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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] eingerechnet.< Unzelmann trat bis an das Proscenium vor und sagte: >Euer Excellenz haben recht, der Tag hat vierundzwanzig Stunden; aber meine Frau liegt seit mehreren Tagen krank darnieder, deshalb hab' ich nicht zum Lernen kommen können, und so gut wie der Staatsmann und Dichter bedarf auch der arme Schauspieler der Nachtruhe!< Goethe rief mit kräftiger Stimme: >Die Antwort passt, weiter!<" (Anekdotenjäger, 74. Heft, S. 150.)

*19 Du findest jn nit on antwort. - Franck, II, 97b.

*20 Er bleibt keine Antwort schuldig.

*21 Er hat immer eine Antwort bei der Hand.

*22 Er ist um Antwort nicht verlegen.

*23 Es ist eine Antwort, die Hörner und Zähne hat.


Antworten.

2 Schwed.: En dum fraga kräfwer intet swar. (Marin, 11.)

6 Dän.: Hvo som svarer för udtalt er, er som hunden der göer för dörenoplades, og veed ey enten det er ven eller uven. (Prov. dan., 536.)

15 Antwortet man nicht, so ist man überwunden. - Graf, 444, 378.

Wer sein Recht nicht vertheidigt, oder bei gerichtlichen Verhandlungen gar nicht, oder nicht rechtzeitig erscheint, geht seines Rechts verlustig. - In Schleswig: Antwortet he nicht, so is he verwunnen. (Thorsen, Schleswig, 36, 25.)

16 Wer antworten will, den darf man nicht verfesten. - Graf, 444, 394.

Mhd.: We antwarden wel, dem darf man nicht vorvesten. (Göschen, 56, 28.)

17 Wer antwortet vngefragt, der ist nicht gescheid. - Lehmann, 35, 9.

*18 Er antwortet wie die Thurmbauer zu Babylon.

Unpassend, verworren.

Dän.: Handsvarer tidt som de der bygde babels-taarn. (Prov. dan., 536.)


Antworter.

Lieber des Antworters Wort sprechen als des Klägers. - Graf, 433, 265.

Da der Beklagte dem Kläger gegenüber sich in der Regel in einer Art Nothwehr befindet, so ist er durch die gesetzlichen Einrichtungen in vieler Hinsicht begünstigt.

Mhd.: Spreke limer des antwoerders woert dann des clegers.


Zu Anwartschaft.

Span.: Vale mas buena esperanza que ruin posesconi. (Don Quixote.)


Anweisung.

1 Hillebrand, 172; Eisenhart, 433.

2 Simrock, 374; Hillebrand, 171; Hertius, I, 91; Haslocher, 55; Estor, II, 79.

Holl.: Onderwijzing is geene betaling. (Harrebomee, II, 135a.)

3 Eichwald, 45; Frommann, II, 389, 37; Bueren, 13; hochdeutsch: Graf, 237, 104.

*5 Das ist eine Anweisung auf eine Silbergrube im Monde.


Anwende.

2 Wär sek up 'ner Anewendge neren kan, dei bleiwe von 'n Twei-Morgen-Acker. - Schambach, II, 566.

Enthält die Mahnung, insofern man in kleinen Verhältnissen sein bescheiden Auskommen finden kann, zufrieden zu sein und nicht nach grössern zu streben.


Anwenden.

3 Frisch angewendt ist halb geendt. - Henisch, 1245, 66; Eyering, 633.


Anwerben.

Wer sich anwerben lässt und verlobt, ist nicht mehr frei.

Span.: Ir a la guerra, y cusar, no se ha de a consejar. (Cahier, 3286.)


Zu Anwerbung.

Simrock, 373; Hillebrand, 116; Estor, I, 332; III, 461; Sailer, 251.


Anwischen.

* Ik heff ämm en anwischt. - Danneil, 6.

Unvermerkt einen Schlag versetzt.


Anzeichen.

1 Auff ein vngewiss anzeigen gehört ein vngewiss antwort. - Henisch, 86, 53.

2 Es ist kein guts anzeichen, wenn der Bart einem zu frü wächst. - Henisch, 1264, 48.

Lat.: Non boni sunt puberes. (Henisch, 1264, 49.)

3 Vier anzaig eines falschen herzen: kain treu vnd glaub in handlung, hönig im mund, gall im herzen, betrug in thaten. - Rasch, 161.


Anziehen.

4 Holl.: Hij trekt het al gelijke de zeilsijzer trekt een. (Harrebomee, II, 498a.)

6 Im Kreise Lötzen heisst es auch: Es zieht an wie Fischsuppe, z. B. der Stock, mit dem man züchtigt; der [Spaltenumbruch] Nagel, den man einschlägt. Gute Hechtsuppe ist scharf gesalzen und gepfeffert. Man will mit der Redensart die Schärfe der Hiebe andeuten.

7 Ich musste mich anziehen, sagte Klaus Narr, als man ihn fragte, warum er so zeitig aufgestanden sei.

*8 Tüh an, Jan, 't is en Bullkalf. - Bueren, 1101; Hauskalender, II.

*9 Er ist angezogen wie ein Hanswurst.


Anzüglich.

* Kummer, ward nich anzüglich. - Kiel, 39.

Werde nicht persönlich, beleidigend.


Apartes.

* Der muss immer was Apartes haben.

Von einem Sonderling.


Apfel.

10 Böhm.: Chvastej se, chvastje', ajhle shnila jablka, hle kobylince nad vodou plynou. (Celakovsky, 103.)

Dän.: Du triller ikke ebled san langt, at dre ey smojer af roden. (Prov. dan., 133.)

Engl.: See how we apples swim, quoth the horse-t-d. (Bohn II, 166.)

12 Ein Apfel nahm uns das Paradies; ein anderer Apfel entzündete den Trojanischen Krieg. Ein Apfel, den Tell vom Kopf seines Sohnes schoss, gab der Schweiz die Freiheit; ein Apfel, den die Kaiserin Eudoxia dem Paulin geschenkt, wodurch die Eifersucht Theodosius' gereizt wurde, zog diesem Muster weiblicher Anmuth und männlichen Geistes Elend und Verbannung zu. Einem Apfel verdanken wir durch Newton die wichtigste Entdeckung im Reiche der Naturwissenschaft - das Gesetz der Schwere. (Hausblätter 1867, 3. Bd., S. 157.)

14 Scherzweise sagt man in Preussen: Der Apfel fällt nicht weit vom Birnbaum. (Frischbier, II, 100.) - In Neumark: Deär Appel felt nich wiet vannen Schtam; wi di Olle, so det Lam. (Engelien, 219, 61.) - In Luxemburg: Den Apel fellt net weit fum Bam. (Dicks, I, 5.) - Jüdisch-deutsch in Warschau: Dus Aeppele fallt nit weit vün 'm Bäumele. - Die englischen Neger in Surinam: Die Monja fällt nicht weit vom Baum nieder. (Wullschlägel.)

Böhm.: Nedaleko od stromu jablka padaji. (Celakovsky, 404.)

Dän.: Aeblet falder ikkc langt fra träet.

Frz.: Toz jors siet la pome et pomier. (Leroux, I, 56.)

Krain.: Jabelko ne pade dalec od drevesa. (Celakovsky, 404.)

Kroat.: Jabuka ne opade dalko od stebla. (Celakovsky, 404.)

Lit.: Obolei obeliu seka. (Celakovsky, 404.)

Poln.: Co s jabloni spadnie, niedaleko upadnie. - Od sada niedaleka jablko pada. (Celakovsky, 404.)

Schwed.: Applet faller inte langt ifran trädet. (Marin, 28.)

Sloven.: Jablko ne pade delecod debla.

Tschud.: Kui tam ni wössud. (Celakovsky, 404.)

Wend.: Jabluko daljoko wot jabuni nepadnjo. (Celakovsky, 404.)

16 In der Schweiz statt Reg-Rain, d. i. Abdachung eines Bergtheils oder Abhang eines Hügels. (Stalder, II, 256.)

18 Böhm.: Jablko rado zachovava chat' stromu sveho. (Celakovsky, 404.)

Holl.: Den appel smaect sijns booms. (Tunn., 12, 19.)

Lat.: Dum gusto poma, tunc pomus fit mihi nota. (Fallersleben, 299.)

33 Lat.: Pomum corruptum, cito corrumpit sibi iunctum. (Loci comm., 32.)

34 Die Rumänen: Neben dem faulen Apfel verdirbt auch der gute. (Schuller, 22.)

35 Dän.: Et randent aeble fordaerver hundrede gode. (Prov. dan., 499.)

Span.: La manzana podrida perde a su companna. (Bohn I, 227.)

42 In Luxemburg: 'T as ken Apel eso roserot, en huot falsche' Kier. (Dicks, I, 5.)

72 Bei Tunnicius (1100): Schone appel sint ok wol saur. (Dulcia non semper sunt ori poma venusta.)

76 Bei Tunnicius (176): Wan appel unde nötte komen, so sol men baurden (= scherzen, kurzweilen, Spass treiben; frz.: bourder = lügen, aufschneiden.) (Utandum salibus quando bellaria dantur.)

78 In Luxemburg: Wan den Apel zeideg as, da fellt e fum Bam. (Dicks, I, 5.)

Böhm.: Kdyz jablka uzraji, sama sprsi. (Celakovsky, 264.)

Dän.: Mod eble er fald i vane. (Prov. dan., 417.)

Krain.: Zrelo jabelko samo pade. (Celakovsky, 264.)

84 Bei Zinkgref, IV, 195 lauten die Schlusszeilen: "Hat en Kann voll Wein vnd nicht schenkt ein, der mag wo ein schlechter Joseph sein."

111 Aepfel, Birnen und Nuss machen der Stimme Verdruss.

Dän.: Aebler, paerer og nöder skade rösten. (Prov. dan., 481.)

112 Aepfel vom Herrengaul sind auch keine Süsslinge. - Altmann VI, 488.

[Spaltenumbruch] eingerechnet.‹ Unzelmann trat bis an das Proscenium vor und sagte: ›Euer Excellenz haben recht, der Tag hat vierundzwanzig Stunden; aber meine Frau liegt seit mehreren Tagen krank darnieder, deshalb hab' ich nicht zum Lernen kommen können, und so gut wie der Staatsmann und Dichter bedarf auch der arme Schauspieler der Nachtruhe!‹ Goethe rief mit kräftiger Stimme: ›Die Antwort passt, weiter!‹“ (Anekdotenjäger, 74. Heft, S. 150.)

*19 Du findest jn nit on antwort.Franck, II, 97b.

*20 Er bleibt keine Antwort schuldig.

*21 Er hat immer eine Antwort bei der Hand.

*22 Er ist um Antwort nicht verlegen.

*23 Es ist eine Antwort, die Hörner und Zähne hat.


Antworten.

2 Schwed.: En dum fråga kräfwer intet swar. (Marin, 11.)

6 Dän.: Hvo som svarer för udtalt er, er som hunden der göer för dörenoplades, og veed ey enten det er ven eller uven. (Prov. dan., 536.)

15 Antwortet man nicht, so ist man überwunden.Graf, 444, 378.

Wer sein Recht nicht vertheidigt, oder bei gerichtlichen Verhandlungen gar nicht, oder nicht rechtzeitig erscheint, geht seines Rechts verlustig. – In Schleswig: Antwortet he nicht, so is he verwunnen. (Thorsen, Schleswig, 36, 25.)

16 Wer antworten will, den darf man nicht verfesten.Graf, 444, 394.

Mhd.: We antwarden wel, dem darf man nicht vorvesten. (Göschen, 56, 28.)

17 Wer antwortet vngefragt, der ist nicht gescheid.Lehmann, 35, 9.

*18 Er antwortet wie die Thurmbauer zu Babylon.

Unpassend, verworren.

Dän.: Handsvarer tidt som de der bygde babels-taarn. (Prov. dan., 536.)


Antworter.

Lieber des Antworters Wort sprechen als des Klägers.Graf, 433, 265.

Da der Beklagte dem Kläger gegenüber sich in der Regel in einer Art Nothwehr befindet, so ist er durch die gesetzlichen Einrichtungen in vieler Hinsicht begünstigt.

Mhd.: Spreke limer des antwoerders woert dann des clegers.


Zu Anwartschaft.

Span.: Vale mas buena esperanza que ruin posesconi. (Don Quixote.)


Anweisung.

1 Hillebrand, 172; Eisenhart, 433.

2 Simrock, 374; Hillebrand, 171; Hertius, I, 91; Haslocher, 55; Estor, II, 79.

Holl.: Onderwijzing is geene betaling. (Harrebomée, II, 135a.)

3 Eichwald, 45; Frommann, II, 389, 37; Bueren, 13; hochdeutsch: Graf, 237, 104.

*5 Das ist eine Anweisung auf eine Silbergrube im Monde.


Anwende.

2 Wär sek up 'ner Ânewendge nêren kan, dei blîwe von 'n Twei-Morgen-Acker.Schambach, II, 566.

Enthält die Mahnung, insofern man in kleinen Verhältnissen sein bescheiden Auskommen finden kann, zufrieden zu sein und nicht nach grössern zu streben.


Anwenden.

3 Frisch angewendt ist halb geendt.Henisch, 1245, 66; Eyering, 633.


Anwerben.

Wer sich anwerben lässt und verlobt, ist nicht mehr frei.

Span.: Ir a la guerra, y cusar, no se ha de a consejar. (Cahier, 3286.)


Zu Anwerbung.

Simrock, 373; Hillebrand, 116; Estor, I, 332; III, 461; Sailer, 251.


Anwischen.

* Ik heff ämm ên anwischt.Danneil, 6.

Unvermerkt einen Schlag versetzt.


Anzeichen.

1 Auff ein vngewiss anzeigen gehört ein vngewiss antwort.Henisch, 86, 53.

2 Es ist kein guts anzeichen, wenn der Bart einem zu frü wächst.Henisch, 1264, 48.

Lat.: Non boni sunt puberes. (Henisch, 1264, 49.)

3 Vier anzaig eines falschen herzen: kain treu vnd glaub in handlung, hönig im mund, gall im herzen, betrug in thaten.Rasch, 161.


Anziehen.

4 Holl.: Hij trekt het al gelijke de zeilsijzer trekt een. (Harrebomée, II, 498a.)

6 Im Kreise Lötzen heisst es auch: Es zieht an wie Fischsuppe, z. B. der Stock, mit dem man züchtigt; der [Spaltenumbruch] Nagel, den man einschlägt. Gute Hechtsuppe ist scharf gesalzen und gepfeffert. Man will mit der Redensart die Schärfe der Hiebe andeuten.

7 Ich musste mich anziehen, sagte Klaus Narr, als man ihn fragte, warum er so zeitig aufgestanden sei.

*8 Tüh an, Jan, 't is ên Bullkalf.Bueren, 1101; Hauskalender, II.

*9 Er ist angezogen wie ein Hanswurst.


Anzüglich.

* Kummer, ward nich anzüglich.Kiel, 39.

Werde nicht persönlich, beleidigend.


Apartes.

* Der muss immer was Apartes haben.

Von einem Sonderling.


Apfel.

10 Böhm.: Chvastej se, chvastje', ajhle shnilá jablka, hle kobylince nad vodou plynou. (Čelakovský, 103.)

Dän.: Du triller ikke ebled san langt, at dre ey smojer af roden. (Prov. dan., 133.)

Engl.: See how we apples swim, quoth the horse-t-d. (Bohn II, 166.)

12 Ein Apfel nahm uns das Paradies; ein anderer Apfel entzündete den Trojanischen Krieg. Ein Apfel, den Tell vom Kopf seines Sohnes schoss, gab der Schweiz die Freiheit; ein Apfel, den die Kaiserin Eudoxia dem Paulin geschenkt, wodurch die Eifersucht Theodosius' gereizt wurde, zog diesem Muster weiblicher Anmuth und männlichen Geistes Elend und Verbannung zu. Einem Apfel verdanken wir durch Newton die wichtigste Entdeckung im Reiche der Naturwissenschaft – das Gesetz der Schwere. (Hausblätter 1867, 3. Bd., S. 157.)

14 Scherzweise sagt man in Preussen: Der Apfel fällt nicht weit vom Birnbaum. (Frischbier, II, 100.) – In Neumark: Deär Appel felt nich wiet vannen Schtam; wi di Olle, so det Lam. (Engelien, 219, 61.) – In Luxemburg: Den Apel fellt net weit fum Bam. (Dicks, I, 5.) – Jüdisch-deutsch in Warschau: Dus Aeppele fallt nit weit vün 'm Bäumele. – Die englischen Neger in Surinam: Die Monja fällt nicht weit vom Baum nieder. (Wullschlägel.)

Böhm.: Nedaleko od stromu jablka padaji. (Čelakovský, 404.)

Dän.: Aeblet falder ikkc langt fra träet.

Frz.: Toz jors siet la pome et pomier. (Leroux, I, 56.)

Krain.: Jabelko ne pade daleč od drevésa. (Čelakovský, 404.)

Kroat.: Jabuka ne opade dalko od stebla. (Čelakovský, 404.)

Lit.: Obolei obĕliu seka. (Čelakovský, 404.)

Poln.: Co s jabłoni spadnie, niedaleko upadnie. – Od sada niedaleka jabłko pada. (Čelakovský, 404.)

Schwed.: Applet faller inte långt ifrån trädet. (Marin, 28.)

Sloven.: Jablko ne pade delecod debla.

Tschud.: Kui tam ni wössud. (Čelakovský, 404.)

Wend.: Jabłuko daljoko wot jabuni nĕpadnjo. (Čelakovský, 404.)

16 In der Schweiz statt Reg-Rain, d. i. Abdachung eines Bergtheils oder Abhang eines Hügels. (Stalder, II, 256.)

18 Böhm.: Jablko rádo zachovává chat' stromu svého. (Čelakovský, 404.)

Holl.: Den appel smaect sijns booms. (Tunn., 12, 19.)

Lat.: Dum gusto poma, tunc pomus fit mihi nota. (Fallersleben, 299.)

33 Lat.: Pomum corruptum, cito corrumpit sibi iunctum. (Loci comm., 32.)

34 Die Rumänen: Neben dem faulen Apfel verdirbt auch der gute. (Schuller, 22.)

35 Dän.: Et randent aeble fordaerver hundrede gode. (Prov. dan., 499.)

Span.: La manzana podrida perde a su compaña. (Bohn I, 227.)

42 In Luxemburg: 'T as ken Apel eso roserot, en huot falsche' Kiêr. (Dicks, I, 5.)

72 Bei Tunnicius (1100): Schone appel sint ôk wol sûr. (Dulcia non semper sunt ori poma venusta.)

76 Bei Tunnicius (176): Wan appel unde nötte komen, so sol men bûrden (= scherzen, kurzweilen, Spass treiben; frz.: bourder = lügen, aufschneiden.) (Utandum salibus quando bellaria dantur.)

78 In Luxemburg: Wan den Apel zeideg as, da fellt e fum Bâm. (Dicks, I, 5.)

Böhm.: Když jablka uzraji, sama sprší. (Čelakovský, 264.)

Dän.: Mod eble er fald i vane. (Prov. dan., 417.)

Krain.: Zrélo jabelko samo pade. (Čelakovský, 264.)

84 Bei Zinkgref, IV, 195 lauten die Schlusszeilen: „Hat en Kann voll Wein vnd nicht schenkt ein, der mag wo ein schlechter Joseph sein.“

111 Aepfel, Birnen und Nuss machen der Stimme Verdruss.

Dän.: Aebler, paerer og nöder skade rösten. (Prov. dan., 481.)

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[[391]/0403] eingerechnet.‹ Unzelmann trat bis an das Proscenium vor und sagte: ›Euer Excellenz haben recht, der Tag hat vierundzwanzig Stunden; aber meine Frau liegt seit mehreren Tagen krank darnieder, deshalb hab' ich nicht zum Lernen kommen können, und so gut wie der Staatsmann und Dichter bedarf auch der arme Schauspieler der Nachtruhe!‹ Goethe rief mit kräftiger Stimme: ›Die Antwort passt, weiter!‹“ (Anekdotenjäger, 74. Heft, S. 150.) *19 Du findest jn nit on antwort. – Franck, II, 97b. *20 Er bleibt keine Antwort schuldig. *21 Er hat immer eine Antwort bei der Hand. *22 Er ist um Antwort nicht verlegen. *23 Es ist eine Antwort, die Hörner und Zähne hat. Antworten. 2 Schwed.: En dum fråga kräfwer intet swar. (Marin, 11.) 6 Dän.: Hvo som svarer för udtalt er, er som hunden der göer för dörenoplades, og veed ey enten det er ven eller uven. (Prov. dan., 536.) 15 Antwortet man nicht, so ist man überwunden. – Graf, 444, 378. Wer sein Recht nicht vertheidigt, oder bei gerichtlichen Verhandlungen gar nicht, oder nicht rechtzeitig erscheint, geht seines Rechts verlustig. – In Schleswig: Antwortet he nicht, so is he verwunnen. (Thorsen, Schleswig, 36, 25.) 16 Wer antworten will, den darf man nicht verfesten. – Graf, 444, 394. Mhd.: We antwarden wel, dem darf man nicht vorvesten. (Göschen, 56, 28.) 17 Wer antwortet vngefragt, der ist nicht gescheid. – Lehmann, 35, 9. *18 Er antwortet wie die Thurmbauer zu Babylon. Unpassend, verworren. Dän.: Handsvarer tidt som de der bygde babels-taarn. (Prov. dan., 536.) Antworter. Lieber des Antworters Wort sprechen als des Klägers. – Graf, 433, 265. Da der Beklagte dem Kläger gegenüber sich in der Regel in einer Art Nothwehr befindet, so ist er durch die gesetzlichen Einrichtungen in vieler Hinsicht begünstigt. Mhd.: Spreke limer des antwoerders woert dann des clegers. Zu Anwartschaft. Span.: Vale mas buena esperanza que ruin posesconi. (Don Quixote.) Anweisung. 1 Hillebrand, 172; Eisenhart, 433. 2 Simrock, 374; Hillebrand, 171; Hertius, I, 91; Haslocher, 55; Estor, II, 79. Holl.: Onderwijzing is geene betaling. (Harrebomée, II, 135a.) 3 Eichwald, 45; Frommann, II, 389, 37; Bueren, 13; hochdeutsch: Graf, 237, 104. *5 Das ist eine Anweisung auf eine Silbergrube im Monde. Anwende. 2 Wär sek up 'ner Ânewendge nêren kan, dei blîwe von 'n Twei-Morgen-Acker. – Schambach, II, 566. Enthält die Mahnung, insofern man in kleinen Verhältnissen sein bescheiden Auskommen finden kann, zufrieden zu sein und nicht nach grössern zu streben. Anwenden. 3 Frisch angewendt ist halb geendt. – Henisch, 1245, 66; Eyering, 633. Anwerben. Wer sich anwerben lässt und verlobt, ist nicht mehr frei. Span.: Ir a la guerra, y cusar, no se ha de a consejar. (Cahier, 3286.) Zu Anwerbung. Simrock, 373; Hillebrand, 116; Estor, I, 332; III, 461; Sailer, 251. Anwischen. * Ik heff ämm ên anwischt. – Danneil, 6. Unvermerkt einen Schlag versetzt. Anzeichen. 1 Auff ein vngewiss anzeigen gehört ein vngewiss antwort. – Henisch, 86, 53. 2 Es ist kein guts anzeichen, wenn der Bart einem zu frü wächst. – Henisch, 1264, 48. Lat.: Non boni sunt puberes. (Henisch, 1264, 49.) 3 Vier anzaig eines falschen herzen: kain treu vnd glaub in handlung, hönig im mund, gall im herzen, betrug in thaten. – Rasch, 161. Anziehen. 4 Holl.: Hij trekt het al gelijke de zeilsijzer trekt een. (Harrebomée, II, 498a.) 6 Im Kreise Lötzen heisst es auch: Es zieht an wie Fischsuppe, z. B. der Stock, mit dem man züchtigt; der Nagel, den man einschlägt. Gute Hechtsuppe ist scharf gesalzen und gepfeffert. Man will mit der Redensart die Schärfe der Hiebe andeuten. 7 Ich musste mich anziehen, sagte Klaus Narr, als man ihn fragte, warum er so zeitig aufgestanden sei. *8 Tüh an, Jan, 't is ên Bullkalf. – Bueren, 1101; Hauskalender, II. *9 Er ist angezogen wie ein Hanswurst. Anzüglich. * Kummer, ward nich anzüglich. – Kiel, 39. Werde nicht persönlich, beleidigend. Apartes. * Der muss immer was Apartes haben. Von einem Sonderling. Apfel. 10 Böhm.: Chvastej se, chvastje', ajhle shnilá jablka, hle kobylince nad vodou plynou. (Čelakovský, 103.) Dän.: Du triller ikke ebled san langt, at dre ey smojer af roden. (Prov. dan., 133.) Engl.: See how we apples swim, quoth the horse-t-d. (Bohn II, 166.) 12 Ein Apfel nahm uns das Paradies; ein anderer Apfel entzündete den Trojanischen Krieg. Ein Apfel, den Tell vom Kopf seines Sohnes schoss, gab der Schweiz die Freiheit; ein Apfel, den die Kaiserin Eudoxia dem Paulin geschenkt, wodurch die Eifersucht Theodosius' gereizt wurde, zog diesem Muster weiblicher Anmuth und männlichen Geistes Elend und Verbannung zu. Einem Apfel verdanken wir durch Newton die wichtigste Entdeckung im Reiche der Naturwissenschaft – das Gesetz der Schwere. (Hausblätter 1867, 3. Bd., S. 157.) 14 Scherzweise sagt man in Preussen: Der Apfel fällt nicht weit vom Birnbaum. (Frischbier, II, 100.) – In Neumark: Deär Appel felt nich wiet vannen Schtam; wi di Olle, so det Lam. (Engelien, 219, 61.) – In Luxemburg: Den Apel fellt net weit fum Bam. (Dicks, I, 5.) – Jüdisch-deutsch in Warschau: Dus Aeppele fallt nit weit vün 'm Bäumele. – Die englischen Neger in Surinam: Die Monja fällt nicht weit vom Baum nieder. (Wullschlägel.) Böhm.: Nedaleko od stromu jablka padaji. (Čelakovský, 404.) Dän.: Aeblet falder ikkc langt fra träet. Frz.: Toz jors siet la pome et pomier. (Leroux, I, 56.) Krain.: Jabelko ne pade daleč od drevésa. (Čelakovský, 404.) Kroat.: Jabuka ne opade dalko od stebla. (Čelakovský, 404.) Lit.: Obolei obĕliu seka. (Čelakovský, 404.) Poln.: Co s jabłoni spadnie, niedaleko upadnie. – Od sada niedaleka jabłko pada. (Čelakovský, 404.) Schwed.: Applet faller inte långt ifrån trädet. (Marin, 28.) Sloven.: Jablko ne pade delecod debla. Tschud.: Kui tam ni wössud. (Čelakovský, 404.) Wend.: Jabłuko daljoko wot jabuni nĕpadnjo. (Čelakovský, 404.) 16 In der Schweiz statt Reg-Rain, d. i. Abdachung eines Bergtheils oder Abhang eines Hügels. (Stalder, II, 256.) 18 Böhm.: Jablko rádo zachovává chat' stromu svého. (Čelakovský, 404.) Holl.: Den appel smaect sijns booms. (Tunn., 12, 19.) Lat.: Dum gusto poma, tunc pomus fit mihi nota. (Fallersleben, 299.) 33 Lat.: Pomum corruptum, cito corrumpit sibi iunctum. (Loci comm., 32.) 34 Die Rumänen: Neben dem faulen Apfel verdirbt auch der gute. (Schuller, 22.) 35 Dän.: Et randent aeble fordaerver hundrede gode. (Prov. dan., 499.) Span.: La manzana podrida perde a su compaña. (Bohn I, 227.) 42 In Luxemburg: 'T as ken Apel eso roserot, en huot falsche' Kiêr. (Dicks, I, 5.) 72 Bei Tunnicius (1100): Schone appel sint ôk wol sûr. (Dulcia non semper sunt ori poma venusta.) 76 Bei Tunnicius (176): Wan appel unde nötte komen, so sol men bûrden (= scherzen, kurzweilen, Spass treiben; frz.: bourder = lügen, aufschneiden.) (Utandum salibus quando bellaria dantur.) 78 In Luxemburg: Wan den Apel zeideg as, da fellt e fum Bâm. (Dicks, I, 5.) Böhm.: Když jablka uzraji, sama sprší. (Čelakovský, 264.) Dän.: Mod eble er fald i vane. (Prov. dan., 417.) Krain.: Zrélo jabelko samo pade. (Čelakovský, 264.) 84 Bei Zinkgref, IV, 195 lauten die Schlusszeilen: „Hat en Kann voll Wein vnd nicht schenkt ein, der mag wo ein schlechter Joseph sein.“ 111 Aepfel, Birnen und Nuss machen der Stimme Verdruss. Dän.: Aebler, paerer og nöder skade rösten. (Prov. dan., 481.) 112 Aepfel vom Herrengaul sind auch keine Süsslinge. – Altmann VI, 488.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [391]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/403>, abgerufen am 29.03.2024.