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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 20 Mei Wezen stiht gutt, soite der Teifel, an koam aus ar Synode. (Schles.)

21 Wei den Weiten besuit im Mäte (März), dei kick better der Kau unnern Stä(r)te. (Sauerland.)

22 Weizen gibt Kuchen, aber Brot stillt den Hunger.

Lat.: Tortam dat granum penam famis empcio panum. (Reuterdahl, 1011.)

Schwed.: Korn giwer kako ok hunger köpir leeff. (Reuterdahl, 1011.)

23 Weizen muss man in die frische Furche säen. (Köln.) - Boebel, 136.

24 Weizen und Weinreben haben kleine Blumen, aber Frucht. - Eiselein, 543.

"Siehe die Aeher an, welche raget ufrecht, die ist ler, und welcher Ast über sich süht, der hat nicht viel Aepfel, aber die Aeher, so das Haupt gegen das Erdrich neiget und der Ast, so niederbeugt, die sind voller Waissen und Aepfel." (Eiselein, 532.)

25 Wenn der Weizen verkaufft ist, so sol man die Hand vom Wagen lassen. - Petri, II, 640.

26 Wenn der Wezen auswächst, hoat as sihr eilig und kimmt 'rausgefoahr'n, wie Gott's Wort aus a Studenta. (Kunnersdorf bei Hirschberg.)

27 Wenn du Weizen bist, so mische dich nicht unter die Trespe. (Wend. Lausitz.)

28 Wer aus Weizen sogar Pumpernickel bäckt, wird aus Hafer keinen Kuchen1 backen.

1) Die Russen: Kolacen. (Altmann V, 103.)

29 Wer den Weizen stiehlt und Opferkuchen bäckt, preist Gott nicht.

30 Wer guten Weizen ernten will, muss keine Trespe säen.

Frz.: Bon fruit vient de bonne semence. (Leroux, I, 49.)

31 Wer Weizen säet am Simonstage, dem trägt er goldne Aehren ohne Frage.

Böhm.: Kdo seje psenici na den Simona Zelota, tomu se urodi jako zlato. (Celakovsky, 449.)

32 Wer Weizen säet, dem wächst Weizen. - Parömiakon, 3181.

33 Wo der Weizen nicht will gerathen, gedeihen wol noch Hafersaaten.

In Habesch sagt man: Fehlt dir der Mais, lass dir den Teff genügen. (Altmann II.)

34 Wo man Weizen gesäet, wächst oft Rade und Trespe.

Lat.: Post frumenta sata fit sepe nigella renata. (Reuterdahl, 740.)

Schwed.: Klint waexir opta aepte hweto saedh. (Reuterdahl, 740.)

*35 Dadurch kommt sein Weizen nicht in Schuss.

Oder: zum Schossen. Wenn sich jemand in der Erwartung und Berechnung günstiger Folgen und Vortheile täuscht.

*36 Den sei Wäss blüaht. (Franken.) - Frommann, VI, 326, 401.

Die Umstände sind für ihn günstig.

Holl.: Zijn koren bloeit er. (Harrebomee, I, 440a.)

*37 Den Weizen mit dem Unkraute ausjäten.

Das Gute mit dem Bösen vernichten.

*38 Der hat alten Weizen zu verkaufen, er hat die Mütze schief aufgesetzt.

*39 Der Weizen streut noch nicht.

Die Sache hat keine Eile.

*40 Du wirst deinen Weizen schon verkaufen. (Meiningen.)

Du wirst schon einmal an den Rechten kommen.

*41 Hier wird sein Weizen nicht grünen (blühen, gedeihen, reifen).

Holl.: Zijn koren groeit hier nicht. (Harrebomee, I, 440a.)

*42 Mein Weizen ist zeitig.

*43 Sein Weizen blüht. - Klix, 122.

Die Umstände sind für seinen Erwerb sehr günstig.

Lat.: Adhuc tua messis in herba est. (Philipps, I, 8.)

*44 Sein Weizen ist noch nicht reif.

Holl.: Zijn koren is nogniet riep. (Harrebomee, I, 440a.)

*45 Seinen weitz darunder schüren. - Aventin, CCCXLIIIb.

Im Trüben fischen. " ... etlichen seyn solch Zwitrachten nit vnnütz, die scharren jren Waitz darunder." (Aventin, CCCCLXa.)

*46 Seinen Weizen schneiden.

Seinen Vortheil von etwas haben. "De Sidenkramer (Seidenhändler) schnit seinen Weiten." (Lauremberg, II, 638.)

[Spaltenumbruch] *47 Seinen Weizen wohl scheren.

"Der schur dann sein Weitzen gar wol." (Aventin, CXIa.)

*48 Und wenn der Weizen am Band (Seil, Strohseil) liegt.

In der Gegend von Eger, um zu sagen, dass irgendetwas dessenungeachtet geschehen oder unternommen werden solle. In dem Sinne: Und wenn's Keulen schneit, geh' ich, oder: soll's geschehen.


Weizenbrot.

* Der hat nie (wenig) Weizenbrot gegessen. - Tendlau, 244.

Von einem beschränkten Menschen, weil der Genuss des Weizenbrotes als stärkend für die Verstandeskräfte gilt.


Weizenfeld.

Was hilft dir das schönste Weizenfeld, wenn der Gläubiger den Kuchen davon schon zwischen den Zähnen hält. (Frankenwald.) - Wunderlich, 12.


Weizenkörnlein.

Wo 's Woazkean'l leit (liegt), springt di Gambs (Gemse)umme, wo de Brodloab loahnt (lehnt), hockt di Gambs. - Frommann, VI, 37, 80.

Sprichwort der tiroler Jäger.


Weizenmehl.

1 Weizenmehl und Klei sind nachts wie einerlei.

Frz.: Par nuyt semble tout ble farine. (Leroux, I, 39.)

2 Wer kein Weizenmehl hat, muss Gersten-(oder Roggen-)mehl verbacken.

In Aegypten sagt man: Wenn es dir an Reissmehl zu Pasteten fehlt, begnüge dich mit Durramehl zu Brot.

Holl.: Bij gebrek van tarwe maakt een leeuwerik zijn nest in de haver. (Harrebomee, II, 325b.)

*3 Weizen- und Hafermehl in Einen Beutel schütten. - Altmann VI, 518.


Weizenstroh.

Steiger di Wittstroh, wenn dar gen Bohnenstroh is. - Bueren, 1031; Hauskalender, III.


Welche.

Sau wecke (so welche, solche), segt Swetge, da slaug hei seine Frau. (Hildesheim.) - Hoefer, 1016.


Welcher.

Wecker? Peter Lecker. (Strelitz.) - Firmenich, III, 74, 132.


Welf.

1 Wann kein Welf mehr ist, so ziehen sie wider Nachbar Ghibellin. - Eiselein, 639.

*2 Hie Welf, hie Waiblingen.

Dieser auch jetzt noch oft gehörte Parteiruf soll zuerst im Jahre 1140 in der Schlacht bei Weinsberg zwischen den Heeren König Konrad's III. des Hohenstaufen, und Welf's, des Oheims Heinrich's des Löwen, vernommen worden sein. Waiblingen war der Name einer hohenstaufischen Burg, 11/2 Meile von Stuttgart. (Büchmann, 10. Aufl., S. 304.)


Welle.

1 Die ersten Wellen sind wol die heftigsten, aber nicht die reinsten. - Rhein. Blätter, 1871, S. 21.

2 Die Welle im Golf steht nicht höher, als die im Meer.

3 Die Wellen erzählen meilenweit, wenn (dass) der Bach einen Fuss gefallen ist.

Aehnlich die Russen. (Altmann V, 92.)

4 Die Wellen gehören auch mit zum Meer. - Altmann V, 83.

5 Die Wellen im Golf gehen höher, als die im Meer. - Altmann V, 83.

6 Eine Welle treibt die andere. (Wend. Lausitz.)

7 Gegen die Wellen kämpft man nicht mit Schneiderellen.

Frz.: Escrimer contre les ondes avec une epee de bois. (Leroux, I, 42.)

8 Je grösser die Welle, je höher die Arche. - Parömiakon, 1049.

9 Kalte Wellen, kalte Ströme.

10 Soll dich die Welle nicht verschlingen, so musst du nicht ins Wasser springen.

11 Wen die Welle verschlingen soll, den frisst kein Wolf.

[Spaltenumbruch] 20 Mei Wêzen stiht gutt, soite der Teifel, an koam aus ar Synode. (Schles.)

21 Wei den Wéiten besuit im Mäte (März), déi kick better der Kau unnern Stä(r)te. (Sauerland.)

22 Weizen gibt Kuchen, aber Brot stillt den Hunger.

Lat.: Tortam dat granum penam famis empcio panum. (Reuterdahl, 1011.)

Schwed.: Korn giwer kako ok hunger köpir leeff. (Reuterdahl, 1011.)

23 Weizen muss man in die frische Furche säen. (Köln.) – Boebel, 136.

24 Weizen und Weinreben haben kleine Blumen, aber Frucht.Eiselein, 543.

„Siehe die Aeher an, welche raget ufrecht, die ist ler, und welcher Ast über sich süht, der hat nicht viel Aepfel, aber die Aeher, so das Haupt gegen das Erdrich neiget und der Ast, so niederbeugt, die sind voller Waissen und Aepfel.“ (Eiselein, 532.)

25 Wenn der Weizen verkaufft ist, so sol man die Hand vom Wagen lassen.Petri, II, 640.

26 Wenn der Wêzen auswächst, hoat as sihr eilig und kimmt 'rausgefoahr'n, wie Gott's Wôrt aus a Studenta. (Kunnersdorf bei Hirschberg.)

27 Wenn du Weizen bist, so mische dich nicht unter die Trespe. (Wend. Lausitz.)

28 Wer aus Weizen sogar Pumpernickel bäckt, wird aus Hafer keinen Kuchen1 backen.

1) Die Russen: Kołačen. (Altmann V, 103.)

29 Wer den Weizen stiehlt und Opferkuchen bäckt, preist Gott nicht.

30 Wer guten Weizen ernten will, muss keine Trespe säen.

Frz.: Bon fruit vient de bonne semence. (Leroux, I, 49.)

31 Wer Weizen säet am Simonstage, dem trägt er goldne Aehren ohne Frage.

Böhm.: Kdo seje pšenici na den Šimona Zelota, tomu se urodí jako zlato. (Čelakovsky, 449.)

32 Wer Weizen säet, dem wächst Weizen.Parömiakon, 3181.

33 Wo der Weizen nicht will gerathen, gedeihen wol noch Hafersaaten.

In Habesch sagt man: Fehlt dir der Mais, lass dir den Teff genügen. (Altmann II.)

34 Wo man Weizen gesäet, wächst oft Rade und Trespe.

Lat.: Post frumenta sata fit sepe nigella renata. (Reuterdahl, 740.)

Schwed.: Klint waexir opta aepte hweto saedh. (Reuterdahl, 740.)

*35 Dadurch kommt sein Weizen nicht in Schuss.

Oder: zum Schossen. Wenn sich jemand in der Erwartung und Berechnung günstiger Folgen und Vortheile täuscht.

*36 Den sei Wäss blüaht. (Franken.) – Frommann, VI, 326, 401.

Die Umstände sind für ihn günstig.

Holl.: Zijn koren bloeit er. (Harrebomée, I, 440a.)

*37 Den Weizen mit dem Unkraute ausjäten.

Das Gute mit dem Bösen vernichten.

*38 Der hat alten Weizen zu verkaufen, er hat die Mütze schief aufgesetzt.

*39 Der Weizen streut noch nicht.

Die Sache hat keine Eile.

*40 Du wirst deinen Weizen schon verkaufen. (Meiningen.)

Du wirst schon einmal an den Rechten kommen.

*41 Hier wird sein Weizen nicht grünen (blühen, gedeihen, reifen).

Holl.: Zijn koren groeit hier nicht. (Harrebomée, I, 440a.)

*42 Mein Weizen ist zeitig.

*43 Sein Weizen blüht.Klix, 122.

Die Umstände sind für seinen Erwerb sehr günstig.

Lat.: Adhuc tua messis in herba est. (Philipps, I, 8.)

*44 Sein Weizen ist noch nicht reif.

Holl.: Zijn koren is nogniet riep. (Harrebomée, I, 440a.)

*45 Seinen weitz darunder schüren.Aventin, CCCXLIIIb.

Im Trüben fischen. „ ... etlichen seyn solch Zwitrachten nit vnnütz, die scharren jren Waitz darunder.“ (Aventin, CCCCLXa.)

*46 Seinen Weizen schneiden.

Seinen Vortheil von etwas haben. „De Sidenkramer (Seidenhändler) schnit seinen Weiten.“ (Lauremberg, II, 638.)

[Spaltenumbruch] *47 Seinen Weizen wohl scheren.

„Der schur dann sein Weitzen gar wol.“ (Aventin, CXIa.)

*48 Und wenn der Weizen am Band (Seil, Strohseil) liegt.

In der Gegend von Eger, um zu sagen, dass irgendetwas dessenungeachtet geschehen oder unternommen werden solle. In dem Sinne: Und wenn's Keulen schneit, geh' ich, oder: soll's geschehen.


Weizenbrot.

* Der hat nie (wenig) Weizenbrot gegessen.Tendlau, 244.

Von einem beschränkten Menschen, weil der Genuss des Weizenbrotes als stärkend für die Verstandeskräfte gilt.


Weizenfeld.

Was hilft dir das schönste Weizenfeld, wenn der Gläubiger den Kuchen davon schon zwischen den Zähnen hält. (Frankenwald.) – Wunderlich, 12.


Weizenkörnlein.

Wo 's Woazkean'l leit (liegt), springt di Gambs (Gemse)umme, wo de Brodloab loahnt (lehnt), hockt di Gambs.Frommann, VI, 37, 80.

Sprichwort der tiroler Jäger.


Weizenmehl.

1 Weizenmehl und Klei sind nachts wie einerlei.

Frz.: Par nuyt semble tout blé farine. (Leroux, I, 39.)

2 Wer kein Weizenmehl hat, muss Gersten-(oder Roggen-)mehl verbacken.

In Aegypten sagt man: Wenn es dir an Reissmehl zu Pasteten fehlt, begnüge dich mit Durramehl zu Brot.

Holl.: Bij gebrek van tarwe maakt een leeuwerik zijn nest in de haver. (Harrebomée, II, 325b.)

*3 Weizen- und Hafermehl in Einen Beutel schütten.Altmann VI, 518.


Weizenstroh.

Steiger di Wittstroh, wenn dar gên Bohnenstroh is.Bueren, 1031; Hauskalender, III.


Welche.

Sau wecke (so welche, solche), segt Swetge, da slaug hei sîne Frû. (Hildesheim.) – Hoefer, 1016.


Welcher.

Wecker? Peter Lecker. (Strelitz.) – Firmenich, III, 74, 132.


Welf.

1 Wann kein Welf mehr ist, so ziehen sie wider Nachbar Ghibellin.Eiselein, 639.

*2 Hie Welf, hie Waiblingen.

Dieser auch jetzt noch oft gehörte Parteiruf soll zuerst im Jahre 1140 in der Schlacht bei Weinsberg zwischen den Heeren König Konrad's III. des Hohenstaufen, und Welf's, des Oheims Heinrich's des Löwen, vernommen worden sein. Waiblingen war der Name einer hohenstaufischen Burg, 11/2 Meile von Stuttgart. (Büchmann, 10. Aufl., S. 304.)


Welle.

1 Die ersten Wellen sind wol die heftigsten, aber nicht die reinsten.Rhein. Blätter, 1871, S. 21.

2 Die Welle im Golf steht nicht höher, als die im Meer.

3 Die Wellen erzählen meilenweit, wenn (dass) der Bach einen Fuss gefallen ist.

Aehnlich die Russen. (Altmann V, 92.)

4 Die Wellen gehören auch mit zum Meer.Altmann V, 83.

5 Die Wellen im Golf gehen höher, als die im Meer.Altmann V, 83.

6 Eine Welle treibt die andere. (Wend. Lausitz.)

7 Gegen die Wellen kämpft man nicht mit Schneiderellen.

Frz.: Escrimer contre les ondes avec une épée de bois. (Leroux, I, 42.)

8 Je grösser die Welle, je höher die Arche.Parömiakon, 1049.

9 Kalte Wellen, kalte Ströme.

10 Soll dich die Welle nicht verschlingen, so musst du nicht ins Wasser springen.

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[[78]/0090] 20 Mei Wêzen stiht gutt, soite der Teifel, an koam aus ar Synode. (Schles.) 21 Wei den Wéiten besuit im Mäte (März), déi kick better der Kau unnern Stä(r)te. (Sauerland.) 22 Weizen gibt Kuchen, aber Brot stillt den Hunger. Lat.: Tortam dat granum penam famis empcio panum. (Reuterdahl, 1011.) Schwed.: Korn giwer kako ok hunger köpir leeff. (Reuterdahl, 1011.) 23 Weizen muss man in die frische Furche säen. (Köln.) – Boebel, 136. 24 Weizen und Weinreben haben kleine Blumen, aber Frucht. – Eiselein, 543. „Siehe die Aeher an, welche raget ufrecht, die ist ler, und welcher Ast über sich süht, der hat nicht viel Aepfel, aber die Aeher, so das Haupt gegen das Erdrich neiget und der Ast, so niederbeugt, die sind voller Waissen und Aepfel.“ (Eiselein, 532.) 25 Wenn der Weizen verkaufft ist, so sol man die Hand vom Wagen lassen. – Petri, II, 640. 26 Wenn der Wêzen auswächst, hoat as sihr eilig und kimmt 'rausgefoahr'n, wie Gott's Wôrt aus a Studenta. (Kunnersdorf bei Hirschberg.) 27 Wenn du Weizen bist, so mische dich nicht unter die Trespe. (Wend. Lausitz.) 28 Wer aus Weizen sogar Pumpernickel bäckt, wird aus Hafer keinen Kuchen1 backen. 1) Die Russen: Kołačen. (Altmann V, 103.) 29 Wer den Weizen stiehlt und Opferkuchen bäckt, preist Gott nicht. 30 Wer guten Weizen ernten will, muss keine Trespe säen. Frz.: Bon fruit vient de bonne semence. (Leroux, I, 49.) 31 Wer Weizen säet am Simonstage, dem trägt er goldne Aehren ohne Frage. Böhm.: Kdo seje pšenici na den Šimona Zelota, tomu se urodí jako zlato. (Čelakovsky, 449.) 32 Wer Weizen säet, dem wächst Weizen. – Parömiakon, 3181. 33 Wo der Weizen nicht will gerathen, gedeihen wol noch Hafersaaten. In Habesch sagt man: Fehlt dir der Mais, lass dir den Teff genügen. (Altmann II.) 34 Wo man Weizen gesäet, wächst oft Rade und Trespe. Lat.: Post frumenta sata fit sepe nigella renata. (Reuterdahl, 740.) Schwed.: Klint waexir opta aepte hweto saedh. (Reuterdahl, 740.) *35 Dadurch kommt sein Weizen nicht in Schuss. Oder: zum Schossen. Wenn sich jemand in der Erwartung und Berechnung günstiger Folgen und Vortheile täuscht. *36 Den sei Wäss blüaht. (Franken.) – Frommann, VI, 326, 401. Die Umstände sind für ihn günstig. Holl.: Zijn koren bloeit er. (Harrebomée, I, 440a.) *37 Den Weizen mit dem Unkraute ausjäten. Das Gute mit dem Bösen vernichten. *38 Der hat alten Weizen zu verkaufen, er hat die Mütze schief aufgesetzt. *39 Der Weizen streut noch nicht. Die Sache hat keine Eile. *40 Du wirst deinen Weizen schon verkaufen. (Meiningen.) Du wirst schon einmal an den Rechten kommen. *41 Hier wird sein Weizen nicht grünen (blühen, gedeihen, reifen). Holl.: Zijn koren groeit hier nicht. (Harrebomée, I, 440a.) *42 Mein Weizen ist zeitig. *43 Sein Weizen blüht. – Klix, 122. Die Umstände sind für seinen Erwerb sehr günstig. Lat.: Adhuc tua messis in herba est. (Philipps, I, 8.) *44 Sein Weizen ist noch nicht reif. Holl.: Zijn koren is nogniet riep. (Harrebomée, I, 440a.) *45 Seinen weitz darunder schüren. – Aventin, CCCXLIIIb. Im Trüben fischen. „ ... etlichen seyn solch Zwitrachten nit vnnütz, die scharren jren Waitz darunder.“ (Aventin, CCCCLXa.) *46 Seinen Weizen schneiden. Seinen Vortheil von etwas haben. „De Sidenkramer (Seidenhändler) schnit seinen Weiten.“ (Lauremberg, II, 638.) *47 Seinen Weizen wohl scheren. „Der schur dann sein Weitzen gar wol.“ (Aventin, CXIa.) *48 Und wenn der Weizen am Band (Seil, Strohseil) liegt. In der Gegend von Eger, um zu sagen, dass irgendetwas dessenungeachtet geschehen oder unternommen werden solle. In dem Sinne: Und wenn's Keulen schneit, geh' ich, oder: soll's geschehen. Weizenbrot. * Der hat nie (wenig) Weizenbrot gegessen. – Tendlau, 244. Von einem beschränkten Menschen, weil der Genuss des Weizenbrotes als stärkend für die Verstandeskräfte gilt. Weizenfeld. Was hilft dir das schönste Weizenfeld, wenn der Gläubiger den Kuchen davon schon zwischen den Zähnen hält. (Frankenwald.) – Wunderlich, 12. Weizenkörnlein. Wo 's Woazkean'l leit (liegt), springt di Gambs (Gemse)umme, wo de Brodloab loahnt (lehnt), hockt di Gambs. – Frommann, VI, 37, 80. Sprichwort der tiroler Jäger. Weizenmehl. 1 Weizenmehl und Klei sind nachts wie einerlei. Frz.: Par nuyt semble tout blé farine. (Leroux, I, 39.) 2 Wer kein Weizenmehl hat, muss Gersten-(oder Roggen-)mehl verbacken. In Aegypten sagt man: Wenn es dir an Reissmehl zu Pasteten fehlt, begnüge dich mit Durramehl zu Brot. Holl.: Bij gebrek van tarwe maakt een leeuwerik zijn nest in de haver. (Harrebomée, II, 325b.) *3 Weizen- und Hafermehl in Einen Beutel schütten. – Altmann VI, 518. Weizenstroh. Steiger di Wittstroh, wenn dar gên Bohnenstroh is. – Bueren, 1031; Hauskalender, III. Welche. Sau wecke (so welche, solche), segt Swetge, da slaug hei sîne Frû. (Hildesheim.) – Hoefer, 1016. Welcher. Wecker? Peter Lecker. (Strelitz.) – Firmenich, III, 74, 132. Welf. 1 Wann kein Welf mehr ist, so ziehen sie wider Nachbar Ghibellin. – Eiselein, 639. *2 Hie Welf, hie Waiblingen. Dieser auch jetzt noch oft gehörte Parteiruf soll zuerst im Jahre 1140 in der Schlacht bei Weinsberg zwischen den Heeren König Konrad's III. des Hohenstaufen, und Welf's, des Oheims Heinrich's des Löwen, vernommen worden sein. Waiblingen war der Name einer hohenstaufischen Burg, 11/2 Meile von Stuttgart. (Büchmann, 10. Aufl., S. 304.) Welle. 1 Die ersten Wellen sind wol die heftigsten, aber nicht die reinsten. – Rhein. Blätter, 1871, S. 21. 2 Die Welle im Golf steht nicht höher, als die im Meer. 3 Die Wellen erzählen meilenweit, wenn (dass) der Bach einen Fuss gefallen ist. Aehnlich die Russen. (Altmann V, 92.) 4 Die Wellen gehören auch mit zum Meer. – Altmann V, 83. 5 Die Wellen im Golf gehen höher, als die im Meer. – Altmann V, 83. 6 Eine Welle treibt die andere. (Wend. Lausitz.) 7 Gegen die Wellen kämpft man nicht mit Schneiderellen. Frz.: Escrimer contre les ondes avec une épée de bois. (Leroux, I, 42.) 8 Je grösser die Welle, je höher die Arche. – Parömiakon, 1049. 9 Kalte Wellen, kalte Ströme. 10 Soll dich die Welle nicht verschlingen, so musst du nicht ins Wasser springen. 11 Wen die Welle verschlingen soll, den frisst kein Wolf.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [78]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/90>, abgerufen am 19.03.2024.