Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 32 Wer selber einen Buckel hat, kennt kein schöneres Thier als das Kamel.

Die Russen: Dem Buckligen geht das Kamel vor dem Elefanten. (Altmann VI, 420.)

*33 De Puck'l jäökt em. (Altmark.) - Danneil, 92.

*34 Dein Buckel soll Kirmess haben. (Böhmen.)

Androhung von Prügeln.

*35 Den Puck'l smärn. (Altmark.) - Danneil, 11.

*36 Der macht einen Buckel wie ein Els.

*37 Dös tragt sich ön Bugl aus. (Oberösterr.)

Um zu sagen: Ich glaube das, ohne es zu sehen; es ist mir schon klar bei zugekehrtem Rücken.

*38 Einem den Buckel behauen.

"Wer wird mir jetzt den Buckel behauen? hörte ich jemand bemerken, als ihn der Schlucken rückte." Er nahm an, dass das Schlucken ein Zeichen sei, dass jemand übel von ihm rede.

*39 Einem den Buckel besehen.

Ihn durchprügeln.

*40 Einem den Buckel messen. - Moscherosch, 412.

Frz.: An nerbes espaules a quelqu'en. (Moscherosch, 412.)

*41 Einem den Buckel versohlen. - Frischbier, II, 447.

Ihn durchprügeln.

*42 Einen blauen Buckel mitbringen.

" ... welche anstatt der Beuten einen himmelblauen Buckel mitbrachte." (Simplic., III, 42.)

*43 Einen krummen Buckel machen.

Einen dienstlichen Besuch abstatten.

*44 Er ist auf 'n Buck'l g'fallen und hot si d' Nasen brochen. (Oberösterr.)

*45 Fall dir keinen Buckel. (Rheinpfalz.)

*46 He öss op em Puckel verröckt. - Frischbier, I, 489.

*47 Ich war d'r a Buckel abräumen. (Böhmisch-Friedland.)

Fühlbare Züchtigung androhend.

*48 Ich will dir den Buckel wärmen.

*49 Mein Buckel ist breit, er kann viel vertrage(n).

*50 Sich einen Buckel lachen.


Buckelkraxen.

* Du kannst mi Buckelkraxen trag'n. (Oberösterr.)

Die Redensart dient zur Abfertigung für jemand, der uns geärgert, und gilt nur als milderer Ausdruck für den drastischern unter Ellenbogen 6.


Bücken.

14 Besser sich bücken, als Beulen stossen.

Dän.: Bedre er at bukke hovedet, end at stöde panden. (Prov. dan., 57.)

15 Ek wolle mal nich bücken, da woll' et mek nich glücken. - Schambach, II, 128.

Ich wollte mich mal nicht bücken, da wollt' es mir nicht glücken; denn ohne Mühe ist nichts.

*16 Bück dich, es kummen Quaker. (Oberharz.)

Bücke dich, es kommen Quäker (Gras-Vögel). Ermahnung zur Vorsicht. Vom Vogelstellen entlehnt.

*17 Bück dich, man sucht Schalk. - Höfer, 38, 151.

*18 Er bückt sich nicht vor dem Geldsack anderer Leute.

*19 Er bückt sich wie eine Gans, die unter dem Schlagbaum wegläuft.

*20 He böckt söck, als wenn he Sparr' öm Leif heft. - Frischbier, I, 491.

*21 Hei böckt söck, als wenn hei e Ladstock verschluckt heft.

*22 Sie bückt sich, als wenn sie Knochen im Leibe hätte. - Frischbier, II, 449.

*23 Wenn er sich vorn bückt, ist hinten Mittag.

Er muss zu den unbedeutendsten Geschäften ungewöhnlich viel Zeit haben; er ist langsam, steif.


Buckeliger.

1 Frz.: Le bossu ne voit pas sa bosse, mais il voit celle de son confrere. (Bohn I, 31.)

Span.: El corcobado no vee su corcoba, y vee la de su compannon. (Bohn I, 216.)

6 Bei Buckligen muss man nicht von Höckern reden.

In Habesch sagt man im ähnlichen Sinne: Du kannst "nackt" sagen vor dem Geraden, aber sprich das Wort nicht aus vor Buckligen.

*7 Heut haben die Buckligen den Ausgehtag.

Sagt man, wenn man eines Tages vielen Personen dieser Art begegnet.


[Spaltenumbruch]
Bückling.

1 Holl.: Er is geen bokking zoo maget, of er braadt nog vet uit. (Harrebomee, I, 74.)

*3 Er hat Bücklinge verkauft. - Brennecke.

Von Soldaten, die den Kugeln ausweichen. Türenne sagte zu ihnen: Solcher Gruss verdient schon eine Reverenz.


Buckow.

* Geh nach Buckow und lass dir den Fläz abzapfen. (Oderbruch.) - Engelien, 222, 143.

In andern Gegenden schickt man die Fläze auf die Schleifmühle (s. d.).


Bude.

4 Beschaue dir die Bude, bevor du kaufst.

*5 Das soll ihm in die Bude lecken. - Frischbier, II, 451.

Soll üble Folgen für ihn haben.

*6 Wöll hei ön de Bod1. - Frischbier, II, 452.

Ausruf der Zurückweisung.

1) Bude, Hütte, Gezelt, Stall.


Büffel.

4 "Du bist ein vngeschickter, böser, grober u. s. w. Büffel, wo man ein geylen, tollen, groben, vnkundigen, bissigen menschen in Teutschland benamsen wil." (Gessner, Thierbuch, XXXIIb.)

5 Bleib ein armer Püffel, biss dich Gott herauss- fordert. - Henisch, 941, 5.

6 Es zog ein Büffel vber Rhein vnd kam ein Esel wider heim. - Eyering, I, 583; II, 609; Henisch, 937.

*7 Et äs ener, wä a Bäfel. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 31, 2.

Ein plumper Mensch.


Büffelkuh.

1 De Bäfelke äs schwarz, awer se git weiss Mälch. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 176.

*2 De Bäfelke waul de Bach aussofn. - Schuster, 147.

Bezieht sich auf das Märchen von der Büffelkuh und dem Fischlein. (Vgl. Hattrich, 328.)


Bügel.

2 Hilft dir einer in den Bügel, musst du ihm zum Dank aus dem Sattel helfen. - Jähns, I, 171.


Bügeleisen.

*2 'R is wie a kalt's Böigelaisa. - Sartorius.

Er ist kalt und theilnahmlos.


Bügeln.

2 Zum Bügeln gehört allemal ein Klumpen. - Schles. Provinzial-Blätter, 1866, S. 429.

*3 De hat wedd'r en bügelt. (Altmark.) - Danneil, 278.

Ist betrunken.

*4 Eine (Frau oder Jungfrau) bügeln.

D. i. am Fastnachtstage durch einen Bügel oder Reifen ziehen, was in einigen Gegenden Ostpreussens als eine Ehrenbezeigung für unbescholtene weibliche Personen betrachtet wird. (Vgl. Frischbier, II, 453.)


Bauhinmusik.

* Das ist Bauhinmusik.

In Tirol für Katzenmusik (s. d.), von Bauhin = Uhu, Nachteule. (Westermann, 25, 619.)


Buhldirne.

2 Eine Buhldirne ist die Klinke zur Höllenthür.

Lat.: Tartareus clauus foris est nouaria prauus. (Reuterdahl, 984.)

Schwed.: Ondh quinna aer diawlsius dura naghet. (Reuterdahl, 984.)


Buhle.

9 Ein Buhle darf nicht in Gesellschaft kommen.

10 Ein Buhle muss verschwiegener sein als ein Fisch, getreuer als ein Hund, grossmüthiger als ein Löwe, listiger als ein Fuchs und stolzer als ein Pfau. - Harssdörffer, 1617.

11 Ich vndt mein Buhle seindt ein, als Hund vndt Kotz essen an einem Bein.

Aus einem Manuscript der königlichen Bibliothek zu Königsberg aus dem 17. Jahrhundert.

12 So der Buhle den Herrn Christus spielt, muss man nicht seinen Leib zur Magdalene machen. - Eiselein, 443.

13 Wenn dein Buhle mit dir spricht, trau seinen Worten nicht. - Devisenbuch, 134.

14 Wer sein Buhl nicht haben kann, der muss sie fahren lan.

Holl.: Si wie zijn boel niet hebben enmach, sie moet se varen laten. (Antw. Lb., 221, 9, 3.)

15 Wer wil einen schönen Bulen erjagen, der muss eine schwere Tasche tragen. - Petri, II, 779.


[Spaltenumbruch] 32 Wer selber einen Buckel hat, kennt kein schöneres Thier als das Kamel.

Die Russen: Dem Buckligen geht das Kamel vor dem Elefanten. (Altmann VI, 420.)

*33 De Puck'l jäökt em. (Altmark.) – Danneil, 92.

*34 Dein Buckel soll Kirmess haben. (Böhmen.)

Androhung von Prügeln.

*35 Den Puck'l smärn. (Altmark.) – Danneil, 11.

*36 Der macht einen Buckel wie ein Els.

*37 Dös tragt sich ön Bugl aus. (Oberösterr.)

Um zu sagen: Ich glaube das, ohne es zu sehen; es ist mir schon klar bei zugekehrtem Rücken.

*38 Einem den Buckel behauen.

„Wer wird mir jetzt den Buckel behauen? hörte ich jemand bemerken, als ihn der Schlucken rückte.“ Er nahm an, dass das Schlucken ein Zeichen sei, dass jemand übel von ihm rede.

*39 Einem den Buckel besehen.

Ihn durchprügeln.

*40 Einem den Buckel messen.Moscherosch, 412.

Frz.: An nerbes espaules à quelqu'en. (Moscherosch, 412.)

*41 Einem den Buckel versohlen.Frischbier, II, 447.

Ihn durchprügeln.

*42 Einen blauen Buckel mitbringen.

„ ... welche anstatt der Beuten einen himmelblauen Buckel mitbrachte.“ (Simplic., III, 42.)

*43 Einen krummen Buckel machen.

Einen dienstlichen Besuch abstatten.

*44 Er ist auf 'n Buck'l g'fallen und hot si d' Nasen brochen. (Oberösterr.)

*45 Fall dir keinen Buckel. (Rheinpfalz.)

*46 He öss op em Puckel verröckt.Frischbier, I, 489.

*47 Ich wâr d'r a Buckel abräumen. (Böhmisch-Friedland.)

Fühlbare Züchtigung androhend.

*48 Ich will dir den Buckel wärmen.

*49 Mein Buckel ist breit, er kann viel vertrage(n).

*50 Sich einen Buckel lachen.


Buckelkraxen.

* Du kånnst mi Buckelkraxen tråg'n. (Oberösterr.)

Die Redensart dient zur Abfertigung für jemand, der uns geärgert, und gilt nur als milderer Ausdruck für den drastischern unter Ellenbogen 6.


Bücken.

14 Besser sich bücken, als Beulen stossen.

Dän.: Bedre er at bukke hovedet, end at stöde panden. (Prov. dan., 57.)

15 Ek wolle mâl nich bücken, dâ woll' et mek nich glücken.Schambach, II, 128.

Ich wollte mich mal nicht bücken, da wollt' es mir nicht glücken; denn ohne Mühe ist nichts.

*16 Bück dich, es kummen Quaker. (Oberharz.)

Bücke dich, es kommen Quäker (Gras-Vögel). Ermahnung zur Vorsicht. Vom Vogelstellen entlehnt.

*17 Bück dich, man sucht Schalk.Höfer, 38, 151.

*18 Er bückt sich nicht vor dem Geldsack anderer Leute.

*19 Er bückt sich wie eine Gans, die unter dem Schlagbaum wegläuft.

*20 He böckt söck, als wenn he Sparr' öm Lîf heft.Frischbier, I, 491.

*21 Hei böckt söck, als wenn hei e Lâdstock verschluckt heft.

*22 Sie bückt sich, als wenn sie Knochen im Leibe hätte.Frischbier, II, 449.

*23 Wenn er sich vorn bückt, ist hinten Mittag.

Er muss zu den unbedeutendsten Geschäften ungewöhnlich viel Zeit haben; er ist langsam, steif.


Buckeliger.

1 Frz.: Le bossu ne voit pas sa bosse, mais il voit celle de son confrère. (Bohn I, 31.)

Span.: El corcobado no vee su corcoba, y vee la de su compañon. (Bohn I, 216.)

6 Bei Buckligen muss man nicht von Höckern reden.

In Habesch sagt man im ähnlichen Sinne: Du kannst „nackt“ sagen vor dem Geraden, aber sprich das Wort nicht aus vor Buckligen.

*7 Heut haben die Buckligen den Ausgehtag.

Sagt man, wenn man eines Tages vielen Personen dieser Art begegnet.


[Spaltenumbruch]
Bückling.

1 Holl.: Er is geen bokking zoo maget, of er braadt nog vet uit. (Harrebomée, I, 74.)

*3 Er hat Bücklinge verkauft.Brennecke.

Von Soldaten, die den Kugeln ausweichen. Türenne sagte zu ihnen: Solcher Gruss verdient schon eine Reverenz.


Buckow.

* Geh nach Buckow und lass dir den Fläz abzapfen. (Oderbruch.) – Engelien, 222, 143.

In andern Gegenden schickt man die Fläze auf die Schleifmühle (s. d.).


Bude.

4 Beschaue dir die Bude, bevor du kaufst.

*5 Das soll ihm in die Bude lecken.Frischbier, II, 451.

Soll üble Folgen für ihn haben.

*6 Wöll hei ön de Bod1.Frischbier, II, 452.

Ausruf der Zurückweisung.

1) Bude, Hütte, Gezelt, Stall.


Büffel.

4 „Du bist ein vngeschickter, böser, grober u. s. w. Büffel, wo man ein geylen, tollen, groben, vnkundigen, bissigen menschen in Teutschland benamsen wil.“ (Gessner, Thierbuch, XXXIIb.)

5 Bleib ein armer Püffel, biss dich Gott herauss- fordert.Henisch, 941, 5.

6 Es zog ein Büffel vber Rhein vnd kam ein Esel wider heim.Eyering, I, 583; II, 609; Henisch, 937.

*7 Et äs ener, wä a Bäfel. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 31, 2.

Ein plumper Mensch.


Büffelkuh.

1 De Bäfelkê äs schwarz, awer se git wéiss Mälch. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 176.

*2 De Bäfelkê wûl de Bâch aussofn.Schuster, 147.

Bezieht sich auf das Märchen von der Büffelkuh und dem Fischlein. (Vgl. Hattrich, 328.)


Bügel.

2 Hilft dir einer in den Bügel, musst du ihm zum Dank aus dem Sattel helfen.Jähns, I, 171.


Bügeleisen.

*2 'R is wie a kalt's Böigelaisa.Sartorius.

Er ist kalt und theilnahmlos.


Bügeln.

2 Zum Bügeln gehört allemal ein Klumpen.Schles. Provinzial-Blätter, 1866, S. 429.

*3 De hat wedd'r ên bügelt. (Altmark.) – Danneil, 278.

Ist betrunken.

*4 Eine (Frau oder Jungfrau) bügeln.

D. i. am Fastnachtstage durch einen Bügel oder Reifen ziehen, was in einigen Gegenden Ostpreussens als eine Ehrenbezeigung für unbescholtene weibliche Personen betrachtet wird. (Vgl. Frischbier, II, 453.)


Bûhinmusik.

* Das ist Bûhinmusik.

In Tirol für Katzenmusik (s. d.), von Bûhin = Uhu, Nachteule. (Westermann, 25, 619.)


Buhldirne.

2 Eine Buhldirne ist die Klinke zur Höllenthür.

Lat.: Tartareus clauus foris est nouaria prauus. (Reuterdahl, 984.)

Schwed.: Ondh quinna aer diawlsius dura naghet. (Reuterdahl, 984.)


Buhle.

9 Ein Buhle darf nicht in Gesellschaft kommen.

10 Ein Buhle muss verschwiegener sein als ein Fisch, getreuer als ein Hund, grossmüthiger als ein Löwe, listiger als ein Fuchs und stolzer als ein Pfau.Harssdörffer, 1617.

11 Ich vndt mein Buhle seindt ein, als Hund vndt Kotz essen an einem Bein.

Aus einem Manuscript der königlichen Bibliothek zu Königsberg aus dem 17. Jahrhundert.

12 So der Buhle den Herrn Christus spielt, muss man nicht seinen Leib zur Magdalene machen.Eiselein, 443.

13 Wenn dein Buhle mit dir spricht, trau seinen Worten nicht.Devisenbuch, 134.

14 Wer sein Buhl nicht haben kann, der muss sie fahren lan.

Holl.: Si wie zijn boel niet hebben enmach, sie moet se varen laten. (Antw. Lb., 221, 9, 3.)

15 Wer wil einen schönen Bulen erjagen, der muss eine schwere Tasche tragen.Petri, II, 779.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0552" n="[540]"/><cb n="1079"/>
32 Wer selber einen Buckel hat, kennt kein schöneres Thier als das Kamel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Dem Buckligen geht das Kamel vor dem Elefanten. (<hi rendition="#i">Altmann VI, 420.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*33 De Puck'l jäökt em.</hi> (<hi rendition="#i">Altmark.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Danneil, 92.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*34 Dein Buckel soll Kirmess haben.</hi> (<hi rendition="#i">Böhmen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Androhung von Prügeln.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*35 Den Puck'l smärn.</hi> (<hi rendition="#i">Altmark.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Danneil, 11.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*36 Der macht einen Buckel wie ein Els.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*37 Dös tragt sich ön Bugl aus.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterr.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Um zu sagen: Ich glaube das, ohne es zu sehen; es ist mir schon klar bei zugekehrtem Rücken.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*38 Einem den Buckel behauen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Wer wird mir jetzt den Buckel behauen? hörte ich jemand bemerken, als ihn der Schlucken rückte.&#x201C; Er nahm an, dass das Schlucken ein Zeichen sei, dass jemand übel von ihm rede.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*39 Einem den Buckel besehen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ihn durchprügeln.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*40 Einem den Buckel messen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Moscherosch, 412.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: An nerbes espaules à quelqu'en. (<hi rendition="#i">Moscherosch, 412.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*41 Einem den Buckel versohlen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 447.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ihn durchprügeln.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*42 Einen blauen Buckel mitbringen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E; ... welche anstatt der Beuten einen himmelblauen Buckel mitbrachte.&#x201C; (<hi rendition="#i">Simplic., III, 42.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*43 Einen krummen Buckel machen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Einen dienstlichen Besuch abstatten.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*44 Er ist auf 'n Buck'l g'fallen und hot si d' Nasen brochen.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterr.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*45 Fall dir keinen Buckel.</hi> (<hi rendition="#i">Rheinpfalz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*46 He öss op em Puckel verröckt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 489.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*47 Ich wâr d'r a Buckel abräumen.</hi> (<hi rendition="#i">Böhmisch-Friedland.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Fühlbare Züchtigung androhend.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*48 Ich will dir den Buckel wärmen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*49 Mein Buckel ist breit, er kann viel vertrage(n).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*50 Sich einen Buckel lachen.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Buckelkraxen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Du kånnst mi Buckelkraxen tråg'n.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterr.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Redensart dient zur Abfertigung für jemand, der uns geärgert, und gilt nur als milderer Ausdruck für den drastischern unter Ellenbogen 6.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bücken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">14 Besser sich bücken, als Beulen stossen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Bedre er at bukke hovedet, end at stöde panden. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 57.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Ek wolle mâl nich bücken, dâ woll' et mek nich glücken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schambach, II, 128.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ich wollte mich mal nicht bücken, da wollt' es mir nicht glücken; denn ohne Mühe ist nichts.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*16 Bück dich, es kummen Quaker.</hi> (<hi rendition="#i">Oberharz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Bücke dich, es kommen Quäker (Gras-Vögel). Ermahnung zur Vorsicht. Vom Vogelstellen entlehnt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*17 Bück dich, man sucht Schalk.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Höfer, 38, 151.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*18 Er bückt sich nicht vor dem Geldsack anderer Leute.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*19 Er bückt sich wie eine Gans, die unter dem Schlagbaum wegläuft.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*20 He böckt söck, als wenn he Sparr' öm Lîf heft.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 491.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*21 Hei böckt söck, als wenn hei e Lâdstock verschluckt heft.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*22 Sie bückt sich, als wenn sie Knochen im Leibe hätte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 449.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*23 Wenn er sich vorn bückt, ist hinten Mittag.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Er muss zu den unbedeutendsten Geschäften ungewöhnlich viel Zeit haben; er ist langsam, steif.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Buckeliger.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et2">1 <hi rendition="#i">Frz.</hi>: Le bossu ne voit pas sa bosse, mais il voit celle de son confrère. (<hi rendition="#i">Bohn I, 31.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: El corcobado no vee su corcoba, y vee la de su compañon. (<hi rendition="#i">Bohn I, 216.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Bei Buckligen muss man nicht von Höckern reden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In Habesch sagt man im ähnlichen Sinne: Du kannst &#x201E;nackt&#x201C; sagen vor dem Geraden, aber sprich das Wort nicht aus vor Buckligen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*7 Heut haben die Buckligen den Ausgehtag.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Sagt man, wenn man eines Tages vielen Personen dieser Art begegnet.</p><lb/>
        </div>
        <cb n="1080"/>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bückling.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et2">1 <hi rendition="#i">Holl.</hi>: Er is geen bokking zoo maget, of er braadt nog vet uit. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 74.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Er hat Bücklinge verkauft.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Brennecke.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von Soldaten, die den Kugeln ausweichen. Türenne sagte zu ihnen: Solcher Gruss verdient schon eine Reverenz.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Buckow.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Geh nach Buckow und lass dir den Fläz abzapfen.</hi> (<hi rendition="#i">Oderbruch.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Engelien, 222, 143.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In andern Gegenden schickt man die Fläze auf die  Schleifmühle (s. d.).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bude.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">4 Beschaue dir die Bude, bevor du kaufst.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Das soll ihm in die Bude lecken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 451.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Soll üble Folgen für ihn haben.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 Wöll hei ön de Bod<hi rendition="#sup">1</hi>.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 452.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ausruf der Zurückweisung.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Bude, Hütte, Gezelt, Stall.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Büffel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et">4 &#x201E;Du bist ein vngeschickter, böser, grober u. s. w. Büffel, wo man ein geylen, tollen, groben, vnkundigen, bissigen menschen in Teutschland benamsen wil.&#x201C; (<hi rendition="#i">Gessner, Thierbuch, XXXII<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Bleib ein armer Püffel, biss dich Gott herauss- fordert.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 941, 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Es zog ein Büffel vber Rhein vnd kam ein Esel wider heim.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eyering, I, 583; II, 609; Henisch, 937.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*7 Et äs ener, wä a Bäfel.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 31, 2.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein plumper Mensch.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Büffelkuh.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 De Bäfelkê äs schwarz, awer se git wéiss Mälch.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schuster, 176.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 De Bäfelkê wûl de Bâch aussofn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuster, 147.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Bezieht sich auf das Märchen von der Büffelkuh und dem Fischlein. (Vgl. <hi rendition="#i">Hattrich, 328.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bügel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Hilft dir einer in den Bügel, musst du ihm zum Dank aus dem Sattel helfen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Jähns, I, 171.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bügeleisen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 'R is wie a kalt's Böigelaisa.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sartorius.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er ist kalt und theilnahmlos.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bügeln.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Zum Bügeln gehört allemal ein Klumpen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schles. Provinzial-Blätter, 1866, S. 429.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 De hat wedd'r ên bügelt.</hi> (<hi rendition="#i">Altmark.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Danneil, 278.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist betrunken.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*4 Eine (Frau oder Jungfrau) bügeln.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">D. i. am Fastnachtstage durch einen Bügel oder Reifen ziehen, was in einigen Gegenden Ostpreussens als eine Ehrenbezeigung für unbescholtene weibliche Personen betrachtet wird. (Vgl. <hi rendition="#i">Frischbier, II, 453.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Bûhinmusik.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Das ist Bûhinmusik.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In Tirol für  Katzenmusik (s. d.), von Bûhin = Uhu, Nachteule. (<hi rendition="#i">Westermann, 25, 619.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Buhldirne.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Eine Buhldirne ist die Klinke zur Höllenthür.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Tartareus clauus foris est nouaria prauus. (<hi rendition="#i">Reuterdahl, 984.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Ondh quinna aer diawlsius dura naghet. (<hi rendition="#i">Reuterdahl, 984.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Buhle.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Ein Buhle darf nicht in Gesellschaft kommen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Ein Buhle muss verschwiegener sein als ein Fisch, getreuer als ein Hund, grossmüthiger als ein Löwe, listiger als ein Fuchs und stolzer als ein Pfau.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Harssdörffer, 1617.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">11 Ich vndt mein Buhle seindt ein, als Hund vndt Kotz essen an einem Bein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Aus einem Manuscript der königlichen Bibliothek zu Königsberg aus dem 17. Jahrhundert.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 So der Buhle den Herrn Christus spielt, muss man nicht seinen Leib zur Magdalene machen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 443.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Wenn dein Buhle mit dir spricht, trau seinen Worten nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Devisenbuch, 134.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">14 Wer sein Buhl nicht haben kann, der muss sie fahren lan.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Si wie zijn boel niet hebben enmach, sie moet se varen laten. (<hi rendition="#i">Antw. Lb., 221, 9, 3.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Wer wil einen schönen Bulen erjagen, der muss eine schwere Tasche tragen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 779.</hi></p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[540]/0552] 32 Wer selber einen Buckel hat, kennt kein schöneres Thier als das Kamel. Die Russen: Dem Buckligen geht das Kamel vor dem Elefanten. (Altmann VI, 420.) *33 De Puck'l jäökt em. (Altmark.) – Danneil, 92. *34 Dein Buckel soll Kirmess haben. (Böhmen.) Androhung von Prügeln. *35 Den Puck'l smärn. (Altmark.) – Danneil, 11. *36 Der macht einen Buckel wie ein Els. *37 Dös tragt sich ön Bugl aus. (Oberösterr.) Um zu sagen: Ich glaube das, ohne es zu sehen; es ist mir schon klar bei zugekehrtem Rücken. *38 Einem den Buckel behauen. „Wer wird mir jetzt den Buckel behauen? hörte ich jemand bemerken, als ihn der Schlucken rückte.“ Er nahm an, dass das Schlucken ein Zeichen sei, dass jemand übel von ihm rede. *39 Einem den Buckel besehen. Ihn durchprügeln. *40 Einem den Buckel messen. – Moscherosch, 412. Frz.: An nerbes espaules à quelqu'en. (Moscherosch, 412.) *41 Einem den Buckel versohlen. – Frischbier, II, 447. Ihn durchprügeln. *42 Einen blauen Buckel mitbringen. „ ... welche anstatt der Beuten einen himmelblauen Buckel mitbrachte.“ (Simplic., III, 42.) *43 Einen krummen Buckel machen. Einen dienstlichen Besuch abstatten. *44 Er ist auf 'n Buck'l g'fallen und hot si d' Nasen brochen. (Oberösterr.) *45 Fall dir keinen Buckel. (Rheinpfalz.) *46 He öss op em Puckel verröckt. – Frischbier, I, 489. *47 Ich wâr d'r a Buckel abräumen. (Böhmisch-Friedland.) Fühlbare Züchtigung androhend. *48 Ich will dir den Buckel wärmen. *49 Mein Buckel ist breit, er kann viel vertrage(n). *50 Sich einen Buckel lachen. Buckelkraxen. * Du kånnst mi Buckelkraxen tråg'n. (Oberösterr.) Die Redensart dient zur Abfertigung für jemand, der uns geärgert, und gilt nur als milderer Ausdruck für den drastischern unter Ellenbogen 6. Bücken. 14 Besser sich bücken, als Beulen stossen. Dän.: Bedre er at bukke hovedet, end at stöde panden. (Prov. dan., 57.) 15 Ek wolle mâl nich bücken, dâ woll' et mek nich glücken. – Schambach, II, 128. Ich wollte mich mal nicht bücken, da wollt' es mir nicht glücken; denn ohne Mühe ist nichts. *16 Bück dich, es kummen Quaker. (Oberharz.) Bücke dich, es kommen Quäker (Gras-Vögel). Ermahnung zur Vorsicht. Vom Vogelstellen entlehnt. *17 Bück dich, man sucht Schalk. – Höfer, 38, 151. *18 Er bückt sich nicht vor dem Geldsack anderer Leute. *19 Er bückt sich wie eine Gans, die unter dem Schlagbaum wegläuft. *20 He böckt söck, als wenn he Sparr' öm Lîf heft. – Frischbier, I, 491. *21 Hei böckt söck, als wenn hei e Lâdstock verschluckt heft. *22 Sie bückt sich, als wenn sie Knochen im Leibe hätte. – Frischbier, II, 449. *23 Wenn er sich vorn bückt, ist hinten Mittag. Er muss zu den unbedeutendsten Geschäften ungewöhnlich viel Zeit haben; er ist langsam, steif. Buckeliger. 1 Frz.: Le bossu ne voit pas sa bosse, mais il voit celle de son confrère. (Bohn I, 31.) Span.: El corcobado no vee su corcoba, y vee la de su compañon. (Bohn I, 216.) 6 Bei Buckligen muss man nicht von Höckern reden. In Habesch sagt man im ähnlichen Sinne: Du kannst „nackt“ sagen vor dem Geraden, aber sprich das Wort nicht aus vor Buckligen. *7 Heut haben die Buckligen den Ausgehtag. Sagt man, wenn man eines Tages vielen Personen dieser Art begegnet. Bückling. 1 Holl.: Er is geen bokking zoo maget, of er braadt nog vet uit. (Harrebomée, I, 74.) *3 Er hat Bücklinge verkauft. – Brennecke. Von Soldaten, die den Kugeln ausweichen. Türenne sagte zu ihnen: Solcher Gruss verdient schon eine Reverenz. Buckow. * Geh nach Buckow und lass dir den Fläz abzapfen. (Oderbruch.) – Engelien, 222, 143. In andern Gegenden schickt man die Fläze auf die Schleifmühle (s. d.). Bude. 4 Beschaue dir die Bude, bevor du kaufst. *5 Das soll ihm in die Bude lecken. – Frischbier, II, 451. Soll üble Folgen für ihn haben. *6 Wöll hei ön de Bod1. – Frischbier, II, 452. Ausruf der Zurückweisung. 1) Bude, Hütte, Gezelt, Stall. Büffel. 4 „Du bist ein vngeschickter, böser, grober u. s. w. Büffel, wo man ein geylen, tollen, groben, vnkundigen, bissigen menschen in Teutschland benamsen wil.“ (Gessner, Thierbuch, XXXIIb.) 5 Bleib ein armer Püffel, biss dich Gott herauss- fordert. – Henisch, 941, 5. 6 Es zog ein Büffel vber Rhein vnd kam ein Esel wider heim. – Eyering, I, 583; II, 609; Henisch, 937. *7 Et äs ener, wä a Bäfel. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 31, 2. Ein plumper Mensch. Büffelkuh. 1 De Bäfelkê äs schwarz, awer se git wéiss Mälch. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 176. *2 De Bäfelkê wûl de Bâch aussofn. – Schuster, 147. Bezieht sich auf das Märchen von der Büffelkuh und dem Fischlein. (Vgl. Hattrich, 328.) Bügel. 2 Hilft dir einer in den Bügel, musst du ihm zum Dank aus dem Sattel helfen. – Jähns, I, 171. Bügeleisen. *2 'R is wie a kalt's Böigelaisa. – Sartorius. Er ist kalt und theilnahmlos. Bügeln. 2 Zum Bügeln gehört allemal ein Klumpen. – Schles. Provinzial-Blätter, 1866, S. 429. *3 De hat wedd'r ên bügelt. (Altmark.) – Danneil, 278. Ist betrunken. *4 Eine (Frau oder Jungfrau) bügeln. D. i. am Fastnachtstage durch einen Bügel oder Reifen ziehen, was in einigen Gegenden Ostpreussens als eine Ehrenbezeigung für unbescholtene weibliche Personen betrachtet wird. (Vgl. Frischbier, II, 453.) Bûhinmusik. * Das ist Bûhinmusik. In Tirol für Katzenmusik (s. d.), von Bûhin = Uhu, Nachteule. (Westermann, 25, 619.) Buhldirne. 2 Eine Buhldirne ist die Klinke zur Höllenthür. Lat.: Tartareus clauus foris est nouaria prauus. (Reuterdahl, 984.) Schwed.: Ondh quinna aer diawlsius dura naghet. (Reuterdahl, 984.) Buhle. 9 Ein Buhle darf nicht in Gesellschaft kommen. 10 Ein Buhle muss verschwiegener sein als ein Fisch, getreuer als ein Hund, grossmüthiger als ein Löwe, listiger als ein Fuchs und stolzer als ein Pfau. – Harssdörffer, 1617. 11 Ich vndt mein Buhle seindt ein, als Hund vndt Kotz essen an einem Bein. Aus einem Manuscript der königlichen Bibliothek zu Königsberg aus dem 17. Jahrhundert. 12 So der Buhle den Herrn Christus spielt, muss man nicht seinen Leib zur Magdalene machen. – Eiselein, 443. 13 Wenn dein Buhle mit dir spricht, trau seinen Worten nicht. – Devisenbuch, 134. 14 Wer sein Buhl nicht haben kann, der muss sie fahren lan. Holl.: Si wie zijn boel niet hebben enmach, sie moet se varen laten. (Antw. Lb., 221, 9, 3.) 15 Wer wil einen schönen Bulen erjagen, der muss eine schwere Tasche tragen. – Petri, II, 779.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/552
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [540]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/552>, abgerufen am 19.03.2024.