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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 100 Den arbecht, de biet. - Dicks, I, 5.

101 Der arbeit in dess Teuffels werckstadt, der sich von der Leut krieg vnd zanck ernehrt. - Lehmann, 916, 26.

102 Der eine arbeitet, der ander hat den Vortheil. - Petri, II, 85.

103 Der hat gefährlich zu arbeiten, der mit zweifelern hat zu streiten. - Henisch, 101, 46.

Lat.: Vna salus victis nullam sperare salutem. (Henisch, 101, 48.)

104 De mat arbecht, ka' mat iessen. - Dicks, I, 5.

105 Durch Arbeiten wird niemand reich.

"Ich hab nie keynen gesehen, spricht man, mit arbeyten reich werden." (Frank, Paradoxa, 26a.)

106 Die am wenigsten arbeiten, erhalten oft das meiste Lohn.

Holl.: Die minst arbeiden, hebben dan meesten loon. (Harrebomee, II, 36.)

107 Es arbeitet alles gern am Menschen, was forn zum Ermel herausshengt. - Petri, II, 242.

108 Es arbeitet mancher für den Tag, den er nie sehen mag.

Dän.: Mangen goider for den dag, han ikke bider. (Bohn I, 387.)

109 Es arbeitet niemand gern umsonst.

Lat.: Est labor ingratus, quem debita praemia fallunt. (Binder II, 980.)

110 Gleich als du arbeitest, also hastu. - Hauer, Liij.

111 Gut arbeiten und Feuer anmachen erfordert Geschick.

Engl.: Well to work and make a fire doth both care and skill require. (Bohn II, 22.)

112 Ich kann wol arbeiten, sagte Faulenz, aber es muss nicht lange dauern.

113 Je rascher man arbeitet, je mehr Musse gewinnt man. - Altmann VI, 443.

114 Man soll arbeiten in der Jugend, damit man zu zehren hat im Alter. - Gaal, 90.

115 Man soll arbeiten vnd vor gut haben, was Gott gibt. - Lehmann, 59, 54.

116 Mancher arbeitet viel und hat doch nur wenig. (Lausitz.) - Mayer, 30, 251.

117 Niemand arbeit mehr als Bossler vnd Taglöner vnd wird doch keiner davon feist noch reich. - Lehmann, 38, 32.

118 O wie hab' ich gearbeit vnnd geritten nach eim Leilach vnd vier brittern (Bretern), sagte der reiche man, als er sterben sollt. - Lehmann, 684, 54.

119 Selber arbeiten macht reich.

So wie auch nur das Selberessen fett macht.

120 Vom Arbeiten wird keiner reich.

"Es ist ein altes Sprichwort, dass vom Arbeiten Keiner reich wird." (Arbeit und Bildung von M. Müller, 5. Monatsheft, Pforzheim, Juni 1863, S. 10.)

121 Vom vele Arbeide krepere de Perd'. (Dönhoffstädt.) - Frischbier, II, 111.

122 Wä sich daud arbeit, dem dries der Hunk (Hund) op et Grav. (Köln.) - Weyden, IV, 16.

123 Wenn man arbeitet, dann muss man arbeiten.

Frz.: On ne peut faire qu'en faisant. (Bohn I, 42.)

124 Wer arbegget, dat heu früsst1 un frett, dat he schweitet, dem helpet2 et. (Lippe.)

1) Friert.

2) Dem gedeiht es, den stärkt die Kost.

125 Wer arbeit' hat a Brod, wer feiert hat a Bradl (hat Braten). (Oberösterr.) - Baumgarten, Ms.

126 Wer arbeit vnd schwere Geschäfft meid, der wird feist vnd stark. - Lehmann, 38, 34.

127 Wer arbeiten will, braucht nicht zu stehlen.

Dän.: Han er ey behov at stiele, han kand faae nok at tage. (Prov. dan., 63.)

128 Wer arbeitet, dem ist der Schlaf süsse, er hab' vil oder wenig gessen. - Henisch, 1569, 38; Petri, II, 682.

129 Wer arbeitet, der hat wol zu essen.

Bei Tunnicius (851): De arbeidet de blift wol eten. (Ipse labor victum praestat cum vestibus omni.)

130 Wer arbeitet, hat keine Langeweile.

Lat.: Nullus agenti dies longus est. (Seneca.) (Binder II, 2304.)

[Spaltenumbruch] 131 Wer arbeitet mit Mühe, dem gedeihen im Stalle die Kühe.

Frz.: Travaillez, prenez de la peine, c'est le fond qui manque le moins. (Cahier, 1722.)

132 Wer arbeitet ohne zu nützen, thäte besser, müssig zu sitzen.

Dän.: Skal diu fortaering styrke dit arbeide maae den ey vaere diu gieming. (Prov. dan., 187.)

133 Wer arbeitet über die Kraft, der hat bald ausgeschafft.

Böhm.: Kdo se prilis namaha, brzo nemaha. - Prilis chvatas, brzo ustanes. (Celakovsky, 259.)

Poln.: Kto sie bordzo sili, predko ustac musi (sie wysili). (Celakovsky, 259.)

Wend.: Bolje khevatas, menje mozes. (Celakovsky, 259.)

134 Wer gern arbeit, dem gibt man arbeit. - Lehmann, 39, 57.

135 Wer gern arbeitet, dem wird es nicht fehlen; er verdient sein Brot und braucht nicht zu stehlen.

Böhm.: Kdo se svou praei zivi, o kiadezi nic nevi. (Celakovsky, 132.)

136 Wer hat gearbeitet, wer hat gekämmt, und wem hat das Compagniegeschäft genützt? - Merx, 122.

D. h. einer hat durch die Mühen des andern gewonnen, ohne zu arbeiten.

137 Wer nicht arbeit, weil er noch jungk, der hat im alter nicht ein trunck. - Eyering, III, 94.

138 Wer nicht arbeiten kann, der schau den Himmel an.

Lat.: Si labor terret, merces invitet. (Schreger, Zeitvertreiber, 83, 6.)

139 Wer nicht arbeiten will, darf sich nur verlieben.

140 Wer nicht arbeiten will, dem schneidet kein Beil (den reibt der Stiel an jeder Axt).

Böhm.: Kdo dolati nechce, toho i mouka kole v nice. (Celakovsky, 134.)

Poln.: Tego co robic niechce, maka w rece kole. (Celakovsky, 134.)

141 Wer nicht arbeiten will, kann alle Tage einen Festtag haben. - Altmann VI, 405.

142 Wer nicht arbeitet, soll nichts haben. - Graf, 266, 344.

In Lübeck: De nicht gearbeidet, de schall nicht hebben.

143 Wer nit gern arbeyt, findt immerzu ein aussred. - Franck, II, 118b; Henisch, 101, 11.

144 Wer nun gut arbeitet, der soll morgen mitgehen.

Bei Tunnicius (408): De nun wol arbeidet, de sal morgen mede gan. (Ibit nobiscum cras cui modo pustula turget.) Nach Hoffmann a. a. O. hat Tunnicius an schwere Haus- und Feldarbeiten gedacht. Die Prov. comm. (249) beziehen sich auf das Seemannsleben.

Lat.: Si bene nunc remigas, tunc pergis cum reliquis cras.

145 Wer rüstig arbeitet, braucht keine Appetitpillen.

Böhm.: Pracujice jezte vice. (Celakovsky, 295.)

146 Wer sich müde arbeitet, der kann sanft schlafen. - Petri, II, 761.

147 Wer schnell arbeitet, isst auch schnell.

148 Wer viel arbeitet, dem ist die Arbeit keine Last, sondern eine Lust.

Lat.: Ipse labor quasi callum quoddam obducit dolori. (Cicero.) (Philippi, I, 210.)

149 Wer viel arbeitet, hat ein Recht, viel zu essen. (Finn.) - Norddeutsche Volkszeitung, Hamburg 1862, S. 41.

150 Wie einer arbeit, also stehets vmb sein hofreit. - Gruter, I, 85; Petri, II, 789.

151 Wie einer arbeitet, also gedeyet es jhm auch. - Petri, II, 789.

152 Zwischen arbeiten, hungern und stehlen muss der Mensch wählen.

Dän.: Arbeyd eller stiäl. (Prov. dan., 33.)

*153 Arbeide, dat enem de Kremels aut em Narsch flege. (Wehlau.) - Frischbier, II, 109.

*154 Arbeide, dat enem de Paust vergeit. - Frischbier, II, 110.

*155 Arbeiten, dass die Haut rauchet. - Herberger, I, 612.

*156 Arbeiten, dass der Rock wackelt.

[Spaltenumbruch] 100 Den arbecht, de biet.Dicks, I, 5.

101 Der arbeit in dess Teuffels werckstadt, der sich von der Leut krieg vnd zanck ernehrt.Lehmann, 916, 26.

102 Der eine arbeitet, der ander hat den Vortheil.Petri, II, 85.

103 Der hat gefährlich zu arbeiten, der mit zweifelern hat zu streiten.Henisch, 101, 46.

Lat.: Vna salus victis nullam sperare salutem. (Henisch, 101, 48.)

104 De mat arbecht, ka' mat iessen.Dicks, I, 5.

105 Durch Arbeiten wird niemand reich.

„Ich hab nie keynen gesehen, spricht man, mit arbeyten reich werden.“ (Frank, Paradoxa, 26a.)

106 Die am wenigsten arbeiten, erhalten oft das meiste Lohn.

Holl.: Die minst arbeiden, hebben dan meesten loon. (Harrebomée, II, 36.)

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108 Es arbeitet mancher für den Tag, den er nie sehen mag.

Dän.: Mangen goider for den dag, han ikke bider. (Bohn I, 387.)

109 Es arbeitet niemand gern umsonst.

Lat.: Est labor ingratus, quem debita praemia fallunt. (Binder II, 980.)

110 Gleich als du arbeitest, also hastu.Hauer, Liij.

111 Gut arbeiten und Feuer anmachen erfordert Geschick.

Engl.: Well to work and make a fire doth both care and skill require. (Bohn II, 22.)

112 Ich kann wol arbeiten, sagte Faulenz, aber es muss nicht lange dauern.

113 Je rascher man arbeitet, je mehr Musse gewinnt man.Altmann VI, 443.

114 Man soll arbeiten in der Jugend, damit man zu zehren hat im Alter.Gaal, 90.

115 Man soll arbeiten vnd vor gut haben, was Gott gibt.Lehmann, 59, 54.

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118 O wie hab' ich gearbeit vnnd geritten nach eim Leilach vnd vier brittern (Bretern), sagte der reiche man, als er sterben sollt.Lehmann, 684, 54.

119 Selber arbeiten macht reich.

So wie auch nur das Selberessen fett macht.

120 Vom Arbeiten wird keiner reich.

„Es ist ein altes Sprichwort, dass vom Arbeiten Keiner reich wird.“ (Arbeit und Bildung von M. Müller, 5. Monatsheft, Pforzheim, Juni 1863, S. 10.)

121 Vom vêle Arbeide krepêre de Pêrd'. (Dönhoffstädt.) – Frischbier, II, 111.

122 Wä sich dûd arbeit, dem dries der Hunk (Hund) op et Grav. (Köln.) – Weyden, IV, 16.

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1) Friert.

2) Dem gedeiht es, den stärkt die Kost.

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Böhm.: Kdo se příliš namáhá, brzo nemáhá. – Příliš chvátáš, brzo ustaneš. (Čelakovský, 259.)

Poln.: Kto się bordzo sili, prędko ustać musi (się wysili). (Čelakovský, 259.)

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134 Wer gern arbeit, dem gibt man arbeit.Lehmann, 39, 57.

135 Wer gern arbeitet, dem wird es nicht fehlen; er verdient sein Brot und braucht nicht zu stehlen.

Böhm.: Kdo se svou praeí živí, o kíadezi nic nevi. (Čelakovský, 132.)

136 Wer hat gearbeitet, wer hat gekämmt, und wem hat das Compagniegeschäft genützt?Merx, 122.

D. h. einer hat durch die Mühen des andern gewonnen, ohne zu arbeiten.

137 Wer nicht arbeit, weil er noch jungk, der hat im alter nicht ein trunck.Eyering, III, 94.

138 Wer nicht arbeiten kann, der schau den Himmel an.

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144 Wer nun gut arbeitet, der soll morgen mitgehen.

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145 Wer rüstig arbeitet, braucht keine Appetitpillen.

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146 Wer sich müde arbeitet, der kann sanft schlafen.Petri, II, 761.

147 Wer schnell arbeitet, isst auch schnell.

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151 Wie einer arbeitet, also gedeyet es jhm auch.Petri, II, 789.

152 Zwischen arbeiten, hungern und stehlen muss der Mensch wählen.

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*153 Arbeide, dat ênem de Krêmels ût em Nârsch flêge. (Wehlau.) – Frischbier, II, 109.

*154 Arbeide, dat ênem de Pûst vergeit.Frischbier, II, 110.

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[[400]/0412] 100 Den arbecht, de biet. – Dicks, I, 5. 101 Der arbeit in dess Teuffels werckstadt, der sich von der Leut krieg vnd zanck ernehrt. – Lehmann, 916, 26. 102 Der eine arbeitet, der ander hat den Vortheil. – Petri, II, 85. 103 Der hat gefährlich zu arbeiten, der mit zweifelern hat zu streiten. – Henisch, 101, 46. Lat.: Vna salus victis nullam sperare salutem. (Henisch, 101, 48.) 104 De mat arbecht, ka' mat iessen. – Dicks, I, 5. 105 Durch Arbeiten wird niemand reich. „Ich hab nie keynen gesehen, spricht man, mit arbeyten reich werden.“ (Frank, Paradoxa, 26a.) 106 Die am wenigsten arbeiten, erhalten oft das meiste Lohn. Holl.: Die minst arbeiden, hebben dan meesten loon. (Harrebomée, II, 36.) 107 Es arbeitet alles gern am Menschen, was forn zum Ermel herausshengt. – Petri, II, 242. 108 Es arbeitet mancher für den Tag, den er nie sehen mag. Dän.: Mangen goider for den dag, han ikke bider. (Bohn I, 387.) 109 Es arbeitet niemand gern umsonst. Lat.: Est labor ingratus, quem debita praemia fallunt. (Binder II, 980.) 110 Gleich als du arbeitest, also hastu. – Hauer, Liij. 111 Gut arbeiten und Feuer anmachen erfordert Geschick. Engl.: Well to work and make a fire doth both care and skill require. (Bohn II, 22.) 112 Ich kann wol arbeiten, sagte Faulenz, aber es muss nicht lange dauern. 113 Je rascher man arbeitet, je mehr Musse gewinnt man. – Altmann VI, 443. 114 Man soll arbeiten in der Jugend, damit man zu zehren hat im Alter. – Gaal, 90. 115 Man soll arbeiten vnd vor gut haben, was Gott gibt. – Lehmann, 59, 54. 116 Mancher arbeitet viel und hat doch nur wenig. (Lausitz.) – Mayer, 30, 251. 117 Niemand arbeit mehr als Bossler vnd Taglöner vnd wird doch keiner davon feist noch reich. – Lehmann, 38, 32. 118 O wie hab' ich gearbeit vnnd geritten nach eim Leilach vnd vier brittern (Bretern), sagte der reiche man, als er sterben sollt. – Lehmann, 684, 54. 119 Selber arbeiten macht reich. So wie auch nur das Selberessen fett macht. 120 Vom Arbeiten wird keiner reich. „Es ist ein altes Sprichwort, dass vom Arbeiten Keiner reich wird.“ (Arbeit und Bildung von M. Müller, 5. Monatsheft, Pforzheim, Juni 1863, S. 10.) 121 Vom vêle Arbeide krepêre de Pêrd'. (Dönhoffstädt.) – Frischbier, II, 111. 122 Wä sich dûd arbeit, dem dries der Hunk (Hund) op et Grav. (Köln.) – Weyden, IV, 16. 123 Wenn man arbeitet, dann muss man arbeiten. Frz.: On ne peut faire qu'en faisant. (Bohn I, 42.) 124 Wer arbegget, dat heu früsst1 un frett, dat he schweitet, dem helpet2 et. (Lippe.) 1) Friert. 2) Dem gedeiht es, den stärkt die Kost. 125 Wer arbeit' hat a Brod, wer feiert hat a Bradl (hat Braten). (Oberösterr.) – Baumgarten, Ms. 126 Wer arbeit vnd schwere Geschäfft meid, der wird feist vnd stark. – Lehmann, 38, 34. 127 Wer arbeiten will, braucht nicht zu stehlen. Dän.: Han er ey behov at stiele, han kand faae nok at tage. (Prov. dan., 63.) 128 Wer arbeitet, dem ist der Schlaf süsse, er hab' vil oder wenig gessen. – Henisch, 1569, 38; Petri, II, 682. 129 Wer arbeitet, der hat wol zu essen. Bei Tunnicius (851): De arbeidet de blift wol eten. (Ipse labor victum praestat cum vestibus omni.) 130 Wer arbeitet, hat keine Langeweile. Lat.: Nullus agenti dies longus est. (Seneca.) (Binder II, 2304.) 131 Wer arbeitet mit Mühe, dem gedeihen im Stalle die Kühe. Frz.: Travaillez, prenez de la peine, c'est le fond qui manque le moins. (Cahier, 1722.) 132 Wer arbeitet ohne zu nützen, thäte besser, müssig zu sitzen. Dän.: Skal diu fortaering styrke dit arbeide maae den ey vaere diu gieming. (Prov. dan., 187.) 133 Wer arbeitet über die Kraft, der hat bald ausgeschafft. Böhm.: Kdo se příliš namáhá, brzo nemáhá. – Příliš chvátáš, brzo ustaneš. (Čelakovský, 259.) Poln.: Kto się bordzo sili, prędko ustać musi (się wysili). (Čelakovský, 259.) Wend.: Bólje khevataš, menje móžeš. (Čelakovský, 259.) 134 Wer gern arbeit, dem gibt man arbeit. – Lehmann, 39, 57. 135 Wer gern arbeitet, dem wird es nicht fehlen; er verdient sein Brot und braucht nicht zu stehlen. Böhm.: Kdo se svou praeí živí, o kíadezi nic nevi. (Čelakovský, 132.) 136 Wer hat gearbeitet, wer hat gekämmt, und wem hat das Compagniegeschäft genützt? – Merx, 122. D. h. einer hat durch die Mühen des andern gewonnen, ohne zu arbeiten. 137 Wer nicht arbeit, weil er noch jungk, der hat im alter nicht ein trunck. – Eyering, III, 94. 138 Wer nicht arbeiten kann, der schau den Himmel an. Lat.: Si labor terret, merces invitet. (Schreger, Zeitvertreiber, 83, 6.) 139 Wer nicht arbeiten will, darf sich nur verlieben. 140 Wer nicht arbeiten will, dem schneidet kein Beil (den reibt der Stiel an jeder Axt). Böhm.: Kdo dolati nechce, toho i mouka kole v nice. (Čelakovský, 134.) Poln.: Tego co robić niechce, mąka w ręce kole. (Čelakovský, 134.) 141 Wer nicht arbeiten will, kann alle Tage einen Festtag haben. – Altmann VI, 405. 142 Wer nicht arbeitet, soll nichts haben. – Graf, 266, 344. In Lübeck: De nicht gearbeidet, de schall nicht hebben. 143 Wer nit gern arbeyt, findt immerzu ein aussred. – Franck, II, 118b; Henisch, 101, 11. 144 Wer nun gut arbeitet, der soll morgen mitgehen. Bei Tunnicius (408): De nun wol arbeidet, de sal morgen mede gân. (Ibit nobiscum cras cui modo pustula turget.) Nach Hoffmann a. a. O. hat Tunnicius an schwere Haus- und Feldarbeiten gedacht. Die Prov. comm. (249) beziehen sich auf das Seemannsleben. Lat.: Si bene nunc remigas, tunc pergis cum reliquis cras. 145 Wer rüstig arbeitet, braucht keine Appetitpillen. Böhm.: Pracujíce jezte vice. (Čelakovský, 295.) 146 Wer sich müde arbeitet, der kann sanft schlafen. – Petri, II, 761. 147 Wer schnell arbeitet, isst auch schnell. 148 Wer viel arbeitet, dem ist die Arbeit keine Last, sondern eine Lust. Lat.: Ipse labor quasi callum quoddam obducit dolori. (Cicero.) (Philippi, I, 210.) 149 Wer viel arbeitet, hat ein Recht, viel zu essen. (Finn.) – Norddeutsche Volkszeitung, Hamburg 1862, S. 41. 150 Wie einer arbeit, also stehets vmb sein hofreit. – Gruter, I, 85; Petri, II, 789. 151 Wie einer arbeitet, also gedeyet es jhm auch. – Petri, II, 789. 152 Zwischen arbeiten, hungern und stehlen muss der Mensch wählen. Dän.: Arbeyd ełler stiäl. (Prov. dan., 33.) *153 Arbeide, dat ênem de Krêmels ût em Nârsch flêge. (Wehlau.) – Frischbier, II, 109. *154 Arbeide, dat ênem de Pûst vergeit. – Frischbier, II, 110. *155 Arbeiten, dass die Haut rauchet. – Herberger, I, 612. *156 Arbeiten, dass der Rock wackelt.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [400]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/412>, abgerufen am 25.04.2024.