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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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103 Wer Butter im Kopfe hat, darf nicht in die Sonne gehen.

In Wälschtirol: Chi ha botter in testa, non vada al sole. (Pinc.) (Hörmann, 22.)

104 Wer hätte gedacht, dass die Butter so fett wäre, und hat doch keine Schwarte. - Wirth, I, 642.

105 Wer viel Butter hat, kann fetten Kohl essen.

Dän.: Hvo som haffner meget aff smöred chaud kaster somt i kaalen. (Prov. dan., 515.)

*106 Botter bei de Fesch. (Bedburg.)

In dem Sinne: Geld bei der Waare.

*107 Botter gehüpt, Flinse1 drei Scheiwe voll. (Dönhoffstädt.) - Frischbier, II, 466.

1) Flinze, Plinze - dünnes Pfannengebäck. Litanisch: plincai, Flinsen, Fladen.

*108 Butter un Brod schmeiten. - Stürenburg, 22b.

Ein flaches Stückchen Stein auf eine Wasserfläche so schräg hinwerfen, dass es ein paar mal aufhüpft. (S. Butterschnitte u. Fröschchen.)

*109 Der thut (ihnen) keine Butter an den Kohl.

*110 Die Butter fällt ihm vom Brote. (Köthen.)

Bei einem unerwarteten Verluste, oder bei einer getäuschten Hoffnung.

*111 Die Butter ist den Kühen in die Hörner gekrochen. (Schles.)

Um zu sagen, dass wenig Butter gewonnen wird, weil die Kühe weniger Milch geben. Die Redensart wird besonders gegen Kinder angewandt, wenn ihre Schnitten nicht fett gestrichen sind.

*112 Einem die Butter bezahlen (auch: versalzen). - Frischbier, I, 501.

*113 Einem die Butter vom Brote herunterschwatzen.

*114 Hä verkäf de Botter un fräss der Kies. (Bedburg.)

*115 He deit 't net minner as 'n Stück Botter in de Bre. - Kern, 913.

Zur Schilderung verschwenderischer Wirthschaft, da es überflüssig ist, Butter in die Brühe zu thun.

*116 He hott de Botter de Jumferschop namen. - Schütze, I, 143.

Von jemand, der einen Butteraufsatz bei Tische zuerst anschneidet.

*117 Man kann Butter damit schneiden.

Ironisch von einem stumpfen Messer.

*118 Sie hat die Butter verrührt.

"Wie vnser erste Eltermutter im anfang hat verrürt die Butter." (Waldis, IV, 81.)

*119 Spott nig mit de Botter, se is dür. - Schütze, I, 142.

Spotte nicht, es könnte dir wol theuer zu stehen kommen.


Butterbemme.

Einem jeglichen gefallen seine Butterpammen am besten. - Spangenberg, Kat., 52a.


Butterbrot.

*6 Das fiel aufs Butterbrot.

*7 Das werde ich dir aufs Butterbrot geben (streichen). - Frischbier, I, 503.

Das werde ich dir nicht vergessen. In demselben Sinne sagt man auch: Das werde ich dir eintränken, eintunken, das soll dir theuer zu stehen kommen.

*8 Dat kost 'n Botterbrot. - Danneil, 23.

Es ist spottwohlfeil.

*9 Ein Butterbrot dabei verdienen. - Hermes, II, 308.

"Vielleicht um bei seiner allmächtigen Frau ein Butterbrot sich zu verdienen." (Hermes, IV, 469.)

*10 Ein polnisch Butterbrot essen. - Frischbier, I, 504.

Brot mit Salz bestreut, wozu nach Pisanski, wenn es magenstärkend wirken soll, auch noch Ingwer gefügt wird.

*11 Einem etwas aufs Butterbrot schmieren.

Es ihm klar vor Augen legen, meist im ironischen Sinne, es ihm zu schlucken geben. "Die Europäer werden Herrn Siemens dies alles frisch auf das moralische Butterbrot schmieren, das er ihnen als Medicin dargeboten hat." (Der Pionier, Boston 1863, Nr. 9, S. 3.)

*12 Etwas auf dem Butterbrote essen müssen. - Riehl, Geschichte, I, 14.

*13 Far 'n Botterbrot kepe. - Frischbier, II, 470.

Sehr billig kaufen.

*14 Für ein Butterbrot arbeiten. - Frischbier, II, 467.

Ohne entsprechenden Lohn, fast umsonst.

[Spaltenumbruch] *15 Hast ein Stückchen Butterbrot gekriegt? - Frischbier, I, 505.

Spottfrage an jemand, der eine Anzeige gemacht hat, besonders unter Kindern gebräuchlich, wenn eins das andere anklagt. Auch "Klagegröschlein."

*16 Jemand ein Butterbrot schicken. (Hinterpommern.)

Ihm eine Unannehmlichkeit bereiten.


Butterfass.

*2 Bi dat Botterfass früen. (Holstein.) - Schütze, IV, 299.

Gut essen und trinken, beim Butterfass auf die Freie gehen.

*3 Mitten im Butterfass sitzen. - Gotthelf, Jakob, 150.

In der Wolle.


Butterfrauentrab.

* Er geht den Butterfrauentrab. - Frischbier, I, 506.


Buttermilch.

10 Buttermilch und schimmlig Brot sättigen auch in Hungersnoth.

Dän.: Kjerne-melks valde og muller bröd maetter og vel i hungers nöd. (Prov. dan., 314.)

11 Gestohlene Buttermilch schmeckt noch einmal so frisch. - Günther, 973.

12 Wer von einem Fremden Buttermilch kauft, muss gewärtig sein, dass er ein Mass Milch und zwei Mass Wasser erhält. - Pers. Rosenthal, 64.


Buttern.

8 Wann 't nit buttern well, dann butters nit, un wenn me in de Kerne schett. (Sauerland.)

9 Wenn's bottert, denn bottert's, on morge bottre se ön Läks. (Mühlhausen an der Ostbahn.) - Frischbier, I, 508.

Wenn eine Sache geht, dann geht sie auch manchmal da, wo man's gar nicht denkt. Läks ist ein Dorf in den laukschen, dem Grafen Dohna-Schlobitten gehörigen Gütern.

10 Wo's nich bottert, da bottert's nich, kannst reinsch ... - Frischbier, I, 510.


Butterröschke.

* Er ist ein Butterröschke. - Frischbier, I, 511.

Ein Bewohner der Stadt Bischofstein.


Butterschnitte.

*4 Das kriegt er auch noch einmal auf die Butterschnitte. - Schles. Provinzial-Blätter, 1866, S. 729.

Das werde ich ihm schon gelegentlich einmal vorwerfen, unter die Nase reiben.


Butterwecke.

2 Es ist nicht rath, dass man Butterwecke in rauch henge. - Petri, II, 275.


Butterwoche.

* Es ist die Butterwoche.

Ueber diese sagt ein alter Schriftsteller: "Sechs Tage vor der Fastenzeit ist die sogenannte Butterwoche (Masnalize), da jedermann das Herrlichste von Butter gebacken, anstatt des Fleisches aufsetzet, und diese Tage in abscheulichem Schmausen, Huren, Spielen, Morden und Rauben zubringet, dass es mit Recht eine formale comödie des Teufels könnte genannt werden." (Beiche, 235b.)


Büttner.

1 De Bedner bäinjden de Kofen, und wäten uch gären drauss sofen. - Schuster, 501.

*2 Meister Büttner, bum, bum, bum, schlägt die alten Weiber krumm, schlag sie wieder grade. - Weinhold, 13.


Butz.

*7 Bei Butz und Stengel (noch aufessen).

Mit Haut und Haar.

*8 Butz, fäll de Katt von en Stutz. - Frischbier, II, 512.

*9 Den Butzen ausschälen (ausschneiden, ausstechen).

Den übeln Grund und Kern einer Sache beseitigen. (Vgl. über Butzen auch Frommann, IV, 165, 499.)

*10 Den rechten Butzen angreifen.

Einer Sache, einem Uebel auf den Grund gehen. "Griff er den rechten Butzen an, es möcht dergleich im auch ergan." (O. Schade, Satiren, Hannover 1856-58, III, 127, 6.)

*11 Das war ein Butz. (Nürnberg.) - Schmeller, I, 229.

Hier in der Bedeutung von Posse, lustiger Streich.

*12 Ein Butzen machen. - Franck, II, 92.

So viel wie blauer Dunst.

*13 Mit Butzen und Stengel ausreiten. - Nas, 366b.


[Spaltenumbruch]

103 Wer Butter im Kopfe hat, darf nicht in die Sonne gehen.

In Wälschtirol: Chi ha botter in testa, non vada al sole. (Pinc.) (Hörmann, 22.)

104 Wer hätte gedacht, dass die Butter so fett wäre, und hat doch keine Schwarte.Wirth, I, 642.

105 Wer viel Butter hat, kann fetten Kohl essen.

Dän.: Hvo som haffner meget aff smöred chaud kaster somt i kaalen. (Prov. dan., 515.)

*106 Botter bei de Fesch. (Bedburg.)

In dem Sinne: Geld bei der Waare.

*107 Botter gehüpt, Flinse1 drei Schîwe voll. (Dönhoffstädt.) – Frischbier, II, 466.

1) Flinze, Plinze – dünnes Pfannengebäck. Litanisch: plincai, Flinsen, Fladen.

*108 Butter un Brod schmîten.Stürenburg, 22b.

Ein flaches Stückchen Stein auf eine Wasserfläche so schräg hinwerfen, dass es ein paar mal aufhüpft. (S. Butterschnitte u. Fröschchen.)

*109 Der thut (ihnen) keine Butter an den Kohl.

*110 Die Butter fällt ihm vom Brote. (Köthen.)

Bei einem unerwarteten Verluste, oder bei einer getäuschten Hoffnung.

*111 Die Butter ist den Kühen in die Hörner gekrochen. (Schles.)

Um zu sagen, dass wenig Butter gewonnen wird, weil die Kühe weniger Milch geben. Die Redensart wird besonders gegen Kinder angewandt, wenn ihre Schnitten nicht fett gestrichen sind.

*112 Einem die Butter bezahlen (auch: versalzen).Frischbier, I, 501.

*113 Einem die Butter vom Brote herunterschwatzen.

*114 Hä verkäf de Botter un fräss der Kies. (Bedburg.)

*115 He deit 't nêt minner as 'n Stück Botter in de Brê.Kern, 913.

Zur Schilderung verschwenderischer Wirthschaft, da es überflüssig ist, Butter in die Brühe zu thun.

*116 He hott de Botter de Jumferschop namen.Schütze, I, 143.

Von jemand, der einen Butteraufsatz bei Tische zuerst anschneidet.

*117 Man kann Butter damit schneiden.

Ironisch von einem stumpfen Messer.

*118 Sie hat die Butter verrührt.

„Wie vnser erste Eltermutter im anfang hat verrürt die Butter.“ (Waldis, IV, 81.)

*119 Spott nig mit de Botter, se is dür.Schütze, I, 142.

Spotte nicht, es könnte dir wol theuer zu stehen kommen.


Butterbemme.

Einem jeglichen gefallen seine Butterpammen am besten.Spangenberg, Kat., 52a.


Butterbrot.

*6 Das fiel aufs Butterbrot.

*7 Das werde ich dir aufs Butterbrot geben (streichen).Frischbier, I, 503.

Das werde ich dir nicht vergessen. In demselben Sinne sagt man auch: Das werde ich dir eintränken, eintunken, das soll dir theuer zu stehen kommen.

*8 Dat kost 'n Botterbrot.Danneil, 23.

Es ist spottwohlfeil.

*9 Ein Butterbrot dabei verdienen.Hermes, II, 308.

„Vielleicht um bei seiner allmächtigen Frau ein Butterbrot sich zu verdienen.“ (Hermes, IV, 469.)

*10 Ein polnisch Butterbrot essen.Frischbier, I, 504.

Brot mit Salz bestreut, wozu nach Pisanski, wenn es magenstärkend wirken soll, auch noch Ingwer gefügt wird.

*11 Einem etwas aufs Butterbrot schmieren.

Es ihm klar vor Augen legen, meist im ironischen Sinne, es ihm zu schlucken geben. „Die Europäer werden Herrn Siemens dies alles frisch auf das moralische Butterbrot schmieren, das er ihnen als Medicin dargeboten hat.“ (Der Pionier, Boston 1863, Nr. 9, S. 3.)

*12 Etwas auf dem Butterbrote essen müssen.Riehl, Geschichte, I, 14.

*13 Far 'n Botterbrot kêpe.Frischbier, II, 470.

Sehr billig kaufen.

*14 Für ein Butterbrot arbeiten.Frischbier, II, 467.

Ohne entsprechenden Lohn, fast umsonst.

[Spaltenumbruch] *15 Hast ein Stückchen Butterbrot gekriegt?Frischbier, I, 505.

Spottfrage an jemand, der eine Anzeige gemacht hat, besonders unter Kindern gebräuchlich, wenn eins das andere anklagt. Auch „Klagegröschlein.“

*16 Jemand ein Butterbrot schicken. (Hinterpommern.)

Ihm eine Unannehmlichkeit bereiten.


Butterfass.

*2 Bi dat Botterfass früen. (Holstein.) – Schütze, IV, 299.

Gut essen und trinken, beim Butterfass auf die Freie gehen.

*3 Mitten im Butterfass sitzen.Gotthelf, Jakob, 150.

In der Wolle.


Butterfrauentrab.

* Er geht den Butterfrauentrab.Frischbier, I, 506.


Buttermilch.

10 Buttermilch und schimmlig Brot sättigen auch in Hungersnoth.

Dän.: Kjerne-melks valde og muller bröd maetter og vel i hungers nöd. (Prov. dan., 314.)

11 Gestohlene Buttermilch schmeckt noch einmal so frisch.Günther, 973.

12 Wer von einem Fremden Buttermilch kauft, muss gewärtig sein, dass er ein Mass Milch und zwei Mass Wasser erhält.Pers. Rosenthal, 64.


Buttern.

8 Wann 't nit buttern well, dann butters nit, un wenn me in de Kerne schett. (Sauerland.)

9 Wenn's bottert, denn bottert's, on morge bottre se ön Läks. (Mühlhausen an der Ostbahn.) – Frischbier, I, 508.

Wenn eine Sache geht, dann geht sie auch manchmal da, wo man's gar nicht denkt. Läks ist ein Dorf in den laukschen, dem Grafen Dohna-Schlobitten gehörigen Gütern.

10 Wo's nich bottert, da bottert's nich, kannst reinsch ...Frischbier, I, 510.


Butterröschke.

* Er ist ein Butterröschke.Frischbier, I, 511.

Ein Bewohner der Stadt Bischofstein.


Butterschnitte.

*4 Das kriegt er auch noch einmal auf die Butterschnitte.Schles. Provinzial-Blätter, 1866, S. 729.

Das werde ich ihm schon gelegentlich einmal vorwerfen, unter die Nase reiben.


Butterwecke.

2 Es ist nicht rath, dass man Butterwecke in rauch henge.Petri, II, 275.


Butterwoche.

* Es ist die Butterwoche.

Ueber diese sagt ein alter Schriftsteller: „Sechs Tage vor der Fastenzeit ist die sogenannte Butterwoche (Masnalize), da jedermann das Herrlichste von Butter gebacken, anstatt des Fleisches aufsetzet, und diese Tage in abscheulichem Schmausen, Huren, Spielen, Morden und Rauben zubringet, dass es mit Recht eine formale comödie des Teufels könnte genannt werden.“ (Beiche, 235b.)


Büttner.

1 De Bedner bäinjden de Kofen, und wäten uch gären drauss sofen.Schuster, 501.

*2 Meister Büttner, bum, bum, bum, schlägt die alten Weiber krumm, schlag sie wieder grade.Weinhold, 13.


Butz.

*7 Bei Butz und Stengel (noch aufessen).

Mit Haut und Haar.

*8 Butz, fäll de Katt von en Stutz.Frischbier, II, 512.

*9 Den Butzen ausschälen (ausschneiden, ausstechen).

Den übeln Grund und Kern einer Sache beseitigen. (Vgl. über Butzen auch Frommann, IV, 165, 499.)

*10 Den rechten Butzen angreifen.

Einer Sache, einem Uebel auf den Grund gehen. „Griff er den rechten Butzen an, es möcht dergleich im auch ergan.“ (O. Schade, Satiren, Hannover 1856-58, III, 127, 6.)

*11 Das war ein Butz. (Nürnberg.) – Schmeller, I, 229.

Hier in der Bedeutung von Posse, lustiger Streich.

*12 Ein Butzen machen.Franck, II, 92.

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*13 Mit Butzen und Stengel ausreiten.Nas, 366b.


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[[546]/0558] 103 Wer Butter im Kopfe hat, darf nicht in die Sonne gehen. In Wälschtirol: Chi ha botter in testa, non vada al sole. (Pinc.) (Hörmann, 22.) 104 Wer hätte gedacht, dass die Butter so fett wäre, und hat doch keine Schwarte. – Wirth, I, 642. 105 Wer viel Butter hat, kann fetten Kohl essen. Dän.: Hvo som haffner meget aff smöred chaud kaster somt i kaalen. (Prov. dan., 515.) *106 Botter bei de Fesch. (Bedburg.) In dem Sinne: Geld bei der Waare. *107 Botter gehüpt, Flinse1 drei Schîwe voll. (Dönhoffstädt.) – Frischbier, II, 466. 1) Flinze, Plinze – dünnes Pfannengebäck. Litanisch: plincai, Flinsen, Fladen. *108 Butter un Brod schmîten. – Stürenburg, 22b. Ein flaches Stückchen Stein auf eine Wasserfläche so schräg hinwerfen, dass es ein paar mal aufhüpft. (S. Butterschnitte u. Fröschchen.) *109 Der thut (ihnen) keine Butter an den Kohl. *110 Die Butter fällt ihm vom Brote. (Köthen.) Bei einem unerwarteten Verluste, oder bei einer getäuschten Hoffnung. *111 Die Butter ist den Kühen in die Hörner gekrochen. (Schles.) Um zu sagen, dass wenig Butter gewonnen wird, weil die Kühe weniger Milch geben. Die Redensart wird besonders gegen Kinder angewandt, wenn ihre Schnitten nicht fett gestrichen sind. *112 Einem die Butter bezahlen (auch: versalzen). – Frischbier, I, 501. *113 Einem die Butter vom Brote herunterschwatzen. *114 Hä verkäf de Botter un fräss der Kies. (Bedburg.) *115 He deit 't nêt minner as 'n Stück Botter in de Brê. – Kern, 913. Zur Schilderung verschwenderischer Wirthschaft, da es überflüssig ist, Butter in die Brühe zu thun. *116 He hott de Botter de Jumferschop namen. – Schütze, I, 143. Von jemand, der einen Butteraufsatz bei Tische zuerst anschneidet. *117 Man kann Butter damit schneiden. 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Brot mit Salz bestreut, wozu nach Pisanski, wenn es magenstärkend wirken soll, auch noch Ingwer gefügt wird. *11 Einem etwas aufs Butterbrot schmieren. Es ihm klar vor Augen legen, meist im ironischen Sinne, es ihm zu schlucken geben. „Die Europäer werden Herrn Siemens dies alles frisch auf das moralische Butterbrot schmieren, das er ihnen als Medicin dargeboten hat.“ (Der Pionier, Boston 1863, Nr. 9, S. 3.) *12 Etwas auf dem Butterbrote essen müssen. – Riehl, Geschichte, I, 14. *13 Far 'n Botterbrot kêpe. – Frischbier, II, 470. Sehr billig kaufen. *14 Für ein Butterbrot arbeiten. – Frischbier, II, 467. Ohne entsprechenden Lohn, fast umsonst. *15 Hast ein Stückchen Butterbrot gekriegt? – Frischbier, I, 505. Spottfrage an jemand, der eine Anzeige gemacht hat, besonders unter Kindern gebräuchlich, wenn eins das andere anklagt. Auch „Klagegröschlein.“ *16 Jemand ein Butterbrot schicken. (Hinterpommern.) Ihm eine Unannehmlichkeit bereiten. Butterfass. *2 Bi dat Botterfass früen. (Holstein.) – Schütze, IV, 299. Gut essen und trinken, beim Butterfass auf die Freie gehen. *3 Mitten im Butterfass sitzen. – Gotthelf, Jakob, 150. In der Wolle. Butterfrauentrab. * Er geht den Butterfrauentrab. – Frischbier, I, 506. Buttermilch. 10 Buttermilch und schimmlig Brot sättigen auch in Hungersnoth. Dän.: Kjerne-melks valde og muller bröd maetter og vel i hungers nöd. (Prov. dan., 314.) 11 Gestohlene Buttermilch schmeckt noch einmal so frisch. – Günther, 973. 12 Wer von einem Fremden Buttermilch kauft, muss gewärtig sein, dass er ein Mass Milch und zwei Mass Wasser erhält. – Pers. Rosenthal, 64. Buttern. 8 Wann 't nit buttern well, dann butters nit, un wenn me in de Kerne schett. (Sauerland.) 9 Wenn's bottert, denn bottert's, on morge bottre se ön Läks. (Mühlhausen an der Ostbahn.) – Frischbier, I, 508. Wenn eine Sache geht, dann geht sie auch manchmal da, wo man's gar nicht denkt. Läks ist ein Dorf in den laukschen, dem Grafen Dohna-Schlobitten gehörigen Gütern. 10 Wo's nich bottert, da bottert's nich, kannst reinsch ... – Frischbier, I, 510. Butterröschke. * Er ist ein Butterröschke. – Frischbier, I, 511. Ein Bewohner der Stadt Bischofstein. Butterschnitte. *4 Das kriegt er auch noch einmal auf die Butterschnitte. – Schles. Provinzial-Blätter, 1866, S. 729. Das werde ich ihm schon gelegentlich einmal vorwerfen, unter die Nase reiben. Butterwecke. 2 Es ist nicht rath, dass man Butterwecke in rauch henge. – Petri, II, 275. Butterwoche. * Es ist die Butterwoche. Ueber diese sagt ein alter Schriftsteller: „Sechs Tage vor der Fastenzeit ist die sogenannte Butterwoche (Masnalize), da jedermann das Herrlichste von Butter gebacken, anstatt des Fleisches aufsetzet, und diese Tage in abscheulichem Schmausen, Huren, Spielen, Morden und Rauben zubringet, dass es mit Recht eine formale comödie des Teufels könnte genannt werden.“ (Beiche, 235b.) Büttner. 1 De Bedner bäinjden de Kofen, und wäten uch gären drauss sofen. – Schuster, 501. *2 Meister Büttner, bum, bum, bum, schlägt die alten Weiber krumm, schlag sie wieder grade. – Weinhold, 13. Butz. *7 Bei Butz und Stengel (noch aufessen). Mit Haut und Haar. *8 Butz, fäll de Katt von en Stutz. – Frischbier, II, 512. *9 Den Butzen ausschälen (ausschneiden, ausstechen). Den übeln Grund und Kern einer Sache beseitigen. (Vgl. über Butzen auch Frommann, IV, 165, 499.) *10 Den rechten Butzen angreifen. Einer Sache, einem Uebel auf den Grund gehen. „Griff er den rechten Butzen an, es möcht dergleich im auch ergan.“ (O. Schade, Satiren, Hannover 1856-58, III, 127, 6.) *11 Das war ein Butz. (Nürnberg.) – Schmeller, I, 229. Hier in der Bedeutung von Posse, lustiger Streich. *12 Ein Butzen machen. – Franck, II, 92. So viel wie blauer Dunst. *13 Mit Butzen und Stengel ausreiten. – Nas, 366b.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [546]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/558>, abgerufen am 19.03.2024.