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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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Bröske.

* Er ist ein Bröske. - Frischbier, I, 456.

Ein kleiner, korpulenter Mensch.


Brostig.

* Er ist brostig wie ein Kaulbarsch. - Frischbier, II, 410.


Brot.

9 Dän.: Man bager saa godt bröd andensteds som her. (Prov. dan., 44.)

14 Der Däne zieht sogar das Brot dem Vogelsang vor. (Magazin, 1863, S. 604.)

16 Span.: Todos los duelos con pan son buenos. (Don Quixote.)

18 Die Russen: Besser der eigene Kwaas als der fremde Wein. (Altmann V, 98.)

19 Lat.: Non panis nullus sic dimidius valet ullus. (Fallersleben, 117.)

20 Norw.: Bolge bobora slama, kakor prozne jasli.

22 "Viel besser ist ein halbes brot, dann gar keins, sag ich ohne spot." (Loci comm., 113.)

28 "Das Brot muss locker, der Käse saftig sein, und der Wein muss funkeln."

It.: Pan che veda, vin che salti, fromaggio che piangi. (Giani, 1254.) - In Italien sagt man auch: Brot mit Augen, Käse ohne Augen (fett), und Wein, der die Augen aussticht: Pan cogli occhi, cacio senza occhi, e vino che cavi gli occhi. (Giani, 1255.)

Holl.: Luchtig broot en zware kaes dat is geen onbillick aes. (Cats, 315.)

36 Böhm.: Kdo chce chleba, praci znoje treba. (Haug.)

43 Frz.: Pain tant qu'il dure, mais vin a mesure. (Bohn I, 44; Leroux, II, 148.)

60 Der Italiener sagt: "Brot und Käse, aber mit dir, der du meinen Kummer kennst."

71 Frz.: Pain leger et pesant fromage, prends toujours si tu es sage. (Magazin, 1863, S. 570.)

Holl.: Brood bij deligt kaas bij de wigt.

114 Dän.: Brödet kant smage lige, saa vel andensteds som hiemme. (Prov. dan., 91.)

Span.: Tan buen pan hacen aqui como en Franceo. (Don Quixote.)

115 Bei Tunnicius (947): It is quat brot, dar men sik ane worget. (Est nimium durus suffocans guttura canis.)

121 Die Krainer, die als Hausirer weit umherziehen, trösten einander mit dem Sprichwort: Wo die Sonne geht, wird gebacken. Die Kroater sagen: Ueberall wird Brot gegessen. Die Czechen: Ueberall wird Brot mit zwei Rinden gebacken.

128 Lat.: Juvat inconcessa voluptas. (Ovid.) (Philippi, I, 217.)

139 Bei Tunnicius (526): Gegetten brodes sal men lange denken. (Usque decet meminisse dapum panisque comesti.)

Lat.: Nescit iniquus homo panis meminisse comesti. (Mone, Rein. Vulpes.)

141 Dän.: Bröd som er aedt, bliver snart forgiaet. (Prov. dan., 178.)

148 Die Russen: Das gestohlene Kleienbrot hat einen reineren Geschmack als das gekaufte Weizenbrot. (Altmann VI, 453.)

Dän.: Det aedes kand med skiael, ey smager halv saa vel. - Staalne vande ere söde. - Staalet bröd altid söd. (Prov. dan., 90.)

Lat.: Vetitis poteri ulcius est. (Binder II, 3524; Palingen, 2, 393.)

149 "Süss ist erstlich das gestohlen Brodt, aber zuletzt der bitter Todt." (Froschmäuseler, L. VII.) - Die Kalmücken: Unrechtmässig erworbene Speise bleibt zwischen den Zähnen stecken.

155 Jüdisch-deutsch in Warschau: As män kriegt schon Brot, kümmt der Tod. - Hat man endlich auf die alten Tage ein ruhiges Auskommen gefunden, so ist es nicht von langer Dauer, weil der Tod uns bald abruft.

159 Holl.: Vrient hebje broot, een duympje groot, ghij hebt geen noot noch voor de doot. ( Cats, 315.)

Ung.: Konnyü el elni, csak kenyer legyen. (Gaal, 982.)

175 Dän.: Heller aede bröd udi lappet kjol, end tage smod fore kastelse. (Prov. dan., 341.)

177 Die morgenländische Brotbäckerei liegt den Deutschen zu fern.

206 Frz.: Sans pain, sans vin, amour n'est rien. (Bohn I, 55.)

207 It.: Pan padovan, vin visentin, tripe trevisane e donne veneziane. (Magazin, 1863, S. 603.)

227 "Ich bleib dabei, dass es nach altem Sagen geht: je ungegonntres Brot, je lieblicher zu essen." (Sibylla Schwartzin, Leben und Werke deutscher Dichter von O. F. Gruppe.)

228 "Bi en Buan an de Kami endö er was en Uel afmölt, un de had en Mues in ärn Schnöbel; dvabi schtünt en Kat un jiperte. Unna dät Bitt schtünt schräven: Kat: Ule, de Mues kümt mi to! Ule: Katte, dat müst du weten, unjegunt Broed wat oek jeäten." (Engelien, 216.)

237 Dän.: Op-aeden bröd gjöre lade urbeydere og seene betalere. - Op-aeden mad og udgiven lön gjör fule arbeidere. (Prov. dan., 441.)

240 Dän.: Op-aedt bröd vil nödig betales. (Prov. dan., 441.)

245 Mhd.: We dem, der prot hat und kein zan. (Fastnachtsspiele, 528, 8.)

264 Bei Tunnicius (444): De brot heft, dem büt men brot. (Dantur opes Croeso, nihil hoc praebetur egent.)

Dän.: Hvo der haver bröd, hannem gives bröd. (Prov. dan., 90.)


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265 Böhm.: Chleb nejtuzeji vaze. (Celakovsky, 44.)

Poln.: Chleb najmocniej wiaze. (Celakovsky, 44.)

272 Jüdisch-deutsch: Der Reiche waass nit, wie dem Dalfen zu Muth is. (Tendlau, 791.)

276 Schneit d' Brot gleich, da' ges de reich. (Dicks, I, 7.)

295 Span.: A quien cueve y amasa no le hurtes bogaza. (Don Quixote.)

303 Die Türken in demselben Sinne: In wessen Wagen du dich befindest, dessen Lied singe. (Ausland, 1872, S. 1205.)

Dän.: Dens bröd som du aeder, dens viise bör du qvaede. (Prov. dan., 90.)

Lat.: Ibi fas, ubi plurima merces. (Lucan.) (Philippi, I, 184.)

323 "Das er Brot in einen kalten ofen schuss." (Nas, 135a.)

Dän.: At saette bröd i en kold oon. (Prov. dan., 90.)

325 "Gy sint helde to der not, twar gy vardenet alle nycht en hellinkbrot." (Freybe, Redentiner Spiele, 951-952.)

333 Lat.: Non est de pane lucrando. (Binder II, 2159; Schambach, II, 53.)

340 Dän.: Al tage brödet fra munden. (Prov. dan., 91.)

348 " . ... das er oft kowt an armetei, die jn besessen vnd hat offt kaum das Brodt zu essen." (Waldis, IV, 82, 32.)

Dän.: Hans bröder smaa skouret, og vidt spredt. (Prov. dan., 90.)

370 Lat.: Victus spinosus (Suid.). (Philippi, II, 249.)

386 Es wird mir bei jeder Mahlzeit, bei jeder Gabe vorgeworfen.

395 In Luxemburg: Sei Brot gebackt hun. (Dicks, II, 6.)

411 A weng a Brod is a gueda G'fahrt. (Oberösterr.)

So sagt der Bauer, der nicht leicht ohne etwas Brot auf einen weitern oder wichtigern Gang sich macht. In häufig wiederkehrenden Sagen schützt ein Stück Brot vor der Wuth des wilden Jägers, der Macht des Bösen u. s. w. Vgl. darüber, wie über Heirathsbrot, Hochzeitsstör, Krös'n u. s. w., Baumgarten, Programm, S. 7. Nach dem Volksglauben kann auch der Teufel dem, der ein Stück Brot bei sich hat, nichts anhaben. (Vgl. Baumgarten, II, 42.)

412 Ach, wenn's Brot wäre, sagte jener Hungrige, als er eine Perle fand. - Pers. Rosenthal, 144.

413 Allein von Brot vnd kess wird kein gross gesess. - Ayrer, IV, 2501, 16.

414 An Brot und Ehr' trägt man nicht schwer.

Lat.: Mantica cum pane non est vectigal inane. (Reuterdahl, 503.)

Schwed.: Ae laettis mota byrdhe. (Reuterdahl, 503.)

415 Anderes Brot hat sieben Rinden.

It.: Il pane degli altri ha sette croste. (Bohn I, 103.)

416 Anderes Brot ist sehr gesalzen.

It.: Il pane degli altri e troppo salato. (Bohn I, 103.)

417 As dus Brot fallt mit der Pütter (Butter) herub, is die Kalle (Braut) hungerig. (Jüdisch-deutsch. Warschau.)

Wird gesagt von einem Knaben, dessen Butterbrot aus der Hand und zwar auf die Butterseite fällt.

418 As män hot Brot, soll män kein Semmel nit süchen. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Man soll mit dem Guten vorlieb nehmen und nicht Besseres verlangen.

419 Bäs det Breit bakt, schtärf det Käinjt. - Schuster, 589.

Bezieht sich auf eine Romanze: Vom hungernden Kind, die sich bei Schuster im ersten Buche findet.

420 Behalte das Brot, dir kommen Eier.

Begnüge dich vorläufig mit einem Stück Brot, Besseres wird noch kommen. - Bei Tunnicius (552): Helde 't brot, dy komen eier. (Observa panem, tibi protinus ova dabuntur.)

421 Bei Brot ist gut wandern.

422 Bei Brot und Festen beruhigt sich das Volk am besten.

It.: Pane e feste tengon il popol quieto. (Giani, 1133.)

423 Bei Brot und Wein kann man fröhlich sein.

Der Engländer sagt: Wer Brot und Wein hat, kann ruhig schlafen gehen. (Magazin, 1863, S. 604.)

424 Beneidet Brot schmeckt (bekommt) got. - Frischbier, II, 436.

425 Besser bezahltes Brot gegessen, als bei geborgtem Kuchen gesessen.

426 Besser Brot im Sack, als Federn auf dem Hut. (Rheinpfalz.)

427 Besser ein Stück Brot in der Tasche als ein Sträusschen auf dem Hute. - Klement, 47.

428 Besser theuer Brot als leiden Hungersnoth.

Lat.: Far plus prosit emi quam famis ensi premi. (Reuterdahl, 318.)

Schwed.: Baetra aer dyrth köpa aen swaelta. (Reuterdahl, 318.)


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Bröske.

* Er ist ein Bröske.Frischbier, I, 456.

Ein kleiner, korpulenter Mensch.


Brostig.

* Er ist brostig wie ein Kaulbarsch.Frischbier, II, 410.


Brot.

9 Dän.: Man bager saa godt bröd andensteds som her. (Prov. dan., 44.)

14 Der Däne zieht sogar das Brot dem Vogelsang vor. (Magazin, 1863, S. 604.)

16 Span.: Todos los duelos con pan son buenos. (Don Quixote.)

18 Die Russen: Besser der eigene Kwaas als der fremde Wein. (Altmann V, 98.)

19 Lat.: Non panis nullus sic dimidius valet ullus. (Fallersleben, 117.)

20 Norw.: Bolge bobora slama, kakor prozne jåsli.

22 „Viel besser ist ein halbes brot, dann gar keins, sag ich ohne spot.“ (Loci comm., 113.)

28 „Das Brot muss locker, der Käse saftig sein, und der Wein muss funkeln.“

It.: Pan che veda, vin che salti, fromaggio che piangi. (Giani, 1254.) – In Italien sagt man auch: Brot mit Augen, Käse ohne Augen (fett), und Wein, der die Augen aussticht: Pan cogli occhi, cacio senza occhi, e vino che cavi gli occhi. (Giani, 1255.)

Holl.: Luchtig broot en zware kaes dat is geen onbillick aes. (Cats, 315.)

36 Böhm.: Kdo chce chleba, práci znoje treba. (Haug.)

43 Frz.: Pain tant qu'il dure, mais vin à mesure. (Bohn I, 44; Leroux, II, 148.)

60 Der Italiener sagt: „Brot und Käse, aber mit dir, der du meinen Kummer kennst.“

71 Frz.: Pain léger et pesant fromage, prends toujours si tu es sage. (Magazin, 1863, S. 570.)

Holl.: Brood bij deligt kaas bij de wigt.

114 Dän.: Brödet kant smage lige, saa vel andensteds som hiemme. (Prov. dan., 91.)

Span.: Tan buen pan hacen aqui como en Franceo. (Don Quixote.)

115 Bei Tunnicius (947): It is quât brôt, dâr men sik ane worget. (Est nimium durus suffocans guttura canis.)

121 Die Krainer, die als Hausirer weit umherziehen, trösten einander mit dem Sprichwort: Wo die Sonne geht, wird gebacken. Die Kroater sagen: Ueberall wird Brot gegessen. Die Czechen: Ueberall wird Brot mit zwei Rinden gebacken.

128 Lat.: Juvat inconcessa voluptas. (Ovid.) (Philippi, I, 217.)

139 Bei Tunnicius (526): Gegetten brodes sal men lange denken. (Usque decet meminisse dapum panisque comesti.)

Lat.: Nescit iniquus homo panis meminisse comesti. (Mone, Rein. Vulpes.)

141 Dän.: Bröd som er aedt, bliver snart forgiaet. (Prov. dan., 178.)

148 Die Russen: Das gestohlene Kleienbrot hat einen reineren Geschmack als das gekaufte Weizenbrot. (Altmann VI, 453.)

Dän.: Det aedes kand med skiael, ey smager halv saa vel. – Staalne vande ere söde. – Staalet bröd altid söd. (Prov. dan., 90.)

Lat.: Vetitis poteri ulcius est. (Binder II, 3524; Palingen, 2, 393.)

149 „Süss ist erstlich das gestohlen Brodt, aber zuletzt der bitter Todt.“ (Froschmäuseler, L. VII.) – Die Kalmücken: Unrechtmässig erworbene Speise bleibt zwischen den Zähnen stecken.

155 Jüdisch-deutsch in Warschau: As män kriegt schon Brot, kümmt der Tod. – Hat man endlich auf die alten Tage ein ruhiges Auskommen gefunden, so ist es nicht von langer Dauer, weil der Tod uns bald abruft.

159 Holl.: Vrient hebje broot, een duympje groot, ghij hebt geen noot noch voor de doot. ( Cats, 315.)

Ung.: Konnyü el élni, csak kenyér legyen. (Gaal, 982.)

175 Dän.: Heller aede bröd udi lappet kjol, end tage smod fore kastelse. (Prov. dan., 341.)

177 Die morgenländische Brotbäckerei liegt den Deutschen zu fern.

206 Frz.: Sans pain, sans vin, amour n'est rien. (Bohn I, 55.)

207 It.: Pan padovan, vin visentin, tripe trevisane e donne veneziane. (Magazin, 1863, S. 603.)

227 „Ich bleib dabei, dass es nach altem Sagen geht: je ungegonntres Brot, je lieblicher zu essen.“ (Sibylla Schwartzin, Leben und Werke deutscher Dichter von O. F. Gruppe.)

228 „Bi en Buan an de Kami endö er was en Uel afmölt, un de had en Mues in ärn Schnöbel; dvabi schtünt en Kat un jiperte. Unna dät Bitt schtünt schräven: Kat: Ule, de Mues kümt mi to! Ule: Katte, dat müst du weten, unjegúnt Broed wat oek jeäten.“ (Engelien, 216.)

237 Dän.: Op-aeden bröd gjöre lade urbeydere og seene betalere. – Op-aeden mad og udgiven lön gjör fule arbeidere. (Prov. dan., 441.)

240 Dän.: Op-aedt bröd vil nödig betales. (Prov. dan., 441.)

245 Mhd.: We dem, der prot hat und kein zan. (Fastnachtsspiele, 528, 8.)

264 Bei Tunnicius (444): De brôt heft, dem büt men brôt. (Dantur opes Croeso, nihil hoc praebetur egent.)

Dän.: Hvo der haver bröd, hannem gives bröd. (Prov. dan., 90.)


[Spaltenumbruch]

265 Böhm.: Chléb nejtužeji váže. (Čelakovský, 44.)

Poln.: Chléb najmocniéj wiąže. (Čelakovský, 44.)

272 Jüdisch-deutsch: Der Reiche waass nit, wie dem Dalfen zu Muth is. (Tendlau, 791.)

276 Schneit d' Brot gleich, da' ges de reich. (Dicks, I, 7.)

295 Span.: A quien cueve y amasa no le hurtes bogâza. (Don Quixote.)

303 Die Türken in demselben Sinne: In wessen Wagen du dich befindest, dessen Lied singe. (Ausland, 1872, S. 1205.)

Dän.: Dens bröd som du aeder, dens viise bör du qvaede. (Prov. dan., 90.)

Lat.: Ibi fas, ubi plurima merces. (Lucan.) (Philippi, I, 184.)

323 „Das er Brot in einen kalten ofen schuss.“ (Nas, 135a.)

Dän.: At saette bröd i en kold oon. (Prov. dan., 90.)

325 „Gy sint helde to der not, twar gy vardenet alle nycht en hellinkbrot.“ (Freybe, Redentiner Spiele, 951-952.)

333 Lat.: Non est de pane lucrando. (Binder II, 2159; Schambach, II, 53.)

340 Dän.: Al tage brödet fra munden. (Prov. dan., 91.)

348 “ . ... das er oft kowt an armetei, die jn besessen vnd hat offt kaum das Brodt zu essen.“ (Waldis, IV, 82, 32.)

Dän.: Hans bröder smaa skouret, og vidt spredt. (Prov. dan., 90.)

370 Lat.: Victus spinosus (Suid.). (Philippi, II, 249.)

386 Es wird mir bei jeder Mahlzeit, bei jeder Gabe vorgeworfen.

395 In Luxemburg: Sei Brot gebackt hun. (Dicks, II, 6.)

411 A weng a Brod is a gueda G'fahrt. (Oberösterr.)

So sagt der Bauer, der nicht leicht ohne etwas Brot auf einen weitern oder wichtigern Gang sich macht. In häufig wiederkehrenden Sagen schützt ein Stück Brot vor der Wuth des wilden Jägers, der Macht des Bösen u. s. w. Vgl. darüber, wie über Heirathsbrot, Hochzeitsstör, Krös'n u. s. w., Baumgarten, Programm, S. 7. Nach dem Volksglauben kann auch der Teufel dem, der ein Stück Brot bei sich hat, nichts anhaben. (Vgl. Baumgarten, II, 42.)

412 Ach, wenn's Brot wäre, sagte jener Hungrige, als er eine Perle fand.Pers. Rosenthal, 144.

413 Allein von Brot vnd kess wird kein gross gesess.Ayrer, IV, 2501, 16.

414 An Brot und Ehr' trägt man nicht schwer.

Lat.: Mantica cum pane non est vectigal inane. (Reuterdahl, 503.)

Schwed.: Ae laettis mota byrdhe. (Reuterdahl, 503.)

415 Anderes Brot hat sieben Rinden.

It.: Il pane degli altri ha sette croste. (Bohn I, 103.)

416 Anderes Brot ist sehr gesalzen.

It.: Il pane degli altri è troppo salato. (Bohn I, 103.)

417 As dus Brot fallt mit der Pütter (Butter) herub, is die Kalle (Braut) hungerig. (Jüdisch-deutsch. Warschau.)

Wird gesagt von einem Knaben, dessen Butterbrot aus der Hand und zwar auf die Butterseite fällt.

418 As män hot Brot, soll män kein Semmel nit süchen. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Man soll mit dem Guten vorlieb nehmen und nicht Besseres verlangen.

419 Bäs det Brît bakt, schtärf det Käinjt.Schuster, 589.

Bezieht sich auf eine Romanze: Vom hungernden Kind, die sich bei Schuster im ersten Buche findet.

420 Behalte das Brot, dir kommen Eier.

Begnüge dich vorläufig mit einem Stück Brot, Besseres wird noch kommen. – Bei Tunnicius (552): Helde 't brot, dy komen eier. (Observa panem, tibi protinus ova dabuntur.)

421 Bei Brot ist gut wandern.

422 Bei Brot und Festen beruhigt sich das Volk am besten.

It.: Pane e feste tengon il popol quieto. (Giani, 1133.)

423 Bei Brot und Wein kann man fröhlich sein.

Der Engländer sagt: Wer Brot und Wein hat, kann ruhig schlafen gehen. (Magazin, 1863, S. 604.)

424 Beneidet Brot schmeckt (bekommt) gôt.Frischbier, II, 436.

425 Besser bezahltes Brot gegessen, als bei geborgtem Kuchen gesessen.

426 Besser Brot im Sack, als Federn auf dem Hut. (Rheinpfalz.)

427 Besser ein Stück Brot in der Tasche als ein Sträusschen auf dem Hute.Klement, 47.

428 Besser theuer Brot als leiden Hungersnoth.

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[[529]/0541] Bröske. * Er ist ein Bröske. – Frischbier, I, 456. Ein kleiner, korpulenter Mensch. Brostig. * Er ist brostig wie ein Kaulbarsch. – Frischbier, II, 410. Brot. 9 Dän.: Man bager saa godt bröd andensteds som her. (Prov. dan., 44.) 14 Der Däne zieht sogar das Brot dem Vogelsang vor. (Magazin, 1863, S. 604.) 16 Span.: Todos los duelos con pan son buenos. (Don Quixote.) 18 Die Russen: Besser der eigene Kwaas als der fremde Wein. (Altmann V, 98.) 19 Lat.: Non panis nullus sic dimidius valet ullus. (Fallersleben, 117.) 20 Norw.: Bolge bobora slama, kakor prozne jåsli. 22 „Viel besser ist ein halbes brot, dann gar keins, sag ich ohne spot.“ (Loci comm., 113.) 28 „Das Brot muss locker, der Käse saftig sein, und der Wein muss funkeln.“ It.: Pan che veda, vin che salti, fromaggio che piangi. (Giani, 1254.) – In Italien sagt man auch: Brot mit Augen, Käse ohne Augen (fett), und Wein, der die Augen aussticht: Pan cogli occhi, cacio senza occhi, e vino che cavi gli occhi. 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(Philippi, I, 217.) 139 Bei Tunnicius (526): Gegetten brodes sal men lange denken. (Usque decet meminisse dapum panisque comesti.) Lat.: Nescit iniquus homo panis meminisse comesti. (Mone, Rein. Vulpes.) 141 Dän.: Bröd som er aedt, bliver snart forgiaet. (Prov. dan., 178.) 148 Die Russen: Das gestohlene Kleienbrot hat einen reineren Geschmack als das gekaufte Weizenbrot. (Altmann VI, 453.) Dän.: Det aedes kand med skiael, ey smager halv saa vel. – Staalne vande ere söde. – Staalet bröd altid söd. (Prov. dan., 90.) Lat.: Vetitis poteri ulcius est. (Binder II, 3524; Palingen, 2, 393.) 149 „Süss ist erstlich das gestohlen Brodt, aber zuletzt der bitter Todt.“ (Froschmäuseler, L. VII.) – Die Kalmücken: Unrechtmässig erworbene Speise bleibt zwischen den Zähnen stecken. 155 Jüdisch-deutsch in Warschau: As män kriegt schon Brot, kümmt der Tod. – Hat man endlich auf die alten Tage ein ruhiges Auskommen gefunden, so ist es nicht von langer Dauer, weil der Tod uns bald abruft. 159 Holl.: Vrient hebje broot, een duympje groot, ghij hebt geen noot noch voor de doot. ( Cats, 315.) Ung.: Konnyü el élni, csak kenyér legyen. (Gaal, 982.) 175 Dän.: Heller aede bröd udi lappet kjol, end tage smod fore kastelse. (Prov. dan., 341.) 177 Die morgenländische Brotbäckerei liegt den Deutschen zu fern. 206 Frz.: Sans pain, sans vin, amour n'est rien. (Bohn I, 55.) 207 It.: Pan padovan, vin visentin, tripe trevisane e donne veneziane. (Magazin, 1863, S. 603.) 227 „Ich bleib dabei, dass es nach altem Sagen geht: je ungegonntres Brot, je lieblicher zu essen.“ (Sibylla Schwartzin, Leben und Werke deutscher Dichter von O. F. Gruppe.) 228 „Bi en Buan an de Kami endö er was en Uel afmölt, un de had en Mues in ärn Schnöbel; dvabi schtünt en Kat un jiperte. Unna dät Bitt schtünt schräven: Kat: Ule, de Mues kümt mi to! Ule: Katte, dat müst du weten, unjegúnt Broed wat oek jeäten.“ (Engelien, 216.) 237 Dän.: Op-aeden bröd gjöre lade urbeydere og seene betalere. – Op-aeden mad og udgiven lön gjör fule arbeidere. (Prov. dan., 441.) 240 Dän.: Op-aedt bröd vil nödig betales. (Prov. dan., 441.) 245 Mhd.: We dem, der prot hat und kein zan. (Fastnachtsspiele, 528, 8.) 264 Bei Tunnicius (444): De brôt heft, dem büt men brôt. (Dantur opes Croeso, nihil hoc praebetur egent.) Dän.: Hvo der haver bröd, hannem gives bröd. (Prov. dan., 90.) 265 Böhm.: Chléb nejtužeji váže. (Čelakovský, 44.) Poln.: Chléb najmocniéj wiąže. (Čelakovský, 44.) 272 Jüdisch-deutsch: Der Reiche waass nit, wie dem Dalfen zu Muth is. (Tendlau, 791.) 276 Schneit d' Brot gleich, da' ges de reich. 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(Philippi, II, 249.) 386 Es wird mir bei jeder Mahlzeit, bei jeder Gabe vorgeworfen. 395 In Luxemburg: Sei Brot gebackt hun. (Dicks, II, 6.) 411 A weng a Brod is a gueda G'fahrt. (Oberösterr.) So sagt der Bauer, der nicht leicht ohne etwas Brot auf einen weitern oder wichtigern Gang sich macht. In häufig wiederkehrenden Sagen schützt ein Stück Brot vor der Wuth des wilden Jägers, der Macht des Bösen u. s. w. Vgl. darüber, wie über Heirathsbrot, Hochzeitsstör, Krös'n u. s. w., Baumgarten, Programm, S. 7. Nach dem Volksglauben kann auch der Teufel dem, der ein Stück Brot bei sich hat, nichts anhaben. (Vgl. Baumgarten, II, 42.) 412 Ach, wenn's Brot wäre, sagte jener Hungrige, als er eine Perle fand. – Pers. Rosenthal, 144. 413 Allein von Brot vnd kess wird kein gross gesess. – Ayrer, IV, 2501, 16. 414 An Brot und Ehr' trägt man nicht schwer. Lat.: Mantica cum pane non est vectigal inane. (Reuterdahl, 503.) Schwed.: Ae laettis mota byrdhe. (Reuterdahl, 503.) 415 Anderes Brot hat sieben Rinden. It.: Il pane degli altri ha sette croste. (Bohn I, 103.) 416 Anderes Brot ist sehr gesalzen. It.: Il pane degli altri è troppo salato. (Bohn I, 103.) 417 As dus Brot fallt mit der Pütter (Butter) herub, is die Kalle (Braut) hungerig. (Jüdisch-deutsch. Warschau.) Wird gesagt von einem Knaben, dessen Butterbrot aus der Hand und zwar auf die Butterseite fällt. 418 As män hot Brot, soll män kein Semmel nit süchen. (Jüd.-deutsch. Warschau.) Man soll mit dem Guten vorlieb nehmen und nicht Besseres verlangen. 419 Bäs det Brît bakt, schtärf det Käinjt. – Schuster, 589. Bezieht sich auf eine Romanze: Vom hungernden Kind, die sich bei Schuster im ersten Buche findet. 420 Behalte das Brot, dir kommen Eier. Begnüge dich vorläufig mit einem Stück Brot, Besseres wird noch kommen. – Bei Tunnicius (552): Helde 't brot, dy komen eier. (Observa panem, tibi protinus ova dabuntur.) 421 Bei Brot ist gut wandern. 422 Bei Brot und Festen beruhigt sich das Volk am besten. It.: Pane e feste tengon il popol quieto. (Giani, 1133.) 423 Bei Brot und Wein kann man fröhlich sein. Der Engländer sagt: Wer Brot und Wein hat, kann ruhig schlafen gehen. (Magazin, 1863, S. 604.) 424 Beneidet Brot schmeckt (bekommt) gôt. – Frischbier, II, 436. 425 Besser bezahltes Brot gegessen, als bei geborgtem Kuchen gesessen. 426 Besser Brot im Sack, als Federn auf dem Hut. (Rheinpfalz.) 427 Besser ein Stück Brot in der Tasche als ein Sträusschen auf dem Hute. – Klement, 47. 428 Besser theuer Brot als leiden Hungersnoth. Lat.: Far plus prosit emi quam famis ensi premi. (Reuterdahl, 318.) Schwed.: Baetra aer dyrth köpa aen swaelta. (Reuterdahl, 318.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [529]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/541>, abgerufen am 19.03.2024.