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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 113 Apffl vnd Birn gibt man kleinen Kindern gleich einer steinernen Burg. - Henisch, 1381, 2.

114 Bässer een Aabel on e Stück Brud, als en Feder off dem Hud. (Trier.) - Laven, 175, 7; Firmenich, III, 546, 7.

115 Besser einen Apfel verschenken als verschlucken.

Dän.: Bedre er aeblet givet end aedet. (Prov. dan., 240.)

Lat.: Malum malo dari quam fauce tenace vorari. (Reuterdahl, 499.)

Schwed.: Baetra aer aeplit giwit aen aetith. (Reuterdahl, 499.)

116 Bis die Aepfel reif waren, sagte der Junge, als ihn der Schulmeister fragte, wie lange Adam im Paradiese gewesen sei.

117 Dar Opf'l fold nid waid vom Pam. (Steiermark.) - Firmenich, II, 771, 179.

118 Da'r Opf'l folld nid waid vom Schdom aussa'rer kug'ld. (Niederösterr.) - Frommann, III, 390, 27.

119 Dat Appelke kault nich wit vom Stamm, lewe Lü'dkes si't mi nich gram. - Frischbier, II, 102.

120 Dat Appelke kault nich wit vom Stamm, wei dat Schapke ös ok dat Lamm. - Frischbier, II, 103.

121 De Appel fallt nich wit von 'n Plummenbom. - Diermissen, 97.

122 De Appel fällt nich weit von 'n Stamm, ass dat Schaop so dat Lamm. (Altmark.) - Danneil, 6.

123 De Appel fällt nit weit vamme Stamme. (Waldeck. Rastede.) - Firmenich, III, 27, 38; Curtze, 326, 146.

124 De Appel is beter geven as eten. - Kern, 901.

Wenn er nämlich schlecht ist.

125 Der Apel falt net fär vum Baum. - Schuster, 1063.

126 Der Apel fält uow, wun e reiw äss. - Schuster, 716.

127 Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, so wie der Bock, so auch das Lamm.

128 Der Apfel ist nicht stets auf beiden Seiten roth.

Dän.: Nogl eble ere pav den ene side röde, men pav den anden side bleege. (Prov. dan., 153.)

129 Der Appel fällt net weck vom Bom, udder ä muss om Berg stoen. (Bedburg.)

130 Die Aepfel wer'n von Lorenzi g'salzen, von Barth'lmä g'schmalzen. (Steiermark.)

Die frühreifsten Apfelsorten erhalten um den Lorenzitag (10. August) die Säure und um den Bartholomäustag (24. August) die Milde.

131 Ein Apfel, der spät reift, dauert lange.

Böhm.: Jablko, ktere pozde zraje, dcle trva. (Celakovsky, 153.)

132 Ein gesunder Apfel ist besser als eine faule Ananas. - Altmann VI, 499.

133 Ein guter vnnd schöner Apffel ist doch gut, ob er schon einen Wurm hett. - Lehmann, 507, 67.

134 Ein runzliger Apfel fault nicht leicht. - Boebel, 141.

135 Ein säuerlicher Apfel schmeckt oft besser als ein süsser.

So ist mancher Tadel dem Lobe vorzuziehen, oder ist angenehmer als dieses. Süsse Speise wird durch Säure gewürzt.

Dän.: Suur aeble smager untertiden vel. (Prov. dan., 7.)

136 En ugebasten Apel helt sech net. - Dicks, I, 5.

137 Es ist nicht jeder Apfel süss, in den man beisst. - Altmann VI, 408.

138 Es sind nicht ungemein die schönsten Aepfel bitter. - Winckler, XIX, 56.

139 Eva hat den Apfel gessen und Adam den Gröbs gegeben.

Böhm.: Eva jablko snedla, a muzi chryzek dala. (Celakovsky, 17.)

140 Faule Aepfel in goldenen Körben. - Altmann, VI, 475.

141 Hat der Apfel einen Wurm, so fällt er ohne Sturm.

Böhm.: Cerviva jablka s stromu leti. (Celakovsky, 33.)

142 Hier schwimmen wir öpffel, sprach der Pferdedreck, da schwamm er vnder den öpffeln vff dem wasser. - Tappius, 41b.

[Spaltenumbruch] 143 Ik muss1 in den suren Appel biten2, ich mug willen3 oder ni'e. - Firmenich, III, 24, 17.

1) Musste;

2) beissen;

3) mochte wollen. Für Franken: Frommann, VI, 163, 5.

144 Ist ein schöner Apfel an dem Baum, so laustert auf ihm der Wurm. - Arpagaus, 546.

145 Ja, gif mi enen Appel! Geh, Müllers Rappel, de schott die enen Appel. (Sauerland.)

Ironisch, um eine Bitte abzuweisen.

146 Man isst den Apfel und fragt nicht, wo er gewachsen ist. - Altmann VI, 408.

147 Man muss den Apfel, in dem sich ein Wurm findet, nicht gleich fortwerfen. - Altmann VI, 408.

148 Man muss den Apfel nicht eher vom Baum nehmen, bis er reif ist.

Dän.: Det er daarligt at tage eblet af traeet förend det er moden og kraeve lön förend arbeydet er giort. (Prov. dan., 101.)

149 Manche Aepfel sind sehr schön, man thut aber besser, man lässt sie stehn.

Dän.: Nogle aeble er deylige for sjunen, men ere dog beeske for smogen. (Prov. dan., 513.)

150 Me soll den Öpfel nit vom Baum schüttle, gäb (bevor) er ryf isch. - Solothurn, 67, 124.

151 Nach süssen Aepfeln muss man hoch steigen, sauere hangen unten. - Altmann VI, 490.

152 Nicht jeder Apfel hat einen Wurm. - Altmann VI, 473.

153 Sauere Aepfel sind noch lange keine Citronen. - Altmann VI, 397.

154 Sobald der Apfl auf die Erden fallet, bekombt er Beyllen und faulet ehnder. - Arpagaus, 212.

155 Von sauren Aepfeln gibts keinen süssen Schnitz.

156 Was an den Aepfeln ich gewonnen, ist an den Birnen mir zerronnen.

Dän.: Saa megst som han vinder i de eble, saa taber han i de paerere. (Prov. dan., 133.)

157 Wenn de Appel ripe is, sau felt he. - Schambach, II, 455.

Lat.: Pomis vicinam maturis nosce ruinam. (Reuterdahl, 728.)

Schwed.: Fulmoen aeple falla gerna. (Reuterdahl, 728.)

158 Wenn man auch faule Aepfel lobt, es werden keine Aprikosen daraus.

Böhm.: Chval psotu jak chees, nebude nie nez psota a nic dobreho. (Celakovsky, 35.)

159 Wie weit der Apfel rollen (fallen, geworfen werden) mag, er schmeckt nach seinem Stamme.

Lat.: Stirpe saporatur pomum quousque rotatur. (Reuterdahl, 949.)

Schwed.: Thu kaster ey aeplaet swa langth fran traeth thz kaennis ae hwadhan thz aer komith. (Reuterdahl, 949.)

160 Wiltu nicht Aepfl tragen, sagte der Bauer zu dem Baume im Zorn, als er hinaufgestiegen und die wenigen schüttelte, so trage Diebe und Schelme. - Wirth, I, 53.

*161 A richt de Äppel im Heu. (Grunau bei Hirschberg.)

Er merkt die Sache.

*162 Aus dan Äppeln wird au ke Pappe (Brei). (Hirschberg.)

Aus der Sache wird nichts.

*163 Da bleiben so viel Aepfel als Feigen. - Taubenzeitung, Nr. 5, S. 125.

*164 Das ist ein saurer Apfel für den Durst. (Deutz.)

*165 De Appel han jitz golde Stillcher. (Köln.) - Firmenich, I, 475, 167; Röttscher, 76.

D. h. sie sind jetzt selten und theuer.

*166 De hescht Äpel se madig. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 339.

*167 Einem Aepfel für Citronen verkaufen. (S. Verkaufen.)

*168 Einen Apfel ohne Stiel bekommen.

*169 Einen Apfel wie einen Groschen nemen. - Luther's Tischr., 159.

*170 En Apel fir den Durscht halen. - Dicks, I, 5.

*171 Er lest jhm auch ein Apffl gefallen. - Henisch, 88, 38.

Verachtet auch ein kleines Geschenk nicht.

[Spaltenumbruch] 113 Apffl vnd Birn gibt man kleinen Kindern gleich einer steinernen Burg.Henisch, 1381, 2.

114 Bässer een Aabel on e Stück Brud, als en Feder off dem Hud. (Trier.) – Laven, 175, 7; Firmenich, III, 546, 7.

115 Besser einen Apfel verschenken als verschlucken.

Dän.: Bedre er aeblet givet end aedet. (Prov. dan., 240.)

Lat.: Malum malo dari quam fauce tenace vorari. (Reuterdahl, 499.)

Schwed.: Baetra aer aeplit giwit aen aetith. (Reuterdahl, 499.)

116 Bis die Aepfel reif waren, sagte der Junge, als ihn der Schulmeister fragte, wie lange Adam im Paradiese gewesen sei.

117 Dar Opf'l fold nid waid vom Pam. (Steiermark.) – Firmenich, II, 771, 179.

118 Da'r Opf'l folld nid waid vom Schdom aussa'rer kug'ld. (Niederösterr.) – Frommann, III, 390, 27.

119 Dat Appelke kûlt nich wit vom Stamm, lêwe Lü'dkes si't mi nich gram.Frischbier, II, 102.

120 Dat Appelke kûlt nich wit vom Stamm, wî dat Schâpke ös ôk dat Lamm.Frischbier, II, 103.

121 De Appel fallt nich wit von 'n Plummenbom.Diermissen, 97.

122 De Appel fällt nich wît von 'n Stamm, ass dat Schaop so dat Lamm. (Altmark.) – Danneil, 6.

123 De Appel fällt nit wît vamme Stamme. (Waldeck. Rastede.) – Firmenich, III, 27, 38; Curtze, 326, 146.

124 De Appel is beter geven as eten.Kern, 901.

Wenn er nämlich schlecht ist.

125 Der Apel falt net fär vum Bûm.Schuster, 1063.

126 Der Apel fält uow, wun e reiw äss.Schuster, 716.

127 Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, so wie der Bock, so auch das Lamm.

128 Der Apfel ist nicht stets auf beiden Seiten roth.

Dän.: Nogl eble ere pav den ene side röde, men pav den anden side bleege. (Prov. dan., 153.)

129 Der Appel fällt net weck vom Bom, udder ä muss om Berg stoen. (Bedburg.)

130 Die Aepfel wer'n von Lorenzi g'sålzen, von Barth'lmä g'schmålzen. (Steiermark.)

Die frühreifsten Apfelsorten erhalten um den Lorenzitag (10. August) die Säure und um den Bartholomäustag (24. August) die Milde.

131 Ein Apfel, der spät reift, dauert lange.

Böhm.: Jablko, které pozdĕ zraje, dčle trvá. (Čelakovský, 153.)

132 Ein gesunder Apfel ist besser als eine faule Ananas.Altmann VI, 499.

133 Ein guter vnnd schöner Apffel ist doch gut, ob er schon einen Wurm hett.Lehmann, 507, 67.

134 Ein runzliger Apfel fault nicht leicht.Boebel, 141.

135 Ein säuerlicher Apfel schmeckt oft besser als ein süsser.

So ist mancher Tadel dem Lobe vorzuziehen, oder ist angenehmer als dieses. Süsse Speise wird durch Säure gewürzt.

Dän.: Suur aeble smager untertiden vel. (Prov. dan., 7.)

136 En ugebasten Apel helt sech net.Dicks, I, 5.

137 Es ist nicht jeder Apfel süss, in den man beisst.Altmann VI, 408.

138 Es sind nicht ungemein die schönsten Aepfel bitter.Winckler, XIX, 56.

139 Eva hat den Apfel gessen und Adam den Gröbs gegeben.

Böhm.: Eva jablko snĕdla, a muži chryzek dala. (Čelakovský, 17.)

140 Faule Aepfel in goldenen Körben.Altmann, VI, 475.

141 Hat der Apfel einen Wurm, so fällt er ohne Sturm.

Böhm.: Červivá jablka s stromu leti. (Čelakovský, 33.)

142 Hier schwimmen wir öpffel, sprach der Pferdedreck, da schwamm er vnder den öpffeln vff dem wasser.Tappius, 41b.

[Spaltenumbruch] 143 Ik muss1 in den suren Appel biten2, ich mug willen3 oder ni'e.Firmenich, III, 24, 17.

1) Musste;

2) beissen;

3) mochte wollen. Für Franken: Frommann, VI, 163, 5.

144 Ist ein schöner Apfel an dem Baum, so laustert auf ihm der Wurm.Arpagaus, 546.

145 Ja, gif mi enen Appel! Geh, Müllers Rappel, de schott die enen Appel. (Sauerland.)

Ironisch, um eine Bitte abzuweisen.

146 Man isst den Apfel und fragt nicht, wo er gewachsen ist.Altmann VI, 408.

147 Man muss den Apfel, in dem sich ein Wurm findet, nicht gleich fortwerfen.Altmann VI, 408.

148 Man muss den Apfel nicht eher vom Baum nehmen, bis er reif ist.

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149 Manche Aepfel sind sehr schön, man thut aber besser, man lässt sie stehn.

Dän.: Nogle aeble er deylige for sjunen, men ere dog beeske for smogen. (Prov. dan., 513.)

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151 Nach süssen Aepfeln muss man hoch steigen, sauere hangen unten.Altmann VI, 490.

152 Nicht jeder Apfel hat einen Wurm.Altmann VI, 473.

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155 Von sauren Aepfeln gibts keinen süssen Schnitz.

156 Was an den Aepfeln ich gewonnen, ist an den Birnen mir zerronnen.

Dän.: Saa megst som han vinder i de eble, saa taber han i de paerere. (Prov. dan., 133.)

157 Wenn de Appel ripe is, sau felt he.Schambach, II, 455.

Lat.: Pomis vicinam maturis nosce ruinam. (Reuterdahl, 728.)

Schwed.: Fulmoen aeple falla gerna. (Reuterdahl, 728.)

158 Wenn man auch faule Aepfel lobt, es werden keine Aprikosen daraus.

Böhm.: Chval psotu jak cheeš, nebude nie než psota a nic dobrého. (Čelakovský, 35.)

159 Wie weit der Apfel rollen (fallen, geworfen werden) mag, er schmeckt nach seinem Stamme.

Lat.: Stirpe saporatur pomum quousque rotatur. (Reuterdahl, 949.)

Schwed.: Thu kaster ey aeplaet swa langth fran traeth thz kaennis ae hwadhan thz aer komith. (Reuterdahl, 949.)

160 Wiltu nicht Aepfl tragen, sagte der Bauer zu dem Baume im Zorn, als er hinaufgestiegen und die wenigen schüttelte, so trage Diebe und Schelme.Wirth, I, 53.

*161 A richt de Äppel im Heu. (Grunau bei Hirschberg.)

Er merkt die Sache.

*162 Aus dan Äppeln wird au ke Pappe (Brei). (Hirschberg.)

Aus der Sache wird nichts.

*163 Da bleiben so viel Aepfel als Feigen.Taubenzeitung, Nr. 5, S. 125.

*164 Das ist ein saurer Apfel für den Durst. (Deutz.)

*165 De Appel han jitz golde Stillcher. (Köln.) – Firmenich, I, 475, 167; Röttscher, 76.

D. h. sie sind jetzt selten und theuer.

*166 De hescht Äpel se madig. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 339.

*167 Einem Aepfel für Citronen verkaufen. (S. Verkaufen.)

*168 Einen Apfel ohne Stiel bekommen.

*169 Einen Apfel wie einen Groschen nemen.Luther's Tischr., 159.

*170 En Apel fir den Durscht halen.Dicks, I, 5.

*171 Er lest jhm auch ein Apffl gefallen.Henisch, 88, 38.

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[[392]/0404] 113 Apffl vnd Birn gibt man kleinen Kindern gleich einer steinernen Burg. – Henisch, 1381, 2. 114 Bässer een Aabel on e Stück Brud, als en Feder off dem Hud. (Trier.) – Laven, 175, 7; Firmenich, III, 546, 7. 115 Besser einen Apfel verschenken als verschlucken. Dän.: Bedre er aeblet givet end aedet. (Prov. dan., 240.) Lat.: Malum malo dari quam fauce tenace vorari. (Reuterdahl, 499.) Schwed.: Baetra aer aeplit giwit aen aetith. (Reuterdahl, 499.) 116 Bis die Aepfel reif waren, sagte der Junge, als ihn der Schulmeister fragte, wie lange Adam im Paradiese gewesen sei. 117 Dar Opf'l fold nid waid vom Pam. (Steiermark.) – Firmenich, II, 771, 179. 118 Da'r Opf'l folld nid waid vom Schdom aussa'rer kug'ld. (Niederösterr.) – Frommann, III, 390, 27. 119 Dat Appelke kûlt nich wit vom Stamm, lêwe Lü'dkes si't mi nich gram. – Frischbier, II, 102. 120 Dat Appelke kûlt nich wit vom Stamm, wî dat Schâpke ös ôk dat Lamm. – Frischbier, II, 103. 121 De Appel fallt nich wit von 'n Plummenbom. – Diermissen, 97. 122 De Appel fällt nich wît von 'n Stamm, ass dat Schaop so dat Lamm. (Altmark.) – Danneil, 6. 123 De Appel fällt nit wît vamme Stamme. (Waldeck. Rastede.) – Firmenich, III, 27, 38; Curtze, 326, 146. 124 De Appel is beter geven as eten. – Kern, 901. Wenn er nämlich schlecht ist. 125 Der Apel falt net fär vum Bûm. – Schuster, 1063. 126 Der Apel fält uow, wun e reiw äss. – Schuster, 716. 127 Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, so wie der Bock, so auch das Lamm. 128 Der Apfel ist nicht stets auf beiden Seiten roth. Dän.: Nogl eble ere pav den ene side röde, men pav den anden side bleege. (Prov. dan., 153.) 129 Der Appel fällt net weck vom Bom, udder ä muss om Berg stoen. (Bedburg.) 130 Die Aepfel wer'n von Lorenzi g'sålzen, von Barth'lmä g'schmålzen. (Steiermark.) Die frühreifsten Apfelsorten erhalten um den Lorenzitag (10. August) die Säure und um den Bartholomäustag (24. August) die Milde. 131 Ein Apfel, der spät reift, dauert lange. Böhm.: Jablko, které pozdĕ zraje, dčle trvá. (Čelakovský, 153.) 132 Ein gesunder Apfel ist besser als eine faule Ananas. – Altmann VI, 499. 133 Ein guter vnnd schöner Apffel ist doch gut, ob er schon einen Wurm hett. – Lehmann, 507, 67. 134 Ein runzliger Apfel fault nicht leicht. – Boebel, 141. 135 Ein säuerlicher Apfel schmeckt oft besser als ein süsser. So ist mancher Tadel dem Lobe vorzuziehen, oder ist angenehmer als dieses. Süsse Speise wird durch Säure gewürzt. Dän.: Suur aeble smager untertiden vel. (Prov. dan., 7.) 136 En ugebasten Apel helt sech net. – Dicks, I, 5. 137 Es ist nicht jeder Apfel süss, in den man beisst. – Altmann VI, 408. 138 Es sind nicht ungemein die schönsten Aepfel bitter. – Winckler, XIX, 56. 139 Eva hat den Apfel gessen und Adam den Gröbs gegeben. Böhm.: Eva jablko snĕdla, a muži chryzek dala. (Čelakovský, 17.) 140 Faule Aepfel in goldenen Körben. – Altmann, VI, 475. 141 Hat der Apfel einen Wurm, so fällt er ohne Sturm. Böhm.: Červivá jablka s stromu leti. (Čelakovský, 33.) 142 Hier schwimmen wir öpffel, sprach der Pferdedreck, da schwamm er vnder den öpffeln vff dem wasser. – Tappius, 41b. 143 Ik muss1 in den suren Appel biten2, ich mug willen3 oder ni'e. – Firmenich, III, 24, 17. 1) Musste; 2) beissen; 3) mochte wollen. Für Franken: Frommann, VI, 163, 5. 144 Ist ein schöner Apfel an dem Baum, so laustert auf ihm der Wurm. – Arpagaus, 546. 145 Ja, gif mi enen Appel! Geh, Müllers Rappel, de schott die enen Appel. (Sauerland.) Ironisch, um eine Bitte abzuweisen. 146 Man isst den Apfel und fragt nicht, wo er gewachsen ist. – Altmann VI, 408. 147 Man muss den Apfel, in dem sich ein Wurm findet, nicht gleich fortwerfen. – Altmann VI, 408. 148 Man muss den Apfel nicht eher vom Baum nehmen, bis er reif ist. Dän.: Det er daarligt at tage eblet af traeet förend det er moden og kraeve lön förend arbeydet er giort. (Prov. dan., 101.) 149 Manche Aepfel sind sehr schön, man thut aber besser, man lässt sie stehn. Dän.: Nogle aeble er deylige for sjunen, men ere dog beeske for smogen. (Prov. dan., 513.) 150 Me soll den Öpfel nit vom Baum schüttle, gäb (bevor) er ryf isch. – Solothurn, 67, 124. 151 Nach süssen Aepfeln muss man hoch steigen, sauere hangen unten. – Altmann VI, 490. 152 Nicht jeder Apfel hat einen Wurm. – Altmann VI, 473. 153 Sauere Aepfel sind noch lange keine Citronen. – Altmann VI, 397. 154 Sobald der Apfl auf die Erden fallet, bekombt er Beyllen und faulet ehnder. – Arpagaus, 212. 155 Von sauren Aepfeln gibts keinen süssen Schnitz. 156 Was an den Aepfeln ich gewonnen, ist an den Birnen mir zerronnen. Dän.: Saa megst som han vinder i de eble, saa taber han i de paerere. (Prov. dan., 133.) 157 Wenn de Appel ripe is, sau felt he. – Schambach, II, 455. Lat.: Pomis vicinam maturis nosce ruinam. (Reuterdahl, 728.) Schwed.: Fulmoen aeple falla gerna. (Reuterdahl, 728.) 158 Wenn man auch faule Aepfel lobt, es werden keine Aprikosen daraus. Böhm.: Chval psotu jak cheeš, nebude nie než psota a nic dobrého. (Čelakovský, 35.) 159 Wie weit der Apfel rollen (fallen, geworfen werden) mag, er schmeckt nach seinem Stamme. Lat.: Stirpe saporatur pomum quousque rotatur. (Reuterdahl, 949.) Schwed.: Thu kaster ey aeplaet swa langth fran traeth thz kaennis ae hwadhan thz aer komith. (Reuterdahl, 949.) 160 Wiltu nicht Aepfl tragen, sagte der Bauer zu dem Baume im Zorn, als er hinaufgestiegen und die wenigen schüttelte, so trage Diebe und Schelme. – Wirth, I, 53. *161 A richt de Äppel im Heu. (Grunau bei Hirschberg.) Er merkt die Sache. *162 Aus dan Äppeln wird au ke Pappe (Brei). (Hirschberg.) Aus der Sache wird nichts. *163 Da bleiben so viel Aepfel als Feigen. – Taubenzeitung, Nr. 5, S. 125. *164 Das ist ein saurer Apfel für den Durst. (Deutz.) *165 De Appel han jitz golde Stillcher. (Köln.) – Firmenich, I, 475, 167; Röttscher, 76. D. h. sie sind jetzt selten und theuer. *166 De hescht Äpel se madig. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 339. *167 Einem Aepfel für Citronen verkaufen. (S. Verkaufen.) *168 Einen Apfel ohne Stiel bekommen. *169 Einen Apfel wie einen Groschen nemen. – Luther's Tischr., 159. *170 En Apel fir den Durscht halen. – Dicks, I, 5. *171 Er lest jhm auch ein Apffl gefallen. – Henisch, 88, 38. Verachtet auch ein kleines Geschenk nicht.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [392]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/404>, abgerufen am 28.03.2024.