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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 6 Weiberthränen und Hundehinken sind keine Plagen von viel Tagen.

Holl.: Tranen van vrouwen 't hinken van honden en de oostwind duren geene drie dagen. (Harrebomee, II, 342b.)


Weibertod.

Weibertod und Pferdeleben einem Hause Reichthum geben.

Frz. Schweiz: Moua de fena; ia de tsavau, tinque le bouneu de l'oshau. (Schweiz, II, 213, 31.)


Weibertraum.

* Es ist alter Weibertraum.

Holl.: Het is een oude wijven droom. (Harrebomee, II, 459b.)


Weibertreue.

An Weibertreue und Wunder ist schwer glauben.


Weibertrost.

Weibertrost thut es nicht, es muss Mannestrost sein.

In Bezug auf trauernde Witwen.


Weibertröster.

* Er ist ein alter Weibertröster. - Frischbier, II, 2874.


Weibertugend.

Weibertugend erhält leicht Flecken.

Dän.: Snart er qvinder lokkede. (Prov. dan., 463.)


Weibertücke.

Weiber Tück ist vber alle stück. - Lehmann, 141, 37 u. 870, 40.


Weibervermögen.

Weibervermögen geht über alle Schulden. - Graf, 154, 100.

Bei Auflösung der Ehe wird eingebrachtes Gut von des Mannes Nachlass ausgeschieden, und ist eine Minderung eingetreten, so haftet dafür des Mannes Gut vor allen andern Schulden, Miethzins u. s. w. ausgenommen.

Altfries.: Wyves bödel gaet boven alle schuldeners. (Richthofen, 259, 15.)


Weibervolk.

1 Vil Wybervolch und e warme-n-Ofe mache-n- eme Bur es thürs Läche (Lehen). (Solothurn.) - Schild, 100, 14; Sutermeister, 111.

Viel Frauen in einer Haushaltung, die durch allerlei Geköch den Ofen stets warm erhalten, sind der ökonomische Verderb derselben.

2 Wie meh Wibervolch, wie meh Chiffel1. (Luzern.)

1) Auch Kifel; Gekeife, mit viel Wortaufwand keifen, zanken. Das Wort bezeichnet aber auch Erbsen, daher kifeln, Erbsen aushülsen. (Stalder, II, 99; Tobler, 102.)

3 Wer mit Wiibervolch und Söu zu thun het, chunnt is Geschrei. - Sutermeister, 114.

*4 Er hät es Wiibervolch a der Hand. - Sutermeister, 102.

*5 Er hät vam hübschu Wibuvolch kei Grusu. - Sutermeister, 101.


Weiberweinen.

1 An Weiberweinen, Metzgerschwören und Hundehinken darf sich niemand kehren.

Lat.: Neve puellarum lachrymis moveare caveto, ut flerent, oculos erudire suos. (Chaos, 466.)

2 Weiberweinen ist nicht weit vom Lachen.

Böhm.: Z zenskeho place smich. (Celakovsky, 393.)

3 Weiberweinen ist Triegerey. - Petri, II, 615.

Schwed.: Qvinne grät är intet ät. (Grubb, 680.)

4 Weiberweinen, truncken Bawren beten vnd Spieler schweren geschiht alls ohn andacht. - Petri, II, 615.


Weiberwerk.

1 Wiywerwearke sind behänne1, neamet owwer nümmer en Enne. (Westf.)

1) Behende, leicht, bald zu thun.

*2 Es ist Weiberwerk.

Holl.: Het is alles wijfkens werk. ( Harrebomee, II, 459b.)


Weiberwille.

1 Weiberwille - Gotteswille.

2 Weiberwille und Wetter im April ändern sich gar bald und viel. - Parömiakon, 881.

3 Weiberwillen ist schwer zu stillen.

Schwed.: Qvindevilla ar ond at stilla. (Grubb, 680.)


Weiberwissen.

Weiberwissen ist grosse Thorheit.

Die Tamulen halten für das weibliche Geschlecht nichts überflüssiger, als Kenntnisse. Lesen und Schreiben gilt bei einem Mädchen für ehrlos. Dies wird durch [Spaltenumbruch] das vorstehende Sprichwort ausgedrückt. Die Folge ist, dass Aberglauben, Zaubereien u. dgl. im weiblichen Geschlecht den fruchtbarsten Boden finden, und dass die Jugend von alle dem Unsinn wieder erfüllt wird. (Vgl. Steger's Ergänzungen zum Conversations-Lexikon, XII, 724.)


Weiberwitz.

1 Weiberwitz ist federleicht. - Winckler, VI, 61.

2 Weiberwitz, Sonnhitz und Nadelspitz sind nicht von Dauer. - Witzfunken, VIIIa, 102.


Weiberzank.

Weiberzank ist ein übler Hausgesang.

Schwed.: Qvinneträta, lychtas med wäta. (Grubb, 678.)


Weiberzorn.

1 Weiberzorn ist hefftig. - Petri, II, 615.

Dän.: Ond er hor-kones vrede. (Prov. dan., 300.)

2 Weiberzorn und Waldregen fällt zweimal, erst auf die Blätter, dann auf die Erde.

3 Weibszorn wirt bas mit spot, dann mit dem stecken abgelegt. - Wachter.

4 Weybeszorn bewegt den weysen nicht. - Wachter.


Weiberzunge.

1 Schon manche Weiberzunge hat einen Männerhals abgeschnitten. (Ukraine.)

2 Was Weiberzungen und Hühner ausscharren, an dem ist nicht viel daran. - Egerbote, 1875.

3 Weiberzung' hat nimmer Ruh', sie ist von Espenlaube.

In Frau Schnips von Jocosus Serius in der göttinger Poet. Blumenlese auf das Jahr 1782, S. 151.

4 Weiberzung ist glatt. - Petri, II, 615.

5 Weiberzunge ist ein Schwert, das niemals rostet.

Die Russen: Der Mann schiesst mit dem Pfeil, das Weib mit der Zunge. (Altmann V, 101.)

Frz.: La langue des femmes est leur epee, et elles ne la laissent pas rouiller. (Bohn I, 29.)

Holl.: Vervaarlijk is der vrouwen twist, gelijk de pest, die in 't vernielen niet en mist. (Harrebomee, II, 350a.)

6 Weiberzunge ist eine Schere, schneidend oder stechend bereit zur Wehre.

7 Weiberzungen kann niemand steuern.

"Weiberzungen, o gesteht, schweigen könnt ihr nicht, eher glaub' ich, dass ein Weib ohne Zunge spricht." (Witzfunken, VIIa, 195.)

Böhm.: Safranu nepretres, a zeny neprepres. (Celakovsky, 394.)

Lat.: Conjuges ingent animos, linquamque domare Herculis est decimus tertius ille labor.

8 Weiberzungen und Espenlaub ist schwer in Ruhe zu bringen.

Die Russen: Man trocknet schneller einen Sumpf aus, als man ein geschwätzig Weiberzeug zum Schweigen bringt. (Altmann V, 126.)

9 Weiberzungen und Wagebalken sind in der Mitte fest und bewegen sich an beiden Enden.

10 Weiberzungen und Zeitungsblätter bringen (machen) selten gutes (schönes) Wetter.

11 Weiberzungen und Zündruthen vertreten Ein Amt.

Beide verursachen oft Feuer.


Weibig.

* Er geit uf d' Wybig. - Sutermeister, 102.


Weibsbild (s. Weibsstück).

1 Ein elendes, liederliches Weibsbild spricht im hohen Tone und spielt die Spröde. - Burckhardt, 428.

Bild bedeutet, wie Zimmer, Gestalt in Person, daher wird neben Weibsbild im guten Sinne auch Mannsbild gebraucht. So heisst es bei Cholevius (4, 72 u. fg.): "Wenn man (in der Rathlosigkeit) doch immer ein Weibsbild bei der Hand hätte." Im übeln Sinne: "Schlechte Weibsbilder. Die beiden Weibsbilder haben mich zum Narren. Das elendeste Weibsbild. Freche Weibsbilder."

2 Ein Hurisch Weibsbild ist besser begraben als verheurath. - Lehmann, 401, 61.

3 Ein Weibsbild darf man nicht hauen.

"Was wirst du der Hanne (für den angethanen Schabernack) anthun?" (fragt der Lieutenant seinen Burschen). Und dieser antwortet: " Entenmilch (s. d.) schlickert nicht, und ein Weibsbild darf man nicht hauen, es wird mir wol vielleicht sonst was einfallen. Geborgt ist nicht geschenkt." (Holtei, Eselsfresser, I, 157.)

4 Weibsbild, so redet Latein, Jungfraw, so gern trincket Wein, Stadt, so mit dem Feinde

[Spaltenumbruch] 6 Weiberthränen und Hundehinken sind keine Plagen von viel Tagen.

Holl.: Tranen van vrouwen 't hinken van honden en de oostwind duren geene drie dagen. (Harrebomée, II, 342b.)


Weibertod.

Weibertod und Pferdeleben einem Hause Reichthum geben.

Frz. Schweiz: Mouâ dé féna; ia dé tsavau, tinque le bouneu dé l'oshau. (Schweiz, II, 213, 31.)


Weibertraum.

* Es ist alter Weibertraum.

Holl.: Het is een oude wijven droom. (Harrebomée, II, 459b.)


Weibertreue.

An Weibertreue und Wunder ist schwer glauben.


Weibertrost.

Weibertrost thut es nicht, es muss Mannestrost sein.

In Bezug auf trauernde Witwen.


Weibertröster.

* Er ist ein alter Weibertröster.Frischbier, II, 2874.


Weibertugend.

Weibertugend erhält leicht Flecken.

Dän.: Snart er qvinder lokkede. (Prov. dan., 463.)


Weibertücke.

Weiber Tück ist vber alle stück.Lehmann, 141, 37 u. 870, 40.


Weibervermögen.

Weibervermögen geht über alle Schulden.Graf, 154, 100.

Bei Auflösung der Ehe wird eingebrachtes Gut von des Mannes Nachlass ausgeschieden, und ist eine Minderung eingetreten, so haftet dafür des Mannes Gut vor allen andern Schulden, Miethzins u. s. w. ausgenommen.

Altfries.: Wyves bödel gaet boven alle schuldeners. (Richthofen, 259, 15.)


Weibervolk.

1 Vil Wybervolch und e warme-n-Ofe mache-n- eme Bur es thürs Läche (Lehen). (Solothurn.) – Schild, 100, 14; Sutermeister, 111.

Viel Frauen in einer Haushaltung, die durch allerlei Geköch den Ofen stets warm erhalten, sind der ökonomische Verderb derselben.

2 Wie meh Wibervolch, wie meh Chiffel1. (Luzern.)

1) Auch Kifel; Gekeife, mit viel Wortaufwand keifen, zanken. Das Wort bezeichnet aber auch Erbsen, daher kifeln, Erbsen aushülsen. (Stalder, II, 99; Tobler, 102.)

3 Wer mit Wiibervolch und Söu zu thun het, chunnt is Geschrei.Sutermeister, 114.

*4 Er hät es Wiibervolch a der Hand.Sutermeister, 102.

*5 Er hät vam hübschu Wibuvolch kei Grusu.Sutermeister, 101.


Weiberweinen.

1 An Weiberweinen, Metzgerschwören und Hundehinken darf sich niemand kehren.

Lat.: Neve puellarum lachrymis moveare caveto, ut flerent, oculos erudire suos. (Chaos, 466.)

2 Weiberweinen ist nicht weit vom Lachen.

Böhm.: Z ženského pláče smích. (Čelakovsky, 393.)

3 Weiberweinen ist Triegerey.Petri, II, 615.

Schwed.: Qvinne grät är intet ät. (Grubb, 680.)

4 Weiberweinen, truncken Bawren beten vnd Spieler schweren geschiht alls ohn andacht.Petri, II, 615.


Weiberwerk.

1 Wiywerwearke sind behänne1, neamet owwer nümmer en Enne. (Westf.)

1) Behende, leicht, bald zu thun.

*2 Es ist Weiberwerk.

Holl.: Het is alles wijfkens werk. ( Harrebomée, II, 459b.)


Weiberwille.

1 Weiberwille – Gotteswille.

2 Weiberwille und Wetter im April ändern sich gar bald und viel.Parömiakon, 881.

3 Weiberwillen ist schwer zu stillen.

Schwed.: Qvindevilla ar ond at stilla. (Grubb, 680.)


Weiberwissen.

Weiberwissen ist grosse Thorheit.

Die Tamulen halten für das weibliche Geschlecht nichts überflüssiger, als Kenntnisse. Lesen und Schreiben gilt bei einem Mädchen für ehrlos. Dies wird durch [Spaltenumbruch] das vorstehende Sprichwort ausgedrückt. Die Folge ist, dass Aberglauben, Zaubereien u. dgl. im weiblichen Geschlecht den fruchtbarsten Boden finden, und dass die Jugend von alle dem Unsinn wieder erfüllt wird. (Vgl. Steger's Ergänzungen zum Conversations-Lexikon, XII, 724.)


Weiberwitz.

1 Weiberwitz ist federleicht.Winckler, VI, 61.

2 Weiberwitz, Sonnhitz und Nadelspitz sind nicht von Dauer.Witzfunken, VIIIa, 102.


Weiberzank.

Weiberzank ist ein übler Hausgesang.

Schwed.: Qvinneträta, lychtas med wäta. (Grubb, 678.)


Weiberzorn.

1 Weiberzorn ist hefftig.Petri, II, 615.

Dän.: Ond er hor-kones vrede. (Prov. dan., 300.)

2 Weiberzorn und Waldregen fällt zweimal, erst auf die Blätter, dann auf die Erde.

3 Weibszorn wirt bas mit spot, dann mit dem stecken abgelegt.Wachter.

4 Weybeszorn bewegt den weysen nicht.Wachter.


Weiberzunge.

1 Schon manche Weiberzunge hat einen Männerhals abgeschnitten. (Ukraine.)

2 Was Weiberzungen und Hühner ausscharren, an dem ist nicht viel daran.Egerbote, 1875.

3 Weiberzung' hat nimmer Ruh', sie ist von Espenlaube.

In Frau Schnips von Jocosus Serius in der göttinger Poet. Blumenlese auf das Jahr 1782, S. 151.

4 Weiberzung ist glatt.Petri, II, 615.

5 Weiberzunge ist ein Schwert, das niemals rostet.

Die Russen: Der Mann schiesst mit dem Pfeil, das Weib mit der Zunge. (Altmann V, 101.)

Frz.: La langue des femmes est leur épée, et elles ne la laissent pas rouiller. (Bohn I, 29.)

Holl.: Vervaarlijk is der vrouwen twist, gelijk de pest, die in 't vernielen niet en mist. (Harrebomée, II, 350a.)

6 Weiberzunge ist eine Schere, schneidend oder stechend bereit zur Wehre.

7 Weiberzungen kann niemand steuern.

„Weiberzungen, o gesteht, schweigen könnt ihr nicht, eher glaub' ich, dass ein Weib ohne Zunge spricht.“ (Witzfunken, VIIa, 195.)

Böhm.: Šafránu nepřetřeš, a ženy nepřepřeš. (Čelakovsky, 394.)

Lat.: Conjuges ingent animos, linquamque domare Herculis est decimus tertius ille labor.

8 Weiberzungen und Espenlaub ist schwer in Ruhe zu bringen.

Die Russen: Man trocknet schneller einen Sumpf aus, als man ein geschwätzig Weiberzeug zum Schweigen bringt. (Altmann V, 126.)

9 Weiberzungen und Wagebalken sind in der Mitte fest und bewegen sich an beiden Enden.

10 Weiberzungen und Zeitungsblätter bringen (machen) selten gutes (schönes) Wetter.

11 Weiberzungen und Zündruthen vertreten Ein Amt.

Beide verursachen oft Feuer.


Weibig.

* Er geit uf d' Wybig.Sutermeister, 102.


Weibsbild (s. Weibsstück).

1 Ein elendes, liederliches Weibsbild spricht im hohen Tone und spielt die Spröde.Burckhardt, 428.

Bild bedeutet, wie Zimmer, Gestalt in Person, daher wird neben Weibsbild im guten Sinne auch Mannsbild gebraucht. So heisst es bei Cholevius (4, 72 u. fg.): „Wenn man (in der Rathlosigkeit) doch immer ein Weibsbild bei der Hand hätte.“ Im übeln Sinne: „Schlechte Weibsbilder. Die beiden Weibsbilder haben mich zum Narren. Das elendeste Weibsbild. Freche Weibsbilder.“

2 Ein Hurisch Weibsbild ist besser begraben als verheurath.Lehmann, 401, 61.

3 Ein Weibsbild darf man nicht hauen.

„Was wirst du der Hanne (für den angethanen Schabernack) anthun?“ (fragt der Lieutenant seinen Burschen). Und dieser antwortet: „ Entenmilch (s. d.) schlickert nicht, und ein Weibsbild darf man nicht hauen, es wird mir wol vielleicht sonst was einfallen. Geborgt ist nicht geschenkt.“ (Holtei, Eselsfresser, I, 157.)

4 Weibsbild, so redet Latein, Jungfraw, so gern trincket Wein, Stadt, so mit dem Feinde

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[[38]/0050] 6 Weiberthränen und Hundehinken sind keine Plagen von viel Tagen. Holl.: Tranen van vrouwen 't hinken van honden en de oostwind duren geene drie dagen. (Harrebomée, II, 342b.) Weibertod. Weibertod und Pferdeleben einem Hause Reichthum geben. Frz. Schweiz: Mouâ dé féna; ia dé tsavau, tinque le bouneu dé l'oshau. (Schweiz, II, 213, 31.) Weibertraum. * Es ist alter Weibertraum. Holl.: Het is een oude wijven droom. (Harrebomée, II, 459b.) Weibertreue. An Weibertreue und Wunder ist schwer glauben. Weibertrost. Weibertrost thut es nicht, es muss Mannestrost sein. In Bezug auf trauernde Witwen. Weibertröster. * Er ist ein alter Weibertröster. – Frischbier, II, 2874. Weibertugend. Weibertugend erhält leicht Flecken. Dän.: Snart er qvinder lokkede. (Prov. dan., 463.) Weibertücke. Weiber Tück ist vber alle stück. – Lehmann, 141, 37 u. 870, 40. Weibervermögen. Weibervermögen geht über alle Schulden. – Graf, 154, 100. Bei Auflösung der Ehe wird eingebrachtes Gut von des Mannes Nachlass ausgeschieden, und ist eine Minderung eingetreten, so haftet dafür des Mannes Gut vor allen andern Schulden, Miethzins u. s. w. ausgenommen. Altfries.: Wyves bödel gaet boven alle schuldeners. (Richthofen, 259, 15.) Weibervolk. 1 Vil Wybervolch und e warme-n-Ofe mache-n- eme Bur es thürs Läche (Lehen). (Solothurn.) – Schild, 100, 14; Sutermeister, 111. Viel Frauen in einer Haushaltung, die durch allerlei Geköch den Ofen stets warm erhalten, sind der ökonomische Verderb derselben. 2 Wie meh Wibervolch, wie meh Chiffel1. (Luzern.) 1) Auch Kifel; Gekeife, mit viel Wortaufwand keifen, zanken. Das Wort bezeichnet aber auch Erbsen, daher kifeln, Erbsen aushülsen. (Stalder, II, 99; Tobler, 102.) 3 Wer mit Wiibervolch und Söu zu thun het, chunnt is Geschrei. – Sutermeister, 114. *4 Er hät es Wiibervolch a der Hand. – Sutermeister, 102. *5 Er hät vam hübschu Wibuvolch kei Grusu. – Sutermeister, 101. Weiberweinen. 1 An Weiberweinen, Metzgerschwören und Hundehinken darf sich niemand kehren. Lat.: Neve puellarum lachrymis moveare caveto, ut flerent, oculos erudire suos. (Chaos, 466.) 2 Weiberweinen ist nicht weit vom Lachen. Böhm.: Z ženského pláče smích. (Čelakovsky, 393.) 3 Weiberweinen ist Triegerey. – Petri, II, 615. Schwed.: Qvinne grät är intet ät. (Grubb, 680.) 4 Weiberweinen, truncken Bawren beten vnd Spieler schweren geschiht alls ohn andacht. – Petri, II, 615. Weiberwerk. 1 Wiywerwearke sind behänne1, neamet owwer nümmer en Enne. (Westf.) 1) Behende, leicht, bald zu thun. *2 Es ist Weiberwerk. Holl.: Het is alles wijfkens werk. ( Harrebomée, II, 459b.) Weiberwille. 1 Weiberwille – Gotteswille. 2 Weiberwille und Wetter im April ändern sich gar bald und viel. – Parömiakon, 881. 3 Weiberwillen ist schwer zu stillen. Schwed.: Qvindevilla ar ond at stilla. (Grubb, 680.) Weiberwissen. Weiberwissen ist grosse Thorheit. Die Tamulen halten für das weibliche Geschlecht nichts überflüssiger, als Kenntnisse. Lesen und Schreiben gilt bei einem Mädchen für ehrlos. Dies wird durch das vorstehende Sprichwort ausgedrückt. Die Folge ist, dass Aberglauben, Zaubereien u. dgl. im weiblichen Geschlecht den fruchtbarsten Boden finden, und dass die Jugend von alle dem Unsinn wieder erfüllt wird. (Vgl. Steger's Ergänzungen zum Conversations-Lexikon, XII, 724.) Weiberwitz. 1 Weiberwitz ist federleicht. – Winckler, VI, 61. 2 Weiberwitz, Sonnhitz und Nadelspitz sind nicht von Dauer. – Witzfunken, VIIIa, 102. Weiberzank. Weiberzank ist ein übler Hausgesang. Schwed.: Qvinneträta, lychtas med wäta. (Grubb, 678.) Weiberzorn. 1 Weiberzorn ist hefftig. – Petri, II, 615. Dän.: Ond er hor-kones vrede. (Prov. dan., 300.) 2 Weiberzorn und Waldregen fällt zweimal, erst auf die Blätter, dann auf die Erde. 3 Weibszorn wirt bas mit spot, dann mit dem stecken abgelegt. – Wachter. 4 Weybeszorn bewegt den weysen nicht. – Wachter. Weiberzunge. 1 Schon manche Weiberzunge hat einen Männerhals abgeschnitten. (Ukraine.) 2 Was Weiberzungen und Hühner ausscharren, an dem ist nicht viel daran. – Egerbote, 1875. 3 Weiberzung' hat nimmer Ruh', sie ist von Espenlaube. In Frau Schnips von Jocosus Serius in der göttinger Poet. Blumenlese auf das Jahr 1782, S. 151. 4 Weiberzung ist glatt. – Petri, II, 615. 5 Weiberzunge ist ein Schwert, das niemals rostet. Die Russen: Der Mann schiesst mit dem Pfeil, das Weib mit der Zunge. (Altmann V, 101.) Frz.: La langue des femmes est leur épée, et elles ne la laissent pas rouiller. (Bohn I, 29.) Holl.: Vervaarlijk is der vrouwen twist, gelijk de pest, die in 't vernielen niet en mist. (Harrebomée, II, 350a.) 6 Weiberzunge ist eine Schere, schneidend oder stechend bereit zur Wehre. 7 Weiberzungen kann niemand steuern. „Weiberzungen, o gesteht, schweigen könnt ihr nicht, eher glaub' ich, dass ein Weib ohne Zunge spricht.“ (Witzfunken, VIIa, 195.) Böhm.: Šafránu nepřetřeš, a ženy nepřepřeš. (Čelakovsky, 394.) Lat.: Conjuges ingent animos, linquamque domare Herculis est decimus tertius ille labor. 8 Weiberzungen und Espenlaub ist schwer in Ruhe zu bringen. Die Russen: Man trocknet schneller einen Sumpf aus, als man ein geschwätzig Weiberzeug zum Schweigen bringt. (Altmann V, 126.) 9 Weiberzungen und Wagebalken sind in der Mitte fest und bewegen sich an beiden Enden. 10 Weiberzungen und Zeitungsblätter bringen (machen) selten gutes (schönes) Wetter. 11 Weiberzungen und Zündruthen vertreten Ein Amt. Beide verursachen oft Feuer. Weibig. * Er geit uf d' Wybig. – Sutermeister, 102. Weibsbild (s. Weibsstück). 1 Ein elendes, liederliches Weibsbild spricht im hohen Tone und spielt die Spröde. – Burckhardt, 428. Bild bedeutet, wie Zimmer, Gestalt in Person, daher wird neben Weibsbild im guten Sinne auch Mannsbild gebraucht. So heisst es bei Cholevius (4, 72 u. fg.): „Wenn man (in der Rathlosigkeit) doch immer ein Weibsbild bei der Hand hätte.“ Im übeln Sinne: „Schlechte Weibsbilder. Die beiden Weibsbilder haben mich zum Narren. Das elendeste Weibsbild. Freche Weibsbilder.“ 2 Ein Hurisch Weibsbild ist besser begraben als verheurath. – Lehmann, 401, 61. 3 Ein Weibsbild darf man nicht hauen. „Was wirst du der Hanne (für den angethanen Schabernack) anthun?“ (fragt der Lieutenant seinen Burschen). Und dieser antwortet: „ Entenmilch (s. d.) schlickert nicht, und ein Weibsbild darf man nicht hauen, es wird mir wol vielleicht sonst was einfallen. Geborgt ist nicht geschenkt.“ (Holtei, Eselsfresser, I, 157.) 4 Weibsbild, so redet Latein, Jungfraw, so gern trincket Wein, Stadt, so mit dem Feinde

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [38]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/50>, abgerufen am 19.03.2024.