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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 188 Dem Armen als dem Reichen rath, so find dein Seel im Himmel stat. - Lehmann, II, 77, 38.

189 Dem Armen fehlt Brot, dem Reichen Appetit.

Dän.: Fattig mand söger ommaden; den rige om lyst til at aede den. (Bohn I, 368.)

190 Dem Armen gegeben, ist wohl gesät. - Simrock, 483.

191 Dem Armen hilf, den Bettler verjag. - Simrock, 490.

192 Dem Armen kommt der Wind immer iu die Augen. - Frischbier, I, 4239.

Poln.: Biednemu zawsze wiatr w vizy.

193 Dem Armen schmeckt sein Kartoffelbrei besser, als dem Reichen sein Braten.

Die Russen sagen ähnlich: Dem Armen seine Sci (Kohlsuppe) besser als dem Reichen dessen Ucha (Fischsuppe). (Altmann V, 125.)

194 Dem Armen schliesst man die Thüre vor der Nase zu.

Lat.: Dum pauper clamat, janua limen amat. (Binder II, 873.)

195 Dem Armen schmeckt sein Speiss viel bass, denn dem, der teglich Wildpret ass. - Petri, II, 73.

196 Dem Armen schmeichelt niemand. - Altmann VI, 427.

197 Dem Armen soll man geben, dass er mit vns esse vnd nicht wir mit jhm. - Lehmann, 236, 77.

198 Dem Armen Thaler, den Bettlern Pfennige.

Die Russen: Dem Armen gib's rubelweise, dem Bettler in Kopeken. (Altmann VI, 453.)

199 Dem Armen wie dem Reichen, dem Reichen wie dem Armen. - Graf, 381, 509.

Soll derselbe Rechtsschutz zu theil werden.

200 Dem Armen will jeder eine kappe kauffen vnd vber jhm herlauffen. - Mathesy, 250b.

201 Dem armen wird das ärgst zu teil allenthalben vnd alle weil. - Loci comm., 158.

Lat.: Pauper pecorem restis tenet undique partem. (Loci comm., 158.)

202 Dem Armen wird weder geklatscht, noch gepfiffen. - Altmann VI, 493.

203 Den Armen blässt der Wind ins Gesicht. (Deisslingen.) - Birlinger, 19.

204 Den Armen gilt der Groschen für einen Thaler.

Böhm.: Chudemu i dva ceska hromadka hezka. - Chudemu skyva za bochnik. - Nuznemu i kousek za cely krajc. (Celakovsky, 176.)

205 Den armen ist's leben lang, den reichen kurtz. - Franck, I, 72b.

206 Den armen jn den galgen, den riken vnder dat hoge altar. - Mohnike, Stralsunder Chronika, I, 51.

207 Den Armen kennt niemand, der Reiche hat überall Vettern.

Span.: Quien pobreza tiene, de sus deudos es desden; y el rico, sin serlo, de todos es deudo. (Cahier, 3656.)

208 Der arm leidt vnd wird verdruckt durch Wucher, geitz vnd böse tück. - Henisch, 1448, 5; Petri, II, 81.

209 Der Arme bedarf Gottes so gut, als wer hat. - Graf, 543, 58.

Dän.: Sva tharf fataeke mader Guds, sem hiem er meira a. (Gulath, 440.)

210 Der Arme bedarf viel Hülfe.

Bei Tunnicius (26): De arme behovet vele hulpe. (Indiget auxilio pauper regumque favore.)

211 Der Arme bittet an vielen Thüren, aber er bekommt nicht vor jeder eine Gabe.

Lat.: Indigus implorat sed eum qui malit honorat. (Reuterdahl, 432.)

Schwed.: Han bedhis ther thorff thaen wether som wil. (Reuterdahl, 432.)

212 Der arme bleibt doch stäts dahinden, thut er kein gelt im beutel finden.

Lat.: Pauper ubique iacet, dum sua bursa tacet. (Loci comm., 158.)

213 Der Arme bleibt nicht vngespottet. - Petri, II, 81.

214 Der Arme fastet gern zu Gottes Ehren, so oft er nichts hat zu verzehren. - Schuller, 22.

215 Der Arme findet überall eher einen Frosch im Netz als einen Krebs.

Böhm.: Cbudemu vzdycky spise v saku zabanez rak. (Celakovsky, 173.)

[Spaltenumbruch] 216 Den Armen friert überall.

Böhm.: Chudemu vzdycky zima. (Celakovsky, 173.)

Wend.: Khudomu wjecuje zyma. (Celakovsky, 173.)

217 Der Arme freut sich dreimal über sein Kleid: wenn's neu, wenn's alt und dann, wenn's neu geflickt. - Sanders, 110.

218 Der Arme geht ohn Gelt, wie ein Schaf. - Lehmann, 44, 37.

219 Der Arme gibt ein Hühnerei, um ein Gansei wieder zu erhalten.

Lat.: Quem galline fert pauper vt auferat ance. (Reuterdahl, 681.)

Schwed.: Fatigh kona före höna aeg at hon maffa gaas aegh. (Reuterdahl, 681.)

220 Der Arme hat alle Tag' drei Gerichte: Kerscht, Kroom und drög' Brod. - Ueber Land und Meer, 1876, I, 193.

221 Der Arme hat immer Gegenwind. - Frischbier, I, 114.

222 Der Arme hat kein Brot, der Reiche sorgt sich todt.

Dän.: Saa stor fortrydelse ved fattigdom, saa stor bekymring ved rigdom. (Prov. dan., 159.)

223 Der Arm hat keinen Nutzen, wenn er dem Reichen (Mächtigen) will trutzen.

Span.: Al pobre no es pro vechoso, acompannarse con el pederoso. (Cahier, 3654.)

224 Der Arme hat nur Eine Krankheit, der Reiche täglich eine andere.

Böhm.: Chudy nemoei hleda, a k bohatemu samy se hmou. (Celakovsky, 300.)

225 Der Arme hat sein Gut immer bei sich.

Lat.: Pauper habet (abit) quorsum sequitur sua mantica dorsum. (Reuterdahl, 706.)

Schwed.: Fatigh man hawer ae bo a bachi. (Reuterdahl, 707.)

226 Der Arme hat sein Haus auf dem Rücken.

Dän.: Fattig mand haven boe paa bog baer medwig huus og gaand. (Prov. dan., 160.)

227 Der Arme hat seinen Platz hinter der Thür. - Winckler, VIII, 24.

228 Der Arme ist glücklich, dem die Gabe kommt.

Der die Unterstützung nicht suchen darf.

Böhm.: Blahoslaveny chudy, ktereho almuzna hleden. (Celakovsky, 170.)

229 Der Arme ist Gottes Glückstopf; wer Erde einlegt, zieht den Himmel heraus. - Harssdörffer, 1528.

230 Der Arme ist längst des Todes verblichen, eh' des Reichen Hülfe kommt geschlichen. - Schuller, 47.

231 Der Arme ist überall im Wege.

Böhm.: O chudobo, i vsi obtizna jsi; cim pak vice chalupc v ktere jsi. (Celakovsky, 174.)

232 Der Arme kommt, er weiss nicht wie, durchs Leben ohne Parapluie.

233 Der Arme lebt aus der Hand in den Mund.

Dän.: Fattig mand haver ikk un af kaand til mund. (Prov. dan., 160.)

234 Der Arm muss allenthalben das liecht halten, das Gelag bezalen, vnnd noch darzu sein Haar lassen vnd jedermans fusstuch seyn. - Dietrich, I, 213.

235 Der Arme muss halten, was man ihm gestellt, der Reiche hält, was ihm gefällt.

Dän.: De fattige skulle holde fordrag, de rige saa vidt det gaaer. (Prov. dan., 164.)

236 Der Arme muss mit dem Reichen nicht schmausen, der Weise mit dem Narren nicht scherzen und hausen.

Böhm.: Chudy s bohatym nehoduj, moudry s blaznivym nezertuj. (Celakovsky, 169.)

237 Der Arme muss überall den Hund heben. - Birlinger, 24.

238 Der Arme muss überall der Katze die Schelle anhenken. - Birlinger, 23.

239 Der Arme und der Bucklige tragen mit sich herum, was sie besitzen.

Böhm.: Nebohaty jako hrbaty; co ma, to nosi. (Celakovsky, 170.)

[Spaltenumbruch] 188 Dem Armen als dem Reichen rath, so find dein Seel im Himmel stat.Lehmann, II, 77, 38.

189 Dem Armen fehlt Brot, dem Reichen Appetit.

Dän.: Fattig mand söger ommaden; den rige om lyst til at aede den. (Bohn I, 368.)

190 Dem Armen gegeben, ist wohl gesät.Simrock, 483.

191 Dem Armen hilf, den Bettler verjag.Simrock, 490.

192 Dem Armen kommt der Wind immer iu die Augen.Frischbier, I, 4239.

Poln.: Biednemu zawsze wiatr w vizy.

193 Dem Armen schmeckt sein Kartoffelbrei besser, als dem Reichen sein Braten.

Die Russen sagen ähnlich: Dem Armen seine Šči (Kohlsuppe) besser als dem Reichen dessen Ucha (Fischsuppe). (Altmann V, 125.)

194 Dem Armen schliesst man die Thüre vor der Nase zu.

Lat.: Dum pauper clamat, janua limen amat. (Binder II, 873.)

195 Dem Armen schmeckt sein Speiss viel bass, denn dem, der teglich Wildpret ass.Petri, II, 73.

196 Dem Armen schmeichelt niemand.Altmann VI, 427.

197 Dem Armen soll man geben, dass er mit vns esse vnd nicht wir mit jhm.Lehmann, 236, 77.

198 Dem Armen Thaler, den Bettlern Pfennige.

Die Russen: Dem Armen gib's rubelweise, dem Bettler in Kopeken. (Altmann VI, 453.)

199 Dem Armen wie dem Reichen, dem Reichen wie dem Armen.Graf, 381, 509.

Soll derselbe Rechtsschutz zu theil werden.

200 Dem Armen will jeder eine kappe kauffen vnd vber jhm herlauffen.Mathesy, 250b.

201 Dem armen wird das ärgst zu teil allenthalben vnd alle weil.Loci comm., 158.

Lat.: Pauper pecorem restis tenet undique partem. (Loci comm., 158.)

202 Dem Armen wird weder geklatscht, noch gepfiffen.Altmann VI, 493.

203 Den Armen blässt der Wind ins Gesicht. (Deisslingen.) – Birlinger, 19.

204 Den Armen gilt der Groschen für einen Thaler.

Böhm.: Chudému i dva česká hromádka hezká. – Chudému skýva za bochník. – Nuznému i kousek za celý krájc. (Čelakovský, 176.)

205 Den armen ist's leben lang, den reichen kurtz.Franck, I, 72b.

206 Den armen jn den galgen, den riken vnder dat hoge altar.Mohnike, Stralsunder Chronika, I, 51.

207 Den Armen kennt niemand, der Reiche hat überall Vettern.

Span.: Quien pobreza tiene, de sus deudos es desden; y el rico, sin serlo, de todos es deudo. (Cahier, 3656.)

208 Der arm leidt vnd wird verdruckt durch Wucher, geitz vnd böse tück.Henisch, 1448, 5; Petri, II, 81.

209 Der Arme bedarf Gottes so gut, als wer hat.Graf, 543, 58.

Dän.: Sva tharf fataeke mader Guds, sem hiem er meira a. (Gulath, 440.)

210 Der Arme bedarf viel Hülfe.

Bei Tunnicius (26): De arme behovet vele hulpe. (Indiget auxilio pauper regumque favore.)

211 Der Arme bittet an vielen Thüren, aber er bekommt nicht vor jeder eine Gabe.

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Schwed.: Han bedhis ther thorff thaen wether som wil. (Reuterdahl, 432.)

212 Der arme bleibt doch stäts dahinden, thut er kein gelt im beutel finden.

Lat.: Pauper ubique iacet, dum sua bursa tacet. (Loci comm., 158.)

213 Der Arme bleibt nicht vngespottet.Petri, II, 81.

214 Der Arme fastet gern zu Gottes Ehren, so oft er nichts hat zu verzehren.Schuller, 22.

215 Der Arme findet überall eher einen Frosch im Netz als einen Krebs.

Böhm.: Cbudému vždycky spíše v saku žábanež rak. (Čelakovský, 173.)

[Spaltenumbruch] 216 Den Armen friert überall.

Böhm.: Chudému vždycky zima. (Čelakovský, 173.)

Wend.: Khudomu wječuje zyma. (Čelakovský, 173.)

217 Der Arme freut sich dreimal über sein Kleid: wenn's neu, wenn's alt und dann, wenn's neu geflickt.Sanders, 110.

218 Der Arme geht ohn Gelt, wie ein Schaf.Lehmann, 44, 37.

219 Der Arme gibt ein Hühnerei, um ein Gansei wieder zu erhalten.

Lat.: Quem galline fert pauper vt auferat ance. (Reuterdahl, 681.)

Schwed.: Fatigh kona före höna aeg at hon maffa gaas aegh. (Reuterdahl, 681.)

220 Der Arme hat alle Tag' drei Gerichte: Kerscht, Kroom und drög' Brod.Ueber Land und Meer, 1876, I, 193.

221 Der Arme hat immer Gegenwind.Frischbier, I, 114.

222 Der Arme hat kein Brot, der Reiche sorgt sich todt.

Dän.: Saa stor fortrydelse ved fattigdom, saa stor bekymring ved rigdom. (Prov. dan., 159.)

223 Der Arm hat keinen Nutzen, wenn er dem Reichen (Mächtigen) will trutzen.

Span.: Al pobre no es pro vechoso, acompañarse con el pederoso. (Cahier, 3654.)

224 Der Arme hat nur Eine Krankheit, der Reiche täglich eine andere.

Böhm.: Chudý nemoeí hledá, a k bohatému samy se hmou. (Čelakovský, 300.)

225 Der Arme hat sein Gut immer bei sich.

Lat.: Pauper habet (abit) quorsum sequitur sua mantica dorsum. (Reuterdahl, 706.)

Schwed.: Fatigh man hawer ae bo a bachi. (Reuterdahl, 707.)

226 Der Arme hat sein Haus auf dem Rücken.

Dän.: Fattig mand haven boe paa bog baer medwig huus og gaand. (Prov. dan., 160.)

227 Der Arme hat seinen Platz hinter der Thür.Winckler, VIII, 24.

228 Der Arme ist glücklich, dem die Gabe kommt.

Der die Unterstützung nicht suchen darf.

Böhm.: Blahoslavený chudý, kterého almužna hleden. (Čelakovský, 170.)

229 Der Arme ist Gottes Glückstopf; wer Erde einlegt, zieht den Himmel heraus.Harssdörffer, 1528.

230 Der Arme ist längst des Todes verblichen, eh' des Reichen Hülfe kommt geschlichen.Schuller, 47.

231 Der Arme ist überall im Wege.

Böhm.: O chudobo, i vsi obtížna jsi; čím pak vice chalupč v které jsi. (Čelakovský, 174.)

232 Der Arme kommt, er weiss nicht wie, durchs Leben ohne Parapluie.

233 Der Arme lebt aus der Hand in den Mund.

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234 Der Arm muss allenthalben das liecht halten, das Gelag bezalen, vnnd noch darzu sein Haar lassen vnd jedermans fusstuch seyn.Dietrich, I, 213.

235 Der Arme muss halten, was man ihm gestellt, der Reiche hält, was ihm gefällt.

Dän.: De fattige skulle holde fordrag, de rige saa vidt det gaaer. (Prov. dan., 164.)

236 Der Arme muss mit dem Reichen nicht schmausen, der Weise mit dem Narren nicht scherzen und hausen.

Böhm.: Chudý s bohatým nehoduj, moudrý s bláznivým nežertuj. (Čelakovský, 169.)

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Böhm.: Nebohatý jako hrbatý; co má, to nosí. (Čelakovský, 170.)

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[[405]/0417] 188 Dem Armen als dem Reichen rath, so find dein Seel im Himmel stat. – Lehmann, II, 77, 38. 189 Dem Armen fehlt Brot, dem Reichen Appetit. Dän.: Fattig mand söger ommaden; den rige om lyst til at aede den. (Bohn I, 368.) 190 Dem Armen gegeben, ist wohl gesät. – Simrock, 483. 191 Dem Armen hilf, den Bettler verjag. – Simrock, 490. 192 Dem Armen kommt der Wind immer iu die Augen. – Frischbier, I, 4239. Poln.: Biednemu zawsze wiatr w vizy. 193 Dem Armen schmeckt sein Kartoffelbrei besser, als dem Reichen sein Braten. Die Russen sagen ähnlich: Dem Armen seine Šči (Kohlsuppe) besser als dem Reichen dessen Ucha (Fischsuppe). (Altmann V, 125.) 194 Dem Armen schliesst man die Thüre vor der Nase zu. Lat.: Dum pauper clamat, janua limen amat. (Binder II, 873.) 195 Dem Armen schmeckt sein Speiss viel bass, denn dem, der teglich Wildpret ass. – Petri, II, 73. 196 Dem Armen schmeichelt niemand. – Altmann VI, 427. 197 Dem Armen soll man geben, dass er mit vns esse vnd nicht wir mit jhm. – Lehmann, 236, 77. 198 Dem Armen Thaler, den Bettlern Pfennige. Die Russen: Dem Armen gib's rubelweise, dem Bettler in Kopeken. (Altmann VI, 453.) 199 Dem Armen wie dem Reichen, dem Reichen wie dem Armen. – Graf, 381, 509. Soll derselbe Rechtsschutz zu theil werden. 200 Dem Armen will jeder eine kappe kauffen vnd vber jhm herlauffen. – Mathesy, 250b. 201 Dem armen wird das ärgst zu teil allenthalben vnd alle weil. – Loci comm., 158. Lat.: Pauper pecorem restis tenet undique partem. (Loci comm., 158.) 202 Dem Armen wird weder geklatscht, noch gepfiffen. – Altmann VI, 493. 203 Den Armen blässt der Wind ins Gesicht. (Deisslingen.) – Birlinger, 19. 204 Den Armen gilt der Groschen für einen Thaler. Böhm.: Chudému i dva česká hromádka hezká. – Chudému skýva za bochník. – Nuznému i kousek za celý krájc. (Čelakovský, 176.) 205 Den armen ist's leben lang, den reichen kurtz. – Franck, I, 72b. 206 Den armen jn den galgen, den riken vnder dat hoge altar. – Mohnike, Stralsunder Chronika, I, 51. 207 Den Armen kennt niemand, der Reiche hat überall Vettern. Span.: Quien pobreza tiene, de sus deudos es desden; y el rico, sin serlo, de todos es deudo. (Cahier, 3656.) 208 Der arm leidt vnd wird verdruckt durch Wucher, geitz vnd böse tück. – Henisch, 1448, 5; Petri, II, 81. 209 Der Arme bedarf Gottes so gut, als wer hat. – Graf, 543, 58. Dän.: Sva tharf fataeke mader Guds, sem hiem er meira a. (Gulath, 440.) 210 Der Arme bedarf viel Hülfe. Bei Tunnicius (26): De arme behovet vele hulpe. (Indiget auxilio pauper regumque favore.) 211 Der Arme bittet an vielen Thüren, aber er bekommt nicht vor jeder eine Gabe. Lat.: Indigus implorat sed eum qui malit honorat. (Reuterdahl, 432.) Schwed.: Han bedhis ther thorff thaen wether som wil. (Reuterdahl, 432.) 212 Der arme bleibt doch stäts dahinden, thut er kein gelt im beutel finden. Lat.: Pauper ubique iacet, dum sua bursa tacet. (Loci comm., 158.) 213 Der Arme bleibt nicht vngespottet. – Petri, II, 81. 214 Der Arme fastet gern zu Gottes Ehren, so oft er nichts hat zu verzehren. – Schuller, 22. 215 Der Arme findet überall eher einen Frosch im Netz als einen Krebs. Böhm.: Cbudému vždycky spíše v saku žábanež rak. (Čelakovský, 173.) 216 Den Armen friert überall. Böhm.: Chudému vždycky zima. (Čelakovský, 173.) Wend.: Khudomu wječuje zyma. (Čelakovský, 173.) 217 Der Arme freut sich dreimal über sein Kleid: wenn's neu, wenn's alt und dann, wenn's neu geflickt. – Sanders, 110. 218 Der Arme geht ohn Gelt, wie ein Schaf. – Lehmann, 44, 37. 219 Der Arme gibt ein Hühnerei, um ein Gansei wieder zu erhalten. Lat.: Quem galline fert pauper vt auferat ance. (Reuterdahl, 681.) Schwed.: Fatigh kona före höna aeg at hon maffa gaas aegh. (Reuterdahl, 681.) 220 Der Arme hat alle Tag' drei Gerichte: Kerscht, Kroom und drög' Brod. – Ueber Land und Meer, 1876, I, 193. 221 Der Arme hat immer Gegenwind. – Frischbier, I, 114. 222 Der Arme hat kein Brot, der Reiche sorgt sich todt. Dän.: Saa stor fortrydelse ved fattigdom, saa stor bekymring ved rigdom. (Prov. dan., 159.) 223 Der Arm hat keinen Nutzen, wenn er dem Reichen (Mächtigen) will trutzen. Span.: Al pobre no es pro vechoso, acompañarse con el pederoso. (Cahier, 3654.) 224 Der Arme hat nur Eine Krankheit, der Reiche täglich eine andere. Böhm.: Chudý nemoeí hledá, a k bohatému samy se hmou. (Čelakovský, 300.) 225 Der Arme hat sein Gut immer bei sich. Lat.: Pauper habet (abit) quorsum sequitur sua mantica dorsum. (Reuterdahl, 706.) Schwed.: Fatigh man hawer ae bo a bachi. (Reuterdahl, 707.) 226 Der Arme hat sein Haus auf dem Rücken. Dän.: Fattig mand haven boe paa bog baer medwig huus og gaand. (Prov. dan., 160.) 227 Der Arme hat seinen Platz hinter der Thür. – Winckler, VIII, 24. 228 Der Arme ist glücklich, dem die Gabe kommt. Der die Unterstützung nicht suchen darf. Böhm.: Blahoslavený chudý, kterého almužna hleden. (Čelakovský, 170.) 229 Der Arme ist Gottes Glückstopf; wer Erde einlegt, zieht den Himmel heraus. – Harssdörffer, 1528. 230 Der Arme ist längst des Todes verblichen, eh' des Reichen Hülfe kommt geschlichen. – Schuller, 47. 231 Der Arme ist überall im Wege. Böhm.: O chudobo, i vsi obtížna jsi; čím pak vice chalupč v které jsi. (Čelakovský, 174.) 232 Der Arme kommt, er weiss nicht wie, durchs Leben ohne Parapluie. 233 Der Arme lebt aus der Hand in den Mund. Dän.: Fattig mand haver ikk un af kaand til mund. (Prov. dan., 160.) 234 Der Arm muss allenthalben das liecht halten, das Gelag bezalen, vnnd noch darzu sein Haar lassen vnd jedermans fusstuch seyn. – Dietrich, I, 213. 235 Der Arme muss halten, was man ihm gestellt, der Reiche hält, was ihm gefällt. Dän.: De fattige skulle holde fordrag, de rige saa vidt det gaaer. (Prov. dan., 164.) 236 Der Arme muss mit dem Reichen nicht schmausen, der Weise mit dem Narren nicht scherzen und hausen. Böhm.: Chudý s bohatým nehoduj, moudrý s bláznivým nežertuj. (Čelakovský, 169.) 237 Der Arme muss überall den Hund heben. – Birlinger, 24. 238 Der Arme muss überall der Katze die Schelle anhenken. – Birlinger, 23. 239 Der Arme und der Bucklige tragen mit sich herum, was sie besitzen. Böhm.: Nebohatý jako hrbatý; co má, to nosí. (Čelakovský, 170.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [405]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/417>, abgerufen am 25.04.2024.