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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 3 Du schauest drein so grimmig, wie wenn du den Esel durch die Feigen beissen wolltest. (Rott-Thal.)

4 Du schauest drein, wie Gott verlass mich nicht. (Rott-Thal.)

*5 Dreinschaug'n wie der Bock um neun. - Schöpf, 595.

Verblüfft.

*6 Dreinschaun, als wenn em die Henne 's Brod genuma hede. - Baumgarten, 93.

Unbeholfen sein, sich gar nicht zu helfen wissen.

*7 Dreinschaun, als wenn er Enzian gefressen hätte.

Sehr finster sehen; der Enzian ist sehr bitter.

*8 Dreinschaun, als wenn ma tramate. (Oberösterr.)

Als wenn man träumte.

*9 Dreinschaun wie a Feld vola Teufel. (Oberösterr.) - Baumgarten, Ms.

Sehr grimmig aussehen.

*10 Dreinschaun wie ein altes Essigweib. (Oberösterr.)

Ungewöhnlich sauer.

*11 Dreinschaun wie ein Bär mit sieben Sinnen. (Oberösterr.)

*12 Dreinschaun wie neun Tag Regenwöda. (Oberösterr.) - Baumgarten, Ms.

*13 Dreinschaun wiera alde Kuh. (Oberösterr.)

*14 Er schaut drein, wie der Hammel durch die Stallthür. - Gartenlaube, 1856, S. 287a.

*15 Er schaut drein, wie die Tauben, wenn's donnert. (Böhmen.)

Verblüfft, verduzt.


Dreinschwätzen.

Dreischwätze ka Jeder, aber besser mache! (Ulm.)


Dreinsehen.

*1 Dreinsehen als ein Waldteufel. - Eiselein, 1667.

*2 Dreinsehen wie die Katze beim Regenwetter. - Höfer, Weite Welt, 1861, S. 1.

*3 Dreinsehen wie ein angestochen Ferkl.

*4 Dreinsehen wie eine Kreuzspinne. - Horn, Spinnstube für 1856, S. 161.

*5 Gelehrt dreinsehn, wie die Kammer eines Unterlehrers.

"Paris sieht gelehrt drein, wie ..." (Stolz, Spanisches, 329.)


Dreintreten.

* Er tritt drein, wie Hans in den Kleienbrei.

Schwerfällig.


Dreist.

9 Er ist dreist und gottesfürchtig.

Wird auf anmassende Personen angewandt.

10 Hä is so dreiste ass Jan Behrends, de laut 'n Noasendrüppel in de Suppenschöätel fall'n. - Schlingmann, 92.

*11 Er ist dreist wie ein Braunsberger. - Frischbier, I, 626.

*12 Man driest rön, et wart so döp nich sön. - Frischbier, I, 628.


Dreiviertel.

2 Es ist Dreiviertel auf Kucknei, wers nicht globt, kriecht ganz nei. - Klix, 16.


Dreiviertelsheilige.

*3 Sie ist eine Dreiviertels-Heilige. - Horn, Spinnstube für 1859, S. 57.


Dreizehn.

3 Dreizehn ist eine böse Zahl.

Man nimmt an, dass, wenn dreizehn Gäste am Tisch sitzen, einer davon im Laufe des Jahren sterben werde, und dass dies auch mit den Naturgesetzen nicht im Widerspruch steht. Der berühmte belgische Arzt Quetelet nimmt an, dass von jedem der dreizehn Personen, die zur gleichen Zeit leben, und in denen beide Geschlechter und verschiedene Altersstufen in einem guten Durchschnittsverhältniss vertreten sind, den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit nach immer einer innerhalb zwölf Monaten stirbt. Rafft also von dreizehn zusammen an einem Tische sitzenden Menschen der Tod im Laufe des Jahres einen hinweg, so hat dies nichts eigentlich Wunderbares; das Thörichte des Glaubens liegt aber darin, dass die Vereinigung an Einem Tische oder in Einem Zimmer an diesem Tode schuld sei, der Zauber aber gebrochen werde, wenn man der ursprünglichen Zahl dreizehn eine Eins hinzufüge oder wegnehme. (Europa, 1870, Nr. 32, S. 1008.)

[Spaltenumbruch] *4 Er ist der Dreizehnte im Dutzend. - Egerbote, 1877.

*5 Man gibt dreizehn, wie er ist, für ein Dutzend. - Moscherosch, 409.

*6 Nun schlägt's dreizehn und pumpt noch einmal.

Im Kreise Hirschberg Ausdruck des Staunens, der Ueberraschung.

*7 Nun wird's bald dreizehn schlagen.

In der Gegend von Reichenbach in Böhmen, um zu sagen: Jetzt hab' ich genug, jetzt hab' ich's satt.


Dreizollig.

* Diar mut an trithüümer iin föse. (Amrum.) - Haupt, VIII, 362, 180.

Dafür muss ein dreizolliger (nämlich: Nagel) ein; die Lüge ist von Gewicht, ein schwacher Drahtstift trägt sie nicht.


Drellen.

*1 Kannst di drelle wei du wöllst, de Narsch ös (blövt) ömmer hinde. - Frischbier, II, 559.

*2 Se drellt söck, als wenn se e Splötter ön e Narsch heft. - Frischbier, I, 620.


Drengfurter.

* De Drengfota hebbe enen Rathaustorm möt Schnodda angestreka.

Spottweise. Der Rathhausthurm der Stadt Drengfurt ist mit blankem Blech gedeckt.


Dresch.

* E kit nangder dem Dresch. (Siebenbürg.-sächs.) - Frommann, V, 326, 286.

Er kommt unter den Dresch, hohes Gras, d. i. er stirbt oder ist gestorben.


Dreschen.

12 Lieber dreschen vnnd steine auff die mauer tragen, als u. s. w. - Mathesius, Postilla, I, LXXVb.

13 Wo du droscha host, suach i koa Korn. - Michel, 282.

Wo du zu suchen und zu nehmen hast, geschieht es so genau, dass für andere nichts zurückbleibt.

14 Wo mehrere zusammen dreschen, da müssen sie Schlag halten.

Holl.: Daerden veel smeden moet men slagh houden. (Cats, 226.)

*15 Ma chä, nit (zugleich) dräsche und Holz spalte. (Solothurn.) - Schild, 58, 27.


Drescher.

5 En Dröscher, en Wöscher und en Hund möged alle Stund.

Sie haben immer Appetit.

*6 Als ennen Darscher eten. (Meurs.) - Firmenich, I, 402, 141.


Dreschflegel.

4 Wer den Dreschflegel ergreift, muss die Geige vergessen.

5 Dröschflegel will äten, secht de Bua, un dän müdst Fruen goed gericht Erften, Nudel un Fleeisch för de Dröschers kocken. (Ukermark.) - Engelien, 216, 24.


Drift.

*1 Da is Drifft achter, wat se seggt. - Schütze, I, 254.

Er spricht mit Nachdruck.

*2 Ick hef dar ken Drift to. - Schütze, I, 254.

Keine Neigung, keinen Trieb.


Drilling.

* He is nean holtnen Drilling wearth.

Er ist keinen hölzernen Drilling werth.


Drimmel.

* Drimmel, drimmel af. - Frischbier, I, 633.

Man bedient sich dieser Redensart, wenn man mit einer Sache einen kurzen Process macht; sie hat aber einen beklagenswerthen Ursprung. Eine Frau bei Skaisgirren in der Memelniederung schlachtete in Gegenwart ihres vierjährigen Mädchens ein Schaf und sprach, um dem Mädchen eine Unterhaltung zu machen, während sie den Schnitt in den Hals des Schafes that, obige Worte. Das Mädchen wiederholte später das ganze Verfahren an seinem kleinen Schwesterchen in der Wiege.


Drin.

4 Drin und drauss' schau fröhlich in die Welt hinaus. - Hertz, 34.

Hausinschrift im Rheinthal.

5 Was nicht drin ist, rühr nicht an, sondern nimm's bald mit, sagte Greif zu seinem Sohne.


[Spaltenumbruch] 3 Du schauest drein so grimmig, wie wenn du den Esel durch die Feigen beissen wolltest. (Rott-Thal.)

4 Du schauest drein, wie Gott verlass mich nicht. (Rott-Thal.)

*5 Dreinschaug'n wie der Bock um neun.Schöpf, 595.

Verblüfft.

*6 Dreinschaun, als wenn em die Henne 's Brod genuma hede.Baumgarten, 93.

Unbeholfen sein, sich gar nicht zu helfen wissen.

*7 Dreinschaun, als wenn er Enzian gefressen hätte.

Sehr finster sehen; der Enzian ist sehr bitter.

*8 Dreinschaun, als wenn ma tramate. (Oberösterr.)

Als wenn man träumte.

*9 Dreinschaun wie a Feld vola Teufel. (Oberösterr.) – Baumgarten, Ms.

Sehr grimmig aussehen.

*10 Dreinschaun wie ein altes Essigweib. (Oberösterr.)

Ungewöhnlich sauer.

*11 Dreinschaun wie ein Bär mit sieben Sinnen. (Oberösterr.)

*12 Dreinschaun wie neun Tag Regenwöda. (Oberösterr.) – Baumgarten, Ms.

*13 Dreinschaun wiera alde Kuh. (Oberösterr.)

*14 Er schaut drein, wie der Hammel durch die Stallthür.Gartenlaube, 1856, S. 287a.

*15 Er schaut drein, wie die Tauben, wenn's donnert. (Böhmen.)

Verblüfft, verduzt.


Dreinschwätzen.

Dreischwätze ka Jeder, aber besser mache! (Ulm.)


Dreinsehen.

*1 Dreinsehen als ein Waldteufel.Eiselein, 1667.

*2 Dreinsehen wie die Katze beim Regenwetter.Höfer, Weite Welt, 1861, S. 1.

*3 Dreinsehen wie ein angestochen Ferkl.

*4 Dreinsehen wie eine Kreuzspinne.Horn, Spinnstube für 1856, S. 161.

*5 Gelehrt dreinsehn, wie die Kammer eines Unterlehrers.

„Paris sieht gelehrt drein, wie ...“ (Stolz, Spanisches, 329.)


Dreintreten.

* Er tritt drein, wie Hans in den Kleienbrei.

Schwerfällig.


Dreist.

9 Er ist dreist und gottesfürchtig.

Wird auf anmassende Personen angewandt.

10 Hä is so drîste ass Jan Behrends, de lût 'n Noasendrüppel in de Suppenschöätel fall'n.Schlingmann, 92.

*11 Er ist dreist wie ein Braunsberger.Frischbier, I, 626.

*12 Man driest rön, et wart so döp nich sön.Frischbier, I, 628.


Dreiviertel.

2 Es ist Dreiviertel auf Kucknei, wers nicht globt, kriecht ganz nei.Klix, 16.


Dreiviertelsheilige.

*3 Sie ist eine Dreiviertels-Heilige.Horn, Spinnstube für 1859, S. 57.


Dreizehn.

3 Dreizehn ist eine böse Zahl.

Man nimmt an, dass, wenn dreizehn Gäste am Tisch sitzen, einer davon im Laufe des Jahren sterben werde, und dass dies auch mit den Naturgesetzen nicht im Widerspruch steht. Der berühmte belgische Arzt Quetelet nimmt an, dass von jedem der dreizehn Personen, die zur gleichen Zeit leben, und in denen beide Geschlechter und verschiedene Altersstufen in einem guten Durchschnittsverhältniss vertreten sind, den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit nach immer einer innerhalb zwölf Monaten stirbt. Rafft also von dreizehn zusammen an einem Tische sitzenden Menschen der Tod im Laufe des Jahres einen hinweg, so hat dies nichts eigentlich Wunderbares; das Thörichte des Glaubens liegt aber darin, dass die Vereinigung an Einem Tische oder in Einem Zimmer an diesem Tode schuld sei, der Zauber aber gebrochen werde, wenn man der ursprünglichen Zahl dreizehn eine Eins hinzufüge oder wegnehme. (Europa, 1870, Nr. 32, S. 1008.)

[Spaltenumbruch] *4 Er ist der Dreizehnte im Dutzend.Egerbote, 1877.

*5 Man gibt dreizehn, wie er ist, für ein Dutzend.Moscherosch, 409.

*6 Nun schlägt's dreizehn und pumpt noch einmal.

Im Kreise Hirschberg Ausdruck des Staunens, der Ueberraschung.

*7 Nun wird's bald dreizehn schlagen.

In der Gegend von Reichenbach in Böhmen, um zu sagen: Jetzt hab' ich genug, jetzt hab' ich's satt.


Dreizollig.

* Diar mut an trithüümer iin föse. (Amrum.) – Haupt, VIII, 362, 180.

Dafür muss ein dreizolliger (nämlich: Nagel) ein; die Lüge ist von Gewicht, ein schwacher Drahtstift trägt sie nicht.


Drellen.

*1 Kannst di drelle wî du wöllst, de Nârsch ös (blövt) ömmer hinde.Frischbier, II, 559.

*2 Se drellt söck, als wenn se e Splötter ön e Narsch heft.Frischbier, I, 620.


Drengfurter.

* De Drengfota hebbe enen Râthûstorm möt Schnodda angestrêka.

Spottweise. Der Rathhausthurm der Stadt Drengfurt ist mit blankem Blech gedeckt.


Dresch.

* E kit nangder dem Dresch. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 326, 286.

Er kommt unter den Dresch, hohes Gras, d. i. er stirbt oder ist gestorben.


Dreschen.

12 Lieber dreschen vnnd steine auff die mauer tragen, als u. s. w.Mathesius, Postilla, I, LXXVb.

13 Wo du droscha hôst, suach i koa Korn.Michel, 282.

Wo du zu suchen und zu nehmen hast, geschieht es so genau, dass für andere nichts zurückbleibt.

14 Wo mehrere zusammen dreschen, da müssen sie Schlag halten.

Holl.: Daerden veel smeden moet men slagh houden. (Cats, 226.)

*15 Ma chä, nit (zugleich) dräsche und Holz spalte. (Solothurn.) – Schild, 58, 27.


Drescher.

5 En Dröscher, en Wöscher und en Hund möged alle Stund.

Sie haben immer Appetit.

*6 Als ennen Darscher eten. (Meurs.) – Firmenich, I, 402, 141.


Dreschflegel.

4 Wer den Dreschflegel ergreift, muss die Geige vergessen.

5 Dröschflegel will äten, secht de Bua, un dän müdst Fruen goed gericht Erften, Nudel un Fleîsch för de Dröschers kocken. (Ukermark.) – Engelien, 216, 24.


Drift.

*1 Da is Drifft achter, wat se seggt.Schütze, I, 254.

Er spricht mit Nachdruck.

*2 Ick hef dar kên Drift to.Schütze, I, 254.

Keine Neigung, keinen Trieb.


Drilling.

* He is nean holtnen Drilling wearth.

Er ist keinen hölzernen Drilling werth.


Drimmel.

* Drimmel, drimmel af.Frischbier, I, 633.

Man bedient sich dieser Redensart, wenn man mit einer Sache einen kurzen Process macht; sie hat aber einen beklagenswerthen Ursprung. Eine Frau bei Skaisgirren in der Memelniederung schlachtete in Gegenwart ihres vierjährigen Mädchens ein Schaf und sprach, um dem Mädchen eine Unterhaltung zu machen, während sie den Schnitt in den Hals des Schafes that, obige Worte. Das Mädchen wiederholte später das ganze Verfahren an seinem kleinen Schwesterchen in der Wiege.


Drin.

4 Drin und drauss' schau fröhlich in die Welt hinaus.Hertz, 34.

Hausinschrift im Rheinthal.

5 Was nicht drin ist, rühr nicht an, sondern nimm's bald mit, sagte Greif zu seinem Sohne.


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[[598]/0610] 3 Du schauest drein so grimmig, wie wenn du den Esel durch die Feigen beissen wolltest. (Rott-Thal.) 4 Du schauest drein, wie Gott verlass mich nicht. (Rott-Thal.) *5 Dreinschaug'n wie der Bock um neun. – Schöpf, 595. Verblüfft. *6 Dreinschaun, als wenn em die Henne 's Brod genuma hede. – Baumgarten, 93. Unbeholfen sein, sich gar nicht zu helfen wissen. *7 Dreinschaun, als wenn er Enzian gefressen hätte. Sehr finster sehen; der Enzian ist sehr bitter. *8 Dreinschaun, als wenn ma tramate. (Oberösterr.) Als wenn man träumte. *9 Dreinschaun wie a Feld vola Teufel. (Oberösterr.) – Baumgarten, Ms. Sehr grimmig aussehen. *10 Dreinschaun wie ein altes Essigweib. (Oberösterr.) Ungewöhnlich sauer. *11 Dreinschaun wie ein Bär mit sieben Sinnen. (Oberösterr.) *12 Dreinschaun wie neun Tag Regenwöda. (Oberösterr.) – Baumgarten, Ms. *13 Dreinschaun wiera alde Kuh. (Oberösterr.) *14 Er schaut drein, wie der Hammel durch die Stallthür. – Gartenlaube, 1856, S. 287a. *15 Er schaut drein, wie die Tauben, wenn's donnert. (Böhmen.) Verblüfft, verduzt. Dreinschwätzen. Dreischwätze ka Jeder, aber besser mache! (Ulm.) Dreinsehen. *1 Dreinsehen als ein Waldteufel. – Eiselein, 1667. *2 Dreinsehen wie die Katze beim Regenwetter. – Höfer, Weite Welt, 1861, S. 1. *3 Dreinsehen wie ein angestochen Ferkl. *4 Dreinsehen wie eine Kreuzspinne. – Horn, Spinnstube für 1856, S. 161. *5 Gelehrt dreinsehn, wie die Kammer eines Unterlehrers. „Paris sieht gelehrt drein, wie ...“ (Stolz, Spanisches, 329.) Dreintreten. * Er tritt drein, wie Hans in den Kleienbrei. Schwerfällig. Dreist. 9 Er ist dreist und gottesfürchtig. Wird auf anmassende Personen angewandt. 10 Hä is so drîste ass Jan Behrends, de lût 'n Noasendrüppel in de Suppenschöätel fall'n. – Schlingmann, 92. *11 Er ist dreist wie ein Braunsberger. – Frischbier, I, 626. *12 Man driest rön, et wart so döp nich sön. – Frischbier, I, 628. Dreiviertel. 2 Es ist Dreiviertel auf Kucknei, wers nicht globt, kriecht ganz nei. – Klix, 16. Dreiviertelsheilige. *3 Sie ist eine Dreiviertels-Heilige. – Horn, Spinnstube für 1859, S. 57. Dreizehn. 3 Dreizehn ist eine böse Zahl. Man nimmt an, dass, wenn dreizehn Gäste am Tisch sitzen, einer davon im Laufe des Jahren sterben werde, und dass dies auch mit den Naturgesetzen nicht im Widerspruch steht. Der berühmte belgische Arzt Quetelet nimmt an, dass von jedem der dreizehn Personen, die zur gleichen Zeit leben, und in denen beide Geschlechter und verschiedene Altersstufen in einem guten Durchschnittsverhältniss vertreten sind, den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit nach immer einer innerhalb zwölf Monaten stirbt. Rafft also von dreizehn zusammen an einem Tische sitzenden Menschen der Tod im Laufe des Jahres einen hinweg, so hat dies nichts eigentlich Wunderbares; das Thörichte des Glaubens liegt aber darin, dass die Vereinigung an Einem Tische oder in Einem Zimmer an diesem Tode schuld sei, der Zauber aber gebrochen werde, wenn man der ursprünglichen Zahl dreizehn eine Eins hinzufüge oder wegnehme. (Europa, 1870, Nr. 32, S. 1008.) *4 Er ist der Dreizehnte im Dutzend. – Egerbote, 1877. *5 Man gibt dreizehn, wie er ist, für ein Dutzend. – Moscherosch, 409. *6 Nun schlägt's dreizehn und pumpt noch einmal. Im Kreise Hirschberg Ausdruck des Staunens, der Ueberraschung. *7 Nun wird's bald dreizehn schlagen. In der Gegend von Reichenbach in Böhmen, um zu sagen: Jetzt hab' ich genug, jetzt hab' ich's satt. Dreizollig. * Diar mut an trithüümer iin föse. (Amrum.) – Haupt, VIII, 362, 180. Dafür muss ein dreizolliger (nämlich: Nagel) ein; die Lüge ist von Gewicht, ein schwacher Drahtstift trägt sie nicht. Drellen. *1 Kannst di drelle wî du wöllst, de Nârsch ös (blövt) ömmer hinde. – Frischbier, II, 559. *2 Se drellt söck, als wenn se e Splötter ön e Narsch heft. – Frischbier, I, 620. Drengfurter. * De Drengfota hebbe enen Râthûstorm möt Schnodda angestrêka. Spottweise. Der Rathhausthurm der Stadt Drengfurt ist mit blankem Blech gedeckt. Dresch. * E kit nangder dem Dresch. (Siebenbürg.-sächs.) – Frommann, V, 326, 286. Er kommt unter den Dresch, hohes Gras, d. i. er stirbt oder ist gestorben. Dreschen. 12 Lieber dreschen vnnd steine auff die mauer tragen, als u. s. w. – Mathesius, Postilla, I, LXXVb. 13 Wo du droscha hôst, suach i koa Korn. – Michel, 282. Wo du zu suchen und zu nehmen hast, geschieht es so genau, dass für andere nichts zurückbleibt. 14 Wo mehrere zusammen dreschen, da müssen sie Schlag halten. Holl.: Daerden veel smeden moet men slagh houden. (Cats, 226.) *15 Ma chä, nit (zugleich) dräsche und Holz spalte. (Solothurn.) – Schild, 58, 27. Drescher. 5 En Dröscher, en Wöscher und en Hund möged alle Stund. Sie haben immer Appetit. *6 Als ennen Darscher eten. (Meurs.) – Firmenich, I, 402, 141. Dreschflegel. 4 Wer den Dreschflegel ergreift, muss die Geige vergessen. 5 Dröschflegel will äten, secht de Bua, un dän müdst Fruen goed gericht Erften, Nudel un Fleîsch för de Dröschers kocken. (Ukermark.) – Engelien, 216, 24. Drift. *1 Da is Drifft achter, wat se seggt. – Schütze, I, 254. Er spricht mit Nachdruck. *2 Ick hef dar kên Drift to. – Schütze, I, 254. Keine Neigung, keinen Trieb. Drilling. * He is nean holtnen Drilling wearth. Er ist keinen hölzernen Drilling werth. Drimmel. * Drimmel, drimmel af. – Frischbier, I, 633. Man bedient sich dieser Redensart, wenn man mit einer Sache einen kurzen Process macht; sie hat aber einen beklagenswerthen Ursprung. Eine Frau bei Skaisgirren in der Memelniederung schlachtete in Gegenwart ihres vierjährigen Mädchens ein Schaf und sprach, um dem Mädchen eine Unterhaltung zu machen, während sie den Schnitt in den Hals des Schafes that, obige Worte. Das Mädchen wiederholte später das ganze Verfahren an seinem kleinen Schwesterchen in der Wiege. Drin. 4 Drin und drauss' schau fröhlich in die Welt hinaus. – Hertz, 34. Hausinschrift im Rheinthal. 5 Was nicht drin ist, rühr nicht an, sondern nimm's bald mit, sagte Greif zu seinem Sohne.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [598]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/610>, abgerufen am 19.03.2024.