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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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Dachstein.

*1 Hans Kaspar Dacksten. - Frischbier, II, 412.

Scherzhafte Antwort auf die Frage, wie Einer heisse.


Dachstuhl.

*1 Es fehlt ihm im Dachstuhl. - Schöpf, 73.

Oben im obern Stockwerk, d. i. im Kopfe, am Verstande.


Dachtel.

*5 I gib dir a Dachtl, dass dir neun Tag vom Teufl tramt.

Dieselbe Redensart kommt auch vor mit den Ausdrücken: Dern, Detschen, Flaudern, Flaschen, Fotzen, Watschn.


Dächtele.

* Deas ist a rechts Dächtele. (Bietigheim.)

Eine unansehnliche, schwächliche Person.


Dachteln.

Mit tächteln uch mächteln kit em doch nit für. - Schuster, 660.


Dachtrauf.

* Sich auss der Dachtrauff machen. - Theatrum Diabolorum, 460b.


Dafür.

*2 Dafür bringen sie dir's noch in's Haus.

Wenn Jemand den Geldwerth einer Sache zu niedrig abschätzt.

*3 Dafür1 muss eine alte Frau lange spinnen.

1) Nämlich für ein bestimmtes Geld.


Dafürkönnen.

* Dar koan ni d'rfir, doass de Fräsche käne Schwänze hoan. (Troppau.) - Peter, I, 447.

Von einem sehr einfältigen Menschen.


Dagegen.

Dagegen hob' ich nichts, sagte der Bauer, als er sich loben hörte.

Holl.: Daar hel ik niet tegen, zei de man, en hij hoorde zich zelven prijzem. (Harrebomee, II, 53a.)


Dagewesen.

1 Es ist Alles schon dagewesen, sagt in Gutzkow's Uriel Acosta der greise Ben Akiba mit einer solchen Hartnäckigkeit, dass am Schluss des 5. Aktes die Zuschauer dem Rabbi schon deshalb Glauben schenken, um endlich nach Hause gehen zu können.

4 Wer dagewesen, geniesse; wer nicht dagewesen, entgelte. - Graf, 444, 396.

"Wer da gewest ist, genysse syn, vnd wer da nicht gewest ist, der entgelde syn." (Nering, II, 15.)

*5 Ich bin dagewesen, ich kom nicht hynwieter. - Agricola I, 454; Petri, I, 50.


Dahängen.

* Das hängt doch da, wie der Dieb am Galgen. - Klement, 46; Wurth, 82.


Dahastdu.

2 Ein Dahastdu ist besser, als zwei du sollst haben. (S. Nimmhin.) - Schuller, 24.


Daheim.

35 Ach wer daheimen wer. - Eyering I, 5.

36 Bleib daheim und rühr mich nicht an, sagt der Nesselstrauch. - Herberger, I, 673.

37 Daheim - geheim. - Latendorf II, 7; Simrock, 1476.

38 Daheim im Nest ist's Mädchen am best.

Ist von Saphir näher in seinem Horizont behandelt (vgl. auch Anekdotenjäger, II, 117, Nordhausen 1866).

39 Daheim ist gut gelehrt sein. - Petri, II, 54; Henisch, 634, 32.

40 Es ist nicht jedermann daheim. - Eyering, II, 358.

41 Immer daheim kam nirgend hin. - Wendvnmut, IV, 174.

42 Wenn ich werde daheim kommen und habe mein Geld verspielt, sagte der Jüd, so gibt mir mein Mamle ein Schisster. (Bremen.)

*43 Da bin ich daheim wie in meiner Tasche.

*44 Daheim oder im Gefängniss. - Merx, 53.

Nur nicht verbannt. Vaterlandsliebe der Türken.

*45 Daheim sterben wie d' Leut. - Wurth, 212.

*46 Der ist überall daheim und niederscht (nirgends). - Wurth, 12.

*47 Derhäm, derhäm is doch derhäme. (Henneberg.) - Bechstein, Volkserzählungen, 150.

*48 Er ist nicht recht daheim.

In seinem Kopfe ist's nicht recht, wie es sein soll.


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Daheimbleiben.

I' bleib net dahoim und wenn's Krote (auch Schmiedeknecht) hagelt. (Schwaben.)


Daherfahren.

Er fert leicht daher wie ein zerbrochen Schiff. (S. Harnisch.) - Franck, II, 72a.


Dahergehen.

*1 Dahe'gehn wiera rauchfuessata Dauba. (Oberösterr.) - Baumgarten, I, 103.

*2 Dahergehen noch mehr. (Nürtingen.)

Spott auf einen fehlgegangenen Streich.

*3 Dahergehen, wie d' Katz in Flöklschueh. (Oberösterreich.)

*4 Er geht daher, als wenn er auss einem Galgenholtz gezogen were. - Dietrich, 163.

Mit niedergeschlagenem Kopfe.

*5 Er geht daher wie a Bamstecke. (Oberösterr.)

Wie ein Baumstecken, Stangenbaum, d. i. steif, aufrecht, gespreizt.

*6 Er geht daher, wie ein Pfau.

Lat.: Sybaritae per plateas. (Philippi, II, 288.)


Daherkommen.

* Daherkommen wie ein Pfitzigpfeil. (Oberösterr.)

D. h. recht schnell. Höfer erklärt "Pfitzi" als eine onomatopoetische Wortbildung.


Daherlaufen.

* Er lauft daher wie ein schneck. - Eyering, III, 395.


Daherschleichen.

* Er schleicht daher wie ein Vnk. - Eyering, II, 422.


Dahersteigen.

* Dahersteigen wie da Hahn on Gerstenhalmen. (Oberösterr.)


Dahertappen.

* Er tappt daher wie ein Blinder. - Eyering, II, 444.


Daherturkeln.

* Er turkelt daher als ob er voll sey. - Eyering, II, 444.


Dahin.

3 Was dahin ist, kommt nicht wieder. - Schlechta, 68.

4 Was schnell dahin, achtet der Weise nicht für Gewinn.

Lat.: Quod breviter durat, quis prudens quaerere curat? (Binder II, 2866.)

*5 Bäs do (dahin) wärden noch vil Kroen (Krähen) Arsch gewännen (bekommen). (Siebenb.-sächs.) - Frommann, V, 328, 10.

*6 Bäs do weit noch vil Wasser en der Bach own flessem. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 328, 10.

*7 Bis dahin eis ke gruss Ende uff dar Welt. (Hirschberg.)

Das ist leicht zu erreichen.


Dahinfahren.

*1 Dahinfahren wie ein Strom. - Ps. 90, 5; Jos. 23, 10.

*2 Dahinfahren wie ein Wasser. - Genes. 49, 10; Fabricius, 30.


Dahingehören.

* Es gehört dahin, wie die Laus in den Pelz.

Die Russen: Es gehört dahin, wie eine Wange an die Wade. (Altmann VI, 408.)


Dahingehts.

*2 Dahingehts hat der Spaz gsagt, hat 'n die Kaz im Maul gehabt. (Rott.-Thal.)


Dahinjagen.

* Ich will dich dahinjagen, wo die Kuh einen halben Batzen gilt. - Simplic. II, 101.


Dahinter.

*1 Es ist nichts dahinter.

Es fehlt Gehalt und Tüchtigkeit.


Dahinterher.

* Er ist dahinterher wie ein Stossvogel.


Dahinterkommen.

*1 Er kommt dahinter, wie der Reischdorfer hinter Gottes Wort.

Von Jemand, der schwer und spät auffasst. Reischdorf liegt im Erzgebirge.

[Spaltenumbruch]
Dachstein.

*1 Hans Kaspar Dackstên.Frischbier, II, 412.

Scherzhafte Antwort auf die Frage, wie Einer heisse.


Dachstuhl.

*1 Es fehlt ihm im Dachstuhl.Schöpf, 73.

Oben im obern Stockwerk, d. i. im Kopfe, am Verstande.


Dachtel.

*5 I gib dir a Dåchtl, dass dir neun Tåg vom Teufl tramt.

Dieselbe Redensart kommt auch vor mit den Ausdrücken: Dern, Detschen, Flaudern, Flåschen, Fotzen, Watschn.


Dächtele.

* Deas ist a rechts Dächtele. (Bietigheim.)

Eine unansehnliche, schwächliche Person.


Dachteln.

Mit tächteln uch mächteln kit em doch nit für.Schuster, 660.


Dachtrauf.

* Sich auss der Dachtrauff machen.Theatrum Diabolorum, 460b.


Dafür.

*2 Dafür bringen sie dir's noch in's Haus.

Wenn Jemand den Geldwerth einer Sache zu niedrig abschätzt.

*3 Dafür1 muss eine alte Frau lange spinnen.

1) Nämlich für ein bestimmtes Geld.


Dafürkönnen.

* Dar koan ni d'rfir, doass de Fräsche käne Schwänze hoan. (Troppau.) – Peter, I, 447.

Von einem sehr einfältigen Menschen.


Dagegen.

Dagegen hob' ich nichts, sagte der Bauer, als er sich loben hörte.

Holl.: Daar hel ik niet tegen, zei de man, en hij hoorde zich zelven prijzem. (Harrebomée, II, 53a.)


Dagewesen.

1 Es ist Alles schon dagewesen, sagt in Gutzkow's Uriel Acosta der greise Ben Akiba mit einer solchen Hartnäckigkeit, dass am Schluss des 5. Aktes die Zuschauer dem Rabbi schon deshalb Glauben schenken, um endlich nach Hause gehen zu können.

4 Wer dagewesen, geniesse; wer nicht dagewesen, entgelte.Graf, 444, 396.

„Wer da gewest ist, genysse syn, vnd wer da nicht gewest ist, der entgelde syn.“ (Nering, II, 15.)

*5 Ich bin dagewesen, ich kom nicht hynwieter.Agricola I, 454; Petri, I, 50.


Dahängen.

* Das hängt doch da, wie der Dieb am Galgen.Klement, 46; Wurth, 82.


Dahastdu.

2 Ein Dahastdu ist besser, als zwei du sollst haben. (S. Nimmhin.)Schuller, 24.


Daheim.

35 Ach wer daheimen wer.Eyering I, 5.

36 Bleib daheim und rühr mich nicht an, sagt der Nesselstrauch.Herberger, I, 673.

37 Daheim – geheim.Latendorf II, 7; Simrock, 1476.

38 Daheim im Nest ist's Mädchen am best.

Ist von Saphir näher in seinem Horizont behandelt (vgl. auch Anekdotenjäger, II, 117, Nordhausen 1866).

39 Daheim ist gut gelehrt sein.Petri, II, 54; Henisch, 634, 32.

40 Es ist nicht jedermann daheim.Eyering, II, 358.

41 Immer daheim kam nirgend hin.Wendvnmut, IV, 174.

42 Wenn ich werde daheim kommen und habe mein Geld verspielt, sagte der Jüd, so gibt mir mein Mamle ein Schisster. (Bremen.)

*43 Da bin ich daheim wie in meiner Tasche.

*44 Daheim oder im Gefängniss.Merx, 53.

Nur nicht verbannt. Vaterlandsliebe der Türken.

*45 Daheim sterben wie d' Leut.Wurth, 212.

*46 Der ist überall daheim und niederscht (nirgends).Wurth, 12.

*47 Derhäm, derhäm is doch derhäme. (Henneberg.) – Bechstein, Volkserzählungen, 150.

*48 Er ist nicht recht daheim.

In seinem Kopfe ist's nicht recht, wie es sein soll.


[Spaltenumbruch]
Daheimbleiben.

I' bleib net dahoim und wenn's Krote (auch Schmiedeknecht) hagelt. (Schwaben.)


Daherfahren.

Er fert leicht daher wie ein zerbrochen Schiff. (S. Harnisch.)Franck, II, 72a.


Dahergehen.

*1 Dahe'gehn wiera rauchfuessata Dauba. (Oberösterr.) – Baumgarten, I, 103.

*2 Dahergehen noch mehr. (Nürtingen.)

Spott auf einen fehlgegangenen Streich.

*3 Dahergehen, wie d' Katz in Flöklschueh. (Oberösterreich.)

*4 Er geht daher, als wenn er auss einem Galgenholtz gezogen were.Dietrich, 163.

Mit niedergeschlagenem Kopfe.

*5 Er geht daher wie a Bamstecke. (Oberösterr.)

Wie ein Baumstecken, Stangenbaum, d. i. steif, aufrecht, gespreizt.

*6 Er geht daher, wie ein Pfau.

Lat.: Sybaritae per plateas. (Philippi, II, 288.)


Daherkommen.

* Daherkommen wie ein Pfitzigpfeil. (Oberösterr.)

D. h. recht schnell. Höfer erklärt „Pfitzi“ als eine onomatopoetische Wortbildung.


Daherlaufen.

* Er lauft daher wie ein schneck.Eyering, III, 395.


Daherschleichen.

* Er schleicht daher wie ein Vnk.Eyering, II, 422.


Dahersteigen.

* Dahersteigen wie da Hahn on Gerstenhalmen. (Oberösterr.)


Dahertappen.

* Er tappt daher wie ein Blinder.Eyering, II, 444.


Daherturkeln.

* Er turkelt daher als ob er voll sey.Eyering, II, 444.


Dahin.

3 Was dahin ist, kommt nicht wieder.Schlechta, 68.

4 Was schnell dahin, achtet der Weise nicht für Gewinn.

Lat.: Quod breviter durat, quis prudens quaerere curat? (Binder II, 2866.)

*5 Bäs do (dahin) wärden nôch vil Krôen (Krähen) Arsch gewännen (bekommen). (Siebenb.-sächs.) – Frommann, V, 328, 10.

*6 Bäs do wît nôch vil Wasser en der Bach own flessem. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 328, 10.

*7 Bis dahin îs kê gruss Ende uff dar Welt. (Hirschberg.)

Das ist leicht zu erreichen.


Dahinfahren.

*1 Dahinfahren wie ein Strom.Ps. 90, 5; Jos. 23, 10.

*2 Dahinfahren wie ein Wasser.Genes. 49, 10; Fabricius, 30.


Dahingehören.

* Es gehört dahin, wie die Laus in den Pelz.

Die Russen: Es gehört dahin, wie eine Wange an die Wade. (Altmann VI, 408.)


Dahingehts.

*2 Dahingehts hat der Spaz gsagt, hat 'n die Kaz im Maul gehabt. (Rott.-Thal.)


Dahinjagen.

* Ich will dich dahinjagen, wo die Kuh einen halben Batzen gilt.Simplic. II, 101.


Dahinter.

*1 Es ist nichts dahinter.

Es fehlt Gehalt und Tüchtigkeit.


Dahinterher.

* Er ist dahinterher wie ein Stossvogel.


Dahinterkommen.

*1 Er kommt dahinter, wie der Reischdorfer hinter Gottes Wort.

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[[555]/0567] Dachstein. *1 Hans Kaspar Dackstên. – Frischbier, II, 412. Scherzhafte Antwort auf die Frage, wie Einer heisse. Dachstuhl. *1 Es fehlt ihm im Dachstuhl. – Schöpf, 73. Oben im obern Stockwerk, d. i. im Kopfe, am Verstande. Dachtel. *5 I gib dir a Dåchtl, dass dir neun Tåg vom Teufl tramt. Dieselbe Redensart kommt auch vor mit den Ausdrücken: Dern, Detschen, Flaudern, Flåschen, Fotzen, Watschn. Dächtele. * Deas ist a rechts Dächtele. (Bietigheim.) Eine unansehnliche, schwächliche Person. Dachteln. Mit tächteln uch mächteln kit em doch nit für. – Schuster, 660. Dachtrauf. * Sich auss der Dachtrauff machen. – Theatrum Diabolorum, 460b. Dafür. *2 Dafür bringen sie dir's noch in's Haus. Wenn Jemand den Geldwerth einer Sache zu niedrig abschätzt. *3 Dafür1 muss eine alte Frau lange spinnen. 1) Nämlich für ein bestimmtes Geld. Dafürkönnen. * Dar koan ni d'rfir, doass de Fräsche käne Schwänze hoan. (Troppau.) – Peter, I, 447. Von einem sehr einfältigen Menschen. Dagegen. Dagegen hob' ich nichts, sagte der Bauer, als er sich loben hörte. Holl.: Daar hel ik niet tegen, zei de man, en hij hoorde zich zelven prijzem. (Harrebomée, II, 53a.) Dagewesen. 1 Es ist Alles schon dagewesen, sagt in Gutzkow's Uriel Acosta der greise Ben Akiba mit einer solchen Hartnäckigkeit, dass am Schluss des 5. Aktes die Zuschauer dem Rabbi schon deshalb Glauben schenken, um endlich nach Hause gehen zu können. 4 Wer dagewesen, geniesse; wer nicht dagewesen, entgelte. – Graf, 444, 396. „Wer da gewest ist, genysse syn, vnd wer da nicht gewest ist, der entgelde syn.“ (Nering, II, 15.) *5 Ich bin dagewesen, ich kom nicht hynwieter. – Agricola I, 454; Petri, I, 50. Dahängen. * Das hängt doch da, wie der Dieb am Galgen. – Klement, 46; Wurth, 82. Dahastdu. 2 Ein Dahastdu ist besser, als zwei du sollst haben. (S. Nimmhin.) – Schuller, 24. Daheim. 35 Ach wer daheimen wer. – Eyering I, 5. 36 Bleib daheim und rühr mich nicht an, sagt der Nesselstrauch. – Herberger, I, 673. 37 Daheim – geheim. – Latendorf II, 7; Simrock, 1476. 38 Daheim im Nest ist's Mädchen am best. Ist von Saphir näher in seinem Horizont behandelt (vgl. auch Anekdotenjäger, II, 117, Nordhausen 1866). 39 Daheim ist gut gelehrt sein. – Petri, II, 54; Henisch, 634, 32. 40 Es ist nicht jedermann daheim. – Eyering, II, 358. 41 Immer daheim kam nirgend hin. – Wendvnmut, IV, 174. 42 Wenn ich werde daheim kommen und habe mein Geld verspielt, sagte der Jüd, so gibt mir mein Mamle ein Schisster. (Bremen.) *43 Da bin ich daheim wie in meiner Tasche. *44 Daheim oder im Gefängniss. – Merx, 53. Nur nicht verbannt. Vaterlandsliebe der Türken. *45 Daheim sterben wie d' Leut. – Wurth, 212. *46 Der ist überall daheim und niederscht (nirgends). – Wurth, 12. *47 Derhäm, derhäm is doch derhäme. (Henneberg.) – Bechstein, Volkserzählungen, 150. *48 Er ist nicht recht daheim. In seinem Kopfe ist's nicht recht, wie es sein soll. Daheimbleiben. I' bleib net dahoim und wenn's Krote (auch Schmiedeknecht) hagelt. (Schwaben.) Daherfahren. Er fert leicht daher wie ein zerbrochen Schiff. (S. Harnisch.) – Franck, II, 72a. Dahergehen. *1 Dahe'gehn wiera rauchfuessata Dauba. (Oberösterr.) – Baumgarten, I, 103. *2 Dahergehen noch mehr. (Nürtingen.) Spott auf einen fehlgegangenen Streich. *3 Dahergehen, wie d' Katz in Flöklschueh. (Oberösterreich.) *4 Er geht daher, als wenn er auss einem Galgenholtz gezogen were. – Dietrich, 163. Mit niedergeschlagenem Kopfe. *5 Er geht daher wie a Bamstecke. (Oberösterr.) Wie ein Baumstecken, Stangenbaum, d. i. steif, aufrecht, gespreizt. *6 Er geht daher, wie ein Pfau. Lat.: Sybaritae per plateas. (Philippi, II, 288.) Daherkommen. * Daherkommen wie ein Pfitzigpfeil. (Oberösterr.) D. h. recht schnell. Höfer erklärt „Pfitzi“ als eine onomatopoetische Wortbildung. Daherlaufen. * Er lauft daher wie ein schneck. – Eyering, III, 395. Daherschleichen. * Er schleicht daher wie ein Vnk. – Eyering, II, 422. Dahersteigen. * Dahersteigen wie da Hahn on Gerstenhalmen. (Oberösterr.) Dahertappen. * Er tappt daher wie ein Blinder. – Eyering, II, 444. Daherturkeln. * Er turkelt daher als ob er voll sey. – Eyering, II, 444. Dahin. 3 Was dahin ist, kommt nicht wieder. – Schlechta, 68. 4 Was schnell dahin, achtet der Weise nicht für Gewinn. Lat.: Quod breviter durat, quis prudens quaerere curat? (Binder II, 2866.) *5 Bäs do (dahin) wärden nôch vil Krôen (Krähen) Arsch gewännen (bekommen). (Siebenb.-sächs.) – Frommann, V, 328, 10. *6 Bäs do wît nôch vil Wasser en der Bach own flessem. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 328, 10. *7 Bis dahin îs kê gruss Ende uff dar Welt. (Hirschberg.) Das ist leicht zu erreichen. Dahinfahren. *1 Dahinfahren wie ein Strom. – Ps. 90, 5; Jos. 23, 10. *2 Dahinfahren wie ein Wasser. – Genes. 49, 10; Fabricius, 30. Dahingehören. * Es gehört dahin, wie die Laus in den Pelz. Die Russen: Es gehört dahin, wie eine Wange an die Wade. (Altmann VI, 408.) Dahingehts. *2 Dahingehts hat der Spaz gsagt, hat 'n die Kaz im Maul gehabt. (Rott.-Thal.) Dahinjagen. * Ich will dich dahinjagen, wo die Kuh einen halben Batzen gilt. – Simplic. II, 101. Dahinter. *1 Es ist nichts dahinter. Es fehlt Gehalt und Tüchtigkeit. Dahinterher. * Er ist dahinterher wie ein Stossvogel. Dahinterkommen. *1 Er kommt dahinter, wie der Reischdorfer hinter Gottes Wort. Von Jemand, der schwer und spät auffasst. Reischdorf liegt im Erzgebirge.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [555]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/567>, abgerufen am 19.03.2024.