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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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Aufhauen.

* Da wird (gut) aufgehauen.

1) Aufwand machen, lustig, übermüthig sein, tanzen, springen.


Aufhausen.

* Er ist vo Ufhuse. (Luzern.)

Er ist ein Verschwender, ein Mensch, der bald mit dem Seinen fertig ist, aufgehauset, zu Ende gewirthschaftet hat.


Aufheb.

Hebup hat wat, Frettup het nischt. (Brandenburg.)


Aufheben.

15 "Wir können gleich miteinander aufheben." (Richter, 13, 3.) Der Sinn der Redensart ist zwar klar, aber der Ursprung dunkel. (Vgl. Grimm, Wörterbuch, I, 666.)

16 Heb's auf, es findet wol seine Statt. - Henisch, 1099, 31; Breslauer Schulblatt, XXVI, 605.

17 Heb's auf, es fritt ja kein Heu. (Oberösterr.)

18 Im Aufheben mehren sich die Brocken. - Baierische Schulzeitung, 1864, Nr. 32, S. 300.

19 Wer etwas aufhebt über Nacht, hat es den Katzen (Mäusen) gebracht. (S. Ersparen 8.)

Dän.: Hvo gjemmer til natte, gjemmer til katte. (Prov. dan., 524.)

20 Wer wol auffhebt, der findet es, wan er's bedarff. (S. Servatius.) - Lehmann, 372, 136.

*21 Einen aufheben, ehe er gefallen ist.

Engl.: To take one up before he is down. (Bohn II, 180.)


Aufhelfen.

1 Hilff mir auff, eich stoss dich nieder; ehre mich, ich schend deich wieder. - Petri, II, 31.

2 Wer jhm selbst auffhilfft, der ist lobenswerth. - Petri, II, 722.


Aufhetzer.

*1 Ich bin kein Aufhetzer, aber ein guter Hund beisst von selber. - Frischbier, I, 160.

*2 Ich bin kein Aufhetzer, aber zusammenhetzen mag ich gern. - Frischbier, II, 152.

*3 Ök si kein Ophetzer, awer dat let öck mi nich gefalle. - Frischbier, II, 153.


Aufhocken.

2 Opgehuckt, seggt de Bronat, on geit bi sine Ole. - Frischbier, I, 157.

*3 Dä hiv huch op un schlet hösch.

Er holt weit aus, schlägt aber wenig zu; es fehlt das Streichen.


Aufhorchen.

*1 Er horcht auf, als wenn die Katz' donnern hört. - Frischbier, II, 154.

*2 Er horcht auf, als wenn die Sau sichten hört. - Frischbier, I, 161.


Aufhören.

10 Ich höre nit auf, und wenn's en Säustall gibt, sagte der Beichtiger, als ihn die Klosterfrau bat, aufzuhören, es könnte sonst ein Kind geben. - Klosterspiegel, 34, 5.

11 'S isch guet ufz'höre, wenn mr's Ung'schlächt g'gesse hat. (Solothurn.) - Schild, 60, 142.

*12 Da hört doch Alles auf.

*13 Da hört nichts auf, weil nichts angefangen hat.

*14 Dat hört op. (Deutz.)

Dem kann nicht stattgegeben werden, das ist verkehrt.

*15 Ufg'hört mit de-n-Imbe (Bienen). (Solothurn.) - Schild, 95, 422.

Mahnung, ein Geschäft aufzugeben, bei dem man keinen Gewinn hat.


Aufhusten.

* Er kann aufhusten. (Köthen.)

Besitzt Geld.


Aufknüpfer.

* Der wird Meister Aufknüpfer in die Hände kommen.

"Ich meine, wäre das Meister Hansen, oder Hemerlin, oder vffknüpffer befohlen worden, sollte es besser gemacht haben." (Zinkgref, II, 477b.) Es ist von einer Züchtigung, Stäupung die Rede.


Aufkommen.

*4 Das ist erst aufkommen, seitdem das Reich auf leymen Füssen und Zehen steht. - Birlinger, 904.

Diese Redensart stammt aus der Zeit, in der das deutsche Reich von den Türken überwältigt worden war und an Soliman Tribut zahlen musste.


[Spaltenumbruch]
Aufkoppen.

* Davon wird ihm nichts aufkoppen.

Er wird davon nichts bekommen.


Aufkriegen.

* Er kann die Sache nicht aufkriegen. - Frischbier, I, 163.

Er weiss sich dieselbe nicht zu erklären.


Aufladen.

4 Läd't Einer auf, und Zwei laden ab dafür, so füllt sich der Wagen schwerlich dir. - Wenzig, 80.

5 Man kann eher afloten, es opstuigen. (Soest.)

Sagt der Handelsmann.

6 Wien ze vil oflat, mess vir em Deir uofladen. - Schuster, 841.


Auflassen.

* Lat den Ollen op. (Danziger Nehrung.) - Frischbier, I, 155.


Auflaufen.

*1 Er ist gut aufgelaufen. - Frischbier, II, 156.

Er hat sich anführen, betrügen lassen.

*2 Hi lept ap, üüs an köögenden Kraagh. (Amrum.) - Haupt, VIII, 362, 177.

Er läuft auf wie ein kochender Grapen.


Auflegen.

1 Ein jeder lege jhm selbst auff, das sein Pflug kan erehren. - Henisch, 919, 28.

2 Wem auferlegt ist, nicht anzugreifen, sondern nur zu wehren, dem ist erlaubt, unterzuliegen und nicht obzusiegen. - Opel, 385.

*3 Sich aufflegen (am Tisch) wie ein Böhme. - Mathesy, 344a.


Auflehnen.

* Hä let sich auf bi e fauler Schaffer (Schäfer). (Henneberg.)


Auflesen.

1 Es gibt überall aufzulesen, sagt der Jüd', man muss nur ein Säcklein mitnehmen. (Meiningen.)

*2 Sie hat eppas aufgeläsa. - Sartorius, 156.

Sie ist unehelich schwanger geworden; auch: sie hat sich eine Krankheit, ein Uebel zugezogen.


Zu Aufliegen.

Ironisch, wenn man sagen will, dass man sich über etwas keine Sorge mache, da das erste Hemd als offen bekanntlich gar nicht anliegt.


Aufmerksam.

* Aufmerksam wie ein Kriminalrichter. - Gartenlaube, 1857, S. 280b.


Aufnehmen.

6 Bald aufgenommen, bald hingeworfen. - Petri, II, 30.

7 Man nimmt dich auf nach deinem Rock und begleitet dich weg nach deinem Verstande.

*8 Er kann sich aufnehmen wie ein nasses Küken.

*9 He nimmt eer nig up, un smitt eer nig daal. - Schütze, I, 197.

Indifferente neutrale Haltung. Gewöhnlich von einem Ehemanne gesagt, der seiner Frau weder etwas zu Liebe, noch zu Leide thut, sie, wenn sie fällt, nicht aufhebt, sie jedoch auch nicht hinwirft.


Aufpacken.

* Er hat schon wieder aufgepackt. (Nürtingen.)


Aufpassen.

4 Dä pass op, wat gespillt wird. (Brandenburg.)

5 Pass man up, Lunt, Jochem ward Füer gewen. (Danziger Nehrung.) - Frischbier, I, 164.

6 Pass uf, der Tüfel könt e Schelm si. (Luzern.)

7 Wer nicht aufpasst, gewinnt nicht.

Holl.: Die niet oppast, ziet zijn geld niet wassen. (Bohn I, 310.)

*8 Aufpassen wie a Hacht (Habicht). (Franken.)

*9 Er passt auf wie d' Katz auf d' Maus. (Binzwangen.)

*10 Er passt auf wie ein Heftelmacher. - Bautzener Nachrichten, 15.


Aufpauken.

2 Einem bass auffbaucken vnd auff die Haube greiffen. - Theatrum Diabolorum, 471a.

3 Einem redlich aufpaucken. - Mathesy, 143a.


Aufpfeiffen.

* Pfeiff auff vnd verderb den Reigen nicht. - Petri, II, 506.


[Spaltenumbruch]
Aufhauen.

* Da wird (gut) aufgehauen.

1) Aufwand machen, lustig, übermüthig sein, tanzen, springen.


Aufhausen.

* Er ist vo Ufhuse. (Luzern.)

Er ist ein Verschwender, ein Mensch, der bald mit dem Seinen fertig ist, aufgehauset, zu Ende gewirthschaftet hat.


Aufheb.

Hebup hat wat, Frettup het nischt. (Brandenburg.)


Aufheben.

15 „Wir können gleich miteinander aufheben.“ (Richter, 13, 3.) Der Sinn der Redensart ist zwar klar, aber der Ursprung dunkel. (Vgl. Grimm, Wörterbuch, I, 666.)

16 Heb's auf, es findet wol seine Statt.Henisch, 1099, 31; Breslauer Schulblatt, XXVI, 605.

17 Heb's auf, es fritt ja kein Heu. (Oberösterr.)

18 Im Aufheben mehren sich die Brocken.Baierische Schulzeitung, 1864, Nr. 32, S. 300.

19 Wer etwas aufhebt über Nacht, hat es den Katzen (Mäusen) gebracht. (S. Ersparen 8.)

Dän.: Hvo gjemmer til natte, gjemmer til katte. (Prov. dan., 524.)

20 Wer wol auffhebt, der findet es, wan er's bedarff. (S. Servatius.)Lehmann, 372, 136.

*21 Einen aufheben, ehe er gefallen ist.

Engl.: To take one up before he is down. (Bohn II, 180.)


Aufhelfen.

1 Hilff mir auff, îch stoss dich nieder; ehre mich, ich schend dîch wieder.Petri, II, 31.

2 Wer jhm selbst auffhilfft, der ist lobenswerth.Petri, II, 722.


Aufhetzer.

*1 Ich bin kein Aufhetzer, aber ein guter Hund beisst von selber.Frischbier, I, 160.

*2 Ich bin kein Aufhetzer, aber zusammenhetzen mag ich gern.Frischbier, II, 152.

*3 Ök si kein Ophetzer, âwer dat lêt öck mi nich gefalle.Frischbier, II, 153.


Aufhocken.

2 Opgehuckt, seggt de Bronat, on geit bi sine Ole.Frischbier, I, 157.

*3 Dä hiv huch op un schlêt hösch.

Er holt weit aus, schlägt aber wenig zu; es fehlt das Streichen.


Aufhorchen.

*1 Er horcht auf, als wenn die Katz' donnern hört.Frischbier, II, 154.

*2 Er horcht auf, als wenn die Sau sichten hört.Frischbier, I, 161.


Aufhören.

10 Ich höre nit auf, und wenn's en Säustall gibt, sagte der Beichtiger, als ihn die Klosterfrau bat, aufzuhören, es könnte sonst ein Kind geben.Klosterspiegel, 34, 5.

11 'S isch guet ufz'höre, wenn mr's Ung'schlächt g'gesse hat. (Solothurn.) – Schild, 60, 142.

*12 Da hört doch Alles auf.

*13 Da hört nichts auf, weil nichts angefangen hat.

*14 Dat hört op. (Deutz.)

Dem kann nicht stattgegeben werden, das ist verkehrt.

*15 Ufg'hört mit de-n-Imbe (Bienen). (Solothurn.) – Schild, 95, 422.

Mahnung, ein Geschäft aufzugeben, bei dem man keinen Gewinn hat.


Aufhusten.

* Er kann aufhusten. (Köthen.)

Besitzt Geld.


Aufknüpfer.

* Der wird Meister Aufknüpfer in die Hände kommen.

„Ich meine, wäre das Meister Hansen, oder Hemerlin, oder vffknüpffer befohlen worden, sollte es besser gemacht haben.“ (Zinkgref, II, 477b.) Es ist von einer Züchtigung, Stäupung die Rede.


Aufkommen.

*4 Das ist erst aufkommen, seitdem das Reich auf leymen Füssen und Zehen steht.Birlinger, 904.

Diese Redensart stammt aus der Zeit, in der das deutsche Reich von den Türken überwältigt worden war und an Soliman Tribut zahlen musste.


[Spaltenumbruch]
Aufkoppen.

* Davon wird ihm nichts aufkoppen.

Er wird davon nichts bekommen.


Aufkriegen.

* Er kann die Sache nicht aufkriegen.Frischbier, I, 163.

Er weiss sich dieselbe nicht zu erklären.


Aufladen.

4 Läd't Einer auf, und Zwei laden ab dafür, so füllt sich der Wagen schwerlich dir.Wenzig, 80.

5 Man kann eher afloten, es opstuigen. (Soest.)

Sagt der Handelsmann.

6 Wien ze vil oflat, mess vir em Dîr uofladen.Schuster, 841.


Auflassen.

* Lât den Ollen op. (Danziger Nehrung.) – Frischbier, I, 155.


Auflaufen.

*1 Er ist gut aufgelaufen.Frischbier, II, 156.

Er hat sich anführen, betrügen lassen.

*2 Hi lêpt ap, üüs an köögenden Kraagh. (Amrum.) – Haupt, VIII, 362, 177.

Er läuft auf wie ein kochender Grapen.


Auflegen.

1 Ein jeder lege jhm selbst auff, das sein Pflug kan erehren.Henisch, 919, 28.

2 Wem auferlegt ist, nicht anzugreifen, sondern nur zu wehren, dem ist erlaubt, unterzuliegen und nicht obzusiegen.Opel, 385.

*3 Sich aufflegen (am Tisch) wie ein Böhme.Mathesy, 344a.


Auflehnen.

* Hä let sich auf bi e fauler Schaffer (Schäfer). (Henneberg.)


Auflesen.

1 Es gibt überall aufzulesen, sagt der Jüd', man muss nur ein Säcklein mitnehmen. (Meiningen.)

*2 Sie hat eppas aufgeläsa.Sartorius, 156.

Sie ist unehelich schwanger geworden; auch: sie hat sich eine Krankheit, ein Uebel zugezogen.


Zu Aufliegen.

Ironisch, wenn man sagen will, dass man sich über etwas keine Sorge mache, da das erste Hemd als offen bekanntlich gar nicht anliegt.


Aufmerksam.

* Aufmerksam wie ein Kriminalrichter.Gartenlaube, 1857, S. 280b.


Aufnehmen.

6 Bald aufgenommen, bald hingeworfen.Petri, II, 30.

7 Man nimmt dich auf nach deinem Rock und begleitet dich weg nach deinem Verstande.

*8 Er kann sich aufnehmen wie ein nasses Küken.

*9 He nimmt eer nig up, un smitt eer nig daal.Schütze, I, 197.

Indifferente neutrale Haltung. Gewöhnlich von einem Ehemanne gesagt, der seiner Frau weder etwas zu Liebe, noch zu Leide thut, sie, wenn sie fällt, nicht aufhebt, sie jedoch auch nicht hinwirft.


Aufpacken.

* Er hat schon wieder aufgepackt. (Nürtingen.)


Aufpassen.

4 Dä pass op, wat gespillt wird. (Brandenburg.)

5 Pass man up, Lunt, Jochem ward Füer gewen. (Danziger Nehrung.) – Frischbier, I, 164.

6 Pass uf, der Tüfel könt e Schelm si. (Luzern.)

7 Wer nicht aufpasst, gewinnt nicht.

Holl.: Die niet oppast, ziet zijn geld niet wassen. (Bohn I, 310.)

*8 Aufpassen wie a Hacht (Habicht). (Franken.)

*9 Er passt auf wie d' Katz auf d' Maus. (Binzwangen.)

*10 Er passt auf wie ein Heftelmacher.Bautzener Nachrichten, 15.


Aufpauken.

2 Einem bass auffbaucken vnd auff die Haube greiffen.Theatrum Diabolorum, 471a.

3 Einem redlich aufpaucken.Mathesy, 143a.


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[[419]/0431] Aufhauen. * Da wird (gut) aufgehauen. 1) Aufwand machen, lustig, übermüthig sein, tanzen, springen. Aufhausen. * Er ist vo Ufhuse. (Luzern.) Er ist ein Verschwender, ein Mensch, der bald mit dem Seinen fertig ist, aufgehauset, zu Ende gewirthschaftet hat. Aufheb. Hebup hat wat, Frettup het nischt. (Brandenburg.) Aufheben. 15 „Wir können gleich miteinander aufheben.“ (Richter, 13, 3.) Der Sinn der Redensart ist zwar klar, aber der Ursprung dunkel. (Vgl. Grimm, Wörterbuch, I, 666.) 16 Heb's auf, es findet wol seine Statt. – Henisch, 1099, 31; Breslauer Schulblatt, XXVI, 605. 17 Heb's auf, es fritt ja kein Heu. (Oberösterr.) 18 Im Aufheben mehren sich die Brocken. – Baierische Schulzeitung, 1864, Nr. 32, S. 300. 19 Wer etwas aufhebt über Nacht, hat es den Katzen (Mäusen) gebracht. (S. Ersparen 8.) Dän.: Hvo gjemmer til natte, gjemmer til katte. (Prov. dan., 524.) 20 Wer wol auffhebt, der findet es, wan er's bedarff. (S. Servatius.) – Lehmann, 372, 136. *21 Einen aufheben, ehe er gefallen ist. Engl.: To take one up before he is down. (Bohn II, 180.) Aufhelfen. 1 Hilff mir auff, îch stoss dich nieder; ehre mich, ich schend dîch wieder. – Petri, II, 31. 2 Wer jhm selbst auffhilfft, der ist lobenswerth. – Petri, II, 722. Aufhetzer. *1 Ich bin kein Aufhetzer, aber ein guter Hund beisst von selber. – Frischbier, I, 160. *2 Ich bin kein Aufhetzer, aber zusammenhetzen mag ich gern. – Frischbier, II, 152. *3 Ök si kein Ophetzer, âwer dat lêt öck mi nich gefalle. – Frischbier, II, 153. Aufhocken. 2 Opgehuckt, seggt de Bronat, on geit bi sine Ole. – Frischbier, I, 157. *3 Dä hiv huch op un schlêt hösch. Er holt weit aus, schlägt aber wenig zu; es fehlt das Streichen. Aufhorchen. *1 Er horcht auf, als wenn die Katz' donnern hört. – Frischbier, II, 154. *2 Er horcht auf, als wenn die Sau sichten hört. – Frischbier, I, 161. Aufhören. 10 Ich höre nit auf, und wenn's en Säustall gibt, sagte der Beichtiger, als ihn die Klosterfrau bat, aufzuhören, es könnte sonst ein Kind geben. – Klosterspiegel, 34, 5. 11 'S isch guet ufz'höre, wenn mr's Ung'schlächt g'gesse hat. (Solothurn.) – Schild, 60, 142. *12 Da hört doch Alles auf. *13 Da hört nichts auf, weil nichts angefangen hat. *14 Dat hört op. (Deutz.) Dem kann nicht stattgegeben werden, das ist verkehrt. *15 Ufg'hört mit de-n-Imbe (Bienen). (Solothurn.) – Schild, 95, 422. Mahnung, ein Geschäft aufzugeben, bei dem man keinen Gewinn hat. Aufhusten. * Er kann aufhusten. (Köthen.) Besitzt Geld. Aufknüpfer. * Der wird Meister Aufknüpfer in die Hände kommen. „Ich meine, wäre das Meister Hansen, oder Hemerlin, oder vffknüpffer befohlen worden, sollte es besser gemacht haben.“ (Zinkgref, II, 477b.) Es ist von einer Züchtigung, Stäupung die Rede. Aufkommen. *4 Das ist erst aufkommen, seitdem das Reich auf leymen Füssen und Zehen steht. – Birlinger, 904. Diese Redensart stammt aus der Zeit, in der das deutsche Reich von den Türken überwältigt worden war und an Soliman Tribut zahlen musste. Aufkoppen. * Davon wird ihm nichts aufkoppen. Er wird davon nichts bekommen. Aufkriegen. * Er kann die Sache nicht aufkriegen. – Frischbier, I, 163. Er weiss sich dieselbe nicht zu erklären. Aufladen. 4 Läd't Einer auf, und Zwei laden ab dafür, so füllt sich der Wagen schwerlich dir. – Wenzig, 80. 5 Man kann eher afloten, es opstuigen. (Soest.) Sagt der Handelsmann. 6 Wien ze vil oflat, mess vir em Dîr uofladen. – Schuster, 841. Auflassen. * Lât den Ollen op. (Danziger Nehrung.) – Frischbier, I, 155. Auflaufen. *1 Er ist gut aufgelaufen. – Frischbier, II, 156. Er hat sich anführen, betrügen lassen. *2 Hi lêpt ap, üüs an köögenden Kraagh. (Amrum.) – Haupt, VIII, 362, 177. Er läuft auf wie ein kochender Grapen. Auflegen. 1 Ein jeder lege jhm selbst auff, das sein Pflug kan erehren. – Henisch, 919, 28. 2 Wem auferlegt ist, nicht anzugreifen, sondern nur zu wehren, dem ist erlaubt, unterzuliegen und nicht obzusiegen. – Opel, 385. *3 Sich aufflegen (am Tisch) wie ein Böhme. – Mathesy, 344a. Auflehnen. * Hä let sich auf bi e fauler Schaffer (Schäfer). (Henneberg.) Auflesen. 1 Es gibt überall aufzulesen, sagt der Jüd', man muss nur ein Säcklein mitnehmen. (Meiningen.) *2 Sie hat eppas aufgeläsa. – Sartorius, 156. Sie ist unehelich schwanger geworden; auch: sie hat sich eine Krankheit, ein Uebel zugezogen. Zu Aufliegen. Ironisch, wenn man sagen will, dass man sich über etwas keine Sorge mache, da das erste Hemd als offen bekanntlich gar nicht anliegt. Aufmerksam. * Aufmerksam wie ein Kriminalrichter. – Gartenlaube, 1857, S. 280b. Aufnehmen. 6 Bald aufgenommen, bald hingeworfen. – Petri, II, 30. 7 Man nimmt dich auf nach deinem Rock und begleitet dich weg nach deinem Verstande. *8 Er kann sich aufnehmen wie ein nasses Küken. *9 He nimmt eer nig up, un smitt eer nig daal. – Schütze, I, 197. Indifferente neutrale Haltung. Gewöhnlich von einem Ehemanne gesagt, der seiner Frau weder etwas zu Liebe, noch zu Leide thut, sie, wenn sie fällt, nicht aufhebt, sie jedoch auch nicht hinwirft. Aufpacken. * Er hat schon wieder aufgepackt. (Nürtingen.) Aufpassen. 4 Dä pass op, wat gespillt wird. (Brandenburg.) 5 Pass man up, Lunt, Jochem ward Füer gewen. (Danziger Nehrung.) – Frischbier, I, 164. 6 Pass uf, der Tüfel könt e Schelm si. (Luzern.) 7 Wer nicht aufpasst, gewinnt nicht. Holl.: Die niet oppast, ziet zijn geld niet wassen. (Bohn I, 310.) *8 Aufpassen wie a Hacht (Habicht). (Franken.) *9 Er passt auf wie d' Katz auf d' Maus. (Binzwangen.) *10 Er passt auf wie ein Heftelmacher. – Bautzener Nachrichten, 15. Aufpauken. 2 Einem bass auffbaucken vnd auff die Haube greiffen. – Theatrum Diabolorum, 471a. 3 Einem redlich aufpaucken. – Mathesy, 143a. Aufpfeiffen. * Pfeiff auff vnd verderb den Reigen nicht. – Petri, II, 506.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [419]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/431>, abgerufen am 19.03.2024.