Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] *504 Hei sitt ut, als wenn em de Boll gelöckt heft. - Frischbier, II, 223.

Wenn ein gewöhnlich unreinlicher Mensch sich einmal sauber gewaschen und gekämmt, auch wenn Jemand das Haar auffallend pomadisirt hat.

*505 Hei sitt aut wei de Nacht öm Ent. (Alt-Pillau.) - Frischbier, II, 224.

*506 Hei sitt aut wi e Haupke Unglöck. - Frischbier, II, 225.

*507 Hei sitt aut wei e vollgeschetene Strömpsock. (Alt-Pillau.) - Frischbier, II, 226.

*508 Hei sitt aut wei e Wittfösch (Weissfisch). (Alt-Pillau.) - Frischbier, II, 227.

Bleich und elend.

*509 Hei sitt ut wie de Hans von Soge. (Königsberg.) - Frischbier, I, 213.

Hans von Sagan, ein Schuhmachergesell in Königsberg, zeichnete sich in der Schlacht bei Rudau 1370 ruhmvoll aus. Die Redensart bezieht sich auf eine unansehnliche Holzstatuette des tapfern Schuhmachers auf einem Platze in der Nähe des brandenburger Thores in Königsberg.

*510 Hei sitt ut wie e Johrmarktsoss. - Frischbier, I, 216.

*511 Hei sitt ut wie Kauste Muhm, wenn se sure Komst gefrete heft. - Frischbier, I, 218.

*512 Hei sitt aut wie sewe Dag' Regenwedder. (Wehlau.) - Frischbier, II, 228.

*513 Hei sitt ut wie utgeschet'ne Äppelmoss. (Insterburg.) - Frischbier, I, 211.

*514 Hei suit iut äs Kernemälke. - Sauerland.

*515 Hi sjogt üütj, üüs wan 'r eg tu tiinj tel küüd. (Amrum.) - Haupt, VIII, 369, 312.

*516 Jetzt siehst grad aus wie der dick Ule. (Ulm.)

*517 'R sieaht aus, als wenn 'n die Hünhli als sei Brod g'frässa hette. - Sartorius, 167.

Hungrig, elend, erbärmlich.

*518 S' sitt aus wei 'n Kralgaile. - Peter, 445.

Unordentlich, schmuzig, widerwärtig.

*519 S' sitt aus wei 'n Puschaile. (Oesterr.-Schlesien.) - Peter, 445.

*520 S' sitt aus wei 'n Woterhäxe. (Oesterr.-Schlesien.) - Peter, 445.

*521 Se süht aut as 'ne AUl.

Von einem Frauenzimmer, dessen Kopfputz nicht in Ordnung ist.

*522 Sei sitt ut wei Runzels Trein. (S. 331.) (Wehlau.)

*523 Sie sehen, als weren sie aus dem grabe vom tode auffgestanden. - Tappius, 139b.

*524 Sie sehen aus wie gepfropfte Affen. - Weinhold, 5.

*525 Sie sieht aus wie aus dem Ei gepellt (geschält).

D. h. sehr rein und sauber.

*526 Sie sieht aus wie die alte Fräule von Buxtehude.

Nach einem Volksliede 207 Jahre alt.

Dän.: En gamle Abbedisse, Hampe-hegle, Hokko-nynne seer ud som Buxtehude kürling. (Prov. dan., 216.)

*527 Sie sieht aus wie die Hexe vom Endor.

Die Böhmen sagen: wie die Hexe vom kahlen Berge: Vyhlizi jako carodejnice s Lyse hory. (Celakovsky, 496.)

Poln.: Wyglada jak czarownica s Lysej gory. (Celakovsky, 496.)

*528 Sie sieht aus wie ein Grudenpuster. (Köthen.)

Schmuzig im Gesicht, und im Aeussern überhaupt, als wenn sie viel in die Asche geblasen hätte.

*529 Sie sieht aus wie ein Kehrbesen.

Holl.: Hij ziet er uit als em raagbot. (Harrebomee, II, 208a.)

*530 Sie sieht aus wie eine Eule im Epheu.

Engl.: To look like an owl in an ivy-bush. (Bohn II, 57.)

*531 Sie sieht aus wie eine Schudereule. - Kirchhofer, 274.

*532 Sie sieht aus, wie's Engel aus der Holzkammer. - Kirchhofer, 195.

*533 Siehst aus wie d' Hex am Barfüsserthor. (Augsburg.) - Birlinger, 829.

D. h. mit fliegenden Haaren, wildem Gesicht.

*534 Ussieh wie der Tod im Gäspiel (Gänsespiel). - Tobler, 142.

[Spaltenumbruch] *535 Ussieh wie n'a kotzete Milechsuppe. - Tobler, 319.

*536 Ussieh wie's Gächtods Oeberrüter. - Tobler, 142.

*537 Ussieh wie vngehentag Regewetter. - Tobler, 319.

*538 Utsehn as 'n Schap. - Eichwald, 1640.

*539 Utsehn as 'n Scherbell'nkopp. - Eichwald, 1108.

*540 Utsehn as 'n Snepel, de verschedn will. - Eichwald, 1767.

*541 Utsehn as wek 'n Kese. - Eichwald, 1001.

*542 AUtsen wie en afjeläkde Kesbrök. - Röttscher, 57.

Butterbrot mit Rahmkäse.

*543 AUtsen wi enen afjeläkden Hereng. - Röttscher, 57.

Aussehen wie ein abgeleckter Häring.

*544 Utsöhn as 'n Enken Talglicht.


Aussein.

12 Aus is, wo kein Haus is, und kein Stall, da fehlt's überall. (Rott-Thal.)

*13 Aus ist's. (Hallstedt.)

Redensart um Staunen auszudrücken, um zu sagen: Was du nicht sagst! Als gleichbedeutend oder ähnlich sind mir mitgetheilt worden: Wirst ja gescheit sein! (Schwäbisch). Lass miaus! (Wien). Wol, wol! (Kärnthen). Ha sell (he, solches.) (Kärnthen.)

*14 Aus, Puritz.1 (Jüdisch.-deutsch. Warschau.)

1) D. i. Herr. Es ist aus, mein Herr. Von Leuten, die ihren Einfluss verloren haben.

*15 Aus, Käpelesch.1 (Jüd.-deutsch. Warschau.)

1) Vom poln. kapelusz = Hutmacher. Es ist aus, Hutmacher. Bezieht sich auf eine unbekannte Anecdote und wird von solchen gebraucht, die früher etwas gegolten und dann ihren Einfluss eingebüsst haben.

*16 Es ist aus, dass man Speck auff Kohlen bratet, die Würtze in Aussguss schüttet vnd die Beine mit Wein wusch. - Mathesy, 327b.

*17 Es ist aus im Dom.

*18 Jetz isch's us un Ame(n). - Alsatia, 1850, 50.

*19 Met em es et aut, wi met Lemke sein' Meddag. (Mockrau.) - Frischbier, II, 186.

Die Redensart ist unter den Dammarbeitern in der Niederung entstanden, als einem derselben, Namens Lemke, von einem Fremden sein Mittagbrot vorweg aufgezehrt war und Lemke nur den leeren Topf vorfand.

*20 Nu is 's gar aus. (Schles.)

Ausruf der Verwunderung.


Aussen.

11 Aussen gehen, war nie so gut, drinne bleiben war besser. - Pauli, Postilla, III, 162a.

12 Aussen 's (Schau-)fleck'l, innen 's (Sau-)drek'l. (Oberlausitz.)

13 Aussen wenig, innen gur nit. (Warschau.)

Wortspiel mit "aussenwenig" = auswendig. Ein ungebildeter Mensch, welcher weder im Buche selbst noch vom Buche etwas weiss.


Aussenden.

Wer aussgesandt wirt, der ist schuldig wieder heim zu keren. - Wachter.


Aussengast.

Aussengäste stehen nicht zu Gefährde. - Graf, 291, 44.

Vertritt den Grundsatz, dass unwissender Weise niemand sündigen kann. Unter "Aussengäste" sind landfremde Leute gemeint, deren ungesetzliche Handlungen nicht schon lediglich um ihrer Ungesetzlichkeit willen strafbar sind; wer des Landes Gesetze nicht kennt, soll billige Berücksichtigung vor dem Gerichte finden.


Aussetzung.

Aussetzung bricht keine Gesammthand. - Graf, 560, 73.


Aussieden.

* Den kann man aussieden. (Nürtingen.)

So schmuzig ist er.


Aussingen.

2 Ausgesungen, ausgesprungen.

"Wenn die Stimmbänder beim Sänger, die Kniebänder beim Turner nachlassen, dann heisst's: Ausgesungen, ausgesprungen." (Grandjean, Gute Unterhaltung IV, 78.)


Aussinnen.

Es wird viel klüglich aussgesonnen, vnd doch nichts Guts daraus gesponnen. - Petri, II, 317.


[Spaltenumbruch] *504 Hei sitt ut, als wenn em de Boll gelöckt heft.Frischbier, II, 223.

Wenn ein gewöhnlich unreinlicher Mensch sich einmal sauber gewaschen und gekämmt, auch wenn Jemand das Haar auffallend pomadisirt hat.

*505 Hei sitt ût wî de Nacht öm Ênt. (Alt-Pillau.) – Frischbier, II, 224.

*506 Hei sitt ût wi e Hûpke Unglöck.Frischbier, II, 225.

*507 Hei sitt ût wî e vollgeschetene Strömpsock. (Alt-Pillau.) – Frischbier, II, 226.

*508 Hei sitt ût wî e Wittfösch (Weissfisch). (Alt-Pillau.) – Frischbier, II, 227.

Bleich und elend.

*509 Hei sitt ut wie de Hans von Soge. (Königsberg.) – Frischbier, I, 213.

Hans von Sagan, ein Schuhmachergesell in Königsberg, zeichnete sich in der Schlacht bei Rudau 1370 ruhmvoll aus. Die Redensart bezieht sich auf eine unansehnliche Holzstatuette des tapfern Schuhmachers auf einem Platze in der Nähe des brandenburger Thores in Königsberg.

*510 Hei sitt ut wie e Johrmarktsoss.Frischbier, I, 216.

*511 Hei sitt ut wie Kauste Muhm, wenn se sure Komst gefrête heft.Frischbier, I, 218.

*512 Hei sitt ût wie sêwe Dag' Regenwedder. (Wehlau.) – Frischbier, II, 228.

*513 Hei sitt ut wie utgeschêt'ne Äppelmôss. (Insterburg.) – Frischbier, I, 211.

*514 Hei suit iut äs Kernemälke.Sauerland.

*515 Hi sjogt üütj, üüs wan 'r eg tu tiinj tel küüd. (Amrum.) – Haupt, VIII, 369, 312.

*516 Jetzt siehst grad aus wie der dick Ule. (Ulm.)

*517 'R sieaht aus, als wenn 'n die Hünhli als sei Brod g'frässa hette.Sartorius, 167.

Hungrig, elend, erbärmlich.

*518 S' sitt aus wî 'n Kralgaile.Peter, 445.

Unordentlich, schmuzig, widerwärtig.

*519 S' sitt aus wî 'n Puschaile. (Oesterr.-Schlesien.) – Peter, 445.

*520 S' sitt aus wî 'n Wôterhäxe. (Oesterr.-Schlesien.) – Peter, 445.

*521 Se süht ût as 'ne Ûl.

Von einem Frauenzimmer, dessen Kopfputz nicht in Ordnung ist.

*522 Sei sitt ut wî Runzels Trîn. (S. 331.) (Wehlau.)

*523 Sie sehen, als weren sie aus dem grabe vom tode auffgestanden.Tappius, 139b.

*524 Sie sehen aus wie gepfropfte Affen.Weinhold, 5.

*525 Sie sieht aus wie aus dem Ei gepellt (geschält).

D. h. sehr rein und sauber.

*526 Sie sieht aus wie die alte Fräule von Buxtehude.

Nach einem Volksliede 207 Jahre alt.

Dän.: En gamle Abbedisse, Hampe-hegle, Hokko-nynne seer ud som Buxtehude kürling. (Prov. dan., 216.)

*527 Sie sieht aus wie die Hexe vom Endor.

Die Böhmen sagen: wie die Hexe vom kahlen Berge: Vyhlíží jako čarodĕjnice s Lysé hory. (Čelakovský, 496.)

Poln.: Wygląda jak czarownica s Łyséj góry. (Čelakovský, 496.)

*528 Sie sieht aus wie ein Grudenpuster. (Köthen.)

Schmuzig im Gesicht, und im Aeussern überhaupt, als wenn sie viel in die Asche geblasen hätte.

*529 Sie sieht aus wie ein Kehrbesen.

Holl.: Hij ziet er uit als em raagbot. (Harrebomée, II, 208a.)

*530 Sie sieht aus wie eine Eule im Epheu.

Engl.: To look like an owl in an ivy-bush. (Bohn II, 57.)

*531 Sie sieht aus wie eine Schudereule.Kirchhofer, 274.

*532 Sie sieht aus, wie's Engel aus der Holzkammer.Kirchhofer, 195.

*533 Siehst aus wie d' Hex am Barfüsserthor. (Augsburg.) – Birlinger, 829.

D. h. mit fliegenden Haaren, wildem Gesicht.

*534 Ussieh wie der Tod im Gäspiel (Gänsespiel).Tobler, 142.

[Spaltenumbruch] *535 Ussieh wie n'a kotzete Milechsuppe.Tobler, 319.

*536 Ussieh wie's Gächtods Oeberrüter.Tobler, 142.

*537 Ussieh wie vngehentag Regewetter.Tobler, 319.

*538 Utsehn as 'n Schap.Eichwald, 1640.

*539 Utsehn as 'n Scherbell'nkopp.Eichwald, 1108.

*540 Utsehn as 'n Snepel, de verschedn will.Eichwald, 1767.

*541 Utsehn as wek 'n Kese.Eichwald, 1001.

*542 Ûtsên wie en âfjeläkde Kêsbrök.Röttscher, 57.

Butterbrot mit Rahmkäse.

*543 Ûtsên wi enen âfjeläkden Hereng.Röttscher, 57.

Aussehen wie ein abgeleckter Häring.

*544 Utsöhn as 'n Enken Talglicht.


Aussein.

12 Aus is, wo kein Haus is, und kein Stall, da fehlt's überall. (Rott-Thal.)

*13 Aus ist's. (Hallstedt.)

Redensart um Staunen auszudrücken, um zu sagen: Was du nicht sagst! Als gleichbedeutend oder ähnlich sind mir mitgetheilt worden: Wirst ja gescheit sein! (Schwäbisch). Lass miaus! (Wien). Wol, wol! (Kärnthen). Ha sell (he, solches.) (Kärnthen.)

*14 Aus, Puritz.1 (Jüdisch.-deutsch. Warschau.)

1) D. i. Herr. Es ist aus, mein Herr. Von Leuten, die ihren Einfluss verloren haben.

*15 Aus, Käpelesch.1 (Jüd.-deutsch. Warschau.)

1) Vom poln. kapelusz = Hutmacher. Es ist aus, Hutmacher. Bezieht sich auf eine unbekannte Anecdote und wird von solchen gebraucht, die früher etwas gegolten und dann ihren Einfluss eingebüsst haben.

*16 Es ist aus, dass man Speck auff Kohlen bratet, die Würtze in Aussguss schüttet vnd die Beine mit Wein wusch.Mathesy, 327b.

*17 Es ist aus im Dom.

*18 Jetz isch's us un Ame(n).Alsatia, 1850, 50.

*19 Met em es et ût, wi met Lemke sîn' Meddag. (Mockrau.) – Frischbier, II, 186.

Die Redensart ist unter den Dammarbeitern in der Niederung entstanden, als einem derselben, Namens Lemke, von einem Fremden sein Mittagbrot vorweg aufgezehrt war und Lemke nur den leeren Topf vorfand.

*20 Nu is 's gar aus. (Schles.)

Ausruf der Verwunderung.


Aussen.

11 Aussen gehen, war nie so gut, drinne bleiben war besser.Pauli, Postilla, III, 162a.

12 Aussen 's (Schau-)fleck'l, innen 's (Sau-)drek'l. (Oberlausitz.)

13 Aussen wenig, innen gur nit. (Warschau.)

Wortspiel mit „aussenwenig“ = auswendig. Ein ungebildeter Mensch, welcher weder im Buche selbst noch vom Buche etwas weiss.


Aussenden.

Wer aussgesandt wirt, der ist schuldig wieder heim zu keren.Wachter.


Aussengast.

Aussengäste stehen nicht zu Gefährde.Graf, 291, 44.

Vertritt den Grundsatz, dass unwissender Weise niemand sündigen kann. Unter „Aussengäste“ sind landfremde Leute gemeint, deren ungesetzliche Handlungen nicht schon lediglich um ihrer Ungesetzlichkeit willen strafbar sind; wer des Landes Gesetze nicht kennt, soll billige Berücksichtigung vor dem Gerichte finden.


Aussetzung.

Aussetzung bricht keine Gesammthand.Graf, 560, 73.


Aussieden.

* Den kann man aussieden. (Nürtingen.)

So schmuzig ist er.


Aussingen.

2 Ausgesungen, ausgesprungen.

„Wenn die Stimmbänder beim Sänger, die Kniebänder beim Turner nachlassen, dann heisst's: Ausgesungen, ausgesprungen.“ (Grandjean, Gute Unterhaltung IV, 78.)


Aussinnen.

Es wird viel klüglich aussgesonnen, vnd doch nichts Guts daraus gesponnen.Petri, II, 317.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0451" n="[439]"/><cb n="877"/>
*504 Hei sitt ut, als wenn em de Boll gelöckt heft.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 223.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn ein gewöhnlich unreinlicher Mensch sich einmal sauber gewaschen und gekämmt, auch wenn Jemand das Haar auffallend pomadisirt hat.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*505 Hei sitt ût wî de Nacht öm Ênt.</hi> (<hi rendition="#i">Alt-Pillau.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 224.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*506 Hei sitt ût wi e Hûpke Unglöck.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 225.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*507 Hei sitt ût wî e vollgeschetene Strömpsock.</hi> (<hi rendition="#i">Alt-Pillau.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 226.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*508 Hei sitt ût wî e Wittfösch (Weissfisch).</hi> (<hi rendition="#i">Alt-Pillau.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 227.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Bleich und elend.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*509 Hei sitt ut wie de Hans von Soge.</hi> (<hi rendition="#i">Königsberg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 213.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Hans von Sagan, ein Schuhmachergesell in Königsberg, zeichnete sich in der Schlacht bei Rudau 1370 ruhmvoll aus. Die Redensart bezieht sich auf eine unansehnliche Holzstatuette des tapfern Schuhmachers auf einem Platze in der Nähe des brandenburger Thores in Königsberg.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*510 Hei sitt ut wie e Johrmarktsoss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 216.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*511 Hei sitt ut wie Kauste Muhm, wenn se sure Komst gefrête heft.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 218.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*512 Hei sitt ût wie sêwe Dag' Regenwedder.</hi> (<hi rendition="#i">Wehlau.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 228.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*513 Hei sitt ut wie utgeschêt'ne Äppelmôss.</hi> (<hi rendition="#i">Insterburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 211.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*514 Hei suit iut äs Kernemälke.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sauerland.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*515 Hi sjogt üütj, üüs wan 'r eg tu tiinj tel küüd.</hi> (<hi rendition="#i">Amrum.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Haupt, VIII, 369, 312.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*516 Jetzt siehst grad aus wie der dick Ule.</hi> (<hi rendition="#i">Ulm.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*517 'R sieaht aus, als wenn 'n die Hünhli als sei Brod g'frässa hette.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sartorius, 167.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Hungrig, elend, erbärmlich.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*518 S' sitt aus wî 'n Kralgaile.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Peter, 445.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Unordentlich, schmuzig, widerwärtig.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*519 S' sitt aus wî 'n Puschaile.</hi> (<hi rendition="#i">Oesterr.-Schlesien.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Peter, 445.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*520 S' sitt aus wî 'n Wôterhäxe.</hi> (<hi rendition="#i">Oesterr.-Schlesien.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Peter, 445.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*521 Se süht ût as 'ne Ûl.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von einem Frauenzimmer, dessen Kopfputz nicht in Ordnung ist.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*522 Sei sitt ut wî Runzels Trîn. (S. 331.)</hi> (<hi rendition="#i">Wehlau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*523 Sie sehen, als weren sie aus dem grabe vom tode auffgestanden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tappius, 139<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*524 Sie sehen aus wie gepfropfte Affen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Weinhold, 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*525 Sie sieht aus wie aus dem Ei gepellt (geschält).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. sehr rein und sauber.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*526 Sie sieht aus wie die alte Fräule von Buxtehude.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Nach einem Volksliede 207 Jahre alt.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: En gamle Abbedisse, Hampe-hegle, Hokko-nynne seer ud som Buxtehude kürling. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 216.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*527 Sie sieht aus wie die Hexe vom Endor.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Böhmen sagen: wie die Hexe vom kahlen Berge: Vyhlí&#x017E;í jako &#x010D;arod&#x0115;jnice s Lysé hory. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 496.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Wygl&#x0105;da jak czarownica s &#x0141;yséj góry. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 496.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*528 Sie sieht aus wie ein Grudenpuster.</hi> (<hi rendition="#i">Köthen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Schmuzig im Gesicht, und im Aeussern überhaupt, als wenn sie viel in die Asche geblasen hätte.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*529 Sie sieht aus wie ein Kehrbesen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij ziet er uit als em raagbot. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 208<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*530 Sie sieht aus wie eine Eule im Epheu.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: To look like an owl in an ivy-bush. (<hi rendition="#i">Bohn II, 57.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*531 Sie sieht aus wie eine Schudereule.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 274.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*532 Sie sieht aus, wie's Engel aus der Holzkammer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kirchhofer, 195.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*533 Siehst aus wie d' Hex am Barfüsserthor.</hi> (<hi rendition="#i">Augsburg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Birlinger, 829.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. mit fliegenden Haaren, wildem Gesicht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*534 Ussieh wie der Tod im Gäspiel (Gänsespiel).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tobler, 142.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="878"/>
*535 Ussieh wie n'a kotzete Milechsuppe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tobler, 319.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*536 Ussieh wie's Gächtods Oeberrüter.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tobler, 142.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*537 Ussieh wie vngehentag Regewetter.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tobler, 319.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*538 Utsehn as 'n Schap.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eichwald, 1640.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*539 Utsehn as 'n Scherbell'nkopp.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eichwald, 1108.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*540 Utsehn as 'n Snepel, de verschedn will.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eichwald, 1767.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*541 Utsehn as wek 'n Kese.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eichwald, 1001.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*542 Ûtsên wie en âfjeläkde Kêsbrök.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Röttscher, 57.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Butterbrot mit Rahmkäse.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*543 Ûtsên wi enen âfjeläkden Hereng.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Röttscher, 57.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Aussehen wie ein abgeleckter Häring.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*544 Utsöhn as 'n Enken Talglicht.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Aussein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Aus is, wo kein Haus is, und kein Stall, da fehlt's überall.</hi> (<hi rendition="#i">Rott-Thal.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*13 Aus ist's.</hi> (<hi rendition="#i">Hallstedt.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Redensart um Staunen auszudrücken, um zu sagen: Was du nicht sagst! Als gleichbedeutend oder ähnlich sind mir mitgetheilt worden: Wirst ja gescheit sein! (<hi rendition="#i">Schwäbisch</hi>). Lass miaus! (<hi rendition="#i">Wien</hi>). Wol, wol! (<hi rendition="#i">Kärnthen</hi>). Ha sell (he, solches.) (Kärnthen.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*14 Aus, Puritz.<hi rendition="#sup">1</hi></hi> (<hi rendition="#i">Jüdisch.-deutsch. Warschau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) D. i. Herr. Es ist aus, mein Herr. Von Leuten, die ihren Einfluss verloren haben.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*15 Aus, Käpelesch.<hi rendition="#sup">1</hi></hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch. Warschau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Vom poln. kapelusz = Hutmacher. Es ist aus, Hutmacher. Bezieht sich auf eine unbekannte Anecdote und wird von solchen gebraucht, die früher etwas gegolten und dann ihren Einfluss eingebüsst haben.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*16 Es ist aus, dass man Speck auff Kohlen bratet, die Würtze in Aussguss schüttet vnd die Beine mit Wein wusch.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesy, 327<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*17 Es ist aus im Dom.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*18 Jetz isch's us un Ame(n).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Alsatia, 1850, 50.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*19 Met em es et ût, wi met Lemke sîn' Meddag.</hi> (<hi rendition="#i">Mockrau.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 186.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Redensart ist unter den Dammarbeitern in der Niederung entstanden, als einem derselben, Namens Lemke, von einem Fremden sein Mittagbrot vorweg aufgezehrt war und Lemke nur den leeren Topf vorfand.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*20 Nu is 's gar aus.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Ausruf der Verwunderung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Aussen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Aussen gehen, war nie so gut, drinne bleiben war besser.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Pauli, Postilla, III, 162<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Aussen 's (Schau-)fleck'l, innen 's (Sau-)drek'l.</hi> (<hi rendition="#i">Oberlausitz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Aussen wenig, innen gur nit.</hi> (<hi rendition="#i">Warschau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Wortspiel mit &#x201E;aussenwenig&#x201C; = auswendig. Ein ungebildeter Mensch, welcher weder im Buche selbst noch vom Buche etwas weiss.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Aussenden.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Wer aussgesandt wirt, der ist schuldig wieder heim zu keren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wachter.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Aussengast.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Aussengäste stehen nicht zu Gefährde.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 291, 44.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Vertritt den Grundsatz, dass unwissender Weise niemand sündigen kann. Unter &#x201E;Aussengäste&#x201C; sind landfremde Leute gemeint, deren ungesetzliche Handlungen nicht schon lediglich um ihrer Ungesetzlichkeit willen strafbar sind; wer des Landes Gesetze nicht kennt, soll billige Berücksichtigung vor dem Gerichte finden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Aussetzung.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Aussetzung bricht keine Gesammthand.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 560, 73.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Aussieden.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Den kann man aussieden.</hi> (<hi rendition="#i">Nürtingen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">So schmuzig ist er.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Aussingen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Ausgesungen, ausgesprungen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Wenn die Stimmbänder beim Sänger, die Kniebänder beim Turner nachlassen, dann heisst's: Ausgesungen, ausgesprungen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Grandjean, Gute Unterhaltung IV, 78.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Aussinnen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Es wird viel klüglich aussgesonnen, vnd doch nichts Guts daraus gesponnen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 317.</hi></p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[439]/0451] *504 Hei sitt ut, als wenn em de Boll gelöckt heft. – Frischbier, II, 223. Wenn ein gewöhnlich unreinlicher Mensch sich einmal sauber gewaschen und gekämmt, auch wenn Jemand das Haar auffallend pomadisirt hat. *505 Hei sitt ût wî de Nacht öm Ênt. (Alt-Pillau.) – Frischbier, II, 224. *506 Hei sitt ût wi e Hûpke Unglöck. – Frischbier, II, 225. *507 Hei sitt ût wî e vollgeschetene Strömpsock. (Alt-Pillau.) – Frischbier, II, 226. *508 Hei sitt ût wî e Wittfösch (Weissfisch). (Alt-Pillau.) – Frischbier, II, 227. Bleich und elend. *509 Hei sitt ut wie de Hans von Soge. (Königsberg.) – Frischbier, I, 213. Hans von Sagan, ein Schuhmachergesell in Königsberg, zeichnete sich in der Schlacht bei Rudau 1370 ruhmvoll aus. Die Redensart bezieht sich auf eine unansehnliche Holzstatuette des tapfern Schuhmachers auf einem Platze in der Nähe des brandenburger Thores in Königsberg. *510 Hei sitt ut wie e Johrmarktsoss. – Frischbier, I, 216. *511 Hei sitt ut wie Kauste Muhm, wenn se sure Komst gefrête heft. – Frischbier, I, 218. *512 Hei sitt ût wie sêwe Dag' Regenwedder. (Wehlau.) – Frischbier, II, 228. *513 Hei sitt ut wie utgeschêt'ne Äppelmôss. (Insterburg.) – Frischbier, I, 211. *514 Hei suit iut äs Kernemälke. – Sauerland. *515 Hi sjogt üütj, üüs wan 'r eg tu tiinj tel küüd. (Amrum.) – Haupt, VIII, 369, 312. *516 Jetzt siehst grad aus wie der dick Ule. (Ulm.) *517 'R sieaht aus, als wenn 'n die Hünhli als sei Brod g'frässa hette. – Sartorius, 167. Hungrig, elend, erbärmlich. *518 S' sitt aus wî 'n Kralgaile. – Peter, 445. Unordentlich, schmuzig, widerwärtig. *519 S' sitt aus wî 'n Puschaile. (Oesterr.-Schlesien.) – Peter, 445. *520 S' sitt aus wî 'n Wôterhäxe. (Oesterr.-Schlesien.) – Peter, 445. *521 Se süht ût as 'ne Ûl. Von einem Frauenzimmer, dessen Kopfputz nicht in Ordnung ist. *522 Sei sitt ut wî Runzels Trîn. (S. 331.) (Wehlau.) *523 Sie sehen, als weren sie aus dem grabe vom tode auffgestanden. – Tappius, 139b. *524 Sie sehen aus wie gepfropfte Affen. – Weinhold, 5. *525 Sie sieht aus wie aus dem Ei gepellt (geschält). D. h. sehr rein und sauber. *526 Sie sieht aus wie die alte Fräule von Buxtehude. Nach einem Volksliede 207 Jahre alt. Dän.: En gamle Abbedisse, Hampe-hegle, Hokko-nynne seer ud som Buxtehude kürling. (Prov. dan., 216.) *527 Sie sieht aus wie die Hexe vom Endor. Die Böhmen sagen: wie die Hexe vom kahlen Berge: Vyhlíží jako čarodĕjnice s Lysé hory. (Čelakovský, 496.) Poln.: Wygląda jak czarownica s Łyséj góry. (Čelakovský, 496.) *528 Sie sieht aus wie ein Grudenpuster. (Köthen.) Schmuzig im Gesicht, und im Aeussern überhaupt, als wenn sie viel in die Asche geblasen hätte. *529 Sie sieht aus wie ein Kehrbesen. Holl.: Hij ziet er uit als em raagbot. (Harrebomée, II, 208a.) *530 Sie sieht aus wie eine Eule im Epheu. Engl.: To look like an owl in an ivy-bush. (Bohn II, 57.) *531 Sie sieht aus wie eine Schudereule. – Kirchhofer, 274. *532 Sie sieht aus, wie's Engel aus der Holzkammer. – Kirchhofer, 195. *533 Siehst aus wie d' Hex am Barfüsserthor. (Augsburg.) – Birlinger, 829. D. h. mit fliegenden Haaren, wildem Gesicht. *534 Ussieh wie der Tod im Gäspiel (Gänsespiel). – Tobler, 142. *535 Ussieh wie n'a kotzete Milechsuppe. – Tobler, 319. *536 Ussieh wie's Gächtods Oeberrüter. – Tobler, 142. *537 Ussieh wie vngehentag Regewetter. – Tobler, 319. *538 Utsehn as 'n Schap. – Eichwald, 1640. *539 Utsehn as 'n Scherbell'nkopp. – Eichwald, 1108. *540 Utsehn as 'n Snepel, de verschedn will. – Eichwald, 1767. *541 Utsehn as wek 'n Kese. – Eichwald, 1001. *542 Ûtsên wie en âfjeläkde Kêsbrök. – Röttscher, 57. Butterbrot mit Rahmkäse. *543 Ûtsên wi enen âfjeläkden Hereng. – Röttscher, 57. Aussehen wie ein abgeleckter Häring. *544 Utsöhn as 'n Enken Talglicht. Aussein. 12 Aus is, wo kein Haus is, und kein Stall, da fehlt's überall. (Rott-Thal.) *13 Aus ist's. (Hallstedt.) Redensart um Staunen auszudrücken, um zu sagen: Was du nicht sagst! Als gleichbedeutend oder ähnlich sind mir mitgetheilt worden: Wirst ja gescheit sein! (Schwäbisch). Lass miaus! (Wien). Wol, wol! (Kärnthen). Ha sell (he, solches.) (Kärnthen.) *14 Aus, Puritz.1 (Jüdisch.-deutsch. Warschau.) 1) D. i. Herr. Es ist aus, mein Herr. Von Leuten, die ihren Einfluss verloren haben. *15 Aus, Käpelesch.1 (Jüd.-deutsch. Warschau.) 1) Vom poln. kapelusz = Hutmacher. Es ist aus, Hutmacher. Bezieht sich auf eine unbekannte Anecdote und wird von solchen gebraucht, die früher etwas gegolten und dann ihren Einfluss eingebüsst haben. *16 Es ist aus, dass man Speck auff Kohlen bratet, die Würtze in Aussguss schüttet vnd die Beine mit Wein wusch. – Mathesy, 327b. *17 Es ist aus im Dom. *18 Jetz isch's us un Ame(n). – Alsatia, 1850, 50. *19 Met em es et ût, wi met Lemke sîn' Meddag. (Mockrau.) – Frischbier, II, 186. Die Redensart ist unter den Dammarbeitern in der Niederung entstanden, als einem derselben, Namens Lemke, von einem Fremden sein Mittagbrot vorweg aufgezehrt war und Lemke nur den leeren Topf vorfand. *20 Nu is 's gar aus. (Schles.) Ausruf der Verwunderung. Aussen. 11 Aussen gehen, war nie so gut, drinne bleiben war besser. – Pauli, Postilla, III, 162a. 12 Aussen 's (Schau-)fleck'l, innen 's (Sau-)drek'l. (Oberlausitz.) 13 Aussen wenig, innen gur nit. (Warschau.) Wortspiel mit „aussenwenig“ = auswendig. Ein ungebildeter Mensch, welcher weder im Buche selbst noch vom Buche etwas weiss. Aussenden. Wer aussgesandt wirt, der ist schuldig wieder heim zu keren. – Wachter. Aussengast. Aussengäste stehen nicht zu Gefährde. – Graf, 291, 44. Vertritt den Grundsatz, dass unwissender Weise niemand sündigen kann. Unter „Aussengäste“ sind landfremde Leute gemeint, deren ungesetzliche Handlungen nicht schon lediglich um ihrer Ungesetzlichkeit willen strafbar sind; wer des Landes Gesetze nicht kennt, soll billige Berücksichtigung vor dem Gerichte finden. Aussetzung. Aussetzung bricht keine Gesammthand. – Graf, 560, 73. Aussieden. * Den kann man aussieden. (Nürtingen.) So schmuzig ist er. Aussingen. 2 Ausgesungen, ausgesprungen. „Wenn die Stimmbänder beim Sänger, die Kniebänder beim Turner nachlassen, dann heisst's: Ausgesungen, ausgesprungen.“ (Grandjean, Gute Unterhaltung IV, 78.) Aussinnen. Es wird viel klüglich aussgesonnen, vnd doch nichts Guts daraus gesponnen. – Petri, II, 317.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/451
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [439]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/451>, abgerufen am 19.03.2024.