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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] *27 Dazu musst du dir einen Dummem aussuchen.

D. h. ich bin nicht so einfältig, mich mit dir einzulassen oder auf deine Pläne einzugehen.

Poln.: Nie glupi Florian Haluzinski. (Kijew, S. 20.)

*28 Die Dummen werden nicht alle.

Oft mit dem Zusatz: "das ist mein Trost." Es wird stets Leute geben, die sich leicht betrügen lassen.

*29 Er ist der Dumme.

"Der Dumme sein" ist eine berliner Redensart. Es scheint dort häufig vorzukommen, dass bei einem Geschäfte einer von den Beiden, die es machen, unter allen Umständen betrogen wird; dieser ist der Dumme. "Warum soll ich der Dumme sein?" "Dabei wär' ich doch der Dumme" sind Redensarten, die man sehr oft hört.

*30 Er ist der Dumme von Mölz. (Köthen.)


Dummen.

* He dommt torügg wie Porsche Farkel. (Bartenstein.) - Frischbier, I, 655.


Dummes.

* So was Dummes taugt um den Gabeljungen nicht herum. (Breslau.)

Zur Erklärung der Redensart muss man wissen, dass in Breslau der Neujahrnachtstrubel zum guten Theil darin besteht, dass lustige Burschen um den Gabeljungen, ein Steinbild in einem Wasserbehälter, tanzen; was seit einigen Jahren wegen eines alles Mass überschreitenden Lärmens, der dabei stattfand, von der Polizei verboten wurde.


Dummheit.

9 Der Dummheit muss man viel zu Gute halten.

10 Dummheit ist kein Ehehinderniss, sagte der Onkel zur Nichte, als diese klagte, der Vater halte sie noch für zu dumm zum Heirathen.

11 In die Dummheit schlagen auch Geistesblitze nicht ein.

12 Wenn der von seiner Dummheit Steuern geben müsste, käm er das ganze Jahr nicht aus dem Rentamt. (Franken.)

13 Wenn die Dummheit ein Regendach wär', könnt' bei dir ein ganzes Regiment unterstehn. (Rott-Thal.)

14 Wenn die Dummheit sich ärgert, wird sie breit. - Ralisch, Schlagschatten, 169.

*15 Die Dummheit liegt ihm auf dem Gesicht, wie ein Bockfell. - Frischbier, I, 666.

*16 Er macht so viel Dummheiten als ein Tölpel beim Essen eines Eies. (S. Ei 7.)

Engl.: To commit as many absurdities as a clown in eating of an egg. (Bohn II, 147.)

*17 Wenn d' Dummheit weh thät, no wärst du übel dran. (Schwaben.)

*18 Wenn Dummheit weh thäte, müsste er den ganzen Tag schreien. (Mewe.) - Frischbier, II, 581.


Dummkopf.

*9 Der Dummkopf reitet auf dem Pferd und sucht es rings umher. - Schuller, 26.

"Er siehet, wie Herr Wieland spricht, den Wald vor lauter Bäumen nicht." Die Perser sagen: "Am Fuss der Kerze ist's finster."

*10 Schickst du den Dummkopf nach Reisern aus, so bringt er Blumen dir nach Haus. (Rumänien.) - Neue Freie Presse, 4592.

*11 Wenn du mit dem Dummkopf krebsen gegangen, sieh zu, er wird Frösche fangen. - Schuller, 47.


Dümmling.

* E is a guder Dümmlich. (Schles.)

Zur Bezeichnung eines gutmüthigen, umgänglichen Menschen, der gerade das Schiesspulver nicht erfunden hat.


Dummrian.

3 Weiter kommt ein höflicher Dummrian, als ein stolzer, gelehrter Mann. - Devisenbuch, 53.

*4 Er ist des lieben Herrgotts Dummerjan. - Frischbier, II, 580.

*5 Es ist ein rechter Dummerjan. - Tappius, 46a.


Dummsdorf.

* Er ist aus Dummsdorf.


[Spaltenumbruch]
Dümmste (der).

3 De Dümmste gift oft den besten Rad. - Schambach, II, 36.

Wer etwas auf der Welt erwerben will, muss überhaupt auf die Dummheit der Menschen rechnen; wer auf ihre Vernunft rechnet, ist verloren.

Holl.: De onwijze geef altemet wijzen raad.

4 De Dümmste hebbet det meiste Glück. - Schambach, II, 31.

5 Die Dümmsten haben die besten Kartoffeln. (Wolfenbüttel.) - Gebhard, Ms.

6 Von de Dümmsten kan man ock wat lären. - Schambach, II, 389.


Daun.

*3 He is so daun, dat he vun sin God nig wet. - Schütze, I, 277.

Er ist so betrunken, dass er von Gott nichts weiss.


Dunderschlächtig, s. Donderschlächtig.

Dunen.

2 Fröh ut de Dunen und frö to Bett, det makt gesund, rik, klok und nett. - Diermissen, 53.


Düngen.

5 Düngen und Erden1 ist kein Aberglaube. (Hannover.)

1) Erde aufs Land bringen.

6 Wer nicht gaud dünget, dei kann ock nich gaud ernen. - Schambach, II, 553.


Dünger.

11 Der Dünger ist mein Weihrauch, sagte der Bauer.

Lat.: Cultor ait ruris olet coenum mihi vice thuris. (Reuterdahl, 165.)

12 Dünger ist die Seele vom Ackerbau, sie gehören zusammen wie Mann und Frau. - Bairischer Hauskalender.

In Apulien sagt man: Der Dünger ist der Käse der Erde. (Ausland, 1870, S. 425, 25.)

*13 Am a Tengrn aus firn. (S. Heimleuchten.) (Oesterr.-Schles.) - Peter, 450.


Düngergrube.

Die Düngergrube ist die Goldgrube der Landwirthschaft.


Düngerwagen.

2 Dem Düngerwagen müssen alle Wagen weichen.

Zum Beweise, in welchem Ansehen der Mist gestanden. Mit alleiniger Ausnahme der königlichen Gefährte musste jeder andere Wagen dem Düngerwagen ausweichen. (Maur, I, 156.)


Dunk.

*2 Sein duncken muss allwegen oben auff der suppen ligen. - Der drei Mariensalbung, XVIII, 2b.


Dunkel (Subst.).

10 Wer im Dunkeln geht, mache die Augen zu. - Schlechta, 436.

11 Wer im Dunkeln Holz hackt, schlägt das Beil gegen den Stein. - Merx, 222.

*12 Dunkel, dunkel, diester, wenn he wöll, denn fiest't er. (Elbing.) Frischbier, I, 668.

Dunkel ist der Name eines dortigen Arbeiters.

*13 Zwischen Dunkel und siehst mich nicht. - Gartenlaube, 1875, S. 534b.

D. i. in der Dämmerung.


Dünkel.

18 Dünkel und Eigenliebe macht die Augen trübe. - Lausch, 61.


Dunkelblau.

* Es ist mir dunkelblau geblieben.

"Am wenigsten klar bin ich aus dem Webstuhl geworden. Ich sah wol, wie grosse türkische Teppiche in Streifen gewebt wurden; ich sah wol das Schiff durch die Kette schiessen, aber wie und wieso, ist mir dunkelblau geblieben." (Aus dem Brief eines Besuchers der Pariser Ausstellung im Magazin für deutsche Literatur des Auslandes, 1867, Nr. 24, S. 329.)


Dunkelheit.

*2 Was weiss man in der Dunkelheit. - Merx, 225.


Dunkeln.

Wenn's dunkelt an den Wänden, da krabbelt's den Frauen in den Händen.


Dünken.

*25 Er dunckt sich selbs etwas sein. - Franck, I, 121b.


Dunkes.

*1 Im Dunkes sein. - Alsatia, 1851, S. 25.

Vielleicht von Dunke, tauchen, oder verwandt mit dem schwäbischen Worte, welches einen Weberkeller bedeutet. In der Bedeutung von Gumpe (s. d.).

[Spaltenumbruch] *27 Dazu musst du dir einen Dummem aussuchen.

D. h. ich bin nicht so einfältig, mich mit dir einzulassen oder auf deine Pläne einzugehen.

Poln.: Nie glupi Florian Haluzinski. (Kijew, S. 20.)

*28 Die Dummen werden nicht alle.

Oft mit dem Zusatz: „das ist mein Trost.“ Es wird stets Leute geben, die sich leicht betrügen lassen.

*29 Er ist der Dumme.

„Der Dumme sein“ ist eine berliner Redensart. Es scheint dort häufig vorzukommen, dass bei einem Geschäfte einer von den Beiden, die es machen, unter allen Umständen betrogen wird; dieser ist der Dumme. „Warum soll ich der Dumme sein?“ „Dabei wär' ich doch der Dumme“ sind Redensarten, die man sehr oft hört.

*30 Er ist der Dumme von Mölz. (Köthen.)


Dummen.

* He dommt torügg wie Porsche Farkel. (Bartenstein.) – Frischbier, I, 655.


Dummes.

* So was Dummes taugt um den Gabeljungen nicht herum. (Breslau.)

Zur Erklärung der Redensart muss man wissen, dass in Breslau der Neujahrnachtstrubel zum guten Theil darin besteht, dass lustige Burschen um den Gabeljungen, ein Steinbild in einem Wasserbehälter, tanzen; was seit einigen Jahren wegen eines alles Mass überschreitenden Lärmens, der dabei stattfand, von der Polizei verboten wurde.


Dummheit.

9 Der Dummheit muss man viel zu Gute halten.

10 Dummheit ist kein Ehehinderniss, sagte der Onkel zur Nichte, als diese klagte, der Vater halte sie noch für zu dumm zum Heirathen.

11 In die Dummheit schlagen auch Geistesblitze nicht ein.

12 Wenn der von seiner Dummheit Steuern geben müsste, käm er das ganze Jahr nicht aus dem Rentamt. (Franken.)

13 Wenn die Dummheit ein Regendach wär', könnt' bei dir ein ganzes Regiment unterstehn. (Rott-Thal.)

14 Wenn die Dummheit sich ärgert, wird sie breit.Ralisch, Schlagschatten, 169.

*15 Die Dummheit liegt ihm auf dem Gesicht, wie ein Bockfell.Frischbier, I, 666.

*16 Er macht so viel Dummheiten als ein Tölpel beim Essen eines Eies. (S. Ei 7.)

Engl.: To commit as many absurdities as a clown in eating of an egg. (Bohn II, 147.)

*17 Wenn d' Dummheit weh thät, no wärst du übel dran. (Schwaben.)

*18 Wenn Dummheit weh thäte, müsste er den ganzen Tag schreien. (Mewe.) – Frischbier, II, 581.


Dummkopf.

*9 Der Dummkopf reitet auf dem Pferd und sucht es rings umher.Schuller, 26.

„Er siehet, wie Herr Wieland spricht, den Wald vor lauter Bäumen nicht.“ Die Perser sagen: „Am Fuss der Kerze ist's finster.“

*10 Schickst du den Dummkopf nach Reisern aus, so bringt er Blumen dir nach Haus. (Rumänien.) – Neue Freie Presse, 4592.

*11 Wenn du mit dem Dummkopf krebsen gegangen, sieh zu, er wird Frösche fangen.Schuller, 47.


Dümmling.

* E is a guder Dümmlich. (Schles.)

Zur Bezeichnung eines gutmüthigen, umgänglichen Menschen, der gerade das Schiesspulver nicht erfunden hat.


Dummrian.

3 Weiter kommt ein höflicher Dummrian, als ein stolzer, gelehrter Mann.Devisenbuch, 53.

*4 Er ist des lieben Herrgotts Dummerjan.Frischbier, II, 580.

*5 Es ist ein rechter Dummerjan.Tappius, 46a.


Dummsdorf.

* Er ist aus Dummsdorf.


[Spaltenumbruch]
Dümmste (der).

3 De Dümmste gift oft den besten Râd.Schambach, II, 36.

Wer etwas auf der Welt erwerben will, muss überhaupt auf die Dummheit der Menschen rechnen; wer auf ihre Vernunft rechnet, ist verloren.

Holl.: De onwijze geef altemet wijzen raad.

4 De Dümmste hebbet det meiste Glück.Schambach, II, 31.

5 Die Dümmsten haben die besten Kartoffeln. (Wolfenbüttel.) – Gebhard, Ms.

6 Von de Dümmsten kan man ock wat lären.Schambach, II, 389.


Dûn.

*3 He is so dûn, dat he vun sin God nig wet.Schütze, I, 277.

Er ist so betrunken, dass er von Gott nichts weiss.


Dunderschlächtig, s. Donderschlächtig.

Dunen.

2 Fröh ut de Dunen und frö to Bett, det makt gesund, rik, klôk und nett.Diermissen, 53.


Düngen.

5 Düngen und Erden1 ist kein Aberglaube. (Hannover.)

1) Erde aufs Land bringen.

6 Wer nicht gaud dünget, dei kann ock nich gaud ernen.Schambach, II, 553.


Dünger.

11 Der Dünger ist mein Weihrauch, sagte der Bauer.

Lat.: Cultor ait ruris olet coenum mihi vice thuris. (Reuterdahl, 165.)

12 Dünger ist die Seele vom Ackerbau, sie gehören zusammen wie Mann und Frau.Bairischer Hauskalender.

In Apulien sagt man: Der Dünger ist der Käse der Erde. (Ausland, 1870, S. 425, 25.)

*13 Âm a Tengrn aus firn. (S. Heimleuchten.) (Oesterr.-Schles.) – Peter, 450.


Düngergrube.

Die Düngergrube ist die Goldgrube der Landwirthschaft.


Düngerwagen.

2 Dem Düngerwagen müssen alle Wagen weichen.

Zum Beweise, in welchem Ansehen der Mist gestanden. Mit alleiniger Ausnahme der königlichen Gefährte musste jeder andere Wagen dem Düngerwagen ausweichen. (Maur, I, 156.)


Dunk.

*2 Sein duncken muss allwegen oben auff der suppen ligen.Der drei Mariensalbung, XVIII, 2b.


Dunkel (Subst.).

10 Wer im Dunkeln geht, mache die Augen zu.Schlechta, 436.

11 Wer im Dunkeln Holz hackt, schlägt das Beil gegen den Stein.Merx, 222.

*12 Dunkel, dunkel, diester, wenn he wöll, denn fiest't er. (Elbing.) Frischbier, I, 668.

Dunkel ist der Name eines dortigen Arbeiters.

*13 Zwischen Dunkel und siehst mich nicht.Gartenlaube, 1875, S. 534b.

D. i. in der Dämmerung.


Dünkel.

18 Dünkel und Eigenliebe macht die Augen trübe.Lausch, 61.


Dunkelblau.

* Es ist mir dunkelblau geblieben.

„Am wenigsten klar bin ich aus dem Webstuhl geworden. Ich sah wol, wie grosse türkische Teppiche in Streifen gewebt wurden; ich sah wol das Schiff durch die Kette schiessen, aber wie und wieso, ist mir dunkelblau geblieben.“ (Aus dem Brief eines Besuchers der Pariser Ausstellung im Magazin für deutsche Literatur des Auslandes, 1867, Nr. 24, S. 329.)


Dunkelheit.

*2 Was weiss man in der Dunkelheit.Merx, 225.


Dunkeln.

Wenn's dunkelt an den Wänden, da krabbelt's den Frauen in den Händen.


Dünken.

*25 Er dunckt sich selbs etwas sein.Franck, I, 121b.


Dunkes.

*1 Im Dunkes sein.Alsatia, 1851, S. 25.

Vielleicht von Dunke, tauchen, oder verwandt mit dem schwäbischen Worte, welches einen Weberkeller bedeutet. In der Bedeutung von Gumpe (s. d.).

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[[602]/0614] *27 Dazu musst du dir einen Dummem aussuchen. D. h. ich bin nicht so einfältig, mich mit dir einzulassen oder auf deine Pläne einzugehen. Poln.: Nie glupi Florian Haluzinski. (Kijew, S. 20.) *28 Die Dummen werden nicht alle. Oft mit dem Zusatz: „das ist mein Trost.“ Es wird stets Leute geben, die sich leicht betrügen lassen. *29 Er ist der Dumme. „Der Dumme sein“ ist eine berliner Redensart. Es scheint dort häufig vorzukommen, dass bei einem Geschäfte einer von den Beiden, die es machen, unter allen Umständen betrogen wird; dieser ist der Dumme. „Warum soll ich der Dumme sein?“ „Dabei wär' ich doch der Dumme“ sind Redensarten, die man sehr oft hört. *30 Er ist der Dumme von Mölz. (Köthen.) Dummen. * He dommt torügg wie Porsche Farkel. (Bartenstein.) – Frischbier, I, 655. Dummes. * So was Dummes taugt um den Gabeljungen nicht herum. (Breslau.) Zur Erklärung der Redensart muss man wissen, dass in Breslau der Neujahrnachtstrubel zum guten Theil darin besteht, dass lustige Burschen um den Gabeljungen, ein Steinbild in einem Wasserbehälter, tanzen; was seit einigen Jahren wegen eines alles Mass überschreitenden Lärmens, der dabei stattfand, von der Polizei verboten wurde. Dummheit. 9 Der Dummheit muss man viel zu Gute halten. 10 Dummheit ist kein Ehehinderniss, sagte der Onkel zur Nichte, als diese klagte, der Vater halte sie noch für zu dumm zum Heirathen. 11 In die Dummheit schlagen auch Geistesblitze nicht ein. 12 Wenn der von seiner Dummheit Steuern geben müsste, käm er das ganze Jahr nicht aus dem Rentamt. (Franken.) 13 Wenn die Dummheit ein Regendach wär', könnt' bei dir ein ganzes Regiment unterstehn. (Rott-Thal.) 14 Wenn die Dummheit sich ärgert, wird sie breit. – Ralisch, Schlagschatten, 169. *15 Die Dummheit liegt ihm auf dem Gesicht, wie ein Bockfell. – Frischbier, I, 666. *16 Er macht so viel Dummheiten als ein Tölpel beim Essen eines Eies. (S. Ei 7.) Engl.: To commit as many absurdities as a clown in eating of an egg. (Bohn II, 147.) *17 Wenn d' Dummheit weh thät, no wärst du übel dran. (Schwaben.) *18 Wenn Dummheit weh thäte, müsste er den ganzen Tag schreien. (Mewe.) – Frischbier, II, 581. Dummkopf. *9 Der Dummkopf reitet auf dem Pferd und sucht es rings umher. – Schuller, 26. „Er siehet, wie Herr Wieland spricht, den Wald vor lauter Bäumen nicht.“ Die Perser sagen: „Am Fuss der Kerze ist's finster.“ *10 Schickst du den Dummkopf nach Reisern aus, so bringt er Blumen dir nach Haus. (Rumänien.) – Neue Freie Presse, 4592. *11 Wenn du mit dem Dummkopf krebsen gegangen, sieh zu, er wird Frösche fangen. – Schuller, 47. Dümmling. * E is a guder Dümmlich. (Schles.) Zur Bezeichnung eines gutmüthigen, umgänglichen Menschen, der gerade das Schiesspulver nicht erfunden hat. Dummrian. 3 Weiter kommt ein höflicher Dummrian, als ein stolzer, gelehrter Mann. – Devisenbuch, 53. *4 Er ist des lieben Herrgotts Dummerjan. – Frischbier, II, 580. *5 Es ist ein rechter Dummerjan. – Tappius, 46a. Dummsdorf. * Er ist aus Dummsdorf. Dümmste (der). 3 De Dümmste gift oft den besten Râd. – Schambach, II, 36. Wer etwas auf der Welt erwerben will, muss überhaupt auf die Dummheit der Menschen rechnen; wer auf ihre Vernunft rechnet, ist verloren. Holl.: De onwijze geef altemet wijzen raad. 4 De Dümmste hebbet det meiste Glück. – Schambach, II, 31. 5 Die Dümmsten haben die besten Kartoffeln. (Wolfenbüttel.) – Gebhard, Ms. 6 Von de Dümmsten kan man ock wat lären. – Schambach, II, 389. Dûn. *3 He is so dûn, dat he vun sin God nig wet. – Schütze, I, 277. Er ist so betrunken, dass er von Gott nichts weiss. Dunderschlächtig, s. Donderschlächtig. Dunen. 2 Fröh ut de Dunen und frö to Bett, det makt gesund, rik, klôk und nett. – Diermissen, 53. Düngen. 5 Düngen und Erden1 ist kein Aberglaube. (Hannover.) 1) Erde aufs Land bringen. 6 Wer nicht gaud dünget, dei kann ock nich gaud ernen. – Schambach, II, 553. Dünger. 11 Der Dünger ist mein Weihrauch, sagte der Bauer. Lat.: Cultor ait ruris olet coenum mihi vice thuris. (Reuterdahl, 165.) 12 Dünger ist die Seele vom Ackerbau, sie gehören zusammen wie Mann und Frau. – Bairischer Hauskalender. In Apulien sagt man: Der Dünger ist der Käse der Erde. (Ausland, 1870, S. 425, 25.) *13 Âm a Tengrn aus firn. (S. Heimleuchten.) (Oesterr.-Schles.) – Peter, 450. Düngergrube. Die Düngergrube ist die Goldgrube der Landwirthschaft. Düngerwagen. 2 Dem Düngerwagen müssen alle Wagen weichen. Zum Beweise, in welchem Ansehen der Mist gestanden. Mit alleiniger Ausnahme der königlichen Gefährte musste jeder andere Wagen dem Düngerwagen ausweichen. (Maur, I, 156.) Dunk. *2 Sein duncken muss allwegen oben auff der suppen ligen. – Der drei Mariensalbung, XVIII, 2b. Dunkel (Subst.). 10 Wer im Dunkeln geht, mache die Augen zu. – Schlechta, 436. 11 Wer im Dunkeln Holz hackt, schlägt das Beil gegen den Stein. – Merx, 222. *12 Dunkel, dunkel, diester, wenn he wöll, denn fiest't er. (Elbing.) Frischbier, I, 668. Dunkel ist der Name eines dortigen Arbeiters. *13 Zwischen Dunkel und siehst mich nicht. – Gartenlaube, 1875, S. 534b. D. i. in der Dämmerung. Dünkel. 18 Dünkel und Eigenliebe macht die Augen trübe. – Lausch, 61. Dunkelblau. * Es ist mir dunkelblau geblieben. „Am wenigsten klar bin ich aus dem Webstuhl geworden. Ich sah wol, wie grosse türkische Teppiche in Streifen gewebt wurden; ich sah wol das Schiff durch die Kette schiessen, aber wie und wieso, ist mir dunkelblau geblieben.“ (Aus dem Brief eines Besuchers der Pariser Ausstellung im Magazin für deutsche Literatur des Auslandes, 1867, Nr. 24, S. 329.) Dunkelheit. *2 Was weiss man in der Dunkelheit. – Merx, 225. Dunkeln. Wenn's dunkelt an den Wänden, da krabbelt's den Frauen in den Händen. Dünken. *25 Er dunckt sich selbs etwas sein. – Franck, I, 121b. Dunkes. *1 Im Dunkes sein. – Alsatia, 1851, S. 25. Vielleicht von Dunke, tauchen, oder verwandt mit dem schwäbischen Worte, welches einen Weberkeller bedeutet. In der Bedeutung von Gumpe (s. d.).

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [602]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/614>, abgerufen am 19.03.2024.