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Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877.

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Drittes Kapitel.
guten Bauten wendet man Asphaltisolirschichten an. Leider ist der
Asphalt theuer, sodaß für alle billigen Bauanlagen die Isolirtheer-
pappe den Vorzug verdient.

Die Klinker und Glasscheiben müssen in einem guten Cementbett
liegen; beide Isolirungen bieten aber nur eine geringe Sicherheit.

Auf der Rollschicht ruht

die Schwelle,

welche den Druck der Wände gleichmäßig auf die Plinthe (oder den
Sockel) überträgt und den Ständern (Stielen) einen sicheren Stand
gewährt (Fig. 177 und 183).

Die äußeren Schwellen fertigt man aus Eichenholz an, weil sie
den Witterungseinflüssen sehr ausgesetzt sind; hingegen für die inne-
ren Riegelwände ist Tannenholz ebenso gut und der Billigkeit wegen
sogar besser.

Die Längenverbindung mehrerer kurzer Schwellhölzer geschieht mit
dem schrägen Hakenkamm und Keilen (siehe Fig. 7); in den Ecken
benutzt man die schräge Ecküberblattung oder die kammförmige Eck-
überblattung (siehe Fig. 27 und 28).

Die Höhe der Schwelle richtet sich nach der Anzahl der Stock-
werke und dem Gewichte der Balkenlagen. So z. B. macht man die
Schwelle für hölzerne Kornspeicher und Fabrikanlagen höher, als
für ein- bis zweistöckige Wohnhäuser. In der Regel beträgt die
Höhe 14 bis 18zm.

Die Breite der Schwelle ist meistens 4zm größer, als die Ständer-
dicke, damit die Fußbodenbretter ein passendes Auflager bekommen;
bei 12--14zm starken Wänden erhält die Schwelle circa 15--18zm
zur Breite.

Im Allgemeinen erhält die Schwelle folgende Dimensionen:

[Tabelle]

Weniger als 13zm Höhe darf nicht angenommen werden.

Drittes Kapitel.
guten Bauten wendet man Asphaltiſolirſchichten an. Leider iſt der
Asphalt theuer, ſodaß für alle billigen Bauanlagen die Iſolirtheer-
pappe den Vorzug verdient.

Die Klinker und Glasſcheiben müſſen in einem guten Cementbett
liegen; beide Iſolirungen bieten aber nur eine geringe Sicherheit.

Auf der Rollſchicht ruht

die Schwelle,

welche den Druck der Wände gleichmäßig auf die Plinthe (oder den
Sockel) überträgt und den Ständern (Stielen) einen ſicheren Stand
gewährt (Fig. 177 und 183).

Die äußeren Schwellen fertigt man aus Eichenholz an, weil ſie
den Witterungseinflüſſen ſehr ausgeſetzt ſind; hingegen für die inne-
ren Riegelwände iſt Tannenholz ebenſo gut und der Billigkeit wegen
ſogar beſſer.

Die Längenverbindung mehrerer kurzer Schwellhölzer geſchieht mit
dem ſchrägen Hakenkamm und Keilen (ſiehe Fig. 7); in den Ecken
benutzt man die ſchräge Ecküberblattung oder die kammförmige Eck-
überblattung (ſiehe Fig. 27 und 28).

Die Höhe der Schwelle richtet ſich nach der Anzahl der Stock-
werke und dem Gewichte der Balkenlagen. So z. B. macht man die
Schwelle für hölzerne Kornſpeicher und Fabrikanlagen höher, als
für ein- bis zweiſtöckige Wohnhäuſer. In der Regel beträgt die
Höhe 14 bis 18zm.

Die Breite der Schwelle iſt meiſtens 4zm größer, als die Ständer-
dicke, damit die Fußbodenbretter ein paſſendes Auflager bekommen;
bei 12—14zm ſtarken Wänden erhält die Schwelle circa 15—18zm
zur Breite.

Im Allgemeinen erhält die Schwelle folgende Dimenſionen:

[Tabelle]

Weniger als 13zm Höhe darf nicht angenommen werden.

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[112/0124] Drittes Kapitel. guten Bauten wendet man Asphaltiſolirſchichten an. Leider iſt der Asphalt theuer, ſodaß für alle billigen Bauanlagen die Iſolirtheer- pappe den Vorzug verdient. Die Klinker und Glasſcheiben müſſen in einem guten Cementbett liegen; beide Iſolirungen bieten aber nur eine geringe Sicherheit. Auf der Rollſchicht ruht die Schwelle, welche den Druck der Wände gleichmäßig auf die Plinthe (oder den Sockel) überträgt und den Ständern (Stielen) einen ſicheren Stand gewährt (Fig. 177 und 183). Die äußeren Schwellen fertigt man aus Eichenholz an, weil ſie den Witterungseinflüſſen ſehr ausgeſetzt ſind; hingegen für die inne- ren Riegelwände iſt Tannenholz ebenſo gut und der Billigkeit wegen ſogar beſſer. Die Längenverbindung mehrerer kurzer Schwellhölzer geſchieht mit dem ſchrägen Hakenkamm und Keilen (ſiehe Fig. 7); in den Ecken benutzt man die ſchräge Ecküberblattung oder die kammförmige Eck- überblattung (ſiehe Fig. 27 und 28). Die Höhe der Schwelle richtet ſich nach der Anzahl der Stock- werke und dem Gewichte der Balkenlagen. So z. B. macht man die Schwelle für hölzerne Kornſpeicher und Fabrikanlagen höher, als für ein- bis zweiſtöckige Wohnhäuſer. In der Regel beträgt die Höhe 14 bis 18zm. Die Breite der Schwelle iſt meiſtens 4zm größer, als die Ständer- dicke, damit die Fußbodenbretter ein paſſendes Auflager bekommen; bei 12—14zm ſtarken Wänden erhält die Schwelle circa 15—18zm zur Breite. Im Allgemeinen erhält die Schwelle folgende Dimenſionen: Weniger als 13zm Höhe darf nicht angenommen werden.

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Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre01_1877/124>, abgerufen am 19.04.2024.