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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 161 Wo man's nicht denkt, springt der Hase auf. - Frischbier, II, 514.

162 Wohl gedacht, recht geredet.

Lat.: Verba provisam rem non invita sequentur. (Horaz.) (Binder II, 3503.)

163 Zum Denken stäts bereit, zum Handeln nimm dir Zeit. - Devisenbuch, 5.

*164 A muss nich denken, dass andere Loite Narren sein. (Schles.) - Frommann, III, 413, 499.

*165 A su dänk ich, 's hot mich a Hasla g'lackt. - Peter, 447.

Ich glaube einen grossen Vortheil erlangt zu haben.

*166 Dacht' (wusst') ich doch nicht, was mich bisse. (Breslau.)

Ausdruck der Ueberraschung, Verwunderung. (S. Denken 123.)

*167 Denke nicht dran, so thut es nicht weh. - Morgenblätter, Stuttgart 1863, N. 34.

*168 Denkst du daran, mein tapfrer Lagienka?

Um Jemand an irgend einen Vorgang zu erinnern. Ein Liederanfang aus dem Singspiel von Holtei: Der alte Feldherr, das 1826 zum erstenmal in Berlin gegeben ward. (Büchmann, X, 93.)

*169 E dinkt, e hat asen Härrgot un der däcken zein (zehe). (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 34, 54.

Er ist stolz, glaubt, er habe unsern Herrgott an der dicken Zehe.

*170 E dinkt, hei wer et (er ware es). (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 34, 54.

*171 Er denckt, drey Meilen hinter Gott. - Schottel, 1115a.

*172 Er denckt nur in sein'n sack. - Franck, II, 36a.

*173 Er denckt nur, wie er sein capelle besing. - Franck, II, 36a.

*174 Er denkt, der Affe habe ihn gelauset. (Köthen.)

Es sei ihm wunderwas Gutes begegnet.

*175 Er denkt, er ist es selbst. - Frischbier, II, 511.

Von Eingebildeten, Hochmüthigen.

*176 Er denkt krumm bis morgen. - Klosterspiegel, 1297a.

*177 Er denkt nicht weiter als von der Nase in's Maul. - Eiselein, 455.

*178 Er denkt von Zwölfe bis Mittag. (Ulm.)

*179 Er denkt, wie die Bürstenstelerin: das gehet mich an. - Herberger, I, 694.

*180 Er denkt wie ein Kurrhahn. - Frischbier, I, 557.

*181 Er denkt wie Goldschmids Junge, wenn ich Gold hätte, macht ich Ringe. - Klix, 166.

*182 Er denkt wie Hansemann. (S. Geldsache.)

*183 Er denkt wie Jener, der keine rothe Jacke haben wollte, weil er keine bekommen konnte.

Altfries.: Täänk üs Pua Modders: Hi wild nün ruad knappesii haa, om dat hi nünen foa küd. (Hansen, 16.)

*184 Er denkt wie selber Schwob, vun gschehene Sache soll m'r 's Beschde redde. - Zeller, Vetter aus der Pfalz, 251.

*185 Grat Theenkan, an nan tangh heaft. - Johannsen, 68.

Gross denken und nichts dahinter.

*186 Ha denkt, a is goar engelrene. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, III, 415, 589.

*187 Hettstu sein ehe gedacht, so were er ehe kommen. - Franck, II, 81a.

*188 Hilf mir denken. - Frischbier, II, 512.

Scherzhaft zu Jemand, wenn nicht viel zu denken ist, oder auch, um an etwas erinnert zu werden.

*189 Ich denk ma halt, wie der Goldschmiedbue: blast's mer ön Hobl aus. (Oberösterreich.) - Baumgarten, 17, 143.

*190 Ich denke goar, der Norr beisst mich. (Schles.)

Verwunderung.

*191 Ich denke goar, 's Mäusel soll mich derbeissen. (Schles.)

Ueberraschung, Verwunderung.

*192 Ich denke glei (sogleich), ich sol umfallen. (Schles.)

Ausruf des Erstaunens, des Schreckens.

[Spaltenumbruch] *193 Ich muss daran denken, auf welcher Seite mein eigenes Brot mit Butter bestrichen ist. (Nordamerika.) - Breslauer Zeitung 1865, Nr. 185, S. 1062.

Um zu sagen: Ich bin mir selbst der Nächste, mein Vortheil, meine Rettung geht vor.

*194 Öck denk' von Gott nuscht Böset. - Frischbier, II, 517.

Als Einleitung zum Bericht über ein unerwartetes Ereigniss.

*195 Was du dächtest, das du möchtest, daraus wird nichts. (Köthen.)

*196 Wer dächt's, doass die Kotzen Speck frassen und is sit fett Ding. - Gomolcke, 803.


Denker.

*2 Da bleibt mir der Denker (Verstand) stehen. (Köthen.)


Denkmal.

* Denkmal stehen.

Die auf öffentlichen Plätzen errichteten Statuen sehen leider oft so aus, dass der betreffende Gefeierte in seiner Stellung und Haltung sagt: "Ich stehe Denkmal." (Auerbach, Tausend Gedanken, 1941.)


Denkübung.

* Er hält Denkübung. - Frischbier, I, 559.

Ist bei der Arbeit eingeschlafen.


Denkzettel.

*3 Einem einen Denkzettel auf's Fell schreiben.

Wir werden ihm einen Denkzettel auf's Fell schreiben. (Scheffel, Ekkehard, III, 59.)


Zu Dennoch.

Der Revierförster Thiel in Giersdorf bei Warmbrunn hatte das Dennoch ebenfalls zum Sprichwort; er hiess deshalb: Herr Andennoch. (Und- dennoch.)


Denunciren.

Mit dem verhassten Denunciren mag sich kein Ehrenmann beschmieren. (Köthen.)


Deogratias.

1 Deo gratias! Die Sau ist Trumpf! Gestochen die Schelln, ist der Kapuziner Nachtgebet. - Klosterspiegel, 21, 9.

2 Deo gratias ist der Mönche Tranckgeld. - Petri, II, 3.

3 Deo gratias ist Gott das beste Kostgeld. - Herberger, I, 745.

4 Ein recht Deogratias ist Wildpret im Himmel. - Petri, II, 220.


Deputat.

* Dao hät 'r sick 'n schönen Dipentaot up 'n Hals leggt. (Altmark.) - Danneil, 258.

Wenn sich Jemand eine Abgabe, Last u. s. w. auferlegt hat.


Deputirten.

Wenn die Deputirten in die Sitzung gehen, lassen sie Weisheit und Gerechtigkeit draussen.

Das Wort ist französischen Ursprungs. Zur Zeit Louis Philipp's tagten die französischen Deputirten noch im Palais Bourbon, dessen Freitreppe mit den Bildsäulen der Minerva und der Themis geschmückt war. Daher pflegte man zu sagen: Wenn die Deputirten in die Sitzung gehen, lassen sie Weisheit und Gerechtigkeit draussen.


Derentwegen.

Derentwegen bleiben wir derentwegen, sagt Fritz Germar.

F. Germar ist Redakteur und Destillateur in Jena. Seine Visitenkarte trägt auf ihrer Vorderseite den Titel: "Fritz Germar, Oberredakteur des Burgfloh und wirklicher Genius juventutis", auf der Rückseite die Verse: "Wo eine Universität im weiten deutschen Reich besteht, in ganz Europa's Musensitzen, ja selbst auf des Olympos Spitzen, erzählt man sich von Germar's Witzen." Die rechte Ecke der Karte trägt den Wahlspruch: Derentwegen bleiben wir derentwegen. (Schlesische Presse 1877, Nr. 711.)


Derischer.

* Das is grad wie wan ma an Derischen (Tauben) an guad'n Morg'n gibt. (Niederösterr.)

Wenn uns Jemand gar nicht versteht.


Derjenige.

* Allemal Derjenige, welcher.

In Angely's Fest der Handwerker gebraucht der Maurerpolier Kluck die Worte, die sehr schnell volksthümlich wurden. (Büchmann, X, 88.) Nach einer andern Mittheilung werden die Worte dem Tischler Hähnichen, einem Berliner, zugeschrieben, der sie in prahlerischer Weise verschieden anwendet. "Nie ohne Dieses - allemal Derjenige, welcher."


[Spaltenumbruch] 161 Wo man's nicht denkt, springt der Hase auf.Frischbier, II, 514.

162 Wohl gedacht, recht geredet.

Lat.: Verba provisam rem non invita sequentur. (Horaz.) (Binder II, 3503.)

163 Zum Denken stäts bereit, zum Handeln nimm dir Zeit.Devisenbuch, 5.

*164 A muss nich denken, dass andere Loite Narren sein. (Schles.) – Frommann, III, 413, 499.

*165 A su dänk ich, 's hôt mich a Hâsla g'lackt.Peter, 447.

Ich glaube einen grossen Vortheil erlangt zu haben.

*166 Dacht' (wusst') ich doch nicht, was mich bisse. (Breslau.)

Ausdruck der Ueberraschung, Verwunderung. (S. Denken 123.)

*167 Denke nicht dran, so thut es nicht weh.Morgenblätter, Stuttgart 1863, N. 34.

*168 Denkst du daran, mein tapfrer Lagienka?

Um Jemand an irgend einen Vorgang zu erinnern. Ein Liederanfang aus dem Singspiel von Holtei: Der alte Feldherr, das 1826 zum erstenmal in Berlin gegeben ward. (Büchmann, X, 93.)

*169 E dinkt, e hât âsen Härrgot un der däcken zîn (zehe). (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 34, 54.

Er ist stolz, glaubt, er habe unsern Herrgott an der dicken Zehe.

*170 E dinkt, hî wêr et (er wâre es). (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 34, 54.

*171 Er denckt, drey Meilen hinter Gott.Schottel, 1115a.

*172 Er denckt nur in sein'n sack.Franck, II, 36a.

*173 Er denckt nur, wie er sein capelle besing.Franck, II, 36a.

*174 Er denkt, der Affe habe ihn gelauset. (Köthen.)

Es sei ihm wunderwas Gutes begegnet.

*175 Er denkt, er ist es selbst.Frischbier, II, 511.

Von Eingebildeten, Hochmüthigen.

*176 Er denkt krumm bis morgen.Klosterspiegel, 1297a.

*177 Er denkt nicht weiter als von der Nase in's Maul.Eiselein, 455.

*178 Er denkt von Zwölfe bis Mittag. (Ulm.)

*179 Er denkt, wie die Bürstenstelerin: das gehet mich an.Herberger, I, 694.

*180 Er denkt wie ein Kurrhahn.Frischbier, I, 557.

*181 Er denkt wie Goldschmids Junge, wenn ich Gold hätte, macht ich Ringe.Klix, 166.

*182 Er denkt wie Hansemann. (S. Geldsache.)

*183 Er denkt wie Jener, der keine rothe Jacke haben wollte, weil er keine bekommen konnte.

Altfries.: Täänk üs Pua Modders: Hi wild nün ruad knappesii haa, om dat hi nünen foa küd. (Hansen, 16.)

*184 Er denkt wie selber Schwob, vun gschehene Sache soll m'r 's Beschde redde.Zeller, Vetter aus der Pfalz, 251.

*185 Grat Theenkan, an nan tangh heaft.Johannsen, 68.

Gross denken und nichts dahinter.

*186 Ha denkt, a is goar engelrêne. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, III, 415, 589.

*187 Hettstu sein ehe gedacht, so were er ehe kommen.Franck, II, 81a.

*188 Hilf mir denken.Frischbier, II, 512.

Scherzhaft zu Jemand, wenn nicht viel zu denken ist, oder auch, um an etwas erinnert zu werden.

*189 Ich denk ma halt, wie der Goldschmiedbue: blast's mer ön Hobl aus. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 17, 143.

*190 Ich denke goar, der Norr beisst mich. (Schles.)

Verwunderung.

*191 Ich denke goar, 's Mäusel soll mich derbeissen. (Schles.)

Ueberraschung, Verwunderung.

*192 Ich denke glei (sogleich), ich sol umfallen. (Schles.)

Ausruf des Erstaunens, des Schreckens.

[Spaltenumbruch] *193 Ich muss daran denken, auf welcher Seite mein eigenes Brot mit Butter bestrichen ist. (Nordamerika.) – Breslauer Zeitung 1865, Nr. 185, S. 1062.

Um zu sagen: Ich bin mir selbst der Nächste, mein Vortheil, meine Rettung geht vor.

*194 Öck denk' von Gott nuscht Böset.Frischbier, II, 517.

Als Einleitung zum Bericht über ein unerwartetes Ereigniss.

*195 Was du dächtest, das du möchtest, daraus wird nichts. (Köthen.)

*196 Wer dächt's, doass die Kotzen Speck frassen und is sit fett Ding.Gomolcke, 803.


Denker.

*2 Da bleibt mir der Denker (Verstand) stehen. (Köthen.)


Denkmal.

* Denkmal stehen.

Die auf öffentlichen Plätzen errichteten Statuen sehen leider oft so aus, dass der betreffende Gefeierte in seiner Stellung und Haltung sagt: „Ich stehe Denkmal.“ (Auerbach, Tausend Gedanken, 1941.)


Denkübung.

* Er hält Denkübung.Frischbier, I, 559.

Ist bei der Arbeit eingeschlafen.


Denkzettel.

*3 Einem einen Denkzettel auf's Fell schreiben.

Wir werden ihm einen Denkzettel auf's Fell schreiben. (Scheffel, Ekkehard, III, 59.)


Zu Dennoch.

Der Revierförster Thiel in Giersdorf bei Warmbrunn hatte das Dennoch ebenfalls zum Sprichwort; er hiess deshalb: Herr Andennoch. (Und- dennoch.)


Denunciren.

Mit dem verhassten Denunciren mag sich kein Ehrenmann beschmieren. (Köthen.)


Deogratias.

1 Deo gratias! Die Sau ist Trumpf! Gestochen die Schelln, ist der Kapuziner Nachtgebet.Klosterspiegel, 21, 9.

2 Deo gratias ist der Mönche Tranckgeld.Petri, II, 3.

3 Deo gratias ist Gott das beste Kostgeld.Herberger, I, 745.

4 Ein recht Deogratias ist Wildpret im Himmel.Petri, II, 220.


Deputat.

* Dao hät 'r sick 'n schönen Dipentaot up 'n Hals leggt. (Altmark.) – Danneil, 258.

Wenn sich Jemand eine Abgabe, Last u. s. w. auferlegt hat.


Deputirten.

Wenn die Deputirten in die Sitzung gehen, lassen sie Weisheit und Gerechtigkeit draussen.

Das Wort ist französischen Ursprungs. Zur Zeit Louis Philipp's tagten die französischen Deputirten noch im Palais Bourbon, dessen Freitreppe mit den Bildsäulen der Minerva und der Themis geschmückt war. Daher pflegte man zu sagen: Wenn die Deputirten in die Sitzung gehen, lassen sie Weisheit und Gerechtigkeit draussen.


Derentwegen.

Derentwegen bleiben wir derentwegen, sagt Fritz Germar.

F. Germar ist Redakteur und Destillateur in Jena. Seine Visitenkarte trägt auf ihrer Vorderseite den Titel: „Fritz Germar, Oberredakteur des Burgfloh und wirklicher Genius juventutis“, auf der Rückseite die Verse: „Wo eine Universität im weiten deutschen Reich besteht, in ganz Europa's Musensitzen, ja selbst auf des Olympos Spitzen, erzählt man sich von Germar's Witzen.“ Die rechte Ecke der Karte trägt den Wahlspruch: Derentwegen bleiben wir derentwegen. (Schlesische Presse 1877, Nr. 711.)


Derischer.

* Dås is gråd wie wån ma an Derischen (Tauben) an guad'n Morg'n gibt. (Niederösterr.)

Wenn uns Jemand gar nicht versteht.


Derjenige.

* Allemal Derjenige, welcher.

In Angely's Fest der Handwerker gebraucht der Maurerpolier Kluck die Worte, die sehr schnell volksthümlich wurden. (Büchmann, X, 88.) Nach einer andern Mittheilung werden die Worte dem Tischler Hähnichen, einem Berliner, zugeschrieben, der sie in prahlerischer Weise verschieden anwendet. „Nie ohne Dieses – allemal Derjenige, welcher.“


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[[563]/0575] 161 Wo man's nicht denkt, springt der Hase auf. – Frischbier, II, 514. 162 Wohl gedacht, recht geredet. Lat.: Verba provisam rem non invita sequentur. (Horaz.) (Binder II, 3503.) 163 Zum Denken stäts bereit, zum Handeln nimm dir Zeit. – Devisenbuch, 5. *164 A muss nich denken, dass andere Loite Narren sein. (Schles.) – Frommann, III, 413, 499. *165 A su dänk ich, 's hôt mich a Hâsla g'lackt. – Peter, 447. Ich glaube einen grossen Vortheil erlangt zu haben. *166 Dacht' (wusst') ich doch nicht, was mich bisse. (Breslau.) Ausdruck der Ueberraschung, Verwunderung. (S. Denken 123.) *167 Denke nicht dran, so thut es nicht weh. – Morgenblätter, Stuttgart 1863, N. 34. *168 Denkst du daran, mein tapfrer Lagienka? Um Jemand an irgend einen Vorgang zu erinnern. Ein Liederanfang aus dem Singspiel von Holtei: Der alte Feldherr, das 1826 zum erstenmal in Berlin gegeben ward. (Büchmann, X, 93.) *169 E dinkt, e hât âsen Härrgot un der däcken zîn (zehe). (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 34, 54. Er ist stolz, glaubt, er habe unsern Herrgott an der dicken Zehe. *170 E dinkt, hî wêr et (er wâre es). (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 34, 54. *171 Er denckt, drey Meilen hinter Gott. – Schottel, 1115a. *172 Er denckt nur in sein'n sack. – Franck, II, 36a. *173 Er denckt nur, wie er sein capelle besing. – Franck, II, 36a. *174 Er denkt, der Affe habe ihn gelauset. (Köthen.) Es sei ihm wunderwas Gutes begegnet. *175 Er denkt, er ist es selbst. – Frischbier, II, 511. Von Eingebildeten, Hochmüthigen. *176 Er denkt krumm bis morgen. – Klosterspiegel, 1297a. *177 Er denkt nicht weiter als von der Nase in's Maul. – Eiselein, 455. *178 Er denkt von Zwölfe bis Mittag. (Ulm.) *179 Er denkt, wie die Bürstenstelerin: das gehet mich an. – Herberger, I, 694. *180 Er denkt wie ein Kurrhahn. – Frischbier, I, 557. *181 Er denkt wie Goldschmids Junge, wenn ich Gold hätte, macht ich Ringe. – Klix, 166. *182 Er denkt wie Hansemann. (S. Geldsache.) *183 Er denkt wie Jener, der keine rothe Jacke haben wollte, weil er keine bekommen konnte. Altfries.: Täänk üs Pua Modders: Hi wild nün ruad knappesii haa, om dat hi nünen foa küd. (Hansen, 16.) *184 Er denkt wie selber Schwob, vun gschehene Sache soll m'r 's Beschde redde. – Zeller, Vetter aus der Pfalz, 251. *185 Grat Theenkan, an nan tangh heaft. – Johannsen, 68. Gross denken und nichts dahinter. *186 Ha denkt, a is goar engelrêne. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, III, 415, 589. *187 Hettstu sein ehe gedacht, so were er ehe kommen. – Franck, II, 81a. *188 Hilf mir denken. – Frischbier, II, 512. Scherzhaft zu Jemand, wenn nicht viel zu denken ist, oder auch, um an etwas erinnert zu werden. *189 Ich denk ma halt, wie der Goldschmiedbue: blast's mer ön Hobl aus. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 17, 143. *190 Ich denke goar, der Norr beisst mich. (Schles.) Verwunderung. *191 Ich denke goar, 's Mäusel soll mich derbeissen. (Schles.) Ueberraschung, Verwunderung. *192 Ich denke glei (sogleich), ich sol umfallen. (Schles.) Ausruf des Erstaunens, des Schreckens. *193 Ich muss daran denken, auf welcher Seite mein eigenes Brot mit Butter bestrichen ist. (Nordamerika.) – Breslauer Zeitung 1865, Nr. 185, S. 1062. Um zu sagen: Ich bin mir selbst der Nächste, mein Vortheil, meine Rettung geht vor. *194 Öck denk' von Gott nuscht Böset. – Frischbier, II, 517. Als Einleitung zum Bericht über ein unerwartetes Ereigniss. *195 Was du dächtest, das du möchtest, daraus wird nichts. (Köthen.) *196 Wer dächt's, doass die Kotzen Speck frassen und is sit fett Ding. – Gomolcke, 803. Denker. *2 Da bleibt mir der Denker (Verstand) stehen. (Köthen.) Denkmal. * Denkmal stehen. Die auf öffentlichen Plätzen errichteten Statuen sehen leider oft so aus, dass der betreffende Gefeierte in seiner Stellung und Haltung sagt: „Ich stehe Denkmal.“ (Auerbach, Tausend Gedanken, 1941.) Denkübung. * Er hält Denkübung. – Frischbier, I, 559. Ist bei der Arbeit eingeschlafen. Denkzettel. *3 Einem einen Denkzettel auf's Fell schreiben. Wir werden ihm einen Denkzettel auf's Fell schreiben. (Scheffel, Ekkehard, III, 59.) Zu Dennoch. Der Revierförster Thiel in Giersdorf bei Warmbrunn hatte das Dennoch ebenfalls zum Sprichwort; er hiess deshalb: Herr Andennoch. (Und- dennoch.) Denunciren. Mit dem verhassten Denunciren mag sich kein Ehrenmann beschmieren. (Köthen.) Deogratias. 1 Deo gratias! Die Sau ist Trumpf! Gestochen die Schelln, ist der Kapuziner Nachtgebet. – Klosterspiegel, 21, 9. 2 Deo gratias ist der Mönche Tranckgeld. – Petri, II, 3. 3 Deo gratias ist Gott das beste Kostgeld. – Herberger, I, 745. 4 Ein recht Deogratias ist Wildpret im Himmel. – Petri, II, 220. Deputat. * Dao hät 'r sick 'n schönen Dipentaot up 'n Hals leggt. (Altmark.) – Danneil, 258. Wenn sich Jemand eine Abgabe, Last u. s. w. auferlegt hat. Deputirten. Wenn die Deputirten in die Sitzung gehen, lassen sie Weisheit und Gerechtigkeit draussen. Das Wort ist französischen Ursprungs. Zur Zeit Louis Philipp's tagten die französischen Deputirten noch im Palais Bourbon, dessen Freitreppe mit den Bildsäulen der Minerva und der Themis geschmückt war. Daher pflegte man zu sagen: Wenn die Deputirten in die Sitzung gehen, lassen sie Weisheit und Gerechtigkeit draussen. Derentwegen. Derentwegen bleiben wir derentwegen, sagt Fritz Germar. F. Germar ist Redakteur und Destillateur in Jena. Seine Visitenkarte trägt auf ihrer Vorderseite den Titel: „Fritz Germar, Oberredakteur des Burgfloh und wirklicher Genius juventutis“, auf der Rückseite die Verse: „Wo eine Universität im weiten deutschen Reich besteht, in ganz Europa's Musensitzen, ja selbst auf des Olympos Spitzen, erzählt man sich von Germar's Witzen.“ Die rechte Ecke der Karte trägt den Wahlspruch: Derentwegen bleiben wir derentwegen. (Schlesische Presse 1877, Nr. 711.) Derischer. * Dås is gråd wie wån ma an Derischen (Tauben) an guad'n Morg'n gibt. (Niederösterr.) Wenn uns Jemand gar nicht versteht. Derjenige. * Allemal Derjenige, welcher. In Angely's Fest der Handwerker gebraucht der Maurerpolier Kluck die Worte, die sehr schnell volksthümlich wurden. (Büchmann, X, 88.) Nach einer andern Mittheilung werden die Worte dem Tischler Hähnichen, einem Berliner, zugeschrieben, der sie in prahlerischer Weise verschieden anwendet. „Nie ohne Dieses – allemal Derjenige, welcher.“

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [563]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/575>, abgerufen am 19.03.2024.