Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Danzig.

2 Auch in Danzig sind die Dächer mit Fladen nicht gedeckt. - Flores.

3 In Danzig ist man in der Nacht sicherer als in Warschau am Tage. - Flores.

*4 Du sollt Danzig hebben, wenn ich Leipzig kriege. - Kern, 59.

Ein scherzhaftes Wortspiel, um zu sagen: Du sollt Dank hebben, wenn ich das Gewünschte erhalte.


Dappen.

* Er saugt an der Dappen wie ein Bär. - Forer, 20a.

"So einer arm, dannocht stolz, scheyn der reichthum füren will." (Forer, 20a.)


Daran.

28 Blan wider dran, macht gute ross müd. - Schade, Satiren, III, 279.

29 Frisch daran ist schon gethan.

Lat.: Proxime cingendus habetur pro cincto. (Binder II, 2683.)


Daranhangen.

*1 Er hanget d'ra wie Gygeharz. (Solothurn.) - Schild, 83, 296.

*2 Er hanget d'ra wie-n-e Zäpp a 'me Wutterpelz. (Solothurn.) - Schild, 33, 297.


Darauf.

16 Es kommt nicht darauf an, ob man Vielen, sondern ob man den Besten gefällt.

Lat.: Non quam multis placeas, sed ut optimis vide. (Sailer, Sprüche, 198, 8.)

*17 Drauff wie die Henne auffn Eyern sitzen. - Waldis, III, 26.

Der Geizhals auf dem Gelde.

*18 He güng doarup los, as de Buck up de Hoawerkist. - Bützower Ruhestunden, XXIV, 59; Schiller, III, 9a.


Daraufsetzen.

* Dei sottet sick derop äs de Bock op tär Hitte. (Sauerland.)


Daraus.

*2 Hei mäket sick nicks deriut wann hei wat mit der Miute üm de Ohren kriegt. (Sauerland.)


Darbmann.

Darbmann gibt keine fetten Almosen.

Dän.: Taro giör ikke feed almisse. (Prov. dan., 26.)


Darbstädt.

Nach Darbstädt und Mangelburg gehen viel Strassen. - Simrock, 1499.


Darein.

* Dry und dernebe goht vil. (Solothurn.) - Schild, 77, 299.

Redensart, wenn man beim Eingiessen neben das Gefäss schüttet.


Dareinsehen.

* Dreinsehn als wie ein Hausknecht in der Früh. - Stolz, Spanisches, 286.

So grämlich.


Dareinthun.

Thut uns darein, was euer Wille ist, sagen die guten Frauen. - Eiselein, 643.


Darin.

1 D'rin is er, 'raus muss er, sagt die Wurmfrau.

*2 Et geiht derin, as de Afkot in de Hölle. (Sauerland.)


Darhaft.

* Et is darhaft, up Stockperen reien, ein maut doch te faute gan. - Schambach, II, 179.

Es ist thöricht, auf Stockpferden zu reiten, man muss doch zu Fusse gehn.


Darm.

1 Besser den Darm geplatzt, als Gottes Gabe veracht't.

*2 Die grossen und die kleinen Därme tanzen Polka.

Wenn's im Leibe knurrt.

*3 Er hat a Darm1 un a Dnoj.2 (Jüd.-deutsch. Brody.)

1) Im Jüdischen Kischke.

2) Boden. Sein Darm hat keinen Boden, er hat eine starke Esslust.

*4 He hefft Darmen in synem Bregenkoppe.1 (Mecklenburg.)

1) Wol wie Bregenfatt = Gehirnkasten (vgl. Schütze, I, 150). Bregen = Gehirn, in Eiderstadt; breien, breienlos = gehirnlos. Von einem dummen Menschen sagt [Spaltenumbruch] man daher: Er hat nicht viel Bregen. (Schütze, I, 149.) - "So gelick Darmen in synem Bregenkoppe hefft, also men im gemenen Sprikworde plegt tho redende." (Gryse, Fr. 19, Bg. Ee 2.)


Darmstädter.

* Es ist ein Darmstädter ausgebrochen.

Verhüllend für Blähung, Wind. (S. Furz.)


Darnach.

* Er fragt viel darnach, was das Korn gilt. - Simrock, 5877; Eichwald, 391.


Darnachfragen.

* Ich frage so wenig darnach, als wenn der Nonne die Ehre entfällt; heb' es auf, wer will. - Eiselein, 291.


Darnachschlagen.

* Dai släd derna as de Blinne nam (nach dem) Duppen. (Grafsch. Mark.) - Frommann, V, 162, 239.


Darüber.

12 Was darüber ist, das ist vom Uebel.

*13 Das wär' drüber nei. - Schwäbischer Michel, 257.

Es ist zum Erstaunen, übersteigt meine Erwartungen, wäre unglaublich, mehr als ein Wunder. In dem Sinne: es geht übers Bohnenlied (s. d.).

*14 Er geht darüber hin, wie die Katze über die heissen Kohlen.

Frz.: Il a passe la-dessus comme chat sur braise. (Lendroy, 221.)


Darüberherfallen.

* Hei fellt drüvver her, wie de Honk üvver den Beddelsack. (Bedburg.)


Darüberlaufen.

* Er läuft darüber wie der Hase über die Stoppeln.

Holl.: Hij loopt enover heen als een haas over de stoppelen. (Harrebomee, I, 27b.)


Darum.

*8 Darum dürft' ich ein glühiges Eisen tragen. - Bernstein, Dorfgeschichten, IV, 157.

Feuerprobe zur Bestätigung der Wahrheit.


Darumgehen.

*2 Er gatt darrumb, wie ein katz vmb ein heissen brei. - Gesner, I, 353.

*3 He geit derum to as de Kauper1 um de Tünne.2 (Ostfr.) - Frommann, V, 524, 581.

1) Küfer, Fassbinder.

2) Tonne, Fass.


Darumsein.

*1 He is darüm as Thoms (Thomas) üm den Hamel. - Bützower Ruhestunden, V, 18; Schlingmann, 600.

Das hab' ich verloren.

*2 Nu is 'r drüm, we Bartel üm de Klöss'. - Schlingmann, 71.


Das.

1 Das und das ein macht den Seckel rein; das und gins bringt ein grossen Zins. - Eiselein, 566.

2 Ei wann das nit wär, sprach jener Fuchs zum Selbschoss. - Nas, 348b.


Dasein (Subst.).

Es ist ein schweres Dasein, sagt Dr. Steinbruck.

Ein um das Jahr 1857 in Pförten (Niederlausitz) verstorbener Arzt dieses Namens, dem es nicht sonderlich erging, pflegte die obige Redensart sehr häufig anzuwenden, sodass er sich durch dieselbe ein Denkmal gesetzt hat.


Dasein (Verb.).

15 Was nicht da ist, darf man nicht geben. - Graf, 184, 13.

In Westfalen: Was da nycht en ys des en darf men nycht gheven. (Seibertz, Urkundenbuch; Rüdener, Naturrecht, 360.)

16 Wenn ich schon nicht da bin, sagte Hans (Hanswurst), wird nichts Rechtes.

Die Aegypter sagen von einem dünkelhaften Menschen, der sich einbildet, ohne ihn könne man nicht leben: "Lehrt mich doch, wie ich von euch wegkomme! Lass uns allein, sagte sie, und packe dich." (Burckhardt, 426.)

17 Wer nicht da ist, der hat genug gehabt. - Gengler, 1500.

*18 Es war alles da, was Beine hat.

*19 Ich bin da, und du bist da; und wenn ich wiederkomme, bin ich wieder da. (Danzig.) - Frischbier, I, 526.


Däselkopp.

* Dat öss e Däselkopp. - Frischbier, I, 547.

Er ist däselig, - ein dummer, einfältiger Mensch.


[Spaltenumbruch]
Danzig.

2 Auch in Danzig sind die Dächer mit Fladen nicht gedeckt.Flores.

3 In Danzig ist man in der Nacht sicherer als in Warschau am Tage.Flores.

*4 Du sollt Danzig hebben, wenn ich Leipzig kriege.Kern, 59.

Ein scherzhaftes Wortspiel, um zu sagen: Du sollt Dank hebben, wenn ich das Gewünschte erhalte.


Dappen.

* Er saugt an der Dappen wie ein Bär.Forer, 20a.

„So einer arm, dannocht stolz, scheyn der reichthum füren will.“ (Forer, 20a.)


Daran.

28 Blan wider dran, macht gute ross müd.Schade, Satiren, III, 279.

29 Frisch daran ist schon gethan.

Lat.: Proxime cingendus habetur pro cincto. (Binder II, 2683.)


Daranhangen.

*1 Er hanget d'ra wie Gygeharz. (Solothurn.) – Schild, 83, 296.

*2 Er hanget d'ra wie-n-e Zäpp a 'me Wutterpelz. (Solothurn.) – Schild, 33, 297.


Darauf.

16 Es kommt nicht darauf an, ob man Vielen, sondern ob man den Besten gefällt.

Lat.: Non quam multis placeas, sed ut optimis vide. (Sailer, Sprüche, 198, 8.)

*17 Drauff wie die Henne auffn Eyern sitzen.Waldis, III, 26.

Der Geizhals auf dem Gelde.

*18 He güng doarup los, as de Buck up de Hoawerkist.Bützower Ruhestunden, XXIV, 59; Schiller, III, 9a.


Daraufsetzen.

* Dei sottet sick derop äs de Bock op tär Hitte. (Sauerland.)


Daraus.

*2 Hei mäket sick nicks deriut wann hei wat mit der Miute üm de Ohren kriegt. (Sauerland.)


Darbmann.

Darbmann gibt keine fetten Almosen.

Dän.: Taro giör ikke feed almisse. (Prov. dan., 26.)


Darbstädt.

Nach Darbstädt und Mangelburg gehen viel Strassen.Simrock, 1499.


Darein.

* Dry und dernebe goht vil. (Solothurn.) – Schild, 77, 299.

Redensart, wenn man beim Eingiessen neben das Gefäss schüttet.


Dareinsehen.

* Dreinsehn als wie ein Hausknecht in der Früh.Stolz, Spanisches, 286.

So grämlich.


Dareinthun.

Thut uns darein, was euer Wille ist, sagen die guten Frauen.Eiselein, 643.


Darin.

1 D'rin is er, 'raus muss er, sagt die Wurmfrau.

*2 Et geiht derin, as de Afkot in de Hölle. (Sauerland.)


Darhaft.

* Et is dârhaft, up Stockpëren rîen, ein maut doch te faute gân.Schambach, II, 179.

Es ist thöricht, auf Stockpferden zu reiten, man muss doch zu Fusse gehn.


Darm.

1 Besser den Darm geplatzt, als Gottes Gabe veracht't.

*2 Die grossen und die kleinen Därme tanzen Polka.

Wenn's im Leibe knurrt.

*3 Er hat a Darm1 un a Dnoj.2 (Jüd.-deutsch. Brody.)

1) Im Jüdischen Kischke.

2) Boden. Sein Darm hat keinen Boden, er hat eine starke Esslust.

*4 He hefft Darmen in synem Bregenkoppe.1 (Mecklenburg.)

1) Wol wie Brêgenfatt = Gehirnkasten (vgl. Schütze, I, 150). Brêgen = Gehirn, in Eiderstadt; breien, breienlos = gehirnlos. Von einem dummen Menschen sagt [Spaltenumbruch] man daher: Er hat nicht viel Brêgen. (Schütze, I, 149.) – „So gelick Darmen in synem Bregenkoppe hefft, also men im gemenen Sprikworde plegt tho redende.“ (Gryse, Fr. 19, Bg. Ee 2.)


Darmstädter.

* Es ist ein Darmstädter ausgebrochen.

Verhüllend für Blähung, Wind. (S. Furz.)


Darnach.

* Er fragt viel darnach, was das Korn gilt.Simrock, 5877; Eichwald, 391.


Darnachfragen.

* Ich frage so wenig darnach, als wenn der Nonne die Ehre entfällt; heb' es auf, wer will.Eiselein, 291.


Darnachschlagen.

* Dai släd derna as de Blinne nam (nach dem) Duppen. (Grafsch. Mark.) – Frommann, V, 162, 239.


Darüber.

12 Was darüber ist, das ist vom Uebel.

*13 Das wär' drüber nei.Schwäbischer Michel, 257.

Es ist zum Erstaunen, übersteigt meine Erwartungen, wäre unglaublich, mehr als ein Wunder. In dem Sinne: es geht übers Bohnenlied (s. d.).

*14 Er geht darüber hin, wie die Katze über die heissen Kohlen.

Frz.: Il a passé là-dessus comme chat sur braise. (Lendroy, 221.)


Darüberherfallen.

* Hei fellt drüvver her, wie de Honk üvver den Beddelsack. (Bedburg.)


Darüberlaufen.

* Er läuft darüber wie der Hase über die Stoppeln.

Holl.: Hij loopt enover heen als een haas over de stoppelen. (Harrebomée, I, 27b.)


Darum.

*8 Darum dürft' ich ein glühiges Eisen tragen.Bernstein, Dorfgeschichten, IV, 157.

Feuerprobe zur Bestätigung der Wahrheit.


Darumgehen.

*2 Er gatt darrumb, wie ein katz vmb ein heissen brei.Gesner, I, 353.

*3 He geit derum to as de Kûper1 um de Tünne.2 (Ostfr.) – Frommann, V, 524, 581.

1) Küfer, Fassbinder.

2) Tonne, Fass.


Darumsein.

*1 He is darüm as Thôms (Thomas) üm den Hâmel.Bützower Ruhestunden, V, 18; Schlingmann, 600.

Das hab' ich verloren.

*2 Nu is 'r drüm, we Bartel üm de Klöss'.Schlingmann, 71.


Das.

1 Das und das ein macht den Seckel rein; das und gins bringt ein grossen Zins.Eiselein, 566.

2 Ei wann das nit wär, sprach jener Fuchs zum Selbschoss.Nas, 348b.


Dasein (Subst.).

Es ist ein schweres Dasein, sagt Dr. Steinbruck.

Ein um das Jahr 1857 in Pförten (Niederlausitz) verstorbener Arzt dieses Namens, dem es nicht sonderlich erging, pflegte die obige Redensart sehr häufig anzuwenden, sodass er sich durch dieselbe ein Denkmal gesetzt hat.


Dasein (Verb.).

15 Was nicht da ist, darf man nicht geben.Graf, 184, 13.

In Westfalen: Was da nycht en ys des en darf men nycht gheven. (Seibertz, Urkundenbuch; Rüdener, Naturrecht, 360.)

16 Wenn ich schon nicht da bin, sagte Hans (Hanswurst), wird nichts Rechtes.

Die Aegypter sagen von einem dünkelhaften Menschen, der sich einbildet, ohne ihn könne man nicht leben: „Lehrt mich doch, wie ich von euch wegkomme! Lass uns allein, sagte sie, und packe dich.“ (Burckhardt, 426.)

17 Wer nicht da ist, der hat genug gehabt.Gengler, 1500.

*18 Es war alles da, was Beine hat.

*19 Ich bin da, und du bist da; und wenn ich wiederkomme, bin ich wieder da. (Danzig.) – Frischbier, I, 526.


Däselkopp.

* Dat öss e Däselkopp.Frischbier, I, 547.

Er ist däselig, – ein dummer, einfältiger Mensch.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <pb facs="#f0570" n="[558]"/>
          <cb n="1115"/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Danzig.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Auch in Danzig sind die Dächer mit Fladen nicht gedeckt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Flores.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 In Danzig ist man in der Nacht sicherer als in Warschau am Tage.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Flores.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Du sollt Danzig hebben, wenn ich Leipzig kriege.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kern, 59.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein scherzhaftes Wortspiel, um zu sagen: Du sollt Dank hebben, wenn ich das Gewünschte erhalte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dappen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er saugt an der Dappen wie ein Bär.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Forer, 20<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;So einer arm, dannocht stolz, scheyn der reichthum füren will.&#x201C; (<hi rendition="#i">Forer, 20<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Daran.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">28 Blan wider dran, macht gute ross müd.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schade, Satiren, III, 279.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">29 Frisch daran ist schon gethan.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Proxime cingendus habetur pro cincto. (<hi rendition="#i">Binder II, 2683.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Daranhangen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 Er hanget d'ra wie Gygeharz.</hi> (<hi rendition="#i">Solothurn.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schild, 83, 296.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Er hanget d'ra wie-n-e Zäpp a 'me Wutterpelz.</hi> (<hi rendition="#i">Solothurn.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schild, 33, 297.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Darauf.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">16 Es kommt nicht darauf an, ob man Vielen, sondern ob man den Besten gefällt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Non quam multis placeas, sed ut optimis vide. (<hi rendition="#i">Sailer, Sprüche, 198, 8.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*17 Drauff wie die Henne auffn Eyern sitzen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Waldis, III, 26.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Der Geizhals auf dem Gelde.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*18 He güng doarup los, as de Buck up de Hoawerkist.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bützower Ruhestunden, XXIV, 59; Schiller, III, 9<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Daraufsetzen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Dei sottet sick derop äs de Bock op tär Hitte.</hi> (<hi rendition="#i">Sauerland.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Daraus.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Hei mäket sick nicks deriut wann hei wat mit der Miute üm de Ohren kriegt.</hi> (<hi rendition="#i">Sauerland.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Darbmann.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Darbmann gibt keine fetten Almosen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Taro giör ikke feed almisse. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 26.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Darbstädt.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Nach Darbstädt und Mangelburg gehen viel Strassen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 1499.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Darein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Dry und dernebe goht vil.</hi> (<hi rendition="#i">Solothurn.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schild, 77, 299.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Redensart, wenn man beim Eingiessen neben das Gefäss schüttet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dareinsehen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Dreinsehn als wie ein Hausknecht in der Früh.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Stolz, Spanisches, 286.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">So grämlich.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dareinthun.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Thut uns darein, was euer Wille ist, sagen die guten Frauen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 643.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Darin.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 D'rin is er, 'raus muss er, sagt die Wurmfrau.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Et geiht derin, as de Afkot in de Hölle.</hi> (<hi rendition="#i">Sauerland.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Darhaft.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Et is dârhaft, up Stockpëren rîen, ein maut doch te faute gân.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schambach, II, 179.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Es ist thöricht, auf Stockpferden zu reiten, man muss doch zu Fusse gehn.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Darm.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Besser den Darm geplatzt, als Gottes Gabe veracht't.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Die grossen und die kleinen Därme tanzen Polka.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn's im Leibe knurrt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Er hat a Darm<hi rendition="#sup">1</hi> un a Dnoj.<hi rendition="#sup">2</hi></hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch. Brody.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Im Jüdischen Kischke.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">2</hi>) Boden. Sein Darm hat keinen Boden, er hat eine starke Esslust.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 He hefft Darmen in synem Bregenkoppe.<hi rendition="#sup">1</hi></hi> (<hi rendition="#i">Mecklenburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Wol wie Brêgenfatt = Gehirnkasten (vgl. <hi rendition="#i">Schütze, I, 150</hi>). Brêgen = Gehirn, in Eiderstadt; breien, breienlos = gehirnlos. Von einem dummen Menschen sagt <cb n="1116"/>
man daher: Er hat nicht viel Brêgen. (<hi rendition="#i">Schütze, I, 149.</hi>) &#x2013; &#x201E;So gelick Darmen in synem Bregenkoppe hefft, also men im gemenen Sprikworde plegt tho redende.&#x201C; (<hi rendition="#i">Gryse, Fr. 19, Bg. Ee 2.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Darmstädter.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Es ist ein Darmstädter ausgebrochen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Verhüllend für Blähung, Wind. (S.  Furz.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Darnach.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er fragt viel darnach, was das Korn gilt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 5877; Eichwald, 391.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Darnachfragen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Ich frage so wenig darnach, als wenn der Nonne die Ehre entfällt; heb' es auf, wer will.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 291.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Darnachschlagen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Dai släd derna as de Blinne nam (nach dem) Duppen.</hi> (<hi rendition="#i">Grafsch. Mark.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 162, 239.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Darüber.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">12 Was darüber ist, das ist vom Uebel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*13 Das wär' drüber nei.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schwäbischer Michel, 257.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Es ist zum Erstaunen, übersteigt meine Erwartungen, wäre unglaublich, mehr als ein Wunder. In dem Sinne: es geht übers  Bohnenlied (s. d.).</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*14 Er geht darüber hin, wie die Katze über die heissen Kohlen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Il a passé là-dessus comme chat sur braise. (<hi rendition="#i">Lendroy, 221.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Darüberherfallen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Hei fellt drüvver her, wie de Honk üvver den Beddelsack.</hi> (<hi rendition="#i">Bedburg.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Darüberlaufen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Er läuft darüber wie der Hase über die Stoppeln.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij loopt enover heen als een haas over de stoppelen. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 27<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Darum.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*8 Darum dürft' ich ein glühiges Eisen tragen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bernstein, Dorfgeschichten, IV, 157.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Feuerprobe zur Bestätigung der Wahrheit.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Darumgehen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Er gatt darrumb, wie ein katz vmb ein heissen brei.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gesner, I, 353.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 He geit derum to as de Kûper<hi rendition="#sup">1</hi> um de Tünne.<hi rendition="#sup">2</hi></hi> (<hi rendition="#i">Ostfr.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, V, 524, 581.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Küfer, Fassbinder.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">2</hi>) Tonne, Fass.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Darumsein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 He is darüm as Thôms (Thomas) üm den Hâmel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bützower Ruhestunden, V, 18; Schlingmann, 600.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Das hab' ich verloren.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Nu is 'r drüm, we Bartel üm de Klöss'.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 71.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Das.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">1 Das und das ein macht den Seckel rein; das und gins bringt ein grossen Zins.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eiselein, 566.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Ei wann das nit wär, sprach jener Fuchs zum Selbschoss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Nas, 348<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Dasein</hi> (Subst.).</head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Es ist ein schweres Dasein, sagt Dr. Steinbruck.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein um das Jahr 1857 in Pförten (Niederlausitz) verstorbener Arzt dieses Namens, dem es nicht sonderlich erging, pflegte die obige Redensart sehr häufig anzuwenden, sodass er sich durch dieselbe ein Denkmal gesetzt hat.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Dasein</hi> (Verb.).</head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Was nicht da ist, darf man nicht geben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 184, 13.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In Westfalen: Was da nycht en ys des en darf men nycht gheven. (<hi rendition="#i">Seibertz, Urkundenbuch; Rüdener, Naturrecht, 360.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">16 Wenn ich schon nicht da bin, sagte Hans (Hanswurst), wird nichts Rechtes.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Aegypter sagen von einem dünkelhaften Menschen, der sich einbildet, ohne ihn könne man nicht leben: &#x201E;Lehrt mich doch, wie ich von euch wegkomme! Lass uns allein, sagte sie, und packe dich.&#x201C; (<hi rendition="#i">Burckhardt, 426.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">17 Wer nicht da ist, der hat genug gehabt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gengler, 1500.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*18 Es war alles da, was Beine hat.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*19 Ich bin da, und du bist da; und wenn ich wiederkomme, bin ich wieder da.</hi> (<hi rendition="#i">Danzig.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 526.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Däselkopp.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Dat öss e Däselkopp.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 547.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er ist däselig, &#x2013; ein dummer, einfältiger Mensch.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[558]/0570] Danzig. 2 Auch in Danzig sind die Dächer mit Fladen nicht gedeckt. – Flores. 3 In Danzig ist man in der Nacht sicherer als in Warschau am Tage. – Flores. *4 Du sollt Danzig hebben, wenn ich Leipzig kriege. – Kern, 59. Ein scherzhaftes Wortspiel, um zu sagen: Du sollt Dank hebben, wenn ich das Gewünschte erhalte. Dappen. * Er saugt an der Dappen wie ein Bär. – Forer, 20a. „So einer arm, dannocht stolz, scheyn der reichthum füren will.“ (Forer, 20a.) Daran. 28 Blan wider dran, macht gute ross müd. – Schade, Satiren, III, 279. 29 Frisch daran ist schon gethan. Lat.: Proxime cingendus habetur pro cincto. (Binder II, 2683.) Daranhangen. *1 Er hanget d'ra wie Gygeharz. (Solothurn.) – Schild, 83, 296. *2 Er hanget d'ra wie-n-e Zäpp a 'me Wutterpelz. (Solothurn.) – Schild, 33, 297. Darauf. 16 Es kommt nicht darauf an, ob man Vielen, sondern ob man den Besten gefällt. Lat.: Non quam multis placeas, sed ut optimis vide. (Sailer, Sprüche, 198, 8.) *17 Drauff wie die Henne auffn Eyern sitzen. – Waldis, III, 26. Der Geizhals auf dem Gelde. *18 He güng doarup los, as de Buck up de Hoawerkist. – Bützower Ruhestunden, XXIV, 59; Schiller, III, 9a. Daraufsetzen. * Dei sottet sick derop äs de Bock op tär Hitte. (Sauerland.) Daraus. *2 Hei mäket sick nicks deriut wann hei wat mit der Miute üm de Ohren kriegt. (Sauerland.) Darbmann. Darbmann gibt keine fetten Almosen. Dän.: Taro giör ikke feed almisse. (Prov. dan., 26.) Darbstädt. Nach Darbstädt und Mangelburg gehen viel Strassen. – Simrock, 1499. Darein. * Dry und dernebe goht vil. (Solothurn.) – Schild, 77, 299. Redensart, wenn man beim Eingiessen neben das Gefäss schüttet. Dareinsehen. * Dreinsehn als wie ein Hausknecht in der Früh. – Stolz, Spanisches, 286. So grämlich. Dareinthun. Thut uns darein, was euer Wille ist, sagen die guten Frauen. – Eiselein, 643. Darin. 1 D'rin is er, 'raus muss er, sagt die Wurmfrau. *2 Et geiht derin, as de Afkot in de Hölle. (Sauerland.) Darhaft. * Et is dârhaft, up Stockpëren rîen, ein maut doch te faute gân. – Schambach, II, 179. Es ist thöricht, auf Stockpferden zu reiten, man muss doch zu Fusse gehn. Darm. 1 Besser den Darm geplatzt, als Gottes Gabe veracht't. *2 Die grossen und die kleinen Därme tanzen Polka. Wenn's im Leibe knurrt. *3 Er hat a Darm1 un a Dnoj.2 (Jüd.-deutsch. Brody.) 1) Im Jüdischen Kischke. 2) Boden. Sein Darm hat keinen Boden, er hat eine starke Esslust. *4 He hefft Darmen in synem Bregenkoppe.1 (Mecklenburg.) 1) Wol wie Brêgenfatt = Gehirnkasten (vgl. Schütze, I, 150). Brêgen = Gehirn, in Eiderstadt; breien, breienlos = gehirnlos. Von einem dummen Menschen sagt man daher: Er hat nicht viel Brêgen. (Schütze, I, 149.) – „So gelick Darmen in synem Bregenkoppe hefft, also men im gemenen Sprikworde plegt tho redende.“ (Gryse, Fr. 19, Bg. Ee 2.) Darmstädter. * Es ist ein Darmstädter ausgebrochen. Verhüllend für Blähung, Wind. (S. Furz.) Darnach. * Er fragt viel darnach, was das Korn gilt. – Simrock, 5877; Eichwald, 391. Darnachfragen. * Ich frage so wenig darnach, als wenn der Nonne die Ehre entfällt; heb' es auf, wer will. – Eiselein, 291. Darnachschlagen. * Dai släd derna as de Blinne nam (nach dem) Duppen. (Grafsch. Mark.) – Frommann, V, 162, 239. Darüber. 12 Was darüber ist, das ist vom Uebel. *13 Das wär' drüber nei. – Schwäbischer Michel, 257. Es ist zum Erstaunen, übersteigt meine Erwartungen, wäre unglaublich, mehr als ein Wunder. In dem Sinne: es geht übers Bohnenlied (s. d.). *14 Er geht darüber hin, wie die Katze über die heissen Kohlen. Frz.: Il a passé là-dessus comme chat sur braise. (Lendroy, 221.) Darüberherfallen. * Hei fellt drüvver her, wie de Honk üvver den Beddelsack. (Bedburg.) Darüberlaufen. * Er läuft darüber wie der Hase über die Stoppeln. Holl.: Hij loopt enover heen als een haas over de stoppelen. (Harrebomée, I, 27b.) Darum. *8 Darum dürft' ich ein glühiges Eisen tragen. – Bernstein, Dorfgeschichten, IV, 157. Feuerprobe zur Bestätigung der Wahrheit. Darumgehen. *2 Er gatt darrumb, wie ein katz vmb ein heissen brei. – Gesner, I, 353. *3 He geit derum to as de Kûper1 um de Tünne.2 (Ostfr.) – Frommann, V, 524, 581. 1) Küfer, Fassbinder. 2) Tonne, Fass. Darumsein. *1 He is darüm as Thôms (Thomas) üm den Hâmel. – Bützower Ruhestunden, V, 18; Schlingmann, 600. Das hab' ich verloren. *2 Nu is 'r drüm, we Bartel üm de Klöss'. – Schlingmann, 71. Das. 1 Das und das ein macht den Seckel rein; das und gins bringt ein grossen Zins. – Eiselein, 566. 2 Ei wann das nit wär, sprach jener Fuchs zum Selbschoss. – Nas, 348b. Dasein (Subst.). Es ist ein schweres Dasein, sagt Dr. Steinbruck. Ein um das Jahr 1857 in Pförten (Niederlausitz) verstorbener Arzt dieses Namens, dem es nicht sonderlich erging, pflegte die obige Redensart sehr häufig anzuwenden, sodass er sich durch dieselbe ein Denkmal gesetzt hat. Dasein (Verb.). 15 Was nicht da ist, darf man nicht geben. – Graf, 184, 13. In Westfalen: Was da nycht en ys des en darf men nycht gheven. (Seibertz, Urkundenbuch; Rüdener, Naturrecht, 360.) 16 Wenn ich schon nicht da bin, sagte Hans (Hanswurst), wird nichts Rechtes. Die Aegypter sagen von einem dünkelhaften Menschen, der sich einbildet, ohne ihn könne man nicht leben: „Lehrt mich doch, wie ich von euch wegkomme! Lass uns allein, sagte sie, und packe dich.“ (Burckhardt, 426.) 17 Wer nicht da ist, der hat genug gehabt. – Gengler, 1500. *18 Es war alles da, was Beine hat. *19 Ich bin da, und du bist da; und wenn ich wiederkomme, bin ich wieder da. (Danzig.) – Frischbier, I, 526. Däselkopp. * Dat öss e Däselkopp. – Frischbier, I, 547. Er ist däselig, – ein dummer, einfältiger Mensch.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/570
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [558]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/570>, abgerufen am 19.03.2024.