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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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Achtundvierzig.

Anno achtundvierzig haben sie uns beschossen, achtundfunfzig beschissen.

Der erste Theil bezieht sich auf die Revolution und der andere (Prag) auf die Einführung der österreichischen Verfassung, wodurch factisch alles im Preise stieg.


Achtung.

4 Achtung verdienen Männer von Gewicht, doch alle, die viel wiegen, nicht.

5 Ein jeder soll Achtung vor sich selber haben.

Lat.: Tu tibi venerabilis. (Sailer, Sprüche, 103, 42.)

6 Es ist alweg die achtung grösser denn das ding. - Franck, II, 173a.

7 Wer ohne Achtung lebt, der lebt in Schande.

Holl.: Die zonder achting leeft, die leeft met schande. (Harrebomee, I, 10b.)


Achtzehn.

4 Achtzehn gewinnt nie.

Zunächst beim Whist, es müssen zwanzig sein. Doch auch Spielerglaube, der nicht gern auf 18 anlegt, sondern meint, von 16 aus seien die fehlenden 4 Points leichter als von 18 die fehlenden 2 zu erlangen; wenigstens tröste sich der Gegner damit.

*5 Achtzehn, wie auf dem Schiesshause.

*6 Da (von) gehen achtzehn aufs Dutzend.

"In allen Stätten, Flecken vnd Dörffern werden täglich Leut geboren, die hertz vnd händ haben zu Schiessen, Hawen vnnd Stechen, vnnd kommen offt Achtzehn für ein Dutzet zu Marck." (Lehmann, 433, 9.)


Acker.

2 Ung.: A fekete foldoen tarem a jo buza. (Schuster, 465.)

6 Dän.: Altid bedre paa en andens ager. (Prov. dan., 485.)

12 Holl.: Nae dat men den acker bouwt, draecht hi sijn vrucht. (Tunn., 20, 17.)

Lat.: Sicut ager colitur, sic fructibus, hic redemitur. (Fallersleben, 558; Henisch, 16, 24.)

31 Holl.: Unghebouwt acker draecht selden goed coorn. (Tunn., 21, 9.)

Lat.: Fructus non multus, ager est ubi non bene cultus. - Rus nolens colere fructu solet ille carere. (Fallersleben, 587.)

39 Lat.: Neglectis urenda silix innascitur agris. (Horaz.) (Philippi, II, 13.)

45 Dän.: Hov som dyrken sin jörd, skat maettes med bröd. (Prov. dan., 130.)

Frz.: Labourez pendant que le paresseux dont, et vous aurez du ble a vendre et a garder.

47 Dän.: Man kand og giöde sin ager for meget. (Prov. dan., 18.)

50 Holl.: Die wel aen sijem acker doet, die doet gewis hem weder goet. (Cats, 212.)

55 Für Franken: Frommann, VI, 163, 3.

57 "Als man den acker bawen thut, so tregt er frucht, böss oder gut." (Loci comm., 104.)

61 In Ostpreussen: Dat ös mein Acker on Plog. Auch: Egg' on Plog, d. h. mein Beruf. (Frischbier, II, 25.)

69 Alle Acker geben Zehent. - Graf, 122, 315.

Stellt die Zehntpflicht als allgemein hin, nur ausnahmsweise konnte es zehntfreies Feld geben. "Ale Aecker gebent Zehent, es sei denn, dass einer wisse, womit er sich der Zehentpflicht erwehren könne." (Grimm, Weisthümer, III, 449.)

Mhd.: Alle eckere geben zehenden. (Grimm, Weisthümer, III, 449.)

70 Auf dem Acker ist kein besserer Mist, als der an des Herrn Schuhen ist. - Petri, II, 22.

71 Auf Einem Acker wächst nicht jede Frucht (gedeiht nicht jedes Kraut).

Dän.: En ager baer ey all saad. (Prov. dan., 18.)

72 Das ist der beste Acker, den man eigen hat. - Neues Schulblatt, XIV, 5.

73 Der Acker, den man mit silbernen Scharen pflügt, trägt goldene Früchte. - Altmann VI, 498.

74 Der Acker ist das Heu, die Wiese der Knecht. (Frankenwald.)

75 Der Acker ist der dankbarste Schuldner. (Sachsen.) - Boebel, 132.

76 Der Acker kleit, der Wäinjert (Weingarten) bräinjt neit. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 77.

77 Der Acker spürt's schon, wenn man Weissrübensamen nur darüber trägt. (Franken.)

78 Der fruchtbarste Acker ist der, den man inne hat.

79 Ein Acker, der mit Kalk gedüngt wird, macht nur alte Leute reich. - Florini, Hausv., IV, 662.

80 Ein Acker, der nicht wol gebawet ist, bringt selten gut Korn. - Petri, II, 163.


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81 Ein acker, der vngebauwen leit, seye ihn, als dan er gut korn treit.

Lat.: Fructus non multus fit, ager si non bene cultus. (Loci comm., 3.)

82 Ein Acker muss den andern austragen. - Graf, 84, 97.

Ein Nachbar soll dem andern zum Bestellen der Saat wie zum Einräumen der Früchte den Weg über seinen Acker öffnen, wenn auf andere Weise die Ab- und Zufuhr nicht möglich ist. (Vgl. Graf, S. 97.)

83 Ein Acker vnd Pflug, Ein Wasser vnd Krug, durstige Leute vnd guter Wein, soll allzeit bey einander seyn. - Henisch, 19, 12.

84 Ein Acker was bawen ist ein nothturfft, gar zu wol bawen ist schädlich. - Lehmann, 536, 49.

85 Ein naher Acker vnd a weite Schwieger (Vater) ist's fürm hast für da Bauer. (Schwäbisch.)

86 Ein unbebauter Acker trägt nicht gut.

Bei Tunnicius (850): Ein ungebouwet acker drecht nicht wol. (Est incultus ager nulli frumenta daturus.)

87 Ein vnbesehter Acker steht nicht wacker. - Wehl's, Tagebuch.

88 Ein vngebawter Acker bringt distele vnd Hecken. - Lehmann, 130, 27.

89 Es ist besser den Acker bawen, denn vnersettliche lieb zu Gold vnd Silber haben. - Henisch, 19, 15.

90 Es ist kein Acker so stolz, als der zum ersten mal im Meer gelegen hat.

91 Fetter Acker bringt nicht stets die meiste Frucht.

Frz.: Aulcunes foy le laboureur par trop fumer n'a le meilleur.

Lat.: Colonum interdum fallet nimium pinguis ager. (Bovill, III, 167.)

92 Gezogen Acker gibt Zehent auf den Grund als andere Zehent. - Graf, 123, 324.

93 In bestellten Acker ist gut säen.

Dän.: Godt al saa i tilrudt ager. (Prov. dan., 18.)

94 Kein Acker war nie so wohl gebawet, das darin nicht vnnutz Kraut wuchs. - Henisch, 19, 18.

95 Man find kein Acker ohne vnkraut. - Lehmann, 506, 42.

96 Man kan den Acker auch wol zu viel düngen. - Petri, II, 455; Henisch, 17, 16.

97 Man muss von keinem Acker fordern, was er nicht tragen kann.

Dän.: I ager dyr kning skat alte dagles hvad hoer slaed kand taats. (Prov. dan., 19.)

98 Me sell z' Acher fahre-n-, 'ass d' Sunne-n-rein nit uff d' Wägesse schynt. (Solothurn.) - Schild, 101, 27.

Man soll so tief pflügen, dass die Pflugschar von der Sonne nicht beschienen wird.

99 Nicht ein jeder Acker trägt allerley Frucht. - Lehmann, 129, 12.

100 Nicht jeder Acker trägt Kohl oder Hopfen.

Wie man sagt: Non omnis fertissima tellus. (Coler, 210.)

101 Schwartzer Acker tragt gut Brot Korn. - Petri, II, 532.

102 Soll der Acker Saaten treiben, darf der Pflug nicht müssig bleiben.

103 Soll wachsen auff dem Acker Korn, so muss man düngen vnd pflügen vorn. - Petri, II, 507; Henisch, 16, 67.

104 Viel Acker werden vbel gebawet. - Lehmann, 366, 24.

105 Vom Acker geht der Zehent. - Graf, 122, 317.

106 Von schlechtem Acker erntet man selten gut Korn.

Dän.: Man skiaer sjelden korn of ond ager. (Prov. dan., 355.)

107 Was dein Acker kann geben, das sollst du ihm schonungslos nehmen.

Regel für Landwirthe.

108 Was der Acker bringt, verzehrt's Gesind. (Rott.-Thal.)

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Achtundvierzig.

Anno achtundvierzig haben sie uns beschossen, achtundfunfzig beschissen.

Der erste Theil bezieht sich auf die Revolution und der andere (Prag) auf die Einführung der österreichischen Verfassung, wodurch factisch alles im Preise stieg.


Achtung.

4 Achtung verdienen Männer von Gewicht, doch alle, die viel wiegen, nicht.

5 Ein jeder soll Achtung vor sich selber haben.

Lat.: Tu tibi venerabilis. (Sailer, Sprüche, 103, 42.)

6 Es ist alweg die achtung grösser denn das ding.Franck, II, 173a.

7 Wer ohne Achtung lebt, der lebt in Schande.

Holl.: Die zonder achting leeft, die leeft met schande. (Harrebomée, I, 10b.)


Achtzehn.

4 Achtzehn gewinnt nie.

Zunächst beim Whist, es müssen zwanzig sein. Doch auch Spielerglaube, der nicht gern auf 18 anlegt, sondern meint, von 16 aus seien die fehlenden 4 Points leichter als von 18 die fehlenden 2 zu erlangen; wenigstens tröste sich der Gegner damit.

*5 Achtzehn, wie auf dem Schiesshause.

*6 Da (von) gehen achtzehn aufs Dutzend.

„In allen Stätten, Flecken vnd Dörffern werden täglich Leut geboren, die hertz vnd händ haben zu Schiessen, Hawen vnnd Stechen, vnnd kommen offt Achtzehn für ein Dutzet zu Marck.“ (Lehmann, 433, 9.)


Acker.

2 Ung.: A fekete főldoen tarem a jô buza. (Schuster, 465.)

6 Dän.: Altid bedre paa en andens ager. (Prov. dan., 485.)

12 Holl.: Nae dat men den acker bouwt, draecht hi sijn vrucht. (Tunn., 20, 17.)

Lat.: Sicut ager colitur, sic fructibus, hic redemitur. (Fallersleben, 558; Henisch, 16, 24.)

31 Holl.: Unghebouwt acker draecht selden goed coorn. (Tunn., 21, 9.)

Lat.: Fructus non multus, ager est ubi non bene cultus. – Rus nolens colere fructu solet ille carere. (Fallersleben, 587.)

39 Lat.: Neglectis urenda silix innascitur agris. (Horaz.) (Philippi, II, 13.)

45 Dän.: Hov som dyrken sin jörd, skat maettes med bröd. (Prov. dan., 130.)

Frz.: Labourez pendant que le paresseux dont, et vous aurez du blé à vendre et à garder.

47 Dän.: Man kand og giöde sin ager for meget. (Prov. dan., 18.)

50 Holl.: Die wel aen sijem acker doet, die doet gewis hem weder goet. (Cats, 212.)

55 Für Franken: Frommann, VI, 163, 3.

57 „Als man den acker bawen thut, so tregt er frucht, böss oder gut.“ (Loci comm., 104.)

61 In Ostpreussen: Dat ös mîn Acker on Plôg. Auch: Egg' on Plôg, d. h. mein Beruf. (Frischbier, II, 25.)

69 Alle Acker geben Zehent.Graf, 122, 315.

Stellt die Zehntpflicht als allgemein hin, nur ausnahmsweise konnte es zehntfreies Feld geben. „Ale Aecker gebent Zehent, es sei denn, dass einer wisse, womit er sich der Zehentpflicht erwehren könne.“ (Grimm, Weisthümer, III, 449.)

Mhd.: Alle eckere geben zehenden. (Grimm, Weisthümer, III, 449.)

70 Auf dem Acker ist kein besserer Mist, als der an des Herrn Schuhen ist.Petri, II, 22.

71 Auf Einem Acker wächst nicht jede Frucht (gedeiht nicht jedes Kraut).

Dän.: En ager baer ey all saad. (Prov. dan., 18.)

72 Das ist der beste Acker, den man eigen hat.Neues Schulblatt, XIV, 5.

73 Der Acker, den man mit silbernen Scharen pflügt, trägt goldene Früchte.Altmann VI, 498.

74 Der Acker ist das Heu, die Wiese der Knecht. (Frankenwald.)

75 Der Acker ist der dankbarste Schuldner. (Sachsen.) – Boebel, 132.

76 Der Acker klît, der Wäinjert (Weingarten) bräinjt nît. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 77.

77 Der Acker spürt's schon, wenn man Weissrübensamen nur darüber trägt. (Franken.)

78 Der fruchtbarste Acker ist der, den man inne hat.

79 Ein Acker, der mit Kalk gedüngt wird, macht nur alte Leute reich.Florini, Hausv., IV, 662.

80 Ein Acker, der nicht wol gebawet ist, bringt selten gut Korn.Petri, II, 163.


[Spaltenumbruch]

81 Ein acker, der vngebauwen leit, seye ihn, als dan er gut korn treit.

Lat.: Fructus non multus fit, ager si non bene cultus. (Loci comm., 3.)

82 Ein Acker muss den andern austragen.Graf, 84, 97.

Ein Nachbar soll dem andern zum Bestellen der Saat wie zum Einräumen der Früchte den Weg über seinen Acker öffnen, wenn auf andere Weise die Ab- und Zufuhr nicht möglich ist. (Vgl. Graf, S. 97.)

83 Ein Acker vnd Pflug, Ein Wasser vnd Krug, durstige Leute vnd guter Wein, soll allzeit bey einander seyn.Henisch, 19, 12.

84 Ein Acker was bawen ist ein nothturfft, gar zu wol bawen ist schädlich.Lehmann, 536, 49.

85 Ein naher Acker vnd a weite Schwieger (Vater) ist's fürm hast für da Bauer. (Schwäbisch.)

86 Ein unbebauter Acker trägt nicht gut.

Bei Tunnicius (850): Ein ungebouwet acker drecht nicht wol. (Est incultus ager nulli frumenta daturus.)

87 Ein vnbesehter Acker steht nicht wacker.Wehl's, Tagebuch.

88 Ein vngebawter Acker bringt distele vnd Hecken.Lehmann, 130, 27.

89 Es ist besser den Acker bawen, denn vnersettliche lieb zu Gold vnd Silber haben.Henisch, 19, 15.

90 Es ist kein Acker so stolz, als der zum ersten mal im Meer gelegen hat.

91 Fetter Acker bringt nicht stets die meiste Frucht.

Frz.: Aulcunes foy le laboureur par trop fumer n'a le meilleur.

Lat.: Colonum interdum fallet nimium pinguis ager. (Bovill, III, 167.)

92 Gezogen Acker gibt Zehent auf den Grund als andere Zehent.Graf, 123, 324.

93 In bestellten Acker ist gut säen.

Dän.: Godt al saa i tilrudt ager. (Prov. dan., 18.)

94 Kein Acker war nie so wohl gebawet, das darin nicht vnnutz Kraut wuchs.Henisch, 19, 18.

95 Man find kein Acker ohne vnkraut.Lehmann, 506, 42.

96 Man kan den Acker auch wol zu viel düngen.Petri, II, 455; Henisch, 17, 16.

97 Man muss von keinem Acker fordern, was er nicht tragen kann.

Dän.: I ager dyr kning skat alte dagles hvad hoer slaed kand taats. (Prov. dan., 19.)

98 Me sell z' Acher fahre-n-, 'ass d' Sunne-n-rein nit uff d' Wägesse schynt. (Solothurn.) – Schild, 101, 27.

Man soll so tief pflügen, dass die Pflugschar von der Sonne nicht beschienen wird.

99 Nicht ein jeder Acker trägt allerley Frucht.Lehmann, 129, 12.

100 Nicht jeder Acker trägt Kohl oder Hopfen.

Wie man sagt: Non omnis fertissima tellus. (Coler, 210.)

101 Schwartzer Acker tragt gut Brot Korn.Petri, II, 532.

102 Soll der Acker Saaten treiben, darf der Pflug nicht müssig bleiben.

103 Soll wachsen auff dem Acker Korn, so muss man düngen vnd pflügen vorn.Petri, II, 507; Henisch, 16, 67.

104 Viel Acker werden vbel gebawet.Lehmann, 366, 24.

105 Vom Acker geht der Zehent.Graf, 122, 317.

106 Von schlechtem Acker erntet man selten gut Korn.

Dän.: Man skiaer sjelden korn of ond ager. (Prov. dan., 355.)

107 Was dein Acker kann geben, das sollst du ihm schonungslos nehmen.

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[[354]/0366] Achtundvierzig. Anno achtundvierzig haben sie uns beschossen, achtundfunfzig beschissen. Der erste Theil bezieht sich auf die Revolution und der andere (Prag) auf die Einführung der österreichischen Verfassung, wodurch factisch alles im Preise stieg. Achtung. 4 Achtung verdienen Männer von Gewicht, doch alle, die viel wiegen, nicht. 5 Ein jeder soll Achtung vor sich selber haben. Lat.: Tu tibi venerabilis. (Sailer, Sprüche, 103, 42.) 6 Es ist alweg die achtung grösser denn das ding. – Franck, II, 173a. 7 Wer ohne Achtung lebt, der lebt in Schande. Holl.: Die zonder achting leeft, die leeft met schande. (Harrebomée, I, 10b.) Achtzehn. 4 Achtzehn gewinnt nie. Zunächst beim Whist, es müssen zwanzig sein. Doch auch Spielerglaube, der nicht gern auf 18 anlegt, sondern meint, von 16 aus seien die fehlenden 4 Points leichter als von 18 die fehlenden 2 zu erlangen; wenigstens tröste sich der Gegner damit. *5 Achtzehn, wie auf dem Schiesshause. *6 Da (von) gehen achtzehn aufs Dutzend. „In allen Stätten, Flecken vnd Dörffern werden täglich Leut geboren, die hertz vnd händ haben zu Schiessen, Hawen vnnd Stechen, vnnd kommen offt Achtzehn für ein Dutzet zu Marck.“ (Lehmann, 433, 9.) Acker. 2 Ung.: A fekete főldoen tarem a jô buza. (Schuster, 465.) 6 Dän.: Altid bedre paa en andens ager. (Prov. dan., 485.) 12 Holl.: Nae dat men den acker bouwt, draecht hi sijn vrucht. (Tunn., 20, 17.) Lat.: Sicut ager colitur, sic fructibus, hic redemitur. (Fallersleben, 558; Henisch, 16, 24.) 31 Holl.: Unghebouwt acker draecht selden goed coorn. (Tunn., 21, 9.) Lat.: Fructus non multus, ager est ubi non bene cultus. – Rus nolens colere fructu solet ille carere. (Fallersleben, 587.) 39 Lat.: Neglectis urenda silix innascitur agris. (Horaz.) (Philippi, II, 13.) 45 Dän.: Hov som dyrken sin jörd, skat maettes med bröd. (Prov. dan., 130.) Frz.: Labourez pendant que le paresseux dont, et vous aurez du blé à vendre et à garder. 47 Dän.: Man kand og giöde sin ager for meget. (Prov. dan., 18.) 50 Holl.: Die wel aen sijem acker doet, die doet gewis hem weder goet. (Cats, 212.) 55 Für Franken: Frommann, VI, 163, 3. 57 „Als man den acker bawen thut, so tregt er frucht, böss oder gut.“ (Loci comm., 104.) 61 In Ostpreussen: Dat ös mîn Acker on Plôg. Auch: Egg' on Plôg, d. h. mein Beruf. (Frischbier, II, 25.) 69 Alle Acker geben Zehent. – Graf, 122, 315. Stellt die Zehntpflicht als allgemein hin, nur ausnahmsweise konnte es zehntfreies Feld geben. „Ale Aecker gebent Zehent, es sei denn, dass einer wisse, womit er sich der Zehentpflicht erwehren könne.“ (Grimm, Weisthümer, III, 449.) Mhd.: Alle eckere geben zehenden. (Grimm, Weisthümer, III, 449.) 70 Auf dem Acker ist kein besserer Mist, als der an des Herrn Schuhen ist. – Petri, II, 22. 71 Auf Einem Acker wächst nicht jede Frucht (gedeiht nicht jedes Kraut). Dän.: En ager baer ey all saad. (Prov. dan., 18.) 72 Das ist der beste Acker, den man eigen hat. – Neues Schulblatt, XIV, 5. 73 Der Acker, den man mit silbernen Scharen pflügt, trägt goldene Früchte. – Altmann VI, 498. 74 Der Acker ist das Heu, die Wiese der Knecht. (Frankenwald.) 75 Der Acker ist der dankbarste Schuldner. (Sachsen.) – Boebel, 132. 76 Der Acker klît, der Wäinjert (Weingarten) bräinjt nît. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 77. 77 Der Acker spürt's schon, wenn man Weissrübensamen nur darüber trägt. (Franken.) 78 Der fruchtbarste Acker ist der, den man inne hat. 79 Ein Acker, der mit Kalk gedüngt wird, macht nur alte Leute reich. – Florini, Hausv., IV, 662. 80 Ein Acker, der nicht wol gebawet ist, bringt selten gut Korn. – Petri, II, 163. 81 Ein acker, der vngebauwen leit, seye ihn, als dan er gut korn treit. Lat.: Fructus non multus fit, ager si non bene cultus. (Loci comm., 3.) 82 Ein Acker muss den andern austragen. – Graf, 84, 97. Ein Nachbar soll dem andern zum Bestellen der Saat wie zum Einräumen der Früchte den Weg über seinen Acker öffnen, wenn auf andere Weise die Ab- und Zufuhr nicht möglich ist. (Vgl. Graf, S. 97.) 83 Ein Acker vnd Pflug, Ein Wasser vnd Krug, durstige Leute vnd guter Wein, soll allzeit bey einander seyn. – Henisch, 19, 12. 84 Ein Acker was bawen ist ein nothturfft, gar zu wol bawen ist schädlich. – Lehmann, 536, 49. 85 Ein naher Acker vnd a weite Schwieger (Vater) ist's fürm hast für da Bauer. (Schwäbisch.) 86 Ein unbebauter Acker trägt nicht gut. Bei Tunnicius (850): Ein ungebouwet acker drecht nicht wol. (Est incultus ager nulli frumenta daturus.) 87 Ein vnbesehter Acker steht nicht wacker. – Wehl's, Tagebuch. 88 Ein vngebawter Acker bringt distele vnd Hecken. – Lehmann, 130, 27. 89 Es ist besser den Acker bawen, denn vnersettliche lieb zu Gold vnd Silber haben. – Henisch, 19, 15. 90 Es ist kein Acker so stolz, als der zum ersten mal im Meer gelegen hat. 91 Fetter Acker bringt nicht stets die meiste Frucht. Frz.: Aulcunes foy le laboureur par trop fumer n'a le meilleur. Lat.: Colonum interdum fallet nimium pinguis ager. (Bovill, III, 167.) 92 Gezogen Acker gibt Zehent auf den Grund als andere Zehent. – Graf, 123, 324. 93 In bestellten Acker ist gut säen. Dän.: Godt al saa i tilrudt ager. (Prov. dan., 18.) 94 Kein Acker war nie so wohl gebawet, das darin nicht vnnutz Kraut wuchs. – Henisch, 19, 18. 95 Man find kein Acker ohne vnkraut. – Lehmann, 506, 42. 96 Man kan den Acker auch wol zu viel düngen. – Petri, II, 455; Henisch, 17, 16. 97 Man muss von keinem Acker fordern, was er nicht tragen kann. Dän.: I ager dyr kning skat alte dagles hvad hoer slaed kand taats. (Prov. dan., 19.) 98 Me sell z' Acher fahre-n-, 'ass d' Sunne-n-rein nit uff d' Wägesse schynt. (Solothurn.) – Schild, 101, 27. Man soll so tief pflügen, dass die Pflugschar von der Sonne nicht beschienen wird. 99 Nicht ein jeder Acker trägt allerley Frucht. – Lehmann, 129, 12. 100 Nicht jeder Acker trägt Kohl oder Hopfen. Wie man sagt: Non omnis fertissima tellus. (Coler, 210.) 101 Schwartzer Acker tragt gut Brot Korn. – Petri, II, 532. 102 Soll der Acker Saaten treiben, darf der Pflug nicht müssig bleiben. 103 Soll wachsen auff dem Acker Korn, so muss man düngen vnd pflügen vorn. – Petri, II, 507; Henisch, 16, 67. 104 Viel Acker werden vbel gebawet. – Lehmann, 366, 24. 105 Vom Acker geht der Zehent. – Graf, 122, 317. 106 Von schlechtem Acker erntet man selten gut Korn. Dän.: Man skiaer sjelden korn of ond ager. (Prov. dan., 355.) 107 Was dein Acker kann geben, das sollst du ihm schonungslos nehmen. Regel für Landwirthe. 108 Was der Acker bringt, verzehrt's Gesind. (Rott.-Thal.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [354]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/366>, abgerufen am 19.03.2024.