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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 20 Gegen ein Beil schützt kein Schloss.

Frz.: Contre coignee serrure ne peut. (Bohn I, 14.)

21 Man muss sein Beil nicht so werfen, dass es mit der Schärfe zurück fliegt.

Dän.: Kast ei bulöxe til vor herre han vender det skarpe igien. (Bohn I, 382.)

*22 Met'r breen Bilen inhacken. - Lyra, 87.

"Ick scholl wual baule mierken, dat he an der ersten Lüge nich ebosten sei, dann he scholl 'r wual fart's met'r breen Biilen inhacken un mi den Hals auck wual jüst sau vull leegen willen as em."

*23 Sein Beil hat keinen Stiel. - Hausfreund, 1848, S. 1.

Er ist ein Schwätzer.


Beilegen.

2 Wer täglich etwas beilegt, wird endlich einen grossen Schatz sammeln. - Wirth, II, 398.


Bein.

4 Holl.: De kapucijnem gaan altijd getweon. - De Minnebroeders gaan niet alleen. - En goed monnik gaat niet alleen. (Harrebomee, I, 382b.)

17 Dän.: Det koster been at ride paa stof. (Prov. dan., 58.)

21 Holl.: Teast al been dat men te stoo rijt. (Tunn., 23, 10.)

Lat.: Cui nedis est soni pes, lassus erit sibi pes. (Reuterdahl, 159.) - Si baculus fit equus, tunc semlis undique vecrus. (Fallersleben, 694.)

Schwed.: Thz kostar been at ridha aa staff. (Reuterdahl, 159.)

22 "Nichts ist dem Menschen so schwer zu tragen als eine Last von guten Tagen." (W. Müller, Epigramme, 1. Hundert, Nr. 50.) - "Vorwar de bene sint stark unde gesunt, de gode Dage dregen kunt." (Verlorener Sohn, 360.)

Dän.: Der höre staerke been til at baere gode dage. (Prov. dan., 307.)

Engl.: It is no easy matter to bear prosperity decently. (Marin, 10.)

Schwed.: Det fordras en stark rygg, för att bära goda dagar. (Marin, 10.)

29 Bei Tunnicius (1149): Wo neger dem beine, wo söter vleisch. (Est alia longe caro dulcior ossibus haerens.)

38 Lat.: Nil refert bino fore cippe vel pede solo. (Fallersleben, 97.)

39 Plattdeutsch: Met de Ben löpt Ein 'n ne in 'n Himmel. (Schlingmann, 614.)

45 Lat.: Quo crus, salvus erit, oerea sepe perit. (Fallersleben, 309.)

63 Der Kurfürst Johann von Sachsen sagt einmal zu Luther: "Mein Sohn Ernst hat mir eine lateinische Epistel geschrieben. Es gefelt mir sehr wol, bittet vmb ein Hirsch, den hab ich jhm selber geschossen vnd geschickt, vnd will, dass er studiere; er kan leichtlich lernen zwey beine vber ein Hengst hinabhengen." (Zinkgref, IV, 9.)

74 Lat.: Quantum pedibus potes. (Platon.) (Erasm., 304; Philippi, II, 122.)

79 Im 17. Jahrhundert: "Ich mach' dir füss." (Wackernagel, Lesebuch, III, 1, 569.)

101 Ostfr.: He steit mit en Ben in 't Graft. (Kern, 437.)

107 In Schlesien: Uf emm Beene bein ich nicb heregekommen. - Drei Beene hot der Schusterschemmel. - Vier Rader haln a Wan.

117 Si' nei's Be haun. (Franken.) D. i. sich selber Schaden zufügen.

121 An Beinen ist niedlich fleisch zu nagen, als man gemeiniglich thut sagen.

Lat.: Dulcior est caro, quae magis ossibus haeret ubique. (Loci comm., 25.)

122 Auf einem Beine ist nicht gut stehen. - Lessing.

123 Besser Ein Bein als gar keins.

124 Besser gesunde Beine als vergoldete Krücken.

Die Russen denken anders: An einer goldenen Krücke geht der Lahme schneller als der Arme auf zwei gesunden Beinen. (Altmann V, 78.)

125 Das Bein hat wol von weh zu klagen, daran zugleich viel hunde nagen.

Lat.: Dum canis os rodit, socium quem diligit odit. - Vae sibi, quando canes veneunt os rodere plures. (Loci comm., 4.)

126 Das Bein muss gehen, wie das Knie will.

It.: La gamba fa quel che vuol il ginocchio. (Cahier, 2937.)

127 Das kranke Bein gehört ins Bett, der kranke Arm in die Binde.

Span.: La pierna en el lecho, yel brazo en el pecho. (Cahier, 3651.)

128 Dat öss rein tom Ben utdrege (ausdrehen), seggt de Bross. (Ragnit.) - Frischbier, I, 301.

Bross - ein Tischler in der Gegend von Szillen.

129 De erst mit en Ben in d' Slot (Graben) sitt, kummt der licht mit beiden in. - Kern, 438.

Ein Unglücksfall zieht den andern, ein Vergehen das andere nach sich.

130 Ein Bein, das einem gehört, trägt einem kein Hund davon.

[Spaltenumbruch] 131 Idt möten starke Bene syn, de gude Dage dregen fyn. - Gryse, 12.

132 In lahmen Beinen juckt es am meisten, wenn zum Tanz gespielt wird.

Die Russen: Die Lahmen sind immer bereit zu tanzen. (Altmann VI, 445.)

133 Man sieht wol am Bein, wo die Strümpfe ein Loch haben, und wo die Hosen zerrissen sind. - Harrebomee, I, 40b.

134 Mein Bein geht nach Wein, sagt Taubmann.

"Taubmann pflegte in guten Tagen des Poeten Alti Symbolum im Munde zu führen: Ossa meram sitiunt." (Taubmannia, 112.)

135 Mit schwachen Beinen ist schlecht nach Rom laufen. - Petri, II, 478.

Bei Tunnicius (1106): Mit kranken beinen is quat to Rome lopen. (Nemo potest Romam sine plantis currere sanis.)

136 Ohne Beine ist schlecht tanzen.

Bei Tunnicius (884): Sunder beine is quat dansen. (Nemo carens pedibus potuit duxisse choream.)

137 Schwache Beine gehen nicht gern.

Holl.: Een meeps lyf wil geen beweginge lijden. (Cats, 288.)

138 Sere (wunde) Benen un gode Weifen, denen wol (nöthigen) in Hus to bleifen. - Kern, 433.

139 Starke Beine sind der beste Segen im Unglück.

Lat.: Cum prope fraus cedit felix cui crux benedicit. (Reuterdahl, 169.)

Schwed.: Opta aer wodhin noer soel aer thaen waelsignad per aer. (Reuterdahl, 169.)

140 Wer nicht an die Beine frieren will, muss sich nicht weiter strecken, als die Decke reicht.

Dän.: Reck foden saa at skind-taekkenet kand over gaae. (Prov. dan., 468.)

Holl.: Dei geene koude wil bijden, moet zijne beenen niet verder uitsteken, dan de deken lang is. (Harrebomee, I, 443b.)

141 Wer seine Beine anspannt, braucht die Pferde nicht anzuspannen.

Span.: Mirate a los pies, y desharas la rueda. (Cahier, 3653.)

142 Wer seinen Beinen nicht traut, muss sich auf einen guten Stock stützen.

Lat.: In baculo vegeto qui nutas membra tineto (teneto). (Reuterdahl, 420.)

Schwed.: Staffraude man skal stydhia sik mz kaep. (Reuterdahl, 420.)

143 Woahrt de Ben', säd' de Pagelun to de Pier, as he in 'n Pierstall kamm.

Nehmt die Beine in Acht, sagte der Pfau (Truthahn) zu den Pferden, als er in den Pferdestall kam.

*144 A hot Ben' wie a Sajehbügl. (Lusdorf bei Böhmisch-Friedland.)

Seine Beine sind so krumm wie ein Sägebügel ist.

*145 Ar hat 'n die Be org'schlog'n. (Franken.) - Frommann, VI, 164, 31.

Er hat ihn in Miscredit gebracht.

*146 Auf jungen Beinen stehen.

Dän.: Som staaer aldrig paa yngre been. (Prov. dan., 58.)

*147 Auf zwei Beinen wie eine Gans, nur nicht (man nich) ganz so (oder: und auch, un uch) wacklich.

Als Antwort auf die Frage: Wie geht's? wofür man auch die Antwort hat: Passable, misserable.

*148 Damit hat's noch lange Beine.

Hat es noch Zeit. "Mit dem Regen und Donnerwetter hat es noch lange Beine." (Schmidt-Weissenfels in Breslauer Zeitung, 1863, Nr. 391, S. 2048.)

*149 Das stehet auff bösen Beinen. - Mathesius, Postilla, I, XIIIa.

*150 Der setzt die Beine wie der Hahn, wenn er auf den Mist steigt. - Klix, 162.

*151 Drei Bene hot der Schusterschemmel.

Sagt der Trinker, der schon zwei Gläser geleert hat. Nach dem ersten heisst es: Uf em Bene bein ich nich hergekummen. (Die Sammellwuhe von Dr. Rössler im Boten aus dem Riesengebirge, Hirschberg 1876, Nr. 273.)

*152 Einen vber ein Bein fallen lassen. - Henisch, 982, 23.

*153 Enen bi 't Bin kreigen. - Stürenburg, 12.

Ihn beklagen.

*154 Er hat Beine wie Wasserkannen. (Schles.)

Von Kranken, die geschwollen sind, namentlich Wassersüchtige.

[Spaltenumbruch] 20 Gegen ein Beil schützt kein Schloss.

Frz.: Contre coignée serrure ne peut. (Bohn I, 14.)

21 Man muss sein Beil nicht so werfen, dass es mit der Schärfe zurück fliegt.

Dän.: Kast ei bulöxe til vor herre han vender det skarpe igien. (Bohn I, 382.)

*22 Met'r brêen Bilen inhacken.Lyra, 87.

„Ick scholl wual baule mierken, dat he an der ersten Lüge nich ebosten sî, dann he scholl 'r wual fârt's met'r breen Biilen inhacken un mi den Hals auck wual jüst sau vull leegen willen as em.“

*23 Sein Beil hat keinen Stiel.Hausfreund, 1848, S. 1.

Er ist ein Schwätzer.


Beilegen.

2 Wer täglich etwas beilegt, wird endlich einen grossen Schatz sammeln.Wirth, II, 398.


Bein.

4 Holl.: De kapucijnem gaan altijd getweôn. – De Minnebroeders gaan niet alleen. – En goed monnik gaat niet alleen. (Harrebomée, I, 382b.)

17 Dän.: Det koster been at ride paa stof. (Prov. dan., 58.)

21 Holl.: Teast al been dat men te stoo rijt. (Tunn., 23, 10.)

Lat.: Cui nedis est soni pes, lassus erit sibi pes. (Reuterdahl, 159.) – Si baculus fit equus, tunc semlis undique vecrus. (Fallersleben, 694.)

Schwed.: Thz kostar been at ridha aa staff. (Reuterdahl, 159.)

22 „Nichts ist dem Menschen so schwer zu tragen als eine Last von guten Tagen.“ (W. Müller, Epigramme, 1. Hundert, Nr. 50.) – „Vorwar de bene sint stark unde gesunt, de gode Dage dregen kunt.“ (Verlorener Sohn, 360.)

Dän.: Der höre staerke been til at baere gode dage. (Prov. dan., 307.)

Engl.: It is no easy matter to bear prosperity decently. (Marin, 10.)

Schwed.: Det fordras en stark rygg, för att bära goda dagar. (Marin, 10.)

29 Bei Tunnicius (1149): Wo neger dem beine, wo söter vleisch. (Est alia longe caro dulcior ossibus haerens.)

38 Lat.: Nil refert bino fore cippe vel pede solo. (Fallersleben, 97.)

39 Plattdeutsch: Met de Bên löpt Ein 'n ne in 'n Himmel. (Schlingmann, 614.)

45 Lat.: Quo crus, salvus erit, oerea sepe perit. (Fallersleben, 309.)

63 Der Kurfürst Johann von Sachsen sagt einmal zu Luther: „Mein Sohn Ernst hat mir eine lateinische Epistel geschrieben. Es gefelt mir sehr wol, bittet vmb ein Hirsch, den hab ich jhm selber geschossen vnd geschickt, vnd will, dass er studiere; er kan leichtlich lernen zwey beine vber ein Hengst hinabhengen.“ (Zinkgref, IV, 9.)

74 Lat.: Quantum pedibus potes. (Platon.) (Erasm., 304; Philippi, II, 122.)

79 Im 17. Jahrhundert: „Ich mach' dir füss.“ (Wackernagel, Lesebuch, III, 1, 569.)

101 Ostfr.: He steit mit ên Bên in 't Graft. (Kern, 437.)

107 In Schlesien: Uf emm Beene bîn ich nicb heregekommen. – Drei Beene hot der Schusterschemmel. – Vier Rader hàln a Wân.

117 Si' nei's Bê haun. (Franken.) D. i. sich selber Schaden zufügen.

121 An Beinen ist niedlich fleisch zu nagen, als man gemeiniglich thut sagen.

Lat.: Dulcior est caro, quae magis ossibus haeret ubique. (Loci comm., 25.)

122 Auf einem Beine ist nicht gut stehen.Lessing.

123 Besser Ein Bein als gar keins.

124 Besser gesunde Beine als vergoldete Krücken.

Die Russen denken anders: An einer goldenen Krücke geht der Lahme schneller als der Arme auf zwei gesunden Beinen. (Altmann V, 78.)

125 Das Bein hat wol von weh zu klagen, daran zugleich viel hunde nagen.

Lat.: Dum canis os rodit, socium quem diligit odit. – Vae sibi, quando canes veneunt os rodere plures. (Loci comm., 4.)

126 Das Bein muss gehen, wie das Knie will.

It.: La gamba fa quel che vuol il ginocchio. (Cahier, 2937.)

127 Das kranke Bein gehört ins Bett, der kranke Arm in die Binde.

Span.: La pierna en el lecho, yel brazo en el pecho. (Cahier, 3651.)

128 Dat öss rein tom Bên utdrêge (ausdrehen), seggt de Bross. (Ragnit.) – Frischbier, I, 301.

Bross – ein Tischler in der Gegend von Szillen.

129 De êrst mit ên Bên in d' Slôt (Graben) sitt, kummt der licht mit beiden in.Kern, 438.

Ein Unglücksfall zieht den andern, ein Vergehen das andere nach sich.

130 Ein Bein, das einem gehört, trägt einem kein Hund davon.

[Spaltenumbruch] 131 Idt möten starke Bêne syn, de gude Dage dregen fyn.Gryse, 12.

132 In lahmen Beinen juckt es am meisten, wenn zum Tanz gespielt wird.

Die Russen: Die Lahmen sind immer bereit zu tanzen. (Altmann VI, 445.)

133 Man sieht wol am Bein, wo die Strümpfe ein Loch haben, und wo die Hosen zerrissen sind.Harrebomée, I, 40b.

134 Mein Bein geht nach Wein, sagt Taubmann.

„Taubmann pflegte in guten Tagen des Poeten Alti Symbolum im Munde zu führen: Ossa meram sitiunt.“ (Taubmannia, 112.)

135 Mit schwachen Beinen ist schlecht nach Rom laufen.Petri, II, 478.

Bei Tunnicius (1106): Mit kranken beinen is quât to Rome lopen. (Nemo potest Romam sine plantis currere sanis.)

136 Ohne Beine ist schlecht tanzen.

Bei Tunnicius (884): Sunder beine is quât dansen. (Nemo carens pedibus potuit duxisse choream.)

137 Schwache Beine gehen nicht gern.

Holl.: Een meeps lyf wil geen beweginge lijden. (Cats, 288.)

138 Sêre (wunde) Bênen un gode Wîfen, denen wol (nöthigen) in Hus to blîfen.Kern, 433.

139 Starke Beine sind der beste Segen im Unglück.

Lat.: Cum prope fraus cedit felix cui crux benedicit. (Reuterdahl, 169.)

Schwed.: Opta aer wodhin noer soel aer thaen waelsignad per aer. (Reuterdahl, 169.)

140 Wer nicht an die Beine frieren will, muss sich nicht weiter strecken, als die Decke reicht.

Dän.: Reck foden saa at skind-taekkenet kand over gaae. (Prov. dan., 468.)

Holl.: Dei geene koude wil bijden, moet zijne beenen niet verder uitsteken, dan de deken lang is. (Harrebomée, I, 443b.)

141 Wer seine Beine anspannt, braucht die Pferde nicht anzuspannen.

Span.: Mirate a los pies, y desharas la rueda. (Cahier, 3653.)

142 Wer seinen Beinen nicht traut, muss sich auf einen guten Stock stützen.

Lat.: In baculo vegeto qui nutas membra tineto (teneto). (Reuterdahl, 420.)

Schwed.: Staffraude man skal stydhia sik mz kaep. (Reuterdahl, 420.)

143 Woahrt de Bên', säd' de Pagelun to de Pier, as he in 'n Pierstall kamm.

Nehmt die Beine in Acht, sagte der Pfau (Truthahn) zu den Pferden, als er in den Pferdestall kam.

*144 A hôt Bên' wie a Sâjehbügl. (Lusdorf bei Böhmisch-Friedland.)

Seine Beine sind so krumm wie ein Sägebügel ist.

*145 Ar hat 'n die Bê ôrg'schlôg'n. (Franken.) – Frommann, VI, 164, 31.

Er hat ihn in Miscredit gebracht.

*146 Auf jungen Beinen stehen.

Dän.: Som staaer aldrig paa yngre been. (Prov. dan., 58.)

*147 Auf zwei Beinen wie eine Gans, nur nicht (man nich) ganz so (oder: und auch, un uch) wacklich.

Als Antwort auf die Frage: Wie geht's? wofür man auch die Antwort hat: Passable, misserable.

*148 Damit hat's noch lange Beine.

Hat es noch Zeit. „Mit dem Regen und Donnerwetter hat es noch lange Beine.“ (Schmidt-Weissenfels in Breslauer Zeitung, 1863, Nr. 391, S. 2048.)

*149 Das stehet auff bösen Beinen.Mathesius, Postilla, I, XIIIa.

*150 Der setzt die Beine wie der Hahn, wenn er auf den Mist steigt.Klix, 162.

*151 Drei Bêne hot der Schusterschemmel.

Sagt der Trinker, der schon zwei Gläser geleert hat. Nach dem ersten heisst es: Uf em Bêne bîn ich nich hergekummen. (Die Sammellwuhe von Dr. Rössler im Boten aus dem Riesengebirge, Hirschberg 1876, Nr. 273.)

*152 Einen vber ein Bein fallen lassen.Henisch, 982, 23.

*153 Enen bi 't Bin krîgen.Stürenburg, 12.

Ihn beklagen.

*154 Er hat Beine wie Wasserkannen. (Schles.)

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[[474]/0486] 20 Gegen ein Beil schützt kein Schloss. Frz.: Contre coignée serrure ne peut. (Bohn I, 14.) 21 Man muss sein Beil nicht so werfen, dass es mit der Schärfe zurück fliegt. Dän.: Kast ei bulöxe til vor herre han vender det skarpe igien. (Bohn I, 382.) *22 Met'r brêen Bilen inhacken. – Lyra, 87. „Ick scholl wual baule mierken, dat he an der ersten Lüge nich ebosten sî, dann he scholl 'r wual fârt's met'r breen Biilen inhacken un mi den Hals auck wual jüst sau vull leegen willen as em.“ *23 Sein Beil hat keinen Stiel. – Hausfreund, 1848, S. 1. Er ist ein Schwätzer. Beilegen. 2 Wer täglich etwas beilegt, wird endlich einen grossen Schatz sammeln. – Wirth, II, 398. Bein. 4 Holl.: De kapucijnem gaan altijd getweôn. – De Minnebroeders gaan niet alleen. – En goed monnik gaat niet alleen. (Harrebomée, I, 382b.) 17 Dän.: Det koster been at ride paa stof. (Prov. dan., 58.) 21 Holl.: Teast al been dat men te stoo rijt. (Tunn., 23, 10.) Lat.: Cui nedis est soni pes, lassus erit sibi pes. (Reuterdahl, 159.) – Si baculus fit equus, tunc semlis undique vecrus. (Fallersleben, 694.) Schwed.: Thz kostar been at ridha aa staff. (Reuterdahl, 159.) 22 „Nichts ist dem Menschen so schwer zu tragen als eine Last von guten Tagen.“ (W. Müller, Epigramme, 1. Hundert, Nr. 50.) – „Vorwar de bene sint stark unde gesunt, de gode Dage dregen kunt.“ (Verlorener Sohn, 360.) Dän.: Der höre staerke been til at baere gode dage. (Prov. dan., 307.) Engl.: It is no easy matter to bear prosperity decently. (Marin, 10.) Schwed.: Det fordras en stark rygg, för att bära goda dagar. (Marin, 10.) 29 Bei Tunnicius (1149): Wo neger dem beine, wo söter vleisch. (Est alia longe caro dulcior ossibus haerens.) 38 Lat.: Nil refert bino fore cippe vel pede solo. (Fallersleben, 97.) 39 Plattdeutsch: Met de Bên löpt Ein 'n ne in 'n Himmel. (Schlingmann, 614.) 45 Lat.: Quo crus, salvus erit, oerea sepe perit. (Fallersleben, 309.) 63 Der Kurfürst Johann von Sachsen sagt einmal zu Luther: „Mein Sohn Ernst hat mir eine lateinische Epistel geschrieben. Es gefelt mir sehr wol, bittet vmb ein Hirsch, den hab ich jhm selber geschossen vnd geschickt, vnd will, dass er studiere; er kan leichtlich lernen zwey beine vber ein Hengst hinabhengen.“ (Zinkgref, IV, 9.) 74 Lat.: Quantum pedibus potes. (Platon.) (Erasm., 304; Philippi, II, 122.) 79 Im 17. Jahrhundert: „Ich mach' dir füss.“ (Wackernagel, Lesebuch, III, 1, 569.) 101 Ostfr.: He steit mit ên Bên in 't Graft. (Kern, 437.) 107 In Schlesien: Uf emm Beene bîn ich nicb heregekommen. – Drei Beene hot der Schusterschemmel. – Vier Rader hàln a Wân. 117 Si' nei's Bê haun. (Franken.) D. i. sich selber Schaden zufügen. 121 An Beinen ist niedlich fleisch zu nagen, als man gemeiniglich thut sagen. Lat.: Dulcior est caro, quae magis ossibus haeret ubique. (Loci comm., 25.) 122 Auf einem Beine ist nicht gut stehen. – Lessing. 123 Besser Ein Bein als gar keins. 124 Besser gesunde Beine als vergoldete Krücken. Die Russen denken anders: An einer goldenen Krücke geht der Lahme schneller als der Arme auf zwei gesunden Beinen. (Altmann V, 78.) 125 Das Bein hat wol von weh zu klagen, daran zugleich viel hunde nagen. Lat.: Dum canis os rodit, socium quem diligit odit. – Vae sibi, quando canes veneunt os rodere plures. (Loci comm., 4.) 126 Das Bein muss gehen, wie das Knie will. It.: La gamba fa quel che vuol il ginocchio. (Cahier, 2937.) 127 Das kranke Bein gehört ins Bett, der kranke Arm in die Binde. Span.: La pierna en el lecho, yel brazo en el pecho. (Cahier, 3651.) 128 Dat öss rein tom Bên utdrêge (ausdrehen), seggt de Bross. (Ragnit.) – Frischbier, I, 301. Bross – ein Tischler in der Gegend von Szillen. 129 De êrst mit ên Bên in d' Slôt (Graben) sitt, kummt der licht mit beiden in. – Kern, 438. Ein Unglücksfall zieht den andern, ein Vergehen das andere nach sich. 130 Ein Bein, das einem gehört, trägt einem kein Hund davon. 131 Idt möten starke Bêne syn, de gude Dage dregen fyn. – Gryse, 12. 132 In lahmen Beinen juckt es am meisten, wenn zum Tanz gespielt wird. Die Russen: Die Lahmen sind immer bereit zu tanzen. (Altmann VI, 445.) 133 Man sieht wol am Bein, wo die Strümpfe ein Loch haben, und wo die Hosen zerrissen sind. – Harrebomée, I, 40b. 134 Mein Bein geht nach Wein, sagt Taubmann. „Taubmann pflegte in guten Tagen des Poeten Alti Symbolum im Munde zu führen: Ossa meram sitiunt.“ (Taubmannia, 112.) 135 Mit schwachen Beinen ist schlecht nach Rom laufen. – Petri, II, 478. Bei Tunnicius (1106): Mit kranken beinen is quât to Rome lopen. (Nemo potest Romam sine plantis currere sanis.) 136 Ohne Beine ist schlecht tanzen. Bei Tunnicius (884): Sunder beine is quât dansen. (Nemo carens pedibus potuit duxisse choream.) 137 Schwache Beine gehen nicht gern. Holl.: Een meeps lyf wil geen beweginge lijden. (Cats, 288.) 138 Sêre (wunde) Bênen un gode Wîfen, denen wol (nöthigen) in Hus to blîfen. – Kern, 433. 139 Starke Beine sind der beste Segen im Unglück. Lat.: Cum prope fraus cedit felix cui crux benedicit. (Reuterdahl, 169.) Schwed.: Opta aer wodhin noer soel aer thaen waelsignad per aer. (Reuterdahl, 169.) 140 Wer nicht an die Beine frieren will, muss sich nicht weiter strecken, als die Decke reicht. Dän.: Reck foden saa at skind-taekkenet kand over gaae. (Prov. dan., 468.) Holl.: Dei geene koude wil bijden, moet zijne beenen niet verder uitsteken, dan de deken lang is. (Harrebomée, I, 443b.) 141 Wer seine Beine anspannt, braucht die Pferde nicht anzuspannen. Span.: Mirate a los pies, y desharas la rueda. (Cahier, 3653.) 142 Wer seinen Beinen nicht traut, muss sich auf einen guten Stock stützen. Lat.: In baculo vegeto qui nutas membra tineto (teneto). (Reuterdahl, 420.) Schwed.: Staffraude man skal stydhia sik mz kaep. (Reuterdahl, 420.) 143 Woahrt de Bên', säd' de Pagelun to de Pier, as he in 'n Pierstall kamm. Nehmt die Beine in Acht, sagte der Pfau (Truthahn) zu den Pferden, als er in den Pferdestall kam. *144 A hôt Bên' wie a Sâjehbügl. (Lusdorf bei Böhmisch-Friedland.) Seine Beine sind so krumm wie ein Sägebügel ist. *145 Ar hat 'n die Bê ôrg'schlôg'n. (Franken.) – Frommann, VI, 164, 31. Er hat ihn in Miscredit gebracht. *146 Auf jungen Beinen stehen. Dän.: Som staaer aldrig paa yngre been. (Prov. dan., 58.) *147 Auf zwei Beinen wie eine Gans, nur nicht (man nich) ganz so (oder: und auch, un uch) wacklich. Als Antwort auf die Frage: Wie geht's? wofür man auch die Antwort hat: Passable, misserable. *148 Damit hat's noch lange Beine. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [474]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/486>, abgerufen am 19.03.2024.