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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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Bubenmesser.

Bubenmesser vnd vnzüchtige Frawenpürtzel blecken gerne. - Theatr. Diabolorum, 223b.


Bubensammt.

* Er tregt Bubensammet mit Knabenstucken verbremt. - Fischer, Psalter, 367, 2.


Bubenseil.

* Am Bubenseil ziehen.

"Dem sie selb auch das mehrertheils zohen an solchem Bubenseil." (Waldis, IV, 39, 9.)


Bubenspiegel.

* Einen glatten Bubenspiegel (Bart) haben. - Dietrich, I, 743.


Bubenstück.

9 Es ist für 'n Bubenstück zu rechen, wenn viel auff einen hau'n vnd stechen. - Petri, II, 263.

10 Ein Bubenstück ist nicht so leicht vergessen als gethan. - Wirth, II, 48.

11 Ein Bubenstück trägt das andere mit jm auf dem Rück. - Hans Sachs, III, CCCXCVI, 1.


Bubentanz.

* Bubentantz, Hurentantz. - Theatr. Diabolorum, 231b.


Bubenthat.

Umb Bubenthat man gute Gesetz gemacht hat. - Henisch, 1560, 22.


Bubenvögel.

Bubenvögel vnd Kinderweiber haben jhre besten Tage erlebt. - Herberger, I, 158.


Büberei.

4 Bei allen Bübereien will ein Mönch der Erste sein. - Klosterspiegel, 72, 5.

5 Je verschlagener in der Büberei, um so stumpfer im Lernen.

Bei Tunnicius (223): Wo schalker in der boverye, wo plumper in der lere. (Arte parum ingenioque valet mens nequitiosa.)

6 Um Büberei willen werden gute Sitten dran gesetzt.

Bei Tunnicius (830): Umme boben dat weirden gude sede ingesat. (Moribus a pravis bona lex imponitur usque.)

7 Wer Büberei ausschmücken kann, ist willkommen.

Bei Tunnicius (687): De boverye stofferen kan, is wolkomen. (Technam concinnans populo gratissimus omno.)

8 Wer sich büberey fleisset auff erden, kan leichtlich in schalckeit Rabbi werden.

Lat.: Cui dolus est gratus, fit Rabbi in fraude accatus. (Loci comm., 71.)


Bubke.

* Bubke makt Loft. - Frischbier, I, 485.

Ein beim Kartenspiel gebräuchliches Wortspiel.


Buch.

4 Dän.: At sluge böger i sig og ey tygge, dem er usundt, og giör ufordögelighed i hiernen. (Prov. dan., 85.)

9 Dän.: Man laerer meest af de dumme mestere. (Prov. dan., 375.)

22 "Gleich wie die Bienen Honig und die Spinnen Gift auss den Blumen, also schöpfen auch die guten Menschen guts und die schlimmen böses aus den Büchern. Ein Buch kann so ärgerlich nicht seyn, es wird ein frommer Mensch etwas guts drauss lernen können." (Grimmelshausen, Vogelnest, II.)

38 Dän.: Han öser vand med sold, som laerer foruden bog. (Prov. dan., 448.)

54 "Er hat ein Buch, daselbst man find, darin all Ding beschrieben sind." (Eyering, I, 123.)

60 In dat grote Bok schreiven. (Schütze, I, 126.)

63 Alte Bücher und Freunde soll man werth halten. - Petri, II, 10.

64 Auch Bücher haben ihre Schicksale.

Lat.: Habent sua fata libelli. (Egeria, 89; Binder II, 1268.)

65 Aus Büchern sind Viele gelehrt worden.

Bei Tunnicius (594): Ut boken sint vele gelert geworden. (Non paucos multi plene docuere magistri.)

66 Bald fehlt das Buch zum Titel, bald der Titel zum Buche.

"Vielmals muss man fragen: Wo ist das Buch zu diesem Titel; vielmals auch: wo ist der Titel zu diesem Buche." (Harssdörffer, 2885.)

67 Bücher füllen den Bauch nicht, sonst wären die Mönche mager. - Klosterspiegel, 21, 8.

68 Das dümmste Buch will vom gescheitesten Vater sein.


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69 Die Bücher machen auss einfältigen Schäfflein arglistige Füchs. - Lehmann, 298, 81.

"Historien machen Machiavellisten. Da doch nichts nützlicher zu lesen noch, dennoch hat es die böse Frucht."

70 Durch Bücher und Wehr will ich mehren meine Ehr. - Gerlach, 20.

71 Ein Buch macht gescheit, viel Bücher verderben Kopf und Zeit.

Die Türken sagen: "Nicht den Mann mit vielen Büchern, sondern den Mann mit Einem Buche musst du fürchten." (Acker- und Gartenbauzeitung, April 1876, S. 68.)

72 Ein Buch, mit Siegeln beschwert, macht den Mann nicht gelehrt.

It.: Il libro serrato non fa l' uomo letterato. (Giani, 907.)

73 Ein Buch ohne Lehr' und guten Sinn ist schnell dahin.

"Ein Buch, das bleiben und gelten soll, das sei der Lehr' und Weisheit voll."

Lat.: Victurus genium debet habere liber. (Martial.) (Philippi, II, 246.)

74 Ein gutes Buch ist der beste Besuch (Zeitvertreib).

75 Einer lernt aus dem Buche, der andere lehrt daraus.

Dän.: Somme nemme bog, somme laere bog. (Prov. dan., 78.)

76 Es gibt kein Buch, aus dem nicht etwas zu lernen wäre.

77 Es sol keyner keyn Buch von jm selbs schreiben. - Franck, I, 133a.

D. h. nach den beigefügten andern Sprichwörtern, sich selbst rühmen.

78 Im schönen Buch findt man offt viel böses. - Lehmann, 706, 25.

79 Ist das Buch zu End' gebracht, der Schreiber einen Freudsprung macht. - Scheffel, Ekkehard, III, 150 u. 177.

Lat.: Libro completo saltat scriptor pede laeto. Randbemerkung einer sanctgallischen Handschrift, mitgetheilt von J. von Arx, Bericht, S. 30.

80 Je weniger man die Bücher gebraucht, desto mehr verderben sie.

Dän.: Jo minder böger bliver leest, jo meere fordaerve de af stöv. (Prov. dan., 326.)

81 Jedes Buch hat sein eigenes Schicksal.

Lat.: Habent sua fata libelli. (Philippi, I, 172.)

82 Kleine Bücher und kurze Predigten die besten. - Mathesy, 240b.

83 Man muss an einem Buche beide Seiten lesen. - Merx, 335.

84 So sagen die bücher im recht: besser ist herre sein, dann knecht.

Lat.: Seruus testatur, quod felix, qui dominatur. (Loci comm., 51.)

85 Viel Bücher machen nicht gelehrt, viel lesen auch nicht. - Petri, II, 571.

86 Was wärs, dass ich vil Bücher het? Da hier die sach auff gaben steht! Wie jeder gibt, darnach es geht. - Graf, 411, 93.

Was nützen alle Rechtstitel, wenn nach Geschenken geurtheilt wird.

*87 Das Buch ist unter der Bank beliegen blieben. - Froschmäuseler, A vii.

*88 Ein Buch in Hosen.

Bezeichnung für einen Gelehrten. Sie findet sich in einem Briefe, welchen der liberale Gegencandidat des Professors Fawcet, Herr Coningham, zur Zeit der englischen Novemberwahlen im Jahre 1868 gegen den Nationalökonomen John Stuart Mill veröffentlichte, da dieser den genannten Professor den liberalen Wählern Brightons empfohlen hatte. (Vgl. Augsburger Allgemeine Zeitung vom 18. November 1868, Nr. 323, S. 4901.)

*89 Ein Buch mit sieben Siegeln.

Aus Offenbarung Johannis 5, 1-6 entlehnt, um damit etwas zu bezeichnen, was überhaupt, oder für irgend jemand schwer verständlich ist.

*90 Er sitzt in den Büchern bis über die Ohren.

Poln.: Az pod same lokcie w pismach grzebal. (Lompa, 5.)

*91 Ins rothe Buch geschrieben werden.

Wir erblicken jetzt darin eine Ehre; es muss nicht stets so gewesen sein; denn in Aventin's Chronica heisst

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Bubenmesser.

Bubenmesser vnd vnzüchtige Frawenpürtzel blecken gerne.Theatr. Diabolorum, 223b.


Bubensammt.

* Er tregt Bubensammet mit Knabenstucken verbremt.Fischer, Psalter, 367, 2.


Bubenseil.

* Am Bubenseil ziehen.

„Dem sie selb auch das mehrertheils zohen an solchem Bubenseil.“ (Waldis, IV, 39, 9.)


Bubenspiegel.

* Einen glatten Bubenspiegel (Bart) haben.Dietrich, I, 743.


Bubenstück.

9 Es ist für 'n Bubenstück zu rechen, wenn viel auff einen hau'n vnd stechen.Petri, II, 263.

10 Ein Bubenstück ist nicht so leicht vergessen als gethan.Wirth, II, 48.

11 Ein Bubenstück trägt das andere mit jm auf dem Rück.Hans Sachs, III, CCCXCVI, 1.


Bubentanz.

* Bubentantz, Hurentantz.Theatr. Diabolorum, 231b.


Bubenthat.

Umb Bubenthat man gute Gesetz gemacht hat.Henisch, 1560, 22.


Bubenvögel.

Bubenvögel vnd Kinderweiber haben jhre besten Tage erlebt.Herberger, I, 158.


Büberei.

4 Bei allen Bübereien will ein Mönch der Erste sein.Klosterspiegel, 72, 5.

5 Je verschlagener in der Büberei, um so stumpfer im Lernen.

Bei Tunnicius (223): Wo schalker in der boverye, wo plumper in der lere. (Arte parum ingenioque valet mens nequitiosa.)

6 Um Büberei willen werden gute Sitten dran gesetzt.

Bei Tunnicius (830): Umme boben dàt wîrden gude sede ingesat. (Moribus a pravis bona lex imponitur usque.)

7 Wer Büberei ausschmücken kann, ist willkommen.

Bei Tunnicius (687): De boverye stofferen kan, is wolkomen. (Technam concinnans populo gratissimus omno.)

8 Wer sich büberey fleisset auff erden, kan leichtlich in schalckeit Rabbi werden.

Lat.: Cui dolus est gratus, fit Rabbi in fraude accatus. (Loci comm., 71.)


Bubke.

* Bubke makt Loft.Frischbier, I, 485.

Ein beim Kartenspiel gebräuchliches Wortspiel.


Buch.

4 Dän.: At sluge böger i sig og ey tygge, dem er usundt, og giör ufordögelighed i hiernen. (Prov. dan., 85.)

9 Dän.: Man laerer meest af de dumme mestere. (Prov. dan., 375.)

22 „Gleich wie die Bienen Honig und die Spinnen Gift auss den Blumen, also schöpfen auch die guten Menschen guts und die schlimmen böses aus den Büchern. Ein Buch kann so ärgerlich nicht seyn, es wird ein frommer Mensch etwas guts drauss lernen können.“ (Grimmelshausen, Vogelnest, II.)

38 Dän.: Han öser vand med sold, som laerer foruden bog. (Prov. dan., 448.)

54 „Er hat ein Buch, daselbst man find, darin all Ding beschrieben sind.“ (Eyering, I, 123.)

60 In dat grôte Bôk schrîven. (Schütze, I, 126.)

63 Alte Bücher und Freunde soll man werth halten.Petri, II, 10.

64 Auch Bücher haben ihre Schicksale.

Lat.: Habent sua fata libelli. (Egeria, 89; Binder II, 1268.)

65 Aus Büchern sind Viele gelehrt worden.

Bei Tunnicius (594): Ut boken sint vele gelêrt geworden. (Non paucos multi plene docuere magistri.)

66 Bald fehlt das Buch zum Titel, bald der Titel zum Buche.

„Vielmals muss man fragen: Wo ist das Buch zu diesem Titel; vielmals auch: wo ist der Titel zu diesem Buche.“ (Harssdörffer, 2885.)

67 Bücher füllen den Bauch nicht, sonst wären die Mönche mager.Klosterspiegel, 21, 8.

68 Das dümmste Buch will vom gescheitesten Vater sein.


[Spaltenumbruch]

69 Die Bücher machen auss einfältigen Schäfflein arglistige Füchs.Lehmann, 298, 81.

„Historien machen Machiavellisten. Da doch nichts nützlicher zu lesen noch, dennoch hat es die böse Frucht.“

70 Durch Bücher und Wehr will ich mehren meine Ehr.Gerlach, 20.

71 Ein Buch macht gescheit, viel Bücher verderben Kopf und Zeit.

Die Türken sagen: „Nicht den Mann mit vielen Büchern, sondern den Mann mit Einem Buche musst du fürchten.“ (Acker- und Gartenbauzeitung, April 1876, S. 68.)

72 Ein Buch, mit Siegeln beschwert, macht den Mann nicht gelehrt.

It.: Il libro serrato non fa l' uomo letterato. (Giani, 907.)

73 Ein Buch ohne Lehr' und guten Sinn ist schnell dahin.

„Ein Buch, das bleiben und gelten soll, das sei der Lehr' und Weisheit voll.“

Lat.: Victurus genium debet habere liber. (Martial.) (Philippi, II, 246.)

74 Ein gutes Buch ist der beste Besuch (Zeitvertreib).

75 Einer lernt aus dem Buche, der andere lehrt daraus.

Dän.: Somme nemme bog, somme laere bog. (Prov. dan., 78.)

76 Es gibt kein Buch, aus dem nicht etwas zu lernen wäre.

77 Es sol keyner keyn Buch von jm selbs schreiben.Franck, I, 133a.

D. h. nach den beigefügten andern Sprichwörtern, sich selbst rühmen.

78 Im schönen Buch findt man offt viel böses.Lehmann, 706, 25.

79 Ist das Buch zu End' gebracht, der Schreiber einen Freudsprung macht.Scheffel, Ekkehard, III, 150 u. 177.

Lat.: Libro completo saltat scriptor pede laeto. Randbemerkung einer sanctgallischen Handschrift, mitgetheilt von J. von Arx, Bericht, S. 30.

80 Je weniger man die Bücher gebraucht, desto mehr verderben sie.

Dän.: Jo minder böger bliver leest, jo meere fordaerve de af stöv. (Prov. dan., 326.)

81 Jedes Buch hat sein eigenes Schicksal.

Lat.: Habent sua fata libelli. (Philippi, I, 172.)

82 Kleine Bücher und kurze Predigten die besten.Mathesy, 240b.

83 Man muss an einem Buche beide Seiten lesen.Merx, 335.

84 So sagen die bücher im recht: besser ist herre sein, dann knecht.

Lat.: Seruus testatur, quod felix, qui dominatur. (Loci comm., 51.)

85 Viel Bücher machen nicht gelehrt, viel lesen auch nicht.Petri, II, 571.

86 Was wärs, dass ich vil Bücher het? Da hier die sach auff gaben steht! Wie jeder gibt, darnach es geht.Graf, 411, 93.

Was nützen alle Rechtstitel, wenn nach Geschenken geurtheilt wird.

*87 Das Buch ist unter der Bank beliegen blieben.Froschmäuseler, A vii.

*88 Ein Buch in Hosen.

Bezeichnung für einen Gelehrten. Sie findet sich in einem Briefe, welchen der liberale Gegencandidat des Professors Fawcet, Herr Coningham, zur Zeit der englischen Novemberwahlen im Jahre 1868 gegen den Nationalökonomen John Stuart Mill veröffentlichte, da dieser den genannten Professor den liberalen Wählern Brightons empfohlen hatte. (Vgl. Augsburger Allgemeine Zeitung vom 18. November 1868, Nr. 323, S. 4901.)

*89 Ein Buch mit sieben Siegeln.

Aus Offenbarung Johannis 5, 1-6 entlehnt, um damit etwas zu bezeichnen, was überhaupt, oder für irgend jemand schwer verständlich ist.

*90 Er sitzt in den Büchern bis über die Ohren.

Poln.: Aż pod same łokcie w pismach grzebał. (Lompa, 5.)

*91 Ins rothe Buch geschrieben werden.

Wir erblicken jetzt darin eine Ehre; es muss nicht stets so gewesen sein; denn in Aventin's Chronica heisst

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[[538]/0550] Bubenmesser. Bubenmesser vnd vnzüchtige Frawenpürtzel blecken gerne. – Theatr. Diabolorum, 223b. Bubensammt. * Er tregt Bubensammet mit Knabenstucken verbremt. – Fischer, Psalter, 367, 2. Bubenseil. * Am Bubenseil ziehen. „Dem sie selb auch das mehrertheils zohen an solchem Bubenseil.“ (Waldis, IV, 39, 9.) Bubenspiegel. * Einen glatten Bubenspiegel (Bart) haben. – Dietrich, I, 743. Bubenstück. 9 Es ist für 'n Bubenstück zu rechen, wenn viel auff einen hau'n vnd stechen. – Petri, II, 263. 10 Ein Bubenstück ist nicht so leicht vergessen als gethan. – Wirth, II, 48. 11 Ein Bubenstück trägt das andere mit jm auf dem Rück. – Hans Sachs, III, CCCXCVI, 1. Bubentanz. * Bubentantz, Hurentantz. – Theatr. Diabolorum, 231b. Bubenthat. Umb Bubenthat man gute Gesetz gemacht hat. – Henisch, 1560, 22. Bubenvögel. Bubenvögel vnd Kinderweiber haben jhre besten Tage erlebt. – Herberger, I, 158. Büberei. 4 Bei allen Bübereien will ein Mönch der Erste sein. – Klosterspiegel, 72, 5. 5 Je verschlagener in der Büberei, um so stumpfer im Lernen. Bei Tunnicius (223): Wo schalker in der boverye, wo plumper in der lere. (Arte parum ingenioque valet mens nequitiosa.) 6 Um Büberei willen werden gute Sitten dran gesetzt. Bei Tunnicius (830): Umme boben dàt wîrden gude sede ingesat. (Moribus a pravis bona lex imponitur usque.) 7 Wer Büberei ausschmücken kann, ist willkommen. Bei Tunnicius (687): De boverye stofferen kan, is wolkomen. (Technam concinnans populo gratissimus omno.) 8 Wer sich büberey fleisset auff erden, kan leichtlich in schalckeit Rabbi werden. Lat.: Cui dolus est gratus, fit Rabbi in fraude accatus. (Loci comm., 71.) Bubke. * Bubke makt Loft. – Frischbier, I, 485. Ein beim Kartenspiel gebräuchliches Wortspiel. Buch. 4 Dän.: At sluge böger i sig og ey tygge, dem er usundt, og giör ufordögelighed i hiernen. (Prov. dan., 85.) 9 Dän.: Man laerer meest af de dumme mestere. (Prov. dan., 375.) 22 „Gleich wie die Bienen Honig und die Spinnen Gift auss den Blumen, also schöpfen auch die guten Menschen guts und die schlimmen böses aus den Büchern. Ein Buch kann so ärgerlich nicht seyn, es wird ein frommer Mensch etwas guts drauss lernen können.“ (Grimmelshausen, Vogelnest, II.) 38 Dän.: Han öser vand med sold, som laerer foruden bog. (Prov. dan., 448.) 54 „Er hat ein Buch, daselbst man find, darin all Ding beschrieben sind.“ (Eyering, I, 123.) 60 In dat grôte Bôk schrîven. (Schütze, I, 126.) 63 Alte Bücher und Freunde soll man werth halten. – Petri, II, 10. 64 Auch Bücher haben ihre Schicksale. Lat.: Habent sua fata libelli. (Egeria, 89; Binder II, 1268.) 65 Aus Büchern sind Viele gelehrt worden. Bei Tunnicius (594): Ut boken sint vele gelêrt geworden. (Non paucos multi plene docuere magistri.) 66 Bald fehlt das Buch zum Titel, bald der Titel zum Buche. „Vielmals muss man fragen: Wo ist das Buch zu diesem Titel; vielmals auch: wo ist der Titel zu diesem Buche.“ (Harssdörffer, 2885.) 67 Bücher füllen den Bauch nicht, sonst wären die Mönche mager. – Klosterspiegel, 21, 8. 68 Das dümmste Buch will vom gescheitesten Vater sein. 69 Die Bücher machen auss einfältigen Schäfflein arglistige Füchs. – Lehmann, 298, 81. „Historien machen Machiavellisten. Da doch nichts nützlicher zu lesen noch, dennoch hat es die böse Frucht.“ 70 Durch Bücher und Wehr will ich mehren meine Ehr. – Gerlach, 20. 71 Ein Buch macht gescheit, viel Bücher verderben Kopf und Zeit. Die Türken sagen: „Nicht den Mann mit vielen Büchern, sondern den Mann mit Einem Buche musst du fürchten.“ (Acker- und Gartenbauzeitung, April 1876, S. 68.) 72 Ein Buch, mit Siegeln beschwert, macht den Mann nicht gelehrt. It.: Il libro serrato non fa l' uomo letterato. (Giani, 907.) 73 Ein Buch ohne Lehr' und guten Sinn ist schnell dahin. „Ein Buch, das bleiben und gelten soll, das sei der Lehr' und Weisheit voll.“ Lat.: Victurus genium debet habere liber. (Martial.) (Philippi, II, 246.) 74 Ein gutes Buch ist der beste Besuch (Zeitvertreib). 75 Einer lernt aus dem Buche, der andere lehrt daraus. Dän.: Somme nemme bog, somme laere bog. (Prov. dan., 78.) 76 Es gibt kein Buch, aus dem nicht etwas zu lernen wäre. 77 Es sol keyner keyn Buch von jm selbs schreiben. – Franck, I, 133a. D. h. nach den beigefügten andern Sprichwörtern, sich selbst rühmen. 78 Im schönen Buch findt man offt viel böses. – Lehmann, 706, 25. 79 Ist das Buch zu End' gebracht, der Schreiber einen Freudsprung macht. – Scheffel, Ekkehard, III, 150 u. 177. Lat.: Libro completo saltat scriptor pede laeto. Randbemerkung einer sanctgallischen Handschrift, mitgetheilt von J. von Arx, Bericht, S. 30. 80 Je weniger man die Bücher gebraucht, desto mehr verderben sie. Dän.: Jo minder böger bliver leest, jo meere fordaerve de af stöv. (Prov. dan., 326.) 81 Jedes Buch hat sein eigenes Schicksal. Lat.: Habent sua fata libelli. (Philippi, I, 172.) 82 Kleine Bücher und kurze Predigten die besten. – Mathesy, 240b. 83 Man muss an einem Buche beide Seiten lesen. – Merx, 335. 84 So sagen die bücher im recht: besser ist herre sein, dann knecht. Lat.: Seruus testatur, quod felix, qui dominatur. (Loci comm., 51.) 85 Viel Bücher machen nicht gelehrt, viel lesen auch nicht. – Petri, II, 571. 86 Was wärs, dass ich vil Bücher het? Da hier die sach auff gaben steht! Wie jeder gibt, darnach es geht. – Graf, 411, 93. Was nützen alle Rechtstitel, wenn nach Geschenken geurtheilt wird. *87 Das Buch ist unter der Bank beliegen blieben. – Froschmäuseler, A vii. *88 Ein Buch in Hosen. Bezeichnung für einen Gelehrten. Sie findet sich in einem Briefe, welchen der liberale Gegencandidat des Professors Fawcet, Herr Coningham, zur Zeit der englischen Novemberwahlen im Jahre 1868 gegen den Nationalökonomen John Stuart Mill veröffentlichte, da dieser den genannten Professor den liberalen Wählern Brightons empfohlen hatte. (Vgl. Augsburger Allgemeine Zeitung vom 18. November 1868, Nr. 323, S. 4901.) *89 Ein Buch mit sieben Siegeln. Aus Offenbarung Johannis 5, 1-6 entlehnt, um damit etwas zu bezeichnen, was überhaupt, oder für irgend jemand schwer verständlich ist. *90 Er sitzt in den Büchern bis über die Ohren. Poln.: Aż pod same łokcie w pismach grzebał. (Lompa, 5.) *91 Ins rothe Buch geschrieben werden. Wir erblicken jetzt darin eine Ehre; es muss nicht stets so gewesen sein; denn in Aventin's Chronica heisst

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [538]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/550>, abgerufen am 19.03.2024.