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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 81 Alte disputiren von Gottes Wort, vnd sterben kleinmüthig vnd in Zweiffel; die Kinder glauben Gott vnd sterben selig. - Lehmann, 134, 34.

82 Alte sind aller Ehren werth. - Petri, II, 10.

Böhm.: Starsich i v Tatarich maji ve cti. (Celakovsky, 476.)

83 Alten gebricht es am Geschmack, Jungen an Einsicht. - Jüd. Volksbl., 1865, S. 144.

84 As de Olen sung'n, so pipen die Jung'n. - Eichwald, 1455.

85 Bei den Alen as e' gutt gehalen. - Dicks, I, 5.

86 Bei den Alden öss mer gud gehalden. (Trier.) - Laven, 170, 11.

87 Billig soll man allzeit die alten mehr dan junge in ehren halten. - Loci comm., 180.

Lat.: Ante senex iuuenem merito captabit honorem. (Loci comm., 180.)

88 Bey Alten findt man alten Rath. - Petri, II, 41.

89 Das haben die Alten auf uns gebracht, wir weisen es weiter für Recht. - Graf, 11, 119.

Mhd.: Grimm, Weisth., II, 167.

Vgl. Schöffe 9, wo weiset statt weiss zu lesen ist; kommen 119, weisen 4 und finden 49.

90 De Alde mot me er (ihr) Gemack (Gemach, d. h. Ruhe, Bequemlichkeit) gönnen. (Münster.) - Frommann, VI, 431, 97.

91 De Alden häinj der 'm Jeven, d' Jangen häinj der 'm Plach (Pflug). - Schuster, 559.

92 De Alden zem Rot, de Jongen zer Thot. - Schuster, 558.

93 De Oalen mot me den Helpup1 allemangsens (bisweilen) in de Hand reken. (Münster.) - Frommann, III, 431, 97; Lyra, 54.

1) Den Hilfauf, die Bettquaste, um sich daran im Bett aufzurichten. (Strodtmann, 321.) Man muss die Alten so viel als möglich unterstützen.

94 De Oll'n goahn vöär, soä de Jong, un stet seinen Vaader ut de Luk. - Schlingmann, 723.

95 De Olt mäkt Eier un he makt döpp.1 (Mecklenb.) - Frommann, II, 216; Schiller, III, 14b.

1) Eierschalen. Der Sohn bringt das vom Vater Erworbene durch, zersplittert es.

96 Der Alten Rath ist der jungen Stab. - Kirchhofer, 204.

97 Der Alten Sorg und Fürwitzigkeit, Thut hawen zu der Aller Heilig'n Zeit, Ein Span auss einer grünen Buck, Damit zu lehrnen dess Winters Duck, Dann ist derselbig nass und feucht, Vor Regen die Sonn nit vil leucht, Ist er aber fein trucken vnd dürr, Ein harter Winter ist vor der Thür. - Lins. Wintermonat.

98 Dess eltern rhat fass zu hertzen, so du dir selbs wilt sein vor schmertzen.

Lat.: Vt nequeas laedi, maiori semper obedi. (Loci comm., 182.)

99 Die Alden sal em schpote, nor de Kräpel nit. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 547.

100 Die alten begraben ihre Jungen. - Gryphius, 35.

101 Die Alten essen vnd trincken mit den jungen. - Henisch, 948, 30; Petri, II, 122.

102 Die Alten, die besten.

"War Hertzog Friedrich's (von Sachsen) Gemelde vnd Reim auff der Rossdecken." (Mathesy, 52b.)

103 Die alten haben sich beflissen auff ein gut Gewissen, vnd nicht auff viel wissen; zu diesen Zeiten achtet man mehr auff viel wissen, als auffs gut Gewissen. - Lehmann, 311, 9.

104 Die alten habn uns wie man schawt, wie den Nachkomn zu gut gebawt; uns allen aber Christus hat den weg gebawt zur ewigen stadt. - Monatsblätter, V, 160, 46.

105 Die alten meinen, die Glaser machen nicht mehr so helle Fenster wie vorzeiten; aber Fenster sind Fenster, der alten Augen werden finster. - Lehmann, 893, 25.


[Spaltenumbruch]

106 Die Alten müssen darumb so lange leben, dass sie dem Teuffel in Ars sehen. - Luther's Tischr., X, 122b.

107 Die Alten sein Zöpf. (Niederösterr.)

Um zu sagen, dass sie ungebührlich am Alten hängen und gegen das Neue sind.

108 Die alten sollen den jungen ein fürbild sein. - Henisch, 378, 20.

109 Die Alten wollen selber walten.

Sie wollen nicht den Rath anderer hören, sie wollen nach ihrer eigenen Ansicht handeln.

Dän.: Gamel ere selv viise. (Prov. dan., 214.)

110 Es de Ollen fleitet, so pipen de jungen. - Boebel, 142.

111 Es ist gut den alten volgen, wann sie recht vorangehn. - Franck, I, 72b.

Lat.: Expedit majorem vestigia sequi, si recte praecesserint.

112 Gleich wie die Alten, haben wir vns gehalten, sündlich zu walten. - Lehmann, II, 237, 61.

113 Hat is beeder, agter en Ualan tu sköllen nüsz, agter ben Jongan tu höllken. (Nordmarschen.) - Haupt VIII, 375, 12; Johansen, 89.

Im Plattdeutschen: Det is beter bi'n Oolen to schuulen, as bi 'n Jungen to hulen.

114 Man findt der Alt im Nest. - Kirchhofer, 204.

115 Man hat die Alten früher in Ehren gehalten.

Lat.: Magna fuit quondam capitis reverentia cani. (Fischer, 3, 20b; Philippi, I, 23; Froberg, 428.)

116 Man mag den alten wol vorlauffen, man kan jn aber nit vorrathen. - Tappius, 117.

In Ostfriesland: Man kann 'n Olen woll aflopen, aber nich utraden. (Goldschmidt, 121.) Besser laufen wol, aber keinen bessern Rath ertheilen.

117 Man muss den Alten ihre Weise lassen. - Sailer, 193.

118 Man muss die Alten reden lassen, rede du mit den Kindern. - Kirchhofer, 203.

119 Seind alte nüchtern, so seind sie blöde; seind sie voll, so seind sie faul. - Henisch, 422, 54.

120 Sok Oal, sok jong. (Nordfr.) - Firmenich, III, 8, 113.

Solche Alte, solche Junge.

121 Sollten dies die Alten sehen, wahrlich ihr Verstand blieb stehen.

Mit Bezug auf die grossen umgestaltenden Erfindungen der neuern Zeit.

122 Unsere Allen sind auk kenne Narren. - Curtze, 320, 77; Schmitz, 197.

123 Va de Alden, esi de Jangen. - Schuster, 556. - Graf, 10, 117.

124 Von den Alten soll man Rath fragen und sie ehren. - Franck, I, 166b.

Bei Tunnicius (210): Van den olden sal men rat vragen unde eren se. (Consulito iuvenis simul et venerare senectam.)

Lat.: Senectus primum, et ante iuvenes, consulenda. (Bebel-Suringar, 398.)

125 Was die Alten geaddirt, wird von den Kindern subtrahirt.

126 Was die alten thun, das lernen die iungen. - Luther's Ms., 9.

127 Wei da Oält, sua do Jung, wei do Voda, sua do Sung. (Böhmerwald.)

128 Wenn die Alte Narre sy, so sy die Junge nit g'schyd. (Solothurn.) - Schild, 56, 3.

129 Wenn die Alten reden, soll man zuhören. - Eyering, III, 375.

130 Wer alte thut in ehren han, dem thut es wieder wohl ergahn. - Henisch, 56, 8.

131 Wer die Alten verachtet, wird selten alt. - Petri, II, 680.

Bei Tunnicius (1306): De den olden vorsmadet, selden wert he olt. (Longaevos spernens seniam tetigisse nequibit.)

Lat.: Nunquam in seniam veniet contemptor senectutis. (Bebel.)

132 Wie die Alten sungen, so lernten es die Jungen. - Petri, II, 788.

In Siegen: Wie die Ale songe, so piffe de Jonge. (Firmenich, I, 520, 8; für Trier: Laven, 197, 138.) -

[Spaltenumbruch] 81 Alte disputiren von Gottes Wort, vnd sterben kleinmüthig vnd in Zweiffel; die Kinder glauben Gott vnd sterben selig.Lehmann, 134, 34.

82 Alte sind aller Ehren werth.Petri, II, 10.

Böhm.: Staršich i v Tatarich mají ve cti. (Čelakovský, 476.)

83 Alten gebricht es am Geschmack, Jungen an Einsicht.Jüd. Volksbl., 1865, S. 144.

84 As de Olen sung'n, so pipen die Jung'n.Eichwald, 1455.

85 Bei den Alen as e' gutt gehalen.Dicks, I, 5.

86 Bei den Alden öss mer gud gehalden. (Trier.) – Laven, 170, 11.

87 Billig soll man allzeit die alten mehr dan junge in ehren halten.Loci comm., 180.

Lat.: Ante senex iuuenem merito captabit honorem. (Loci comm., 180.)

88 Bey Alten findt man alten Rath.Petri, II, 41.

89 Das haben die Alten auf uns gebracht, wir weisen es weiter für Recht.Graf, 11, 119.

Mhd.: Grimm, Weisth., II, 167.

Vgl. Schöffe 9, wo weiset statt weiss zu lesen ist; kommen 119, weisen 4 und finden 49.

90 De Alde mot me êr (ihr) Gemack (Gemach, d. h. Ruhe, Bequemlichkeit) gönnen. (Münster.) – Frommann, VI, 431, 97.

91 De Âlden häinj der 'm Jeven, d' Jangen häinj der 'm Plach (Pflug).Schuster, 559.

92 De Âlden zem Rôt, de Jongen zer Thôt.Schuster, 558.

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94 De Oll'n goahn vöär, soä de Jong, un stêt sînen Vaader ut de Luk.Schlingmann, 723.

95 De Olt mäkt Eier un hê mâkt döpp.1 (Mecklenb.) – Frommann, II, 216; Schiller, III, 14b.

1) Eierschalen. Der Sohn bringt das vom Vater Erworbene durch, zersplittert es.

96 Der Alten Rath ist der jungen Stab.Kirchhofer, 204.

97 Der Alten Sorg und Fürwitzigkeit, Thut hawen zu der Aller Heilig'n Zeit, Ein Span auss einer grünen Buck, Damit zu lehrnen dess Winters Duck, Dann ist derselbig nass und feucht, Vor Regen die Sonn nit vil leucht, Ist er aber fein trucken vnd dürr, Ein harter Winter ist vor der Thür.Lins. Wintermonat.

98 Dess eltern rhat fass zu hertzen, so du dir selbs wilt sein vor schmertzen.

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99 Die Âlden sal em schpôte, nor de Kräpel nit. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 547.

100 Die alten begraben ihre Jungen.Gryphius, 35.

101 Die Alten essen vnd trincken mit den jungen.Henisch, 948, 30; Petri, II, 122.

102 Die Alten, die besten.

„War Hertzog Friedrich's (von Sachsen) Gemelde vnd Reim auff der Rossdecken.“ (Mathesy, 52b.)

103 Die alten haben sich beflissen auff ein gut Gewissen, vnd nicht auff viel wissen; zu diesen Zeiten achtet man mehr auff viel wissen, als auffs gut Gewissen.Lehmann, 311, 9.

104 Die alten habn uns wie man schawt, wie den Nachkomn zu gut gebawt; uns allen aber Christus hat den weg gebawt zur ewigen stadt.Monatsblätter, V, 160, 46.

105 Die alten meinen, die Glaser machen nicht mehr so helle Fenster wie vorzeiten; aber Fenster sind Fenster, der alten Augen werden finster.Lehmann, 893, 25.


[Spaltenumbruch]

106 Die Alten müssen darumb so lange leben, dass sie dem Teuffel in Ars sehen.Luther's Tischr., X, 122b.

107 Die Alten sein Zöpf. (Niederösterr.)

Um zu sagen, dass sie ungebührlich am Alten hängen und gegen das Neue sind.

108 Die alten sollen den jungen ein fürbild sein.Henisch, 378, 20.

109 Die Alten wollen selber walten.

Sie wollen nicht den Rath anderer hören, sie wollen nach ihrer eigenen Ansicht handeln.

Dän.: Gamel ere selv viise. (Prov. dan., 214.)

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111 Es ist gut den alten volgen, wann sie recht vorangehn.Franck, I, 72b.

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112 Gleich wie die Alten, haben wir vns gehalten, sündlich zu walten.Lehmann, II, 237, 61.

113 Hat is beeder, agter en Ualan tu sköllen nüsz, agter ben Jongan tu höllken. (Nordmarschen.) – Haupt VIII, 375, 12; Johansen, 89.

Im Plattdeutschen: Det is bêter bi'n Oolen to schuulen, as bi 'n Jungen to hulen.

114 Man findt der Alt im Nest.Kirchhofer, 204.

115 Man hat die Alten früher in Ehren gehalten.

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116 Man mag den alten wol vorlauffen, man kan jn aber nit vorrathen.Tappius, 117.

In Ostfriesland: Man kann 'n Olen woll aflopen, aber nich utraden. (Goldschmidt, 121.) Besser laufen wol, aber keinen bessern Rath ertheilen.

117 Man muss den Alten ihre Weise lassen.Sailer, 193.

118 Man muss die Alten reden lassen, rede du mit den Kindern.Kirchhofer, 203.

119 Seind alte nüchtern, so seind sie blöde; seind sie voll, so seind sie faul.Henisch, 422, 54.

120 Sok Oal, sok jong. (Nordfr.) – Firmenich, III, 8, 113.

Solche Alte, solche Junge.

121 Sollten dies die Alten sehen, wahrlich ihr Verstand blieb stehen.

Mit Bezug auf die grossen umgestaltenden Erfindungen der neuern Zeit.

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123 Vâ de Âlden, esi de Jangen.Schuster, 556.Graf, 10, 117.

124 Von den Alten soll man Rath fragen und sie ehren.Franck, I, 166b.

Bei Tunnicius (210): Van den olden sal men rât vragen unde eren se. (Consulito iuvenis simul et venerare senectam.)

Lat.: Senectus primum, et ante iuvenes, consulenda. (Bebel-Suringar, 398.)

125 Was die Alten geaddirt, wird von den Kindern subtrahirt.

126 Was die alten thun, das lernen die iungen.Luther's Ms., 9.

127 Wei da Oält, suâ do Jung, wei do Voda, suâ do Sung. (Böhmerwald.)

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129 Wenn die Alten reden, soll man zuhören.Eyering, III, 375.

130 Wer alte thut in ehren han, dem thut es wieder wohl ergahn.Henisch, 56, 8.

131 Wer die Alten verachtet, wird selten alt.Petri, II, 680.

Bei Tunnicius (1306): De den olden vorsmadet, selden wert he olt. (Longaevos spernens seniam tetigisse nequibit.)

Lat.: Nunquam in seniam veniet contemptor senectutis. (Bebel.)

132 Wie die Alten sungen, so lernten es die Jungen.Petri, II, 788.

In Siegen: Wie die Ale songe, so piffe de Jonge. (Firmenich, I, 520, 8; für Trier: Laven, 197, 138.) –

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[[371]/0383] 81 Alte disputiren von Gottes Wort, vnd sterben kleinmüthig vnd in Zweiffel; die Kinder glauben Gott vnd sterben selig. – Lehmann, 134, 34. 82 Alte sind aller Ehren werth. – Petri, II, 10. Böhm.: Staršich i v Tatarich mají ve cti. (Čelakovský, 476.) 83 Alten gebricht es am Geschmack, Jungen an Einsicht. – Jüd. Volksbl., 1865, S. 144. 84 As de Olen sung'n, so pipen die Jung'n. – Eichwald, 1455. 85 Bei den Alen as e' gutt gehalen. – Dicks, I, 5. 86 Bei den Alden öss mer gud gehalden. (Trier.) – Laven, 170, 11. 87 Billig soll man allzeit die alten mehr dan junge in ehren halten. – Loci comm., 180. Lat.: Ante senex iuuenem merito captabit honorem. (Loci comm., 180.) 88 Bey Alten findt man alten Rath. – Petri, II, 41. 89 Das haben die Alten auf uns gebracht, wir weisen es weiter für Recht. – Graf, 11, 119. Mhd.: Grimm, Weisth., II, 167. Vgl. Schöffe 9, wo weiset statt weiss zu lesen ist; kommen 119, weisen 4 und finden 49. 90 De Alde mot me êr (ihr) Gemack (Gemach, d. h. Ruhe, Bequemlichkeit) gönnen. (Münster.) – Frommann, VI, 431, 97. 91 De Âlden häinj der 'm Jeven, d' Jangen häinj der 'm Plach (Pflug). – Schuster, 559. 92 De Âlden zem Rôt, de Jongen zer Thôt. – Schuster, 558. 93 De Oalen mot me den Helpup1 allemangsens (bisweilen) in de Hand rêken. (Münster.) – Frommann, III, 431, 97; Lyra, 54. 1) Den Hilfauf, die Bettquaste, um sich daran im Bett aufzurichten. (Strodtmann, 321.) Man muss die Alten so viel als möglich unterstützen. 94 De Oll'n goahn vöär, soä de Jong, un stêt sînen Vaader ut de Luk. – Schlingmann, 723. 95 De Olt mäkt Eier un hê mâkt döpp.1 (Mecklenb.) – Frommann, II, 216; Schiller, III, 14b. 1) Eierschalen. Der Sohn bringt das vom Vater Erworbene durch, zersplittert es. 96 Der Alten Rath ist der jungen Stab. – Kirchhofer, 204. 97 Der Alten Sorg und Fürwitzigkeit, Thut hawen zu der Aller Heilig'n Zeit, Ein Span auss einer grünen Buck, Damit zu lehrnen dess Winters Duck, Dann ist derselbig nass und feucht, Vor Regen die Sonn nit vil leucht, Ist er aber fein trucken vnd dürr, Ein harter Winter ist vor der Thür. – Lins. Wintermonat. 98 Dess eltern rhat fass zu hertzen, so du dir selbs wilt sein vor schmertzen. Lat.: Vt nequeas laedi, maiori semper obedi. (Loci comm., 182.) 99 Die Âlden sal em schpôte, nor de Kräpel nit. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 547. 100 Die alten begraben ihre Jungen. – Gryphius, 35. 101 Die Alten essen vnd trincken mit den jungen. – Henisch, 948, 30; Petri, II, 122. 102 Die Alten, die besten. „War Hertzog Friedrich's (von Sachsen) Gemelde vnd Reim auff der Rossdecken.“ (Mathesy, 52b.) 103 Die alten haben sich beflissen auff ein gut Gewissen, vnd nicht auff viel wissen; zu diesen Zeiten achtet man mehr auff viel wissen, als auffs gut Gewissen. – Lehmann, 311, 9. 104 Die alten habn uns wie man schawt, wie den Nachkomn zu gut gebawt; uns allen aber Christus hat den weg gebawt zur ewigen stadt. – Monatsblätter, V, 160, 46. 105 Die alten meinen, die Glaser machen nicht mehr so helle Fenster wie vorzeiten; aber Fenster sind Fenster, der alten Augen werden finster. – Lehmann, 893, 25. 106 Die Alten müssen darumb so lange leben, dass sie dem Teuffel in Ars sehen. – Luther's Tischr., X, 122b. 107 Die Alten sein Zöpf. (Niederösterr.) Um zu sagen, dass sie ungebührlich am Alten hängen und gegen das Neue sind. 108 Die alten sollen den jungen ein fürbild sein. – Henisch, 378, 20. 109 Die Alten wollen selber walten. Sie wollen nicht den Rath anderer hören, sie wollen nach ihrer eigenen Ansicht handeln. Dän.: Gamel ere selv viise. (Prov. dan., 214.) 110 Es de Ollen fleitet, so pipen de jungen. – Boebel, 142. 111 Es ist gut den alten volgen, wann sie recht vorangehn. – Franck, I, 72b. Lat.: Expedit majorem vestigia sequi, si recte praecesserint. 112 Gleich wie die Alten, haben wir vns gehalten, sündlich zu walten. – Lehmann, II, 237, 61. 113 Hat is beeder, agter en Ualan tu sköllen nüsz, agter ben Jongan tu höllken. (Nordmarschen.) – Haupt VIII, 375, 12; Johansen, 89. Im Plattdeutschen: Det is bêter bi'n Oolen to schuulen, as bi 'n Jungen to hulen. 114 Man findt der Alt im Nest. – Kirchhofer, 204. 115 Man hat die Alten früher in Ehren gehalten. Lat.: Magna fuit quondam capitis reverentia cani. (Fischer, 3, 20b; Philippi, I, 23; Froberg, 428.) 116 Man mag den alten wol vorlauffen, man kan jn aber nit vorrathen. – Tappius, 117. In Ostfriesland: Man kann 'n Olen woll aflopen, aber nich utraden. (Goldschmidt, 121.) Besser laufen wol, aber keinen bessern Rath ertheilen. 117 Man muss den Alten ihre Weise lassen. – Sailer, 193. 118 Man muss die Alten reden lassen, rede du mit den Kindern. – Kirchhofer, 203. 119 Seind alte nüchtern, so seind sie blöde; seind sie voll, so seind sie faul. – Henisch, 422, 54. 120 Sok Oal, sok jong. (Nordfr.) – Firmenich, III, 8, 113. Solche Alte, solche Junge. 121 Sollten dies die Alten sehen, wahrlich ihr Verstand blieb stehen. Mit Bezug auf die grossen umgestaltenden Erfindungen der neuern Zeit. 122 Unsere Allen sind auk kenne Narren. – Curtze, 320, 77; Schmitz, 197. 123 Vâ de Âlden, esi de Jangen. – Schuster, 556. – Graf, 10, 117. 124 Von den Alten soll man Rath fragen und sie ehren. – Franck, I, 166b. Bei Tunnicius (210): Van den olden sal men rât vragen unde eren se. (Consulito iuvenis simul et venerare senectam.) Lat.: Senectus primum, et ante iuvenes, consulenda. (Bebel-Suringar, 398.) 125 Was die Alten geaddirt, wird von den Kindern subtrahirt. 126 Was die alten thun, das lernen die iungen. – Luther's Ms., 9. 127 Wei da Oält, suâ do Jung, wei do Voda, suâ do Sung. (Böhmerwald.) 128 Wenn die Alte Narre sy, so sy die Junge nit g'schyd. (Solothurn.) – Schild, 56, 3. 129 Wenn die Alten reden, soll man zuhören. – Eyering, III, 375. 130 Wer alte thut in ehren han, dem thut es wieder wohl ergahn. – Henisch, 56, 8. 131 Wer die Alten verachtet, wird selten alt. – Petri, II, 680. Bei Tunnicius (1306): De den olden vorsmadet, selden wert he olt. (Longaevos spernens seniam tetigisse nequibit.) Lat.: Nunquam in seniam veniet contemptor senectutis. (Bebel.) 132 Wie die Alten sungen, so lernten es die Jungen. – Petri, II, 788. In Siegen: Wie die Ale songe, so piffe de Jonge. (Firmenich, I, 520, 8; für Trier: Laven, 197, 138.) –

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [371]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/383>, abgerufen am 19.04.2024.