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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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Danebensetzen.

* Er hat sich daneben gesetzt.

Einen Vortheil verfehlt, zu seinem Nachtheil gehandelt.


Dänemark.

2 Lieber mit Dänemark sterben, als mit Preussen verderben.

So sagten die eifrigen Dänenfreunde in den Herzogthümern Schleswig-Holstein, als es sich in den Jahren vor 1867 um den Anschluss an Preussen handelte.


Dank.

38 Dank ist der beste Klang. - Herberger, Paradies, 363.

39 Dem ist man mehr Danck schuldig, der einem hilfft, dass er nicht falle, alss der einen hilfft auffrichten. - Lehmann, 377, 57.

40 Es mag leicht sein, das es Danckes werdt ist. - Franck, I, 75b.

41 Hoa og Dank feirsch Ränka un Schwenka und Hamfeirn; feirsch Schleizgreifa werd d'r de Mutter a Polsla (kleines rundes Brot) backen.

Wird als Danksagung der Mädchen in den schlesisch-böhmischen Grenzbezirken an ihren Tanzschatz bezeichnet.

42 Man muss von niemand Dank erwarten, der unsere Hülfe nicht will. - Gruter, I, 37.

Frz.: D'homme contre sa volonte guory n'attens gre, grace ne mercy. (Leroux, I, 166.)

43 Mit Dank kann man keine Schuhe schmieren.

44 Nam an gratten Toonk ön ian Höön, enen Drilling ön jü öör Höön, en lokke-ns, ön wat fer 'n Höön dö maast heest. (Nordmarschen.) - Haupt, VIII, 356, 95 u. 376, 23.

Nimm einen grossen Dank in eine Hand und in die andere einen Dreiling und sieh einmal, in welcher Hand du am meisten hast.

45 Niemand kann allen zu Danke dienen.

"Ik sach newerlde enen, de de allen leeden konde to danken denen." (Freybe, Redentiner Spiele, 1983-84.)

46 Statt Dank - Stank. - Frischbier, I, 588.

47 Von Danken starb des Schmieds Katze. - Hansen, 6.

Altfries.: Fan Donk stuarf de Smeds kat. (Hansen, 6.) Dem Sprichwort liegt ein Wortspiel zu Grunde. Das Wort Dank hat im sylter Friesisch zuerst die Bedeutung des deutschen Wortes "Dank"; dann heisst es auch so viel als Beulenschlagen, woran schon eine Katze sterben kann. Darnach wird die Erklärung bei Dank 11 zu berichtigen sein.

48 Von 'n Danke kan men keine Katten futtern. - Schambach, II, 388.

49 Wem andere Dank schuldig sind, der hat einen schönen Schatz.

Lat.: Thesaurus, gratia boni. (Sailer, Sprüche, 121.)

50 Wer ohn sein Dank badet, der verbrennt gemeiniglich den Hindern. - Petri, II, 747.

*51 Dank vom Hause Oesterreich.

Das Wort Buttler's in Schiller's Wallenstein, II, 6. In den Volksmund ist es wol aber erst durch den Abgeordneten von Vincke gekommen, der es mit Beifall in der zweiten preussischen Kammer am 3. December 1850 anwandte.

*52 Einem schlechten Dank erweisen.

Lat.: Eandem mihi gratiam refers, quam cuculus currucae. (Philippi, I, 120.)

*53 Einem zu Danke leben.

"Doch wil ik jw dit vorgheven, wille gy my bet to danke leven." (Freybe, Redentiner Spiele, 1275.)

*54 Er will ohn allen dank dis oder jenes seyn. - Schottel, 1118b.

*55 Schön Dank, Herr Gevatter.

Ironische Abweisung. In Holland sagt man in solchen Fällen: Goeden dag, hofstede. (Harrebomee, I, 314.)

*56 Vört ireschte schönen Dank, vör't eänger sal Grossmutter schpinnen. (Neumark.) - Engelien, 221, 110.

Um auszudrücken, dass man für eine Gefälligkeit nichts geben will. Erst Dank, und für's andere soll die Grossmutter spinnen.


Dankbarer.

2 Ein Dankbarer darff ein andermal wiederkommen. - Petri, II, 172.

3 Einem Dankbaren muss man keine Wohlthaten vorwerfen.

Lat.: Beneficia non sunt exprobranda apud memores. (Philippi, I, 57.)


[Spaltenumbruch]
Dankbarkeit.

1 "Die theure Tugend wird bald alt in ihrer Jugend, drumb macht ihre kurze Frist, dass sie nun so seltsam ist." (Gerlach, 1747.)

9 Dankbarkeit ist eine schöne Tugend, ziert das Alter wie die Jugend. - Froschmäuseler, CVIIIb.

10 Die Dankbarkeit liebt Gott all frist, Vndankbarkeit jhm wider ist. - Eyering, I, 653.

11 Die Dankbarkeit wird bald, das Unrecht langsam alt.


Danken.

13 Danke nicht ehe, biss du es bekommen hast. - Richter, Axiomata, II, 129.

14 Ich danke, sagte die Ziege, als der Wolf sie zum Mittagsmahle einlud. - Heimat, 618.

15 Wer dankt, will mehr haben.

Lat.: Gratiacum actio est ad plus dandum imitatio. (Prisius Ceremon., 158.)

16 Wer nicht dankt für's Bröcklein, der dankt auch nicht für den Brocken.

Böhm.: Kdo nedekuje za malo, nepodekuje ani za mnoho. (Celakovsky, 49.)

*17 Danken kannst, wenn dich wird haben 's Weib geschlagen.

Wird häufig in Leitmeritz gesagt, wenn sich einer bedankt.

*18 Dankt, as je et ophet. (Deutz.)

Dankt nicht beim Nöthigen, sondern nach der Mahlzeit.

*19 Das danke dir der Henker.

*20 Das danke ihm der Teufel.

*21 Dat dank em de Hund. - Schütze, I, 203.

Wenn etwas nicht dankenswerth ist, und wol nur eine verhüllende Form, wenn man nicht Teufel sagen will.

*22 Einem danken, wie der Kukuk der Grasemücke. - Herberger, I b, 707.

*23 Ich danke für Obst, ich esse nur (oder: kaufe mir lieber) Pflaumen (auch: ich habe Pflaumen in der Tasche). - Frischbier, I, 540.

*24 Ich danke, ich habe keinen Löffel. (Samland.) - Frischbier, I, 539.

Wenn die Mittel zu einem Unternehmen fehlen. Ein Lehrer wurde bei einem Gastmahle mehrfach aufgefordert, die ihm vorgesetzte Reissuppe zu essen, dankte aber stets, bis es sich herausstellte, dass ihm der Löffel fehle.

*25 Ich danke, ich will noch wachsen. - Frischbier, II, 493.

Ablehnend, wenn man zum Sitzen genöthigt wird.

*26 Ich danke, Komma.

Redensart in Ostpreussen, um eine unangenehme Mittheilung, einen bösen Auftrag abzulehnen, wie der Berliner sagt: Nu, ich danke. Auch: Ich danke für Obst. Das Komma soll wol das Interpunktionszeichen sein, um auszudrücken: mehr will ich nicht sagen.

*27 Öck dank fer ditt, öck dank fer dat fer gratias benedicat. (Königsberg.) - Frischbier, I, 541.

Redensart beim Abschied nach freundlicher Aufnahme und Bewirthung.

*28 Öss nich nödig to danke, öck hodd ok so nuscht genohme. - Frischbier, I, 542.


Dankhab.

3 Von Dankhab starb Schmieds Katze.

Holl.: Daar is smids kot van gestorben. - Van geben sterft mijne kot. (Harrebomee, I, 385a.)

*4 Einem den Dankhabt bringen.

"Den Dankhabt bring' ich um ein Trinkgeld." (Köhler, 14, 13.) - "Ich gedachte wohl, dass dieser Dankhabt auf die Erinnerung kommen würde." (Köhler, 54, 43.)


Danksagung.

* Ik will en Danksagung im Zippelhaus aflesen laten. - Schütze, I, 203.

Spott, wenn man eben nicht danken will. Das Zippelhaus in Hamburg ist das Lagerhaus der Bardewikerinnen, die dort ihre Zwiebeln, Wurzeln, Kräuter, Lavendel u. s. w. feil haben.


Dankverdiener.

* Dat est 'ne Dankverdener. (Bedburg.)

Im Sinne von Augendiener, Mantelträger. (S. Heuke.)


Dannebrog.

* Dat kannst Dannebarg's Hans segge (vertelle). - Frischbier, I, 543.


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Danebensetzen.

* Er hat sich daneben gesetzt.

Einen Vortheil verfehlt, zu seinem Nachtheil gehandelt.


Dänemark.

2 Lieber mit Dänemark sterben, als mit Preussen verderben.

So sagten die eifrigen Dänenfreunde in den Herzogthümern Schleswig-Holstein, als es sich in den Jahren vor 1867 um den Anschluss an Preussen handelte.


Dank.

38 Dank ist der beste Klang.Herberger, Paradies, 363.

39 Dem ist man mehr Danck schuldig, der einem hilfft, dass er nicht falle, alss der einen hilfft auffrichten.Lehmann, 377, 57.

40 Es mag leicht sein, das es Danckes werdt ist.Franck, I, 75b.

41 Hoa og Dank fîrsch Ränka un Schwenka und Hâmfîrn; fîrsch Schlîzgreifa werd d'r de Mutter a Pôlsla (kleines rundes Brot) backen.

Wird als Danksagung der Mädchen in den schlesisch-böhmischen Grenzbezirken an ihren Tanzschatz bezeichnet.

42 Man muss von niemand Dank erwarten, der unsere Hülfe nicht will.Gruter, I, 37.

Frz.: D'homme contre sa volonté guory n'attens gré, grace ne mercy. (Leroux, I, 166.)

43 Mit Dank kann man keine Schuhe schmieren.

44 Nâm an gratten Toonk ön ian Höön, enen Drilling ön jü öör Höön, en lokke-ns, ön wat fer 'n Höön dö maast heest. (Nordmarschen.) – Haupt, VIII, 356, 95 u. 376, 23.

Nimm einen grossen Dank in eine Hand und in die andere einen Dreiling und sieh einmal, in welcher Hand du am meisten hast.

45 Niemand kann allen zu Danke dienen.

„Ik sach newerlde enen, de de allen leeden konde to danken denen.“ (Freybe, Redentiner Spiele, 1983-84.)

46 Statt Dank – Stank.Frischbier, I, 588.

47 Von Danken starb des Schmieds Katze.Hansen, 6.

Altfries.: Fan Donk stuarf de Smeds kat. (Hansen, 6.) Dem Sprichwort liegt ein Wortspiel zu Grunde. Das Wort Dank hat im sylter Friesisch zuerst die Bedeutung des deutschen Wortes „Dank“; dann heisst es auch so viel als Beulenschlagen, woran schon eine Katze sterben kann. Darnach wird die Erklärung bei Dank 11 zu berichtigen sein.

48 Von 'n Danke kan men keine Katten futtern.Schambach, II, 388.

49 Wem andere Dank schuldig sind, der hat einen schönen Schatz.

Lat.: Thesaurus, gratia boni. (Sailer, Sprüche, 121.)

50 Wer ohn sein Dank badet, der verbrennt gemeiniglich den Hindern.Petri, II, 747.

*51 Dank vom Hause Oesterreich.

Das Wort Buttler's in Schiller's Wallenstein, II, 6. In den Volksmund ist es wol aber erst durch den Abgeordneten von Vincke gekommen, der es mit Beifall in der zweiten preussischen Kammer am 3. December 1850 anwandte.

*52 Einem schlechten Dank erweisen.

Lat.: Eandem mihi gratiam refers, quam cuculus currucae. (Philippi, I, 120.)

*53 Einem zu Danke leben.

„Doch wil ik jw dit vorgheven, wille gy my bet to danke leven.“ (Freybe, Redentiner Spiele, 1275.)

*54 Er will ohn allen dank dis oder jenes seyn.Schottel, 1118b.

*55 Schön Dank, Herr Gevatter.

Ironische Abweisung. In Holland sagt man in solchen Fällen: Goeden dag, hofstede. (Harrebomée, I, 314.)

*56 Vört ireschte schönen Dank, vör't eänger sal Grossmutter schpinnen. (Neumark.) – Engelien, 221, 110.

Um auszudrücken, dass man für eine Gefälligkeit nichts geben will. Erst Dank, und für's andere soll die Grossmutter spinnen.


Dankbarer.

2 Ein Dankbarer darff ein andermal wiederkommen.Petri, II, 172.

3 Einem Dankbaren muss man keine Wohlthaten vorwerfen.

Lat.: Beneficia non sunt exprobranda apud memores. (Philippi, I, 57.)


[Spaltenumbruch]
Dankbarkeit.

1 „Die theure Tugend wird bald alt in ihrer Jugend, drumb macht ihre kurze Frist, dass sie nun so seltsam ist.“ (Gerlach, 1747.)

9 Dankbarkeit ist eine schöne Tugend, ziert das Alter wie die Jugend.Froschmäuseler, CVIIIb.

10 Die Dankbarkeit liebt Gott all frist, Vndankbarkeit jhm wider ist.Eyering, I, 653.

11 Die Dankbarkeit wird bald, das Unrecht langsam alt.


Danken.

13 Danke nicht ehe, biss du es bekommen hast.Richter, Axiomata, II, 129.

14 Ich danke, sagte die Ziege, als der Wolf sie zum Mittagsmahle einlud.Heimat, 618.

15 Wer dankt, will mehr haben.

Lat.: Gratiacum actio est ad plus dandum imitatio. (Prisius Ceremon., 158.)

16 Wer nicht dankt für's Bröcklein, der dankt auch nicht für den Brocken.

Böhm.: Kdo nedèkuje za málo, nepodĕkuje ani za mnoho. (Čelakovský, 49.)

*17 Danken kannst, wenn dich wird haben 's Weib geschlagen.

Wird häufig in Leitmeritz gesagt, wenn sich einer bedankt.

*18 Dankt, as je et ophet. (Deutz.)

Dankt nicht beim Nöthigen, sondern nach der Mahlzeit.

*19 Das danke dir der Henker.

*20 Das danke ihm der Teufel.

*21 Dat dank em de Hund.Schütze, I, 203.

Wenn etwas nicht dankenswerth ist, und wol nur eine verhüllende Form, wenn man nicht Teufel sagen will.

*22 Einem danken, wie der Kukuk der Grasemücke.Herberger, I b, 707.

*23 Ich danke für Obst, ich esse nur (oder: kaufe mir lieber) Pflaumen (auch: ich habe Pflaumen in der Tasche).Frischbier, I, 540.

*24 Ich danke, ich habe keinen Löffel. (Samland.) – Frischbier, I, 539.

Wenn die Mittel zu einem Unternehmen fehlen. Ein Lehrer wurde bei einem Gastmahle mehrfach aufgefordert, die ihm vorgesetzte Reissuppe zu essen, dankte aber stets, bis es sich herausstellte, dass ihm der Löffel fehle.

*25 Ich danke, ich will noch wachsen.Frischbier, II, 493.

Ablehnend, wenn man zum Sitzen genöthigt wird.

*26 Ich danke, Komma.

Redensart in Ostpreussen, um eine unangenehme Mittheilung, einen bösen Auftrag abzulehnen, wie der Berliner sagt: Nu, ich danke. Auch: Ich danke für Obst. Das Komma soll wol das Interpunktionszeichen sein, um auszudrücken: mehr will ich nicht sagen.

*27 Öck dank fer ditt, öck dank fer dat fer gratias benedicat. (Königsberg.) – Frischbier, I, 541.

Redensart beim Abschied nach freundlicher Aufnahme und Bewirthung.

*28 Öss nich nödig to danke, öck hodd ok so nuscht genohme.Frischbier, I, 542.


Dankhab.

3 Von Dankhab starb Schmieds Katze.

Holl.: Daar is smids kot van gestorben. – Van geben sterft mijne kot. (Harrebomée, I, 385a.)

*4 Einem den Dankhabt bringen.

„Den Dankhabt bring' ich um ein Trinkgeld.“ (Köhler, 14, 13.) – „Ich gedachte wohl, dass dieser Dankhabt auf die Erinnerung kommen würde.“ (Köhler, 54, 43.)


Danksagung.

* Ik will en Danksagung im Zippelhûs aflesen laten.Schütze, I, 203.

Spott, wenn man eben nicht danken will. Das Zippelhûs in Hamburg ist das Lagerhaus der Bardewikerinnen, die dort ihre Zwiebeln, Wurzeln, Kräuter, Lavendel u. s. w. feil haben.


Dankverdiener.

* Dat est 'ne Dankverdener. (Bedburg.)

Im Sinne von Augendiener, Mantelträger. (S. Heuke.)


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[[557]/0569] Danebensetzen. * Er hat sich daneben gesetzt. Einen Vortheil verfehlt, zu seinem Nachtheil gehandelt. Dänemark. 2 Lieber mit Dänemark sterben, als mit Preussen verderben. So sagten die eifrigen Dänenfreunde in den Herzogthümern Schleswig-Holstein, als es sich in den Jahren vor 1867 um den Anschluss an Preussen handelte. Dank. 38 Dank ist der beste Klang. – Herberger, Paradies, 363. 39 Dem ist man mehr Danck schuldig, der einem hilfft, dass er nicht falle, alss der einen hilfft auffrichten. – Lehmann, 377, 57. 40 Es mag leicht sein, das es Danckes werdt ist. – Franck, I, 75b. 41 Hoa og Dank fîrsch Ränka un Schwenka und Hâmfîrn; fîrsch Schlîzgreifa werd d'r de Mutter a Pôlsla (kleines rundes Brot) backen. Wird als Danksagung der Mädchen in den schlesisch-böhmischen Grenzbezirken an ihren Tanzschatz bezeichnet. 42 Man muss von niemand Dank erwarten, der unsere Hülfe nicht will. – Gruter, I, 37. Frz.: D'homme contre sa volonté guory n'attens gré, grace ne mercy. (Leroux, I, 166.) 43 Mit Dank kann man keine Schuhe schmieren. 44 Nâm an gratten Toonk ön ian Höön, enen Drilling ön jü öör Höön, en lokke-ns, ön wat fer 'n Höön dö maast heest. (Nordmarschen.) – Haupt, VIII, 356, 95 u. 376, 23. Nimm einen grossen Dank in eine Hand und in die andere einen Dreiling und sieh einmal, in welcher Hand du am meisten hast. 45 Niemand kann allen zu Danke dienen. „Ik sach newerlde enen, de de allen leeden konde to danken denen.“ (Freybe, Redentiner Spiele, 1983-84.) 46 Statt Dank – Stank. – Frischbier, I, 588. 47 Von Danken starb des Schmieds Katze. – Hansen, 6. Altfries.: Fan Donk stuarf de Smeds kat. (Hansen, 6.) Dem Sprichwort liegt ein Wortspiel zu Grunde. Das Wort Dank hat im sylter Friesisch zuerst die Bedeutung des deutschen Wortes „Dank“; dann heisst es auch so viel als Beulenschlagen, woran schon eine Katze sterben kann. Darnach wird die Erklärung bei Dank 11 zu berichtigen sein. 48 Von 'n Danke kan men keine Katten futtern. – Schambach, II, 388. 49 Wem andere Dank schuldig sind, der hat einen schönen Schatz. Lat.: Thesaurus, gratia boni. (Sailer, Sprüche, 121.) 50 Wer ohn sein Dank badet, der verbrennt gemeiniglich den Hindern. – Petri, II, 747. *51 Dank vom Hause Oesterreich. Das Wort Buttler's in Schiller's Wallenstein, II, 6. In den Volksmund ist es wol aber erst durch den Abgeordneten von Vincke gekommen, der es mit Beifall in der zweiten preussischen Kammer am 3. December 1850 anwandte. *52 Einem schlechten Dank erweisen. Lat.: Eandem mihi gratiam refers, quam cuculus currucae. (Philippi, I, 120.) *53 Einem zu Danke leben. „Doch wil ik jw dit vorgheven, wille gy my bet to danke leven.“ (Freybe, Redentiner Spiele, 1275.) *54 Er will ohn allen dank dis oder jenes seyn. – Schottel, 1118b. *55 Schön Dank, Herr Gevatter. Ironische Abweisung. In Holland sagt man in solchen Fällen: Goeden dag, hofstede. (Harrebomée, I, 314.) *56 Vört ireschte schönen Dank, vör't eänger sal Grossmutter schpinnen. (Neumark.) – Engelien, 221, 110. Um auszudrücken, dass man für eine Gefälligkeit nichts geben will. Erst Dank, und für's andere soll die Grossmutter spinnen. Dankbarer. 2 Ein Dankbarer darff ein andermal wiederkommen. – Petri, II, 172. 3 Einem Dankbaren muss man keine Wohlthaten vorwerfen. Lat.: Beneficia non sunt exprobranda apud memores. (Philippi, I, 57.) Dankbarkeit. 1 „Die theure Tugend wird bald alt in ihrer Jugend, drumb macht ihre kurze Frist, dass sie nun so seltsam ist.“ (Gerlach, 1747.) 9 Dankbarkeit ist eine schöne Tugend, ziert das Alter wie die Jugend. – Froschmäuseler, CVIIIb. 10 Die Dankbarkeit liebt Gott all frist, Vndankbarkeit jhm wider ist. – Eyering, I, 653. 11 Die Dankbarkeit wird bald, das Unrecht langsam alt. Danken. 13 Danke nicht ehe, biss du es bekommen hast. – Richter, Axiomata, II, 129. 14 Ich danke, sagte die Ziege, als der Wolf sie zum Mittagsmahle einlud. – Heimat, 618. 15 Wer dankt, will mehr haben. Lat.: Gratiacum actio est ad plus dandum imitatio. (Prisius Ceremon., 158.) 16 Wer nicht dankt für's Bröcklein, der dankt auch nicht für den Brocken. Böhm.: Kdo nedèkuje za málo, nepodĕkuje ani za mnoho. (Čelakovský, 49.) *17 Danken kannst, wenn dich wird haben 's Weib geschlagen. Wird häufig in Leitmeritz gesagt, wenn sich einer bedankt. *18 Dankt, as je et ophet. (Deutz.) Dankt nicht beim Nöthigen, sondern nach der Mahlzeit. *19 Das danke dir der Henker. *20 Das danke ihm der Teufel. *21 Dat dank em de Hund. – Schütze, I, 203. Wenn etwas nicht dankenswerth ist, und wol nur eine verhüllende Form, wenn man nicht Teufel sagen will. *22 Einem danken, wie der Kukuk der Grasemücke. – Herberger, I b, 707. *23 Ich danke für Obst, ich esse nur (oder: kaufe mir lieber) Pflaumen (auch: ich habe Pflaumen in der Tasche). – Frischbier, I, 540. *24 Ich danke, ich habe keinen Löffel. (Samland.) – Frischbier, I, 539. Wenn die Mittel zu einem Unternehmen fehlen. Ein Lehrer wurde bei einem Gastmahle mehrfach aufgefordert, die ihm vorgesetzte Reissuppe zu essen, dankte aber stets, bis es sich herausstellte, dass ihm der Löffel fehle. *25 Ich danke, ich will noch wachsen. – Frischbier, II, 493. Ablehnend, wenn man zum Sitzen genöthigt wird. *26 Ich danke, Komma. Redensart in Ostpreussen, um eine unangenehme Mittheilung, einen bösen Auftrag abzulehnen, wie der Berliner sagt: Nu, ich danke. Auch: Ich danke für Obst. Das Komma soll wol das Interpunktionszeichen sein, um auszudrücken: mehr will ich nicht sagen. *27 Öck dank fer ditt, öck dank fer dat fer gratias benedicat. (Königsberg.) – Frischbier, I, 541. Redensart beim Abschied nach freundlicher Aufnahme und Bewirthung. *28 Öss nich nödig to danke, öck hodd ok so nuscht genohme. – Frischbier, I, 542. Dankhab. 3 Von Dankhab starb Schmieds Katze. Holl.: Daar is smids kot van gestorben. – Van geben sterft mijne kot. (Harrebomée, I, 385a.) *4 Einem den Dankhabt bringen. „Den Dankhabt bring' ich um ein Trinkgeld.“ (Köhler, 14, 13.) – „Ich gedachte wohl, dass dieser Dankhabt auf die Erinnerung kommen würde.“ (Köhler, 54, 43.) Danksagung. * Ik will en Danksagung im Zippelhûs aflesen laten. – Schütze, I, 203. Spott, wenn man eben nicht danken will. Das Zippelhûs in Hamburg ist das Lagerhaus der Bardewikerinnen, die dort ihre Zwiebeln, Wurzeln, Kräuter, Lavendel u. s. w. feil haben. Dankverdiener. * Dat est 'ne Dankverdener. (Bedburg.) Im Sinne von Augendiener, Mantelträger. (S. Heuke.) Dannebrog. * Dat kannst Dannebarg's Hans segge (vertelle). – Frischbier, I, 543.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [557]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/569>, abgerufen am 19.03.2024.