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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] *43 Hei betert sek as en jung Wulf, dei werd alle Däge reitender. - Schambach, II, 102.

*44 Ihr bessert euch wie ein alter Esel und junger Wolf. - Fac. fac. 428.

*45 Sich bessern wie das Korn im sagel (Sack). - Schade, I, 257, 23.


Bessergehen.

* Es geht ihm besser als Pfitznern, der wurde gehangen.

Lat.: Fortunatior strobilis Carcini. (Philippi, I, 162.)


Bessermeinen.

Dat ment ik bäter, sä dat Perd, und settle de lutten Leutnant vör de Schöl af. - Plattd. Kalender. Jever.


Besserung.

5 Besser späte Besserung als keine.

It.: Tardi emendarsi e meglio che giammai. (Pazzaglia, 108, 2.)

6 Die Besserung nimmt die Frau mit dem Kinde, und das Kind mit der Frau. - Graf, 165, 154.

Das Strafgeld, das für Verstümmelung oder Tödtung des Mannes zu erlegen ist, gehört der Frau und dem Kinde desselben zu gleichen Theilen.

Mhd.: Dy bezzerunge nemt dy vrouwe mit deme kinde. (Wöstemann, Mittheilungen, I, 3, 34.)

7 Gute Besserung hat schon ma'ch Leut gholfe. (Ulm.)


Besserwerden.

2 Besserwerden ist grössere Kunst als reich werden.


Bestand.

1 Es ist kein Bestand in zeitlichen Dingen, denn süss thut sawres mit sich bringen. - Petri, II, 265.

2 Es ist kein Bestand ohne Zins. - Graf, 268, 255.

Der Vertrag, durch den man Jemanden die Benutzung eines Gegenstandes überlässt, heisst Bestandvertrag. Der Zins heisst Pacht bei einem fruchttragenden Grundstück, Miethe bei einem andern Gegenstande.


Beständig.

1 Dän.: Bestandighed har tit giort mange onde raad tet intet. (Prov. dan., 66.)

3 Es ist nichts beständig als der Wechsel.

Dän.: Intet er vissere end forandring i vort levnet, og intet uvissere end naar det vit skee. (Prov. dan., 175.)

Holl.: Niets is bestendig dan de onbestendigheid.

4 Nichts bestendigs ist auff dieser erden, nach freud mag bald ein vnmuth werden.

Lat.: Postquam gaudebis, rursum post gaudia flebis. (Loci comm., 77.)

5 Sei beständig, aber hüte dich vor einem steifen Halse.

Dän.: Vaer bestandig, ikke jienstridig (haard-nakket). (Prov. dan., 66.)

*6 Beständig sein, wie ein Has bei der Trummel. - Nas, 372b.

*7 Er bleibt bestendig, wie ein Hass bei seinen Jungen. - Eyering, II, 219.


Beständigkeit.

4 Beständigkeit bricht Glückes Neid. - Assmann v. Abschatz, Sprüche, Ausg. 1704.

5 Beständigkeit ist die grösste Tugend, denn sie macht alle Tugenden vollkommen. - Wirth, II, 58.

6 Beständigkeit ist gut zu böser Zeit.

7 Bestendigkeit ist Regentin aller Tugend, sonst fallen sie all inn Koth. - Lehmann, 87, 14.


Zu Bestauben.

In Ostpreussen: Wer sick nich bestöwe wöll, mot nich op de Mähl gahne. (Frischbier, I, 342.)


Beste (das).

2 Die Polen sagen, wenn sie Jemand necken oder ihn zum besten haben wollen: Bzdurum Badurum. Badura war ein Bauer, den man als Thron-Candidaten vorschlug, da man einen andern nicht haben wollte. Natürlich wurde auch Badura nicht König.

5 Dän.: Det gemeene beste er högeste lov. (Prov. dan., 66.)

16 In Luxemburg: Dat bescht kemt hannenno. (Dicks, I, 6.)

18 Holl.: Het beste komt op het laatst. (Harrebomee, I, 250.)

19 Die Osmanen sagen: Das Beste liegt in der Mitte. (Schlechta, 427.)

21 "Was du itzt hast, hald stets für gut, und streb nach dem, das besser thut. Das best man billig wehlen soll, das bös kömpt von ihm selber wol, sagten die Weisen in Gemein." (Froschmäuseler, G. III.)

23 ... Daher man auch (leyder auss langer Erfahrung) spricht: Das beste wird gedacht, das böse geredt. (Gottfried, 2a.)


[Spaltenumbruch]

32 Dän.: Man skal baabes til dat beste, det onde kommer af sig selv. (Prov. dan., 264.)

34 Dän.: Man skal altid baabes til det beste, og vente det onde. (Prov. dan., 264.)

46 Am besten ist die beste Arbeit und der nützlichste Kauff. - Herberger, II, 229.

47 Am meisten gilt das beste. - Petri, II, 13.

48 Das best bei das Hertz. - Petri, II, 58.

49 Das best wird geredt, das bösest wird gedacht. - Lehmann, 334, 23.

Dän.: Man taler det beste og giör det vaerste. (Prov. dan., 66.)

50 Das Besste gehört ins Kloster. - Klosterspiegel, 7, 29.

51 Das Besste ist bei allen Sachen, viel thun und wenig Worte machen.

It.: Il bel del giuoco e far fatti e parlar poco. (Giani, 629.)

52 Das Besste ist: Ich weiss nichts, ich sah nichts. - Neue Illustrirte Zeitung, V, 25.

Empfiehlt, sich vor Händeln, Streitsachen, Geklätsch fern zu halten.

53 Man muss alles zum besten kehren. - Lehmann, 504, 19.

54 Man muss alles zum bessten kehren, sagte jener Müller.

55 Man muss das Beste für die Leut kehren. - Petri, II, 459.

56 Man muss sein Besstes thun, wie der Hase sagte, als die Hunde hinter ihm her waren.

57 Man soll allweg das best zu eim ding reden, es geht doch wie es kan. - Lehmann, 645, 43.

58 Man soll allzeit das Beste hoffen.

Lat.: Debet pendere meliori spes tua de re. (Reuterdahl, 200.)

Schwed.: Man skal hopas ae thoeth baesta. (Reuterdahl, 200.)

59 Man wird das Besste thun müssen, sagte der Stock, als er einem Rowdy1 auf den Rücken fiel.

1) In Nordamerika Strolche, welche die Strassen in grossen Städten unsicher machen.

60 Me mot das Beste, nit eist (zuerst) vör de Dör setten. (Sauerland.)

61 Jeder ist sich selbst das Beste schuldig, sagte der Jesuit. - Opel, 390.

62 Jeder nimmt sich das beste, sagte der Bauer und ass seinem Kinde den Brei weg.

Holl.: Elk zijn best, zei de man, en hij at de pap van sijn kind op. (Harrebomee, II, 171a.)

63 Vom Bessten ist der beste Kauf.

Holl.: Duor koop, best koop. (Harrebomee, I, 434b.)

*64 Das Beste ist grade gut für ihn.

Er verdient alle Ehre.

Lat.: Ambrosia alendus. (Philippi, I, 25.)


Beste (der).

2 Die Schlimmsten findet man in den Klöstern, sagt Augustin. (Klosterspiegel, 15, 18.)

3 Holl.: De deugd in het midden, zei de duivel, en hij ging tuss hen twe Kapucijnen. (Harrebomee, I, 125b.)

12 Best in't Midden, sä Düwel, de gung he tüsken twa kapen. - Bueren, 77; Hauskalender, III.

13 Dat kan dem Besten passieren, hadde de Sneider segt, do har e de Knäupe un Knäupeholler am Rocke alle an einer Seit sett. (Soest.)

14 Der Best hat die Gais gestohlen.

15 Der ist der best, der sein Gut brauchen lässt.

16 Der ist der beste, ders beste thut. - Schottel, 1132b.

17 Der Best ist keinen Batzen werth. - Rottmann, 1.

Holl.: De best van die allen is een boefe. - De best van hen allen deugt niet veel.


Bestechen.

2 Wer besticht, will sein Geld nicht verlieren.

Lat.: Bene perdit nummos, judici cum dat nocens. (Philippi, I, 58.)


Bestechung.

1 Bestechung tödtet nicht.

Auch: durch Bestechung wird kein Blut vergossen. In Warschau jüdisch-deutsch: Chojresch (Bestechung) macht kein Risches, Bosheit, Schlechtigkeit. Das

[Spaltenumbruch] *43 Hei betert sek as en jung Wulf, dei werd alle Däge rîtender.Schambach, II, 102.

*44 Ihr bessert euch wie ein alter Esel und junger Wolf.Fac. fac. 428.

*45 Sich bessern wie das Korn im sagel (Sack).Schade, I, 257, 23.


Bessergehen.

* Es geht ihm besser als Pfitznern, der wurde gehangen.

Lat.: Fortunatior strobilis Carcini. (Philippi, I, 162.)


Bessermeinen.

Dat ment ik bäter, sä dat Pêrd, und settle de lutten Leutnant vör de Schöl af.Plattd. Kalender. Jever.


Besserung.

5 Besser späte Besserung als keine.

It.: Tardi emendarsi è meglio che giammai. (Pazzaglia, 108, 2.)

6 Die Besserung nimmt die Frau mit dem Kinde, und das Kind mit der Frau.Graf, 165, 154.

Das Strafgeld, das für Verstümmelung oder Tödtung des Mannes zu erlegen ist, gehört der Frau und dem Kinde desselben zu gleichen Theilen.

Mhd.: Dy bezzerunge nemt dy vrouwe mit deme kinde. (Wöstemann, Mittheilungen, I, 3, 34.)

7 Gute Besserung hat schon ma'ch Leut gholfe. (Ulm.)


Besserwerden.

2 Besserwerden ist grössere Kunst als reich werden.


Bestand.

1 Es ist kein Bestand in zeitlichen Dingen, denn süss thut sawres mit sich bringen.Petri, II, 265.

2 Es ist kein Bestand ohne Zins.Graf, 268, 255.

Der Vertrag, durch den man Jemanden die Benutzung eines Gegenstandes überlässt, heisst Bestandvertrag. Der Zins heisst Pacht bei einem fruchttragenden Grundstück, Miethe bei einem andern Gegenstande.


Beständig.

1 Dän.: Bestandighed har tit giort mange onde raad tet intet. (Prov. dan., 66.)

3 Es ist nichts beständig als der Wechsel.

Dän.: Intet er vissere end forandring i vort levnet, og intet uvissere end naar det vit skee. (Prov. dan., 175.)

Holl.: Niets is bestendig dan de onbestendigheid.

4 Nichts bestendigs ist auff dieser erden, nach freud mag bald ein vnmuth werden.

Lat.: Postquam gaudebis, rursum post gaudia flebis. (Loci comm., 77.)

5 Sei beständig, aber hüte dich vor einem steifen Halse.

Dän.: Vaer bestandig, ikke jienstridig (haard-nakket). (Prov. dan., 66.)

*6 Beständig sein, wie ein Has bei der Trummel.Nas, 372b.

*7 Er bleibt bestendig, wie ein Hass bei seinen Jungen.Eyering, II, 219.


Beständigkeit.

4 Beständigkeit bricht Glückes Neid.Assmann v. Abschatz, Sprüche, Ausg. 1704.

5 Beständigkeit ist die grösste Tugend, denn sie macht alle Tugenden vollkommen.Wirth, II, 58.

6 Beständigkeit ist gut zu böser Zeit.

7 Bestendigkeit ist Regentin aller Tugend, sonst fallen sie all inn Koth.Lehmann, 87, 14.


Zu Bestauben.

In Ostpreussen: Wer sick nich bestöwe wöll, mot nich op de Mähl gahne. (Frischbier, I, 342.)


Beste (das).

2 Die Polen sagen, wenn sie Jemand necken oder ihn zum besten haben wollen: Bzdurum Badurum. Badura war ein Bauer, den man als Thron-Candidaten vorschlug, da man einen andern nicht haben wollte. Natürlich wurde auch Badura nicht König.

5 Dän.: Det gemeene beste er högeste lov. (Prov. dan., 66.)

16 In Luxemburg: Dat bescht kemt hannenno. (Dicks, I, 6.)

18 Holl.: Het beste komt op het laatst. (Harrebomée, I, 250.)

19 Die Osmanen sagen: Das Beste liegt in der Mitte. (Schlechta, 427.)

21 „Was du itzt hast, hald stets für gut, und streb nach dem, das besser thut. Das best man billig wehlen soll, das bös kömpt von ihm selber wol, sagten die Weisen in Gemein.“ (Froschmäuseler, G. III.)

23 ... Daher man auch (leyder auss langer Erfahrung) spricht: Das beste wird gedacht, das böse geredt. (Gottfried, 2a.)


[Spaltenumbruch]

32 Dän.: Man skal baabes til dat beste, det onde kommer af sig selv. (Prov. dan., 264.)

34 Dän.: Man skal altid baabes til det beste, og vente det onde. (Prov. dan., 264.)

46 Am besten ist die beste Arbeit und der nützlichste Kauff.Herberger, II, 229.

47 Am meisten gilt das beste.Petri, II, 13.

48 Das best bei das Hertz.Petri, II, 58.

49 Das best wird geredt, das bösest wird gedacht.Lehmann, 334, 23.

Dän.: Man taler det beste og giör det vaerste. (Prov. dan., 66.)

50 Das Besste gehört ins Kloster.Klosterspiegel, 7, 29.

51 Das Besste ist bei allen Sachen, viel thun und wenig Worte machen.

It.: Il bel del giuoco è far fatti e parlar poco. (Giani, 629.)

52 Das Besste ist: Ich weiss nichts, ich sah nichts.Neue Illustrirte Zeitung, V, 25.

Empfiehlt, sich vor Händeln, Streitsachen, Geklätsch fern zu halten.

53 Man muss alles zum besten kehren.Lehmann, 504, 19.

54 Man muss alles zum bessten kehren, sagte jener Müller.

55 Man muss das Beste für die Leut kehren.Petri, II, 459.

56 Man muss sein Besstes thun, wie der Hase sagte, als die Hunde hinter ihm her waren.

57 Man soll allweg das best zu eim ding reden, es geht doch wie es kan.Lehmann, 645, 43.

58 Man soll allzeit das Beste hoffen.

Lat.: Debet pendere meliori spes tua de re. (Reuterdahl, 200.)

Schwed.: Man skal hopas ae thoeth baesta. (Reuterdahl, 200.)

59 Man wird das Besste thun müssen, sagte der Stock, als er einem Rowdy1 auf den Rücken fiel.

1) In Nordamerika Strolche, welche die Strassen in grossen Städten unsicher machen.

60 Me mot das Beste, nit éist (zuerst) vör de Dör setten. (Sauerland.)

61 Jeder ist sich selbst das Beste schuldig, sagte der Jesuit.Opel, 390.

62 Jeder nimmt sich das beste, sagte der Bauer und ass seinem Kinde den Brei weg.

Holl.: Elk zijn best, zei de man, en hij at de pap van sijn kind op. (Harrebomée, II, 171a.)

63 Vom Bessten ist der beste Kauf.

Holl.: Duor koop, best koop. (Harrebomée, I, 434b.)

*64 Das Beste ist grade gut für ihn.

Er verdient alle Ehre.

Lat.: Ambrosia alendus. (Philippi, I, 25.)


Beste (der).

2 Die Schlimmsten findet man in den Klöstern, sagt Augustin. (Klosterspiegel, 15, 18.)

3 Holl.: De deugd in het midden, zei de duivel, en hij ging tuss hen twe Kapucijnen. (Harrebomée, I, 125b.)

12 Best in't Midden, sä Düwel, de gung he tüsken twâ kapen.Bueren, 77; Hauskalender, III.

13 Dat kan dem Besten passieren, hadde de Snîder segt, do har e de Knäupe un Knäupeholler am Rocke alle an einer Seit sett. (Soest.)

14 Der Best hat die Gais gestohlen.

15 Der ist der best, der sein Gut brauchen lässt.

16 Der ist der beste, ders beste thut.Schottel, 1132b.

17 Der Best ist keinen Batzen werth.Rottmann, 1.

Holl.: De best van die allen is een boefe. – De best van hen allen deugt niet veel.


Bestechen.

2 Wer besticht, will sein Geld nicht verlieren.

Lat.: Bene perdit nummos, judici cum dat nocens. (Philippi, I, 58.)


Bestechung.

1 Bestechung tödtet nicht.

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[[486]/0498] *43 Hei betert sek as en jung Wulf, dei werd alle Däge rîtender. – Schambach, II, 102. *44 Ihr bessert euch wie ein alter Esel und junger Wolf. – Fac. fac. 428. *45 Sich bessern wie das Korn im sagel (Sack). – Schade, I, 257, 23. Bessergehen. * Es geht ihm besser als Pfitznern, der wurde gehangen. Lat.: Fortunatior strobilis Carcini. (Philippi, I, 162.) Bessermeinen. Dat ment ik bäter, sä dat Pêrd, und settle de lutten Leutnant vör de Schöl af. – Plattd. Kalender. Jever. Besserung. 5 Besser späte Besserung als keine. It.: Tardi emendarsi è meglio che giammai. (Pazzaglia, 108, 2.) 6 Die Besserung nimmt die Frau mit dem Kinde, und das Kind mit der Frau. – Graf, 165, 154. Das Strafgeld, das für Verstümmelung oder Tödtung des Mannes zu erlegen ist, gehört der Frau und dem Kinde desselben zu gleichen Theilen. Mhd.: Dy bezzerunge nemt dy vrouwe mit deme kinde. (Wöstemann, Mittheilungen, I, 3, 34.) 7 Gute Besserung hat schon ma'ch Leut gholfe. (Ulm.) Besserwerden. 2 Besserwerden ist grössere Kunst als reich werden. Bestand. 1 Es ist kein Bestand in zeitlichen Dingen, denn süss thut sawres mit sich bringen. – Petri, II, 265. 2 Es ist kein Bestand ohne Zins. – Graf, 268, 255. Der Vertrag, durch den man Jemanden die Benutzung eines Gegenstandes überlässt, heisst Bestandvertrag. Der Zins heisst Pacht bei einem fruchttragenden Grundstück, Miethe bei einem andern Gegenstande. Beständig. 1 Dän.: Bestandighed har tit giort mange onde raad tet intet. (Prov. dan., 66.) 3 Es ist nichts beständig als der Wechsel. Dän.: Intet er vissere end forandring i vort levnet, og intet uvissere end naar det vit skee. (Prov. dan., 175.) Holl.: Niets is bestendig dan de onbestendigheid. 4 Nichts bestendigs ist auff dieser erden, nach freud mag bald ein vnmuth werden. Lat.: Postquam gaudebis, rursum post gaudia flebis. (Loci comm., 77.) 5 Sei beständig, aber hüte dich vor einem steifen Halse. Dän.: Vaer bestandig, ikke jienstridig (haard-nakket). (Prov. dan., 66.) *6 Beständig sein, wie ein Has bei der Trummel. – Nas, 372b. *7 Er bleibt bestendig, wie ein Hass bei seinen Jungen. – Eyering, II, 219. Beständigkeit. 4 Beständigkeit bricht Glückes Neid. – Assmann v. Abschatz, Sprüche, Ausg. 1704. 5 Beständigkeit ist die grösste Tugend, denn sie macht alle Tugenden vollkommen. – Wirth, II, 58. 6 Beständigkeit ist gut zu böser Zeit. 7 Bestendigkeit ist Regentin aller Tugend, sonst fallen sie all inn Koth. – Lehmann, 87, 14. Zu Bestauben. In Ostpreussen: Wer sick nich bestöwe wöll, mot nich op de Mähl gahne. (Frischbier, I, 342.) Beste (das). 2 Die Polen sagen, wenn sie Jemand necken oder ihn zum besten haben wollen: Bzdurum Badurum. Badura war ein Bauer, den man als Thron-Candidaten vorschlug, da man einen andern nicht haben wollte. Natürlich wurde auch Badura nicht König. 5 Dän.: Det gemeene beste er högeste lov. (Prov. dan., 66.) 16 In Luxemburg: Dat bescht kemt hannenno. (Dicks, I, 6.) 18 Holl.: Het beste komt op het laatst. (Harrebomée, I, 250.) 19 Die Osmanen sagen: Das Beste liegt in der Mitte. (Schlechta, 427.) 21 „Was du itzt hast, hald stets für gut, und streb nach dem, das besser thut. Das best man billig wehlen soll, das bös kömpt von ihm selber wol, sagten die Weisen in Gemein.“ (Froschmäuseler, G. III.) 23 ... Daher man auch (leyder auss langer Erfahrung) spricht: Das beste wird gedacht, das böse geredt. (Gottfried, 2a.) 32 Dän.: Man skal baabes til dat beste, det onde kommer af sig selv. (Prov. dan., 264.) 34 Dän.: Man skal altid baabes til det beste, og vente det onde. (Prov. dan., 264.) 46 Am besten ist die beste Arbeit und der nützlichste Kauff. – Herberger, II, 229. 47 Am meisten gilt das beste. – Petri, II, 13. 48 Das best bei das Hertz. – Petri, II, 58. 49 Das best wird geredt, das bösest wird gedacht. – Lehmann, 334, 23. Dän.: Man taler det beste og giör det vaerste. (Prov. dan., 66.) 50 Das Besste gehört ins Kloster. – Klosterspiegel, 7, 29. 51 Das Besste ist bei allen Sachen, viel thun und wenig Worte machen. It.: Il bel del giuoco è far fatti e parlar poco. (Giani, 629.) 52 Das Besste ist: Ich weiss nichts, ich sah nichts. – Neue Illustrirte Zeitung, V, 25. Empfiehlt, sich vor Händeln, Streitsachen, Geklätsch fern zu halten. 53 Man muss alles zum besten kehren. – Lehmann, 504, 19. 54 Man muss alles zum bessten kehren, sagte jener Müller. 55 Man muss das Beste für die Leut kehren. – Petri, II, 459. 56 Man muss sein Besstes thun, wie der Hase sagte, als die Hunde hinter ihm her waren. 57 Man soll allweg das best zu eim ding reden, es geht doch wie es kan. – Lehmann, 645, 43. 58 Man soll allzeit das Beste hoffen. Lat.: Debet pendere meliori spes tua de re. (Reuterdahl, 200.) Schwed.: Man skal hopas ae thoeth baesta. (Reuterdahl, 200.) 59 Man wird das Besste thun müssen, sagte der Stock, als er einem Rowdy1 auf den Rücken fiel. 1) In Nordamerika Strolche, welche die Strassen in grossen Städten unsicher machen. 60 Me mot das Beste, nit éist (zuerst) vör de Dör setten. (Sauerland.) 61 Jeder ist sich selbst das Beste schuldig, sagte der Jesuit. – Opel, 390. 62 Jeder nimmt sich das beste, sagte der Bauer und ass seinem Kinde den Brei weg. Holl.: Elk zijn best, zei de man, en hij at de pap van sijn kind op. (Harrebomée, II, 171a.) 63 Vom Bessten ist der beste Kauf. Holl.: Duor koop, best koop. (Harrebomée, I, 434b.) *64 Das Beste ist grade gut für ihn. Er verdient alle Ehre. Lat.: Ambrosia alendus. (Philippi, I, 25.) Beste (der). 2 Die Schlimmsten findet man in den Klöstern, sagt Augustin. (Klosterspiegel, 15, 18.) 3 Holl.: De deugd in het midden, zei de duivel, en hij ging tuss hen twe Kapucijnen. (Harrebomée, I, 125b.) 12 Best in't Midden, sä Düwel, de gung he tüsken twâ kapen. – Bueren, 77; Hauskalender, III. 13 Dat kan dem Besten passieren, hadde de Snîder segt, do har e de Knäupe un Knäupeholler am Rocke alle an einer Seit sett. (Soest.) 14 Der Best hat die Gais gestohlen. 15 Der ist der best, der sein Gut brauchen lässt. 16 Der ist der beste, ders beste thut. – Schottel, 1132b. 17 Der Best ist keinen Batzen werth. – Rottmann, 1. Holl.: De best van die allen is een boefe. – De best van hen allen deugt niet veel. Bestechen. 2 Wer besticht, will sein Geld nicht verlieren. Lat.: Bene perdit nummos, judici cum dat nocens. (Philippi, I, 58.) Bestechung. 1 Bestechung tödtet nicht. Auch: durch Bestechung wird kein Blut vergossen. In Warschau jüdisch-deutsch: Chojresch (Bestechung) macht kein Risches, Bosheit, Schlechtigkeit. Das

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [486]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/498>, abgerufen am 19.03.2024.