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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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Arschwisch.

*2 Das ist zum Arschwisch zu schlecht.


Art.

3 Bei Tunnicius (1291): Art en wil van arde nicht. (Non ursus generat leporem neque cerva leonem.)

Engl.: Kit after kind. (Bohn II, 167.)

Frz.: La brebis belera toujours de meme.

6 Langbein behandelt dies Sprichwort in einem Gedicht. (Düsseldorf, II.)

19 Mhd.: Wat van goeder art wirt gevoite dat blift barmheitzijch ind goit, want van goeder art geslichte ensijt neit gerner dan dat reichte. (Groote, 1287.)

23 "Denn wie man sagt, je edler art, je leichter Zorn gefunden ward." (Froschmäuseler, V. iii.)

37 "Nu, doas is freilich an andre Oart vau Krebsa." (Schles. Provinzialblätter, 1871, S. 67.) D. h. das ist etwas ganz anderes.

43 Art gehet für alle gewonheit. - Henisch, 1608, 93.

44 Art gehet über Kunst. - Luther's Ms., S. 1.

Es ist dies das erste Sprichwort der Luther'schen handschriftlichen Sammlung, welche die Schletter'sche Buchhandlung in ihrem Katalog Nr. 83 (Breslau 1863), S. 14 für 300 Thaler aufführt.

45 Art lett nich van Art, harr de Maler seggt, do harr'n sein Kinder in 'n Dreck kleiet un an de Wand schrewen. - Schröder, 765.

46 Das ist eine schöne Art, die beim Essen schwitzt und beim Arbeiten friert. - Bautzener Nachrichten, 15.

47 Der ist knechtischer Art, der ohn Schleg nicht ehrbar ward. - Petri, II, 96.

48 Des Art gern einer nimmt an, mit dem er pfleget vmzugahn. - Henisch, 1433, 61; Richter, II, 373, 207.

49 Die weltlich Art - Gottes widerpart. - Keil, 20.

50 E n' Ard hed e n' Ard. - Tobler, 26.

Recht ist recht.

51 Es muss guter art seyn, das Zucht lieb hat. - Petri, II, 273.

52 Et hät doch keinen Art, es mer nit gepaart; künt ich kriggen dich, dann schnupt ich mich. - Geschräppels, 29.

53 Jeder in seiner Art, sagte der Teufel, da er die Suppe mit der Heugabel ass. - Das Museum, Nr. 183; Frankfurt a. M. 1872, 7, August.

54 Jeder macht's auf seine Art.

55 Ort lett nit van Ort. (Waldeck.) - Curtze, 526, 144; für Altmark: Danneil, 8.

56 Unflätige Art speit in den eignen Bart. - Graf, 164, 132.

57 Uort vun Uort, Bafleisch vun der Schwuort. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 194b.

58 Uort vun Uort, nichen Geis one Buort. - Schuster, 194a.

59 Vier gute art des gutten weins: lautere farb, süesser geschmach, kalte füllung, lieblicher geruch. - Rasch, 75.

60 Von art vnd that. - Theatrum Diabolorum, 38a.

61 Von böser art soll man nichts lassen aufkommen. - Lehmann, 168, 7.

62 Wer da ist von guter Art, zieht aus den Pelz um Himmelfahrt und um Johann (24. Juni) zieht er ihn wieder an. (Westpr.) - Boebel, 62.

63 Wer knechtischer art ist, der gibt keinen Amtmann oder Regenten. - Lehmann, 129, 11.

*64 Das hat keine Art.

*65 Er (es) ist von keiner guten Art.

Holl.: Het ligt op geine goide moer. (Harrebomee, II, 93a.)

*66 Es muss Alles eine Art haben.

*67 Et helt ken Art und Schick. - Schütze, I, 49.

*68 He drift ken Art darto. (Köln.) - Schütze, I, 49.

Er wendet keinen Fleiss an.

*69 Ist das eine Art und Weise?

*70 Ke n' Ard ond ke Gattig ha. - Tobler, 26.

Alle Form verloren haben. Gattig (Gattung): 1) Das Aussehen einer Sache oder Person, von letzterer auch die Manier, das Geberdenspiel. 2) Auch Vernehmen, Sage; ab der Gattig = dem Vernehmen nach. (Tobler, 215.)

*71 So, dass es eine Art hat.


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Arten.

1 Wie ein jeder geartet ist, so red vnd thut er. - Petri, II, 789.

2 Wie jedermann geartet sey, spürt man in Ehren vnnd Emptern frey. - Petri, II, 790.


Arthaft.

* A thuot guor uoarthoffk.1 (Sprottau.) - Firmenich, I, 298, 14.

1) Arthaftig, dass es eine (gute) Art hat.


Artischocken.

2 Da die Artischocken in grosser Herren Gärten wuchsen, waren sie angenehm; jetzo da sie bey Bauern zu finden, helt man nichts darauf. - Lehmann, 716, 2.


Artje.

*1 Dat is Artjen vunt Va'rtjen, Ortjen vunt Mo'rtjen. - Eichwald, 64.


Artlich.

* Sä doa ni sau üortlich.1 (Sprottau.) - Firmenich, II.

1) Von so seltsamer Art, so wunderlich.


Arznei.

4 Holl.: Wort gemandt siek, of krijgt hij pijn, eerst God en dan den Medicijn. (Cats, 312.)

6 Böhm.: Necekej z leku dlouheho veku. Celakovsky, 301.)

8 Dän.: Laegedom gavner i tide, skader i utide. (Prov. dan., 372.)

Lat.: Temporibus medicina valet, data tempore prosunt, et data non apto tempore vina nocent. (Ovid.)

20 Lat.: Empta solet care medicina plurimos juvare. (Frisius, Spiegel V.)

22 Was Eisen nicht heilt, heilt Feuer.

28 Engl.: To take physic before one be sick. (Bohn II, 174.)

29 Artzney ist offt gut, aber sie muss nicht zu streng sein. - Lehmann, 731, 31.

Lat.: Poena sit medicina non clades. (Lehmann, 731, 31.)

30 Artzney soll nicht grösser vnd abschewlicher sein als die Kranckheit. - Lehmann, 732, 63.

"Es lautet tyrannisch, wenn man sagt: Excessit medicina modum periere nocentes."

31 Arznei dient das Leben zu erhalten, kann es aber nicht verlängern.

Dän.: Man bruger laegedom, ey for at overgaae Livets maal, men at naae det. (Prov. dan., 372.)

32 Arznei ist keine Speise, von der man leben kann.

Es wäre theures Brot, das man in der Apotheke kaufen müsste.

Dän.: Laegedom er ey mad ut leve ved. (Prov. dan., 372.)

33 Arznei wird Gift, wenn sie nicht das Uebel trifft.

Dän.: Medecin vel brugt det hjelper, men misbrugt det skader. (Prov. dan., 411.)

34 Arzneyen vnd Kräuter helffen nur, wenn Gott wil. - Herberger, Ib, 833.

35 Bittere Arzneien sind die wirksamsten. - Altmann VI, 491.

Dän.: Laegedom som bider meest, geenligen heeler best. (Prov. dan., 372.)

36 Die Arznei kommt zu spät, wenn der Kerl todt ist.

Im Niederdeutschen steht Kerl für Mann. Bei Tunnicius (1234): Arstedye kumt to late als de kerl dot is. (Vita defuncto sero medicamina fiunt.)

37 Die best artzney ist die gedult. - Ayrer, IV, 2587, 32.

38 Die grösste Artznei ist in essen vnd trinken. - Aventin, LXXVIb.

Empfiehlt Mässigkeit im Genuss.

39 Einerley artzney machet den einen gesund, den andern wund. - Petri, II, 181.

40 Es ist keyn ander artzney, lieb, wiltu geliebt seyn. (S. Zauberei.) - Franck, I, 57a.

41 Man muss die Arznei nehmen nach der Krankheit.

Dän.: At tage sin bood som man sik sin bam; men der bliver en nar af paa det sidste. (Prov. dan., 82.)

42 Man sucht offt bey dem Artzney, der einen verwundt. - Lehmann, 48, 5.

43 Nach guter Artznei leckt man die Finger nicht.

Dän.: God laegedom slikker men ey gierne fingrine after. (Prov. dan., 72.)

44 Offt braucht man Artzney, die schädlicher ist als die Kranckheit. - Lehmann, 48, 12.

Lat.: Remedio a ipso vitium nascitur. (Lehmann, 48, 12.)


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Arschwisch.

*2 Das ist zum Arschwisch zu schlecht.


Art.

3 Bei Tunnicius (1291): Art en wil van arde nicht. (Non ursus generat leporem neque cerva leonem.)

Engl.: Kit after kind. (Bohn II, 167.)

Frz.: La brebis bêlera toujours de même.

6 Langbein behandelt dies Sprichwort in einem Gedicht. (Düsseldorf, II.)

19 Mhd.: Wat van goeder art wirt gevoite dat blift barmheitzijch ind goit, want van goeder art geslichte ensijt neit gerner dan dat reichte. (Groote, 1287.)

23 „Denn wie man sagt, je edler art, je leichter Zorn gefunden ward.“ (Froschmäuseler, V. iii.)

37 „Nu, doas is freilich an andre Oart vû Krebsa.“ (Schles. Provinzialblätter, 1871, S. 67.) D. h. das ist etwas ganz anderes.

43 Art gehet für alle gewonheit.Henisch, 1608, 93.

44 Art gehet über Kunst.Luther's Ms., S. 1.

Es ist dies das erste Sprichwort der Luther'schen handschriftlichen Sammlung, welche die Schletter'sche Buchhandlung in ihrem Katalog Nr. 83 (Breslau 1863), S. 14 für 300 Thaler aufführt.

45 Art lett nich van Art, harr de Maler seggt, do harr'n sîn Kinder in 'n Dreck kleiet un an de Wand schrewen.Schröder, 765.

46 Das ist eine schöne Art, die beim Essen schwitzt und beim Arbeiten friert.Bautzener Nachrichten, 15.

47 Der ist knechtischer Art, der ohn Schleg nicht ehrbar ward.Petri, II, 96.

48 Des Art gern einer nimmt an, mit dem er pfleget vmzugahn.Henisch, 1433, 61; Richter, II, 373, 207.

49 Die weltlich Art – Gottes widerpart.Keil, 20.

50 E n' Ard hed e n' Ard.Tobler, 26.

Recht ist recht.

51 Es muss guter art seyn, das Zucht lieb hat.Petri, II, 273.

52 Et hät doch keinen Art, es mer nit gepaart; künt ich kriggen dich, dann schnupt ich mich.Geschräppels, 29.

53 Jeder in seiner Art, sagte der Teufel, da er die Suppe mit der Heugabel ass.Das Museum, Nr. 183; Frankfurt a. M. 1872, 7, August.

54 Jeder macht's auf seine Art.

55 Ôrt lett nit van Ôrt. (Waldeck.) – Curtze, 526, 144; für Altmark: Danneil, 8.

56 Unflätige Art speit in den eignen Bart.Graf, 164, 132.

57 Uort vun Uort, Bâflîsch vun der Schwuort. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 194b.

58 Uort vun Uort, nichen Gîs ône Buort.Schuster, 194a.

59 Vier gute art des gutten weins: lautere farb, süesser geschmach, kalte füllung, lieblicher geruch.Rasch, 75.

60 Von art vnd that.Theatrum Diabolorum, 38a.

61 Von böser art soll man nichts lassen aufkommen.Lehmann, 168, 7.

62 Wer da ist von guter Art, zieht aus den Pelz um Himmelfahrt und um Johann (24. Juni) zieht er ihn wieder an. (Westpr.) – Boebel, 62.

63 Wer knechtischer art ist, der gibt keinen Amtmann oder Regenten.Lehmann, 129, 11.

*64 Das hat keine Art.

*65 Er (es) ist von keiner guten Art.

Holl.: Het ligt op geine goide moer. (Harrebomée, II, 93a.)

*66 Es muss Alles eine Art haben.

*67 Et helt kên Art und Schick.Schütze, I, 49.

*68 He drift ken Art darto. (Köln.) – Schütze, I, 49.

Er wendet keinen Fleiss an.

*69 Ist das eine Art und Weise?

*70 Ke n' Ard ond ke Gattig ha.Tobler, 26.

Alle Form verloren haben. Gattig (Gattung): 1) Das Aussehen einer Sache oder Person, von letzterer auch die Manier, das Geberdenspiel. 2) Auch Vernehmen, Sage; ab der Gattig = dem Vernehmen nach. (Tobler, 215.)

*71 So, dass es eine Art hat.


[Spaltenumbruch]
Arten.

1 Wie ein jeder geartet ist, so red vnd thut er.Petri, II, 789.

2 Wie jedermann geartet sey, spürt man in Ehren vnnd Emptern frey.Petri, II, 790.


Arthaft.

* A thuot guor uoarthoffk.1 (Sprottau.) – Firmenich, I, 298, 14.

1) Arthaftig, dass es eine (gute) Art hat.


Artischocken.

2 Da die Artischocken in grosser Herren Gärten wuchsen, waren sie angenehm; jetzo da sie bey Bauern zu finden, helt man nichts darauf.Lehmann, 716, 2.


Artje.

*1 Dat is Artjen vunt Va'rtjen, Ortjen vunt Mo'rtjen.Eichwald, 64.


Artlich.

* Sä doa ni sau üortlich.1 (Sprottau.) – Firmenich, II.

1) Von so seltsamer Art, so wunderlich.


Arznei.

4 Holl.: Wort gemandt siek, of krijgt hij pijn, eerst God en dan den Medicijn. (Cats, 312.)

6 Böhm.: Nečekej z léků dlouhého vĕku. Čelakovský, 301.)

8 Dän.: Laegedom gavner i tide, skader i utide. (Prov. dan., 372.)

Lat.: Temporibus medicina valet, data tempore prosunt, et data non apto tempore vina nocent. (Ovid.)

20 Lat.: Empta solet care medicina plurimos juvare. (Frisius, Spiegel V.)

22 Was Eisen nicht heilt, heilt Feuer.

28 Engl.: To take physic before one be sick. (Bohn II, 174.)

29 Artzney ist offt gut, aber sie muss nicht zu streng sein.Lehmann, 731, 31.

Lat.: Poena sit medicina non clades. (Lehmann, 731, 31.)

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„Es lautet tyrannisch, wenn man sagt: Excessit medicina modum periere nocentes.“

31 Arznei dient das Leben zu erhalten, kann es aber nicht verlängern.

Dän.: Man bruger laegedom, ey for at overgaae Livets maal, men at naae det. (Prov. dan., 372.)

32 Arznei ist keine Speise, von der man leben kann.

Es wäre theures Brot, das man in der Apotheke kaufen müsste.

Dän.: Laegedom er ey mad ut leve ved. (Prov. dan., 372.)

33 Arznei wird Gift, wenn sie nicht das Uebel trifft.

Dän.: Medecin vel brugt det hjelper, men misbrugt det skader. (Prov. dan., 411.)

34 Arzneyen vnd Kräuter helffen nur, wenn Gott wil.Herberger, Ib, 833.

35 Bittere Arzneien sind die wirksamsten.Altmann VI, 491.

Dän.: Laegedom som bider meest, geenligen heeler best. (Prov. dan., 372.)

36 Die Arznei kommt zu spät, wenn der Kerl todt ist.

Im Niederdeutschen steht Kerl für Mann. Bei Tunnicius (1234): Arstedye kumt to late als de kêrl dôt is. (Vita defuncto sero medicamina fiunt.)

37 Die best artzney ist die gedult.Ayrer, IV, 2587, 32.

38 Die grösste Artznei ist in essen vnd trinken.Aventin, LXXVIb.

Empfiehlt Mässigkeit im Genuss.

39 Einerley artzney machet den einen gesund, den andern wund.Petri, II, 181.

40 Es ist keyn ander artzney, lieb, wiltu geliebt seyn. (S. Zauberei.)Franck, I, 57a.

41 Man muss die Arznei nehmen nach der Krankheit.

Dän.: At tage sin bood som man sik sin bam; men der bliver en nar af paa det sidste. (Prov. dan., 82.)

42 Man sucht offt bey dem Artzney, der einen verwundt.Lehmann, 48, 5.

43 Nach guter Artznei leckt man die Finger nicht.

Dän.: God laegedom slikker men ey gierne fingrine after. (Prov. dan., 72.)

44 Offt braucht man Artzney, die schädlicher ist als die Kranckheit.Lehmann, 48, 12.

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[[413]/0425] Arschwisch. *2 Das ist zum Arschwisch zu schlecht. Art. 3 Bei Tunnicius (1291): Art en wil van arde nicht. (Non ursus generat leporem neque cerva leonem.) Engl.: Kit after kind. (Bohn II, 167.) Frz.: La brebis bêlera toujours de même. 6 Langbein behandelt dies Sprichwort in einem Gedicht. (Düsseldorf, II.) 19 Mhd.: Wat van goeder art wirt gevoite dat blift barmheitzijch ind goit, want van goeder art geslichte ensijt neit gerner dan dat reichte. (Groote, 1287.) 23 „Denn wie man sagt, je edler art, je leichter Zorn gefunden ward.“ (Froschmäuseler, V. iii.) 37 „Nu, doas is freilich an andre Oart vû Krebsa.“ (Schles. Provinzialblätter, 1871, S. 67.) D. h. das ist etwas ganz anderes. 43 Art gehet für alle gewonheit. – Henisch, 1608, 93. 44 Art gehet über Kunst. – Luther's Ms., S. 1. Es ist dies das erste Sprichwort der Luther'schen handschriftlichen Sammlung, welche die Schletter'sche Buchhandlung in ihrem Katalog Nr. 83 (Breslau 1863), S. 14 für 300 Thaler aufführt. 45 Art lett nich van Art, harr de Maler seggt, do harr'n sîn Kinder in 'n Dreck kleiet un an de Wand schrewen. – Schröder, 765. 46 Das ist eine schöne Art, die beim Essen schwitzt und beim Arbeiten friert. – Bautzener Nachrichten, 15. 47 Der ist knechtischer Art, der ohn Schleg nicht ehrbar ward. – Petri, II, 96. 48 Des Art gern einer nimmt an, mit dem er pfleget vmzugahn. – Henisch, 1433, 61; Richter, II, 373, 207. 49 Die weltlich Art – Gottes widerpart. – Keil, 20. 50 E n' Ard hed e n' Ard. – Tobler, 26. Recht ist recht. 51 Es muss guter art seyn, das Zucht lieb hat. – Petri, II, 273. 52 Et hät doch keinen Art, es mer nit gepaart; künt ich kriggen dich, dann schnupt ich mich. – Geschräppels, 29. 53 Jeder in seiner Art, sagte der Teufel, da er die Suppe mit der Heugabel ass. – Das Museum, Nr. 183; Frankfurt a. M. 1872, 7, August. 54 Jeder macht's auf seine Art. 55 Ôrt lett nit van Ôrt. (Waldeck.) – Curtze, 526, 144; für Altmark: Danneil, 8. 56 Unflätige Art speit in den eignen Bart. – Graf, 164, 132. 57 Uort vun Uort, Bâflîsch vun der Schwuort. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 194b. 58 Uort vun Uort, nichen Gîs ône Buort. – Schuster, 194a. 59 Vier gute art des gutten weins: lautere farb, süesser geschmach, kalte füllung, lieblicher geruch. – Rasch, 75. 60 Von art vnd that. – Theatrum Diabolorum, 38a. 61 Von böser art soll man nichts lassen aufkommen. – Lehmann, 168, 7. 62 Wer da ist von guter Art, zieht aus den Pelz um Himmelfahrt und um Johann (24. Juni) zieht er ihn wieder an. (Westpr.) – Boebel, 62. 63 Wer knechtischer art ist, der gibt keinen Amtmann oder Regenten. – Lehmann, 129, 11. *64 Das hat keine Art. *65 Er (es) ist von keiner guten Art. Holl.: Het ligt op geine goide moer. (Harrebomée, II, 93a.) *66 Es muss Alles eine Art haben. *67 Et helt kên Art und Schick. – Schütze, I, 49. *68 He drift ken Art darto. (Köln.) – Schütze, I, 49. Er wendet keinen Fleiss an. *69 Ist das eine Art und Weise? *70 Ke n' Ard ond ke Gattig ha. – Tobler, 26. Alle Form verloren haben. Gattig (Gattung): 1) Das Aussehen einer Sache oder Person, von letzterer auch die Manier, das Geberdenspiel. 2) Auch Vernehmen, Sage; ab der Gattig = dem Vernehmen nach. (Tobler, 215.) *71 So, dass es eine Art hat. Arten. 1 Wie ein jeder geartet ist, so red vnd thut er. – Petri, II, 789. 2 Wie jedermann geartet sey, spürt man in Ehren vnnd Emptern frey. – Petri, II, 790. Arthaft. * A thuot guor uoarthoffk.1 (Sprottau.) – Firmenich, I, 298, 14. 1) Arthaftig, dass es eine (gute) Art hat. Artischocken. 2 Da die Artischocken in grosser Herren Gärten wuchsen, waren sie angenehm; jetzo da sie bey Bauern zu finden, helt man nichts darauf. – Lehmann, 716, 2. Artje. *1 Dat is Artjen vunt Va'rtjen, Ortjen vunt Mo'rtjen. – Eichwald, 64. Artlich. * Sä doa ni sau üortlich.1 (Sprottau.) – Firmenich, II. 1) Von so seltsamer Art, so wunderlich. Arznei. 4 Holl.: Wort gemandt siek, of krijgt hij pijn, eerst God en dan den Medicijn. (Cats, 312.) 6 Böhm.: Nečekej z léků dlouhého vĕku. Čelakovský, 301.) 8 Dän.: Laegedom gavner i tide, skader i utide. (Prov. dan., 372.) Lat.: Temporibus medicina valet, data tempore prosunt, et data non apto tempore vina nocent. (Ovid.) 20 Lat.: Empta solet care medicina plurimos juvare. (Frisius, Spiegel V.) 22 Was Eisen nicht heilt, heilt Feuer. 28 Engl.: To take physic before one be sick. (Bohn II, 174.) 29 Artzney ist offt gut, aber sie muss nicht zu streng sein. – Lehmann, 731, 31. Lat.: Poena sit medicina non clades. (Lehmann, 731, 31.) 30 Artzney soll nicht grösser vnd abschewlicher sein als die Kranckheit. – Lehmann, 732, 63. „Es lautet tyrannisch, wenn man sagt: Excessit medicina modum periere nocentes.“ 31 Arznei dient das Leben zu erhalten, kann es aber nicht verlängern. Dän.: Man bruger laegedom, ey for at overgaae Livets maal, men at naae det. (Prov. dan., 372.) 32 Arznei ist keine Speise, von der man leben kann. Es wäre theures Brot, das man in der Apotheke kaufen müsste. Dän.: Laegedom er ey mad ut leve ved. (Prov. dan., 372.) 33 Arznei wird Gift, wenn sie nicht das Uebel trifft. Dän.: Medecin vel brugt det hjelper, men misbrugt det skader. (Prov. dan., 411.) 34 Arzneyen vnd Kräuter helffen nur, wenn Gott wil. – Herberger, Ib, 833. 35 Bittere Arzneien sind die wirksamsten. – Altmann VI, 491. Dän.: Laegedom som bider meest, geenligen heeler best. (Prov. dan., 372.) 36 Die Arznei kommt zu spät, wenn der Kerl todt ist. Im Niederdeutschen steht Kerl für Mann. Bei Tunnicius (1234): Arstedye kumt to late als de kêrl dôt is. (Vita defuncto sero medicamina fiunt.) 37 Die best artzney ist die gedult. – Ayrer, IV, 2587, 32. 38 Die grösste Artznei ist in essen vnd trinken. – Aventin, LXXVIb. Empfiehlt Mässigkeit im Genuss. 39 Einerley artzney machet den einen gesund, den andern wund. – Petri, II, 181. 40 Es ist keyn ander artzney, lieb, wiltu geliebt seyn. (S. Zauberei.) – Franck, I, 57a. 41 Man muss die Arznei nehmen nach der Krankheit. Dän.: At tage sin bood som man sik sin bam; men der bliver en nar af paa det sidste. (Prov. dan., 82.) 42 Man sucht offt bey dem Artzney, der einen verwundt. – Lehmann, 48, 5. 43 Nach guter Artznei leckt man die Finger nicht. Dän.: God laegedom slikker men ey gierne fingrine after. (Prov. dan., 72.) 44 Offt braucht man Artzney, die schädlicher ist als die Kranckheit. – Lehmann, 48, 12. Lat.: Remedio a ipso vitium nascitur. (Lehmann, 48, 12.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [413]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/425>, abgerufen am 19.03.2024.