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Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877.

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Die Holzwände.

Die innere Verblendung ist zweckmäßig, wenn die Riegel-
wände möglichst warme Umfassungen bieten sollen; sie wird meistens
ganz unabhängig von der Fachausmauerung hergestellt. Da es nur
auf die geringe Wärmeleitungsfähigkeit der Wand ankommt, wählt
man schlechte Wärmeleiter. Als solche haben sich die Hohlsteine am
besten bewährt. Das Beispiel Fig. 197 (S. 124) zeigt eine innere Ver-
blendung mit Hohlsteinen; die innere Wand wird von Bolzen (nach
Fig. 196) gehalten, welche aber in der inneren Seite des Holzwerks
stecken. Dieses Beispiel giebt das Detail zum Querschnitt Fig. 187
und zur Ansicht Fig. 186.

Die innern Riegelwände

kommen vor in Gebäuden, welche sowohl Fachwerks- als auch mas-
sive Umfangswände haben. Sie werden im Allgemeinen ebenso con-
struirt wie die äußeren Riegelwände und müssen besonders durch
Streben gegen Verschiebung gesichert sein. In den Grundrissen
Fig. 179 haben wir bereits die inneren Riegelwände dargestellt und
gesehen, daß, wo dieselben sich gegenseitig und die äußeren Wände
kreuzen, Eckstiele s resp. Bundstiele b stehen müssen.

Eine andere Grundrißanordnung zeigt Fig. 198 A mit dem dazu-
gehörigen Querschnitt B; die eingeschriebenen Buchstaben bedeuten:

[Abbildung] Fig. 198

A--B.

St Stuben; die übrigen Räume sind Flur, Küche und Speisekammer.
Das Gebäude ist theilweise mit einem Balkenkeller versehen (Fig. B).

Besondere Beachtung verdient die Verbindung der inneren Riegel-
wände mit den Schornsteinen, welche mindestens 1/2 Ziegel starke
Wandungen erhalten und hinreichend isolirt von allem Holzwerk

Die Holzwände.

Die innere Verblendung iſt zweckmäßig, wenn die Riegel-
wände möglichſt warme Umfaſſungen bieten ſollen; ſie wird meiſtens
ganz unabhängig von der Fachausmauerung hergeſtellt. Da es nur
auf die geringe Wärmeleitungsfähigkeit der Wand ankommt, wählt
man ſchlechte Wärmeleiter. Als ſolche haben ſich die Hohlſteine am
beſten bewährt. Das Beiſpiel Fig. 197 (S. 124) zeigt eine innere Ver-
blendung mit Hohlſteinen; die innere Wand wird von Bolzen (nach
Fig. 196) gehalten, welche aber in der inneren Seite des Holzwerks
ſtecken. Dieſes Beiſpiel giebt das Detail zum Querſchnitt Fig. 187
und zur Anſicht Fig. 186.

Die innern Riegelwände

kommen vor in Gebäuden, welche ſowohl Fachwerks- als auch maſ-
ſive Umfangswände haben. Sie werden im Allgemeinen ebenſo con-
ſtruirt wie die äußeren Riegelwände und müſſen beſonders durch
Streben gegen Verſchiebung geſichert ſein. In den Grundriſſen
Fig. 179 haben wir bereits die inneren Riegelwände dargeſtellt und
geſehen, daß, wo dieſelben ſich gegenſeitig und die äußeren Wände
kreuzen, Eckſtiele s reſp. Bundſtiele b ſtehen müſſen.

Eine andere Grundrißanordnung zeigt Fig. 198 A mit dem dazu-
gehörigen Querſchnitt B; die eingeſchriebenen Buchſtaben bedeuten:

[Abbildung] Fig. 198

A—B.

St Stuben; die übrigen Räume ſind Flur, Küche und Speiſekammer.
Das Gebäude iſt theilweiſe mit einem Balkenkeller verſehen (Fig. B).

Beſondere Beachtung verdient die Verbindung der inneren Riegel-
wände mit den Schornſteinen, welche mindeſtens ½ Ziegel ſtarke
Wandungen erhalten und hinreichend iſolirt von allem Holzwerk

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[125/0137] Die Holzwände. Die innere Verblendung iſt zweckmäßig, wenn die Riegel- wände möglichſt warme Umfaſſungen bieten ſollen; ſie wird meiſtens ganz unabhängig von der Fachausmauerung hergeſtellt. Da es nur auf die geringe Wärmeleitungsfähigkeit der Wand ankommt, wählt man ſchlechte Wärmeleiter. Als ſolche haben ſich die Hohlſteine am beſten bewährt. Das Beiſpiel Fig. 197 (S. 124) zeigt eine innere Ver- blendung mit Hohlſteinen; die innere Wand wird von Bolzen (nach Fig. 196) gehalten, welche aber in der inneren Seite des Holzwerks ſtecken. Dieſes Beiſpiel giebt das Detail zum Querſchnitt Fig. 187 und zur Anſicht Fig. 186. Die innern Riegelwände kommen vor in Gebäuden, welche ſowohl Fachwerks- als auch maſ- ſive Umfangswände haben. Sie werden im Allgemeinen ebenſo con- ſtruirt wie die äußeren Riegelwände und müſſen beſonders durch Streben gegen Verſchiebung geſichert ſein. In den Grundriſſen Fig. 179 haben wir bereits die inneren Riegelwände dargeſtellt und geſehen, daß, wo dieſelben ſich gegenſeitig und die äußeren Wände kreuzen, Eckſtiele s reſp. Bundſtiele b ſtehen müſſen. Eine andere Grundrißanordnung zeigt Fig. 198 A mit dem dazu- gehörigen Querſchnitt B; die eingeſchriebenen Buchſtaben bedeuten: [Abbildung Fig. 198 A—B.] St Stuben; die übrigen Räume ſind Flur, Küche und Speiſekammer. Das Gebäude iſt theilweiſe mit einem Balkenkeller verſehen (Fig. B). Beſondere Beachtung verdient die Verbindung der inneren Riegel- wände mit den Schornſteinen, welche mindeſtens ½ Ziegel ſtarke Wandungen erhalten und hinreichend iſolirt von allem Holzwerk

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Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre01_1877/137>, abgerufen am 23.04.2024.