Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 10 Alter Wein, gesunder Wein; alter Mann, guter Rath. - Lehmann, 6, 9; Sailer, 292; Simrock, 11454.

11 Alter Wein ist besser als der junge. - Parömiakon, 1535.

Lat.: Sapientes sunt, qui veteri vino utuntur. (Plautus.) (Binder II, 3020; Faselius, 229; Wiegand, 1025.)

12 Alter Wein ist ein guter Trunk.

Frz.: Le vin vieux est meilleur. (Kritzinger, 716b.)

13 Alter Wein ist mild.

Manche Weine sind erst im Alter gut, so auch viele Menschen.

14 Alter Wein macht mehr Leben als junger.

15 Alter Wein ruhet fein. - Sutor, 157.

16 Alter Wein und alt Schwert sind viel werth.

Mhd.: "Gestanden swert is guot ze Grozer herte." (Lohengrin.) (Zingerle, 137.)

17 Alter wein vnd frisches brod seynd gut in jeder Lebensnoth.

Auch der Engländer empfiehlt frisches Brot und alten Wein zu wählen, fügt aber noch hinzu: "das Brot nach der Farbe, den Wein nach dem Geruch". (Magazin, 1863, 604.)

18 Am schwefflichstem Wein vnd pichichtem Bier gewohnen die seuffer des hellischen Trancks oder fewers. - Petri, II, 14.

19 Aem Weinj ersofen är mei wä äm Wasser. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 319.

20 Auch aus gutem Wein wird Essig. - Parömiakon, 322.

21 Auch der beste Wein hat sein Lager.

22 Auch weisser Wein macht eine rothe Nase.

"Verdammtes Pech, fiel er drauf ein; man trinkt fortwährend weissen Wein und kriegt doch eine rothe Nase." (Anekdotenjäger, Nordhausen 1865, XXI, 193.)

23 Auf den Wein schleicht Armuth ein.

24 Auf Wein kein Bier, es schadet dir.

Holl.: Eens wijn, en dan geen bier meer. (Harrebomee, II, 461b.)

25 Aus dem besten Wein wird der sawrste (schärfste) Essig. - Petri, II, 27; Eiselein, 636; Parömiakon, 1574.

Engl.: The sweetest wine makes the sharpest vinegar. (Gaal, 1696.)

Holl.: Goede wijn maakt goeden azijn. (Harrebomee, II, 463a.)

It.: Forte e l' aceto di vino dolce. (Gaal, 1696.)

Lat.: Corruptio optimi est pessima. (Gaal, 1696.) - Morum dissimilitudo dissociat amicos. (Sutor, 19.)

26 Aus gutem Wein wird guter Essig.

Frz.: C'est du bon vin que se fait le plus fort vinaigre. (Cahier, 1825.)

Lat.: Ex grandi amicitia, nascuntur grandia odia. (Chaos, 405.)

27 Aus Wein wird wol Essig, aber aus Essig kein Wein.

28 Auss süssem Wein wird sawer Essig. - Lehmann, 196, 17; Wirth, II, 138.

"Auss Freunden vnversöhnliche Feindschafft."

Dän.: Af söd viin bliver suur edike, af beste venner störste uvenner. (Prov. dan., 134.)

29 Baierischer Wein, Juden und jung Wölfelein sollen am besten in der Jugend sein. - Renner, 249a, bei K. Weinhold, Die deutschen Frauen im Mittelalter, 320.

30 Bei dem Wein nicht gespielt, man wirfft gemeiniglich böse Karten aus. - Mathesy, 215a.

31 Bei einem Trunk Wein gerathen die Verse fein.

Lat.: Vinum equus poetarum. (Philippi, II, 251.)

32 Bei gutem Wein dichtet's fein.

33 Bei gutem Wein ist gut fröhlich sein.

34 Bei gutem Wein macht man gute Verselein. - Petri, III, 2.

35 Bei gutem Wein und Gläserklang wird einem die Zeit nicht lang.

36 Bei gutem Wein und Mägdlein Schwang ist einem die Zeit nicht lang.

Frz.: Les Amans et les Bauvans ne trouvent pas le tems grand. (Kritzinger, 23a.)

37 Beim Trunke Wein muss mancher schnell des Todes sein.

38 Beim Wein berathen und nach dem Weine thaten.

Bei Tacitus berathschlagen die Deutschen unter Trinken, damit jeder heraussage, was ihm auf dem [Spaltenumbruch] Herzen liegt, fassen aber die Beschlüsse erst den folgenden Tag.

Frz.: Apres boire demander conseil.

Lat.: Post vina inire consilia. (Bovill, III, 53.)

39 Beim Wein brennt die Liebe. - Petri, II, 44.

40 Beim Wein erkennt man die Leute.

Lat.: Vinum animi speculum. (Seybold, 633.)

41 Beim Wein die Dichter gedeihn.

Lat.: Vinum equus Poetae. (Seybold, 633.)

42 Beim Wein geht die Zunge auf Stelzen. - Simrock, 11434.

43 Beim Wein gerathen die Verse des Dichters fein.

44 Beim Wein gibt's gute Poeten.

45 Beim Wein macht man Fried vnd verträg. - Lehmann, 879, 33.

46 Beim Wein lass (soll) Leid und Sorg' vergessen sein. - Seybold, 632.

47 Beim Wein lernt man trinken, bei den Lahmen hinken.

48 Beim Wein nicht viel gespielt, denn mancher rümpffet sich vnd die Saw sticht. - Petri, II, 44.

49 Beim Wein wird der (mancher) Freund gemacht, beim Weinen auf die Prob' gebracht. - Simrock, 11485; Körte, 6656; Bücking, 72; Lohrengel, l, 76.

Frz.: La table est l'entremetteuse de l'amitie. (Masson, 373.)

50 Besser guter Wein aus schlechtem Glase als sauerer Wein aus goldenem Becher. - Parömiakon, 2795.

51 Besser leichter Wein als leerer Becher (Glas).

Lat.: Bachus quam ciatus siccus prestat tenuatus. (Reuterdahl, 78.)

Schwed.: Bactra ar thwnt öl oen tompt kaar (skaal). (Reuterdahl, 78.)

52 Besser Wein trinken und erwerben, als Wasser trinken und verderben. - Körte, 6618.

Dän.: Bedre at drikke viin oghverve, end vand, og forderve. (Prov. dan.)

Schwed.: Bättre dricka vijn och wärfva, än wattn och förderfva. (Grubb, 73.)

53 Bey vielem Wein mag niemand witzig seyn. - Petri, II, 44.

54 Beym schlimmen Wein kann man auch wol frölich seyn. - Gruter, III, 9; Lehmann, II, 50, 22.

55 Beym wein gelten weinrede inn jhrem werth. - Henisch, 1479, 31; Petri, II, 44.

56 Bösen Wein soll man loben, der bedarffs, der gute lobt sich selbs wol. - Henisch, 230, 31; Petri, II, 50.

57 Böser Wein ist thewr. - Petri, II, 50.

It.: Vino amaro tienlo caro. (Pazzaglia, 400, 15.)

58 Da der wein wächst, da trinkt man den schlechsten. - Lehmann, 878, 16.

"Also diejenigen, vnnd die ort, davon man alle Tugendt vnd Christlichen wandel lernen vnd erwarten soll, seind im thun vnnd Leben ärgerlich."

59 Dä Wing, dä got wäde sall, moss brause. (Köln.) - Firmenich, I, 474, 157.

60 Das alles macht der Wein, wenn der Dumme will witzig sein.

Lat.: Fecundi calices quem non fecere disertum. (Horaz.)

61 Das ist ein guter Wein, der dreimal wohl schmeckt. - Petri, II, 65.

62 Das ist freilich ein schlechter Wein, wenn man einem ein Fest gibt und ladet ihn nicht ein.

63 Das müsste sein ein schlimmer Wein, daraus nicht flösse gut Latein.

64 Das müst ein vngeschlachter Wein sein, der eim nit giesset gut Latein ein. - Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 144; Körte, 6649; Körte2, 8337.

Frz.: Apres bon vin bon cheval.

65 De Wein thuat dös Sein; und wan er's nöd thuat, is er nöd guat. (Wienerwald.)

66 De Wii macht d' Manne zu Böcke und d' Wiiber zu Geisse. - Sutermeister, 114.

67 De Wyn köppet. (Hamburg.)

Benimmt den Kopf.

68 Dem alten Wein gehört kein newer Krantz. - Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 311.

[Spaltenumbruch] 10 Alter Wein, gesunder Wein; alter Mann, guter Rath.Lehmann, 6, 9; Sailer, 292; Simrock, 11454.

11 Alter Wein ist besser als der junge.Parömiakon, 1535.

Lat.: Sapientes sunt, qui veteri vino utuntur. (Plautus.) (Binder II, 3020; Faselius, 229; Wiegand, 1025.)

12 Alter Wein ist ein guter Trunk.

Frz.: Le vin vieux est meilleur. (Kritzinger, 716b.)

13 Alter Wein ist mild.

Manche Weine sind erst im Alter gut, so auch viele Menschen.

14 Alter Wein macht mehr Leben als junger.

15 Alter Wein ruhet fein.Sutor, 157.

16 Alter Wein und alt Schwert sind viel werth.

Mhd.: „Gestanden swert is guot ze Grôzer herte.“ (Lohengrin.) (Zingerle, 137.)

17 Alter wein vnd frisches brod seynd gut in jeder Lebensnoth.

Auch der Engländer empfiehlt frisches Brot und alten Wein zu wählen, fügt aber noch hinzu: „das Brot nach der Farbe, den Wein nach dem Geruch“. (Magazin, 1863, 604.)

18 Am schwefflichstem Wein vnd pichichtem Bier gewohnen die seuffer des hellischen Trancks oder fewers.Petri, II, 14.

19 Aem Weinj ersofen är mî wä äm Wasser. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 319.

20 Auch aus gutem Wein wird Essig.Parömiakon, 322.

21 Auch der beste Wein hat sein Lager.

22 Auch weisser Wein macht eine rothe Nase.

„Verdammtes Pech, fiel er drauf ein; man trinkt fortwährend weissen Wein und kriegt doch eine rothe Nase.“ (Anekdotenjäger, Nordhausen 1865, XXI, 193.)

23 Auf den Wein schleicht Armuth ein.

24 Auf Wein kein Bier, es schadet dir.

Holl.: Eens wijn, en dan geen bier meer. (Harrebomée, II, 461b.)

25 Aus dem besten Wein wird der sawrste (schärfste) Essig.Petri, II, 27; Eiselein, 636; Parömiakon, 1574.

Engl.: The sweetest wine makes the sharpest vinegar. (Gaal, 1696.)

Holl.: Goede wijn maakt goeden azijn. (Harrebomée, II, 463a.)

It.: Forte è l' aceto di vino dolce. (Gaal, 1696.)

Lat.: Corruptio optimi est pessima. (Gaal, 1696.) – Morum dissimilitudo dissociat amicos. (Sutor, 19.)

26 Aus gutem Wein wird guter Essig.

Frz.: C'est du bon vin que se fait le plus fort vinaigre. (Cahier, 1825.)

Lat.: Ex grandi amicitia, nascuntur grandia odia. (Chaos, 405.)

27 Aus Wein wird wol Essig, aber aus Essig kein Wein.

28 Auss süssem Wein wird sawer Essig.Lehmann, 196, 17; Wirth, II, 138.

„Auss Freunden vnversöhnliche Feindschafft.“

Dän.: Af sød viin bliver suur edike, af beste venner største uvenner. (Prov. dan., 134.)

29 Baierischer Wein, Juden und jung Wölfelein sollen am besten in der Jugend sein.Renner, 249a, bei K. Weinhold, Die deutschen Frauen im Mittelalter, 320.

30 Bei dem Wein nicht gespielt, man wirfft gemeiniglich böse Karten aus.Mathesy, 215a.

31 Bei einem Trunk Wein gerathen die Verse fein.

Lat.: Vinum equus poetarum. (Philippi, II, 251.)

32 Bei gutem Wein dichtet's fein.

33 Bei gutem Wein ist gut fröhlich sein.

34 Bei gutem Wein macht man gute Verselein.Petri, III, 2.

35 Bei gutem Wein und Gläserklang wird einem die Zeit nicht lang.

36 Bei gutem Wein und Mägdlein Schwang ist einem die Zeit nicht lang.

Frz.: Les Amans et les Bûvans ne trouvent pas le tems grand. (Kritzinger, 23a.)

37 Beim Trunke Wein muss mancher schnell des Todes sein.

38 Beim Wein berathen und nach dem Weine thaten.

Bei Tacitus berathschlagen die Deutschen unter Trinken, damit jeder heraussage, was ihm auf dem [Spaltenumbruch] Herzen liegt, fassen aber die Beschlüsse erst den folgenden Tag.

Frz.: Après boire demander conseil.

Lat.: Post vina inire consilia. (Bovill, III, 53.)

39 Beim Wein brennt die Liebe.Petri, II, 44.

40 Beim Wein erkennt man die Leute.

Lat.: Vinum animi speculum. (Seybold, 633.)

41 Beim Wein die Dichter gedeihn.

Lat.: Vinum equus Poetae. (Seybold, 633.)

42 Beim Wein geht die Zunge auf Stelzen.Simrock, 11434.

43 Beim Wein gerathen die Verse des Dichters fein.

44 Beim Wein gibt's gute Poeten.

45 Beim Wein macht man Fried vnd verträg.Lehmann, 879, 33.

46 Beim Wein lass (soll) Leid und Sorg' vergessen sein.Seybold, 632.

47 Beim Wein lernt man trinken, bei den Lahmen hinken.

48 Beim Wein nicht viel gespielt, denn mancher rümpffet sich vnd die Saw sticht.Petri, II, 44.

49 Beim Wein wird der (mancher) Freund gemacht, beim Weinen auf die Prob' gebracht.Simrock, 11485; Körte, 6656; Bücking, 72; Lohrengel, l, 76.

Frz.: La table est l'entremetteuse de l'amitié. (Masson, 373.)

50 Besser guter Wein aus schlechtem Glase als sauerer Wein aus goldenem Becher.Parömiakon, 2795.

51 Besser leichter Wein als leerer Becher (Glas).

Lat.: Bachus quam ciatus siccus prestat tenuatus. (Reuterdahl, 78.)

Schwed.: Bactra ar thwnt öl oen tompt kaar (skaal). (Reuterdahl, 78.)

52 Besser Wein trinken und erwerben, als Wasser trinken und verderben.Körte, 6618.

Dän.: Bedre at drikke viin oghverve, end vand, og forderve. (Prov. dan.)

Schwed.: Bättre dricka vijn och wärfva, än wattn och förderfva. (Grubb, 73.)

53 Bey vielem Wein mag niemand witzig seyn.Petri, II, 44.

54 Beym schlimmen Wein kann man auch wol frölich seyn.Gruter, III, 9; Lehmann, II, 50, 22.

55 Beym wein gelten weinrede inn jhrem werth.Henisch, 1479, 31; Petri, II, 44.

56 Bösen Wein soll man loben, der bedarffs, der gute lobt sich selbs wol.Henisch, 230, 31; Petri, II, 50.

57 Böser Wein ist thewr.Petri, II, 50.

It.: Vino amaro tienlo caro. (Pazzaglia, 400, 15.)

58 Da der wein wächst, da trinkt man den schlechsten.Lehmann, 878, 16.

„Also diejenigen, vnnd die ort, davon man alle Tugendt vnd Christlichen wandel lernen vnd erwarten soll, seind im thun vnnd Leben ärgerlich.“

59 Dä Wing, dä gôt wäde sall, moss brûse. (Köln.) – Firmenich, I, 474, 157.

60 Das alles macht der Wein, wenn der Dumme will witzig sein.

Lat.: Fecundi calices quem non fecere disertum. (Horaz.)

61 Das ist ein guter Wein, der dreimal wohl schmeckt.Petri, II, 65.

62 Das ist freilich ein schlechter Wein, wenn man einem ein Fest gibt und ladet ihn nicht ein.

63 Das müsste sein ein schlimmer Wein, daraus nicht flösse gut Latein.

64 Das müst ein vngeschlachter Wein sein, der eim nit giesset gut Latein ein.Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 144; Körte, 6649; Körte2, 8337.

Frz.: Après bon vin bon cheval.

65 De Wein thuat dös Sein; und wan er's nöd thuat, is er nöd guat. (Wienerwald.)

66 De Wii macht d' Manne zu Böcke und d' Wiiber zu Geisse.Sutermeister, 114.

67 De Wyn köppet. (Hamburg.)

Benimmt den Kopf.

68 Dem alten Wein gehört kein newer Krantz.Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 311.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0056" n="[44]"/><cb n="87"/>
10 Alter Wein, gesunder Wein; alter Mann, guter Rath.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 6, 9; Sailer, 292; Simrock, 11454.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Alter Wein ist besser als der junge.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 1535.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Sapientes sunt, qui veteri vino utuntur. (<hi rendition="#i">Plautus.</hi>) (<hi rendition="#i">Binder II, 3020; Faselius, 229; Wiegand, 1025.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">12 Alter Wein ist ein guter Trunk.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Le vin vieux est meilleur. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 716<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">13 Alter Wein ist mild.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Manche Weine sind erst im Alter gut, so auch viele Menschen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">14 Alter Wein macht mehr Leben als junger.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Alter Wein ruhet fein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutor, 157.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">16 Alter Wein und alt Schwert sind viel werth.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: &#x201E;Gestanden swert is guot ze Grôzer herte.&#x201C; (<hi rendition="#i">Lohengrin.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 137.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">17 Alter wein vnd frisches brod seynd gut in jeder Lebensnoth.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Auch der Engländer empfiehlt frisches Brot und alten Wein zu wählen, fügt aber noch hinzu: &#x201E;das Brot nach der Farbe, den Wein nach dem Geruch&#x201C;. (<hi rendition="#i">Magazin, 1863, 604.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">18 Am schwefflichstem Wein vnd pichichtem Bier gewohnen die seuffer des hellischen Trancks oder fewers.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 14.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">19 Aem Weinj ersofen är mî wä äm Wasser.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schuster, 319.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">20 Auch aus gutem Wein wird Essig.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 322.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">21 Auch der beste Wein hat sein Lager.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">22 Auch weisser Wein macht eine rothe Nase.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Verdammtes Pech, fiel er drauf ein; man trinkt fortwährend weissen Wein und kriegt doch eine rothe Nase.&#x201C; (<hi rendition="#i">Anekdotenjäger, Nordhausen 1865, XXI, 193.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">23 Auf den Wein schleicht Armuth ein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">24 Auf Wein kein Bier, es schadet dir.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Eens wijn, en dan geen bier meer. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 461<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">25 Aus dem besten Wein wird der sawrste (schärfste) Essig.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 27; Eiselein, 636; Parömiakon, 1574.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: The sweetest wine makes the sharpest vinegar. (<hi rendition="#i">Gaal, 1696.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Goede wijn maakt goeden azijn. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 463<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Forte è l' aceto di vino dolce. (<hi rendition="#i">Gaal, 1696.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Corruptio optimi est pessima. (<hi rendition="#i">Gaal, 1696.</hi>) &#x2013; Morum dissimilitudo dissociat amicos. (<hi rendition="#i">Sutor, 19.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">26 Aus gutem Wein wird guter Essig.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: C'est du bon vin que se fait le plus fort vinaigre. (<hi rendition="#i">Cahier, 1825.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Ex grandi amicitia, nascuntur grandia odia. (<hi rendition="#i">Chaos, 405.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">27 Aus Wein wird wol Essig, aber aus Essig kein Wein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">28 Auss süssem Wein wird sawer Essig.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 196, 17; Wirth, II, 138.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Auss Freunden vnversöhnliche Feindschafft.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Af sød viin bliver suur edike, af beste venner største uvenner. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 134.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">29 Baierischer Wein, Juden und jung Wölfelein sollen am besten in der Jugend sein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Renner, 249<hi rendition="#sup">a</hi>,</hi> bei <hi rendition="#i">K. Weinhold, Die deutschen Frauen im Mittelalter, 320.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">30 Bei dem Wein nicht gespielt, man wirfft gemeiniglich böse Karten aus.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesy, 215<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">31 Bei einem Trunk Wein gerathen die Verse fein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Vinum equus poetarum. (<hi rendition="#i">Philippi, II, 251.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">32 Bei gutem Wein dichtet's fein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">33 Bei gutem Wein ist gut fröhlich sein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">34 Bei gutem Wein macht man gute Verselein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, III, 2.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">35 Bei gutem Wein und Gläserklang wird einem die Zeit nicht lang.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">36 Bei gutem Wein und Mägdlein Schwang ist einem die Zeit nicht lang.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Les Amans et les Bûvans ne trouvent pas le tems grand. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 23<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">37 Beim Trunke Wein muss mancher schnell des Todes sein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">38 Beim Wein berathen und nach dem Weine thaten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei Tacitus berathschlagen die Deutschen unter Trinken, damit jeder heraussage, was ihm auf dem <cb n="88"/>
Herzen liegt, fassen aber die Beschlüsse erst den folgenden Tag.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Après boire demander conseil.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Post vina inire consilia. (<hi rendition="#i">Bovill, III, 53.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">39 Beim Wein brennt die Liebe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 44.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">40 Beim Wein erkennt man die Leute.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Vinum animi speculum. (<hi rendition="#i">Seybold, 633.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">41 Beim Wein die Dichter gedeihn.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Vinum equus Poetae. (<hi rendition="#i">Seybold, 633.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">42 Beim Wein geht die Zunge auf Stelzen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 11434.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">43 Beim Wein gerathen die Verse des Dichters fein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">44 Beim Wein gibt's gute Poeten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">45 Beim Wein macht man Fried vnd verträg.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 879, 33.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">46 Beim Wein lass (soll) Leid und Sorg' vergessen sein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Seybold, 632.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">47 Beim Wein lernt man trinken, bei den Lahmen hinken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">48 Beim Wein nicht viel gespielt, denn mancher rümpffet sich vnd die Saw sticht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 44.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">49 Beim Wein wird der (mancher) Freund gemacht, beim Weinen auf die Prob' gebracht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simrock, 11485; Körte, 6656; Bücking, 72; Lohrengel, l, 76.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: La table est l'entremetteuse de l'amitié. (<hi rendition="#i">Masson, 373.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">50 Besser guter Wein aus schlechtem Glase als sauerer Wein aus goldenem Becher.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Parömiakon, 2795.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">51 Besser leichter Wein als leerer Becher (Glas).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Bachus quam ciatus siccus prestat tenuatus. (<hi rendition="#i">Reuterdahl, 78.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Bactra ar thwnt öl oen tompt kaar (skaal). (<hi rendition="#i">Reuterdahl, 78.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">52 Besser Wein trinken und erwerben, als Wasser trinken und verderben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Körte, 6618.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Bedre at drikke viin oghverve, end vand, og forderve. (<hi rendition="#i">Prov. dan.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Bättre dricka vijn och wärfva, än wattn och förderfva. (<hi rendition="#i">Grubb, 73.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">53 Bey vielem Wein mag niemand witzig seyn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 44.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">54 Beym schlimmen Wein kann man auch wol frölich seyn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 9; Lehmann, II, 50, 22.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">55 Beym wein gelten weinrede inn jhrem werth.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1479, 31; Petri, II, 44.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">56 Bösen Wein soll man loben, der bedarffs, der gute lobt sich selbs wol.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 230, 31; Petri, II, 50.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">57 Böser Wein ist thewr.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 50.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Vino amaro tienlo caro. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 400, 15.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">58 Da der wein wächst, da trinkt man den schlechsten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 878, 16.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Also diejenigen, vnnd die ort, davon man alle Tugendt vnd Christlichen wandel lernen vnd erwarten soll, seind im thun vnnd Leben ärgerlich.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">59 Dä Wing, dä gôt wäde sall, moss brûse.</hi> (<hi rendition="#i">Köln.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Firmenich, I, 474, 157.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">60 Das alles macht der Wein, wenn der Dumme will witzig sein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Fecundi calices quem non fecere disertum. (<hi rendition="#i">Horaz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">61 Das ist ein guter Wein, der dreimal wohl schmeckt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 65.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">62 Das ist freilich ein schlechter Wein, wenn man einem ein Fest gibt und ladet ihn nicht ein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">63 Das müsste sein ein schlimmer Wein, daraus nicht flösse gut Latein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">64 Das müst ein vngeschlachter Wein sein, der eim nit giesset gut Latein ein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 144; Körte, 6649; Körte<hi rendition="#sup">2</hi>, 8337.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Après bon vin bon cheval.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">65 De Wein thuat dös Sein; und wan er's nöd thuat, is er nöd guat.</hi> (<hi rendition="#i">Wienerwald.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">66 De Wii macht d' Manne zu Böcke und d' Wiiber zu Geisse.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sutermeister, 114.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">67 De Wyn köppet.</hi> (<hi rendition="#i">Hamburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Benimmt den Kopf.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">68 Dem alten Wein gehört kein newer Krantz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 311.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[44]/0056] 10 Alter Wein, gesunder Wein; alter Mann, guter Rath. – Lehmann, 6, 9; Sailer, 292; Simrock, 11454. 11 Alter Wein ist besser als der junge. – Parömiakon, 1535. Lat.: Sapientes sunt, qui veteri vino utuntur. (Plautus.) (Binder II, 3020; Faselius, 229; Wiegand, 1025.) 12 Alter Wein ist ein guter Trunk. Frz.: Le vin vieux est meilleur. (Kritzinger, 716b.) 13 Alter Wein ist mild. Manche Weine sind erst im Alter gut, so auch viele Menschen. 14 Alter Wein macht mehr Leben als junger. 15 Alter Wein ruhet fein. – Sutor, 157. 16 Alter Wein und alt Schwert sind viel werth. Mhd.: „Gestanden swert is guot ze Grôzer herte.“ (Lohengrin.) (Zingerle, 137.) 17 Alter wein vnd frisches brod seynd gut in jeder Lebensnoth. Auch der Engländer empfiehlt frisches Brot und alten Wein zu wählen, fügt aber noch hinzu: „das Brot nach der Farbe, den Wein nach dem Geruch“. (Magazin, 1863, 604.) 18 Am schwefflichstem Wein vnd pichichtem Bier gewohnen die seuffer des hellischen Trancks oder fewers. – Petri, II, 14. 19 Aem Weinj ersofen är mî wä äm Wasser. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 319. 20 Auch aus gutem Wein wird Essig. – Parömiakon, 322. 21 Auch der beste Wein hat sein Lager. 22 Auch weisser Wein macht eine rothe Nase. „Verdammtes Pech, fiel er drauf ein; man trinkt fortwährend weissen Wein und kriegt doch eine rothe Nase.“ (Anekdotenjäger, Nordhausen 1865, XXI, 193.) 23 Auf den Wein schleicht Armuth ein. 24 Auf Wein kein Bier, es schadet dir. Holl.: Eens wijn, en dan geen bier meer. (Harrebomée, II, 461b.) 25 Aus dem besten Wein wird der sawrste (schärfste) Essig. – Petri, II, 27; Eiselein, 636; Parömiakon, 1574. Engl.: The sweetest wine makes the sharpest vinegar. (Gaal, 1696.) Holl.: Goede wijn maakt goeden azijn. (Harrebomée, II, 463a.) It.: Forte è l' aceto di vino dolce. (Gaal, 1696.) Lat.: Corruptio optimi est pessima. (Gaal, 1696.) – Morum dissimilitudo dissociat amicos. (Sutor, 19.) 26 Aus gutem Wein wird guter Essig. Frz.: C'est du bon vin que se fait le plus fort vinaigre. (Cahier, 1825.) Lat.: Ex grandi amicitia, nascuntur grandia odia. (Chaos, 405.) 27 Aus Wein wird wol Essig, aber aus Essig kein Wein. 28 Auss süssem Wein wird sawer Essig. – Lehmann, 196, 17; Wirth, II, 138. „Auss Freunden vnversöhnliche Feindschafft.“ Dän.: Af sød viin bliver suur edike, af beste venner største uvenner. (Prov. dan., 134.) 29 Baierischer Wein, Juden und jung Wölfelein sollen am besten in der Jugend sein. – Renner, 249a, bei K. Weinhold, Die deutschen Frauen im Mittelalter, 320. 30 Bei dem Wein nicht gespielt, man wirfft gemeiniglich böse Karten aus. – Mathesy, 215a. 31 Bei einem Trunk Wein gerathen die Verse fein. Lat.: Vinum equus poetarum. (Philippi, II, 251.) 32 Bei gutem Wein dichtet's fein. 33 Bei gutem Wein ist gut fröhlich sein. 34 Bei gutem Wein macht man gute Verselein. – Petri, III, 2. 35 Bei gutem Wein und Gläserklang wird einem die Zeit nicht lang. 36 Bei gutem Wein und Mägdlein Schwang ist einem die Zeit nicht lang. Frz.: Les Amans et les Bûvans ne trouvent pas le tems grand. (Kritzinger, 23a.) 37 Beim Trunke Wein muss mancher schnell des Todes sein. 38 Beim Wein berathen und nach dem Weine thaten. Bei Tacitus berathschlagen die Deutschen unter Trinken, damit jeder heraussage, was ihm auf dem Herzen liegt, fassen aber die Beschlüsse erst den folgenden Tag. Frz.: Après boire demander conseil. Lat.: Post vina inire consilia. (Bovill, III, 53.) 39 Beim Wein brennt die Liebe. – Petri, II, 44. 40 Beim Wein erkennt man die Leute. Lat.: Vinum animi speculum. (Seybold, 633.) 41 Beim Wein die Dichter gedeihn. Lat.: Vinum equus Poetae. (Seybold, 633.) 42 Beim Wein geht die Zunge auf Stelzen. – Simrock, 11434. 43 Beim Wein gerathen die Verse des Dichters fein. 44 Beim Wein gibt's gute Poeten. 45 Beim Wein macht man Fried vnd verträg. – Lehmann, 879, 33. 46 Beim Wein lass (soll) Leid und Sorg' vergessen sein. – Seybold, 632. 47 Beim Wein lernt man trinken, bei den Lahmen hinken. 48 Beim Wein nicht viel gespielt, denn mancher rümpffet sich vnd die Saw sticht. – Petri, II, 44. 49 Beim Wein wird der (mancher) Freund gemacht, beim Weinen auf die Prob' gebracht. – Simrock, 11485; Körte, 6656; Bücking, 72; Lohrengel, l, 76. Frz.: La table est l'entremetteuse de l'amitié. (Masson, 373.) 50 Besser guter Wein aus schlechtem Glase als sauerer Wein aus goldenem Becher. – Parömiakon, 2795. 51 Besser leichter Wein als leerer Becher (Glas). Lat.: Bachus quam ciatus siccus prestat tenuatus. (Reuterdahl, 78.) Schwed.: Bactra ar thwnt öl oen tompt kaar (skaal). (Reuterdahl, 78.) 52 Besser Wein trinken und erwerben, als Wasser trinken und verderben. – Körte, 6618. Dän.: Bedre at drikke viin oghverve, end vand, og forderve. (Prov. dan.) Schwed.: Bättre dricka vijn och wärfva, än wattn och förderfva. (Grubb, 73.) 53 Bey vielem Wein mag niemand witzig seyn. – Petri, II, 44. 54 Beym schlimmen Wein kann man auch wol frölich seyn. – Gruter, III, 9; Lehmann, II, 50, 22. 55 Beym wein gelten weinrede inn jhrem werth. – Henisch, 1479, 31; Petri, II, 44. 56 Bösen Wein soll man loben, der bedarffs, der gute lobt sich selbs wol. – Henisch, 230, 31; Petri, II, 50. 57 Böser Wein ist thewr. – Petri, II, 50. It.: Vino amaro tienlo caro. (Pazzaglia, 400, 15.) 58 Da der wein wächst, da trinkt man den schlechsten. – Lehmann, 878, 16. „Also diejenigen, vnnd die ort, davon man alle Tugendt vnd Christlichen wandel lernen vnd erwarten soll, seind im thun vnnd Leben ärgerlich.“ 59 Dä Wing, dä gôt wäde sall, moss brûse. (Köln.) – Firmenich, I, 474, 157. 60 Das alles macht der Wein, wenn der Dumme will witzig sein. Lat.: Fecundi calices quem non fecere disertum. (Horaz.) 61 Das ist ein guter Wein, der dreimal wohl schmeckt. – Petri, II, 65. 62 Das ist freilich ein schlechter Wein, wenn man einem ein Fest gibt und ladet ihn nicht ein. 63 Das müsste sein ein schlimmer Wein, daraus nicht flösse gut Latein. 64 Das müst ein vngeschlachter Wein sein, der eim nit giesset gut Latein ein. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 144; Körte, 6649; Körte2, 8337. Frz.: Après bon vin bon cheval. 65 De Wein thuat dös Sein; und wan er's nöd thuat, is er nöd guat. (Wienerwald.) 66 De Wii macht d' Manne zu Böcke und d' Wiiber zu Geisse. – Sutermeister, 114. 67 De Wyn köppet. (Hamburg.) Benimmt den Kopf. 68 Dem alten Wein gehört kein newer Krantz. – Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 311.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/56
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [44]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/56>, abgerufen am 23.04.2024.