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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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132 Das Alter bringt beydes: gute Tag vnd Vngemach. - Petri, II, 56.

133 Das alter darff gelt vnd gutthat, ohn gelt ist es vnwerth. - Henisch, 57, 13.

134 Das Alter gibt Gott die Beine, aus dem der Teufel das Mark gesogen hat. - Winckler, IV, 63.

135 Das Alter hat fast alle Tag new Zeitungen, dass es darnach nicht darff fragen. - Lehmann, 7, 17.

136 Das alter hat kein andern schutz, dann das trögle vnd tränckle. - Henisch, 57, 22.

Ruhe und stärkende Kost.

137 Das Alter hat Witz, Jugend ist der Thorheit Sitz.

138 Das Alter ist der Hafen aller Uebel. - Einfälle, 48.

Böhm.: Co stare, to nemile. - K starosti i chroma priklece. - Na stareho lejna lezou. - Na starost dva hrby. - O bidna starosti, coz pod tebou boli kosti. - Pribyvani veku, uby vani zivota. - Prijde starost - nastane slabost. - Staroba - choroba. - Starost neni radost, krasnedni ty tam. - Starost-zalost, po zadu hrc pre. - Stary nevrly. (Celakovsky, 307.)

Kroat.: Starost - zalost. (Celakovsky, 307.)

Poln.: Biedna starosci noszac cie bola kosci. - Na starego lajna laza. - Na starsc dwa garby. - Sama starosc stoji za chorobe. (Celakovsky, 307.)

139 Das Alter ist des Lebens Nummer, drin all Verhalt zusammenkommen. - Petri, II, 56.

140 Das Alter ist des Lebens Winter. - Henisch, 57, 1.

Lat.: Senectus vitae hyems est. (Henisch, 57, 2.)

141 Das Alter ist ein Hospital oder Herberg allerley Krankheiten. - Lehmann, 7, 17.

142 Das Alter ist eine grosse Plag. - Petri, II, 56.

143 Das Alter ist eine tödtliche Kranckheit. - Petri, II, 56.

Lat.: Senectus ipsa morbus. (Bebel-Suringar, 133.)

144 Das Alter ist gut zu behalten. - Petri, II, 56.

145 Das Alter ist seltsam vnd wunderlich. - Petri, II, 56.

146 Das Alter ist weiser als die Jugend, aber der Morgen ist klüger als der Abend. - Cahier, 1970.

147 Das Alter kommt in verschiedenen Gestalten.

148 Das Alter kommt mit viel Unlust. - Kirchhofer, 349.

149 Das Alter kommt nicht an Einem Tag. - Altmann VI, 422.

150 Das alter kompt mit mancherley. - Franck, I, 80a.

151 Das Alter lässt sich nicht verbergen.

152 Das Alter muss man ehren, sagte der Mönch, und griff nach dem ältesten Weine. - Klosterspiegel, 24, 18; Harssdörffer, 1269.

153 Das Alter schleicht herein, eh' man's gewahr wird. - Sailer, 192.

154 Das Alter schmeckt nach der Jugend.

Dän.: Alderdommen smager af ungdommen som äblet af träet. (Prov. dan., 23.)

155 Das Alter schreibt in Sand, die Jugend gräbt in Stein. - Cahier, 2355.

Was man in der Jugend lernt, vergisst man nicht bald, während das Alter sehr vergesslich ist.

156 Das alter sol man in ehren haben. - Franck, II, 166b.

In Waldeck: Dat Aller sall me ehren. (Curtze, 319, 70.) - In Siebenbürgen: Det Alder sal em eren. (Schuster, 557.)

157 Das Alter soll man ehren, sagte ein alter Bettler zu dem Hunde, der ihn anbettelte. - Harssdörffer, 409.

158 Das Alter verschleicht einem, ehe mans gewahr wird. - Petri, II, 56.

159 Das vierd alter heisset Senium und ist das letzt auf der Grub vnd das scheidmesser in ars. - Frisius, Spiegel, XI.

160 Dat Aller wahrt für Dörheit nit. - Curtze, 319, 72.

[Spaltenumbruch] 161 Dat eine Older dat slöpt, dat andere dat et, dat andere dat lauset. - Schambach, II, 28.

Zur Schilderung des verkommenen Alters nach allen Seiten.

162 Dem Alter gebührt das Vorrecht (der Vorrang, Vorzug).

163 Dem Alter kann man leicht entgehn; es zu erreichen, ist schwerer. - Altmann VI.

Die Russen: Dem Alter kann entgehen, wer will; zum Alter wird aber nur gelangen, wer soll. (Altmann VI, 454.)

164 Dem Alter kann man nicht entlaufen.

D. h. der Beschwerde, die es mitbringt.

Böhm.: Letum ani cvalem neuteces. - Starost zadna bylina nepre roste. (Celakovsky, 307.)

165 Dem Alter man vorlauffen kan, im Rathgeben dahinden stahn. - Eyering, I, 568 u. 500.

166 Denkst du dein Alter hoch zu bringen, so halte Mass in allen Dingen: in Essen, Trinken, Leid und Freud, in Arbeit und in Schlafenszeit.

167 Des Alters Niederreissen ist Aufbauen, und der Jugend Bauen ist Niederreissen.

"Darum, spricht das Alter zu dir: Reisse nieder! die Jugend aber spricht: Baue auf; so reisse nieder und baue nicht." (Löwenheim, 8.)

168 Des Alters Schwächen sind schlimmer als der Tod.

Lat.: Morte magis metuenda senectus. (Juvenal.) (Philippi, I, 257.)

169 Ein junges Alter ist gut, eine alte Jugend taugt nichts. - Petri, II, 206.

D. h. "wer sich jung also helt, dass er auch im Alter frisch vnd stark ist, das ist gut; wer sich aber selbst verderbt, dass er bald in der jugend faul, träg vnd schwach ist, wie ein alter, das taugt nicht."

170 Ein kurzes Alter ist lang genug zum Rechtthun. - Kirchhofer, 194.

171 Es hilfft keyn alter für torheyt. - Franck, I, 78b; II, 22a; Gruter, I, 31.

In Ostfriesland: Dat Aler schadet der Dorheit nich. (Eichwald, 1457.) - Older helpt vör Dorheit nich. (Hauskalender.) - In Schlesien: 'S alter kon für Thorheet nich. (Robinson, 420.)

172 Im Alter thut es wohl, wenn man was eigens hat. - Petri, II, 399.

173 In 'n Older komet de Knepe. - Schambach, II, 242.

Im Alter kommen die Kniffe.

174 Jedes Alter hat seine Fehler.

Dän.: Hver alder haver sin lyde: ungdom-vellyst, middelalder-ärgier, righed, alder kommen-penge-gierrighed. (Prov. dan., 22.)

175 Jedes Alter hat sein Spielzeug.

Frz.: Il y a des hochets pour tous les ages. (Bohn I, 27.)

176 Kümt det Older, kümt de Kolder. - Schambach, I, 33.

Mit dem Alter kommt die Geistesschwäche. (S. Jugend.)

177 Man kann das Alter verhüllen, wie man will, es guckt doch hervor.

Die englischen Neger in Surinam sagen: "Du kannst das alte Mütterchen verstecken, aber nicht ihren Husten." Man kann etwas verheimlichen, aber Umstände verrathen es. (Weltspiegel.)

178 Man kann dat Öller wol utlagen, man nich utraden. - Weserzeitung, 4057.

179 Mit dem Alter chönd d' Ogstalder.1 - Tobler, 346.

1) Ogstald = Ungestalt, Gebrechen.

180 Nach dem Alter fragt man auf dem Pferdemarkte. - Schlechta, 475.

181 Nach dem Alter schätzt man nur die Pferde.

Frz.: L'age n'est fait que pour les chevaux. (Cahier, 53.)

182 Older helpt vör Dorheit nich. - Hauskalender, I.

183 'S Alter isch der Verstalter. (Solothurn.) - Schild, 58, 6.

184 Uch det Alder äs en Krankhet. - Schuster, 548.

185 Vom alter rostet das eisen vnd kompt der schimmel ins brot. - Henisch, 522, 3; Petri, II, 579.

186 Vom Alter lesst das Vögelchen seinen Gesang. - Petri, II, 579.

187 Vom Alter wird grün Laub fahl vnd ein krauser Kopf kahl. - Petri, II, 579.

[Spaltenumbruch]

132 Das Alter bringt beydes: gute Tag vnd Vngemach.Petri, II, 56.

133 Das alter darff gelt vnd gutthat, ohn gelt ist es vnwerth.Henisch, 57, 13.

134 Das Alter gibt Gott die Beine, aus dem der Teufel das Mark gesogen hat.Winckler, IV, 63.

135 Das Alter hat fast alle Tag new Zeitungen, dass es darnach nicht darff fragen.Lehmann, 7, 17.

136 Das alter hat kein andern schutz, dann das trögle vnd tränckle.Henisch, 57, 22.

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137 Das Alter hat Witz, Jugend ist der Thorheit Sitz.

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Böhm.: Co staré, to nemilé. – K starosti i chromá přikleče. – Na starého lejna lezou. – Na starost dva hrby. – O bídna starosti, což pod tebou bolí kosti. – Přibývání vĕku, ubý vání života. – Přijde starost – nastane slabost. – Staroba – choroba. – Starost není radost, krasnédni ty tam. – Starost-žalost, po zadu hrc pre. – Stary nevrlý. (Čelakovský, 307.)

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Lat.: Senectus vitae hyems est. (Henisch, 57, 2.)

141 Das Alter ist ein Hospital oder Herberg allerley Krankheiten.Lehmann, 7, 17.

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147 Das Alter kommt in verschiedenen Gestalten.

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Was man in der Jugend lernt, vergisst man nicht bald, während das Alter sehr vergesslich ist.

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Die Russen: Dem Alter kann entgehen, wer will; zum Alter wird aber nur gelangen, wer soll. (Altmann VI, 454.)

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D. h. der Beschwerde, die es mitbringt.

Böhm.: Letům ani cválem neutečeš. – Starost žádná bylina nepře roste. (Čelakovský, 307.)

165 Dem Alter man vorlauffen kan, im Rathgeben dahinden stahn.Eyering, I, 568 u. 500.

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„Darum, spricht das Alter zu dir: Reisse nieder! die Jugend aber spricht: Baue auf; so reisse nieder und baue nicht.“ (Löwenheim, 8.)

168 Des Alters Schwächen sind schlimmer als der Tod.

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169 Ein junges Alter ist gut, eine alte Jugend taugt nichts.Petri, II, 206.

D. h. „wer sich jung also helt, dass er auch im Alter frisch vnd stark ist, das ist gut; wer sich aber selbst verderbt, dass er bald in der jugend faul, träg vnd schwach ist, wie ein alter, das taugt nicht.“

170 Ein kurzes Alter ist lang genug zum Rechtthun.Kirchhofer, 194.

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175 Jedes Alter hat sein Spielzeug.

Frz.: Il y a des hochets pour tous les âges. (Bohn I, 27.)

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Mit dem Alter kommt die Geistesschwäche. (S. Jugend.)

177 Man kann das Alter verhüllen, wie man will, es guckt doch hervor.

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178 Man kann dat Öller wol utlagen, man nich utraden.Weserzeitung, 4057.

179 Mit dem Alter chönd d' Ogstalder.1Tobler, 346.

1) Ogstâld = Ungestalt, Gebrechen.

180 Nach dem Alter fragt man auf dem Pferdemarkte.Schlechta, 475.

181 Nach dem Alter schätzt man nur die Pferde.

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[[373]/0385] 132 Das Alter bringt beydes: gute Tag vnd Vngemach. – Petri, II, 56. 133 Das alter darff gelt vnd gutthat, ohn gelt ist es vnwerth. – Henisch, 57, 13. 134 Das Alter gibt Gott die Beine, aus dem der Teufel das Mark gesogen hat. – Winckler, IV, 63. 135 Das Alter hat fast alle Tag new Zeitungen, dass es darnach nicht darff fragen. – Lehmann, 7, 17. 136 Das alter hat kein andern schutz, dann das trögle vnd tränckle. – Henisch, 57, 22. Ruhe und stärkende Kost. 137 Das Alter hat Witz, Jugend ist der Thorheit Sitz. 138 Das Alter ist der Hafen aller Uebel. – Einfälle, 48. Böhm.: Co staré, to nemilé. – K starosti i chromá přikleče. – Na starého lejna lezou. – Na starost dva hrby. – O bídna starosti, což pod tebou bolí kosti. – Přibývání vĕku, ubý vání života. – Přijde starost – nastane slabost. – Staroba – choroba. – Starost není radost, krasnédni ty tam. – Starost-žalost, po zadu hrc pre. – Stary nevrlý. (Čelakovský, 307.) Kroat.: Starost – žalost. (Čelakovský, 307.) Poln.: Biedna starości nosząc cię bola kości. – Na starego łajna lazą. – Na starść dwa garby. – Sama starość stoji za chorobe. (Čelakovský, 307.) 139 Das Alter ist des Lebens Nummer, drin all Verhalt zusammenkommen. – Petri, II, 56. 140 Das Alter ist des Lebens Winter. – Henisch, 57, 1. Lat.: Senectus vitae hyems est. (Henisch, 57, 2.) 141 Das Alter ist ein Hospital oder Herberg allerley Krankheiten. – Lehmann, 7, 17. 142 Das Alter ist eine grosse Plag. – Petri, II, 56. 143 Das Alter ist eine tödtliche Kranckheit. – Petri, II, 56. Lat.: Senectus ipsa morbus. (Bebel-Suringar, 133.) 144 Das Alter ist gut zu behalten. – Petri, II, 56. 145 Das Alter ist seltsam vnd wunderlich. – Petri, II, 56. 146 Das Alter ist weiser als die Jugend, aber der Morgen ist klüger als der Abend. – Cahier, 1970. 147 Das Alter kommt in verschiedenen Gestalten. 148 Das Alter kommt mit viel Unlust. – Kirchhofer, 349. 149 Das Alter kommt nicht an Einem Tag. – Altmann VI, 422. 150 Das alter kompt mit mancherley. – Franck, I, 80a. 151 Das Alter lässt sich nicht verbergen. 152 Das Alter muss man ehren, sagte der Mönch, und griff nach dem ältesten Weine. – Klosterspiegel, 24, 18; Harssdörffer, 1269. 153 Das Alter schleicht herein, eh' man's gewahr wird. – Sailer, 192. 154 Das Alter schmeckt nach der Jugend. Dän.: Alderdommen smager af ungdommen som äblet af träet. (Prov. dan., 23.) 155 Das Alter schreibt in Sand, die Jugend gräbt in Stein. – Cahier, 2355. Was man in der Jugend lernt, vergisst man nicht bald, während das Alter sehr vergesslich ist. 156 Das alter sol man in ehren haben. – Franck, II, 166b. In Waldeck: Dat Aller sall me ehren. (Curtze, 319, 70.) – In Siebenbürgen: Det Alder sâl em êren. (Schuster, 557.) 157 Das Alter soll man ehren, sagte ein alter Bettler zu dem Hunde, der ihn anbettelte. – Harssdörffer, 409. 158 Das Alter verschleicht einem, ehe mans gewahr wird. – Petri, II, 56. 159 Das vierd alter heisset Senium und ist das letzt auf der Grub vnd das scheidmesser in ars. – Frisius, Spiegel, XI. 160 Dat Aller wahrt für Dörheit nit. – Curtze, 319, 72. 161 Dat eine Older dat slöpt, dat andere dat êt, dat andere dat lûset. – Schambach, II, 28. Zur Schilderung des verkommenen Alters nach allen Seiten. 162 Dem Alter gebührt das Vorrecht (der Vorrang, Vorzug). 163 Dem Alter kann man leicht entgehn; es zu erreichen, ist schwerer. – Altmann VI. Die Russen: Dem Alter kann entgehen, wer will; zum Alter wird aber nur gelangen, wer soll. (Altmann VI, 454.) 164 Dem Alter kann man nicht entlaufen. D. h. der Beschwerde, die es mitbringt. Böhm.: Letům ani cválem neutečeš. – Starost žádná bylina nepře roste. (Čelakovský, 307.) 165 Dem Alter man vorlauffen kan, im Rathgeben dahinden stahn. – Eyering, I, 568 u. 500. 166 Denkst du dein Alter hoch zu bringen, so halte Mass in allen Dingen: in Essen, Trinken, Leid und Freud, in Arbeit und in Schlafenszeit. 167 Des Alters Niederreissen ist Aufbauen, und der Jugend Bauen ist Niederreissen. „Darum, spricht das Alter zu dir: Reisse nieder! die Jugend aber spricht: Baue auf; so reisse nieder und baue nicht.“ (Löwenheim, 8.) 168 Des Alters Schwächen sind schlimmer als der Tod. Lat.: Morte magis metuenda senectus. (Juvenal.) (Philippi, I, 257.) 169 Ein junges Alter ist gut, eine alte Jugend taugt nichts. – Petri, II, 206. D. h. „wer sich jung also helt, dass er auch im Alter frisch vnd stark ist, das ist gut; wer sich aber selbst verderbt, dass er bald in der jugend faul, träg vnd schwach ist, wie ein alter, das taugt nicht.“ 170 Ein kurzes Alter ist lang genug zum Rechtthun. – Kirchhofer, 194. 171 Es hilfft keyn alter für torheyt. – Franck, I, 78b; II, 22a; Gruter, I, 31. In Ostfriesland: Dat Aler schadet der Dorheit nich. (Eichwald, 1457.) – Older helpt vör Dorheit nich. (Hauskalender.) – In Schlesien: 'S alter kon für Thorheet nich. (Robinson, 420.) 172 Im Alter thut es wohl, wenn man was eigens hat. – Petri, II, 399. 173 In 'n Older komet de Knêpe. – Schambach, II, 242. Im Alter kommen die Kniffe. 174 Jedes Alter hat seine Fehler. Dän.: Hver alder haver sin lyde: ungdom-vellyst, middelalder-ärgier, righed, alder kommen-penge-gierrighed. (Prov. dan., 22.) 175 Jedes Alter hat sein Spielzeug. Frz.: Il y a des hochets pour tous les âges. (Bohn I, 27.) 176 Kümt det Older, kümt de Kolder. – Schambach, I, 33. Mit dem Alter kommt die Geistesschwäche. (S. Jugend.) 177 Man kann das Alter verhüllen, wie man will, es guckt doch hervor. Die englischen Neger in Surinam sagen: „Du kannst das alte Mütterchen verstecken, aber nicht ihren Husten.“ Man kann etwas verheimlichen, aber Umstände verrathen es. (Weltspiegel.) 178 Man kann dat Öller wol utlagen, man nich utraden. – Weserzeitung, 4057. 179 Mit dem Alter chönd d' Ogstalder.1 – Tobler, 346. 1) Ogstâld = Ungestalt, Gebrechen. 180 Nach dem Alter fragt man auf dem Pferdemarkte. – Schlechta, 475. 181 Nach dem Alter schätzt man nur die Pferde. Frz.: L'âge n'est fait que pour les chevaux. (Cahier, 53.) 182 Older helpt vör Dorheit nich. – Hauskalender, I. 183 'S Alter isch der Verstalter. (Solothurn.) – Schild, 58, 6. 184 Uch det Âlder äs en Krânkhêt. – Schuster, 548. 185 Vom alter rostet das eisen vnd kompt der schimmel ins brot. – Henisch, 522, 3; Petri, II, 579. 186 Vom Alter lesst das Vögelchen seinen Gesang. – Petri, II, 579. 187 Vom Alter wird grün Laub fahl vnd ein krauser Kopf kahl. – Petri, II, 579.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [373]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/385>, abgerufen am 18.04.2024.