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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] *35 Dar geit 'n hoge Weise (Melodie) up. (Oldenburg.) - Bueren, 202; Frommann, II, 526, 115; Eichwald, 206; Kern, 1539; Hauskalender, II; für Holstein: Schütze, IV, 361.

Ist schwer ausführbar.

*36 Das ist aus der Weise.

*37 Dat kummt'r so verflagner Wise herut. - Eichwald, 2063.

*38 De Wise began. - Eichwald, 2064.

*39 Ek wil bei der alen Weise bliwen, ause Alen sint ak keine Dummköppe'west. - Schambach, II, 708.

Damit sucht man das Festhalten an alter Sitte und alten Einrichtungen zu rechtfertigen.

Holl.: Onze voorouders zijn toch ook geene gekken gewest. (Harrebomee, I, 215.)

*40 Er bringt ihn aus der Weise.

Holl.: Hij helpt hem van de wijs. ( Harrebomee, II, 465a).

*41 Er fällt aus der Weise.

Holl.: Hij valt van de wijs. (Harrebomee, II, 465a.)

*42 Er gewinnt auf eine ehrliche Weise durch Stehlen sein Brot.

Holl.: Hij wint op eene eerlijke wijze met stelen den kost. (Harrebomee, II, 465b.)

*43 'S gohd nid eisder nach einer Weis. (Luzern.)


Weisel.

1 Ist der Weisel fort, so machen die Bienen kein Haus.

Lat.: Cetus apum nutat apiastrum quando refusat. (Reuterdahl, 126.)

Schwed.: Förste wisin aer borto tha fara biin wil. (Reuterdahl, 126.)

2 Wo der Weisel ist, da sind auch die Bienen.

3 Zwei Weisel vertragen sich nicht in Einem Korbe.

Auch russisch. (Altmann V, 120.)

*4 Den Weisel verlieren. (S. Tramortane.) - Eiselein, 601.


Weisen (zeigen).

1 Lass dich weisen, so darf man dir nichts verweisen.

2 Man lässt sich gern weisen von denen, die es wohl meinen.

3 Man soll sich lassen weisen, aber nicht verweisen. - Gruter, III, 67; Lehmann, 877, 31; Lehmann, II, 409, 36.

4 So ist es auf uns gewiesen und wir weisen es auch so fort. - Graf, 11, 118.

Wie das Gewohnheitsrecht von einem Geschlecht empfangen wird, so wird es dem folgenden überliefert.

Mhd.: Also ist es auff vns gewiesen, vnd wir weisen es auch also forth. (Grimm, Weisth., II, 130.)

5 Was wir redlich wiesen, können wir nach besserm Berath widerrufen. - Graf, 478, 646.

Der zweite Richter kann infolge eingelegter Berufung ein irriges Erkenntniss des ersten Richters durch ein richtiges ersetzen.

Altfries.: Haet so wij myt qwede rede wyset, dat moga wij myt bettera byrad weerropa. (Hettema, XVIII, 19, 140.)

6 Weise mir den Wirth, so weise ich dir den Gast. - Sailer, 122.

Denn Gleiches gesellt sich gern.

7 Weisen macht wahr, sagen die breslauer Kräuterweiber.

*8 Einem weisen, wo der Zimmermann kein Loch hat hinausgemacht. - Eiselein, 659.

*9 Er lässt sich weisen, aber nicht verweisen.

*10 Ich will dir weisen, wo die Katze im Heu liegt. - Körte, 3329c.

Wahrscheinlich eine Drohung auf Hineinwerfen in einen mit Schmuz gefüllten Graben.

*11 Ick sall öör well wise, wor Bartell de Mostert halt. - Bagel, 55.

*12 Ick war' di weisen, wo de Timmermann 't Gatt (Loch) laten hett. - Kern, 391; Schlingmann, 1362.

*13 Ick will di weisen, war Abram de Mustert malt. - Bueren, 729; Frommann, VI, 283, 719; Kern, 93; Hauskalender, III; für Kleve: Firmenich, I, 381, 5.

Ich will dich so züchtigen oder zurechtweisen, dass dir, wie beim Senfmahlen die Thränen in die Augen kommen sollen. (Stürenburg, Wb., 155.)

[Spaltenumbruch] *14 Ick will di weisen, war Abram de Ton (Zaun) uphangt. - Bueren, 729; Frommann, VI, 283, 419; Lübben, Programm, 41.

*15 Ja, aber weisen macht wahr. (Hirschberg.)

Ich will's glauben, aber erst dann, wenn ich mich durch meine Sinne davon überzeugt habe.

*16 Wenn öck wies' (zeige), denn wölle se ok. - Frischbier2, 4013.

Die Redensart wird gebraucht, um die Bitte abzulehnen, einen Gegenstand, mit dem man sich eben beschäftigt, zur Besichtigung zu geben, und wird gewöhnlich einem Mädchen in den Mund gelegt.

*17 Wer sich nicht will weisen lassen, geht zu Grunde.

Lat.: Ruina comitatur proterviam. (Seybold, 532.)

*18 Wis'n, wu de Timmermann 't Lock laot hät. (Altmark.) - Danneil, 275.


Weisen.

Was früh weiset, gar bald greiset.

Böhm.: Brzomoudry (tez mnoho moudry) nedobre mudruje. (Celakovsky, 208.)


Weiser.

1 Am Weiser kann man sehen, was an der Glocke ist.

Holl.: Men kan aan den wijzer wel zien, wat de klok heeft. (Harrebomee, II, 467a.)

*2 Hä is wie de Weiser an de Klock, hä geiht, we ein'n 'n stellt. - Schlingmann, 1438.


Weisheit.

1 All verloren weisheit in eyns armen manss heupt. - Weinsberg, 78.

2 Auss zu vil grosser weissheit würdt mann auch zu narren. - Franck, II, 187b; Gruter, I, 6; Eyering, I, 159.

3 Bei Weisheit muss eine Thorheit sein. - Simrock, 11499; Körte, 6678; Petri, II, 45; Venedey, 47.

4 Der hat zur Weisheit den ersten Schritt gethan, der verliess der Thorheit Bahn.

Lat.: Sapientia prima est, stultitia caruisse. (Horaz.) (Philippi, II, 166.)

5 Der Weisheit Lob und Ehr' erstirbet nimmermehr. - Simrock, 11511.

6 Der Weisheit Quelle ist ein voller Strom. - Spr. Sal. 18, 4; Fabricius, 42.

7 Die aus Weisheit sorgen, grauen im Haupthaar; die um Nahrung und zeitlich Gut sorgen, grauen im Bart; und die für andere Leute sorgen, grauen im Arsch. - Eiselein, 257.

8 Die beste Weissheit, die man findt, ist, das sich einer selber kennt. - Lehmann, 883, 31.

Holl.: De meeste wijsheid, die men vindt, is, dat een man zich selven kint. (Harrebomee, II, 466a.)

9 Die grosse Weissheit bricht Gläser vnd Krausen. - Henisch, 1627, 18.

10 Die grösste Weisheit ist, sich vor unweis halten. - Opel, 396.

11 Die höchst weissheit im regiment, ist, nicht leichtlich glauben.

"Heisst es." (Mathesy, Historia Jesu, LVa.)

12 Die höchste Weisheit ist, nicht allzeit weise zu sein.

13 Die Weisheit auf der Strasse hat eine feine Nase. (Leipzig.)

14 Die Weisheit aus dem Himmel verträgt nicht ird'schen Schimmel.

15 Die Weisheit eines Bauern, die Schönheit einer Hure und eines Sackträgers Macht werden nicht hoch geacht't.

Holl.: De wijsheid van een' boer, de schoonheid van een' hoer en zakkedragers kracht 't is al niet veel geacht. (Harrebomee, II, 466a.)

16 Die Weisheit ist aller Dinge Anfang.

Frz.: Sagesse est le commencement de tout. (Kritzinger, 630b.)

17 Die Weisheit lässt sich hören auf der Gasse und niemand achtet darauf. - Simrock, 11514; Sprichwort, I, 20, 24; Schulze, 43.

18 Die Weisheit muss sich in die Schule führen lassen von ihren eigenen Kindern. - Luther's Tischr., 438b.

[Spaltenumbruch] *35 Dar geit 'n hôge Wîse (Melodie) up. (Oldenburg.) – Bueren, 202; Frommann, II, 526, 115; Eichwald, 206; Kern, 1539; Hauskalender, II; für Holstein: Schütze, IV, 361.

Ist schwer ausführbar.

*36 Das ist aus der Weise.

*37 Dat kummt'r so verflagner Wise herut.Eichwald, 2063.

*38 De Wise began.Eichwald, 2064.

*39 Ek wil bî der âlen Wîse bliwen, ûse Âlen sint âk keine Dummköppe'west.Schambach, II, 708.

Damit sucht man das Festhalten an alter Sitte und alten Einrichtungen zu rechtfertigen.

Holl.: Onze voorouders zijn toch ook geene gekken gewest. (Harrebomée, I, 215.)

*40 Er bringt ihn aus der Weise.

Holl.: Hij helpt hem van de wijs. ( Harrebomée, II, 465a).

*41 Er fällt aus der Weise.

Holl.: Hij valt van de wijs. (Harrebomée, II, 465a.)

*42 Er gewinnt auf eine ehrliche Weise durch Stehlen sein Brot.

Holl.: Hij wint op eene eerlijke wijze met stelen den kost. (Harrebomée, II, 465b.)

*43 'S gohd nid eisder nach einer Wîs. (Luzern.)


Weisel.

1 Ist der Weisel fort, so machen die Bienen kein Haus.

Lat.: Cetus apum nutat apiastrum quando refusat. (Reuterdahl, 126.)

Schwed.: Förste wisin aer borto tha fara biin wil. (Reuterdahl, 126.)

2 Wo der Weisel ist, da sind auch die Bienen.

3 Zwei Weisel vertragen sich nicht in Einem Korbe.

Auch russisch. (Altmann V, 120.)

*4 Den Weisel verlieren. (S. Tramortane.) – Eiselein, 601.


Weisen (zeigen).

1 Lass dich weisen, so darf man dir nichts verweisen.

2 Man lässt sich gern weisen von denen, die es wohl meinen.

3 Man soll sich lassen weisen, aber nicht verweisen.Gruter, III, 67; Lehmann, 877, 31; Lehmann, II, 409, 36.

4 So ist es auf uns gewiesen und wir weisen es auch so fort.Graf, 11, 118.

Wie das Gewohnheitsrecht von einem Geschlecht empfangen wird, so wird es dem folgenden überliefert.

Mhd.: Also ist es auff vns gewiesen, vnd wir weisen es auch also forth. (Grimm, Weisth., II, 130.)

5 Was wir redlich wiesen, können wir nach besserm Berath widerrufen.Graf, 478, 646.

Der zweite Richter kann infolge eingelegter Berufung ein irriges Erkenntniss des ersten Richters durch ein richtiges ersetzen.

Altfries.: Haet so wij myt qwede rede wyset, dat moga wij myt bettera byrad weerropa. (Hettema, XVIII, 19, 140.)

6 Weise mir den Wirth, so weise ich dir den Gast.Sailer, 122.

Denn Gleiches gesellt sich gern.

7 Weisen macht wahr, sagen die breslauer Kräuterweiber.

*8 Einem weisen, wo der Zimmermann kein Loch hat hinausgemacht.Eiselein, 659.

*9 Er lässt sich weisen, aber nicht verweisen.

*10 Ich will dir weisen, wo die Katze im Heu liegt.Körte, 3329c.

Wahrscheinlich eine Drohung auf Hineinwerfen in einen mit Schmuz gefüllten Graben.

*11 Ick sall öör well wise, wor Bartell de Mostert halt.Bagel, 55.

*12 Ick war' di wîsen, wo de Timmermann 't Gatt (Loch) laten hett.Kern, 391; Schlingmann, 1362.

*13 Ick will di wîsen, wâr Abram de Mustert mâlt.Bueren, 729; Frommann, VI, 283, 719; Kern, 93; Hauskalender, III; für Kleve: Firmenich, I, 381, 5.

Ich will dich so züchtigen oder zurechtweisen, dass dir, wie beim Senfmahlen die Thränen in die Augen kommen sollen. (Stürenburg, Wb., 155.)

[Spaltenumbruch] *14 Ick will di wîsen, wâr Abram de Tôn (Zaun) uphangt.Bueren, 729; Frommann, VI, 283, 419; Lübben, Programm, 41.

*15 Ja, aber weisen macht wahr. (Hirschberg.)

Ich will's glauben, aber erst dann, wenn ich mich durch meine Sinne davon überzeugt habe.

*16 Wenn öck wies' (zeige), denn wölle se ok.Frischbier2, 4013.

Die Redensart wird gebraucht, um die Bitte abzulehnen, einen Gegenstand, mit dem man sich eben beschäftigt, zur Besichtigung zu geben, und wird gewöhnlich einem Mädchen in den Mund gelegt.

*17 Wer sich nicht will weisen lassen, geht zu Grunde.

Lat.: Ruina comitatur proterviam. (Seybold, 532.)

*18 Wis'n, wu de Timmermann 't Lock laot hät. (Altmark.) – Danneil, 275.


Weisen.

Was früh weiset, gar bald greiset.

Böhm.: Brzomoudrý (též mnoho moudrý) nedobře mudruje. (Čelakovsky, 208.)


Weiser.

1 Am Weiser kann man sehen, was an der Glocke ist.

Holl.: Men kan aan den wijzer wel zien, wat de klok heeft. (Harrebomée, II, 467a.)

*2 Hä is wie de Wîser an de Klock, hä geiht, we ein'n 'n stellt.Schlingmann, 1438.


Weisheit.

1 All verloren weisheit in eyns armen manss heupt.Weinsberg, 78.

2 Auss zu vil grosser weissheit würdt mann auch zu narren.Franck, II, 187b; Gruter, I, 6; Eyering, I, 159.

3 Bei Weisheit muss eine Thorheit sein.Simrock, 11499; Körte, 6678; Petri, II, 45; Venedey, 47.

4 Der hat zur Weisheit den ersten Schritt gethan, der verliess der Thorheit Bahn.

Lat.: Sapientia prima est, stultitia caruisse. (Horaz.) (Philippi, II, 166.)

5 Der Weisheit Lob und Ehr' erstirbet nimmermehr.Simrock, 11511.

6 Der Weisheit Quelle ist ein voller Strom.Spr. Sal. 18, 4; Fabricius, 42.

7 Die aus Weisheit sorgen, grauen im Haupthaar; die um Nahrung und zeitlich Gut sorgen, grauen im Bart; und die für andere Leute sorgen, grauen im Arsch.Eiselein, 257.

8 Die beste Weissheit, die man findt, ist, das sich einer selber kennt.Lehmann, 883, 31.

Holl.: De meeste wijsheid, die men vindt, is, dat een man zich selven kint. (Harrebomée, II, 466a.)

9 Die grosse Weissheit bricht Gläser vnd Krausen.Henisch, 1627, 18.

10 Die grösste Weisheit ist, sich vor unweis halten.Opel, 396.

11 Die höchst weissheit im regiment, ist, nicht leichtlich glauben.

„Heisst es.“ (Mathesy, Historia Jesu, LVa.)

12 Die höchste Weisheit ist, nicht allzeit weise zu sein.

13 Die Weisheit auf der Strasse hat eine feine Nase. (Leipzig.)

14 Die Weisheit aus dem Himmel verträgt nicht ird'schen Schimmel.

15 Die Weisheit eines Bauern, die Schönheit einer Hure und eines Sackträgers Macht werden nicht hoch geacht't.

Holl.: De wijsheid van een' boer, de schoonheid van een' hoer en zakkedragers kracht 't is al niet veel geacht. (Harrebomée, II, 466a.)

16 Die Weisheit ist aller Dinge Anfang.

Frz.: Sagesse est le commencement de tout. (Kritzinger, 630b.)

17 Die Weisheit lässt sich hören auf der Gasse und niemand achtet darauf.Simrock, 11514; Sprichwort, I, 20, 24; Schulze, 43.

18 Die Weisheit muss sich in die Schule führen lassen von ihren eigenen Kindern.Luther's Tischr., 438b.

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[[70]/0082] *35 Dar geit 'n hôge Wîse (Melodie) up. (Oldenburg.) – Bueren, 202; Frommann, II, 526, 115; Eichwald, 206; Kern, 1539; Hauskalender, II; für Holstein: Schütze, IV, 361. Ist schwer ausführbar. *36 Das ist aus der Weise. *37 Dat kummt'r so verflagner Wise herut. – Eichwald, 2063. *38 De Wise began. – Eichwald, 2064. *39 Ek wil bî der âlen Wîse bliwen, ûse Âlen sint âk keine Dummköppe'west. – Schambach, II, 708. Damit sucht man das Festhalten an alter Sitte und alten Einrichtungen zu rechtfertigen. Holl.: Onze voorouders zijn toch ook geene gekken gewest. (Harrebomée, I, 215.) *40 Er bringt ihn aus der Weise. Holl.: Hij helpt hem van de wijs. ( Harrebomée, II, 465a). *41 Er fällt aus der Weise. Holl.: Hij valt van de wijs. (Harrebomée, II, 465a.) *42 Er gewinnt auf eine ehrliche Weise durch Stehlen sein Brot. Holl.: Hij wint op eene eerlijke wijze met stelen den kost. (Harrebomée, II, 465b.) *43 'S gohd nid eisder nach einer Wîs. (Luzern.) Weisel. 1 Ist der Weisel fort, so machen die Bienen kein Haus. Lat.: Cetus apum nutat apiastrum quando refusat. (Reuterdahl, 126.) Schwed.: Förste wisin aer borto tha fara biin wil. (Reuterdahl, 126.) 2 Wo der Weisel ist, da sind auch die Bienen. 3 Zwei Weisel vertragen sich nicht in Einem Korbe. Auch russisch. (Altmann V, 120.) *4 Den Weisel verlieren. (S. Tramortane.) – Eiselein, 601. Weisen (zeigen). 1 Lass dich weisen, so darf man dir nichts verweisen. 2 Man lässt sich gern weisen von denen, die es wohl meinen. 3 Man soll sich lassen weisen, aber nicht verweisen. – Gruter, III, 67; Lehmann, 877, 31; Lehmann, II, 409, 36. 4 So ist es auf uns gewiesen und wir weisen es auch so fort. – Graf, 11, 118. Wie das Gewohnheitsrecht von einem Geschlecht empfangen wird, so wird es dem folgenden überliefert. Mhd.: Also ist es auff vns gewiesen, vnd wir weisen es auch also forth. (Grimm, Weisth., II, 130.) 5 Was wir redlich wiesen, können wir nach besserm Berath widerrufen. – Graf, 478, 646. Der zweite Richter kann infolge eingelegter Berufung ein irriges Erkenntniss des ersten Richters durch ein richtiges ersetzen. Altfries.: Haet so wij myt qwede rede wyset, dat moga wij myt bettera byrad weerropa. (Hettema, XVIII, 19, 140.) 6 Weise mir den Wirth, so weise ich dir den Gast. – Sailer, 122. Denn Gleiches gesellt sich gern. 7 Weisen macht wahr, sagen die breslauer Kräuterweiber. *8 Einem weisen, wo der Zimmermann kein Loch hat hinausgemacht. – Eiselein, 659. *9 Er lässt sich weisen, aber nicht verweisen. *10 Ich will dir weisen, wo die Katze im Heu liegt. – Körte, 3329c. Wahrscheinlich eine Drohung auf Hineinwerfen in einen mit Schmuz gefüllten Graben. *11 Ick sall öör well wise, wor Bartell de Mostert halt. – Bagel, 55. *12 Ick war' di wîsen, wo de Timmermann 't Gatt (Loch) laten hett. – Kern, 391; Schlingmann, 1362. *13 Ick will di wîsen, wâr Abram de Mustert mâlt. – Bueren, 729; Frommann, VI, 283, 719; Kern, 93; Hauskalender, III; für Kleve: Firmenich, I, 381, 5. Ich will dich so züchtigen oder zurechtweisen, dass dir, wie beim Senfmahlen die Thränen in die Augen kommen sollen. (Stürenburg, Wb., 155.) *14 Ick will di wîsen, wâr Abram de Tôn (Zaun) uphangt. – Bueren, 729; Frommann, VI, 283, 419; Lübben, Programm, 41. *15 Ja, aber weisen macht wahr. (Hirschberg.) Ich will's glauben, aber erst dann, wenn ich mich durch meine Sinne davon überzeugt habe. *16 Wenn öck wies' (zeige), denn wölle se ok. – Frischbier2, 4013. Die Redensart wird gebraucht, um die Bitte abzulehnen, einen Gegenstand, mit dem man sich eben beschäftigt, zur Besichtigung zu geben, und wird gewöhnlich einem Mädchen in den Mund gelegt. *17 Wer sich nicht will weisen lassen, geht zu Grunde. Lat.: Ruina comitatur proterviam. (Seybold, 532.) *18 Wis'n, wu de Timmermann 't Lock laot hät. (Altmark.) – Danneil, 275. Weisen. Was früh weiset, gar bald greiset. Böhm.: Brzomoudrý (též mnoho moudrý) nedobře mudruje. (Čelakovsky, 208.) Weiser. 1 Am Weiser kann man sehen, was an der Glocke ist. Holl.: Men kan aan den wijzer wel zien, wat de klok heeft. (Harrebomée, II, 467a.) *2 Hä is wie de Wîser an de Klock, hä geiht, we ein'n 'n stellt. – Schlingmann, 1438. Weisheit. 1 All verloren weisheit in eyns armen manss heupt. – Weinsberg, 78. 2 Auss zu vil grosser weissheit würdt mann auch zu narren. – Franck, II, 187b; Gruter, I, 6; Eyering, I, 159. 3 Bei Weisheit muss eine Thorheit sein. – Simrock, 11499; Körte, 6678; Petri, II, 45; Venedey, 47. 4 Der hat zur Weisheit den ersten Schritt gethan, der verliess der Thorheit Bahn. Lat.: Sapientia prima est, stultitia caruisse. (Horaz.) (Philippi, II, 166.) 5 Der Weisheit Lob und Ehr' erstirbet nimmermehr. – Simrock, 11511. 6 Der Weisheit Quelle ist ein voller Strom. – Spr. Sal. 18, 4; Fabricius, 42. 7 Die aus Weisheit sorgen, grauen im Haupthaar; die um Nahrung und zeitlich Gut sorgen, grauen im Bart; und die für andere Leute sorgen, grauen im Arsch. – Eiselein, 257. 8 Die beste Weissheit, die man findt, ist, das sich einer selber kennt. – Lehmann, 883, 31. Holl.: De meeste wijsheid, die men vindt, is, dat een man zich selven kint. (Harrebomée, II, 466a.) 9 Die grosse Weissheit bricht Gläser vnd Krausen. – Henisch, 1627, 18. 10 Die grösste Weisheit ist, sich vor unweis halten. – Opel, 396. 11 Die höchst weissheit im regiment, ist, nicht leichtlich glauben. „Heisst es.“ (Mathesy, Historia Jesu, LVa.) 12 Die höchste Weisheit ist, nicht allzeit weise zu sein. 13 Die Weisheit auf der Strasse hat eine feine Nase. (Leipzig.) 14 Die Weisheit aus dem Himmel verträgt nicht ird'schen Schimmel. 15 Die Weisheit eines Bauern, die Schönheit einer Hure und eines Sackträgers Macht werden nicht hoch geacht't. Holl.: De wijsheid van een' boer, de schoonheid van een' hoer en zakkedragers kracht 't is al niet veel geacht. (Harrebomée, II, 466a.) 16 Die Weisheit ist aller Dinge Anfang. Frz.: Sagesse est le commencement de tout. (Kritzinger, 630b.) 17 Die Weisheit lässt sich hören auf der Gasse und niemand achtet darauf. – Simrock, 11514; Sprichwort, I, 20, 24; Schulze, 43. 18 Die Weisheit muss sich in die Schule führen lassen von ihren eigenen Kindern. – Luther's Tischr., 438b.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [70]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/82>, abgerufen am 19.03.2024.