e Nar wer.


Zicke.

Fort ('raus) mit der Zicke auf den Markt, sagte der Bauer. (Oberlausitz.)


Zickel.

*1 Das Zickel wird sich schlachten. - Klix, 124.

Das Geschäft wird nicht ohne Gewinn bleiben.

2 Das Zickel bockt manchmal ärschlich. (Schreibershau.)

Die Sache geht oft verkehrt.


Zickelgebig.

* Er ist nicht so zickelgebig. - Moscherosch, 343.


Zicken.

*1 E zickt (schlägt) af den Essig. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 173, 136.

*2 Es zickt bei ihm. (Oberösterr.)

Er ist im Begriff oder in Gefahr, närrisch, irrsinnig zu werden. Bier und Wein zicken, wenn sie abstehen, anfangen sauer zu werden.


Zicklein.

1 Aus Zicklein werden Böcke.

2 Das Zicklein läuft so lange in den Kohl, bis es die Wolle lässt.

3 Das Zicklein stirbt oft schneller, als die Ziege.

4 Dem Zicklein werden die Hörner schon wachsen.

Man wird mit der Zeit schon sehen, was in ihm steckt.

Böhm.: Take kozlatkum rohy dorostaji. (Celakovsky, 266.)

Poln.: Urosna wilczkowi zeby. (Celakovsky, 266.)

5 Die Zicklein heissen alle Ziegen, wie jhr Mutter. - Petri, II, 152.

6 Man darff nit mit dem zickelein auff den marck eylen, man verkauft es wol jn der gassen. - Hoefer, 33, 83.

7 Wenn das Zicklein warten kann, bekommt es auch noch Horn und Bart.

*8 Das Zicklein essen, ehe die Geiss gelammt. - Simrock, 12110; Körte, 7136.

*9 Er verehrt ein Zicklein und hätt' gern ein Geiss dafür.

Lat.: Pauper diviti deus petit. (Seybold, 431.)


Zickzack.

* E meht Zickzacken. - Dicks, II, 25.

In Luxemburg, um einen Trunkenen zu bezeichnen. Man hat dort eine grosse Anzahl von Ausdrücken und Redensarten für diesen Zweck, man sagt: En as rejpst, belge, iwer de Bierech, besoff, dronken (ewe en Henkel), fierdech, fort, fol, fol an dol, gesent, grenaten, geliwert, kanonen, ronn (ewe eng Bomm) am Stureni, am Steps, am Schnas, selech, sat, pupsat, stiere bletz, tibi, tut, am Tubak, ugestach, seng Del, en Dudel, en Denbuortske enge Fesch, e Frieme bei sech, gedrönk ze def an d' Glas gekukt, e Glas ze fill, es genochne, krom geluoden, sech es gin, geschnapst, gepompelt, gepenkt, eng Hippchen, eng al Hatt un, d' Hoer geschwollen, en Hoerbeddel, en Haberdatz, e Patt zefill, eng Praum, eng Pareck, e Schotz gehollt, eng Spatz, de Schwetzer e Sabel, zur Seit agepakt, sech eng ugehangen, d' Zong schweer. - E stirkelt, en tirkelt, e schwenkt, e geseit alles doubel, 't get em alles ronderem. E get an. Et get iwer d' Nuos. E kuckt richt fort. E geseit d' Stieren danzen. E spirt de Wein. E war wo et gutt as. E kann og kengen Be' me steen. E was net me op en e Jong oder e Metchen as. (Vgl. Trinken 141.)


Zieche.

1 Öck was die önne 'n Zich' schiete, on tau suge gewe, häst twei Ende. (Alt-Pillau.)

Zur Abfertigung. Zieche: der Bezug eines Kopfkissens; zwei Ende = zwei Zipfel.

2 Wer nicht mit an einer Zieche geflickt hat, weiss nicht, wie theuer die Elle ist.

[Spaltenumbruch] *3 Er will die Zieche behalten, so lange Federn darin sind.

"Denn wir haben vns nie fürgenommen, wie man sagt, von der Ziechen zu kommen, die weil ein Federn drinn sey." (Ayrer, II, 1229, 18.)

*4 Sie flicken an Einer Zieche.

Sind von derselben Art, gleichen Charakters.


Ziege.

1 Alte Ziegen haben zähes Fleisch.

2 Alte Ziegen lecken auch gern Salz. - Pistor., VIII, 69; Simrock, 12099; Bücking, 166; Blum, 446; Körte, 7128; für Sprottau: Firmenich, II, 299, 34.

Ziegen sind wegen ihrer Lüsternheit verrufen. Salz ist ein Bild des Reizes. Daher will das Sprichwort sagen: Es gibt auch verliebte Greise und lüsterne Matronen. In Preussen: Ohle Zöge löcke ok gern Solt. (Frischbier, 4170.)

3 Bat de Siegen wit halet, dat smaket iän am besten. (Iserlohn.) - Woeste, 78, 315.

4 De derrsten Zieng hahn's Fett innewennig. (Oberharz.)

5 De Zege drögt (het) dat Fett innewennig. - Schambach, II, 81.

Damit mögen sich zunächst magere Personen trösten; das Sprichwort will aber auch sagen, dass manche Menschen mehr innern Gehalt besitzen, als ihr Aeusseres verspricht.

Holl.: Magere lieden hebben veel bloed in. (Harrebomee, II, 25a.)

6 De Zegen licket Salt. - Schambach, I, 277.

7 De Zieens het dat Holt noch nit alle freaten.

Westfälische Strafandrohung für Kinder, es gibt noch Ruthen.

8 Der Ziege wächst der Schwanz nicht länger, als dass sie sich den Arsch bedecken kann. - Schles. Provinzialblätter, 1873, S. 238.

9 Der Ziege wächst der Schwanz nicht länger, als er ihr gehört. (Schles. Kr. Nimptsch.)

10 Die fette Ziege weiss nicht, wie der magern zu Muthe ist. - Winckler, IX, 49.

11 Die jungen Ziegen lecken gern Salz, die alten fressen aber das Salz sammt dem Sacke.

Dän.: Unge geder vil gjerne aede salt, men de gamle aede baade salt ei sakken med. (Prov. dan., 220.)

12 Die lahme Ziege lauft behend, wenn der Wolf kommt hergerennt.

It.: Vassi capra zoppa, se il lupo l' intoppa. (Giani, 300.)

13 Die magern Ziegen geben die meiste Milch. - Petri, II, 138.

14 Die Ziege beleckt wol die Bäume, aber es ist ihnen nicht gesund. - Parömiakon, 199.

Wie Ziegenzungen Bäume, so verderben Schmeichlerzungen Menschen.

15 Die Ziege bringt keine Schafe zur Welt. (Surinam.)

16 Die Ziege (s. Henne 20), die am meisten meckert, gibt die wenigste Milch.

17 Die Ziege fürchtet sich vor der Küche, aber sie kommt nicht hinein.

Seinem Schieksal entgeht niemand. Man quäle sich daher nicht im voraus mit Sorgen, was geschehen soll, geschieht doch.

18 Die Ziege geht nicht leicht das zweite mal aufs Eis.

Böhm.: Svedes jen jednou kozu na led. (Celakovsky, 43.)

19 Die Ziege geht so lange in den Kohl, bis ihr Fleisch ist im Kasserol (oder: bis die Haut ist Kamisol.)

20 Die Ziege ginge nicht auf den Markt, wenn sie nicht müsste.

Böhm.: Nerada by koza do trhu, ale musi. (Celakovsky, 281.)

Poln.: Nie rada koza na targ, ale musi. (Celakovsky, 281.)

21 Die Ziege hat noch nicht geworfen und die Zicklein springen schon auf dem Felde herum.

Von vorzeitigem Rühmen und unzeitiger Prahlerei.

Böhm.: Jeste se koza neokotila, a uz kuzle po strchach bcha. (Celakovsky, 548.)

Ill.: Jos nije koza okozila, a kozle igra po polju. (Celakovsky, 508.)

22 Die Ziege hat noch nicht geworfen, und er bietet schon Zickelfelle aus.

Lat.: Capra nondum peperit, hoedus autem ludit in tectis. (Faselius, 41.)

[Spaltenumbruch] Zeugen gleichgültig, also zwei so viel wie zehn oder mehr.

Isl.: Sua er, ef einn ber vitne medh manne sem en gi beri, en tveir sem tiu. (Jarnside, 110, 2.)

*7 Ein gut Zeugniss geben.

Lat.: Cret anotare. (Hanzely, 42; Philippi, I, 98.)


Zeus.

Zeus sieht auf sein Fell und wär' es auch spät. (Altröm.)

In dem Sinne Gott 1109.


Zibiwäbi.

* Er ist en Zibiwäbi,Sutermeister, 57.

Ist ein Trippeler, hat einen unsichern Gang; wofür sich a. a. O. noch folgende Redensarten finden: Er geit wie a Hund. Er lauft mit de Beine wie wenn der Kopf e Nar wer.


Zicke.

Fort ('raus) mit der Zicke auf den Markt, sagte der Bauer. (Oberlausitz.)


Zickel.

*1 Das Zickel wird sich schlachten.Klix, 124.

Das Geschäft wird nicht ohne Gewinn bleiben.

2 Das Zickel bockt manchmal ärschlich. (Schreibershau.)

Die Sache geht oft verkehrt.


Zickelgebig.

* Er ist nicht so zickelgebig.Moscherosch, 343.


Zicken.

*1 E zickt (schlägt) af den Essig. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 173, 136.

*2 Es zickt bei ihm. (Oberösterr.)

Er ist im Begriff oder in Gefahr, närrisch, irrsinnig zu werden. Bier und Wein zicken, wenn sie abstehen, anfangen sauer zu werden.


Zicklein.

1 Aus Zicklein werden Böcke.

2 Das Zicklein läuft so lange in den Kohl, bis es die Wolle lässt.

3 Das Zicklein stirbt oft schneller, als die Ziege.

4 Dem Zicklein werden die Hörner schon wachsen.

Man wird mit der Zeit schon sehen, was in ihm steckt.

Böhm.: Také kozlátkům rohy dorostají. (Čelakovsky, 266.)

Poln.: Urosną wilczkowi zęby. (Čelakovsky, 266.)

5 Die Zicklein heissen alle Ziegen, wie jhr Mutter.Petri, II, 152.

6 Man darff nit mit dem zickelein auff den marck eylen, man verkauft es wol jn der gassen.Hoefer, 33, 83.

7 Wenn das Zicklein warten kann, bekommt es auch noch Horn und Bart.

*8 Das Zicklein essen, ehe die Geiss gelammt.Simrock, 12110; Körte, 7136.

*9 Er verehrt ein Zicklein und hätt' gern ein Geiss dafür.

Lat.: Pauper diviti deus petit. (Seybold, 431.)


Zickzack.

* E meht Zickzacken.Dicks, II, 25.

In Luxemburg, um einen Trunkenen zu bezeichnen. Man hat dort eine grosse Anzahl von Ausdrücken und Redensarten für diesen Zweck, man sagt: En as rejpst, belge, iwer de Bierech, besoff, dronken (ewe en Henkel), fiérdech, fort, fol, fol an dol, gesent, grenaten, geliwert, kanonen, ronn (ewe eng Bomm) am Stureni, am Steps, am Schnas, selech, sât, pupsât, stiére bletz, tibi, tut, am Tubak, ugestach, seng Del, en Dudel, en Denbuortske enge Fesch, é Frieme bei sech, gedrönk ze dêf an d' Glas gekukt, e Glas zé fill, es genochne, krom geluoden, sech es gin, geschnapst, gepompelt, gepenkt, eng Hippchen, eng al Hatt un, d' Hoer geschwollen, en Hoerbeddel, en Haberdatz, e Patt zefill, eng Praum, eng Pareck, e Schotz gehollt, eng Spatz, de Schwetzer e Sabel, zur Seit agepakt, sech eng ugehangen, d' Zong schweer. – E stirkelt, en tirkelt, e schwenkt, e geseit alles doubel, 't gêt em alles ronderem. E gêt ân. Et gêt iwer d' Nuos. E kuckt richt fort. E geseit d' Stiéren danzen. E spirt de Wein. E war wo et gutt as. E kann og kengen Be' mê steen. E wâs net me op en e Jong oder e Metchen as. (Vgl. Trinken 141.)


Zieche.

1 Öck was die önne 'n Zich' schiete, on tau suge gewe, häst twei Ende. (Alt-Pillau.)

Zur Abfertigung. Zieche: der Bezug eines Kopfkissens; zwei Ende = zwei Zipfel.

2 Wer nicht mit an einer Zieche geflickt hat, weiss nicht, wie theuer die Elle ist.

[Spaltenumbruch] *3 Er will die Zieche behalten, so lange Federn darin sind.

„Denn wir haben vns nie fürgenommen, wie man sagt, von der Ziechen zu kommen, die weil ein Federn drinn sey.“ (Ayrer, II, 1229, 18.)

*4 Sie flicken an Einer Zieche.

Sind von derselben Art, gleichen Charakters.


Ziege.

1 Alte Ziegen haben zähes Fleisch.

2 Alte Ziegen lecken auch gern Salz.Pistor., VIII, 69; Simrock, 12099; Bücking, 166; Blum, 446; Körte, 7128; für Sprottau: Firmenich, II, 299, 34.

Ziegen sind wegen ihrer Lüsternheit verrufen. Salz ist ein Bild des Reizes. Daher will das Sprichwort sagen: Es gibt auch verliebte Greise und lüsterne Matronen. In Preussen: Ohle Zöge löcke ok gêrn Solt. (Frischbier, 4170.)

3 Bat de Siegen wit halet, dat smaket iän am besten. (Iserlohn.) – Woeste, 78, 315.

4 De derrsten Zieng hahn's Fett innewennig. (Oberharz.)

5 De Zêge drögt (het) dat Fett innewennig.Schambach, II, 81.

Damit mögen sich zunächst magere Personen trösten; das Sprichwort will aber auch sagen, dass manche Menschen mehr innern Gehalt besitzen, als ihr Aeusseres verspricht.

Holl.: Magere lieden hebben veel bloed in. (Harrebomée, II, 25a.)

6 De Zegen licket Salt.Schambach, I, 277.

7 De Zieens het dat Holt noch nit alle freaten.

Westfälische Strafandrohung für Kinder, es gibt noch Ruthen.

8 Der Ziege wächst der Schwanz nicht länger, als dass sie sich den Arsch bedecken kann.Schles. Provinzialblätter, 1873, S. 238.

9 Der Ziege wächst der Schwanz nicht länger, als er ihr gehört. (Schles. Kr. Nimptsch.)

10 Die fette Ziege weiss nicht, wie der magern zu Muthe ist.Winckler, IX, 49.

11 Die jungen Ziegen lecken gern Salz, die alten fressen aber das Salz sammt dem Sacke.

Dän.: Unge geder vil gjerne æde salt, men de gamle æde baade salt ei sakken med. (Prov. dan., 220.)

12 Die lahme Ziege lauft behend, wenn der Wolf kommt hergerennt.

It.: Vassi capra zoppa, se il lupo l' intoppa. (Giani, 300.)

13 Die magern Ziegen geben die meiste Milch.Petri, II, 138.

14 Die Ziege beleckt wol die Bäume, aber es ist ihnen nicht gesund.Parömiakon, 199.

Wie Ziegenzungen Bäume, so verderben Schmeichlerzungen Menschen.

15 Die Ziege bringt keine Schafe zur Welt. (Surinam.)

16 Die Ziege (s. Henne 20), die am meisten meckert, gibt die wenigste Milch.

17 Die Ziege fürchtet sich vor der Küche, aber sie kommt nicht hinein.

Seinem Schieksal entgeht niemand. Man quäle sich daher nicht im voraus mit Sorgen, was geschehen soll, geschieht doch.

18 Die Ziege geht nicht leicht das zweite mal aufs Eis.

Böhm.: Svedeš jen jednou kozu na led. (Čelakovsky, 43.)

19 Die Ziege geht so lange in den Kohl, bis ihr Fleisch ist im Kasserol (oder: bis die Haut ist Kamisol.)

20 Die Ziege ginge nicht auf den Markt, wenn sie nicht müsste.

Böhm.: Nerada by koza do trhu, ale musí. (Čelakovsky, 281.)

Poln.: Nie rada koza na targ, ale musi. (Čelakovsky, 281.)

21 Die Ziege hat noch nicht geworfen und die Zicklein springen schon auf dem Felde herum.

Von vorzeitigem Rühmen und unzeitiger Prahlerei.

Böhm.: Ještĕ se koza neokotila, a už kůzle po střchách bčhá. (Čelakovsky, 548.)

Ill.: Još nije koza okozila, a kozle igra po polju. (Čelakovsky, 508.)

22 Die Ziege hat noch nicht geworfen, und er bietet schon Zickelfelle aus.

Lat.: Capra nondum peperit, hoedus autem ludit in tectis. (Faselius, 41.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><pb facs="#f0298" n="[286]"/><cb n="571"/>
Zeugen gleichgültig, also zwei so viel wie zehn oder mehr.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Isl.</hi>: Sua er, ef einn ber vitne medh manne sem en gi beri, en tveir sem tiu. (<hi rendition="#i">Jarnside, 110, 2.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*7 Ein gut Zeugniss geben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Cret anotare. (<hi rendition="#i">Hanzely, 42; Philippi, I, 98.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zeus.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Zeus sieht auf sein Fell und wär' es auch spät.</hi> (<hi rendition="#i">Altröm.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">In dem Sinne Gott 1109.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zibiwäbi.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er ist en Zibiwäbi,</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 57.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist ein Trippeler, hat einen unsichern Gang; wofür sich a. a. O. noch folgende Redensarten finden: Er geit wie a Hund. Er lauft mit de Beine wie wenn der Kopf e Nar wer.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zicke.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Fort ('raus) mit der Zicke auf den Markt, sagte der Bauer.</hi> (<hi rendition="#i">Oberlausitz.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zickel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 Das Zickel wird sich schlachten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klix, 124.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Das Geschäft wird nicht ohne Gewinn bleiben.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Das Zickel bockt manchmal ärschlich.</hi> (<hi rendition="#i">Schreibershau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Sache geht oft verkehrt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zickelgebig.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er ist nicht so zickelgebig.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Moscherosch, 343.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zicken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 E zickt (schlägt) af den Essig.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 173, 136.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Es zickt bei ihm.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterr.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Er ist im Begriff oder in Gefahr, närrisch, irrsinnig zu werden. Bier und Wein zicken, wenn sie abstehen, anfangen sauer zu werden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zicklein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Aus Zicklein werden Böcke.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Das Zicklein läuft so lange in den Kohl, bis es die Wolle lässt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Das Zicklein stirbt oft schneller, als die Ziege.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Dem Zicklein werden die Hörner schon wachsen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Man wird mit der Zeit schon sehen, was in ihm steckt.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Také kozlátk&#x016F;m rohy dorostají. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 266.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Urosn&#x0105; wilczkowi z&#x0119;by. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 266.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Die Zicklein heissen alle Ziegen, wie jhr Mutter.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 152.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Man darff nit mit dem zickelein auff den marck eylen, man verkauft es wol jn der gassen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hoefer, 33, 83.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Wenn das Zicklein warten kann, bekommt es auch noch Horn und Bart.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*8 Das Zicklein essen, ehe die Geiss gelammt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 12110; Körte, 7136.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*9 Er verehrt ein Zicklein und hätt' gern ein Geiss dafür.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Pauper diviti deus petit. (<hi rendition="#i">Seybold, 431.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zickzack.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* E meht Zickzacken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dicks, II, 25.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In Luxemburg, um einen Trunkenen zu bezeichnen. Man hat dort eine grosse Anzahl von Ausdrücken und Redensarten für diesen Zweck, man sagt: En as rejpst, belge, iwer de Bierech, besoff, dronken (ewe en Henkel), fiérdech, fort, fol, fol an dol, gesent, grenaten, geliwert, kanonen, ronn (ewe eng Bomm) am Stureni, am Steps, am Schnas, selech, sât, pupsât, stiére bletz, tibi, tut, am Tubak, ugestach, seng Del, en Dudel, en Denbuortske enge Fesch, é Frieme bei sech, gedrönk ze dêf an d' Glas gekukt, e Glas zé fill, es genochne, krom geluoden, sech es gin, geschnapst, gepompelt, gepenkt, eng Hippchen, eng al Hatt un, d' Hoer geschwollen, en Hoerbeddel, en Haberdatz, e Patt zefill, eng Praum, eng Pareck, e Schotz gehollt, eng Spatz, de Schwetzer e Sabel, zur Seit agepakt, sech eng ugehangen, d' Zong schweer. &#x2013; E stirkelt, en tirkelt, e schwenkt, e geseit alles doubel, 't gêt em alles ronderem. E gêt ân. Et gêt iwer d' Nuos. E kuckt richt fort. E geseit d' Stiéren danzen. E spirt de Wein. E war wo et gutt as. E kann og kengen Be' mê steen. E wâs net me op en e Jong oder e Metchen as. (Vgl. <hi rendition="#i">Trinken 141.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Zieche.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Öck was die önne 'n Zich' schiete, on tau suge gewe, häst twei Ende.</hi> (<hi rendition="#i">Alt-Pillau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Zur Abfertigung. Zieche: der Bezug eines Kopfkissens; zwei Ende = zwei Zipfel.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Wer nicht mit an einer Zieche geflickt hat, weiss nicht, wie theuer die Elle ist.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="572"/>
*3 Er will die Zieche behalten, so lange Federn darin sind.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Denn wir haben vns nie fürgenommen, wie man sagt, von der Ziechen zu kommen, die weil ein Federn drinn sey.&#x201C; (<hi rendition="#i">Ayrer, II, 1229, 18.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*4 Sie flicken an Einer Zieche.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Sind von derselben Art, gleichen Charakters.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Ziege.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Alte Ziegen haben zähes Fleisch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Alte Ziegen lecken auch gern Salz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Pistor., VIII, 69; Simrock, 12099; Bücking, 166; Blum, 446; Körte, 7128;</hi> für Sprottau: <hi rendition="#i">Firmenich, II, 299, 34.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ziegen sind wegen ihrer Lüsternheit verrufen. Salz ist ein Bild des Reizes. Daher will das Sprichwort sagen: Es gibt auch verliebte Greise und lüsterne Matronen. In Preussen: Ohle Zöge löcke ok gêrn Solt. (<hi rendition="#i">Frischbier, 4170.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Bat de Siegen wit halet, dat smaket iän am besten.</hi> (<hi rendition="#i">Iserlohn.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Woeste, 78, 315.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 De derrsten Zieng hahn's Fett innewennig.</hi> (<hi rendition="#i">Oberharz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 De Zêge drögt (het) dat Fett innewennig.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schambach, II, 81.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Damit mögen sich zunächst magere Personen trösten; das Sprichwort will aber auch sagen, dass manche Menschen mehr innern Gehalt besitzen, als ihr Aeusseres verspricht.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Magere lieden hebben veel bloed in. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 25<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 De Zegen licket Salt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schambach, I, 277.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 De Zieens het dat Holt noch nit alle freaten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Westfälische Strafandrohung für Kinder, es gibt noch Ruthen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Der Ziege wächst der Schwanz nicht länger, als dass sie sich den Arsch bedecken kann.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schles. Provinzialblätter, 1873, S. 238.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">9 Der Ziege wächst der Schwanz nicht länger, als er ihr gehört.</hi> (<hi rendition="#i">Schles. Kr. Nimptsch.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Die fette Ziege weiss nicht, wie der magern zu Muthe ist.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, IX, 49.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">11 Die jungen Ziegen lecken gern Salz, die alten fressen aber das Salz sammt dem Sacke.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Unge geder vil gjerne æde salt, men de gamle æde baade salt ei sakken med. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 220.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">12 Die lahme Ziege lauft behend, wenn der Wolf kommt hergerennt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Vassi capra zoppa, se il lupo l' intoppa. (<hi rendition="#i">Giani, 300.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Die magern Ziegen geben die meiste Milch.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 138.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 Die Ziege beleckt wol die Bäume, aber es ist ihnen nicht gesund.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 199.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wie Ziegenzungen Bäume, so verderben Schmeichlerzungen Menschen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Die Ziege bringt keine Schafe zur Welt.</hi> (<hi rendition="#i">Surinam.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">16 Die Ziege (s.  Henne 20), die am meisten meckert, gibt die wenigste Milch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">17 Die Ziege fürchtet sich vor der Küche, aber sie kommt nicht hinein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Seinem Schieksal entgeht niemand. Man quäle sich daher nicht im voraus mit Sorgen, was geschehen soll, geschieht doch.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">18 Die Ziege geht nicht leicht das zweite mal aufs Eis.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Svede&#x0161; jen jednou kozu na led. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 43.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">19 Die Ziege geht so lange in den Kohl, bis ihr Fleisch ist im Kasserol (oder: bis die Haut ist Kamisol.)</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">20 Die Ziege ginge nicht auf den Markt, wenn sie nicht müsste.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Nerada by koza do trhu, ale musí. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 281.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Nie rada koza na targ, ale musi. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 281.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">21 Die Ziege hat noch nicht geworfen und die Zicklein springen schon auf dem Felde herum.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von vorzeitigem Rühmen und unzeitiger Prahlerei.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Je&#x0161;t&#x0115; se koza neokotila, a u&#x017E; k&#x016F;zle po st&#x0159;chách b&#x010D;há. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 548.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Ill.</hi>: Jo&#x0161; nije koza okozila, a kozle igra po polju. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 508.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">22 Die Ziege hat noch nicht geworfen, und er bietet schon Zickelfelle aus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Capra nondum peperit, hoedus autem ludit in tectis. (<hi rendition="#i">Faselius, 41.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[286]/0298] Zeugen gleichgültig, also zwei so viel wie zehn oder mehr. Isl.: Sua er, ef einn ber vitne medh manne sem en gi beri, en tveir sem tiu. (Jarnside, 110, 2.) *7 Ein gut Zeugniss geben. Lat.: Cret anotare. (Hanzely, 42; Philippi, I, 98.) Zeus. Zeus sieht auf sein Fell und wär' es auch spät. (Altröm.) In dem Sinne Gott 1109. Zibiwäbi. * Er ist en Zibiwäbi, – Sutermeister, 57. Ist ein Trippeler, hat einen unsichern Gang; wofür sich a. a. O. noch folgende Redensarten finden: Er geit wie a Hund. Er lauft mit de Beine wie wenn der Kopf e Nar wer. Zicke. Fort ('raus) mit der Zicke auf den Markt, sagte der Bauer. (Oberlausitz.) Zickel. *1 Das Zickel wird sich schlachten. – Klix, 124. Das Geschäft wird nicht ohne Gewinn bleiben. 2 Das Zickel bockt manchmal ärschlich. (Schreibershau.) Die Sache geht oft verkehrt. Zickelgebig. * Er ist nicht so zickelgebig. – Moscherosch, 343. Zicken. *1 E zickt (schlägt) af den Essig. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 173, 136. *2 Es zickt bei ihm. (Oberösterr.) Er ist im Begriff oder in Gefahr, närrisch, irrsinnig zu werden. Bier und Wein zicken, wenn sie abstehen, anfangen sauer zu werden. Zicklein. 1 Aus Zicklein werden Böcke. 2 Das Zicklein läuft so lange in den Kohl, bis es die Wolle lässt. 3 Das Zicklein stirbt oft schneller, als die Ziege. 4 Dem Zicklein werden die Hörner schon wachsen. Man wird mit der Zeit schon sehen, was in ihm steckt. Böhm.: Také kozlátkům rohy dorostají. (Čelakovsky, 266.) Poln.: Urosną wilczkowi zęby. (Čelakovsky, 266.) 5 Die Zicklein heissen alle Ziegen, wie jhr Mutter. – Petri, II, 152. 6 Man darff nit mit dem zickelein auff den marck eylen, man verkauft es wol jn der gassen. – Hoefer, 33, 83. 7 Wenn das Zicklein warten kann, bekommt es auch noch Horn und Bart. *8 Das Zicklein essen, ehe die Geiss gelammt. – Simrock, 12110; Körte, 7136. *9 Er verehrt ein Zicklein und hätt' gern ein Geiss dafür. Lat.: Pauper diviti deus petit. (Seybold, 431.) Zickzack. * E meht Zickzacken. – Dicks, II, 25. In Luxemburg, um einen Trunkenen zu bezeichnen. Man hat dort eine grosse Anzahl von Ausdrücken und Redensarten für diesen Zweck, man sagt: En as rejpst, belge, iwer de Bierech, besoff, dronken (ewe en Henkel), fiérdech, fort, fol, fol an dol, gesent, grenaten, geliwert, kanonen, ronn (ewe eng Bomm) am Stureni, am Steps, am Schnas, selech, sât, pupsât, stiére bletz, tibi, tut, am Tubak, ugestach, seng Del, en Dudel, en Denbuortske enge Fesch, é Frieme bei sech, gedrönk ze dêf an d' Glas gekukt, e Glas zé fill, es genochne, krom geluoden, sech es gin, geschnapst, gepompelt, gepenkt, eng Hippchen, eng al Hatt un, d' Hoer geschwollen, en Hoerbeddel, en Haberdatz, e Patt zefill, eng Praum, eng Pareck, e Schotz gehollt, eng Spatz, de Schwetzer e Sabel, zur Seit agepakt, sech eng ugehangen, d' Zong schweer. – E stirkelt, en tirkelt, e schwenkt, e geseit alles doubel, 't gêt em alles ronderem. E gêt ân. Et gêt iwer d' Nuos. E kuckt richt fort. E geseit d' Stiéren danzen. E spirt de Wein. E war wo et gutt as. E kann og kengen Be' mê steen. E wâs net me op en e Jong oder e Metchen as. (Vgl. Trinken 141.) Zieche. 1 Öck was die önne 'n Zich' schiete, on tau suge gewe, häst twei Ende. (Alt-Pillau.) Zur Abfertigung. Zieche: der Bezug eines Kopfkissens; zwei Ende = zwei Zipfel. 2 Wer nicht mit an einer Zieche geflickt hat, weiss nicht, wie theuer die Elle ist. *3 Er will die Zieche behalten, so lange Federn darin sind. „Denn wir haben vns nie fürgenommen, wie man sagt, von der Ziechen zu kommen, die weil ein Federn drinn sey.“ (Ayrer, II, 1229, 18.) *4 Sie flicken an Einer Zieche. Sind von derselben Art, gleichen Charakters. Ziege. 1 Alte Ziegen haben zähes Fleisch. 2 Alte Ziegen lecken auch gern Salz. – Pistor., VIII, 69; Simrock, 12099; Bücking, 166; Blum, 446; Körte, 7128; für Sprottau: Firmenich, II, 299, 34. Ziegen sind wegen ihrer Lüsternheit verrufen. Salz ist ein Bild des Reizes. Daher will das Sprichwort sagen: Es gibt auch verliebte Greise und lüsterne Matronen. In Preussen: Ohle Zöge löcke ok gêrn Solt. (Frischbier, 4170.) 3 Bat de Siegen wit halet, dat smaket iän am besten. (Iserlohn.) – Woeste, 78, 315. 4 De derrsten Zieng hahn's Fett innewennig. (Oberharz.) 5 De Zêge drögt (het) dat Fett innewennig. – Schambach, II, 81. Damit mögen sich zunächst magere Personen trösten; das Sprichwort will aber auch sagen, dass manche Menschen mehr innern Gehalt besitzen, als ihr Aeusseres verspricht. Holl.: Magere lieden hebben veel bloed in. (Harrebomée, II, 25a.) 6 De Zegen licket Salt. – Schambach, I, 277. 7 De Zieens het dat Holt noch nit alle freaten. Westfälische Strafandrohung für Kinder, es gibt noch Ruthen. 8 Der Ziege wächst der Schwanz nicht länger, als dass sie sich den Arsch bedecken kann. – Schles. Provinzialblätter, 1873, S. 238. 9 Der Ziege wächst der Schwanz nicht länger, als er ihr gehört. (Schles. Kr. Nimptsch.) 10 Die fette Ziege weiss nicht, wie der magern zu Muthe ist. – Winckler, IX, 49. 11 Die jungen Ziegen lecken gern Salz, die alten fressen aber das Salz sammt dem Sacke. Dän.: Unge geder vil gjerne æde salt, men de gamle æde baade salt ei sakken med. (Prov. dan., 220.) 12 Die lahme Ziege lauft behend, wenn der Wolf kommt hergerennt. It.: Vassi capra zoppa, se il lupo l' intoppa. (Giani, 300.) 13 Die magern Ziegen geben die meiste Milch. – Petri, II, 138. 14 Die Ziege beleckt wol die Bäume, aber es ist ihnen nicht gesund. – Parömiakon, 199. Wie Ziegenzungen Bäume, so verderben Schmeichlerzungen Menschen. 15 Die Ziege bringt keine Schafe zur Welt. (Surinam.) 16 Die Ziege (s. Henne 20), die am meisten meckert, gibt die wenigste Milch. 17 Die Ziege fürchtet sich vor der Küche, aber sie kommt nicht hinein. Seinem Schieksal entgeht niemand. Man quäle sich daher nicht im voraus mit Sorgen, was geschehen soll, geschieht doch. 18 Die Ziege geht nicht leicht das zweite mal aufs Eis. Böhm.: Svedeš jen jednou kozu na led. (Čelakovsky, 43.) 19 Die Ziege geht so lange in den Kohl, bis ihr Fleisch ist im Kasserol (oder: bis die Haut ist Kamisol.) 20 Die Ziege ginge nicht auf den Markt, wenn sie nicht müsste. Böhm.: Nerada by koza do trhu, ale musí. (Čelakovsky, 281.) Poln.: Nie rada koza na targ, ale musi. (Čelakovsky, 281.) 21 Die Ziege hat noch nicht geworfen und die Zicklein springen schon auf dem Felde herum. Von vorzeitigem Rühmen und unzeitiger Prahlerei. Böhm.: Ještĕ se koza neokotila, a už kůzle po střchách bčhá. (Čelakovsky, 548.) Ill.: Još nije koza okozila, a kozle igra po polju. (Čelakovsky, 508.) 22 Die Ziege hat noch nicht geworfen, und er bietet schon Zickelfelle aus. Lat.: Capra nondum peperit, hoedus autem ludit in tectis. (Faselius, 41.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/298
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [286]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/298>, abgerufen am 19.03.2024.