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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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Brechen.

8 So oft gebrochen, so oft gegolten. - Graf, 320, 228.

Mhd.: So dick gebrochen, so dick gegulden. (Grimm, Weisth., III, 9.)

9 Wer bricht, bricht für sich selber. - Graf, 298, 93; Schauberg, I, 22.

10 Wer bricht, gebe Geld. - Graf, 320, 227.

Wer ein Gesetz verletzt, hat Strafe zu zahlen: "der da gebricht, der gebe gelt." (Hartknoch, 568, 13.)

11 Wie oft man bricht, so oft hat der Richter sein Gewette. - Graf, 322, 274.

Jede Gesetzverletzung hat Strafgebühren für den Richter zur Folge.

Mhd.: Wie dicke man bricht, so ofte hat der richter sein gewette. (Daniels, Rechtsdenkmäler des deutschen Mittelalters.)

*12 Dat breckt wei Dreck (auch Grott). - Frischbier, II, 417-418.

*13 Den will ich brechen und machen. (Oberösterr.)

D. h. dem bin ich an Kraft, besonders physischer, weit überlegen.

*14 Er bricht nichts, er macht nichts. (Niederösterr.)

Von jemand, der alles gehen lässt, wie es geht.


Bredleben.

* Sie ist von Bredleben. (Niederösterr.)

Von einer weiblichen Person mit flacher Brust. (S. Glattau: Glatt wie ein Bret.)


Bredouille.

* Einen in die (der) Bredulge bringen (kommen, sein). - Frischbier, II, 420.


Brehna.

* In Brehne1, da dicht't mer scheene. - Kladderadatsch 1875, Nr. 24, S. 3b, Beil.

1) Kleine Stadt im Regierungs-Bezirk Merseburg, Kreis Bitterfeld.


Bregenkasten.

* Ich will dich über den Bregenkasten (Gehirnkasten) hauen. - Grimm, II, 353.


Brei.

11 Holl.: Het meel soo veel als duysend pondt, en stopt niet eenen klappersmont. (Cats, 265.)

25 Holl.: Men moet zijne pap nog erst kraamen. (Harrebomee, II, 171b.)

43 Schwed.: När det regnar wälling, sa är skeden borta. (Marin, 21.)

44 Die Russen: Wenn es Koth regnet, stehet mein Eimer unter dem Dache (Traufe), regnet es Gold, steht er im Stall. (Altmann VI, 426.)

58 Lat.: Os sublinere. (Plautus.) (Philippi, II, 78; Hanzely, 136.)

59 Holl.: De pop is geheel vezzonten. (Harrebomee, II, 171b.)

75 Holl.: Hij kookt twederlei pap in eenen pot. (Harrebomee, II, 171a.)

76 Alten Brei muss man nicht aufwärmen. - Schlechta, 419.

77 Brei on nuscht dabei, Sopp on nuscht drop. (Dönhoffstädt.) - Frischbier, II, 421.

Mit Bezug auf eine magere Mahlzeit.

78 Diar hab Brei mae, saaket völ van Graat. (Nordfries.) - Johannsen, 82.

Wer gern Brei mag, spricht viel von Grütze.

79 Hast du den Brei dir selbst geblasen, bring den Napf keinem Vielfrass unter die Nasen.

Holl.: Kunt gij zelf wo papje blazen, laat daar geen Schokkebast aan aazen. (Harrebomee, II, 171a.)

80 Man muss den Brei essen, wie er gekocht ist.

Holl.: Men moet de pap eten, zoo als ze gekookt is, al is ze niet gaar en aangebrand. (Harrebomee, II, 171b.)

81 So äs de Brei upgiewen is, so mott man en auk friäten. (Münster.) - Firmenich, I, 297, 3.

82 Wenn der Brei kalt in die Schüssel kommt, dann kann sich niemand das Maul daran verbrennen.

83 Wenn der Brei nicht heiss ist, braucht man ihn nicht zu blasen.

Holl.: Wiens pap niet heet is, die behoefs ze niet te koelen. (Harrebomee, II, 171b.)

84 Wer den Brei sich selber blasen kann, wende sich nicht an fremden Mann.

Holl.: Zoo gij uw, papje blazen kondt, gebruck deen nooit een' vreemden mond. (Harrebomee, II, 171b.)

85 Wer den Brei verschüttet hat, kann nicht alles wieder aufraffen.

Holl.: Die zijne pap gestört heeft, kan niet alles weder oprapen. (Harrebomee, II, 171b.)

[Spaltenumbruch] 86 Wer gern Brei isst, spricht viel von Graupen.

Altfries.: Dear hold Brii mei, snakket fool fan Groett. (Hansen, 8.)

87 Wer sich am Brei verbrannt die Zunge, bläset selber kalte Milch aus voller Lunge. - Sanders, 93.

*88 Brei stehlen.

"Es ist dies ein Brauch in Oberösterreich, der mit der Hararbeit (Haar = Flachs) in Verbindung steht, und in verschiedenen Gegenden verschieden geübt wird. Das Gemeinsame aber besteht darin, dass ein Bursche oder ein Mädchen aus der Nachbarschaft sich in ein Haus begibt, wo eben >Haar< (Flachs) gerüffelt wird, dort etwas Brei oder Schmelzkop erhält oder stiehlt, damit sich zu den Rüfflern begibt und von ihnen im Wettlauf verfolgt wird. Wird er (es) eingeholt, so muss er (es) mit arbeiten, oder es werden ihm verschiedene Possen angethan." (Baumgarten.)

*89 De Brei mam Sabel krit hun. - Dicks, II, 6.

*90 Den Brei anrichten.

"Dieser Hadrianus (Papst Hadrian III, 885) war so künn vnd mütig, dz er d' erste den Brey so heiss anrichtete, daran seine Vorfaren so lange gekocht hatten. Nemlich, sobaldt er Bapst ward, machte er ein Gesetz u. s. w." (Nigrin, 318.)

*91 Den Brei essen, den ein anderer eingerührt hat. - Gotthelf, Jakob, 112.

*92 Den Brey im Munde herumb werffen. - Herberger, I, 220.

*93 Einem den Brei in den Mund geben.

Holl.: Jemand de pap in den mond geven. (Harrebomee, II, 171a.)

*94 Einen zu Brei (Mus) hauen.

*95 Em de Brei dreen. - Dicks, II, 6.

*96 Er blumpt in Brey am Tisch wacker, gleich wie ein Saw in 'n Rübenacker. - Eyering, II, 334.

*97 Er hat den Brei hinunter geschluckt.

Holl.: Hij heeft de pop gogeten.

*98 Er isset keinen Brey, denn den er gekocht vnd angericht.

"Meinet, er sey alleine klug, weyse vnd gelehrt." (Mathesy, 137b.)

*99 Er muss den Brei auskochen.

*100 Er wendet sich um den Brei herum, wie eine verbrannte Katze. - Volksgarten, Berlin 1864, Nr. 37, S. 564.

Wenn man mit Rückhalt spricht, nicht Ja und Nein sagt.

*101 Er wolt gern Brey essen. - Eyering, II, 473.

*102 Ich mus Brey essen, so beiss ich kein Zeen aus. - Eyering, III, 59.

*103 Ich will ihn zu Brei kochen, wie confiscirte Zeitungen. - Niederschlesische Zeitung, 1869, Nr. 225.


Breimaul.

* Er ist ein Breimaul. - Frischbier, II, 422.

Spricht undeutlich, redet wenig oder schwerfällig und unfreundlich.


Breinhochzeit.

* Es ist eine Breinhochzeit. (Oberösterr.)

So nennt man im "Obern Mühlviertel" eine Hochzeit ohne Tanz.


Breinwurst.

* Du bist eine heikliche Breinwurst. (Steiermark.)

Brein ist geschrotene Hirse.


Breisach.

Breisach ist des heiligen römischen Reichs Hauptkissen. - Deutsche Romanzeitung, 3. Jahrg., Nr. 41, S. 391.

Ist eine starke Festung.


Breit.

*12 De geit so breit wie en Wandlaus. (Wolfenbüttel.)

*13 Diar komt niks tu briad föör ham. - Johannsen, 15, 11; für Amrum: Haupt, VIII, 364, 213.

Es kommt nichts zu breit für ihn; es wird nichts erübrigt.

*14 Diärdt breed hed', di kjendt uk bred hinge let. (Sylt.) - Haupt, VIII, 351, 14.

*15 Er macht si so breit wie en-n Wannenmacher. (Solothurn.) - Schild, 71, 172.

*16 Ha möckt sich bret ass de Padd in 'n Moandschein. - Schlingmann, 1114.

*17 Se es so bret as de meske te Stipel. (Iserlohn.) - Woeste, 89, 168.


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Brechen.

8 So oft gebrochen, so oft gegolten.Graf, 320, 228.

Mhd.: So dick gebrochen, so dick gegulden. (Grimm, Weisth., III, 9.)

9 Wer bricht, bricht für sich selber.Graf, 298, 93; Schauberg, I, 22.

10 Wer bricht, gebe Geld.Graf, 320, 227.

Wer ein Gesetz verletzt, hat Strafe zu zahlen: „der da gebricht, der gebe gelt.“ (Hartknoch, 568, 13.)

11 Wie oft man bricht, so oft hat der Richter sein Gewette.Graf, 322, 274.

Jede Gesetzverletzung hat Strafgebühren für den Richter zur Folge.

Mhd.: Wie dicke man bricht, so ofte hat der richter sein gewette. (Daniels, Rechtsdenkmäler des deutschen Mittelalters.)

*12 Dat breckt wî Dreck (auch Grott).Frischbier, II, 417-418.

*13 Den will ich brechen und machen. (Oberösterr.)

D. h. dem bin ich an Kraft, besonders physischer, weit überlegen.

*14 Er bricht nichts, er macht nichts. (Niederösterr.)

Von jemand, der alles gehen lässt, wie es geht.


Bredleben.

* Sie ist von Bredleben. (Niederösterr.)

Von einer weiblichen Person mit flacher Brust. (S. Glattau: Glatt wie ein Bret.)


Bredouille.

* Einen in die (der) Bredulge bringen (kommen, sein).Frischbier, II, 420.


Brehna.

* In Brehne1, da dicht't mer scheene.Kladderadatsch 1875, Nr. 24, S. 3b, Beil.

1) Kleine Stadt im Regierungs-Bezirk Merseburg, Kreis Bitterfeld.


Bregenkasten.

* Ich will dich über den Bregenkasten (Gehirnkasten) hauen.Grimm, II, 353.


Brei.

11 Holl.: Het meel soo veel als duysend pondt, en stopt niet eenen klappersmont. (Cats, 265.)

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44 Die Russen: Wenn es Koth regnet, stehet mein Eimer unter dem Dache (Traufe), regnet es Gold, steht er im Stall. (Altmann VI, 426.)

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59 Holl.: De pop is geheel vezzonten. (Harrebomée, II, 171b.)

75 Holl.: Hij kookt twederlei pap in éénen pot. (Harrebomée, II, 171a.)

76 Alten Brei muss man nicht aufwärmen.Schlechta, 419.

77 Brî on nuscht dabî, Sopp on nuscht drop. (Dönhoffstädt.) – Frischbier, II, 421.

Mit Bezug auf eine magere Mahlzeit.

78 Diar hab Brei mâe, saâket völ vân Graat. (Nordfries.) – Johannsen, 82.

Wer gern Brei mag, spricht viel von Grütze.

79 Hast du den Brei dir selbst geblasen, bring den Napf keinem Vielfrass unter die Nasen.

Holl.: Kunt gij zelf wo papje blazen, laat daar geen Schokkebast aan aazen. (Harrebomée, II, 171a.)

80 Man muss den Brei essen, wie er gekocht ist.

Holl.: Men moet de pap eten, zoo als ze gekookt is, al is ze niet gaar en aangebrand. (Harrebomée, II, 171b.)

81 So äs de Brî upgiewen is, so mott man en auk friäten. (Münster.) – Firmenich, I, 297, 3.

82 Wenn der Brei kalt in die Schüssel kommt, dann kann sich niemand das Maul daran verbrennen.

83 Wenn der Brei nicht heiss ist, braucht man ihn nicht zu blasen.

Holl.: Wiens pap niet heet is, die behoefs ze niet te koelen. (Harrebomée, II, 171b.)

84 Wer den Brei sich selber blasen kann, wende sich nicht an fremden Mann.

Holl.: Zoo gij uw, papje blazen kondt, gebruck deen nooit een' vreemden mond. (Harrebomée, II, 171b.)

85 Wer den Brei verschüttet hat, kann nicht alles wieder aufraffen.

Holl.: Die zijne pap gestört heeft, kan niet alles weder oprapen. (Harrebomée, II, 171b.)

[Spaltenumbruch] 86 Wer gern Brei isst, spricht viel von Graupen.

Altfries.: Dear hold Brii mei, snakket fool fan Grœtt. (Hansen, 8.)

87 Wer sich am Brei verbrannt die Zunge, bläset selber kalte Milch aus voller Lunge.Sanders, 93.

*88 Brei stehlen.

„Es ist dies ein Brauch in Oberösterreich, der mit der Hârarbeit (Haar = Flachs) in Verbindung steht, und in verschiedenen Gegenden verschieden geübt wird. Das Gemeinsame aber besteht darin, dass ein Bursche oder ein Mädchen aus der Nachbarschaft sich in ein Haus begibt, wo eben ›Haar‹ (Flachs) gerüffelt wird, dort etwas Brei oder Schmelzkop erhält oder stiehlt, damit sich zu den Rüfflern begibt und von ihnen im Wettlauf verfolgt wird. Wird er (es) eingeholt, so muss er (es) mit arbeiten, oder es werden ihm verschiedene Possen angethan.“ (Baumgarten.)

*89 De Brei mam Sabel krit hun.Dicks, II, 6.

*90 Den Brei anrichten.

„Dieser Hadrianus (Papst Hadrian III, 885) war so künn vnd mütig, dz er d' erste den Brey so heiss anrichtete, daran seine Vorfaren so lange gekocht hatten. Nemlich, sobaldt er Bapst ward, machte er ein Gesetz u. s. w.“ (Nigrin, 318.)

*91 Den Brei essen, den ein anderer eingerührt hat.Gotthelf, Jakob, 112.

*92 Den Brey im Munde herumb werffen.Herberger, I, 220.

*93 Einem den Brei in den Mund geben.

Holl.: Jemand de pap in den mond geven. (Harrebomée, II, 171a.)

*94 Einen zu Brei (Mus) hauen.

*95 Em de Brei drêen.Dicks, II, 6.

*96 Er blumpt in Brey am Tisch wacker, gleich wie ein Saw in 'n Rübenacker.Eyering, II, 334.

*97 Er hat den Brei hinunter geschluckt.

Holl.: Hij heeft de pop gogeten.

*98 Er isset keinen Brey, denn den er gekocht vnd angericht.

„Meinet, er sey alleine klug, weyse vnd gelehrt.“ (Mathesy, 137b.)

*99 Er muss den Brei auskochen.

*100 Er wendet sich um den Brei herum, wie eine verbrannte Katze.Volksgarten, Berlin 1864, Nr. 37, S. 564.

Wenn man mit Rückhalt spricht, nicht Ja und Nein sagt.

*101 Er wolt gern Brey essen.Eyering, II, 473.

*102 Ich mus Brey essen, so beiss ich kein Zeen aus.Eyering, III, 59.

*103 Ich will ihn zu Brei kochen, wie confiscirte Zeitungen.Niederschlesische Zeitung, 1869, Nr. 225.


Breimaul.

* Er ist ein Breimaul.Frischbier, II, 422.

Spricht undeutlich, redet wenig oder schwerfällig und unfreundlich.


Breinhochzeit.

* Es ist eine Breinhochzeit. (Oberösterr.)

So nennt man im „Obern Mühlviertel“ eine Hochzeit ohne Tanz.


Breinwurst.

* Du bist eine heikliche Breinwurst. (Steiermark.)

Brein ist geschrotene Hirse.


Breisach.

Breisach ist des heiligen römischen Reichs Hauptkissen.Deutsche Romanzeitung, 3. Jahrg., Nr. 41, S. 391.

Ist eine starke Festung.


Breit.

*12 De geit so breit wie en Wandlûs. (Wolfenbüttel.)

*13 Diar komt niks tu briad föör ham.Johannsen, 15, 11; für Amrum: Haupt, VIII, 364, 213.

Es kommt nichts zu breit für ihn; es wird nichts erübrigt.

*14 Diärdt breed hêd', di kjendt uk brêd hinge let. (Sylt.) – Haupt, VIII, 351, 14.

*15 Er macht si so breit wie en-n Wannenmacher. (Solothurn.) – Schild, 71, 172.

*16 Ha möckt sich brêt ass de Padd in 'n Moandschîn.Schlingmann, 1114.

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[[525]/0537] Brechen. 8 So oft gebrochen, so oft gegolten. – Graf, 320, 228. Mhd.: So dick gebrochen, so dick gegulden. (Grimm, Weisth., III, 9.) 9 Wer bricht, bricht für sich selber. – Graf, 298, 93; Schauberg, I, 22. 10 Wer bricht, gebe Geld. – Graf, 320, 227. Wer ein Gesetz verletzt, hat Strafe zu zahlen: „der da gebricht, der gebe gelt.“ (Hartknoch, 568, 13.) 11 Wie oft man bricht, so oft hat der Richter sein Gewette. – Graf, 322, 274. Jede Gesetzverletzung hat Strafgebühren für den Richter zur Folge. Mhd.: Wie dicke man bricht, so ofte hat der richter sein gewette. (Daniels, Rechtsdenkmäler des deutschen Mittelalters.) *12 Dat breckt wî Dreck (auch Grott). – Frischbier, II, 417-418. *13 Den will ich brechen und machen. (Oberösterr.) D. h. dem bin ich an Kraft, besonders physischer, weit überlegen. *14 Er bricht nichts, er macht nichts. (Niederösterr.) Von jemand, der alles gehen lässt, wie es geht. Bredleben. * Sie ist von Bredleben. (Niederösterr.) Von einer weiblichen Person mit flacher Brust. (S. Glattau: Glatt wie ein Bret.) Bredouille. * Einen in die (der) Bredulge bringen (kommen, sein). – Frischbier, II, 420. Brehna. * In Brehne1, da dicht't mer scheene. – Kladderadatsch 1875, Nr. 24, S. 3b, Beil. 1) Kleine Stadt im Regierungs-Bezirk Merseburg, Kreis Bitterfeld. Bregenkasten. * Ich will dich über den Bregenkasten (Gehirnkasten) hauen. – Grimm, II, 353. Brei. 11 Holl.: Het meel soo veel als duysend pondt, en stopt niet eenen klappersmont. (Cats, 265.) 25 Holl.: Men moet zijne pap nog erst kraamen. (Harrebomée, II, 171b.) 43 Schwed.: När det regnar wälling, så är skeden borta. (Marin, 21.) 44 Die Russen: Wenn es Koth regnet, stehet mein Eimer unter dem Dache (Traufe), regnet es Gold, steht er im Stall. (Altmann VI, 426.) 58 Lat.: Os sublinere. (Plautus.) (Philippi, II, 78; Hanzely, 136.) 59 Holl.: De pop is geheel vezzonten. (Harrebomée, II, 171b.) 75 Holl.: Hij kookt twederlei pap in éénen pot. (Harrebomée, II, 171a.) 76 Alten Brei muss man nicht aufwärmen. – Schlechta, 419. 77 Brî on nuscht dabî, Sopp on nuscht drop. (Dönhoffstädt.) – Frischbier, II, 421. Mit Bezug auf eine magere Mahlzeit. 78 Diar hab Brei mâe, saâket völ vân Graat. (Nordfries.) – Johannsen, 82. Wer gern Brei mag, spricht viel von Grütze. 79 Hast du den Brei dir selbst geblasen, bring den Napf keinem Vielfrass unter die Nasen. Holl.: Kunt gij zelf wo papje blazen, laat daar geen Schokkebast aan aazen. (Harrebomée, II, 171a.) 80 Man muss den Brei essen, wie er gekocht ist. Holl.: Men moet de pap eten, zoo als ze gekookt is, al is ze niet gaar en aangebrand. (Harrebomée, II, 171b.) 81 So äs de Brî upgiewen is, so mott man en auk friäten. (Münster.) – Firmenich, I, 297, 3. 82 Wenn der Brei kalt in die Schüssel kommt, dann kann sich niemand das Maul daran verbrennen. 83 Wenn der Brei nicht heiss ist, braucht man ihn nicht zu blasen. Holl.: Wiens pap niet heet is, die behoefs ze niet te koelen. (Harrebomée, II, 171b.) 84 Wer den Brei sich selber blasen kann, wende sich nicht an fremden Mann. Holl.: Zoo gij uw, papje blazen kondt, gebruck deen nooit een' vreemden mond. (Harrebomée, II, 171b.) 85 Wer den Brei verschüttet hat, kann nicht alles wieder aufraffen. Holl.: Die zijne pap gestört heeft, kan niet alles weder oprapen. (Harrebomée, II, 171b.) 86 Wer gern Brei isst, spricht viel von Graupen. Altfries.: Dear hold Brii mei, snakket fool fan Grœtt. (Hansen, 8.) 87 Wer sich am Brei verbrannt die Zunge, bläset selber kalte Milch aus voller Lunge. – Sanders, 93. *88 Brei stehlen. „Es ist dies ein Brauch in Oberösterreich, der mit der Hârarbeit (Haar = Flachs) in Verbindung steht, und in verschiedenen Gegenden verschieden geübt wird. Das Gemeinsame aber besteht darin, dass ein Bursche oder ein Mädchen aus der Nachbarschaft sich in ein Haus begibt, wo eben ›Haar‹ (Flachs) gerüffelt wird, dort etwas Brei oder Schmelzkop erhält oder stiehlt, damit sich zu den Rüfflern begibt und von ihnen im Wettlauf verfolgt wird. Wird er (es) eingeholt, so muss er (es) mit arbeiten, oder es werden ihm verschiedene Possen angethan.“ (Baumgarten.) *89 De Brei mam Sabel krit hun. – Dicks, II, 6. *90 Den Brei anrichten. „Dieser Hadrianus (Papst Hadrian III, 885) war so künn vnd mütig, dz er d' erste den Brey so heiss anrichtete, daran seine Vorfaren so lange gekocht hatten. Nemlich, sobaldt er Bapst ward, machte er ein Gesetz u. s. w.“ (Nigrin, 318.) *91 Den Brei essen, den ein anderer eingerührt hat. – Gotthelf, Jakob, 112. *92 Den Brey im Munde herumb werffen. – Herberger, I, 220. *93 Einem den Brei in den Mund geben. Holl.: Jemand de pap in den mond geven. (Harrebomée, II, 171a.) *94 Einen zu Brei (Mus) hauen. *95 Em de Brei drêen. – Dicks, II, 6. *96 Er blumpt in Brey am Tisch wacker, gleich wie ein Saw in 'n Rübenacker. – Eyering, II, 334. *97 Er hat den Brei hinunter geschluckt. Holl.: Hij heeft de pop gogeten. *98 Er isset keinen Brey, denn den er gekocht vnd angericht. „Meinet, er sey alleine klug, weyse vnd gelehrt.“ (Mathesy, 137b.) *99 Er muss den Brei auskochen. *100 Er wendet sich um den Brei herum, wie eine verbrannte Katze. – Volksgarten, Berlin 1864, Nr. 37, S. 564. Wenn man mit Rückhalt spricht, nicht Ja und Nein sagt. *101 Er wolt gern Brey essen. – Eyering, II, 473. *102 Ich mus Brey essen, so beiss ich kein Zeen aus. – Eyering, III, 59. *103 Ich will ihn zu Brei kochen, wie confiscirte Zeitungen. – Niederschlesische Zeitung, 1869, Nr. 225. Breimaul. * Er ist ein Breimaul. – Frischbier, II, 422. Spricht undeutlich, redet wenig oder schwerfällig und unfreundlich. Breinhochzeit. * Es ist eine Breinhochzeit. (Oberösterr.) So nennt man im „Obern Mühlviertel“ eine Hochzeit ohne Tanz. Breinwurst. * Du bist eine heikliche Breinwurst. (Steiermark.) Brein ist geschrotene Hirse. Breisach. Breisach ist des heiligen römischen Reichs Hauptkissen. – Deutsche Romanzeitung, 3. Jahrg., Nr. 41, S. 391. Ist eine starke Festung. Breit. *12 De geit so breit wie en Wandlûs. (Wolfenbüttel.) *13 Diar komt niks tu briad föör ham. – Johannsen, 15, 11; für Amrum: Haupt, VIII, 364, 213. Es kommt nichts zu breit für ihn; es wird nichts erübrigt. *14 Diärdt breed hêd', di kjendt uk brêd hinge let. (Sylt.) – Haupt, VIII, 351, 14. *15 Er macht si so breit wie en-n Wannenmacher. (Solothurn.) – Schild, 71, 172. *16 Ha möckt sich brêt ass de Padd in 'n Moandschîn. – Schlingmann, 1114. *17 Se es so bret as de meske te Stipel. (Iserlohn.) – Woeste, 89, 168.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [525]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/537>, abgerufen am 19.03.2024.