Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Enderbachler.

* Es sind Enderbachler.

So nennt man scherzend die Bewohner der sogenannten Gerlos im Passeierthal in Tirol, weil sie durch Bergablagerungen vom rechten Ufer des Passes auf das linke vertrieben wurden und deshalb noch zu der Pfarre von St.-Martin gehören. (Westermann.)


Endlich.

5 Endlich daurt nig ewig. (Strelitz.) - Firmenich, III, 74, 144.

6 Endlich, endlich, mas der drendelig. (Trier.) - Laven, 181, 48; Firmenich, III, 546, 28.

*7 Endlich nach sieben und einer Noth. - Carlen, Stellvertreter, 351.


Enge.

*12 Es is so enge wei in 'm Mesekosten. (Schles.)

So eng wie in einem Meisenkästchen.


Engel.

48 Die Engel erscheinen erst den Hirten und dann den Weisen. - Harssdörffer, 2546.

49 Du darfst blos einen Engel mit rother Nase aufsuchen, sagte die Mutter zu ihrer kleinen Tochter, als diese fragte, wie sie den Vater im Himmel auffinden werde.

50 Ein Engel, der durch's Feuer geht, versengt sich den Fittig.

"Lieben Mädchen, meidet schlechte Gesellschaft in Ost und West, bei Ball und Fest; der reinste Engel fiel in Gesellschaft der Teufel. Ein Engel, der durch's Feuer geht, versengt sich den Fittig." (Saphir im Horizont.)

51 Un dat wüllt enmol Engels warden, sä de Pastor, as he 'n Hupen besapener Buern seg. - Schröder, 836.

52 Von Engeln und Fischen ist nicht gut predigen.

53 Wenn die bösen Engel in einen Menschen fahren können, so können es auch die guten. - Opel, 295; Pistor., I, 119.

54 Wenn die Engel wandern, lacht der Himmel.

Sagten hübsche Mädchen, die bei schlechtem Wetter ausgingen in Hoffnung auf gutes.

55 Wenn ein Engel beim Teufel sässe, so würde er von ihm lügen lernen. - Pers. Rosenthal, 297.

56 Wenn mer welt enen Engel sin, muss mer gedöldig we ä Kuin; un weil do dat nit best, alt marsch en de Girpuus-Kess. - Geschräpels, 5.

57 Wenn's ke Engel gibt, machen mer Deiwel draus.

Sagt der Handwerker u. s. w., wenn ihm etwas nicht recht gerathen will.

*58 D' Engele mach'ns Bett. (Elsass.) - Firmenich, III, 486.

Wird gesagt, wenn's schneit.

*59 Den Engeln die Augen ausstechen.

Legt man, heisst es, einen Rechen so, dass die Zähne über sich stehen, so sticht man dadurch den Engeln die Zähne aus. Gleicher Uebelthat macht man sich schuldig, wenn man ein Messer so legt, dass die Schneide über sich steht. (Journal von und für Deutschland, 1786, XI, 432.)

*60 Die Engel fahren über das Feld.

So sagte man in der Schweiz früher, wenn der Wind bei schönem Wetter Wellen im Korne schlug.

*61 Die Engel spielen Kegel.

So sagt man in einigen Gegenden Deutschlands, wenn es donnert. Auf der deutschen Sprachinsel Luserna in Welschtirol sagt man in diesem Falle: Die Frau Klafter (die dort, wie hier der Storch, die kleinen Kinder bringt, welche sie in grossen Fässern hält und mit Lehm füttert) spült ihre Fässer aus. (Gartentaube, 1873, Nr. 52, 846a.)

*62 Er würde einen schönen Engel geben.

In Niederösterreich scherzhaft von einem dummen Menschen.

*63 Mer hend en Engel übercho. - Steiger, Sitten, II, 125.

Um zu sagen: es ist ein Kind gestorben.


Engelchen.

3 Es ist grade säu, as wenn emme de Engelkes op de Tunge muiget. (Sauerland.)

4 Es muss ein fein Engelchen sein, der in Meister Hämmerleins Himmel gehört. - Köhler, 30, 5.

*5 Du Engelchen aus der Holzkammer. (Schles.)

Halbspöttische Freundlichkeitsäusserung.

[Spaltenumbruch] *6 Ein Engelchen und ein Teufelchen.

Von einem Ehepaar. Auch beim Kartenspiel eine gute und eine schlechte Karte, z. B. im Skat.


Engelrein.

Engelrein und glas schön sein. - Fischer, Psalter, 2a.


England.

5 Er glaubte nach England zu schiffen, und kam nach Holland. - Simplic., I, 614.

6 England lebt von Steinkohlen, Thee und Plumpudding.

*7 In England fahren. - Grimmelshausen, Vogelnest, I.


Engländer.

6 Der Engländer erfindet, der Franzose vervollkommnet.

Frz.: L'Anglais invente, le Francais perfectionne. (Ausland, 1871, Nr. 18.)

7 Der Engländer isst das Meiste, aber der Deutsche trinkt das Meiste. - Hesekiel, Speise und Trank.

8 Der Engländer lässt seine Moral am Cap der guten Hoffnung; aber wenn er heimgekehrt ist, wird er wieder ein frommer Mann.

*9 Hier kann ein Engländer England vergessen.


Englisch.

*3 Hier geht's langengelsch. (Stettin.)

D. i. grossartig, hoch her. - Langenglisch und kurzenglisch kommt auch beim Auswürfeln der Zeche vor.

*4 Ick waer mit em kortengelsch danzen. (Stettin.)

Ihn durchprügeln, mit dem Begriff des kurzen Processmachens.


Ente.

28 Die jungen Enten gehen ins Wasser, wenn auch eine Henne sie ausgebrütet hat.

Die Jungen der Enten sind Schwimmer, sagen die Aegypter. (Burckhardt, 478.)

29 Ick well wol 'n Ante opp 't Water setten vnd sehen of se schwemmt. (Sauerland.)

30 Je fetter die Ente ist, je besser schmeckt sie.

Je mehr die Lüge ausgeschmückt ist, desto anmassender erscheint sie.

31 Kommt die wilde Ent', so hat der Winter ein End'. - Schulfreund, 83, 16.

32 Wo Enten schwimmen sollen, da muss es auch nass sein. (Westf.)

Bei Gastmählern will die Ente, wie in einem andern Sprichworte der Fisch, schwimmen.

*33 Das heisst vor blaken Enten gepredigt. - Nas, 12b.

*34 Dass dich d' Ente vertrette (vertrapple). - Frommann, II, 504, 27.


Entenschnak.

* Dat is en rechter Entenschnak. (Holst.) - Schütze, III, 322.

Nichtssagendes Geschwätz.


Entenschwanz.

* Sie hat vom Entenschwanz gegessen. - Egerbote, 1875, S. 64.

Sie ist ein Plappermaul, eine Schwätzerin.


Ententeich.

* Das ist aus dem Ententeich geschöpft.

Von erfundenen Gerüchten, Nachrichten u. s. w.


Enterbung.

Enterbung ohne Schild gestattet kein Recht. - Graf, 205, 171.


Entreissen.

Was dir entrissen werden kann, sieh als geborgtes Gut nur an.


Entschluss.

4 De schnelle Entschlüss send de besten. (Ulm.)


Entschuldigen.

7 Je mehr sich einer entschuldigt, je mehr verdächtig macht er sich. - Petri, II, 395.


Entweder.

5 Zwischen Entweder und Oder führt noch manches Strässlein. - Scheffel, Ekkehard, I, 138.


Enzian.

* Enzian1, den der hund hat fallen lan. - Waldis, III, 94, 255.

1) Das Kraut Gentiana, sprichwörtliche Bezeichnung des Hundekoths. (Dähnert, 108.)


Entzücken.

* Entzückt bis in den dritten (siebenten) Himmel. - Klix, 19.


[Spaltenumbruch]
Enderbachler.

* Es sind Enderbachler.

So nennt man scherzend die Bewohner der sogenannten Gerlos im Passeierthal in Tirol, weil sie durch Bergablagerungen vom rechten Ufer des Passes auf das linke vertrieben wurden und deshalb noch zu der Pfarre von St.-Martin gehören. (Westermann.)


Endlich.

5 Endlich dûrt nig ewig. (Strelitz.) – Firmenich, III, 74, 144.

6 Endlich, endlich, mâs der drendelig. (Trier.) – Laven, 181, 48; Firmenich, III, 546, 28.

*7 Endlich nach sieben und einer Noth.Carlén, Stellvertreter, 351.


Enge.

*12 Es is so enge wî in 'm Mesekosten. (Schles.)

So eng wie in einem Meisenkästchen.


Engel.

48 Die Engel erscheinen erst den Hirten und dann den Weisen.Harssdörffer, 2546.

49 Du darfst blos einen Engel mit rother Nase aufsuchen, sagte die Mutter zu ihrer kleinen Tochter, als diese fragte, wie sie den Vater im Himmel auffinden werde.

50 Ein Engel, der durch's Feuer geht, versengt sich den Fittig.

„Lieben Mädchen, meidet schlechte Gesellschaft in Ost und West, bei Ball und Fest; der reinste Engel fiel in Gesellschaft der Teufel. Ein Engel, der durch's Feuer geht, versengt sich den Fittig.“ (Saphir im Horizont.)

51 Un dat wüllt ênmol Engels warden, sä de Pastor, as he 'n Hupen besapener Buern sêg.Schröder, 836.

52 Von Engeln und Fischen ist nicht gut predigen.

53 Wenn die bösen Engel in einen Menschen fahren können, so können es auch die guten.Opel, 295; Pistor., I, 119.

54 Wenn die Engel wandern, lacht der Himmel.

Sagten hübsche Mädchen, die bei schlechtem Wetter ausgingen in Hoffnung auf gutes.

55 Wenn ein Engel beim Teufel sässe, so würde er von ihm lügen lernen.Pers. Rosenthal, 297.

56 Wenn mer welt enen Engel sin, muss mer gedöldig we ä Kuin; un weil do dat nit best, alt marsch en de Girpuus-Kess.Geschräpels, 5.

57 Wenn's ke Engel gibt, machen mer Deiwel draus.

Sagt der Handwerker u. s. w., wenn ihm etwas nicht recht gerathen will.

*58 D' Engele mach'ns Bett. (Elsass.) – Firmenich, III, 486.

Wird gesagt, wenn's schneit.

*59 Den Engeln die Augen ausstechen.

Legt man, heisst es, einen Rechen so, dass die Zähne über sich stehen, so sticht man dadurch den Engeln die Zähne aus. Gleicher Uebelthat macht man sich schuldig, wenn man ein Messer so legt, dass die Schneide über sich steht. (Journal von und für Deutschland, 1786, XI, 432.)

*60 Die Engel fahren über das Feld.

So sagte man in der Schweiz früher, wenn der Wind bei schönem Wetter Wellen im Korne schlug.

*61 Die Engel spielen Kegel.

So sagt man in einigen Gegenden Deutschlands, wenn es donnert. Auf der deutschen Sprachinsel Luserna in Welschtirol sagt man in diesem Falle: Die Frau Klafter (die dort, wie hier der Storch, die kleinen Kinder bringt, welche sie in grossen Fässern hält und mit Lehm füttert) spült ihre Fässer aus. (Gartentaube, 1873, Nr. 52, 846a.)

*62 Er würde einen schönen Engel geben.

In Niederösterreich scherzhaft von einem dummen Menschen.

*63 Mer hend en Engel übercho.Steiger, Sitten, II, 125.

Um zu sagen: es ist ein Kind gestorben.


Engelchen.

3 Es ist grade säu, as wenn emme de Engelkes op de Tunge muiget. (Sauerland.)

4 Es muss ein fein Engelchen sein, der in Meister Hämmerleins Himmel gehört.Köhler, 30, 5.

*5 Du Engelchen aus der Holzkammer. (Schles.)

Halbspöttische Freundlichkeitsäusserung.

[Spaltenumbruch] *6 Ein Engelchen und ein Teufelchen.

Von einem Ehepaar. Auch beim Kartenspiel eine gute und eine schlechte Karte, z. B. im Skat.


Engelrein.

Engelrein und glas schön sein.Fischer, Psalter, 2a.


England.

5 Er glaubte nach England zu schiffen, und kam nach Holland.Simplic., I, 614.

6 England lebt von Steinkohlen, Thee und Plumpudding.

*7 In England fahren.Grimmelshausen, Vogelnest, I.


Engländer.

6 Der Engländer erfindet, der Franzose vervollkommnet.

Frz.: L'Anglais invente, le Français perfectionne. (Ausland, 1871, Nr. 18.)

7 Der Engländer isst das Meiste, aber der Deutsche trinkt das Meiste.Hesekiel, Speise und Trank.

8 Der Engländer lässt seine Moral am Cap der guten Hoffnung; aber wenn er heimgekehrt ist, wird er wieder ein frommer Mann.

*9 Hier kann ein Engländer England vergessen.


Englisch.

*3 Hier geht's langengelsch. (Stettin.)

D. i. grossartig, hoch her. – Langenglisch und kurzenglisch kommt auch beim Auswürfeln der Zeche vor.

*4 Ick waer mit em kortengelsch danzen. (Stettin.)

Ihn durchprügeln, mit dem Begriff des kurzen Processmachens.


Ente.

28 Die jungen Enten gehen ins Wasser, wenn auch eine Henne sie ausgebrütet hat.

Die Jungen der Enten sind Schwimmer, sagen die Aegypter. (Burckhardt, 478.)

29 Ick well wol 'n Ante opp 't Water setten vnd sehen of se schwemmt. (Sauerland.)

30 Je fetter die Ente ist, je besser schmeckt sie.

Je mehr die Lüge ausgeschmückt ist, desto anmassender erscheint sie.

31 Kommt die wilde Ent', so hat der Winter ein End'.Schulfreund, 83, 16.

32 Wo Enten schwimmen sollen, da muss es auch nass sein. (Westf.)

Bei Gastmählern will die Ente, wie in einem andern Sprichworte der Fisch, schwimmen.

*33 Das heisst vor blaken Enten gepredigt.Nas, 12b.

*34 Dass dich d' Ente vertrette (vertrapple).Frommann, II, 504, 27.


Entenschnak.

* Dat is en rechter Entenschnak. (Holst.) – Schütze, III, 322.

Nichtssagendes Geschwätz.


Entenschwanz.

* Sie hat vom Entenschwanz gegessen.Egerbote, 1875, S. 64.

Sie ist ein Plappermaul, eine Schwätzerin.


Ententeich.

* Das ist aus dem Ententeich geschöpft.

Von erfundenen Gerüchten, Nachrichten u. s. w.


Enterbung.

Enterbung ohne Schild gestattet kein Recht.Graf, 205, 171.


Entreissen.

Was dir entrissen werden kann, sieh als geborgtes Gut nur an.


Entschluss.

4 De schnelle Entschlüss send de besten. (Ulm.)


Entschuldigen.

7 Je mehr sich einer entschuldigt, je mehr verdächtig macht er sich.Petri, II, 395.


Entweder.

5 Zwischen Entweder und Oder führt noch manches Strässlein.Scheffel, Ekkehard, I, 138.


Enzian.

* Enzian1, den der hund hat fallen lan.Waldis, III, 94, 255.

1) Das Kraut Gentiana, sprichwörtliche Bezeichnung des Hundekoths. (Dähnert, 108.)


Entzücken.

* Entzückt bis in den dritten (siebenten) Himmel.Klix, 19.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0628" n="[616]"/>
        <cb n="1231"/>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Enderbachler.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Es sind Enderbachler.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">So nennt man scherzend die Bewohner der sogenannten Gerlos im Passeierthal in Tirol, weil sie durch Bergablagerungen vom rechten Ufer des Passes auf das linke vertrieben wurden und deshalb noch zu der Pfarre von St.-Martin gehören. (<hi rendition="#i">Westermann.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Endlich.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Endlich dûrt nig ewig.</hi> (<hi rendition="#i">Strelitz.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, III, 74, 144.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Endlich, endlich, mâs der drendelig.</hi> (<hi rendition="#i">Trier.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Laven, 181, 48; Firmenich, III, 546, 28.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*7 Endlich nach sieben und einer Noth.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Carlén, Stellvertreter, 351.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Enge.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*12 Es is so enge wî in 'm Mesekosten.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">So eng wie in einem Meisenkästchen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Engel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">48 Die Engel erscheinen erst den Hirten und dann den Weisen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Harssdörffer, 2546.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">49 Du darfst blos einen Engel mit rother Nase aufsuchen, sagte die Mutter zu ihrer kleinen Tochter, als diese fragte, wie sie den Vater im Himmel auffinden werde.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">50 Ein Engel, der durch's Feuer geht, versengt sich den Fittig.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Lieben Mädchen, meidet schlechte Gesellschaft in Ost und West, bei Ball und Fest; der reinste Engel fiel in Gesellschaft der Teufel. Ein Engel, der durch's Feuer geht, versengt sich den Fittig.&#x201C; (<hi rendition="#i">Saphir im Horizont.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">51 Un dat wüllt ênmol Engels warden, sä de Pastor, as he 'n Hupen besapener Buern sêg.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schröder, 836.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">52 Von Engeln und Fischen ist nicht gut predigen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">53 Wenn die bösen Engel in einen Menschen fahren können, so können es auch die guten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Opel, 295; Pistor., I, 119.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">54 Wenn die Engel wandern, lacht der Himmel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Sagten hübsche Mädchen, die bei schlechtem Wetter ausgingen in Hoffnung auf gutes.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">55 Wenn ein Engel beim Teufel sässe, so würde er von ihm lügen lernen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Pers. Rosenthal, 297.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">56 Wenn mer welt enen Engel sin, muss mer gedöldig we ä Kuin; un weil do dat nit best, alt marsch en de Girpuus-Kess.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Geschräpels, 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">57 Wenn's ke Engel gibt, machen mer Deiwel draus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Sagt der Handwerker u. s. w., wenn ihm etwas nicht recht gerathen will.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*58 D' Engele mach'ns Bett.</hi> (<hi rendition="#i">Elsass.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, III, 486.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wird gesagt, wenn's schneit.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*59 Den Engeln die Augen ausstechen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Legt man, heisst es, einen Rechen so, dass die Zähne über sich stehen, so sticht man dadurch den Engeln die Zähne aus. Gleicher Uebelthat macht man sich schuldig, wenn man ein Messer so legt, dass die Schneide über sich steht. (<hi rendition="#i">Journal von und für Deutschland, 1786, XI, 432.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*60 Die Engel fahren über das Feld.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">So sagte man in der Schweiz früher, wenn der Wind bei schönem Wetter Wellen im Korne schlug.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*61 Die Engel spielen Kegel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">So sagt man in einigen Gegenden Deutschlands, wenn es donnert. Auf der deutschen Sprachinsel Luserna in Welschtirol sagt man in diesem Falle: Die Frau Klafter (die dort, wie hier der Storch, die kleinen Kinder bringt, welche sie in grossen Fässern hält und mit Lehm füttert) spült ihre Fässer aus. (<hi rendition="#i">Gartentaube, 1873, Nr. 52, 846<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*62 Er würde einen schönen Engel geben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In Niederösterreich scherzhaft von einem dummen Menschen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*63 Mer hend en Engel übercho.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Steiger, Sitten, II, 125.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Um zu sagen: es ist ein Kind gestorben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Engelchen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Es ist grade säu, as wenn emme de Engelkes op de Tunge muiget.</hi> (<hi rendition="#i">Sauerland.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Es muss ein fein Engelchen sein, der in Meister Hämmerleins Himmel gehört.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Köhler, 30, 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Du Engelchen aus der Holzkammer.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Halbspöttische Freundlichkeitsäusserung.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="1232"/>
*6 Ein Engelchen und ein Teufelchen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von einem Ehepaar. Auch beim Kartenspiel eine gute und eine schlechte Karte, z. B. im Skat.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Engelrein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Engelrein und glas schön sein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischer, Psalter, 2<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">England.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Er glaubte nach England zu schiffen, und kam nach Holland.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simplic., I, 614.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 England lebt von Steinkohlen, Thee und Plumpudding.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*7 In England fahren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Grimmelshausen, Vogelnest, I.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Engländer.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">6 Der Engländer erfindet, der Franzose vervollkommnet.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: L'Anglais invente, le Français perfectionne. (<hi rendition="#i">Ausland, 1871, Nr. 18.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Der Engländer isst das Meiste, aber der Deutsche trinkt das Meiste.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hesekiel, Speise und Trank.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">8 Der Engländer lässt seine Moral am Cap der guten Hoffnung; aber wenn er heimgekehrt ist, wird er wieder ein frommer Mann.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*9 Hier kann ein Engländer England vergessen.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Englisch.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Hier geht's langengelsch.</hi> (<hi rendition="#i">Stettin.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">D. i. grossartig, hoch her. &#x2013; Langenglisch und kurzenglisch kommt auch beim Auswürfeln der Zeche vor.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Ick waer mit em kortengelsch danzen.</hi> (<hi rendition="#i">Stettin.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Ihn durchprügeln, mit dem Begriff des kurzen Processmachens.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Ente.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">28 Die jungen Enten gehen ins Wasser, wenn auch eine Henne sie ausgebrütet hat.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Jungen der Enten sind Schwimmer, sagen die Aegypter. (<hi rendition="#i">Burckhardt, 478.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">29 Ick well wol 'n Ante opp 't Water setten vnd sehen of se schwemmt.</hi> (<hi rendition="#i">Sauerland.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">30 Je fetter die Ente ist, je besser schmeckt sie.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Je mehr die Lüge ausgeschmückt ist, desto anmassender erscheint sie.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">31 Kommt die wilde Ent', so hat der Winter ein End'.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schulfreund, 83, 16.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">32 Wo Enten schwimmen sollen, da muss es auch nass sein.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei Gastmählern will die Ente, wie in einem andern Sprichworte der Fisch, schwimmen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*33 Das heisst vor blaken Enten gepredigt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Nas, 12<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*34 Dass dich d' Ente vertrette (vertrapple).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, II, 504, 27.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Entenschnak.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Dat is en rechter Entenschnak.</hi> (<hi rendition="#i">Holst.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schütze, III, 322.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Nichtssagendes Geschwätz.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Entenschwanz.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Sie hat vom Entenschwanz gegessen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Egerbote, 1875, S. 64.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Sie ist ein Plappermaul, eine Schwätzerin.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Ententeich.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Das ist aus dem Ententeich geschöpft.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von erfundenen Gerüchten, Nachrichten u. s. w.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Enterbung.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Enterbung ohne Schild gestattet kein Recht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Graf, 205, 171.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Entreissen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Was dir entrissen werden kann, sieh als geborgtes Gut nur an.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Entschluss.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 De schnelle Entschlüss send de besten.</hi> (<hi rendition="#i">Ulm.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Entschuldigen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">7 Je mehr sich einer entschuldigt, je mehr verdächtig macht er sich.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 395.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Entweder.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Zwischen Entweder und Oder führt noch manches Strässlein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Scheffel, Ekkehard, I, 138.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Enzian.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Enzian<hi rendition="#sup">1</hi>, den der hund hat fallen lan.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Waldis, III, 94, 255.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Das Kraut Gentiana, sprichwörtliche Bezeichnung des Hundekoths. (<hi rendition="#i">Dähnert, 108.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Entzücken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Entzückt bis in den dritten (siebenten) Himmel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klix, 19.</hi></p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[616]/0628] Enderbachler. * Es sind Enderbachler. So nennt man scherzend die Bewohner der sogenannten Gerlos im Passeierthal in Tirol, weil sie durch Bergablagerungen vom rechten Ufer des Passes auf das linke vertrieben wurden und deshalb noch zu der Pfarre von St.-Martin gehören. (Westermann.) Endlich. 5 Endlich dûrt nig ewig. (Strelitz.) – Firmenich, III, 74, 144. 6 Endlich, endlich, mâs der drendelig. (Trier.) – Laven, 181, 48; Firmenich, III, 546, 28. *7 Endlich nach sieben und einer Noth. – Carlén, Stellvertreter, 351. Enge. *12 Es is so enge wî in 'm Mesekosten. (Schles.) So eng wie in einem Meisenkästchen. Engel. 48 Die Engel erscheinen erst den Hirten und dann den Weisen. – Harssdörffer, 2546. 49 Du darfst blos einen Engel mit rother Nase aufsuchen, sagte die Mutter zu ihrer kleinen Tochter, als diese fragte, wie sie den Vater im Himmel auffinden werde. 50 Ein Engel, der durch's Feuer geht, versengt sich den Fittig. „Lieben Mädchen, meidet schlechte Gesellschaft in Ost und West, bei Ball und Fest; der reinste Engel fiel in Gesellschaft der Teufel. Ein Engel, der durch's Feuer geht, versengt sich den Fittig.“ (Saphir im Horizont.) 51 Un dat wüllt ênmol Engels warden, sä de Pastor, as he 'n Hupen besapener Buern sêg. – Schröder, 836. 52 Von Engeln und Fischen ist nicht gut predigen. 53 Wenn die bösen Engel in einen Menschen fahren können, so können es auch die guten. – Opel, 295; Pistor., I, 119. 54 Wenn die Engel wandern, lacht der Himmel. Sagten hübsche Mädchen, die bei schlechtem Wetter ausgingen in Hoffnung auf gutes. 55 Wenn ein Engel beim Teufel sässe, so würde er von ihm lügen lernen. – Pers. Rosenthal, 297. 56 Wenn mer welt enen Engel sin, muss mer gedöldig we ä Kuin; un weil do dat nit best, alt marsch en de Girpuus-Kess. – Geschräpels, 5. 57 Wenn's ke Engel gibt, machen mer Deiwel draus. Sagt der Handwerker u. s. w., wenn ihm etwas nicht recht gerathen will. *58 D' Engele mach'ns Bett. (Elsass.) – Firmenich, III, 486. Wird gesagt, wenn's schneit. *59 Den Engeln die Augen ausstechen. Legt man, heisst es, einen Rechen so, dass die Zähne über sich stehen, so sticht man dadurch den Engeln die Zähne aus. Gleicher Uebelthat macht man sich schuldig, wenn man ein Messer so legt, dass die Schneide über sich steht. (Journal von und für Deutschland, 1786, XI, 432.) *60 Die Engel fahren über das Feld. So sagte man in der Schweiz früher, wenn der Wind bei schönem Wetter Wellen im Korne schlug. *61 Die Engel spielen Kegel. So sagt man in einigen Gegenden Deutschlands, wenn es donnert. Auf der deutschen Sprachinsel Luserna in Welschtirol sagt man in diesem Falle: Die Frau Klafter (die dort, wie hier der Storch, die kleinen Kinder bringt, welche sie in grossen Fässern hält und mit Lehm füttert) spült ihre Fässer aus. (Gartentaube, 1873, Nr. 52, 846a.) *62 Er würde einen schönen Engel geben. In Niederösterreich scherzhaft von einem dummen Menschen. *63 Mer hend en Engel übercho. – Steiger, Sitten, II, 125. Um zu sagen: es ist ein Kind gestorben. Engelchen. 3 Es ist grade säu, as wenn emme de Engelkes op de Tunge muiget. (Sauerland.) 4 Es muss ein fein Engelchen sein, der in Meister Hämmerleins Himmel gehört. – Köhler, 30, 5. *5 Du Engelchen aus der Holzkammer. (Schles.) Halbspöttische Freundlichkeitsäusserung. *6 Ein Engelchen und ein Teufelchen. Von einem Ehepaar. Auch beim Kartenspiel eine gute und eine schlechte Karte, z. B. im Skat. Engelrein. Engelrein und glas schön sein. – Fischer, Psalter, 2a. England. 5 Er glaubte nach England zu schiffen, und kam nach Holland. – Simplic., I, 614. 6 England lebt von Steinkohlen, Thee und Plumpudding. *7 In England fahren. – Grimmelshausen, Vogelnest, I. Engländer. 6 Der Engländer erfindet, der Franzose vervollkommnet. Frz.: L'Anglais invente, le Français perfectionne. (Ausland, 1871, Nr. 18.) 7 Der Engländer isst das Meiste, aber der Deutsche trinkt das Meiste. – Hesekiel, Speise und Trank. 8 Der Engländer lässt seine Moral am Cap der guten Hoffnung; aber wenn er heimgekehrt ist, wird er wieder ein frommer Mann. *9 Hier kann ein Engländer England vergessen. Englisch. *3 Hier geht's langengelsch. (Stettin.) D. i. grossartig, hoch her. – Langenglisch und kurzenglisch kommt auch beim Auswürfeln der Zeche vor. *4 Ick waer mit em kortengelsch danzen. (Stettin.) Ihn durchprügeln, mit dem Begriff des kurzen Processmachens. Ente. 28 Die jungen Enten gehen ins Wasser, wenn auch eine Henne sie ausgebrütet hat. Die Jungen der Enten sind Schwimmer, sagen die Aegypter. (Burckhardt, 478.) 29 Ick well wol 'n Ante opp 't Water setten vnd sehen of se schwemmt. (Sauerland.) 30 Je fetter die Ente ist, je besser schmeckt sie. Je mehr die Lüge ausgeschmückt ist, desto anmassender erscheint sie. 31 Kommt die wilde Ent', so hat der Winter ein End'. – Schulfreund, 83, 16. 32 Wo Enten schwimmen sollen, da muss es auch nass sein. (Westf.) Bei Gastmählern will die Ente, wie in einem andern Sprichworte der Fisch, schwimmen. *33 Das heisst vor blaken Enten gepredigt. – Nas, 12b. *34 Dass dich d' Ente vertrette (vertrapple). – Frommann, II, 504, 27. Entenschnak. * Dat is en rechter Entenschnak. (Holst.) – Schütze, III, 322. Nichtssagendes Geschwätz. Entenschwanz. * Sie hat vom Entenschwanz gegessen. – Egerbote, 1875, S. 64. Sie ist ein Plappermaul, eine Schwätzerin. Ententeich. * Das ist aus dem Ententeich geschöpft. Von erfundenen Gerüchten, Nachrichten u. s. w. Enterbung. Enterbung ohne Schild gestattet kein Recht. – Graf, 205, 171. Entreissen. Was dir entrissen werden kann, sieh als geborgtes Gut nur an. Entschluss. 4 De schnelle Entschlüss send de besten. (Ulm.) Entschuldigen. 7 Je mehr sich einer entschuldigt, je mehr verdächtig macht er sich. – Petri, II, 395. Entweder. 5 Zwischen Entweder und Oder führt noch manches Strässlein. – Scheffel, Ekkehard, I, 138. Enzian. * Enzian1, den der hund hat fallen lan. – Waldis, III, 94, 255. 1) Das Kraut Gentiana, sprichwörtliche Bezeichnung des Hundekoths. (Dähnert, 108.) Entzücken. * Entzückt bis in den dritten (siebenten) Himmel. – Klix, 19.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/628
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [616]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/628>, abgerufen am 19.03.2024.