Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] *103 Dumm wie eine Henne. - Spindler, Jesuit, I, 139.

*104 Dumm wie eine Pute (Truthahn). - Gubitz, Volkskalender, 1856, S. 120.

*105 Er isch nit so dumm, wie de Khleide an em Schyne. (Solothurn.) - Schild, 77, 233.

Doch nicht so dumm wie er aussieht.

*106 Er ist dumm wie Erbsenstroh. (Königsberg.) - Frischbier, II, 571.

*107 Er ist dumm zum Wandeinrennen.

*108 Er ist dümmer, als es die Obrigkeit verlangt. - Klix, 16.

*109 Er ist dümmer als es sich gehört.

*110 Er ist dümmer als Saubohnenstroh. (Ulm.)

*111 Er ist nicht so dumm, wie ihm die Mütze steht.

*112 Er ist pferdemässig dumm.

Es ist fast unbegreiflich, wie man von pferdemässiger Dummheit sprechen kann, gegenüber den ausgezeichneten und anerkannten Geistesfähigkeiten des Rosses. (S. Pferd 72.) Buffon schreibt sogar dem Pferde eine hochpoetische Genialität zu, und in vielen Fällen überragen wirklich einzelne Eigenschaften des Pferdes die der Menschen. - In Gleim's Fabel hebt der Redner, welcher die Empörung gegen die Herrschaft des Menschen predigt, die Vorzüge der Pferde hervor. (Vgl. Europa, Leipzig 1870, Nr. 19.)

*113 Er ist so dumm, dass er blökt.

Vgl. darüber Kleinpaul, Zur Theorie der Geberdensprache, bei Lazarus, XVII, 370.

*114 Er ist so dumm, dass er um die Runde rennt. - Frischbier, I, 645.

*115 Er ist so dumm, dass em d' Hunn 's Brot fresset. (Schwaben.)

*116 Er ist so dumm wie ein Deutscher. - Frischbier, I, 561.

Redensart der alten preussischen Nadrauer.

*117 Er ist so dumm wie ein Dorfteufel. - Frischbier, I, 647.

*118 Er ist so dumm wie ein Heupferd.

Goethe's Mutter (in einem Briefe an die Herzogin Amalie von Weimar vom 11. April 1779) fügt hinzu: "und zu allem seinem Unglück ist er Hofrath". (Ruppius, Sonntagsblatt, 1864, Nr. 69.)

*119 Er ist so dumm wie ein Müllerlöwe.

D. i. Esel.

*120 Er ist so dumm wie Danneberg's Hans. - Frischbier, I, 647.

*121 Er ist so dumm wie Hornvieh.

*122 Er ist so dumm wie Kartoffelholz.

*123 Er ist so dumm wie Osterwald's Schwein, das wollte keine Erbsen fressen. - Frischbier, I, 648.

*124 Er ist so dumm wie Pomuchelskopf.

*125 Er ist so dumm wie Wurstsuppe. - Frischbier, I, 647.

*126 Er ist zu dumm zum Sterben.

*127 Ganz dumm is hä ne, blot drei Vörtel. - Schlingmann, 339.

*128 Hä is so dumm, dat hä vör Dummheit nich inslapen kann. (Mecklenburg.) - Hochdeutsch bei Frischbier, I, 644.

*129 Hä is so dumm, dat 'r 'n Fuoder Heu för 'ne Pudelmütze ansieht. - Schlingmann, 492.

*130 He is nett so dumm as Gerd sein Moor, de backt Mehlpöt (Pudding) in de Stefel, un Pankok in de Slaur (Pantoffel). - Kern, 114.

*131 He is nich so dumm, als he dick is. (Pommern.)

*132 He is so dumm as de Ass (Achse) am Wagen. - Schütze, I, 87.

*133 He is so dumm as e Bund Stro. - Schütze, I, 270.

*134 He is so daum as 'n Henn. - Kern, 636.

Die Hühner sehen nach Sonnenuntergang schlecht und stossen leicht an.

*135 He is so dumm as 'n Osse. - Kern, 793.

*136 He is so dumm, dat he Dören upblasen will. - Schütze, I, 110.

Stockdumm, mit dem man versuchen kann Thüren aufzublasen.

[Spaltenumbruch] *137 He öss so domm ass en Zetter. (Danziger Nehrung.) - Frischbier, I, 656.

Wol so viel wie Zesser, worunter man in Danzig Leute versteht, die bei der Fischerei beschäftigt sind.

*138 He stellt sik dumm, und verstellt sick nich. (Pommern.)

*139 He sütt nig so dumm aus, as he is. - Schütze, I, 270.

*140 Hei äus säu dumm as en Holsken. (Sauerland.)

*141 Holt mi man nich far domm, de AUl öss ok e Vogel. (Stallupönen.) - Frischbier, I, 772.

*142 Ich bin nicht so dumm, als du glaubst.

Die englischen Neger in Surinam drücken mit dem Sprichwort: Ist der Indianer auch noch so trunken, so kennt er doch seine Hängematte, den Gedanken aus: Ich bin zwar dumm, aber nicht so dumm, als du glaubst.

*143 So domm to send: von de Lucht to pösse on e Flasch to treffe. (Ragnit.) - Frischbier, I, 657.

*144 So dumm, so blau, so 'n Brett vor'n Kopp. (Berlin.)

(S. Blau 17, von dem es nur die erweiterte Form ist.)

*145 So dumm wie ein Wegweiser. (Danzig.)

*146 So dumm wie eine Schnepfe.

Wegen ihres Flugs wird die Schnepfe zu den dummen Vögeln gerechnet.

Holl.: Hij is zoo wijs als eene snip. (Harrebomee, II, 214b.)

*147 Stell dich dumm und bleib wie du bist. (Schwaben.)

*148 Wat böst du domm on frettest vel. - Frischbier, II, 577.

*149 Wer den fer domm kefft, dei göfft ok dat Göld ömsonst ut. - Frischbier, I, 659.

*150 Wer den fer domm keft, de keft den Diewel öm Sack.

*151 Wer den für dumm kauft, ist betrogen. - Frischbier, II, 575.

*152 Zu dumm.

In Polen sagt man: Er ist so dumm (ein alberner Tropf) wie Badura, er könnte König werden. In einem alten, um das Jahr 1572 verfassten Buche wird eines Bauern Namens Badura Erwähnung gethan, den man aus Hohn zum Candidaten für den nach dem Tode Siegmund August's erledigten Thron vorschlug, weil sich die Stände bei der Wahl des neuen Königs nicht einigen konnten.


Dumme (der).

15 Dem Domme helpt de lewe Gott. - Frischbier, I, 663.

16 Den Dummen trifft 's Glück. (Westf.)

17 Der Dumme gleicht dem Hahne, welcher zur unrechten Zeit kräht. - Neue illustrirte Zeitung, V, 25.

18 Der Dumme sucht die Tochter, und findet die Mutter. (Rumänien.) - Neue Freie Presse, 4592.

19 Der Dumme trägt das Herz auf der Zunge, der Weise schliesst das Wort ins Herz. - Neue illustrirte Zeitung, V, 25.

20 Die Dummen werden nicht gesäet, sie wachsen von selbst. - Frischbier, 4250.

Poln.: Glupich niesieja, sami sie rodza.

21 Hat der Dumme Hirse, so fehlt das Salz; hat er Salz, so fehlt die Hirse. (Rumänien.) - Neue Freie Presse, 4592.

22 Het sek de Dumme besunnen, het seck de Klauke all lengest besunnen. - Schambach, II, 232.

Dem Dummen hilft sein Besinnen und Ueberlegen dem Klugen gegenüber nicht viel.

23 Man kann auch den Dummen leiden, ist er nur bescheiden. - Devisenbuch, 61.

24 Wenn die Dummen zu Markt gehen, kriegen die Klugen Geld. (Mockrau.) - Frischbier, II, 578; für Altmark: Danneil, 278.

25 Wenn keine Dummen auf der Welt wären, so wären die Gescheiten übel dran. - Comotoria, 1876, S. 65.

*26 Dat öss als wenn de Domme möt dem Dwatsche koset. - Frischbier, I, 661.

[Spaltenumbruch] *103 Dumm wie eine Henne.Spindler, Jesuit, I, 139.

*104 Dumm wie eine Pute (Truthahn).Gubitz, Volkskalender, 1856, S. 120.

*105 Er isch nit so dumm, wie de Khleide an em Schyne. (Solothurn.) – Schild, 77, 233.

Doch nicht so dumm wie er aussieht.

*106 Er ist dumm wie Erbsenstroh. (Königsberg.) – Frischbier, II, 571.

*107 Er ist dumm zum Wandeinrennen.

*108 Er ist dümmer, als es die Obrigkeit verlangt.Klix, 16.

*109 Er ist dümmer als es sich gehört.

*110 Er ist dümmer als Saubohnenstroh. (Ulm.)

*111 Er ist nicht so dumm, wie ihm die Mütze steht.

*112 Er ist pferdemässig dumm.

Es ist fast unbegreiflich, wie man von pferdemässiger Dummheit sprechen kann, gegenüber den ausgezeichneten und anerkannten Geistesfähigkeiten des Rosses. (S. Pferd 72.) Buffon schreibt sogar dem Pferde eine hochpoetische Genialität zu, und in vielen Fällen überragen wirklich einzelne Eigenschaften des Pferdes die der Menschen. – In Gleim's Fabel hebt der Redner, welcher die Empörung gegen die Herrschaft des Menschen predigt, die Vorzüge der Pferde hervor. (Vgl. Europa, Leipzig 1870, Nr. 19.)

*113 Er ist so dumm, dass er blökt.

Vgl. darüber Kleinpaul, Zur Theorie der Geberdensprache, bei Lazarus, XVII, 370.

*114 Er ist so dumm, dass er um die Runde rennt.Frischbier, I, 645.

*115 Er ist so dumm, dass em d' Hunn 's Brot fresset. (Schwaben.)

*116 Er ist so dumm wie ein Deutscher.Frischbier, I, 561.

Redensart der alten preussischen Nadrauer.

*117 Er ist so dumm wie ein Dorfteufel.Frischbier, I, 647.

*118 Er ist so dumm wie ein Heupferd.

Goethe's Mutter (in einem Briefe an die Herzogin Amalie von Weimar vom 11. April 1779) fügt hinzu: „und zu allem seinem Unglück ist er Hofrath“. (Ruppius, Sonntagsblatt, 1864, Nr. 69.)

*119 Er ist so dumm wie ein Müllerlöwe.

D. i. Esel.

*120 Er ist so dumm wie Danneberg's Hans.Frischbier, I, 647.

*121 Er ist so dumm wie Hornvieh.

*122 Er ist so dumm wie Kartoffelholz.

*123 Er ist so dumm wie Osterwald's Schwein, das wollte keine Erbsen fressen.Frischbier, I, 648.

*124 Er ist so dumm wie Pomuchelskopf.

*125 Er ist so dumm wie Wurstsuppe.Frischbier, I, 647.

*126 Er ist zu dumm zum Sterben.

*127 Ganz dumm is hä ne, blot drî Vörtel.Schlingmann, 339.

*128 Hä is so dumm, dat hä vör Dummheit nich inslapen kann. (Mecklenburg.) – Hochdeutsch bei Frischbier, I, 644.

*129 Hä is so dumm, dat 'r 'n Fuoder Heu för 'ne Pudelmütze ansieht.Schlingmann, 492.

*130 He is nett so dumm as Gerd sîn Moor, de backt Mehlpöt (Pudding) in de Stefel, un Pankôk in de Slûr (Pantoffel).Kern, 114.

*131 He is nich so dumm, als he dick is. (Pommern.)

*132 He is so dumm as de Ass (Achse) am Wagen.Schütze, I, 87.

*133 He is so dumm as e Bund Stro.Schütze, I, 270.

*134 He is so dûm as 'n Henn.Kern, 636.

Die Hühner sehen nach Sonnenuntergang schlecht und stossen leicht an.

*135 He is so dumm as 'n Osse.Kern, 793.

*136 He is so dumm, dat he Dören upblasen will.Schütze, I, 110.

Stockdumm, mit dem man versuchen kann Thüren aufzublasen.

[Spaltenumbruch] *137 He öss so domm ass en Zetter. (Danziger Nehrung.) – Frischbier, I, 656.

Wol so viel wie Zesser, worunter man in Danzig Leute versteht, die bei der Fischerei beschäftigt sind.

*138 He stellt sik dumm, und verstellt sick nich. (Pommern.)

*139 He sütt nig so dumm aus, as he is.Schütze, I, 270.

*140 Hei äus säu dumm as en Holsken. (Sauerland.)

*141 Holt mi man nich far domm, de Ûl öss ok e Vogel. (Stallupönen.) – Frischbier, I, 772.

*142 Ich bin nicht so dumm, als du glaubst.

Die englischen Neger in Surinam drücken mit dem Sprichwort: Ist der Indianer auch noch so trunken, so kennt er doch seine Hängematte, den Gedanken aus: Ich bin zwar dumm, aber nicht so dumm, als du glaubst.

*143 So domm to send: von de Lucht to pösse on e Flasch to treffe. (Ragnit.) – Frischbier, I, 657.

*144 So dumm, so blau, so 'n Brett vor'n Kopp. (Berlin.)

(S. Blau 17, von dem es nur die erweiterte Form ist.)

*145 So dumm wie ein Wegweiser. (Danzig.)

*146 So dumm wie eine Schnepfe.

Wegen ihres Flugs wird die Schnepfe zu den dummen Vögeln gerechnet.

Holl.: Hij is zoo wijs als eene snip. (Harrebomée, II, 214b.)

*147 Stell dich dumm und bleib wie du bist. (Schwaben.)

*148 Wat böst du domm on frettest vêl.Frischbier, II, 577.

*149 Wer den fer domm kefft, dei göfft ok dat Göld ömsonst ut.Frischbier, I, 659.

*150 Wer den fer domm keft, de keft den Diewel öm Sack.

*151 Wer den für dumm kauft, ist betrogen.Frischbier, II, 575.

*152 Zu dumm.

In Polen sagt man: Er ist so dumm (ein alberner Tropf) wie Badura, er könnte König werden. In einem alten, um das Jahr 1572 verfassten Buche wird eines Bauern Namens Badura Erwähnung gethan, den man aus Hohn zum Candidaten für den nach dem Tode Siegmund August's erledigten Thron vorschlug, weil sich die Stände bei der Wahl des neuen Königs nicht einigen konnten.


Dumme (der).

15 Dem Domme helpt de lewe Gott.Frischbier, I, 663.

16 Den Dummen trifft 's Glück. (Westf.)

17 Der Dumme gleicht dem Hahne, welcher zur unrechten Zeit kräht.Neue illustrirte Zeitung, V, 25.

18 Der Dumme sucht die Tochter, und findet die Mutter. (Rumänien.) – Neue Freie Presse, 4592.

19 Der Dumme trägt das Herz auf der Zunge, der Weise schliesst das Wort ins Herz.Neue illustrirte Zeitung, V, 25.

20 Die Dummen werden nicht gesäet, sie wachsen von selbst.Frischbier, 4250.

Poln.: Glupich niesieja, sami sie rodza.

21 Hat der Dumme Hirse, so fehlt das Salz; hat er Salz, so fehlt die Hirse. (Rumänien.) – Neue Freie Presse, 4592.

22 Het sek de Dumme besunnen, het seck de Klauke all lengest besunnen.Schambach, II, 232.

Dem Dummen hilft sein Besinnen und Ueberlegen dem Klugen gegenüber nicht viel.

23 Man kann auch den Dummen leiden, ist er nur bescheiden.Devisenbuch, 61.

24 Wenn die Dummen zu Markt gehen, kriegen die Klugen Geld. (Mockrau.) – Frischbier, II, 578; für Altmark: Danneil, 278.

25 Wenn keine Dummen auf der Welt wären, so wären die Gescheiten übel dran.Comotoria, 1876, S. 65.

*26 Dat öss als wenn de Domme möt dem Dwatsche kôset.Frischbier, I, 661.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0613" n="[601]"/><cb n="1201"/>
*103 Dumm wie eine Henne.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Spindler, Jesuit, I, 139.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*104 Dumm wie eine Pute (Truthahn).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gubitz, Volkskalender, 1856, S. 120.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*105 Er isch nit so dumm, wie de Khleide an em Schyne.</hi> (<hi rendition="#i">Solothurn.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schild, 77, 233.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Doch nicht so dumm wie er aussieht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*106 Er ist dumm wie Erbsenstroh.</hi> (<hi rendition="#i">Königsberg.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 571.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*107 Er ist dumm zum Wandeinrennen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*108 Er ist dümmer, als es die Obrigkeit verlangt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klix, 16.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*109 Er ist dümmer als es sich gehört.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*110 Er ist dümmer als Saubohnenstroh.</hi> (<hi rendition="#i">Ulm.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*111 Er ist nicht so dumm, wie ihm die Mütze steht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*112 Er ist pferdemässig dumm.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Es ist fast unbegreiflich, wie man von pferdemässiger Dummheit sprechen kann, gegenüber den ausgezeichneten und anerkannten Geistesfähigkeiten des Rosses. (S.  Pferd 72.) <hi rendition="#i">Buffon</hi> schreibt sogar dem Pferde eine hochpoetische Genialität zu, und in vielen Fällen überragen wirklich einzelne Eigenschaften des Pferdes die der Menschen. &#x2013; In <hi rendition="#i">Gleim's</hi> Fabel hebt der Redner, welcher die Empörung gegen die Herrschaft des Menschen predigt, die Vorzüge der Pferde hervor. (Vgl. <hi rendition="#i">Europa, Leipzig 1870, Nr. 19.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*113 Er ist so dumm, dass er blökt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Vgl. darüber <hi rendition="#i">Kleinpaul, Zur Theorie der Geberdensprache,</hi> bei <hi rendition="#i">Lazarus, XVII, 370.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*114 Er ist so dumm, dass er um die Runde rennt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 645.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*115 Er ist so dumm, dass em d' Hunn 's Brot fresset.</hi> (<hi rendition="#i">Schwaben.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*116 Er ist so dumm wie ein Deutscher.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 561.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Redensart der alten preussischen Nadrauer.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*117 Er ist so dumm wie ein Dorfteufel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 647.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*118 Er ist so dumm wie ein Heupferd.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Goethe's Mutter (in einem Briefe an die Herzogin Amalie von Weimar vom 11. April 1779) fügt hinzu: &#x201E;und zu allem seinem Unglück ist er Hofrath&#x201C;. (<hi rendition="#i">Ruppius, Sonntagsblatt, 1864, Nr. 69.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*119 Er ist so dumm wie ein Müllerlöwe.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">D. i. Esel.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*120 Er ist so dumm wie Danneberg's Hans.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 647.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*121 Er ist so dumm wie Hornvieh.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*122 Er ist so dumm wie Kartoffelholz.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*123 Er ist so dumm wie Osterwald's Schwein, das wollte keine Erbsen fressen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 648.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*124 Er ist so dumm wie Pomuchelskopf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*125 Er ist so dumm wie Wurstsuppe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 647.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*126 Er ist zu dumm zum Sterben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*127 Ganz dumm is hä ne, blot drî Vörtel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 339.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*128 Hä is so dumm, dat hä vör Dummheit nich inslapen kann.</hi> (<hi rendition="#i">Mecklenburg.</hi>) &#x2013; Hochdeutsch bei <hi rendition="#i">Frischbier, I, 644.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*129 Hä is so dumm, dat 'r 'n Fuoder Heu för 'ne Pudelmütze ansieht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 492.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*130 He is nett so dumm as Gerd sîn Moor, de backt Mehlpöt (Pudding) in de Stefel, un Pankôk in de Slûr (Pantoffel).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kern, 114.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*131 He is nich so dumm, als he dick is.</hi> (<hi rendition="#i">Pommern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*132 He is so dumm as de Ass (Achse) am Wagen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, I, 87.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*133 He is so dumm as e Bund Stro.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, I, 270.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*134 He is so dûm as 'n Henn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kern, 636.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Hühner sehen nach Sonnenuntergang schlecht und stossen leicht an.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*135 He is so dumm as 'n Osse.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kern, 793.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*136 He is so dumm, dat he Dören upblasen will.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, I, 110.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Stockdumm, mit dem man versuchen kann Thüren aufzublasen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1202"/>
*137 He öss so domm ass en Zetter.</hi> (<hi rendition="#i">Danziger Nehrung.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 656.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wol so viel wie Zesser, worunter man in Danzig Leute versteht, die bei der Fischerei beschäftigt sind.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*138 He stellt sik dumm, und verstellt sick nich.</hi> (<hi rendition="#i">Pommern.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*139 He sütt nig so dumm aus, as he is.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, I, 270.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*140 Hei äus säu dumm as en Holsken.</hi> (<hi rendition="#i">Sauerland.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*141 Holt mi man nich far domm, de Ûl öss ok e Vogel.</hi> (<hi rendition="#i">Stallupönen.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 772.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*142 Ich bin nicht so dumm, als du glaubst.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die englischen Neger in Surinam drücken mit dem Sprichwort: Ist der Indianer auch noch so trunken, so kennt er doch seine Hängematte, den Gedanken aus: Ich bin zwar dumm, aber nicht so dumm, als du glaubst.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*143 So domm to send: von de Lucht to pösse on e Flasch to treffe.</hi> (<hi rendition="#i">Ragnit.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 657.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*144 So dumm, so blau, so 'n Brett vor'n Kopp.</hi> (<hi rendition="#i">Berlin.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">(S.  Blau 17, von dem es nur die erweiterte Form ist.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*145 So dumm wie ein Wegweiser.</hi> (<hi rendition="#i">Danzig.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*146 So dumm wie eine Schnepfe.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wegen ihres Flugs wird die Schnepfe zu den dummen Vögeln gerechnet.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Hij is zoo wijs als eene snip. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 214<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*147 Stell dich dumm und bleib wie du bist.</hi> (<hi rendition="#i">Schwaben.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*148 Wat böst du domm on frettest vêl.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 577.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*149 Wer den fer domm kefft, dei göfft ok dat Göld ömsonst ut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 659.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*150 Wer den fer domm keft, de keft den Diewel öm Sack.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*151 Wer den für dumm kauft, ist betrogen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 575.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*152 Zu dumm.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In Polen sagt man: Er ist so dumm (ein alberner Tropf) wie Badura, er könnte König werden. In einem alten, um das Jahr 1572 verfassten Buche wird eines Bauern Namens Badura Erwähnung gethan, den man aus Hohn zum Candidaten für den nach dem Tode Siegmund August's erledigten Thron vorschlug, weil sich die Stände bei der Wahl des neuen Königs nicht einigen konnten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Dumme</hi> (der).</head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Dem Domme helpt de lewe Gott.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 663.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Den Dummen trifft 's Glück.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">17 Der Dumme gleicht dem Hahne, welcher zur unrechten Zeit kräht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Neue illustrirte Zeitung, V, 25.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">18 Der Dumme sucht die Tochter, und findet die Mutter.</hi> (<hi rendition="#i">Rumänien.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, 4592.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">19 Der Dumme trägt das Herz auf der Zunge, der Weise schliesst das Wort ins Herz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Neue illustrirte Zeitung, V, 25.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">20 Die Dummen werden nicht gesäet, sie wachsen von selbst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, 4250.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Glupich niesieja, sami sie rodza.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">21 Hat der Dumme Hirse, so fehlt das Salz; hat er Salz, so fehlt die Hirse.</hi> (<hi rendition="#i">Rumänien.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, 4592.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">22 Het sek de Dumme besunnen, het seck de Klauke all lengest besunnen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schambach, II, 232.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Dem Dummen hilft sein Besinnen und Ueberlegen dem Klugen gegenüber nicht viel.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">23 Man kann auch den Dummen leiden, ist er nur bescheiden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Devisenbuch, 61.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">24 Wenn die Dummen zu Markt gehen, kriegen die Klugen Geld.</hi> (<hi rendition="#i">Mockrau.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 578;</hi> für Altmark: <hi rendition="#i">Danneil, 278.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">25 Wenn keine Dummen auf der Welt wären, so wären die Gescheiten übel dran.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Comotoria, 1876, S. 65.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*26 Dat öss als wenn de Domme möt dem Dwatsche kôset.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 661.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[601]/0613] *103 Dumm wie eine Henne. – Spindler, Jesuit, I, 139. *104 Dumm wie eine Pute (Truthahn). – Gubitz, Volkskalender, 1856, S. 120. *105 Er isch nit so dumm, wie de Khleide an em Schyne. (Solothurn.) – Schild, 77, 233. Doch nicht so dumm wie er aussieht. *106 Er ist dumm wie Erbsenstroh. (Königsberg.) – Frischbier, II, 571. *107 Er ist dumm zum Wandeinrennen. *108 Er ist dümmer, als es die Obrigkeit verlangt. – Klix, 16. *109 Er ist dümmer als es sich gehört. *110 Er ist dümmer als Saubohnenstroh. (Ulm.) *111 Er ist nicht so dumm, wie ihm die Mütze steht. *112 Er ist pferdemässig dumm. Es ist fast unbegreiflich, wie man von pferdemässiger Dummheit sprechen kann, gegenüber den ausgezeichneten und anerkannten Geistesfähigkeiten des Rosses. (S. Pferd 72.) Buffon schreibt sogar dem Pferde eine hochpoetische Genialität zu, und in vielen Fällen überragen wirklich einzelne Eigenschaften des Pferdes die der Menschen. – In Gleim's Fabel hebt der Redner, welcher die Empörung gegen die Herrschaft des Menschen predigt, die Vorzüge der Pferde hervor. (Vgl. Europa, Leipzig 1870, Nr. 19.) *113 Er ist so dumm, dass er blökt. Vgl. darüber Kleinpaul, Zur Theorie der Geberdensprache, bei Lazarus, XVII, 370. *114 Er ist so dumm, dass er um die Runde rennt. – Frischbier, I, 645. *115 Er ist so dumm, dass em d' Hunn 's Brot fresset. (Schwaben.) *116 Er ist so dumm wie ein Deutscher. – Frischbier, I, 561. Redensart der alten preussischen Nadrauer. *117 Er ist so dumm wie ein Dorfteufel. – Frischbier, I, 647. *118 Er ist so dumm wie ein Heupferd. Goethe's Mutter (in einem Briefe an die Herzogin Amalie von Weimar vom 11. April 1779) fügt hinzu: „und zu allem seinem Unglück ist er Hofrath“. (Ruppius, Sonntagsblatt, 1864, Nr. 69.) *119 Er ist so dumm wie ein Müllerlöwe. D. i. Esel. *120 Er ist so dumm wie Danneberg's Hans. – Frischbier, I, 647. *121 Er ist so dumm wie Hornvieh. *122 Er ist so dumm wie Kartoffelholz. *123 Er ist so dumm wie Osterwald's Schwein, das wollte keine Erbsen fressen. – Frischbier, I, 648. *124 Er ist so dumm wie Pomuchelskopf. *125 Er ist so dumm wie Wurstsuppe. – Frischbier, I, 647. *126 Er ist zu dumm zum Sterben. *127 Ganz dumm is hä ne, blot drî Vörtel. – Schlingmann, 339. *128 Hä is so dumm, dat hä vör Dummheit nich inslapen kann. (Mecklenburg.) – Hochdeutsch bei Frischbier, I, 644. *129 Hä is so dumm, dat 'r 'n Fuoder Heu för 'ne Pudelmütze ansieht. – Schlingmann, 492. *130 He is nett so dumm as Gerd sîn Moor, de backt Mehlpöt (Pudding) in de Stefel, un Pankôk in de Slûr (Pantoffel). – Kern, 114. *131 He is nich so dumm, als he dick is. (Pommern.) *132 He is so dumm as de Ass (Achse) am Wagen. – Schütze, I, 87. *133 He is so dumm as e Bund Stro. – Schütze, I, 270. *134 He is so dûm as 'n Henn. – Kern, 636. Die Hühner sehen nach Sonnenuntergang schlecht und stossen leicht an. *135 He is so dumm as 'n Osse. – Kern, 793. *136 He is so dumm, dat he Dören upblasen will. – Schütze, I, 110. Stockdumm, mit dem man versuchen kann Thüren aufzublasen. *137 He öss so domm ass en Zetter. (Danziger Nehrung.) – Frischbier, I, 656. Wol so viel wie Zesser, worunter man in Danzig Leute versteht, die bei der Fischerei beschäftigt sind. *138 He stellt sik dumm, und verstellt sick nich. (Pommern.) *139 He sütt nig so dumm aus, as he is. – Schütze, I, 270. *140 Hei äus säu dumm as en Holsken. (Sauerland.) *141 Holt mi man nich far domm, de Ûl öss ok e Vogel. (Stallupönen.) – Frischbier, I, 772. *142 Ich bin nicht so dumm, als du glaubst. Die englischen Neger in Surinam drücken mit dem Sprichwort: Ist der Indianer auch noch so trunken, so kennt er doch seine Hängematte, den Gedanken aus: Ich bin zwar dumm, aber nicht so dumm, als du glaubst. *143 So domm to send: von de Lucht to pösse on e Flasch to treffe. (Ragnit.) – Frischbier, I, 657. *144 So dumm, so blau, so 'n Brett vor'n Kopp. (Berlin.) (S. Blau 17, von dem es nur die erweiterte Form ist.) *145 So dumm wie ein Wegweiser. (Danzig.) *146 So dumm wie eine Schnepfe. Wegen ihres Flugs wird die Schnepfe zu den dummen Vögeln gerechnet. Holl.: Hij is zoo wijs als eene snip. (Harrebomée, II, 214b.) *147 Stell dich dumm und bleib wie du bist. (Schwaben.) *148 Wat böst du domm on frettest vêl. – Frischbier, II, 577. *149 Wer den fer domm kefft, dei göfft ok dat Göld ömsonst ut. – Frischbier, I, 659. *150 Wer den fer domm keft, de keft den Diewel öm Sack. *151 Wer den für dumm kauft, ist betrogen. – Frischbier, II, 575. *152 Zu dumm. In Polen sagt man: Er ist so dumm (ein alberner Tropf) wie Badura, er könnte König werden. In einem alten, um das Jahr 1572 verfassten Buche wird eines Bauern Namens Badura Erwähnung gethan, den man aus Hohn zum Candidaten für den nach dem Tode Siegmund August's erledigten Thron vorschlug, weil sich die Stände bei der Wahl des neuen Königs nicht einigen konnten. Dumme (der). 15 Dem Domme helpt de lewe Gott. – Frischbier, I, 663. 16 Den Dummen trifft 's Glück. (Westf.) 17 Der Dumme gleicht dem Hahne, welcher zur unrechten Zeit kräht. – Neue illustrirte Zeitung, V, 25. 18 Der Dumme sucht die Tochter, und findet die Mutter. (Rumänien.) – Neue Freie Presse, 4592. 19 Der Dumme trägt das Herz auf der Zunge, der Weise schliesst das Wort ins Herz. – Neue illustrirte Zeitung, V, 25. 20 Die Dummen werden nicht gesäet, sie wachsen von selbst. – Frischbier, 4250. Poln.: Glupich niesieja, sami sie rodza. 21 Hat der Dumme Hirse, so fehlt das Salz; hat er Salz, so fehlt die Hirse. (Rumänien.) – Neue Freie Presse, 4592. 22 Het sek de Dumme besunnen, het seck de Klauke all lengest besunnen. – Schambach, II, 232. Dem Dummen hilft sein Besinnen und Ueberlegen dem Klugen gegenüber nicht viel. 23 Man kann auch den Dummen leiden, ist er nur bescheiden. – Devisenbuch, 61. 24 Wenn die Dummen zu Markt gehen, kriegen die Klugen Geld. (Mockrau.) – Frischbier, II, 578; für Altmark: Danneil, 278. 25 Wenn keine Dummen auf der Welt wären, so wären die Gescheiten übel dran. – Comotoria, 1876, S. 65. *26 Dat öss als wenn de Domme möt dem Dwatsche kôset. – Frischbier, I, 661.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/613
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [601]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/613>, abgerufen am 19.03.2024.