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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 66 Von Bösen gelobt werden, heisst von Guten getadelt werden.

Dän.: At roses af onde, er saa meget som at roses for en ond gjerning. - At roses af onde er at lastes af gode. (Prov. dan., 480.)

67 Was den Bösen gutes widerfehrt, sich zletst in gross trauern verkehrt. - Loci comm., 91.

Lat.: Saepe mali florent, ut post ea gaudia plorent.

68 Wenn ein Böser den Andern führt, fallen sie beide in die Grube.

Böhm.: Zly a nepravy se vodili, a oba se v jamu svalili. (Celakovsky, 33.)

69 Wer dem Bösen wohlthut, thut ihm unrecht.

Dän.: Fromhed imod de onde er ondskab imod de onde. (Prov. dan., 201.)

70 Wer den Bösen dient, bekommt übeln Lohn.

Holl.: Die de kwadden dient, krijgt kwaden loon. (Harrebomee, I, 459a.)

71 Wer die Bösen straft, stärckt (stützt, unterstützt) die Guten.

Holl.: Die de kwaden straffen, houden de goeden in rust en eer. (Harrebomee, I, 459b.)


Böseres.

3 Es ist nichts böseres als spanische Freundschaft und Hurenliebe. - Opel, 387.


Boshaft.

*2 Boshaft wie ein Franzose.

Frz.: Le francois ne malin. (Illustrirte Zeitung, 1447.)

*3 Boshaft wie eine alte Jungfer. - Spindler, Bastard, IV, 84.


Bosheit.

5 Holl.: Laat uwe kwaadaardigheid niet boven uwe wijsheid gaan. (Harrebomee, I, 461b.)

27 Mhd.: Wer da bosheit sewet mit recht er alle bosheit mevet. (Morelf.) (Zingerle, 126.)

33 Bosheit kommt vor den Jahren.

It.: La malizia viene avanti gli anni. (Giani, 975.)

34 Bossheit zwingt, gut Recht zu machen. - Petri, II, 51.

35 Die Bosheit ergänzt das Alter. - Graf, 291, 38.

Jugend allein macht nicht straflos, wenn das Vermögen, Gutes und Böses zu unterscheiden, vorhanden ist, weil, was dem Alter an Klugheit und Erfahrung abgeht, durch Bosheit ersetzt werde.

36 Die Bosheit ist immer bedeckt.

Sucht sich zu verbergen. Bei Tunnicius (226): De bosheit is al bedecket. (Melle litus mucro sunt et mellita venena.)

37 Die Bossheit nimbt offt der Frombkeit rock, das man eins vors ander nicht erkennen kan. - Lehmann, 337, 69.

38 Gebrauch alle Bossheit auff Erden, predige vnd bekenne Christum, so bleibest bei Ehre vnd Würden. - Petri, III, 6.

39 In der Bossheit sind alle Menschen gleich, aber jeder bringt seine auff eine sonderbare Form zum Marckt. - Lehmann, 329, 70.

40 Keine Bosheit kommt der Bosheit verkehrter Ordensleute gleich. - Klosterspiegel, 42, 10.

41 Mit Bossheit gewinnt man auch oft Ruhm. - Petri, III, 9.

42 Nichts kan dich mehr in bossheit fellen, dan so du hast boshafften gesellen.

Lat.: Per prauum socium uir uenit in uitium. (Loci comm., 31.)

43 Wo die Bosheit Gast ist, da ist der Teufel Wirth. - Wirth, I, 58.

44 Zuletst hat bossheit Galgenrew, merk' auf Historien alt vnd new. - Henisch, 1337, 9.

*45 Ar möcht sich vor Bausst in' Orsch beissen, wenn ar og könnde.

Er möchte sich vor Bosheit (Zorn, Rachgier) in den Arsch beissen, wenn er nur könnte.

*46 Du weissest vor bossheit nit, wo dir die oren ston. - Fischart, Gesch. in Kloster IV, 925.

*47 Vor Bosheit kannst du nicht genesen. - Frischbier, I, 4334.


Boss.

* A Boss passire.

Einen Misgriff machen, ein kleines Unglück haben, auch um ein Mislingen, einen Vorwurf der Ungeschicklichkeit, der Unachtsamkeit, der Nachlässigkeit auszudrücken.


[Spaltenumbruch]
Bossler.

* Er ist a rechter Bossler. (Ulm.)


Bost.

So lang der Bost gahd, blibts Wetter gut.

(S. Regen 110.) - Ausland, 1872, Nr. 25, S. 599.


Bote.

4 Dän.: Den hinkende post kommer gjerne efter, og siger sandhed. (Prov. dan., 457.)

10 Jüdisch-deutsch in Warschau: A fauler Scheluech (Bote) gefind't alle Terügim (Ausflüchte). Um einen Gang nicht machen zu müssen, ersinnt ein solcher Bote alle erdenklichen Vorwände, was ihm den Ruf eines halben Propheten eingetragen hat.

13 Die Osmanen sagen: Lass den Burschen das Obst holen, du aber selbst gehe hinter drein. (Schlechta, 88.)

21 Frz.: Il faut attendre le boiteux. (Gaal, 360.)

27 Boten und Ambassaden sind aller Orten frei. - Graf, 530, 370.

Bei allen gebildeten Völkern haben von je die Gesandten für unverletzlich gegolten.

Holl.: Boden en ambassaden zijn op alle plaatsen vrij. (Harrebomee, I, 64b.)

28 Der Bote kann nicht entgelten, was im Briefe steht.

Dän.: Budskab maae jeg baere ansvar jeg ey vaelge. (Prov. dan., 94.)

29 Der Bote kann seinen Auftrag noch so gut bestellen, aber was für Antwort (Bescheid) er erhalten wird, kann er nicht wissen.

Lat.: Jussa queofari responsis non dominari. (Reuterdahl, 464.)

Schwed.: Budskap ma jak frambaera answar ma jak ey walda. (Reuterdahl, 464.)

30 Der Bote steht für zwei. - Graf, 418, 136.

Das Zeugniss des Gerichtsboten hatte volle Beweiskraft (s. Frone) aber nur bezüglich der Ladung; in andern Stücken konnte er häufig gar kein Zeugniss ablegen, oder es hatte wenigstens keine grössere Beweiskraft als das eines andern Zeugen.

Mhd.: Der bote steit vor Zwene. (Thöningen, 320.)

31 Der getreue Bote frägt des Kaisers Wahrheit. - Graf, 414, 104.

Der Richter als Diener oder Bote des Kaisers (Staatsoberhaupt) soll Recht sprechen, aber nicht selbst Recht theilen, sondern die Schöffen fragen, d. h. sie das Recht suchen oder schöpfen lassen.

Mhd.: Der getrouwe bode sal dez keisers warheyt fragen. (Senkenberg, I, 11.)

32 Der hinkende Bote sagt die Wahrheit. - Lehmann, 451, 3.

33 Drei gewisse Boten seindt des Todtes ehe er kombt: der Artzt, Wen der Wein nicht schmeckt vnd die Speise nicht. - Ottow's, Ms.

34 Durch Boten wird der Wolf nicht fett. - Frischbier, I, 4246.

Poln.: Przez posly niebedzie wilk tlusty.

35 Ein Bot kan vnmiss werben. - Petri, II, 172.

36 Ein lahmer Bote und ein stummer Advokat machen wenig Staat.

Jüdisch-deutsch: A luhmer Schelüjech (Bote) ün a stümmer Schtadlen (Fürsprecher). Ein hinkender Bote und ein stummer Anwalt. Beide passen nicht für ihren Beruf.

37 Es ist kein Bote so gut als des Herrn eigner Hut.

It.: Non e piu bel messo che si stesso. (Giani, 1062.)

38 Hernach kam der hinkende Bote mit halben Armen und halben Beinen. - Schottel, 1117b.

*39 Er geht für andere Boten, und pflückt für sich die Schoten.

Dän.: Mangen gaaer en anders bud, og rygter sit eget aerinde. (Prov. dan., 93.)


Botenlohn.

*2 Es gehet zu viel auffs Botenlohn.

"Auch hat noch keiner Antwort wiederbracht, sagte mein Vater, da ihn sein Kaplan fragte, warum er seiner Freunde Seelen nichts gutes nachthun lasse." (Mathesius, Leichpredigten, 194b.)


Botschaft.

1 Poln.: Do dobrego trudno o klusaka, a do zlego jedno chodniczek jak tu byl. (Celakovsky, 31.)

5 Lat.: Nemo hunc amat, qui verba nuntiat mala. (Binder II, 2043; Eiselein, 90.)

8 Dän.: Han banker dristig paa, som baer godt budskal. (Prov. dan., 46.)

9 "Wer böse botschafft bringen thut, ob er nicht eilt, kompt doch frü gnug." (Loci comm., 145.)

Engl.: Ill news comes apace. (Marin, 11.)

Frz.: Trop tot vient a la porte, qui triste nouvelle apporte.

It.: Le cattive nuove volano.

Schwed.: Elakt budskap kommer alltid tids nog. (Marin, 11.)

[Spaltenumbruch] 66 Von Bösen gelobt werden, heisst von Guten getadelt werden.

Dän.: At roses af onde, er saa meget som at roses for en ond gjerning. – At roses af onde er at lastes af gode. (Prov. dan., 480.)

67 Was den Bösen gutes widerfehrt, sich zletst in gross trauern verkehrt.Loci comm., 91.

Lat.: Saepe mali florent, ut post ea gaudia plorent.

68 Wenn ein Böser den Andern führt, fallen sie beide in die Grube.

Böhm.: Zlý a nepravý se vodili, a oba se v jámu svalili. (Čelakovský, 33.)

69 Wer dem Bösen wohlthut, thut ihm unrecht.

Dän.: Fromhed imod de onde er ondskab imod de onde. (Prov. dan., 201.)

70 Wer den Bösen dient, bekommt übeln Lohn.

Holl.: Die de kwadden dient, krijgt kwaden loon. (Harrebomée, I, 459a.)

71 Wer die Bösen straft, stärckt (stützt, unterstützt) die Guten.

Holl.: Die de kwaden straffen, houden de goeden in rust en eer. (Harrebomée, I, 459b.)


Böseres.

3 Es ist nichts böseres als spanische Freundschaft und Hurenliebe.Opel, 387.


Boshaft.

*2 Boshaft wie ein Franzose.

Frz.: Le françois né malin. (Illustrirte Zeitung, 1447.)

*3 Boshaft wie eine alte Jungfer.Spindler, Bastard, IV, 84.


Bosheit.

5 Holl.: Laat uwe kwaadaardigheid niet boven uwe wijsheid gaan. (Harrebomée, I, 461b.)

27 Mhd.: Wer dâ bosheit sèwet mit recht er alle bôsheit mêvet. (Morelf.) (Zingerle, 126.)

33 Bosheit kommt vor den Jahren.

It.: La malizia viene avanti gli anni. (Giani, 975.)

34 Bossheit zwingt, gut Recht zu machen.Petri, II, 51.

35 Die Bosheit ergänzt das Alter.Graf, 291, 38.

Jugend allein macht nicht straflos, wenn das Vermögen, Gutes und Böses zu unterscheiden, vorhanden ist, weil, was dem Alter an Klugheit und Erfahrung abgeht, durch Bosheit ersetzt werde.

36 Die Bosheit ist immer bedeckt.

Sucht sich zu verbergen. Bei Tunnicius (226): De bosheit is al bedecket. (Melle litus mucro sunt et mellita venena.)

37 Die Bossheit nimbt offt der Frombkeit rock, das man eins vors ander nicht erkennen kan.Lehmann, 337, 69.

38 Gebrauch alle Bossheit auff Erden, predige vnd bekenne Christum, so bleibest bei Ehre vnd Würden.Petri, III, 6.

39 In der Bossheit sind alle Menschen gleich, aber jeder bringt seine auff eine sonderbare Form zum Marckt.Lehmann, 329, 70.

40 Keine Bosheit kommt der Bosheit verkehrter Ordensleute gleich.Klosterspiegel, 42, 10.

41 Mit Bossheit gewinnt man auch oft Ruhm.Petri, III, 9.

42 Nichts kan dich mehr in bossheit fellen, dan so du hast boshafften gesellen.

Lat.: Per prauum socium uir uenit in uitium. (Loci comm., 31.)

43 Wo die Bosheit Gast ist, da ist der Teufel Wirth.Wirth, I, 58.

44 Zuletst hat bossheit Galgenrew, merk' auf Historien alt vnd new.Henisch, 1337, 9.

*45 Ar möcht sich vor Bûsst in' Orsch beissen, wenn ar og könnde.

Er möchte sich vor Bosheit (Zorn, Rachgier) in den Arsch beissen, wenn er nur könnte.

*46 Du weissest vor bossheit nit, wo dir die oren ston.Fischart, Gesch. in Kloster IV, 925.

*47 Vor Bosheit kannst du nicht genesen.Frischbier, I, 4334.


Boss.

* A Boss passire.

Einen Misgriff machen, ein kleines Unglück haben, auch um ein Mislingen, einen Vorwurf der Ungeschicklichkeit, der Unachtsamkeit, der Nachlässigkeit auszudrücken.


[Spaltenumbruch]
Bossler.

* Er ist a rechter Bossler. (Ulm.)


Bost.

So lang der Bost gahd, blibts Wetter gut.

(S. Regen 110.) – Ausland, 1872, Nr. 25, S. 599.


Bote.

4 Dän.: Den hinkende post kommer gjerne efter, og siger sandhed. (Prov. dan., 457.)

10 Jüdisch-deutsch in Warschau: A fauler Scheluech (Bote) gefind't alle Terügim (Ausflüchte). Um einen Gang nicht machen zu müssen, ersinnt ein solcher Bote alle erdenklichen Vorwände, was ihm den Ruf eines halben Propheten eingetragen hat.

13 Die Osmanen sagen: Lass den Burschen das Obst holen, du aber selbst gehe hinter drein. (Schlechta, 88.)

21 Frz.: Il faut attendre le boiteux. (Gaal, 360.)

27 Boten und Ambassaden sind aller Orten frei.Graf, 530, 370.

Bei allen gebildeten Völkern haben von je die Gesandten für unverletzlich gegolten.

Holl.: Boden en ambassaden zijn op alle plaatsen vrij. (Harrebomée, I, 64b.)

28 Der Bote kann nicht entgelten, was im Briefe steht.

Dän.: Budskab maae jeg baere ansvar jeg ey vaelge. (Prov. dan., 94.)

29 Der Bote kann seinen Auftrag noch so gut bestellen, aber was für Antwort (Bescheid) er erhalten wird, kann er nicht wissen.

Lat.: Jussa queofari responsis non dominari. (Reuterdahl, 464.)

Schwed.: Budskap ma jak frambaera answar ma jak ey walda. (Reuterdahl, 464.)

30 Der Bote steht für zwei.Graf, 418, 136.

Das Zeugniss des Gerichtsboten hatte volle Beweiskraft (s. Frone) aber nur bezüglich der Ladung; in andern Stücken konnte er häufig gar kein Zeugniss ablegen, oder es hatte wenigstens keine grössere Beweiskraft als das eines andern Zeugen.

Mhd.: Der bote steit vor Zwene. (Thöningen, 320.)

31 Der getreue Bote frägt des Kaisers Wahrheit.Graf, 414, 104.

Der Richter als Diener oder Bote des Kaisers (Staatsoberhaupt) soll Recht sprechen, aber nicht selbst Recht theilen, sondern die Schöffen fragen, d. h. sie das Recht suchen oder schöpfen lassen.

Mhd.: Der getrouwe bode sal dez keisers warheyt fragen. (Senkenberg, I, 11.)

32 Der hinkende Bote sagt die Wahrheit.Lehmann, 451, 3.

33 Drei gewisse Boten seindt des Todtes ehe er kombt: der Artzt, Wen der Wein nicht schmeckt vnd die Speise nicht.Ottow's, Ms.

34 Durch Boten wird der Wolf nicht fett.Frischbier, I, 4246.

Poln.: Przez posły niebędzie wilk tłusty.

35 Ein Bot kan vnmiss werben.Petri, II, 172.

36 Ein lahmer Bote und ein stummer Advokat machen wenig Staat.

Jüdisch-deutsch: A luhmer Schelüjech (Bote) ün a stümmer Schtadlen (Fürsprecher). Ein hinkender Bote und ein stummer Anwalt. Beide passen nicht für ihren Beruf.

37 Es ist kein Bote so gut als des Herrn eigner Hut.

It.: Non è più bel messo che si stesso. (Giani, 1062.)

38 Hernach kam der hinkende Bote mit halben Armen und halben Beinen.Schottel, 1117b.

*39 Er geht für andere Boten, und pflückt für sich die Schoten.

Dän.: Mangen gaaer en anders bud, og rygter sit eget aerinde. (Prov. dan., 93.)


Botenlohn.

*2 Es gehet zu viel auffs Botenlohn.

„Auch hat noch keiner Antwort wiederbracht, sagte mein Vater, da ihn sein Kaplan fragte, warum er seiner Freunde Seelen nichts gutes nachthun lasse.“ (Mathesius, Leichpredigten, 194b.)


Botschaft.

1 Poln.: Do dobrego trudno o kłusaka, a do złego jedno chodniczek jak tu był. (Čelakovský, 31.)

5 Lat.: Nemo hunc amat, qui verba nuntiat mala. (Binder II, 2043; Eiselein, 90.)

8 Dän.: Han banker dristig paa, som baer godt budskal. (Prov. dan., 46.)

9 „Wer böse botschafft bringen thut, ob er nicht eilt, kompt doch frü gnug.“ (Loci comm., 145.)

Engl.: Ill news comes apace. (Marin, 11.)

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[[520]/0532] 66 Von Bösen gelobt werden, heisst von Guten getadelt werden. Dän.: At roses af onde, er saa meget som at roses for en ond gjerning. – At roses af onde er at lastes af gode. (Prov. dan., 480.) 67 Was den Bösen gutes widerfehrt, sich zletst in gross trauern verkehrt. – Loci comm., 91. Lat.: Saepe mali florent, ut post ea gaudia plorent. 68 Wenn ein Böser den Andern führt, fallen sie beide in die Grube. Böhm.: Zlý a nepravý se vodili, a oba se v jámu svalili. (Čelakovský, 33.) 69 Wer dem Bösen wohlthut, thut ihm unrecht. Dän.: Fromhed imod de onde er ondskab imod de onde. (Prov. dan., 201.) 70 Wer den Bösen dient, bekommt übeln Lohn. Holl.: Die de kwadden dient, krijgt kwaden loon. (Harrebomée, I, 459a.) 71 Wer die Bösen straft, stärckt (stützt, unterstützt) die Guten. Holl.: Die de kwaden straffen, houden de goeden in rust en eer. (Harrebomée, I, 459b.) Böseres. 3 Es ist nichts böseres als spanische Freundschaft und Hurenliebe. – Opel, 387. Boshaft. *2 Boshaft wie ein Franzose. Frz.: Le françois né malin. (Illustrirte Zeitung, 1447.) *3 Boshaft wie eine alte Jungfer. – Spindler, Bastard, IV, 84. Bosheit. 5 Holl.: Laat uwe kwaadaardigheid niet boven uwe wijsheid gaan. (Harrebomée, I, 461b.) 27 Mhd.: Wer dâ bosheit sèwet mit recht er alle bôsheit mêvet. (Morelf.) (Zingerle, 126.) 33 Bosheit kommt vor den Jahren. It.: La malizia viene avanti gli anni. (Giani, 975.) 34 Bossheit zwingt, gut Recht zu machen. – Petri, II, 51. 35 Die Bosheit ergänzt das Alter. – Graf, 291, 38. Jugend allein macht nicht straflos, wenn das Vermögen, Gutes und Böses zu unterscheiden, vorhanden ist, weil, was dem Alter an Klugheit und Erfahrung abgeht, durch Bosheit ersetzt werde. 36 Die Bosheit ist immer bedeckt. Sucht sich zu verbergen. Bei Tunnicius (226): De bosheit is al bedecket. (Melle litus mucro sunt et mellita venena.) 37 Die Bossheit nimbt offt der Frombkeit rock, das man eins vors ander nicht erkennen kan. – Lehmann, 337, 69. 38 Gebrauch alle Bossheit auff Erden, predige vnd bekenne Christum, so bleibest bei Ehre vnd Würden. – Petri, III, 6. 39 In der Bossheit sind alle Menschen gleich, aber jeder bringt seine auff eine sonderbare Form zum Marckt. – Lehmann, 329, 70. 40 Keine Bosheit kommt der Bosheit verkehrter Ordensleute gleich. – Klosterspiegel, 42, 10. 41 Mit Bossheit gewinnt man auch oft Ruhm. – Petri, III, 9. 42 Nichts kan dich mehr in bossheit fellen, dan so du hast boshafften gesellen. Lat.: Per prauum socium uir uenit in uitium. (Loci comm., 31.) 43 Wo die Bosheit Gast ist, da ist der Teufel Wirth. – Wirth, I, 58. 44 Zuletst hat bossheit Galgenrew, merk' auf Historien alt vnd new. – Henisch, 1337, 9. *45 Ar möcht sich vor Bûsst in' Orsch beissen, wenn ar og könnde. Er möchte sich vor Bosheit (Zorn, Rachgier) in den Arsch beissen, wenn er nur könnte. *46 Du weissest vor bossheit nit, wo dir die oren ston. – Fischart, Gesch. in Kloster IV, 925. *47 Vor Bosheit kannst du nicht genesen. – Frischbier, I, 4334. Boss. * A Boss passire. Einen Misgriff machen, ein kleines Unglück haben, auch um ein Mislingen, einen Vorwurf der Ungeschicklichkeit, der Unachtsamkeit, der Nachlässigkeit auszudrücken. Bossler. * Er ist a rechter Bossler. (Ulm.) Bost. So lang der Bost gahd, blibts Wetter gut. (S. Regen 110.) – Ausland, 1872, Nr. 25, S. 599. Bote. 4 Dän.: Den hinkende post kommer gjerne efter, og siger sandhed. (Prov. dan., 457.) 10 Jüdisch-deutsch in Warschau: A fauler Scheluech (Bote) gefind't alle Terügim (Ausflüchte). Um einen Gang nicht machen zu müssen, ersinnt ein solcher Bote alle erdenklichen Vorwände, was ihm den Ruf eines halben Propheten eingetragen hat. 13 Die Osmanen sagen: Lass den Burschen das Obst holen, du aber selbst gehe hinter drein. (Schlechta, 88.) 21 Frz.: Il faut attendre le boiteux. (Gaal, 360.) 27 Boten und Ambassaden sind aller Orten frei. – Graf, 530, 370. Bei allen gebildeten Völkern haben von je die Gesandten für unverletzlich gegolten. Holl.: Boden en ambassaden zijn op alle plaatsen vrij. (Harrebomée, I, 64b.) 28 Der Bote kann nicht entgelten, was im Briefe steht. Dän.: Budskab maae jeg baere ansvar jeg ey vaelge. (Prov. dan., 94.) 29 Der Bote kann seinen Auftrag noch so gut bestellen, aber was für Antwort (Bescheid) er erhalten wird, kann er nicht wissen. Lat.: Jussa queofari responsis non dominari. (Reuterdahl, 464.) Schwed.: Budskap ma jak frambaera answar ma jak ey walda. (Reuterdahl, 464.) 30 Der Bote steht für zwei. – Graf, 418, 136. Das Zeugniss des Gerichtsboten hatte volle Beweiskraft (s. Frone) aber nur bezüglich der Ladung; in andern Stücken konnte er häufig gar kein Zeugniss ablegen, oder es hatte wenigstens keine grössere Beweiskraft als das eines andern Zeugen. Mhd.: Der bote steit vor Zwene. (Thöningen, 320.) 31 Der getreue Bote frägt des Kaisers Wahrheit. – Graf, 414, 104. Der Richter als Diener oder Bote des Kaisers (Staatsoberhaupt) soll Recht sprechen, aber nicht selbst Recht theilen, sondern die Schöffen fragen, d. h. sie das Recht suchen oder schöpfen lassen. Mhd.: Der getrouwe bode sal dez keisers warheyt fragen. (Senkenberg, I, 11.) 32 Der hinkende Bote sagt die Wahrheit. – Lehmann, 451, 3. 33 Drei gewisse Boten seindt des Todtes ehe er kombt: der Artzt, Wen der Wein nicht schmeckt vnd die Speise nicht. – Ottow's, Ms. 34 Durch Boten wird der Wolf nicht fett. – Frischbier, I, 4246. Poln.: Przez posły niebędzie wilk tłusty. 35 Ein Bot kan vnmiss werben. – Petri, II, 172. 36 Ein lahmer Bote und ein stummer Advokat machen wenig Staat. Jüdisch-deutsch: A luhmer Schelüjech (Bote) ün a stümmer Schtadlen (Fürsprecher). Ein hinkender Bote und ein stummer Anwalt. Beide passen nicht für ihren Beruf. 37 Es ist kein Bote so gut als des Herrn eigner Hut. It.: Non è più bel messo che si stesso. (Giani, 1062.) 38 Hernach kam der hinkende Bote mit halben Armen und halben Beinen. – Schottel, 1117b. *39 Er geht für andere Boten, und pflückt für sich die Schoten. Dän.: Mangen gaaer en anders bud, og rygter sit eget aerinde. (Prov. dan., 93.) Botenlohn. *2 Es gehet zu viel auffs Botenlohn. „Auch hat noch keiner Antwort wiederbracht, sagte mein Vater, da ihn sein Kaplan fragte, warum er seiner Freunde Seelen nichts gutes nachthun lasse.“ (Mathesius, Leichpredigten, 194b.) Botschaft. 1 Poln.: Do dobrego trudno o kłusaka, a do złego jedno chodniczek jak tu był. (Čelakovský, 31.) 5 Lat.: Nemo hunc amat, qui verba nuntiat mala. (Binder II, 2043; Eiselein, 90.) 8 Dän.: Han banker dristig paa, som baer godt budskal. (Prov. dan., 46.) 9 „Wer böse botschafft bringen thut, ob er nicht eilt, kompt doch frü gnug.“ (Loci comm., 145.) Engl.: Ill news comes apace. (Marin, 11.) Frz.: Trop tôt vient à la porte, qui triste nouvelle apporte. It.: Le cattive nuove volano. Schwed.: Elakt budskap kommer alltid tids nog. (Marin, 11.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [520]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/532>, abgerufen am 19.03.2024.