Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] *157 Arbeiten, dass die Schwarte krachen möchte. - Grimmelshausen, Vogelnest, I.

*158 Arbeiten, dat die Förske oppen Rügge schwammer könnt. (Soest.)

*159 Arbeiten müssen, dass die Zunge zum Maule 'raushängt.

*160 Arbeiten, so lang ain Tag an Himmel steht. (Oberösterr.)

D. h. bis zum völligen Anbruch der Nacht.

*161 Arbeiten wie auf Verdungs. (Memel.) - Frischbier, II, 106.

*162 Arbeiten wie ein Bär (oder: ein Vieh).

*163 Arbeiten wie ein Hund (Pferd). - Frischbier, II, 107.

*164 Arbeiten wie ein Mülleresel. - Kirchhofer, 274.

*165 Arbeiten wie ein Ross in der Tretmühle. - Gotthelf, Uli der Pächter, 109.

*166 Es arbeitet alles gern an jhm, ohne was vorne zum Ermeln herausgehet. - Mathesy, 136a.

Spott auf jemand, der nicht gern etwas thut.

*167 Er arbeitet als sollte er morgen sterben.

Dän.: Han samler ey anderledes, end han skulde döe i morgen. (Prov. dan., 487.)

*168 Er arbeitet, dass er unter der Zunge schwitzt.

Ironisch von einem, der wenig oder gar nichts thut.

*169 Er arbeitet mit seinem Löffel wie ein Schöpfrad. (Niederlausitz.)

*170 Er arbeitet wie ein angebundener Ochse. - Frischbier, I, 104.

*171 Er arbeitet wie ein Maulthier.

Holl.: Hij werkt als een muilezel. ( Harrebomee, II, 108a.) - Hij werkt als een ploegpaard. (Harrebomee, II, 165a.)

*172 Er arbet än de Gass. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 32, 28.

Ist arm, lebt von harter Arbeit, aus der Hand in den Mund.

*173 Hai arbett den ganssen Dach omme dowen Water. (Iserlohn.) - Woeste, 83, 42.

*174 He kann arbeiden as 'n Perd. - Kern, 799.

*175 Sich ambarschtig arbeiten. (Korkehmen.) - Frischbier, II, 108.

Ambarstig = am Bersten. Bis zum Bersten essen, doch auch arbeiten.


Arbeiter.

8 Dän.: Ingen smitter sine fingre paa set eget arbeyd. (Prov. dan., 34.)

11 Böhm.: Hoden jest delnik mzdy svi. (Celakovsky, 20.)

Dän.: Arbyder en er sin lön värd. (Prov. dan., 34.)

Holl.: Een arbeider is zijn' loon waardig. (Bohn I, 312.)

Port.: Obra feita dinheiro espera. (Bohn I, 287.)

Schwed.: Arbetaren är sin lön wärd. (Wensell, 8.)

18 Engl.: An ill workman quarrels with his tools. (Bohn II, 144.)

Frz.: Mechant ouvrier jamais ne trouvera bons outils. (Bohn II, 144.)

19 Frz.: Bon ouvrier ne querelle pas ses outils. (Cahier, 1215.)

20 Frz.: Bon ouvrier ne reste jamais sans rien faire. (Cahier, 1217.)

23 Frz.: Bon ouvrier n'est pas trop paye. (Cahier, 1216.)

36 Span.: Obreros a no ver, dineros a perder. (Cahier, 3575.)

42 Besser ein guter Arbeiter als ein schlechter Priester.

Böhm.: Mas-li byti spatnym knezem, bud' radej hodnym robotezem. (Celakovsky, 333.)

Poln.: Masz-li byc lada jakim popem, lepicj ze bedziesz dobrym chlopem. (Celakovsky, 333.)

43 Dem Arbeiter einen halben Gulden und dem Aufseher einen ganzen.

Böhm.: Delniku putzlatnik a dozorci cely. (Celakovsky, 220.)

44 Dem faulen Arbeiter fressen die Ratten den Samen. (Ausland.)

45 Den Arbeiter versucht nur Ein Teufel, den Müssigen zwei. - Winckler, XX, 20.

Holl.: Den quaetste werkman ghoofs men die quaetste bile. (Tunn., 6, 18.)

Lat.: Peior peiori datur ascia nunc operanti. (Fallersleben, 183.)

46 Der Arbeiter gewinnt kaum das Brot, der from nehret sich mit Angst vnd Noth. - Petri, II, 81.

47 Die Arbeiter beklauben die Knochen und die Müssiggänger (Faulenzer) essen das Fleisch.

Böhm.: Kdo nepracuji, tem maso, kdo pracuji, tem hnaty. (Celakovsky, 129.)

[Spaltenumbruch] 48 Die besten Arbeiter heben am wenigsten ana.1 - Kirchhofer, 337.

1) Das Wort "ana" oder "ane" hat in der schweizer Mundart einen sehr umfangreichen Gebrauch (s. Stalder, I, 103); hier wird es so viel heissen als: heben am wenigsten hier, werden oft am schlechtesten belohnt.

49 Die hartesten Arbeiter, wie man melt, haben gemeiniglich am wengsten gelt. - Ayrer, II, 1121, 30.

50 E jud Arbeder wät seinje Lein. - Schuster, 475.

51 Ein Arbeiter, den man bezahlt voraus, lässt die Hände zu Haus.

Span.: A dineros pagados, brazos que brantados. (Cahier, 3391.)

52 Ein Arbeiter ohne Werkzeug ist ohne Hände.

Engl.: What is a workman without his tools? (Bohn II, 24.)

53 Ein bösser Arbeiter macht ein böss geding. - Frank, Zeytbuch, CXXIIIa.

54 Ein guter Arbeiter ist kein liebender Gatte.

D. h. kein solcher, der, statt in seinem Berufe thätig zu sein, mit seiner Gattin dem Vergnügen nachgeht.

Engl.: The better workman, the worse husband. (Bohn II, 144.)

Frz.: Bon poete, mauvais homme. (Bohn II, 144.)

55 Ein unlustiger Arbeiter thut nie gute Tagwen. - Kirchhofer, 229.

56 Einem Arbeiter gebührt Brot und Lohn.

Dän.: Med i arbeydet og lön efter arbeydet. (Prov. dan., 33.)

57 Trew arbeiter beten zwifaltig. - Luther, Ms., S. 2.

58 Trewe arbeiter seind thewer. - Henisch, 97, 20.

59 Viel Arbeiter, viel Esser.

Dän.: Megen avling, mange aeder. (Prov. dan., 42.)

60 Viel Arbeiter, wenig Arbeit.

Böhm.: Kde je najviae opichaeov, najmenej je psena. (Celakovsky, 133.)

61 Was man an trewen arbeitern erspart, das gehet an Galgen. - Henisch, 97, 25.

62 Wenn Arbeiter nicht wären und ihre Gild, so wär' ein Bettelsack des Edelmanns Schild. - Frost, 184.

63 Wenn der Arbeiter seines Liedlohns gewiss ist, das macht jhn lustig. - Petri, II, 632.

64 Wer dem Arbeiter seinen Lohn nicht gibet, der ist ein Bluthund. - Petri, II, 690.


Arbeitsamer.

2 Der Arbeitsamen Beil ist scharf, des Faulen Messer schneidet nie. - Bertram, 68.


Arbeitslohn.

Guter Arbeitslohn stärkt die müde Hand.

Lat.: Dulcis labor fit, praemii certus sui. (Sailer, Sprüche, 72.)


Arche.

4 Holl.: Dat is er een uit de arke Noachs. (Harrebomee, I, 19b.)

5 In der Arca Noe war alles gemein vnd hat keines dem andern etwas vor vngut gehalten. - Lehmann, 259, 11.

6 Ausserhalb der Arche Noä.

Die Arche ist "ein fürbild der Kirchen, dannenher das Sprichwort: Extra arcam Nohae (d. i. Ecclesiam) non est salus." (Henisch, 102, 49.)

*7 Das ist eine halbe (wahre, zweite) Arche.


Ardig.

* Ardig (rührig) wie eine Siegames (Ameise). (Bittburg.) - Boebel, 146.


Ardörper.

Dat is de Ardörpe hör Nod; (se hebben) 's Winters gen Botter un 's Sömmers gen Brod. - Kern, 5.

D. i. sie sind nicht haushälterisch, sie sparen keine Butter für den Winter und kein Korn für den Sommer.


Arg.

1 It.: Chi mal fa, mal pensa. (Pazzaglia, 278, 2.)

2 Dän.: Ingen er saa arg at han finder jo en verre. (Prov. dan., 34.)

12 Diese bei Gomolcke verzeichnete Redensart hat die Erinnerung an diesen schwedischen Feldherrn des Dreissigjährigen Krieges bewahrt.

13 Aerger ist offt besser worden. - Henisch, 324, 9.

14 Es ist nichts arger, dann ein böss Weib. - Eyering, II, 557.


[Spaltenumbruch] *157 Arbeiten, dass die Schwarte krachen möchte.Grimmelshausen, Vogelnest, I.

*158 Arbeiten, dat die Förske oppen Rügge schwammer könnt. (Soest.)

*159 Arbeiten müssen, dass die Zunge zum Maule 'raushängt.

*160 Arbeiten, so lang ain Tag an Himmel steht. (Oberösterr.)

D. h. bis zum völligen Anbruch der Nacht.

*161 Arbeiten wie auf Verdungs. (Memel.) – Frischbier, II, 106.

*162 Arbeiten wie ein Bär (oder: ein Vieh).

*163 Arbeiten wie ein Hund (Pferd).Frischbier, II, 107.

*164 Arbeiten wie ein Mülleresel.Kirchhofer, 274.

*165 Arbeiten wie ein Ross in der Tretmühle.Gotthelf, Uli der Pächter, 109.

*166 Es arbeitet alles gern an jhm, ohne was vorne zum Ermeln herausgehet.Mathesy, 136a.

Spott auf jemand, der nicht gern etwas thut.

*167 Er arbeitet als sollte er morgen sterben.

Dän.: Han samler ey anderledes, end han skulde döe i morgen. (Prov. dan., 487.)

*168 Er arbeitet, dass er unter der Zunge schwitzt.

Ironisch von einem, der wenig oder gar nichts thut.

*169 Er arbeitet mit seinem Löffel wie ein Schöpfrad. (Niederlausitz.)

*170 Er arbeitet wie ein angebundener Ochse.Frischbier, I, 104.

*171 Er arbeitet wie ein Maulthier.

Holl.: Hij werkt als een muilezel. ( Harrebomée, II, 108a.) – Hij werkt als een ploegpaard. (Harrebomée, II, 165a.)

*172 Er arbet än de Gass. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 32, 28.

Ist arm, lebt von harter Arbeit, aus der Hand in den Mund.

*173 Hai arbett den ganssen Dach omme dowen Water. (Iserlohn.) – Woeste, 83, 42.

*174 He kann arbeiden as 'n Perd.Kern, 799.

*175 Sich ambarschtig arbeiten. (Korkehmen.) – Frischbier, II, 108.

Ambarstig = am Bersten. Bis zum Bersten essen, doch auch arbeiten.


Arbeiter.

8 Dän.: Ingen smitter sine fingre paa set eget arbeyd. (Prov. dan., 34.)

11 Böhm.: Hoden jest dĕlnik mzdy sví. (Čelakovský, 20.)

Dän.: Arbyder en er sin lön värd. (Prov. dan., 34.)

Holl.: Een arbeider is zijn' loon waardig. (Bohn I, 312.)

Port.: Obra feita dinheiro espera. (Bohn I, 287.)

Schwed.: Arbetaren är sin lön wärd. (Wensell, 8.)

18 Engl.: An ill workman quarrels with his tools. (Bohn II, 144.)

Frz.: Méchant ouvrier jamais ne trouvera bons outils. (Bohn II, 144.)

19 Frz.: Bon ouvrier ne querelle pas ses outils. (Cahier, 1215.)

20 Frz.: Bon ouvrier ne reste jamais sans rien faire. (Cahier, 1217.)

23 Frz.: Bon ouvrier n'est pas trop payé. (Cahier, 1216.)

36 Span.: Obreros a no ver, dineros a perder. (Cahier, 3575.)

42 Besser ein guter Arbeiter als ein schlechter Priester.

Böhm.: Máš-li býti špatným knĕzem, bud' radĕj hodným robotĕzem. (Čelakovský, 333.)

Poln.: Masz-li być lada jakim popem, lepićj že będziesz dobrym chłopem. (Čelakovský, 333.)

43 Dem Arbeiter einen halben Gulden und dem Aufseher einen ganzen.

Böhm.: Dĕlníku půtzlatnik a dozorci celý. (Čelakovský, 220.)

44 Dem faulen Arbeiter fressen die Ratten den Samen. (Ausland.)

45 Den Arbeiter versucht nur Ein Teufel, den Müssigen zwei.Winckler, XX, 20.

Holl.: Den quaetste werkman ghoofs men die quaetste bile. (Tunn., 6, 18.)

Lat.: Peior peiori datur ascia nunc operanti. (Fallersleben, 183.)

46 Der Arbeiter gewinnt kaum das Brot, der from nehret sich mit Angst vnd Noth.Petri, II, 81.

47 Die Arbeiter beklauben die Knochen und die Müssiggänger (Faulenzer) essen das Fleisch.

Böhm.: Kdo nepracují, tem maso, kdo pracují, tĕm hnáty. (Čelakovský, 129.)

[Spaltenumbruch] 48 Die besten Arbeiter heben am wenigsten ana.1Kirchhofer, 337.

1) Das Wort „ana“ oder „ane“ hat in der schweizer Mundart einen sehr umfangreichen Gebrauch (s. Stalder, I, 103); hier wird es so viel heissen als: heben am wenigsten hier, werden oft am schlechtesten belohnt.

49 Die hartesten Arbeiter, wie man melt, haben gemeiniglich am wengsten gelt.Ayrer, II, 1121, 30.

50 E jud Arbeder wät seinje Lîn.Schuster, 475.

51 Ein Arbeiter, den man bezahlt voraus, lässt die Hände zu Haus.

Span.: A dineros pagados, brazos que brantados. (Cahier, 3391.)

52 Ein Arbeiter ohne Werkzeug ist ohne Hände.

Engl.: What is a workman without his tools? (Bohn II, 24.)

53 Ein bösser Arbeiter macht ein böss geding.Frank, Zeytbuch, CXXIIIa.

54 Ein guter Arbeiter ist kein liebender Gatte.

D. h. kein solcher, der, statt in seinem Berufe thätig zu sein, mit seiner Gattin dem Vergnügen nachgeht.

Engl.: The better workman, the worse husband. (Bohn II, 144.)

Frz.: Bon poète, mauvais homme. (Bohn II, 144.)

55 Ein unlustiger Arbeiter thut nie gute Tagwen.Kirchhofer, 229.

56 Einem Arbeiter gebührt Brot und Lohn.

Dän.: Med i arbeydet og lön efter arbeydet. (Prov. dan., 33.)

57 Trew arbeiter beten zwifaltig.Luther, Ms., S. 2.

58 Trewe arbeiter seind thewer.Henisch, 97, 20.

59 Viel Arbeiter, viel Esser.

Dän.: Megen avling, mange aeder. (Prov. dan., 42.)

60 Viel Arbeiter, wenig Arbeit.

Böhm.: Kde je najviáe opichaĕov, najménĕj je pšena. (Čelakovský, 133.)

61 Was man an trewen arbeitern erspart, das gehet an Galgen.Henisch, 97, 25.

62 Wenn Arbeiter nicht wären und ihre Gild, so wär' ein Bettelsack des Edelmanns Schild.Frost, 184.

63 Wenn der Arbeiter seines Liedlohns gewiss ist, das macht jhn lustig.Petri, II, 632.

64 Wer dem Arbeiter seinen Lohn nicht gibet, der ist ein Bluthund.Petri, II, 690.


Arbeitsamer.

2 Der Arbeitsamen Beil ist scharf, des Faulen Messer schneidet nie.Bertram, 68.


Arbeitslohn.

Guter Arbeitslohn stärkt die müde Hand.

Lat.: Dulcis labor fit, praemii certus sui. (Sailer, Sprüche, 72.)


Arche.

4 Holl.: Dat is er een uit de arke Noachs. (Harrebomée, I, 19b.)

5 In der Arca Noe war alles gemein vnd hat keines dem andern etwas vor vngut gehalten.Lehmann, 259, 11.

6 Ausserhalb der Arche Noä.

Die Arche ist „ein fürbild der Kirchen, dannenher das Sprichwort: Extra arcam Nohae (d. i. Ecclesiam) non est salus.“ (Henisch, 102, 49.)

*7 Das ist eine halbe (wahre, zweite) Arche.


Ardig.

* Ardig (rührig) wie eine Siegames (Ameise). (Bittburg.) – Boebel, 146.


Ardörper.

Dat is de Ârdörpe hör Nôd; (se hebben) 's Winters gên Botter un 's Sömmers gên Brod.Kern, 5.

D. i. sie sind nicht haushälterisch, sie sparen keine Butter für den Winter und kein Korn für den Sommer.


Arg.

1 It.: Chi mal fa, mal pensa. (Pazzaglia, 278, 2.)

2 Dän.: Ingen er saa arg at han finder jo en verre. (Prov. dan., 34.)

12 Diese bei Gomolcke verzeichnete Redensart hat die Erinnerung an diesen schwedischen Feldherrn des Dreissigjährigen Krieges bewahrt.

13 Aerger ist offt besser worden.Henisch, 324, 9.

14 Es ist nichts arger, dann ein böss Weib.Eyering, II, 557.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0413" n="[401]"/><cb n="801"/>
*157 Arbeiten, dass die Schwarte krachen möchte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Grimmelshausen</hi>, <hi rendition="#i">Vogelnest, I.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*158 Arbeiten, dat die Förske oppen Rügge schwammer könnt.</hi> (<hi rendition="#i">Soest.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*159 Arbeiten müssen, dass die Zunge zum Maule 'raushängt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*160 Arbeiten, so lang ain Tag an Himmel steht.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterr.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. bis zum völligen Anbruch der Nacht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*161 Arbeiten wie auf Verdungs.</hi> (<hi rendition="#i">Memel.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 106.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*162 Arbeiten wie ein Bär (oder: ein Vieh).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*163 Arbeiten wie ein Hund (Pferd).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 107.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*164 Arbeiten wie ein Mülleresel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 274.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*165 Arbeiten wie ein Ross in der Tretmühle.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gotthelf, Uli der Pächter, 109.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*166 Es arbeitet alles gern an jhm, ohne was vorne zum Ermeln herausgehet.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesy, 136<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Spott auf jemand, der nicht gern etwas thut.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*167 Er arbeitet als sollte er morgen sterben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Han samler ey anderledes, end han skulde döe i morgen. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 487.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*168 Er arbeitet, dass er unter der Zunge schwitzt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ironisch von einem, der wenig oder gar nichts thut.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*169 Er arbeitet mit seinem Löffel wie ein Schöpfrad.</hi> (<hi rendition="#i">Niederlausitz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*170 Er arbeitet wie ein angebundener Ochse.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 104.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*171 Er arbeitet wie ein Maulthier.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij werkt als een muilezel. ( <hi rendition="#i">Harrebomée, II, 108<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>) &#x2013; Hij werkt als een ploegpaard. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 165<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*172 Er arbet än de Gass.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 32, 28.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist arm, lebt von harter Arbeit, aus der Hand in den Mund.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*173 Hai arbett den ganssen Dach omme dowen Water.</hi> (<hi rendition="#i">Iserlohn.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Woeste, 83, 42.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*174 He kann arbeiden as 'n Perd.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kern, 799.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*175 Sich ambarschtig arbeiten.</hi> (<hi rendition="#i">Korkehmen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 108.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ambarstig = am Bersten. Bis zum Bersten essen, doch auch arbeiten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Arbeiter.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et2">8 <hi rendition="#i">Dän.</hi>: Ingen smitter sine fingre paa set eget arbeyd. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 34.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">11 <hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Hoden jest d&#x0115;lnik mzdy sví. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 20.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Arbyder en er sin lön värd. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 34.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Een arbeider is zijn' loon waardig. (<hi rendition="#i">Bohn I, 312.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Port.</hi>: Obra feita dinheiro espera. (<hi rendition="#i">Bohn I, 287.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Arbetaren är sin lön wärd. (<hi rendition="#i">Wensell, 8.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">18 <hi rendition="#i">Engl.</hi>: An ill workman quarrels with his tools. (<hi rendition="#i">Bohn II, 144.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Méchant ouvrier jamais ne trouvera bons outils. (<hi rendition="#i">Bohn II, 144.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">19 <hi rendition="#i">Frz.</hi>: Bon ouvrier ne querelle pas ses outils. (<hi rendition="#i">Cahier, 1215.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">20 <hi rendition="#i">Frz.</hi>: Bon ouvrier ne reste jamais sans rien faire. (<hi rendition="#i">Cahier, 1217.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">23 <hi rendition="#i">Frz.</hi>: Bon ouvrier n'est pas trop payé. (<hi rendition="#i">Cahier, 1216.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">36 <hi rendition="#i">Span.</hi>: Obreros a no ver, dineros a perder. (<hi rendition="#i">Cahier, 3575.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">42 Besser ein guter Arbeiter als ein schlechter Priester.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Má&#x0161;-li býti &#x0161;patným kn&#x0115;zem, bud' rad&#x0115;j hodným robot&#x0115;zem. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 333.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Masz-li by&#x0107; lada jakim popem, lepi&#x0107;j &#x017E;e b&#x0119;dziesz dobrym ch&#x0142;opem. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 333.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">43 Dem Arbeiter einen halben Gulden und dem Aufseher einen ganzen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: D&#x0115;lníku p&#x016F;tzlatnik a dozorci celý. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 220.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">44 Dem faulen Arbeiter fressen die Ratten den Samen.</hi> (<hi rendition="#i">Ausland.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">45 Den Arbeiter versucht nur Ein Teufel, den Müssigen zwei.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Winckler, XX, 20.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Den quaetste werkman ghoofs men die quaetste bile. (<hi rendition="#i">Tunn., 6, 18.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Peior peiori datur ascia nunc operanti. (<hi rendition="#i">Fallersleben, 183.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">46 Der Arbeiter gewinnt kaum das Brot, der from nehret sich mit Angst vnd Noth.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 81.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">47 Die Arbeiter beklauben die Knochen und die Müssiggänger (Faulenzer) essen das Fleisch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Kdo nepracují, tem maso, kdo pracují, t&#x0115;m hnáty. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 129.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="802"/>
48 Die besten Arbeiter heben am wenigsten ana.<hi rendition="#sup">1</hi></hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 337.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Das Wort &#x201E;ana&#x201C; oder &#x201E;ane&#x201C; hat in der schweizer Mundart einen sehr umfangreichen Gebrauch (s. <hi rendition="#i">Stalder, I, 103</hi>); hier wird es so viel heissen als: heben am wenigsten hier, werden oft am schlechtesten belohnt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">49 Die hartesten Arbeiter, wie man melt, haben gemeiniglich am wengsten gelt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Ayrer, II, 1121, 30.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">50 E jud Arbeder wät seinje Lîn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuster, 475.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">51 Ein Arbeiter, den man bezahlt voraus, lässt die Hände zu Haus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: A dineros pagados, brazos que brantados. (<hi rendition="#i">Cahier, 3391.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">52 Ein Arbeiter ohne Werkzeug ist ohne Hände.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: What is a workman without his tools? (<hi rendition="#i">Bohn II, 24.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">53 Ein bösser Arbeiter macht ein böss geding.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frank, Zeytbuch, CXXIII<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">54 Ein guter Arbeiter ist kein liebender Gatte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. kein solcher, der, statt in seinem Berufe thätig zu sein, mit seiner Gattin dem Vergnügen nachgeht.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: The better workman, the worse husband. (<hi rendition="#i">Bohn II, 144.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Bon poète, mauvais homme. (<hi rendition="#i">Bohn II, 144.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">55 Ein unlustiger Arbeiter thut nie gute Tagwen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 229.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">56 Einem Arbeiter gebührt Brot und Lohn.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Med i arbeydet og lön efter arbeydet. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 33.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">57 Trew arbeiter beten zwifaltig.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Luther, Ms., S. 2.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">58 Trewe arbeiter seind thewer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 97, 20.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">59 Viel Arbeiter, viel Esser.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Megen avling, mange aeder. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 42.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">60 Viel Arbeiter, wenig Arbeit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Kde je najviáe opicha&#x0115;ov, najmén&#x0115;j je p&#x0161;ena. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 133.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">61 Was man an trewen arbeitern erspart, das gehet an Galgen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 97, 25.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">62 Wenn Arbeiter nicht wären und ihre Gild, so wär' ein Bettelsack des Edelmanns Schild.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frost, 184.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">63 Wenn der Arbeiter seines Liedlohns gewiss ist, das macht jhn lustig.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 632.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">64 Wer dem Arbeiter seinen Lohn nicht gibet, der ist ein Bluthund.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 690.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Arbeitsamer.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Der Arbeitsamen Beil ist scharf, des Faulen Messer schneidet nie.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bertram, 68.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Arbeitslohn.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Guter Arbeitslohn stärkt die müde Hand.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Dulcis labor fit, praemii certus sui. (<hi rendition="#i">Sailer, Sprüche, 72.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Arche.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et2">4 <hi rendition="#i">Holl.</hi>: Dat is er een uit de arke Noachs. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 19<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 In der Arca Noe war alles gemein vnd hat keines dem andern etwas vor vngut gehalten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 259, 11.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Ausserhalb der Arche Noä.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Arche ist &#x201E;ein fürbild der Kirchen, dannenher das Sprichwort: Extra arcam Nohae (d. i. Ecclesiam) non est salus.&#x201C; (<hi rendition="#i">Henisch, 102, 49.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*7 Das ist eine halbe (wahre, zweite) Arche.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Ardig.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Ardig (rührig) wie eine Siegames (Ameise).</hi> (<hi rendition="#i">Bittburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Boebel, 146.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Ardörper.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Dat is de Ârdörpe hör Nôd; (se hebben) 's Winters gên Botter un 's Sömmers gên Brod.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kern, 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">D. i. sie sind nicht haushälterisch, sie sparen keine Butter für den Winter und kein Korn für den Sommer.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Arg.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et2">1 <hi rendition="#i">It.</hi>: Chi mal fa, mal pensa. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 278, 2.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2">2 <hi rendition="#i">Dän.</hi>: Ingen er saa arg at han finder jo en verre. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 34.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">12 Diese bei Gomolcke verzeichnete Redensart hat die Erinnerung an diesen schwedischen Feldherrn des Dreissigjährigen Krieges bewahrt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Aerger ist offt besser worden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 324, 9.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">14 Es ist nichts arger, dann ein böss Weib.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eyering, II, 557.</hi></p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[401]/0413] *157 Arbeiten, dass die Schwarte krachen möchte. – Grimmelshausen, Vogelnest, I. *158 Arbeiten, dat die Förske oppen Rügge schwammer könnt. (Soest.) *159 Arbeiten müssen, dass die Zunge zum Maule 'raushängt. *160 Arbeiten, so lang ain Tag an Himmel steht. (Oberösterr.) D. h. bis zum völligen Anbruch der Nacht. *161 Arbeiten wie auf Verdungs. (Memel.) – Frischbier, II, 106. *162 Arbeiten wie ein Bär (oder: ein Vieh). *163 Arbeiten wie ein Hund (Pferd). – Frischbier, II, 107. *164 Arbeiten wie ein Mülleresel. – Kirchhofer, 274. *165 Arbeiten wie ein Ross in der Tretmühle. – Gotthelf, Uli der Pächter, 109. *166 Es arbeitet alles gern an jhm, ohne was vorne zum Ermeln herausgehet. – Mathesy, 136a. Spott auf jemand, der nicht gern etwas thut. *167 Er arbeitet als sollte er morgen sterben. Dän.: Han samler ey anderledes, end han skulde döe i morgen. (Prov. dan., 487.) *168 Er arbeitet, dass er unter der Zunge schwitzt. Ironisch von einem, der wenig oder gar nichts thut. *169 Er arbeitet mit seinem Löffel wie ein Schöpfrad. (Niederlausitz.) *170 Er arbeitet wie ein angebundener Ochse. – Frischbier, I, 104. *171 Er arbeitet wie ein Maulthier. Holl.: Hij werkt als een muilezel. ( Harrebomée, II, 108a.) – Hij werkt als een ploegpaard. (Harrebomée, II, 165a.) *172 Er arbet än de Gass. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 32, 28. Ist arm, lebt von harter Arbeit, aus der Hand in den Mund. *173 Hai arbett den ganssen Dach omme dowen Water. (Iserlohn.) – Woeste, 83, 42. *174 He kann arbeiden as 'n Perd. – Kern, 799. *175 Sich ambarschtig arbeiten. (Korkehmen.) – Frischbier, II, 108. Ambarstig = am Bersten. Bis zum Bersten essen, doch auch arbeiten. Arbeiter. 8 Dän.: Ingen smitter sine fingre paa set eget arbeyd. (Prov. dan., 34.) 11 Böhm.: Hoden jest dĕlnik mzdy sví. (Čelakovský, 20.) Dän.: Arbyder en er sin lön värd. (Prov. dan., 34.) Holl.: Een arbeider is zijn' loon waardig. (Bohn I, 312.) Port.: Obra feita dinheiro espera. (Bohn I, 287.) Schwed.: Arbetaren är sin lön wärd. (Wensell, 8.) 18 Engl.: An ill workman quarrels with his tools. (Bohn II, 144.) Frz.: Méchant ouvrier jamais ne trouvera bons outils. (Bohn II, 144.) 19 Frz.: Bon ouvrier ne querelle pas ses outils. (Cahier, 1215.) 20 Frz.: Bon ouvrier ne reste jamais sans rien faire. (Cahier, 1217.) 23 Frz.: Bon ouvrier n'est pas trop payé. (Cahier, 1216.) 36 Span.: Obreros a no ver, dineros a perder. (Cahier, 3575.) 42 Besser ein guter Arbeiter als ein schlechter Priester. Böhm.: Máš-li býti špatným knĕzem, bud' radĕj hodným robotĕzem. (Čelakovský, 333.) Poln.: Masz-li być lada jakim popem, lepićj že będziesz dobrym chłopem. (Čelakovský, 333.) 43 Dem Arbeiter einen halben Gulden und dem Aufseher einen ganzen. Böhm.: Dĕlníku půtzlatnik a dozorci celý. (Čelakovský, 220.) 44 Dem faulen Arbeiter fressen die Ratten den Samen. (Ausland.) 45 Den Arbeiter versucht nur Ein Teufel, den Müssigen zwei. – Winckler, XX, 20. Holl.: Den quaetste werkman ghoofs men die quaetste bile. (Tunn., 6, 18.) Lat.: Peior peiori datur ascia nunc operanti. (Fallersleben, 183.) 46 Der Arbeiter gewinnt kaum das Brot, der from nehret sich mit Angst vnd Noth. – Petri, II, 81. 47 Die Arbeiter beklauben die Knochen und die Müssiggänger (Faulenzer) essen das Fleisch. Böhm.: Kdo nepracují, tem maso, kdo pracují, tĕm hnáty. (Čelakovský, 129.) 48 Die besten Arbeiter heben am wenigsten ana.1 – Kirchhofer, 337. 1) Das Wort „ana“ oder „ane“ hat in der schweizer Mundart einen sehr umfangreichen Gebrauch (s. Stalder, I, 103); hier wird es so viel heissen als: heben am wenigsten hier, werden oft am schlechtesten belohnt. 49 Die hartesten Arbeiter, wie man melt, haben gemeiniglich am wengsten gelt. – Ayrer, II, 1121, 30. 50 E jud Arbeder wät seinje Lîn. – Schuster, 475. 51 Ein Arbeiter, den man bezahlt voraus, lässt die Hände zu Haus. Span.: A dineros pagados, brazos que brantados. (Cahier, 3391.) 52 Ein Arbeiter ohne Werkzeug ist ohne Hände. Engl.: What is a workman without his tools? (Bohn II, 24.) 53 Ein bösser Arbeiter macht ein böss geding. – Frank, Zeytbuch, CXXIIIa. 54 Ein guter Arbeiter ist kein liebender Gatte. D. h. kein solcher, der, statt in seinem Berufe thätig zu sein, mit seiner Gattin dem Vergnügen nachgeht. Engl.: The better workman, the worse husband. (Bohn II, 144.) Frz.: Bon poète, mauvais homme. (Bohn II, 144.) 55 Ein unlustiger Arbeiter thut nie gute Tagwen. – Kirchhofer, 229. 56 Einem Arbeiter gebührt Brot und Lohn. Dän.: Med i arbeydet og lön efter arbeydet. (Prov. dan., 33.) 57 Trew arbeiter beten zwifaltig. – Luther, Ms., S. 2. 58 Trewe arbeiter seind thewer. – Henisch, 97, 20. 59 Viel Arbeiter, viel Esser. Dän.: Megen avling, mange aeder. (Prov. dan., 42.) 60 Viel Arbeiter, wenig Arbeit. Böhm.: Kde je najviáe opichaĕov, najménĕj je pšena. (Čelakovský, 133.) 61 Was man an trewen arbeitern erspart, das gehet an Galgen. – Henisch, 97, 25. 62 Wenn Arbeiter nicht wären und ihre Gild, so wär' ein Bettelsack des Edelmanns Schild. – Frost, 184. 63 Wenn der Arbeiter seines Liedlohns gewiss ist, das macht jhn lustig. – Petri, II, 632. 64 Wer dem Arbeiter seinen Lohn nicht gibet, der ist ein Bluthund. – Petri, II, 690. Arbeitsamer. 2 Der Arbeitsamen Beil ist scharf, des Faulen Messer schneidet nie. – Bertram, 68. Arbeitslohn. Guter Arbeitslohn stärkt die müde Hand. Lat.: Dulcis labor fit, praemii certus sui. (Sailer, Sprüche, 72.) Arche. 4 Holl.: Dat is er een uit de arke Noachs. (Harrebomée, I, 19b.) 5 In der Arca Noe war alles gemein vnd hat keines dem andern etwas vor vngut gehalten. – Lehmann, 259, 11. 6 Ausserhalb der Arche Noä. Die Arche ist „ein fürbild der Kirchen, dannenher das Sprichwort: Extra arcam Nohae (d. i. Ecclesiam) non est salus.“ (Henisch, 102, 49.) *7 Das ist eine halbe (wahre, zweite) Arche. Ardig. * Ardig (rührig) wie eine Siegames (Ameise). (Bittburg.) – Boebel, 146. Ardörper. Dat is de Ârdörpe hör Nôd; (se hebben) 's Winters gên Botter un 's Sömmers gên Brod. – Kern, 5. D. i. sie sind nicht haushälterisch, sie sparen keine Butter für den Winter und kein Korn für den Sommer. Arg. 1 It.: Chi mal fa, mal pensa. (Pazzaglia, 278, 2.) 2 Dän.: Ingen er saa arg at han finder jo en verre. (Prov. dan., 34.) 12 Diese bei Gomolcke verzeichnete Redensart hat die Erinnerung an diesen schwedischen Feldherrn des Dreissigjährigen Krieges bewahrt. 13 Aerger ist offt besser worden. – Henisch, 324, 9. 14 Es ist nichts arger, dann ein böss Weib. – Eyering, II, 557.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/413
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [401]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/413>, abgerufen am 19.03.2024.