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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] keinen dikken Eers. (Münster.) - Frommann, VI, 426, 64; für Osnabrück: Firmenich, III, 162, 12.

26 De wind weiet wol sandbarge tohop, men nene Blasbelge. - Lübben.

27 De Wind weiht wol Barg tausam (tohop), äwest kein dick Bük. (Mecklenburg.) - Mussäus, 121, 14; Eichwald, 223; Raabe, 103; Schlingmann, 128; Hauskalender, I; für Rastede: Firmenich, III, 27, 32.

28 De Wind wejet rae (rothe) Backen, awer kene dicken Nacken. (Göttingen.)

29 De Wint, dä sik met der Sunne hiewet un liet, brenget selten Riägen. - Woeste, 58, 1.

30 De Wint waiget wuol dicke Röcke, awwer niene dicke Köppe. (Grafschaft Mark.) - Woeste, 79, 354.

31 De Wint weit (weht) wol Sandbargen, man ken Goldbargen tohop (zu Haufen = zusammen). - Frommann, III, 429, 262; Eichwald, 2070; Goldschmidt, 153; Bueren, 195.

32 Dem Winde der vertraut, der auf Jungfrauen baut. - Schaltjahr, III, 648.

33 Dem Winde und dem Narren muss man Platz machen.

Span.: Al loco y al aire, darle calle. (Cahier, 3508.)

34 Dem Winde und Narren lass seinen Lauf. - Simrock, 11642; Masson, 355; Körte, 6858.

35 Den eignen Wind riecht jeder gern. - Binder III, 4073.

36 Den Wind im Felde holt man nicht ein, eine Schwätzerin im Hause wird man nicht los.

Böhm.: Vitr v poli nedohonis, a kmotry klevetne se nesprostis. (Celakovsky, 412.)

37 Den Wind in den Segeln behalten.

Vor dem Winde fahren.

Frz.: Conserver l'avantage du vent. (Kritzinger, 675a.)

38 Den Wind mit dem Scheffel messen vnd das fewer auf der Wage wegen, ist Thorheit vnd vmbsonst. - Petri, II, 80.

39 Der stärkste Wind macht den meisten Lärm.

40 Der Wind ändert sich bei Hofe öfter (schneller) als auf der Gasse (auf dem Felde). - Altmann VI, 475.

41 Der Wind bläst Lichtlein aus und facht Flammen an.

42 Der Wind bläst nicht aus Einem Loche.

Lat.: Omnium rerum vicissitudo est.

43 Der Wind bläst nicht stets, wie der Schiffer will.

44 Der Wind bläst, wie der Schiffer nicht wünscht. - Burckhardt, 168.

Im allgemeinen von unglücklichen Umständen.

45 Der Wind bleibt uns nicht allemal im Segel. - Winckler, XX, 45.

46 Der Wind, der dreht sich um Sanct Veit, da legt sich's Laub auf die andere Seit'. - Gartenlaube, 1875, 466.

Um zu sagen, es kann noch anders kommen, die Ansicht wird sich noch ändern und kann leicht in den Gegensatz übergehen.

47 Der Wind dreht wohl den Wetterhahn, aber nicht den Thurm.

48 Der Wind entblättert nicht alle Blumen, die Sonne reift nicht alle Früchte. - Cibot, 160.

49 Der Wind gehört der Herrschaft. - Estor, I, 725; Eisenhart, 186; Eiselein, 644; Runde, 105; Hillebrand, 541, 76; Simrock, 11659.

Man hat durch dieses im Bremischen sehr gewöhnliche Sprichwort anzeigen wollen, dass, obwol die Luft an sich betrachtet unter die gemeinsamen Sachen gehöre, dieselbe doch in gewisser Beziehung der Herrschaft eines Landesherrn unterworfen sein könne. Es bezieht sich auf die erforderliche Erlaubniss zur Anlegung von Windmühlen.

50 Der Wind geht nicht so wie der Dumme meint.

Die Finnen: Anders meint der Dumme, anders weht's auf dem Meere. (Bertram, 69.)

51 Der Wind ist ein leichter Vogel.

Holl.: De wind is een ligte vogel. ( Harrebomee, II, 470a.)

[Spaltenumbruch] 52 Der Wind kommt nicht immer von derselben Seite.

Dän.: Vinden blaes ei altid uf et hiörne. (Prov. dan., 73.)

Engl.: The wind keeps not always in one quarter. (Bohn II, 142.)

53 Der Wind lässt sich nicht auf Flaschen ziehen. - Simrock, 11649.

54 Der Wind lässt weder schiffen noch ruhen.

Lat.: Ventus neque manere sinit, neque navigare. (Eiselein, 644.)

55 Der Wind mag gehen, wie er will, die Wellen treiben nach dem Ufer. - Altmann VI, 452.

56 Der Wind schlägt das Korn nieder, aber nicht den Schnee. (Norwegen.)

57 Der Wind schont die dürren Blätter mehr als die grünen. - Altmann VI, 477.

58 Der Wind schüttelt den Gipfel mehr als den Stamm. - Parömiakon, 1104.

59 Der Wind springt von einem Segel zum andern. - Altmann VI, 450.

60 Der Wind treibt die Späne weiter als die Scheite. - Altmann V, 104.

61 Der Wind treibt zwar die Wolken, aber nicht die Sonne.

62 Der Wind verschont den Purpurmantel so wenig wie die geflickte Jacke. - Heinmar, I, 4.

63 Der Wind vom Aufgang ist schönen Wetters Anfang.

64 Der Wind von Mittag unstät Wetter pflag.

65 Der Wind von Mitternacht, hart (kalt) Wetter bracht.

66 Der Wind von Niedergang ist Regens Aufgang.

67 Der Wind wartet nicht auf den Schiffer.

Dän.: Bören bier efter ingen. (Prov. dan., 86.)

68 Der Wind wehet mancherley Mutter vnd Kind zusammen an den orth, da grosse Freyheiten sind. - Petri, II, 114.

69 Der Wind wehet wol Sandberge zusammen, aber keine dicke (fette) Wemste. - Henisch, 1078, 57; Petri, II, 114; Simrock, 11657; Frischbier, 4052.

Von nichts wird nichts. Ein gemästeter Körper setzt gut Essen und Trinken voraus. Die Russen: Vom Luftkauen wird keiner fett werden. (Altmann IV, 410.)

Holl.: Niemand is dik (vet) en grof, of hij weet, waarof. (Harrebomee, I, 133.)

70 Der Wind wehet wol Schneewände zusammen, aber keine dicken Arschbacken.

Sagt man, wenn jemand behauptet, er sei ohne gute Nahrung, ohne Ruhe und Pflege fett geworden.

71 Der Wind weht zwar stark, aber die Welle meint, sie hebe sich selbst.

72 Der Wind, welcher von Norden weht, ist nicht der Samum. (Aegypten.)

73 Der Wind wirfft nur hohe Beum vmb. - Petri, II, 114; Sutor, 573.

74 Der Wind wirft die (goldenen) Reichsäpfel so gut herab, wie gemein Obst.

75 Der Wind wirft mehr grosse, als kleine Bäume um.

76 Die stärksten Winde legen sich am ersten.

Strenges Regiment kann sich nicht lange halten.

It.: Ogni vento s' acquieta col tempo. (Pazzaglia, 397, 4.)

77 Die Wind gebiert, mag den Sturm schon Vater nennen. - Altmann VI, 439.

78 Die Winde schaden dem Zaun mehr als der Sturm. - Altmann VI, 502.

79 Die Winde sind der Welt Besen.

Lat.: Venti scopari mundi. (Herberger, I, 554.)

80 Ehe die grossen Winde kommen, muss man zuvor die Tücher bewahren. - Geiler von Kaisersberg.

81 Ein fauler Wind kann keinen Hals zerbrechen. - Hertz, 17.

Ueber die Reden ungebildeter und unwissender Leute soll man sich wegsetzen, weil sie selten gefährlich sind.

82 Ein grosser Wind bringt grossen Regen. - Petri, II, 192.

Bei Tunnicius (1138): Grot wint bringet groten regen. (Ingentem boreas violentus suscitat imbrem.)

[Spaltenumbruch] kînen dikken Eers. (Münster.) – Frommann, VI, 426, 64; für Osnabrück: Firmenich, III, 162, 12.

26 De wind weiet wol sandbarge tohop, men nene Blasbelge.Lübben.

27 De Wind wêiht wol Barg tausam (tohop), äwest kein dick Bük. (Mecklenburg.) – Mussäus, 121, 14; Eichwald, 223; Raabe, 103; Schlingmann, 128; Hauskalender, I; für Rastede: Firmenich, III, 27, 32.

28 De Wind wejet rae (rothe) Backen, awer kene dicken Nacken. (Göttingen.)

29 De Wint, dä sik met der Sunne hiewet un liet, brenget selten Riägen.Woeste, 58, 1.

30 De Wint waiget wuol dicke Röcke, awwer niene dicke Köppe. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 79, 354.

31 De Wint weit (weht) wol Sandbargen, man kên Goldbargen tohôp (zu Haufen = zusammen).Frommann, III, 429, 262; Eichwald, 2070; Goldschmidt, 153; Bueren, 195.

32 Dem Winde der vertraut, der auf Jungfrauen baut.Schaltjahr, III, 648.

33 Dem Winde und dem Narren muss man Platz machen.

Span.: Al loco y al aire, darle calle. (Cahier, 3508.)

34 Dem Winde und Narren lass seinen Lauf.Simrock, 11642; Masson, 355; Körte, 6858.

35 Den eignen Wind riecht jeder gern.Binder III, 4073.

36 Den Wind im Felde holt man nicht ein, eine Schwätzerin im Hause wird man nicht los.

Böhm.: Vítr v poli nedohoníš, a kmotry klevetné se nesprostiš. (Čelakovsky, 412.)

37 Den Wind in den Segeln behalten.

Vor dem Winde fahren.

Frz.: Conserver l'avantage du vent. (Kritzinger, 675a.)

38 Den Wind mit dem Scheffel messen vnd das fewer auf der Wage wegen, ist Thorheit vnd vmbsonst.Petri, II, 80.

39 Der stärkste Wind macht den meisten Lärm.

40 Der Wind ändert sich bei Hofe öfter (schneller) als auf der Gasse (auf dem Felde).Altmann VI, 475.

41 Der Wind bläst Lichtlein aus und facht Flammen an.

42 Der Wind bläst nicht aus Einem Loche.

Lat.: Omnium rerum vicissitudo est.

43 Der Wind bläst nicht stets, wie der Schiffer will.

44 Der Wind bläst, wie der Schiffer nicht wünscht.Burckhardt, 168.

Im allgemeinen von unglücklichen Umständen.

45 Der Wind bleibt uns nicht allemal im Segel.Winckler, XX, 45.

46 Der Wind, der dreht sich um Sanct Veit, da legt sich's Laub auf die andere Seit'.Gartenlaube, 1875, 466.

Um zu sagen, es kann noch anders kommen, die Ansicht wird sich noch ändern und kann leicht in den Gegensatz übergehen.

47 Der Wind dreht wohl den Wetterhahn, aber nicht den Thurm.

48 Der Wind entblättert nicht alle Blumen, die Sonne reift nicht alle Früchte.Cibot, 160.

49 Der Wind gehört der Herrschaft.Estor, I, 725; Eisenhart, 186; Eiselein, 644; Runde, 105; Hillebrand, 541, 76; Simrock, 11659.

Man hat durch dieses im Bremischen sehr gewöhnliche Sprichwort anzeigen wollen, dass, obwol die Luft an sich betrachtet unter die gemeinsamen Sachen gehöre, dieselbe doch in gewisser Beziehung der Herrschaft eines Landesherrn unterworfen sein könne. Es bezieht sich auf die erforderliche Erlaubniss zur Anlegung von Windmühlen.

50 Der Wind geht nicht so wie der Dumme meint.

Die Finnen: Anders meint der Dumme, anders weht's auf dem Meere. (Bertram, 69.)

51 Der Wind ist ein leichter Vogel.

Holl.: De wind is een ligte vogel. ( Harrebomée, II, 470a.)

[Spaltenumbruch] 52 Der Wind kommt nicht immer von derselben Seite.

Dän.: Vinden blæs ei altid uf et hiörne. (Prov. dan., 73.)

Engl.: The wind keeps not always in one quarter. (Bohn II, 142.)

53 Der Wind lässt sich nicht auf Flaschen ziehen.Simrock, 11649.

54 Der Wind lässt weder schiffen noch ruhen.

Lat.: Ventus neque manere sinit, neque navigare. (Eiselein, 644.)

55 Der Wind mag gehen, wie er will, die Wellen treiben nach dem Ufer.Altmann VI, 452.

56 Der Wind schlägt das Korn nieder, aber nicht den Schnee. (Norwegen.)

57 Der Wind schont die dürren Blätter mehr als die grünen.Altmann VI, 477.

58 Der Wind schüttelt den Gipfel mehr als den Stamm.Parömiakon, 1104.

59 Der Wind springt von einem Segel zum andern.Altmann VI, 450.

60 Der Wind treibt die Späne weiter als die Scheite.Altmann V, 104.

61 Der Wind treibt zwar die Wolken, aber nicht die Sonne.

62 Der Wind verschont den Purpurmantel so wenig wie die geflickte Jacke.Heinmar, I, 4.

63 Der Wind vom Aufgang ist schönen Wetters Anfang.

64 Der Wind von Mittag unstät Wetter pflag.

65 Der Wind von Mitternacht, hart (kalt) Wetter bracht.

66 Der Wind von Niedergang ist Regens Aufgang.

67 Der Wind wartet nicht auf den Schiffer.

Dän.: Børen bier efter ingen. (Prov. dan., 86.)

68 Der Wind wehet mancherley Mutter vnd Kind zusammen an den orth, da grosse Freyheiten sind.Petri, II, 114.

69 Der Wind wehet wol Sandberge zusammen, aber keine dicke (fette) Wemste.Henisch, 1078, 57; Petri, II, 114; Simrock, 11657; Frischbier, 4052.

Von nichts wird nichts. Ein gemästeter Körper setzt gut Essen und Trinken voraus. Die Russen: Vom Luftkauen wird keiner fett werden. (Altmann IV, 410.)

Holl.: Niemand is dik (vet) en grof, of hij weet, waarof. (Harrebomée, I, 133.)

70 Der Wind wehet wol Schneewände zusammen, aber keine dicken Arschbacken.

Sagt man, wenn jemand behauptet, er sei ohne gute Nahrung, ohne Ruhe und Pflege fett geworden.

71 Der Wind weht zwar stark, aber die Welle meint, sie hebe sich selbst.

72 Der Wind, welcher von Norden weht, ist nicht der Samum. (Aegypten.)

73 Der Wind wirfft nur hohe Beum vmb.Petri, II, 114; Sutor, 573.

74 Der Wind wirft die (goldenen) Reichsäpfel so gut herab, wie gemein Obst.

75 Der Wind wirft mehr grosse, als kleine Bäume um.

76 Die stärksten Winde legen sich am ersten.

Strenges Regiment kann sich nicht lange halten.

It.: Ogni vento s' acquieta col tempo. (Pazzaglia, 397, 4.)

77 Die Wind gebiert, mag den Sturm schon Vater nennen.Altmann VI, 439.

78 Die Winde schaden dem Zaun mehr als der Sturm.Altmann VI, 502.

79 Die Winde sind der Welt Besen.

Lat.: Venti scopari mundi. (Herberger, I, 554.)

80 Ehe die grossen Winde kommen, muss man zuvor die Tücher bewahren.Geiler von Kaisersberg.

81 Ein fauler Wind kann keinen Hals zerbrechen.Hertz, 17.

Ueber die Reden ungebildeter und unwissender Leute soll man sich wegsetzen, weil sie selten gefährlich sind.

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[[125]/0137] kînen dikken Eers. (Münster.) – Frommann, VI, 426, 64; für Osnabrück: Firmenich, III, 162, 12. 26 De wind weiet wol sandbarge tohop, men nene Blasbelge. – Lübben. 27 De Wind wêiht wol Barg tausam (tohop), äwest kein dick Bük. (Mecklenburg.) – Mussäus, 121, 14; Eichwald, 223; Raabe, 103; Schlingmann, 128; Hauskalender, I; für Rastede: Firmenich, III, 27, 32. 28 De Wind wejet rae (rothe) Backen, awer kene dicken Nacken. (Göttingen.) 29 De Wint, dä sik met der Sunne hiewet un liet, brenget selten Riägen. – Woeste, 58, 1. 30 De Wint waiget wuol dicke Röcke, awwer niene dicke Köppe. (Grafschaft Mark.) – Woeste, 79, 354. 31 De Wint weit (weht) wol Sandbargen, man kên Goldbargen tohôp (zu Haufen = zusammen). – Frommann, III, 429, 262; Eichwald, 2070; Goldschmidt, 153; Bueren, 195. 32 Dem Winde der vertraut, der auf Jungfrauen baut. – Schaltjahr, III, 648. 33 Dem Winde und dem Narren muss man Platz machen. Span.: Al loco y al aire, darle calle. (Cahier, 3508.) 34 Dem Winde und Narren lass seinen Lauf. – Simrock, 11642; Masson, 355; Körte, 6858. 35 Den eignen Wind riecht jeder gern. – Binder III, 4073. 36 Den Wind im Felde holt man nicht ein, eine Schwätzerin im Hause wird man nicht los. Böhm.: Vítr v poli nedohoníš, a kmotry klevetné se nesprostiš. (Čelakovsky, 412.) 37 Den Wind in den Segeln behalten. Vor dem Winde fahren. Frz.: Conserver l'avantage du vent. (Kritzinger, 675a.) 38 Den Wind mit dem Scheffel messen vnd das fewer auf der Wage wegen, ist Thorheit vnd vmbsonst. – Petri, II, 80. 39 Der stärkste Wind macht den meisten Lärm. 40 Der Wind ändert sich bei Hofe öfter (schneller) als auf der Gasse (auf dem Felde). – Altmann VI, 475. 41 Der Wind bläst Lichtlein aus und facht Flammen an. 42 Der Wind bläst nicht aus Einem Loche. Lat.: Omnium rerum vicissitudo est. 43 Der Wind bläst nicht stets, wie der Schiffer will. 44 Der Wind bläst, wie der Schiffer nicht wünscht. – Burckhardt, 168. Im allgemeinen von unglücklichen Umständen. 45 Der Wind bleibt uns nicht allemal im Segel. – Winckler, XX, 45. 46 Der Wind, der dreht sich um Sanct Veit, da legt sich's Laub auf die andere Seit'. – Gartenlaube, 1875, 466. Um zu sagen, es kann noch anders kommen, die Ansicht wird sich noch ändern und kann leicht in den Gegensatz übergehen. 47 Der Wind dreht wohl den Wetterhahn, aber nicht den Thurm. 48 Der Wind entblättert nicht alle Blumen, die Sonne reift nicht alle Früchte. – Cibot, 160. 49 Der Wind gehört der Herrschaft. – Estor, I, 725; Eisenhart, 186; Eiselein, 644; Runde, 105; Hillebrand, 541, 76; Simrock, 11659. Man hat durch dieses im Bremischen sehr gewöhnliche Sprichwort anzeigen wollen, dass, obwol die Luft an sich betrachtet unter die gemeinsamen Sachen gehöre, dieselbe doch in gewisser Beziehung der Herrschaft eines Landesherrn unterworfen sein könne. Es bezieht sich auf die erforderliche Erlaubniss zur Anlegung von Windmühlen. 50 Der Wind geht nicht so wie der Dumme meint. Die Finnen: Anders meint der Dumme, anders weht's auf dem Meere. (Bertram, 69.) 51 Der Wind ist ein leichter Vogel. Holl.: De wind is een ligte vogel. ( Harrebomée, II, 470a.) 52 Der Wind kommt nicht immer von derselben Seite. Dän.: Vinden blæs ei altid uf et hiörne. (Prov. dan., 73.) Engl.: The wind keeps not always in one quarter. (Bohn II, 142.) 53 Der Wind lässt sich nicht auf Flaschen ziehen. – Simrock, 11649. 54 Der Wind lässt weder schiffen noch ruhen. Lat.: Ventus neque manere sinit, neque navigare. (Eiselein, 644.) 55 Der Wind mag gehen, wie er will, die Wellen treiben nach dem Ufer. – Altmann VI, 452. 56 Der Wind schlägt das Korn nieder, aber nicht den Schnee. (Norwegen.) 57 Der Wind schont die dürren Blätter mehr als die grünen. – Altmann VI, 477. 58 Der Wind schüttelt den Gipfel mehr als den Stamm. – Parömiakon, 1104. 59 Der Wind springt von einem Segel zum andern. – Altmann VI, 450. 60 Der Wind treibt die Späne weiter als die Scheite. – Altmann V, 104. 61 Der Wind treibt zwar die Wolken, aber nicht die Sonne. 62 Der Wind verschont den Purpurmantel so wenig wie die geflickte Jacke. – Heinmar, I, 4. 63 Der Wind vom Aufgang ist schönen Wetters Anfang. 64 Der Wind von Mittag unstät Wetter pflag. 65 Der Wind von Mitternacht, hart (kalt) Wetter bracht. 66 Der Wind von Niedergang ist Regens Aufgang. 67 Der Wind wartet nicht auf den Schiffer. Dän.: Børen bier efter ingen. (Prov. dan., 86.) 68 Der Wind wehet mancherley Mutter vnd Kind zusammen an den orth, da grosse Freyheiten sind. – Petri, II, 114. 69 Der Wind wehet wol Sandberge zusammen, aber keine dicke (fette) Wemste. – Henisch, 1078, 57; Petri, II, 114; Simrock, 11657; Frischbier, 4052. Von nichts wird nichts. Ein gemästeter Körper setzt gut Essen und Trinken voraus. Die Russen: Vom Luftkauen wird keiner fett werden. (Altmann IV, 410.) Holl.: Niemand is dik (vet) en grof, of hij weet, waarof. (Harrebomée, I, 133.) 70 Der Wind wehet wol Schneewände zusammen, aber keine dicken Arschbacken. Sagt man, wenn jemand behauptet, er sei ohne gute Nahrung, ohne Ruhe und Pflege fett geworden. 71 Der Wind weht zwar stark, aber die Welle meint, sie hebe sich selbst. 72 Der Wind, welcher von Norden weht, ist nicht der Samum. (Aegypten.) 73 Der Wind wirfft nur hohe Beum vmb. – Petri, II, 114; Sutor, 573. 74 Der Wind wirft die (goldenen) Reichsäpfel so gut herab, wie gemein Obst. 75 Der Wind wirft mehr grosse, als kleine Bäume um. 76 Die stärksten Winde legen sich am ersten. Strenges Regiment kann sich nicht lange halten. It.: Ogni vento s' acquieta col tempo. (Pazzaglia, 397, 4.) 77 Die Wind gebiert, mag den Sturm schon Vater nennen. – Altmann VI, 439. 78 Die Winde schaden dem Zaun mehr als der Sturm. – Altmann VI, 502. 79 Die Winde sind der Welt Besen. Lat.: Venti scopari mundi. (Herberger, I, 554.) 80 Ehe die grossen Winde kommen, muss man zuvor die Tücher bewahren. – Geiler von Kaisersberg. 81 Ein fauler Wind kann keinen Hals zerbrechen. – Hertz, 17. Ueber die Reden ungebildeter und unwissender Leute soll man sich wegsetzen, weil sie selten gefährlich sind. 82 Ein grosser Wind bringt grossen Regen. – Petri, II, 192. Bei Tunnicius (1138): Grot wint bringet groten regen. (Ingentem boreas violentus suscitat imbrem.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [125]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/137>, abgerufen am 29.03.2024.